Achtung! Diese Archiv-Seiten dienen nur noch dokumentarischen Zwecken!Sehr viele Links sind nicht mehr aktiv. Aktuelles finden Sie evtl. auf der khd-Page oder im khd-research.net.![]() ![]() |
T-Online bietet ab Juni Full-Flatrate für 79 DM im Monat an
Aus: Yahoo-Finanzen, 26. Mai 2000, 8.04 Uhr (Telekommunikation). [Original]DARMSTADT. Die Deutsche Telekom-Tochter T-Online wird ab dem 1. Juni eine Full-Flaterate für 79 DM pro Monat anbieten. Das teilte das Unternehmen heute in Darmstadt mit. Die Full Flatrate umfasse die unbegrenzte Internet-Nutzung und die Telefonentgelte bei Einwahl über das Mutterunternehmen. Die Mindestvertragslaufzeit betrage ein Jahr. Außerdem gibt es Änderungen bei den anderen Tarifen des Internet-Providers. Ab dem 1. Juni kostet bei Wahl des Tarifes "Eco" die Minute 2,9 Pfennige und beim Tarif "By call" 3,9 Pfennige. Jedoch entfielen die bisher gewährten zwei Freistunden. [mehr] [Telekom-Pressemitteilung dazu]
[Telekom-Pressemitteilung: Deutsche Telekom kündigt Breitband-Offensive an]
27.5.2000 (t-off). Vom Hamburger Internet Provider Next Generation Internet (NGI) wird die Flat-rate der Telekom bereits unterboten. NGI will ab 1. Juni einen Pauschaltarif für 77,77 DM pro Monat anbieten. NGI verlangt ebenfalls keine Anmelde- oder Einwahlgebühr. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt nur vier Monate.
Hauptkonkurrent AOL äußerte angesichts des neuen Pauschaltarifs wettbewerbsrechtliche Bedenken. Wie andere Internet-Anbieter müsse auch der Marktführer T-Online International AG der Deutschen Telekom etwa 2,6 Pfennig je eingekaufter Online-Minute zahlen, sagte AOL-Sprecher Frank Sarfeld. Bei Kunden, die länger als 52 Stunden online seien, werde T-Online daher draufzahlen. AOL plane derzeit keine eigene Flat-rate.
[T-Online's flat rate puts competitors under pressure]
[Klärungsbedarf bei Internet-Flatrate der Telekom]
Internet-Anbieter bereichern den Tarifdschungel
Aus: Yahoo-News, 26. Mai 2000, 14.48 Uhr (HighTech). [Original]FRANKFURT/MAIN. Mit einer so genannten Flatrate will die Telekom-Tochter T-Online ihre Spitzenstellung auf dem hart umkämpften deutschen Internet-Markt ausbauen. Ab Juni werde T-Online für eine monatliche Grundgebühr von 79 Mark eine zeitlich unbegrenzte Internet-Nutzung anbieten, sagte Konzernchef Wolfgang Keuntje heute in Frankfurt. Damit zieht der Börsenneuling mit seinem Konkurrenten Mannesmann Arcor gleich, der ebenfalls im Juni eine solche Pauschalgebühr einführt. Für digitale Hochgeschwindigkeitsverbindungen müssen die Kunden allerdings in beiden Fällen zusätzliche Gebühren zahlen. AOL Europe will nach eigenen Angaben das neue Modell des Erzrivalen T-Online zunächst beobachten und dann ebenfalls mit neuen Angeboten an den Markt gehen.
T-Online will mit der Flatrate vor allem neue Nutzer einfangen. "Wir gehen davon aus, dass die Kunden dieses Angebot heftig nutzen werden", sagte Keuntje. Dies werde auch positive Auswirkungen auf Umsatz und Gewinne von T-Online haben. Den Worten des Vorstandschefs war zu entnehmen, dass die Flatrate auch als Ablösemodell des erst im vergangenen Herbst eingeführten und offenbar wenig erfolgreichen Tarifs "pro" gedacht ist. "Pro" habe sich mit derzeit 150.000 bis 200.000 Nutzern nicht so stark entwickelt, vor allem seien nicht soviele Neukunden geworben worden. Er gehe davon aus, dass T-Online noch in diesem Jahr mehr Kunden über die Flatrate erhalten werde, sagte Keuntje. Bei dem "Pro"-Tarif konnten die Kunden nach T-Online-Angaben gegen eine monatliche Gebühr von 19,90 Mark plus drei Pfennigen pro-Surf-Minute ins Internet einsteigen [Ed: 100 Stunden kosteten somit 199,90 DM].
Die Flatrate ist aber keine Blanko-Gebühr, nach deren Entrichtung die Kunden gar nichts mehr zu zahlen hätten. So fallen bei der T-Online-Grundgebühr nach Angaben des Unternehmens die Telefonkosten nur dann weg, wenn sich der Surfer bei der Deutschen Telekom einwählt. Bei der Nutzung alternativer Telefon-Anbieter müsse also mit zusätzlichen Gebühren gerechnet werden. Auch fällt für den Onlinesurfer bei der Flatrate die Monatsgebühr für den Telefonanschluss keineswegs weg. Dies sind derzeit bei einem analogen Anschluss rund 25 Mark und bei einer ISDN-Leitung etwa 45 Mark. Umgekehrt müssen sich die Nutzer der Arcor-Flatrate einen normalen Telefonanschluss der Mannesmann-Tochter legen lassen und bei der Einwahl bei Konkurrenzfirmen eine Minutengebühr von 4,9 Pfennig zahlen.
Weitere Kosten kommen auf den Internet-Nutzer nach Angaben von T-Online zu, wenn er die neue, extrem schnelle Übertragungstechnik DSL (Digital Subscriber Line) nutzen will. Der Anschluss der entsprechenden T-Online-Leitung T-DSL koste 98 Mark pro Monat. Surfer, die die Flatrate nutzen und auf einen DSL-Anschluss nicht verzichten wollen, müssten bei T-Online für die Schnellleitung somit fast 180 Mark pro Monat hinblättern. Die Installationsgebühr für T-DSL bei Kunden, die bisher nur einen analogen Telefonanschluss hatten, beträgt 299 Mark. Bei Arcor ist nach eigenen Angaben die Flatrate von 49 Mark überhaupt nur in Verbindung mit einer digitalen Leitung für 89,90 Mark möglich, womit hier knapp 140 Mark im Monat zu Buche schlügen. Die Arcor-Flatrate gelte zunächst allerdings nur in einigen deutschen Großstädten.
