Die aktuelle Information:

600. Ausgabe von »t-off«
Einzigartige Materialsammlung / Wettbewerb: Nun müssen auch die Senken des
Markt-Feldes genutzt werden
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Internet-Archiv zu Problemen mit der Telekommunikation.
Hinweis zur t-off-Farbe wg.
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R = 100 %, G = 0 %, B = 0 %!
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BERLIN 10.5.2006 (khd). Wenn heute
die 600. Ausgabe des Online-Magazins »t-off«
erscheint, dann ist das schon für an einem Sachthema orientierten Internet- Magazin
außergewöhnlich noch dazu, wenn dieses rein privat organisiert wurde. Denn meistens
halten die Macher nicht so lange durch. Es sind nun aber sogar 125 Monate am Stück also fast
10 1/2 Jahre geworden. Und der Herausgeber hat dabei selbst sehr viel über die
Marktmechanismen eines ‚freien‘ TK-, IT- und Medien- Marktes gelernt: Wirklich richtigen
Wettbewerb gibt es noch immer nicht. Es wird noch immer viel zuviel
Wettbewerb inszeniert gespielt.
Das Lernen aus den vielfältigen Dokumentationen machte es aber jetzt zur 600. Ausgabe möglich,
die schon länger geplante Seite
Telcos am Pranger
(No-go Areas) zusammenzustellen und heute in den USA ins Netz zu stellen. Denn angesichts des
Wettbewerbs der Verdrängung agieren einige Telcos und ISPs immer hektischer und aggresiver zum
erheblichen Nachteil der Kunden. Sie arbeiten mit unlauteren Mitteln mit Abzockerei. Das
muß nicht sein, auch wenn ein Markt-Feld nie
‚wirbelfrei‘
sein kann. Solche überflüssigen Telcos müssen jetzt schleunigst die Senken des Feldes
nutzen...
Anläßlich eines solchen Jubiläums müssen auch einige Zahlen genannt werden. t-off
selbst hat heute einen Umfang von 38 MByte, was sehr viel ist. Denn die über
500 Webseiten enthalten fast nur strukturierten Text. Ausgedruckt würde das immerhin um die
5.000 A4-Seiten ergeben. Die müssen aber erst gelesen werden, was ein Nutzer getan hat und dann
feststellte: Aber wenn man sich das t-off Archiv anschaut, dann ist daraus schon eine
einzigartige Materialsammlung zur Entwicklung des TK-Marktes geworden, wie es sie sonst nirgendwo
gibt.
Mehr zum Thema »t-off«:
[26.07.1997:
Die 250. Ausgabe von »t-off«]
[08.12.2000:
Die 500. Ausgabe von »t-off«]
[16.12.2000:
Wo bleibt der Wettbewerb? Zur 500. Ausgabe von t-off]
Blackstone is coming
Staatliche KfW-Bank verkauft T-Aktien für 2,7 Mrd. Euro an eine Heuschrecke
FRANKFURT/MAIN 24.4.2006 (t-off/ag). Offensichtlich waren die bei der
KfW geparkten T-Aktien des Staates so schwer verkäuflich, daß
jetzt von der Staats-Bank ein 192-Millionen-Stück-Aktienpaket im Werte von rund 2,7
Milliarden Euro an den US-Finanzinvestor Blackstone eine
Heuschrecke vom Typ
Private-Equity-Fonds verkauft worden ist. Man habe einen Verkaufspreis für den Bund von
14 Euro/Aktie erzielt, was einem Aufschlag von 2,6 % gegenüber dem Freitags- Schlußkurs
[21.4.2006] entspreche, teilte die KfW heute in Frankfurt am Main mit. Die Aktienzahl entspreche 4,5 %
des gesamten Kapitals der Deutschen Telekom AG.
