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European Net Access Industry Reinventing Itself
Aus: Newsbytes, 9. Juni 2000, 19.05 Uhr MESZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON (Newsbytes). While the UK and European Internet access industry has undergone massive changes in the last 12 months, the industry itself is surviving by adapting itself to the needs of users. That's the conclusion of a report, entitled "European Internet Access Market 19992004," which has just been published by Internet Data Corp. (IDC). In fact, the report says, not only is the Net access market surviving in Western Europe, it's actually growing at quite a healthy rate.
The rapid growth, the study says, is thanks to the arrival of new users in all markets, causing the industry to grow rapidly. These new users, the report says, are being attracted to the marketplace by the arrival of subscription-free and unmetered Internet access facilities, as well as broadband access technologies. Despite falling prices for Net access, IDC predicts that total user spending on Internet access services will increase at a 28 percent compound annual growth rate from 1999 to 2004, although there will be great variation between countries and access technologies.
James Eibisch, research manager with IDC's European telecommunications program, said that the growth rates of traditional access methods dial and leased line are being eclipsed by the new broadband services, along with digital subscriber line (DSL), cable modem, and fixed wireless access (FWA) facilities. "With growth rates of above 300 percent this year, broadband access will represent one-third of all connections by the end of 2004," he said, adding that, in terms of revenues, broadband will account for half of all access revenues by the end of 2004, due to its fast take- up as well as the low growth rates and rapid price erosion of the traditional access methods.
In the UK, IDC's report says, Freeserve's lead in the subscription- free marketplace has been followed by the widespread adoption of this economic model for Internet access across most European countries. However, the study, says, even subscription-free models may not last for long, when faced with the imminent arrival of unmetered access arrangements in several countries.
IDC says that, in response to EC recommendations, increasing competition, and a growing disparity between leased line and broadband services, it expects there will be aggressive price cutting of leased line Internet services. In addition, the report says, the current year will see further high- profile partial flotations of leading ISPs following the examples of Freeserve, Terra Networks, and Tiscali. Further local loop unbundling, meanwhile, will lead to increased competition in the European Internet access market.
Klage gegen Fernsehallianz von Kirch und Murdoch
ARD fordert weitere EU-Auflagen
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 15. Juni 2000, Seite 39 (Medien).LUXEMBURG. Die ARD hat ihre Ankündigung wahr gemacht und Klage vor dem Europäischen Gerichtshof gegen die PayTV-Allianz von Leo Kirch und Rupert Murdoch eingereicht. Wie die ARD gestern mitteilte, wurde die Schrift am Vortag in Luxemburg fristgerecht übergeben. Der öffentlich-rechtliche Sender wirft dem Kirch-Konzern und seinem Partner Murdoch vor, die Konkurrenz beim digitalen Fernsehen zu behindern. Kirch/Murdoch sollen gezwungen werden, die für den Empfang der Digitalprogramme notwendige d-Box allen TV-Anbietern für die Ausstrahlung ihrer Programme ohne Diskriminierung zur Verfügung zu stellen.
Die Kirch-Gruppe erklärte, man sehe der Klage sehr gelassen entgegen. Alle digitalen Programme der ARD seien über die d-Box zu empfangen. Angesichts der hervorragenden Gebühren- Ausstattung sei eine Benachteiligung der ARD ohnehin nicht erkennbar. Wenn die Klageschrift so dürftig ist wie die Vorankündigungen, liegen die Chancen bei Null, sagte ein Sprecher.
Die Klage richtet sich formell gegen die EU-Kommission, die im März das Zusammengehen der PayTV-Sender BSkyB (Murdoch) und Premiere World (Kirch) unter Auflagen genehmigt hat, Murdoch war bei Kirchs Bezahlsender Ende vergangenen Jahres mit 24,9 % eingestiegen. [Ein Monopol droht]
Brüssel startet Verfahren gegen Deutschland wegen Pre-selection
Aus: Yahoo-News, 15. Juni 2000, 15.01 + 15.51 Uhr (Wirtschaft). [Original]BRÜSSEL. Die EU-Kommission geht rechtlich gegen Deutschland wegen des Vorauswahlverfahrens des Telefonanbieters vor. Die Pre-selection sei wichtig für den Wettbewerb auf dem Telekom-Markt, teilte die Kommission in Brüssel mit. Deutschland wird vorgeworfen, es gebe keine Pre-selection bei Ortsgesprächen. In letzter Konsequenz kann das begonnene EU-Verfahren zu einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof [EuGH] führen. Berlin hat nun einen Monat Zeit für eine Stellungnahme.