Sowohl T-Online als auch Arcor haben auch bei anderen Tarifmodellen Preissenkungen angekündigt. So will die Telekom-Tochter nach eigenen Angaben den Minutenpreis des Tarifes "eco" um 40 Prozent auf 2,9 Pfennige senken und das für Einsteiger gedachte Modell "by call" künftig mit 3,9 Pfennige pro Minute statt der bisherigen sechs Pfennig anbieten. Arcor hatte Mitte der Woche die Einführung des neuen Tarifes "Online Power" bekannt gegeben, der den Surfer bei einer Monatsgebühr von 19,90 Mark werktags 2,9 Pfennige und abends beziehungsweise am Wochenende 1,9 Pfennige kostet.
Keuntje bezeichnete die T-Online-Flatrate als Tarif "ohne Haken und Ösen". Er halte nichts von Angeboten, die dazu da seien, "dem Kunden etwas vorzugaukeln". Für den T-Online-Chef ist ohnehin das Ende der Preissenkungsspirale fast erreicht. Die Gebühren seien in den vergangenen Jahren um rund 70 Prozent gesunken, sagte er. Sicherlich sei noch ein wenig "Preisspielraum drin" auch bei der Flatrate. Allmählich habe sich der Markt jedoch an eine Preisschwelle herangearbeitet, die schon allein auf Grund regulatorischer Hürden nicht mehr deutlich unterschritten werden könne. [mehr]
Die Schattenseite der T-Online Flat-rate
Initiative "Internet ohne Taktung" begrüßt Einführung einer Flat-rate / Aber kein attraktives Massenprodukt
Aus: Yahoo-News, 26. Mai 2000, 18.22 Uhr (Pressemitteilungen). [Original]BERLIN (ots). Die Initiative "Internet ohne Taktung" (www.ungetaktet.de) sieht sich durch die Einführung des neuen Tarifmodells von T-Online bestätigt. "Obwohl die Telekom lange Zeit rigoros einen solchen Tarif abgelehnt hat, sieht sich der Online-Dienst nun gezwungen, einen solchen Tarif einzuführen", so Philipp Sudholt, Sprecher der Initiative.
Stark kritisiert Sudholt jedoch die Bedingungen, unter denen diese Flat-rate angeboten wird. "Dass T-Online einen solchen Tarif anbieten kann, ist nur durch die enge Verflechtung zwischen dem ehemaligen Monopolisten und seiner Online-Tochter möglich". Laut Telekom-Angaben bezahlt T-Online noch immer im Minutentakt an den Mutterkonzern Deutsche Telekom, dem die für den Internet- Zugang so wichtigen Ortsnetzleitungen gehören.
"Ab einer Nutzungsdauer von 40 Stunden fährt der Online-Dienst einen Verlust ein, da die Verbindungen ab einer solchen Stundenzahl nicht mehr von dem Pauschalpreis gedeckt werden" so Sudholt. Dass T-Online dennoch einen solchen Tarif anbieten kann, erklärt sich Sudholt dadurch, dass die Verluste, die T-Online bei den Verbindungsentgelten einfährt, der Muttergesellschaft zugute kommen. "Und die Mutter zahlt es in Form von Werbeplatzierungen zurück", so Sudholt kritisch. Besorgt äußert er sich zu der Tatsache, dass unabhängige Provider diese Möglichkeit nicht haben. "Alle Provider, die das Risiko dieser Mischkalkulation eingehen, ohne eine Muttergesellschaft im Rücken zu haben, werden nicht am Markt bestehen können" meint Sudholt und verweist auf die zahlreichen Versuche, einen solchen Tarif am Markt zu etablieren.
Notwendig ist nach Ansicht der Initiative "Internet ohne Taktung" die Möglichkeit, dass alle Provider, eine solche Flat-rate anbieten können. "Erst wenn auch auf dem Flat-rate-Markt Wettbewerb herrscht, werden erschwingliche Pauschaltarife von deutlich unter 50 DM möglich werden [Ed: 30 Mark sind genug!]. Alles darüber ist kein attraktives Massenprodukt", so Sudholt weiter. Doch Voraussetzung dazu ist, dass Internet- Provider bei der Telekom pauschal Ortsnetzkapazitäten einkaufen können.
Sudholt verweist in diesem Zusammenhang auf die Vorbildfunktion des britischen Telekommunikationsmarktes. Dort ist die British Telecom nun verpflichtet worden, an die Wettbewerber Ortsnetzkapazitäten zu verkaufen. "Eine wirklich erschwingliche Flat-rate zum Preis von deutlich unter 50 DM wird dort somit Realität", erklärt Sudholt und definiert gleichzeitig damit das Ziel der Initiative: "Solange es keinen massenfähigen Pauschalzugang für alle gibt, wird unsere Initiative weiterkämpfen".
Über die Initiative: "Internet ohne Taktung" [IOT] ist eine Bürgerinitiative, die im September 1999 ins Leben gerufen wurde und sich für die Einführung eines zeitlich nicht getakteten Internet-Zugangs einsetzt. Für das Begehren konnten bislang mit über 35.000 Unterschriften die größte virtuelle Unterschriftensammlung Europas aufgebaut werden. Auf den Internet-Seiten der Initiative unter http://www.ungetaktet.de/ wird laufend über aktuelle Entwicklungen berichtet. [mehr zu IOT]
Historic' ruling on Internet access
Telephone bills could fall for Internet users
Aus: BBC-News, London, 26. Mai 2000, 22.50 Uhr GMT (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON. A ruling that opens up BT's network to rival Internet service providers is being hailed as "historic". Internet users could see their phone bills slashed as a result of the demand by telephone watchdog Oftel that BT let its competitors supply unmetered access to the web over its network. Rival service providers will now find it cheaper to offer their own flat-rate services.
AOL said in a statement: "Oftel's ruling to effectively end BT's role as gatekeeper to the Internet is a victory for consumers, competition and common sense." The decision arose out of a case brought by MCI Worldcom, after BT refused to give its competitor wholesale unmetered internet access service.
Under the direction, BT must agree to offer the flat-rate access to MCI Worldcom and other operators. Oftel said BT must give the unmetered access by June 1, when it opens up its own Surftime unmetered service.
'Vibrant Internet market'
David Edmonds, Oftel Director General of Telecommunications, said: "It is vital for the UK's vibrant Internet market that other operators and ISPs can compete fairly and offer similar products to their own customers. "Oftel's decision will enable other operators and ISPs to offer competing unmetered Internet access using BT's local network."A BT spokesman said: "We are obviously looking very closely at the report. We will certainly be going back to Oftel very quickly with our comments." He added: "It's all part of competition and of widening the use of the internet. It will be good for the customer and for the industry." [more]
Oftel orders unmetered access
Aus: Financial Times, London, 27. Mai 2000, Seite xx (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON. A significant hurdle to the provision of free internet access was on Friday overcome when the telecommunications industry regulator ruled that British Telecommunications must enable rival operators access to its local network at wholesale unmetered rates. The decision by Oftel will come as a blow to BT, the former state monopoly, as it prepares to launch its own flat-rate internet access product to consumers on June 1. It also heralds the rapid development of the internet economy, which has been constrained by the high cost of access.