Damit sinkt der Anteil der KfW am Ex-Monopolisten Telekom auf 17,3 %. Der Bund selbst hält
weiterhin 15,2 % am T-Konzern (BigT). Beide bleiben zusammen die größten Telekom-
Aktionäre. Der Vereinbarung mit Blackstone zufolge muß die KfW ihre weiteren T-Aktien noch
mindestens ein Jahr in Besitz halten. Blackstone habe seinerseits einer zweijährigen Haltedauer
für die von ihr erworbenen Anteile zugestimmt, ergänzte eine KfW-Sprecherin. An der Börse
stieg heute der Kurs der T-Aktie um fast 5 % auf 14,33 Euro.
Mit dem Geschäft setze die KfW ihre Strategie fort, die Investorenbasis bei der Telekom zu
erweitern, heißt es. Die Blackstone-Group (New York)
ist hierzlande bereits u. a. an Celanese (Höchst) und der Kabel Baden-Württemberg beteiligt.
Blackstone- Chef Stephen Schwarzman sagte zum T-Aktienkauf: Wir streben ein langfristiges
Engagement in dem Unternehmen an. [Ed: das hatte auch die Heuschrecke Cerberus im
Vorfeld des GSW-Verkaufs gesagt
später aber
anders gehandelt]. Blackstone war zuletzt im Rahmen einer möglichen Übernahme und
Zerschlagung der schlingernden Vodafone in die Schlagzeilen
geraten.
Der Private-Equity-Fonds werde sich insbesondere im Aufsichtsrat für eine langfristige
Steigerung des Unternehmenswerts einsetzen, heißt es. Im BigT- Aufsichtsrat wird der Fonds einen
Sitz beanspruchen. Branchenkenner werten das als klare Drohung an den T-Vorstand. Sie erwarten,
daß Blackstone durch Aktien- Zukäufe recht schnell einen Anteil von mindestens 25 % erreichen
will. Unkar ist derzeit, wieviel T-Aktien Blackstone bereits auf dem freien Markt eingekauft hat.
[mehr]
Mehr zum Thema Telekom/Blackstone:
[04.04.2002:
Ökonom Pohl sieht Deutschland AG am Ende] (SPIEGEL ONLINE)
[10.01.2004:
Die "Aasgeier" der Immobilienbranche sind im Anflug] (DIE WELT)
[19.04.2004:
Wie Firmenjäger die Deutschland AG aufmischen] (SPIEGEL ONLINE)
[25.04.2005:
Die "Heuschrecken" kommen (Fonds)] (khd-research)
[24.04.2006:
Entwicklung der Aktionärsstruktur der Deutschen Telekom] (t-off)
Internet im 3-Stundentakt
Was sich heute ISPs so alles einfallen lassen / Mit 0,11 Cent/Minute immerhin erstmals realistischer
Preis verlangt
BERLIN 20.4.2006 (t-off). Das ist also eine der Errungenschaften des freien
gesetzlosen
Marktes: Ein Schnäppchen-Tarif vom Feinsten für den Internet- Zugang per klassischer Telefon-
Einwahl via Modem. Denn er hat Zeitfenster für die Armen und Zeitfenster für die
Besserverdienenden, so daß alle entsprechend ihrer Kaufkraft Wissen im Netz tanken können.
Oder hoffte etwa dieser ISP in Crailsheim,
daß sich die Kunden in den Tarifen verheddern? So ein bißchen erinnert es, daß es
billiges Internet nur alle 3 Stunden gab, an die schlimmen Zeiten der
West- Berliner
Blockade, wo es Strom auch nur 2 bis 3 Stunden gab.
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Internet-Tarif I über die Einwahl 019286018 von AltNetSurf,
der vom 24.3.2006 um 00.00 Uhr bis zum 20.4.2006 um 24.00 Uhr galt.
(Grafk: 1.4.2006 teltarif/khd) |
Und damit es auch gerecht zuging, gab es bis zum 20. April auch die inverse Form des Tarifs I den
Tarif J. Damit konnte dann sogar rund um die Uhr billig für 0,11 Ct/Min x 60 Min = 6,6 Cent/Stunde =
rund 0,07 Euro/Stunde (0,13 DM/h) im Internet gesurft werden. Allerdings mußte man sich alle 3
Stunden über eine andere Telefonnummer neu einwählen.