Under the ruling, announced on Friday night, BT will be required to allow other operators, such as MCI WorldCom, to provide un-metered Internet access to customers using their own product in competition to BT's Surftime. The service, known as Friaco Flat Rate Internet Access Call Origination will allow rival operators to pay a flat rate of £424.25 for each 64kb of network capacity to BT rather than the per-minute rate presently charged.
David Edmonds, director-general of telecommunications, welcomed BT's provision of a service for heavy Internet users but said: "It is vital for the UK's vibrant internet market that other operators and ISPs can compete fairly and offer similar products." The ruling follows a complaint by MCI WorldCom, the US operator, which was refused access by BT to its local loop at an unmetered rate.
Rival internet service providers last night welcomed Oftel's findings, saying the decision spelled the end of BT's reign as "gatekeeper" to the Internet and marked a victory for "consumers, competition and common sense". It was suggested that rival packages could undercut BT's own product by more than half.
America Online, the Internet company, said: "It is the first genuine, pro-consumer reform benefiting the UK Internet industry, opening the door to providing the most affordable flat-rate online access in the world on a viable basis, while putting the UK at the forefront of the European e-commerce revolution."
Richard Feasey, vice-president of regulatory affairs for WorldCom International, said: "This should allow the UK to move forward with the sort of competitive market that people have become accustomed to." BT said it would study the report.
Einmal zahlen immer surfen
Pauschaltarife sind nicht immer so preiswert, wie sie scheinen
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 28. Mai 2000, Seite 30 (Interaktiv) von PETER KNAAK (Stiftung Warentest).BERLIN. Der Plausch im Netz, die Suche nach neuesten MP3-Hits, magisch in den Bann ziehende Internet-Spiele der exzessive Genuss solcher Freuden muss die Hauhaltskasse nicht mehr ruinieren. Pauschaltarife machen es möglich, doch die so genannten Flatrates bergen Tücken.
Flatrates sind wirklich pauschal. Telefonkosten und die Kosten des Internet- Providers sind mit einer monatlichen Einmalzahlung abgegolten, unabhängig von der im Internet verbrachten Onlinezeit. Bei Preisen von mindestens 50 Mark, meist aber um 150 Mark monatlich, rechnen sich die Angebote nur für Vielsurfer mit mindestens 75 Onlinestunden im Monat. Das kann sich ändern, denn der Markt brodelt kräftig. Angerichtet wird zu von Monat zu Monat günstigeren Preisen. Bald wird sich der Pauschaltarif schon bei 30 Onlinestunden monatlich lohnen.
Vor allem kleine Anbieter und regionale Telefongesellschaften beackern das Feld. Im Trend sind Kombinationsangebote wie das von "BerlinWeb". Die Flatrate kostet hier 49 Mark monatlich. Der Preis kann sich auf den ersten Blick sehen lassen, denn die meisten Anbieter verlangen 100 Mark und mehr. Der Haken an dem Angebot: Es richtet sich nur an die Telefonkunden von BerliKomm. Wer dort Kunde ist, zahlt monatlich rund 45 Mark Grundgebühr für den Telefonanschluss und beim Telefonieren oft drauf. BerliKomm verbindet nämlich nicht zu den billigen Telekom- Konkurrenten. Die Gesprächsminute kostet zu Mobiltelefonen fast 40 Pfennig, bei Ferngesprächen 4 bis 5 Pfennig und in die USA rund 50 Pfennig pro Minute mehr als bei der billigen Konkurrenz. Wer mit der Flatrate "BerlinWeb" liebäugelt, muss die Kröte der teuren Ferngespräche bei BerliKomm schlucken. Gleiches gilt für die von Mannesmann Arcor oder beispielsweise MobilCom angebotenen Pauschaltarife. [Berliner Ortsnetzwettbewerb]
Unter den anderen, nicht an einen Knebelvertrag gebundenen Angeboten sind zwei einer näheren Betrachtung wert: "Internet-Professional" kostet zwar 189 Mark monatlich, kann aber für weitere 10 Mark auf eine Datenübertragungsrate von 2 Megabit pro Sekunde (MBit/s) aufgebohrt werden. Da kommen Musikdaten schneller in den Rechner, als man sie hören kann [Telefon: 01805-776 338 oder www.internet-professional.com]. Das andere Angebot ist brandneu: Die Flatrate der Telekom. Für moderate 79 Mark gibt es ab dem 1. Juni so viel Internet wie man will. Die Wahlfreiheit beim Telefonieren [Call-by-call] wird nicht eingeschränkt, denn die Telekom hat mit allen Telefongesellschaften Durchleitungsverträge. Störend sind allenfalls die geringe Datenübertragungsrate von nur 64 kBit/s [Ed: maximal] und die einjährige Mindestvertragsdauer [Telefon: 0800-330 7009 oder www.telekom.de].
Am 1. des Monats einloggen und durchsurfen bis zum Monatsende? Das ist nur selten drin: Frühestens nach 5, spätestens jedoch nach 24 Stunden Dauersurfen wird die Leitung gnadenlos gekappt auch wenn gerade ein Download läuft. Oft ist die Datenmenge begrenzt, die pro Monat heruntergeladen werden kann. Diese Limits tun heute noch nicht weh, können aber bei DSL-Tempo unangenehm werden.
Das Monopol der Post muss fallen
Klaus-Dieter Scheurle, Chef der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post über Liberalisierung, Wettbewerb und Verbraucherschutz
Auszug aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 29. Mai 2000, Seite 17 (Wirtschaft). [Original]KLAUS-DIETER SCHEURLE (45) ist seit dem 1. Januar 1998 Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Bonn, die für Wettbewerb auf den liberalisierten Märkten für Post und Telekommunikation sorgen soll. Scheurle versteht seine Behörde, als eine, die auf Seiten des Verbrauchers steht. Der Jurist aus dem schwäbischen Bad Cannstatt begann seine Laufbahn 1983 im Bundesjustizministerium, wechselte 1985 ins Bayerische Staatsministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und saß von 1989 bis 1993 für die CDU/CSU im Bundestag. Bis 1994 leitete er das Büro des Postministers Wolfgang Bötsch, anschließend die Grundsatz- und die Regulierungs-Abteilung. Das Gespräch führten ANTJE SIRLESCHTOV und CORINNA VISSER.
Tagesspiegel: Herr Scheurle, Ihre Aufgabe ist es, Märkte zu deregulieren. Wieso heißt Ihr Haus Regulierungsbehörde?
Scheurle: Leider passt der Name "Regulierungsbehörde" nicht so gut zu uns. Denn wir deregulieren eigentlich. Außerdem ist der Begriff des Regulierens in Deutschland negativ besetzt. Man denkt da gleich an reglementierendes Einengen. Doch wir machen praktisch das Gegenteil: Wir liberalisieren, wir öffnen.
Tagesspiegel: Sie regulieren offenbar schneller, als es der Bundesregierung lieb ist. Schon werden Stimmen laut, die Ihre Arbeit bremsen wollen.
Scheurle: Wir sorgen schneller für Wettbewerb, als mancher geglaubt hat. Doch es gibt keinen Grund, auf der Stelle zu treten. Wir müssen Gas geben, denn andere Länder sind viel weiter als wir und profitieren bereits von den Ergebnissen der Monopolablösung.
Tagesspiegel: Andere europäische Nachbarn sind zum Teil weit weniger rasch mit der Liberalisierung. Bringt das keine Nachteile für Deutschland?
Scheurle: Die Deutschen haben bereits erfahren, dass Wettbewerb Wohlstand schafft. Wenn andere Länder diese Auffassung nicht im ganzen Umfang teilen, dann kann das für uns nicht heißen, dass wir uns ihnen anschließen. Europäische Harmonisierung hat auch ihre Grenzen. Die Zukunft wird zeigen, ob die Deregulierung mit der angezogenen Handbremse einzelnen europäischen Staaten zugute kommt. Ganz etwas anderes ist die Pflicht der EU-Kommission, geltendes Recht in den europäischen Mitgliedsstaaten durchzusetzen. Ich denke schon, dass die Kommission stärker darauf achten müsste, dass die Richtlinien auch in den Ländern umgesetzt werden, die heute noch mauern.
Tagesspiegel: Würde eine Brüsseler Regulierungsbehörde statt vieler nationaler Einrichtungen die Ungleichheiten verringern?
Scheurle: Davon halte ich nichts. Bis jetzt haben wir sowohl im Telekommunikations- als auch im Postmarkt nationale Märkte. Und diese müssen national reguliert werden. Es macht keinen Sinn, das Ortsnetz in Castrop-Rauxel von Brüssel aus zu öffnen. Die nationalen Regulierer sorgen vor Ort für Wettbewerb. Wenn es irgendwann keine gravierenden Wettbewerbshindernisse mehr gibt, sind auch die Regulierungsbehörden überflüssig, in den Einzelstaaten genau so wie in Brüssel.
(...[Postmarkt]...)
Tagesspiegel: Wie erfolgreich war denn Ihre Regulierungsarbeit im Telekommunikationsmarkt?
Scheurle: Alles in allem glaube ich, dass wir voran gekommen sind. Sie können heute für unter zehn Pfennig pro Minute in die USA telefonieren. Wenn das kein Erfolg der Liberalisierung ist. Dabei darf man nicht unterschlagen, dass die Wettbewerber der Telekom noch immer einen großen Teil der Dienstleistungen vom ehemaligen Monopolisten abkaufen müssen und damit ihre Umsätze zum Teil wieder der Telekom zufließen.
Tagesspiegel: Das ist allerdings nur der Markt für Ferngespräche. Im Ortsnetz stöhnen die Konkurrenten der Telekom noch gewaltig über das Monopol. Sind Sie da machtlos?
Scheurle: Im Ortsnetz geht es natürlich nicht so schnell. In diesem Markt geht es um die individuelle Ausrichtung von Investitionen auf einzelne Kunden. Das erfordert Zeit. Aber auch hier erschließen sich Wettbewerber die alten Märkte der Telekom. In 40 der 84 größeren deutschen Städte können schon wettbewerbliche Angebote nachgefragt werden [Ed: aber unter welchen Bedingungen]. Bis es auch im Ortsnetz zu wirklichem Wettbewerb kommt, haben wir aber noch viel zu tun [Ed: Oftel zeigte gerade, wie das zu machen ist]. Ich will nicht verhehlen, dass die Befreiung der Verbraucher vom Monopol sehr zögerlich voran geht.
Tagesspiegel: Kann man das nicht beschleunigen?
Scheurle: Zum Jahresende werden wir den Stand der Deregulierung im Ortsnetz reflektieren und dann auch gegebenenfalls zu neuen Methoden der Regulierung greifen.
Tagesspiegel: Warum warten Sie? Müssten Sie nicht schneller eingreifen, wenn sich Wettbewerber von der Telekom behindert fühlen?
Scheurle: Wir sind sehr wachsam, glauben Sie mir. Aber wir können nicht jede individuelle Verzögerung ahnden. Alle Beteiligten, nicht nur die Deutsche Telekom, müssen noch lernen, miteinander effektiver umzugehen. Dann würde so manche Blockade von selbst verschwinden.
(...[Versteigerung der UMTS-Lizenzen]...) [Vollständiges Interview]
Mehr Sicherheit beim Online-Banking
Künftig Verschlüsselung und Chipkarte
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 30. Mai 2000, Seite 21 (Finanzen). [Original]MÜNCHEN (ADN). Wer Online-Banking nutzt, wickelt seine Bankgeschäfte wie Abbuchungen, Überweisungen und Einrichtung von Daueraufträgen und Lastschriften über Computernetze wie das Internet ab. Das Geschäft boomt. Nach Recherchen der Fachzeitschrift "Die Bank" wurden Ende letzten Jahres etwa zehn Millionen Konten in Deutschland online geführt. Doch viele Internet-Nutzer haben Bedenken. Ein neuer Sicherheitsstandard und geänderte Geschäftsbedingungen der Banken sollen das Vertrauen in den Online-Dienst stärken.
Online-Kunden benötigen üblicherweise drei Nummern, um auf ihr Konto zugreifen zu können: die Kontonummer, eine persönliche, gleichbleibende Identifikationsnummer (PIN) und die sogenannte Transaktionsnummer (TAN). Im Gegensatz zur PIN, die den Nutzer als legitimen Kontoinhaber ausweist, ist eine TAN, die für den Sicherheitsnachweis einer Online-Transaktion steht, immer nur einmal verwendbar. Internet-Kunden erhalten deshalb lange Listen mit zahlreichen TANs, die allmählich verbraucht werden. Das führt häufig dazu, dass Bankkunden die PIN und TAN am selben Ort verwahren, was wiederum ein Sicherheitsrisiko ist. Der neue Sicherheitsstandard des Zentralen Kredit- Ausschusses (ZKA) mittels Verschlüsselung heißt "HBCI" (Home Banking Computer Interface). Der Kunde gibt neben der Kontonummer nur noch eine einzige Nummer oder ein Passwort ein, das aus bis zu acht Zeichen bestehen kann.