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Internet-Tarif J über die Einwahl 019286019 von AltNetSurf,
der vom 24.3.2006 um 00.00 Uhr bis zum 20.4.2006 um 24.00 Uhr galt.
(Grafk: 1.4.2006 teltarif/khd) |
Warum nun aber die Reichen gleich das 36,3-fache bezahlen sollten, das verriet der ISP nicht.
Spötter sagten, das sei sowieso ein Angebot der Internet-Partei
F.D.P., die ihre soziale Ader entdeckt habe, aber die Marktwirtschaft nicht verwischen wolle. Und dazu
gehöre es eben nun einmal auch, reichlich Fallstricke einzubauen, heißt es. Wie auch immer,
am 20.4.2006 war sowieso Schluß damit. Bei beiden 60/60-Tarifen sind nun rund um die Uhr 2,99
Ct/Min fällig also da 27,2-fache des ehrlichen Preise von 0,11 Ct/Min.
Und damit das mal klar ist, auch bei den 0,11 Ct/Min verdient der ISP noch gut. Übrigens, der ISP
heißt AltNetSurf GmbH und ist offensichtlich ein Ableger
der 01019-Telefondienste GmbH in Kiel, die wiederum eine Tochter der Freenet.de AG
in Hamburg ist. Wer hätte das gedacht? Aber das erfährt der Kunde erst aus seiner
Telekom- Rechnung oder wenn er mal zufällig ein nslookup von seinem Computer aus
startet. Denn wir leben auch im Zeitalter der großen Verschleierung allerorten...
Selbst eine Schnecke wäre schneller gewesen...
Ein Kommentar zum Dow-Jones-Artikel
Regulierer: Telekom soll Konkurrenz Breitbandzugang
gewähren.
BERLIN 2.4.2006 (t-off). Daß die deutsche
Regulierungsbehörde (RegTP bzw. BNetzA) zu dieser Regulierungsverfügung zum Bitstrom-Zugang Jahre benötigte, ist mehr als
peinlich hoch Drei. Und das produzierte auch reichlich Arbeitslose. Die Gründe für dieses
volkswirtschaftlich feindliche Verhalten der BNetzA ist vor allem in einem seit 1994 mißratenen TKG
sowie in der Tatsache zu suchen, daß die Behörde nicht völlig unabhängig ist. Die
Bundesregierung redet quasi als verlängerter Lobbyist der Telekom zu viel herein und
hat zudem auch noch immer nicht verstanden, daß Deutschlands Arbeitsmarkt an einer
eklatanten
Technologie- Lücke krankt. Und dazu gehört auch die Entwicklung des Bitstrom- Zugangs zum
Internet nach rein marktwirtswchaftlichen Kriterien nicht nach fiskalischen oder
ordnungspolitischen Überlegungen , wie das viele Nachbarländer in der EU erfolgreich
vorgemacht haben.
Die Meldung von Dow Jones ist nicht so ganz richtig. Denn sowohl die Nachfrager des
ATM-Bitstroms als auch des
IP-Bitstroms haben jeweils eigene
Backbone- Netze. Ihnen fehlt jedoch in beiden Fällen der Kundenzugang auf der letzten Meile
der berühmten
TAL. Deswegen müssen
die Wettbewerber für das breitbandige Anbinden von Kunden Zugang per Bitstrom auf die seit
Ewigkeiten bestehende Infrastruktur des nationalen Ex-Monopolisten erhalten.
Anbieter ohne eigene Netzinfrastruktur sind hingegen reine Reseller des nationalen Ex-Monopolisten. Sie
sind somit nicht Nachfrager eines Bitstrom-Vorproduktes. Der Unterschied zwischen ATM- und IP-Bitstrom
liegt allein in der Art der Übergabe der Datenpakete (auf ATM- oder IP-Ebene). Für
TK-Unternehmen, die Breitbandzugänge vorranging an Geschäftskunden vermarkten wollen, ist die
Übergabe auf ATM-Ebene von besonderem Interesse. Denn ATM ermöglicht die Gewährleistung
einer besonderen ‚Quality of Service‘ (QoS), wie z. B. die Aufrechterhaltung eines bestimmten
geforderten Datendurchsatzes. Beim IP kann schon mal ein ‚Datenloch‘ entstehen.
Und das dokumentiert t-off zum Bitstrom-Zugang bereits im
November 2001: »Beim sogenannten Bitstrom-Zugang nutzen Internet Provider (ISPs) zur Realisierung
eines eigenen DSL-Angebotes auf der letzten Meile die
DSL- Technik des nationalen
Telefonkonzerns. Im Gegensatz zum Line-sharing brauchen sie daher in den Ortsvermittlungsstellen des
Ex-Monopolisten nicht aufwendig eigenes DSL- Equipment installieren. Die ISPs verwenden allerdings ihre
eigenen Internet- Backbones, weshalb sie daher mehr als ein Reseller der IP-Plattform des Ex-Monopolisten
sind. Eine geeignete Netzzusammenschaltung (Interconnection) erfolgt an den Breitband-POPs des
Ex-Monopolisten.« Daran hat sich nichts geändert.
Es sei denn der DSL-Wettbewerb wird nun durch immer neue Vertragstricks (von Juristen!) vom Typ
Net-Rental völlig ausgehebelt. Es wird nun
darauf ankommen, daß das Bundeskartellamt im Verbund mit
der Bundesnetzagentur der Deutschen Telekom endlich unmißverständlich klarmacht, daß
Deutschland dringend wahren TK-Wettbewerb braucht. Auf das andere Wirtschaftszweige wachsen
können und sich endlich die
Zahl der
Arbeitslosen reduziert und wieder mehr Geld durch Steuerzahler in die Staatskasse kommt. Es wird
dort dringend gebraucht, um reichlich andere Versäumnisse wie
mangelhafte
Integration der Einwanderer
und die Gewalt an
Schulen aufzuarbeiten.
[30.06.2003:
RegTP-Workshop zum Thema "Bitstromzugang"] (BNetzA)
[12.04.2005:
Auch das ist der Standort Deutschland...] (t-off-Kommentar von 2005)
[22.03.2006:
BNetzA-Pressemitteilung zum "Bitstromzugang"] (BNetzA)
[26.04.2006:
Bundesnetzagentur startet Konsultation zu IP-Bitstrom-Zugang] (HEISE)
Brauchen wir in Deutschland wirklich solche
Unternehmen?
Ein Kommentar zum t-off-Artikel
Freenet.de.
BERLIN 16.3.2006 (khd).
Gemeint sind damit Unternehmen, für die Wirtschafts-Ethik ein Fremdwort ist. Stattdessen reden sie
unter Berufung auf angebliche Gesetze des Marktes, die es garnicht gibt, einer anarchischen
Wirtschaftsordnung, die über Leichen geht, das Wort. Sie werden von Menschen beherrscht,
deren Gier nach Geld ihre Hirne zerfrißt. Soweit Heiner Geißler (CDU) in
seinem berühmten Wutanfall So viel Gier von 2004. Ein (kleines) Beispiel aus dem realen
Leben:
Normal wäre nun wohl gewesen, daß eine Firma, der ein solch’
vermeidbares Mißgeschick passierte, wenigstens auf die Berechnung der
nichterbrachten Leistungen verzichtet. Im Zeitalter der Computer ist das ja kein großes Problem.
Aber diese Unternehmen vom Typ Heuschrecke sind extrem geldgierig. Müssen doch die enormen
Rendite- Erwartungen (bis 25 %/a) der ausländischen Fondsanleger und eines besonders
geldgeilen Firmenchefs befriedigt werden. Für
Kundenorientierung ist da kein Platz. Und so kam Ende Februar mit der Telekom- Rechnung auch die
total ungerechtfertigte Abrechnung für die Internet-by-call- Nutzung via
Freenet.de. [weiter]
Kundenbindung auf Teufel komm raus
Ein Kommentar zur Netzwelt-Meldung
GMX senkt Flatrate-Preis auf 0 Euro.