Zusätzlich sind eine spezielle Chipkarte und ein Lesegerät notwendig, um auf das Konto zuzugreifen. Dabei steht ein spezielles Verfahren, die Kryptographie, für das Sicherheitskonzept. Diese Methode wandelt einen Klartext beim Sender in eine scheinbar sinnlose Zeichenfolge. Auf der Empfängerseite wird die verschlüsselte Nachricht wieder entschlüsselt. Es gebe jedoch Computerviren und -programme die versuchen, Verschlüsselungen aufzubrechen, warnt das Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Dennoch sei HBCI als Schnittstelle zwischen Kunde und Bank sicherer als das bisherige System.
Die Schwachstelle von HBCI ist der Verbraucher, der die PIN beziehungsweise das Passwort selbst bestimmen darf. "Ein gewisser Teil der Verantwortung wird sicher in die Hand des Benutzers gelegt", heißt es beim BSI. Dies sei aber immer noch besser, als wenn Nutzer sich PINs auf die Scheckkarte schrieben, weil sie sich die Nummer nicht merken könnten.
Telekom senkt Inlandstarif AktivPlus
Aus: Yahoo-Finanzen, 30. Mai 2000, 10.49 Uhr (Telekommunikation). [Original]BONN. Die Deutsche Telekom AG senkt zum 1. August ihren Optionstarif "AktivPlus" für Inlandsverbindungen im Festnetz. Wie Telekom-Chef Ron Sommer heute in Bonn sagte, könnten Kunden dann während der Hauptzeit bereits für 9 Pfennig statt wie bisher 12 Pfennig je Minute telefonieren. Abends ab 18.00 Uhr sowie am Wochenende werde der Tarif von 6 auf 5 Pfennige gesenkt. Der monatliche Grundpreis für AktivPlus betrage unverändert 9,90 Mark. Seit der Einführung von AktivPlus im vergangenen Jahr hat der Bonner Konzern nach eigenen Angaben mehr als 1,6 Millionen Vertragsabschlüsse realisiert.
T-Online's flat rate puts competitors under pressure
Cuts per-minute eco tariff by 40 %
Aus: Handelsblatt, 30. Mai 2000, Seite ?? (English Summary). [Original] [Übersetzungs-Service]DÜSSELDORF Monday, 29 May 2000 (HB/svu). T-Online, the internet service provider of Deutsche Telekom AG, on Friday became the first online service in Germany to introduce a much-anticipated flat rate that gives users unlimited internet access at a fixed monthly charge. The group also announced a clear reduction in its per-minute online tariffs.
T-Online's new flat tariff will be DM79 per month and will include all access charges. A flat-rate contract runs for a minimum of one year. T-Online's economy tariff will be reduced by more than 40 % to 2.9 pfennigs per minute (including access charges via Deutsche Telekom).
But a spokeswoman for T-Online stressed that her company will have to continue paying parent Deutsche Telekom around 2.6 pfennigs per online minute for local-network access. This means that T-Online will end up having to subsidize the flat rate if customers spend longer than 4050 hours a month surfing the net. Conversely, T-Online's earnings will rise the less time customers spend online (for example during holiday periods) or shift their internet access to the mobile phone. The average T-Online customer currently spends 7 hours per month online.
But what might be to the advantage of frequent internet surfers now could damage competition among Germany's internet service providers in the long term. Small and medium-sized access providers which do not have their own local-network connections for their internet customers will be unable to participate in this latest price war as they still have to pay Deutsche Telekom which holds the lion's share of all last-mile connections by the minute. With end users paying a flat rate, the smaller internet service providers would be facing high financial risks.
Germany's market for internet access is already highly concentrated. Market leader T-Online claims to have 5 million customers on its home market. AOL Deutschland lags behind in second place with just 1.5 million customers. Like the other small regional providers, AOL Deutschland does not have its own telecoms network and so is unlikely to be able to keep up in the price war with Telekom. [mehr]
KPN ordered to open network for competing ISPs
Aus: Yahoo Finance, 30. Mai 2000, 11.20 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]THE HAGUE. Dutch KPN Telecom NV must enable clients to access competing Internet Service Providers (ISPs) through KPN's telephone network, Dutch telecommunications authority OPTA said on Tuesday. The telecoms watchdog said it had made this decision following a complaint launched against KPN by MCI Worldcom.
The clients will be charged by MCI Worldcom and other ISPs, which will have the possibility to introduce rates which are different from KPN's. The clients can choose between payment per time period or an all-in subcription with a fixed monthly rate.
Currently, these all-in subscriptions are only possible for users who access the Internet through cable connections. OPTA said fixed-price subscriptions using KPN's telephone network should increase competition and therefore affect prices. "OPTA expects this competition will cause more supply of cheaper Internet use, which will make the Internet more attractive to more people," the watchdog said in a statement.
France Télécom kauft Orange
Aus: Yahoo-Finanzen, 30. Mai 2000, 16.19 Uhr (Telekommunikation). [Original]PARIS (n-tv). Der französische Telekom-Konzern France Télécom kauft die britische Mannesmann-Tochter Orange für rund 80 Mrd. DM. Das teilte France Télécom mit. Der Firmenwert des britischen Mobilfunkbetreibers, den Mannesmann im vergangenen Jahr für rund 60 Mrd. DM übernommen hatte, werde auf 26,9 Mrd. Pfund (rund 85 Mrd. DM) veranschlagt. Nach der Übernahme von Mannesmann durch den britischen Mobilfunkbetreiber Vodafone AirTouch, soll Vodafone als neue Muttergesellschaft nach dem Verkauf mit weniger als 10 % an der französischen Gruppe beteiligt sein. Der französische Staat werde seine Mehrheitsbeteiligung auf 54 von 61 % zurück führen.Vodafone muß Orange aus kartellrechtlichen Gründen verkaufen. Andernfalls würden die Wettbewerbshüter eine Übernahme von Mannesmann durch Vodafone nicht genehmigen.
France Télécom will den Angaben zufolge Orange mit seinen eigenen Mobilfunk- Aktivitäten zusammen legen. Dabei soll der Markennamen allerdings erhalten bleiben. Außerdem teilte France Télécom mit, dass mindestens 10 bis 15 % von Orange Ende diesen oder Anfang des kommenden Jahren an den Börsen Lonson, Paris und New York notiert werde. Außerdem teilte der französische Telekommunikations- Dienstleister mit, dass er auch in Deutschland eine der sogenannten UMTS- Lizenzen für den Mobilfunk der dritten Generation ersteigern wolle. In Großbritannien hat Orange bereits eine der begehrten UMTS-Lizenzen ersteigert.