BERLIN 6.3.2006 (t-off). Eine Quizfrage dazu: Was passiert eigentlich, wenn ein Kunde
seinen DSL-6000- Anschluß auch wirklich (aus)nutzt? Wird er dann als PowerUser nach dem Vorbild der United- Internet Schwester 1&1 gleich wieder
rausgeschmissen...
United Internet wolle auf Teufel komm raus Kunden an sich binden, kommentieren
Marktbeobachter das neue Angebot von GMX. Denn es sei absehbar,
daß die Telekom künftig den Wettbewerb gegenüber den Resellern verschärfen werde.
Schließlich habe die Telekom für ihr kommendes VDSL- Angebot
sehr ambitionierte Pläne. Bis Ende 2007 wollen die Bonner 1 Million
Triple-Play- Kunden
gewinnen, was nur durch preislich attraktive Tarifierung gelingen dürfte.
Möglicherweise spekuliert aber United Internet angesichts der kommenden VDSL- Einführung
auch auf eine Absenkung der Grundentgelte für das herkömmliche DSL. Oder BigT hat ihnen
bereits großzügige DSL-Nachlässe spendiert. Die Kunden der GMX müssen allerdings
einen verbraucherunfreundlichen Zweijahresvertrag abschließen. Bei solchen Langfristverträgen
besteht die Gefahr, daß später weitere Tarifsenkungen nicht an die eigenen Bestandskunden
weitergegeben werden, wie das allzuoft in den letzten Monaten am deutschen TK-Markt zu beobachten war.
[mehr]
[08.02.2006:
Telekom droht starke Konkurrenz bei Highspeed-Netz]
[02.03.2006:
T-Online zahlt hohen Preis für Kunden]
[07.03.2006:
United Internet will 2006 um mehr als 25 % wachsen]
Freenet.de
Nicht so ‚free‘ und ‚Net‘, wie man denkt
BERLIN 4.3.2006 (t-off). Der deutsche Internet-Service-Provider (ISP)
Freenet.de AG (Werbe-Spruch: normal ist das
nicht!) fiel bislang durch günstige und halbwegs stabile Preise auf. Seit
Weihnachten 2005 zweifeln nun aber viele Kunden, ob es sich bei Freenet.de noch um einen richtigen ISP
handelt, der die Dienstleistung Zugang zum weltweiten Internet ernst nimmt und den Kunden ein
wirklich gutes Produkt bietet. Viele Freenet- Abonnenten zahlen jetzt für Leistungen, die sie garnicht
geliefert bekommen.
Zwar bekannte sich Freenet.de vor einem
weiteren Mißgriff noch im Frühjahr
2004 zum offenen Internet, aber durch den Einsatz nagelneuer sozusagen
‚postfrischer‘
IP-Adressen, auf die der Betrieb seit
Weihnachten nach und nach umgestellt wurde, stimmt das nicht mehr. Freenet handelt nun ganz genau nach
ihrem Werbespruch. Denn durch die IP-Adressen aus dem Bereich 89.48.0.0 bis 89.55.255.255, die jeweils
bei der Einwahl dynamisch dem Kunden-PC zugeordnet werden, wurde plötzlich das
Surfen im Internet eingeschränkt.
[weiter]
Mehr zum Thema Freenet.de:
[28.02.2004:
Internet-Provider Freenet AG sperrt Seiten von Kritikern] (HEISE-NEWSTICKER)
[28.02.2004:
Freenet sperrt Seiten von Kritikern Zensur im Internet?] (INTERNET-FALLEN)
[02.03.2004:
Website-Sperren: Provider Freenet AG rudert zurück] (HEISE-NEWSTICKER)
[15.03.2004:
Freenet AG: Abmahnungen statt Websperren] (HEISE-NEWSTICKER)
[17.03.2004:
Freenet.de AG geht auf Kunden zu] (HEISE-NEWSTICKER)
[17.03.2004:
Freenet.de AG lügt in der Werbung] (TELTARIF)
[21.11.2005:
Unverschämt statt günstig Gewinne durch Tricksereien] (BERLINER ZEITUNG)
[27.12.2005:
Kunden-Kritik im Freenet.de-Forum] (Links)
Netzneutralität in Gefahr
Telcos und ISPs legen Lunte ans Freie Internet / Deutsche Politik schläft noch
WASHINGTON/HANNOVER 22.2.2006 (t-off/tr/cw).