Klärungsbedarf bei Internet-Flatrate der Telekom
Aus: Yahoo-Finanzen, 31. Mai 2000, 13.56 Uhr (Telekommunikation). [Original]BONN. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post sieht Klärungsbedarf bei der neuen Internet- Flatrate der Deutsche Telekom AG, Bonn. Nach den Vorstellungen des Regulierers sollen auch andere Anbieter, welche die Leitungen des Bonner Konzerns mit benutzen, die Einwahl ins Web unter Umständen ebenfalls mit einem Pauschaltarif entgelten können. Dazu richtete die Behörde eine Anfrage an den Ex-Monopolisten, wie ihr Präsident Klaus-Dieter Scheurle heute sagte. Die Telekom soll bis zum 15. Juni Auskunft über ihre Abrechnung bei der Einwahl geben. Ihre Tochter T-Online bietet ab 1. Juni eine Flatrate für 79 DM im Monat an, die sowohl die Kosten für die Leitung als auch für das eigentliche Surfen abdeckt.
Scheurle sagte, es sei zu vermuten, dass T-Online beim Einwählen eine Pauschale an den Mutterkonzern zahle, der die Netzinfrastruktur bereitstellt. Sollte dies der Fall sein, dann müsste ein solche Flatrate auch diskriminierungsfrei anderen Servive Providern zur Verfügung gestellt werden, die den Weg ins Web ebenfalls über die Leitungen der Telekom ermöglichen.
Was ist wahr?
1.6.2000 (t-off). T-Online sagt in ihrem Börsenprospekt vom 31.3.2000 auf Seite 35/36 im Abschnitt "Netzinfrastrukturaufwand" selbst:
"T-Online verfügt über keine eigene Netzinfrastruktur. Statt dessen nutzt sie die IP-basierte Internet- Plattform der Deutschen Telekom. Der Netzinfrastrukturaufwand umfasst die Kosten der Nutzung der Internet-Plattform und des Zugangs über das Telefonnetz und stellte mit 48 % der gesamten betrieblichen Aufwendungen im Geschäftsjahr 1999 den bei weitem größten Einzelposten der Kosten dar.Sollte sich nun Scheurles Vermutung bewahrheiten, dann hat die T-Online International AG beim Börsengang die Unwahrheit gesagt. Stimmt aber die Aussage von T-Online, dann zahlt sie bei der 79-Mark-Flat-rate ab der 44. Nutzungsstunde drauf (genau: 79 DM / 1,16 / 0,026 DM/Min / 60 Min/h = 43,66 h). Und es stellen sich Fragen: Darf der Marktbeherrscher angesichts des gewünschten Wettbewerbs beim Internet-Zugang diesen subventionieren? Entsprechen die 2,6 Pf/Min netto der wahren Kostensituation? Warum kommen die Regulierer OFTEL (Großbritannien) und OPTA (Niederlande) zur Erkenntnis, daß sich das Dilemma nur durch eine pauschale Abrechnung der Entgelte für die Kunden- Telefonverbindungen zur Internet-Plattform lösen läßt? Warum handelt der deutsche Regulierer nicht adäquat? Gibt es etwa Gründe dafür, daß die deutsche Volkwirtschaft durch die bisherige Fehlregulierung das Nicht-Handeln ins Hintertreffen geraten soll?Mit Wirkung zum 1. Januar 1999 hat T-Online mit der Deutschen Telekom einen neuen Vertrag über die Bereitstellung von Netzinfrastrukturleistungen abgeschlossen. Darin wurde vereinbart, die Preisstruktur für die von der Deutschen Telekom bezogenen Netzinfrastrukturleistungen von einem Pauschaltarif in einen volumensabhängigen Tarif zu ändern. Damit können jetzt Skaleneffekte beim Einkauf der Leistungen genutzt werden. Infolge dieser Änderung ist der Netzinfrastrukturaufwand für 1999 mit den entsprechenden Vorjahreszahlen nicht vergleichbar.
Seit April 1999 enthalten die Preise für den überwiegenden Teil der Internet-Zugangsprodukte von T-Online auch die Entgelte für die Telefonverbindung der T-Online-Kunden zur Internet-Plattform. Zweck dieser Maßnahme war die Erzielung von Kostensenkungen für die T-Online-Kunden. Dies bedeutet, dass T-Online von der Deutschen Telekom die Telefonnetzkapazitäten einkauft, die von den T-Online- Kunden für Verbindungen zur Internet-Plattform in Anspruch genommen werden. Der von der Deutschen Telekom derzeit für diese Telefonverbindungen berechnete Preis beläuft sich auf 2,6 Pfennig je Minute (ohne Umsatzsteuer). Für diese Entgelte darf die Deutsche Telekom T-Online keinen speziellen Mengenrabatt gewähren. T-Online hat für diese Leistungen der Deutschen Telekom denselben Preis zu zahlen, der auch von den Wettbewerbern von T-Online für die Nutzung der gleichen Internet-Plattform zu zahlen ist. Die Deutsche Telekom beabsichtigt, die Entgelte für die Telefonverbindung für den Telefonnetzzugang auf 1,7 Pfennig (ohne Umsatzsteuer) rückwirkend zum 1. März 2000 zu senken.
T-Online beabsichtigt, im ersten Halbjahr ein neues Zugangsprodukt einzuführen. Dieses neue Zugangsprodukt sieht vor, dass T-Online Kunden bei einer flat rate (Pauschalentgelt) von weniger als DM 100 monatlich unbeschränkten Internet-Zugang, einschließlich der Telefonverbindung zum Internet, erhalten. Während die Erlöse pro Kunde aus diesem flat rate Produkt unabhängig von der Nutzungsdauer feststehen, werden die Netzkosten von T-Online auch weiterhin in Abhängigkeit von der tatsächlichen Kundennutzung schwanken. (...)" [mehr Börsenprospekt]
Start-ups mine demand for voice-over-DSL
Aus: c|net News, USA, 1. Juni 2000, 23.00 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]SAN FRANCISCO. Small, competitive local phone companies and long-distance firms are expected to use voice-over-DSL to reap new revenues and compete against the Baby Bells by offering inexpensive local phone lines. But those aspirations are stunted by the slow launch of the technology thus far, according to analysts. "(Voice-over-DSL) has had a slow uptake," said George Peabody, managing director for telecommunications research at the Aberdeen Group. "It's a great idea, but bringing any new service to market is difficult."
Investment bank US Bancorp Piper Jaffray projects there will be 200,000 Voice-over-DSL (VoDSL) lines in service in the United States by the end of the year and 2.9 million by 2002. VoDSL technology allows carriers to split a single high-speed digital subscriber line (DSL) Internet connection into multiple voice circuits, allowing one copper phone wire to carry several voice calls. The service is aimed primarily at small and midsize business customers, giving them multiple phone lines at low costs.
By also providing local phone service, smaller carriers can help stave off the lower profits generated by falling prices for long-distance voice and Internet access. "Local phone service is remaining stable and, if anything, is drifting upward," said John Boersma, senior vice president of technology development for Mpower Communications, a competitive local phone company. But ultimately, splitting a DSL connection into multiple phone lines allows smaller competitive carriers to interact as little as possible with the Baby Bell local phone giants for new lines. Competitors have long complained that the process of leasing lines from the Bells is too lengthy, hampering their business. "What we want to do is minimize our dependence on the (local phone company) for delivering those phone lines," Boersma said.
Despite the lofty promises for VoDSL, just a handful of communications service providers offer it to their business customers. But many carriers are conducting trials. Equipment manufacturers such as TollBridge Technologies, Jetstream Communications, CopperCom, General Bandwidth and Accelerated Networks continue to introduce devices that allow DSL to deliver voice calls. This week, TollBridge said that Mpower purchased additional gear to run its VoDSL efforts. CopperCom unveiled a partner program with several operations-support-system software providers and network-management-system software providers to develop industry standards for the service. Separately, Jetstream signed a joint marketing deal with Smart Link this week to cooperate on VoDSL technologies.
Mpower, one of the few so far to aggressively introduce commercial VoDSL, began offering it to "thousands" of customers late last year, according to the company. Executives said the benefits include low-cost service for consumers and higher revenues for Mpower and other competitive local phone companies. "There are huge benefits to voice-over-DSL," said Boersma. "What we can do is just put together a very comprehensive package of all the services (businesses) want. And it's a good value." For example, during the first quarter, VoDSL represented 12 percent of Mpower's sales but only 4 percent of the company's installations, Boersma said. "It dramatically improves (communications carriers') revenue and profit potential because their recurring costs are leasing facilities," said Conrad Leifur, a networking infrastructure equity analyst at US Bancorp Piper Jaffray. "So, what voice-over-DSL allows them to do is drive dramatically higher revenue per month by adding voice."
Analysts expect larger long-distance providers to launch VoDSL on a limited basis later this year as early as the third quarter, according to Leifur. For example, WorldCom and AT&T are testing gear from Jetstream, company representatives said. With SuperComm, a major networking industry conference slated for next week in Atlanta, industry observers expect to see more announcements and demonstrations from the technology providers. For example, CopperCom is expected to unveil a version of its equipment that requires only half the bandwidth 16 kbps for voice compression, allowing carriers to offer twice as many voice lines or to reserve more network capacity for Internet traffic.
Still, few of the top 40 U.S. DSL providers offer commercial VoDSL service, said Stacy Boodman, an industry analyst at ARS, a computer and networking market research firm. "We see a lot of equipment coming in but not many carriers implementing it," she said. However, according to Jetstream, 11 carriers have deployed VoDSL using its gear, and 31 are testing it. "In the same way that DSL started slowly, voice-over- DSL seems to be getting a slow start," said Boodman. "The hardware guys are there, but the carriers haven't really done much deployment. "Honestly, I think (the carriers are) having trouble even rolling out DSL in the first place, so why would they offer other value-added services when they can't even roll out DSL in a timely manner?" Boodman asked.
Schulen ans Netz: Bleiben Hauptschüler draußen?
Aus: Stern, Hamburg, 2. Juni 2000, Seite ?? (Computer). [Original]Egal ob Surfen oder Online-Shopping mehr als zwei Drittel der Deutschen haben keine Ahnung vom Internet. Zu diesem vernichtenden Ergebnis kommt die jüngste Umfrage der G+J Electronic Media Service (EMS). Zwar soll seit Herbst vergangenen Jahres der Zugriff auf das Online-Medium vor allem durch den Preiskampf der beiden Internet- Anbieter T-Online und AOL rasant angestiegen sein, doch am Profil der Nichtnutzer hat sich angeblich nichts geändert. Vor allem die ältere Generation und Menschen mit niedrigem Bildungsstand und geringem Einkommen sind im Internet unterrepräsentiert. Auch Frauen sind noch nicht völlig gleichberechtigt im Netz der Netze gefangen, sechs von zehn Internetnutzern sind immer noch männlich. Laut Umfrage wird sich an dieser soziodemographischen Struktur auf lange Sicht hin auch nichts ändern, denn bestimmten Berufsgruppen bleibt der Zugang zum Internet am Arbeitsplatz verwehrt, und damit sinken ihre Chancen, mit dem Netz überhaupt in Berührung zu kommen. Besonders betroffen: Hauptschüler.
So ergab eine parallel durchgeführte Forsa-Umfrage, dass 44 % der Abiturienten online seien, von den Hauptschülern dagegen nur gerade einmal 8 %. Ähnlich sieht es beim Blick auf die Berufsgruppen aus: So nutzen demnach 41 % der Selbstständigen das Internet, aber nur 12 % der Arbeiter. Das Hauptproblem macht Forsa in der geringen Verbreitung von Computern an deutschen Schulen aus. Nur jeder siebte User habe die Bedienung des Internets in der Schule oder an der Universität gelernt. Die meisten Deutschen hätten sich ihre Internet-Kenntnisse selbst beigebracht oder bei Freunden Rat gesucht.
Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn sieht das jedoch ganz anders. "Nachdem wir den Durchbruch geschafft haben, Schulen mit Computern und Internetzugängen auszustatten, will ich jetzt dafür sorgen, dass erstklassige Bildungssoftware entwickelt wird", so die Politikerin in einer Presseerklärung vom März dieses Jahres. Für entsprechende Lernsoftware für Schulen, Hochschulen und Berufsbildung wolle die Regierung daher 400 Millionen Mark bereitstellen. Und weiter: "Kinder und Jugendliche gehen heute schon selbstverständlich mit den neuen Medien um." Doch der Blickwinkel der Bildungsministerin scheint eingeschränkt. Zwei Betreiber eines Internet-Cafes in Norddeutschland widersprechen mit harten Fakten aus dem Alltag: "Hauptschüler kommen bei uns kaum vor."
Dabei gibt es seit einiger Zeit die Initiative "Schulen ans Netz" von Bundesbildungsministerium und Telekom. Erklärtes Ziel: Alle 44.000 allgemein- und berufsbildenden Schulen in Deutschland bis Ende 2001 ans Internet anzuschließen. Für 13.000 von ihnen ist der Zugang bereits im Januar 2000 Wirklichkeit geworden. Einen Schlüssel, aus wie vielen Hauptschulen und Gymnasien sich die Zahl zusammensetzt, gibt es angeblich nicht. "Wir setzen keine schultypischen Prioritäten", erklärt Katharina Aly, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Initiative. Die Schulen müssen sich für das Projekt selbst bewerben. Aly: "Wir können keinen zwingen." Bei Schulen ans Netz entscheidet deshalb ein Auswahlkomitee bestehend aus je einem Mitglied pro Bundesland wer zuerst am Drücker ist.