Das Internet ‚The Net‘ sollte einst das Weltwissensnetz werden. Und es
war bislang dahin dank vieler Helfer auf einem guten Weg, auch wenn manche (Zeitungs-)
Verleger immer wieder der Verbreitung von Wissen massiv Knüppel in den Weg warfen und werfen
(Stichworte: Deep Linking,
Meta-Einträge von "noindex" oder "noarchive", Abweis von Robotern usw.).
Es könnte nun alles noch viel schlimmer kommen. Denn große Telcos und Internet-
Service-Provider (ISP) schicken sich an, ihr ganz ‚eigenes Ding‘ mit/aus dem Internet zu
machen. Im Breitbandzeitalter wollen sie kommerzielle Daumenschrauben weiter anziehen. So soll von
vornherein der User-Zugriff auf manche Internet- Angebote verwehrt werden es sei denn deren
Anbieter zahlen auch an die Netzvermittler (Telcos/ISPs).
[mehr]
Ansinnen der Telekom
In Deutschland spielt die Deutsche Telekom AG den Vorreiter, wie die
WirtschaftsWoche heute meldete. Danach will
T-Chef Kai-Uwe Ricke nicht nur selbst entscheiden, welche Konkurrenten das künftige
VDSL- Netz mitbenutzen, sondern auch von Web- Riesen wie
Google,
Yahoo,
Amazon und
Ebay reichlich
Gebühren einziehen. Ricke: Hier entsteht eine völlig neue Welt. Sowohl die
Bundesnetzagentur als auch die Web- Riesen müssen verstehen, dass die Regeln der Neunzigerjahre hier
fehl am Platze sind. Ein politischer Aufschrei aus Berlin war dazu bisher nicht zu vernehmen.
Im Gegenteil: Die schwarz-rote Bundesregierung unterstützt
[protegiert] die Deutsche Telekom, wo sie nur kann.
[mehr]
Einen Vorgeschmack
Einen Vorgeschmack auf eine solche ‚Zensur‘ haben derzeit Kunden des deutschen Internet-
Anbieters Freenet.de (Werbespruch: normal ist das
nicht!). Seit Weihnachten sind plötzlich wg. eines ungelösten Routing- Problems
mit nagelneuen IP-Adressen so wichtige Sites in den USA
wie Library of Congress,
die UN in New York,
CNN in Atlanta schlichtweg nicht mehr erreichbar. Aber auch dieses
Magazin t-off in Toronto
ist davon betroffen. Freenet.de hatte das am 19. Februar 2006 also nach fast 2 Monaten
noch immer nicht im Griff. [mehr]
Mehr zu diesem Thema:
[23.01.2006:
Wirtschaftliche Bedeutung des Internet nimmt deutlich zu] (Heise Newsticker)
[07.02.2006:
Netzneutralität in Gefahr] (Technology Review)
[08.02.2006:
Internet neutrality law needed, Vinton Cerf says] (Comp. World)
[22.02.2006:
Web-Riesen sollen zahlen] (WirtschaftsWoche)
[22.02.2006:
Telekom will Geld von Webanbietern] (Heise Newsticker)
[27.02.2006:
"Der Briefträger will am Erlös der Briefe beteiligt werden"] (TR)
[03.03.2006:
US-Gesetz soll Netzneutralität sichern] (NetZeitung)
Die Regulierer sind am Ball
Darf ein Kabelnetzbetreiber selber Fernsehen machen? / Fragen über Fragen
BERLIN 1.1.2006 (t-off/tsp).