Aber auch Katharina Aly weiß, dass Hauptschulen nicht gerade in der ersten Reihe sitzen, wenn es darum geht, einen Internet-Zugang zu bekommen. Die digitale Kluft wird woanders geschaffen. Da scheinen vor allem die Kultusministerien der einzelnen Länder das Heft in der Hand zu halten. So habe Nordrhein- Westfalen, sagt Aly, beispielsweise bis 1998 eine Grundschulförderung in Sachen Internet abgelehnt. Begründung: Die Förderung sei pädagogisch nicht sinnvoll. Aly sieht noch einen weiteren Grund für die vergleichsweise wenigen Bewerbungen von Hauptschulen: "In einigen Bundesländern wird an Gymnasien Informatik als Fach angeboten. Dort gibt es dann auch automatisch Lehrer, die sich mit der Materie auskennen und sich für einen Internet-Anschluss ganz anders engagieren." (...)
BT offers unlimited web access
Aus: FT Your Money, 2. Juni 2000, Seite xx (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON. Internet surfers can now have unlimited access to the web for a flat fee with British Telecom [BT]. The new Surftime package offers round the clock usage for a flat fee of £19.99 a month, including VAT. Business customers can have the same service for £17.01, excluding VAT. Alternatively, unlimited access at the weekends and weekday evenings from 6pm to 8am is available for £5.99 a month.
Users must choose from a range of Internet service providers that offer SurfTime. These include Affinity Internet Holdings, BT Click for Business, BT Internet, Freeserve and PlusNet. BT is lining up deals with several other ISPs, too. Although the ISPs could make further charges, BT pledges SurfTime has no hidden charges. For more information, see the SurfTime website.
Telecom Italia unveils flat-rate services
Aus: CBS MarketWatch, 2. Juni 2000, 14.03 Uhr MESZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]ROME (FTMW). Telecom Italia SpA, Italy's biggest telecoms company, said it's launching the nation's first ever fixed-line flat-rate services and will also offer customers 20 hour a month of free Internet access. Italy's former telecoms monopoly said it's offering two services, Teleconomy 24 and Teleconomy NoStop, as it battles some 78 competitors in the recently liberalized market.
Telecom Italia customers will be offered flat-rate prices, free local and long distance calls, 35 percent off international calls and a five percent discount on calls to mobile phones. Telecom Italia shares added 0.02 euro to 15.13 in Milan. Unlimited free Internet access will be available for Teleconomy NoStop customers until August 31 and Telecom Italia's also offering 20 hours free Net surfing a month.
The company said Teleconomy is Italy's first ever flat-rate pricing system offering one price around the clock. Telecom Italia is charging a monthly subscription fee of 9000 lire ($4.35) for Teleconomy and 89,000 lire ($43.01) a month for Teleconomy NoStop.
Separately, Telecom Italia's head of wireline services Rocco Sabelli, told a news conference that sales revenue from the company's voice phone traffic is likely to fall by between 800 billion lire to 900 billion lire this financial year due to price caps imposed by Italy's telecoms regulator. However, the company said it still expects to post a 4 percent rise in group revenue to 54.5 trillion lire. Late Thursday Telecom Italia said it was buying 30 percent of Brazilian Internet portal Globo.com for $810 million and was forming a strategic partnership with Globo.com's parent company Organizacoes Globo, which is Brazil's largest media group.
Telekom will Teilverkauf des Kabelnetzes im Sommer abschließen
Aus: Yahoo-News, 5. Juni 2000, 19.03 Uhr (Wirtschaft). [Original]KÖLN. Der Milliarden schwere Teilverkauf des Kabelnetzes der Deutschen Telekom soll noch im Sommer abgeschlossen werden. Nach dem Einstieg der US-Investorengruppe Callahan in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sowie der Einigung mit dem britischen Investor Klesch in Hessen soll in den nächsten 2 bis 3 Wochen auch ein Abschluss für Bayern und Rheinland-Pfalz erzielt werden. Die Mehrheit an den Kabelnetzen in Norddeutschland soll noch im Sommer an neue Betreiber abgegeben werden, sagte der Beauftragte des Telekom- Vorstandes für Breitbandkabel, Franz Arnold, heute in Köln. Die Telekom wolle nur am Kabelnetz in Berlin komplett festhalten, hieß es.
Callahan und Klesch kündigten einen zügigen Ausbau der Netze an. In Nordrhein-Westfalen sollen die Arbeiten im kommenden Jahr beginnen. Monatlich könnten bis zu 100.000 der 4,2 Millionen Kabelhaushalte umgerüstet werden für superschnelles Internet bis hin zum interaktiven Fernsehen. In Hessen und Bayern wurden die Aufrüstarbeiten auf eineinhalb bis zwei Jahre geschätzt. Die Telekom trennt sich derzeit von großen Teilen ihres 420.000 Kilometer langen Kabelnetzes. Den Gesamtwert hatte Telekom-Chef Ron Sommer auf mehr als 30 Milliarden Mark beziffert.
XXL-Tarif: Telekom versucht Wettbewerber vom Markt zu drängen
Aus: Onlinekosten.de, 9. Juni 2000, 12.57 Uhr (Telcos). [Original]POTSDAM (tm). Nach Ansicht von Prof. Dr. Paul J. J. Welfens, Direktor des Europäischen Instituts für internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Potsdam und Leiter der Studie Flatrate Wachstum und Beschäftigung in Deutschland, versucht die Telekom, andere Wettbewerber konsequent vom Markt zu drängen. Die Regulierungsbehörde schadet dem deutschen Verbraucherinteresse, wenn sie dies bei ihren politisch beeinflussten Entscheidungen nicht berücksichtigt, so Welfens. Es können keinen XXL-Tarif ohne Chancengleichheit geben. Langfristige Effizienzgewinne seien in bestmöglicher Weise nur dann zu erwarten, wenn der Wettbewerb auf einem unverzerrten Spielfeld stattfände.
In der Auseinandersetzung zwischen AOL und der Deutschen Telekom AG würde übersehen, dass das marktbeherrschende Unternehmen Telekom selbst eine allgemeine Internet-Preissenkung dadurch verhindert, dass günstige Internet-Pauschaltarife auf der Großhandelsstufe bislang nicht eingeführt worden seien. Zugleich habe es das marktbeherrschende Unternehmen geschafft, durch vielfältige neue Koppelprodukte seine Marktposition ohne ehrlichen und transparenten Preiswettbewerb auszubauen. Es sei merkwürdig, wie sich in Anbetracht des XXL-Verbots auf einmal einige Leute als unkritische Verfechter von leicht durchschaubaren Interessen der Deutschen Telekom AG entpuppen.
[Telekom verhöhnt Wettbewerber]
Weitere Services im Rahmen des Archivs "t-off" von khd | ||
|
|
|
Hier gibt es keine gekauften Links! |
|