Liebe Regulierer, aufgepasst! So beginnt Bernd Gäbler einen Kommentar in der
Vorweihnachtsausgabe des Berliner Tagesspiegel (23.12.2005) zum Kauf von
Fußball- Übertragungsrechten durch TV-Nonames wie das Konsortium
Arena und der
Deutschen Telekom AG. Damit haben wir nun ein (neues) Problem. Denn
beide haben weder eine Sender-Lizenz noch eine TV-Macher- Erlaubnis nur den festen Willen, mit dem
massenwirksamen Fußball sehr viel Geld zu verdienen. Im Kommentar heißt es weiter (alle
Links wurden hier zugefügt):
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Die IP-Rechte
waren unser primäres Ziel. Wir haben damit attraktiven Content.
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Sagte am 22.12.2005 Stephan Althoff, heute Sponsoring-Chef der Deutschen Telekom AG, der vielen
aber noch als unredlicher Telekom-Sprecher aus der
TV-Sendung um die "Tarifreform '96" vom 29. Februar 1996 in
Erinnerung ist.
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»Gestern ist es vielen entgangen. Als sich durch den Fußball die evolutionäre
Weiterentwicklung unserer konsensualen Medienwelt fast unbeabsichtigt zu einer Anti-
Premiere- Revolution auswuchs, ist noch etwas Neues geschehen. Bis
gestern wussten wir so ungefähr, was ein Sender ist und was eine Rechte- Agentur. Ab heute geht das
etwas durcheinander. Sicher ist nur: Ein Fernsehsender im bisherigen Sinne ist
Arena nicht,
jenes Konsortium, das nun die Bundesliga-Pay-TV- Rechte erworben hat und hinter dem sich bisher die drei
Kabelnetzbetreiber Iesy, Ish und
Tele Columbus verbergen. Das Konsortium transportiert Programme,
es macht sie bislang aber nicht.
Bisher war es nun das Bestreben aller Medienpolitik, hübsch zu trennen zwischen Inhalte-Anbietern
und Infrastrukturbesitzern. Um es verständlich zu machen: Würde etwa Daimler-Chrysler das
bundesdeutsche Autobahnnetz kaufen, ginge dies sicher allenfalls mit strengen Auflagen. Man stelle sich
nur vor, alle Mercedes-Laster würden von der Maut befreit. Das wäre Wettbewerbsverzerrung.
Auch ein Kabelbesitzer kann nicht einfach machen, was er will. Bestimmte Inhalte muss er durchleiten.
Must carry heißt das. Darüber wacht die Medienaufsicht. Für den technologisch
sinnvollen Ausbau zur digitalen Datenautobahn allerdings gibt es zwischen den Strippenziehern und den
Inhalte-Anbietern auf absehbare Zeit keine Einigung, sondern nur zähe Stellungskriege.
In unserer komplex institutionalisierten Gesellschaft nehmen Regulierer und Aufseher aller Art eine
Schlüsselfunktion ein. Das glauben sie jedenfalls. Will
ein Verlag in einer Großstadt zwei Zeitungen unterhalten, muss das geprüft werden und wird
wahrscheinlich untersagt. Will ein großer Verlag eine
TV-Sendergruppe erwerben, beugen sich gleich mehrere Gremien sorgenvoll über so ein Begehr und
wetteifern darin, absurde
Beschlüsse zu fassen. So soll in Zukunft ein gesellschaftlich repräsentatives Gremium
vorstellbar wäre zum Beispiel eins mit Bischof Huber, Arbeitgeber- und
Gewerkschaftsvertretern sowie einem Gesandten des Deutschen Kulturrats das
Springerfernsehen inhaltlich verantworten.
Das wird ein Spaß werden.«
[mehr]
[24.11.2005:
Der BILD-Faktor] (Die Zeit)
[22.12.2005:
Telekom zahlte 40 Mio. Euro für Fußball-Rechte]
(internet.com)
[23.12.2005:
Die Regulierer sind am Ball] (Der Tagesspiegel)
[25.12.2005:
Premiere klagt gegen Fusion von Ish und Iesy] (Heise-Ticker)
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