Die Europäische Kommission hat Deutschland und Großbritannien wegen der schleppenden Umsetzung einer EU-Richtlinie zur Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes verwarnt. Beide Länder haben EU-Vorgaben nicht rechtzeitig umgesetzt. Das Pre-selections-Verfahren ermöglicht Telefonkunden den Zugang zu einer alternativen Telefongesellschaft ohne das Vorwählen einer speziellen Zugangsnummer wie beim Call-by-call- Verfahren. Die Pre-selection ist "sehr wichtig", um den Wettbewerb auf den Telefonmärkten zu forcieren, wie die EU-Kommission mitteilte.
Weiter erklärte sie, dass der unbefriedigende Fortschritt bei der Umsetzung der Richtlinie in Deutschland zu einer geringen Anzahl von Bewerbungen für dieses Verfahren führe und somit vor allem bei den Ortsgesprächen zu einer Lücke führe. "In Großbritannien verzögert der einst staatliche Telefonkonzern British Telecommunications plc (BT) eine effektive Einführung von Pre-selection-Anbietern", fuhr die EU-Kommission in ihrem Schreiben fort.
Die EU-Richtlinie sehe eine breite und marktgerechte Einführung des Pre-selection-Verfahrens zum 1. Januar 2000 vor, so die EU-Kommission. Großbritannien erwirkte jedoch einen Aufschub um drei Monate, um eine unverhältmismässige Belastung der BT und anderer Anbieter zu verhindern. Deutschland und Großbritannien haben nun einen Monat Zeit, um auf die Verwarnung zu antworten, erläuterte die EU-Kommission das weitere Vorgehen. Die Brüsseler Behörde eröffnete bereits ähnliche Verfahren gegen Belgien, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich und Finnland im März diesen Jahres.
17.6.2000 (t-off). Die EU-Kommission drängt nun endlich mit juristischen Mitteln auf mehr Wettbewerb im deutschen Telefon-Ortsnetz. Das war überfällig, denn hierzulande hören Politiker mehr auf die Telekom-Lobby als auf den eigenen Verstand. In Deutschland ist es noch immer schwierig, andere Anbieter als die Telekom für Ortsgespräche zu wählen. Bisher ist das nur durch einen teuren Wechsel des Telefon-Anschlusses mancherorts möglich, nicht aber über eine spontane Netzvorwahl (Call-by-call) oder über eine feste Voreinstellung (Pre-selection).
Inzwischen wäre bereits ein Telefonieren im Ortsnetz zu manchen Zeiten per Call-by-call über einen Ferntarif-Anbieter günstiger als bei der Telekom [mehr]. Gemäß einer EU-Richtlinie sollte das auch schon seit Jahresanfang möglich sein, was aber die Bundesregierung ignorierte. Und so hält die Deutsche Telekom im deutschen Ortsnetz einen Marktanteil von 97 %, womit faktisch in diesem Bereich auch im Jahr 2000 noch immer das (alte) Monopol herrschen darf.
wilhelm.tel nennt erstmals die Preise
Modernste Technik zu günstigen Tarifen
Aus: Norderstedter Zeitung, 17. Juni 2000, Seite 1 (Beilage zum Hamburger Abendblatt).NORDERSTEDT. Mit sensationellen Preisen und einem europaweit einmaligen Angebot startet "wilhelm.tel" jetzt den Werbefeldzug in Norderstedt. Mit drei unterschiedlichen Service-Paketen ("ana.tel", "digi.tel" und "inter.tel") will der Sohn der Stadtwerke die Haushalte erobern. Als Partner für die dann mögliche Kombination aus Fernseher und Computer hat "wilhelm.tel" die Bertelsmann Broadband Group gewonnen. Der entsprechende Vertrag wurde im neuen Showroom der Norderstedter Kommunikationsgesellschaft unterzeichnet. Dort können Bürger die Produkte von "wilhelm.tel" testen, bevor sie sich für ein Angebotspaket entscheiden.
"ana.tel" ist die einfachste Version der Norderstedter Kommunikationsgesellschaft. Damit kann im "wilhelm.tel"-Netz kostenlos telefoniert werden. Eine sekundengenaue Abrechung wird bei Ferngesprächen garantiert. Mailbox, Rufumleitungen und Konferenzschaltungen sind dabei in der monatlichen Pauschale ebenso enthalten wie Kabelfernsehen. Mit ISDN-Anschluss kostet "ana.tel" im Einfamilienhaus 57 Mark (Mehrfamilienhaus 35,90 Mark) im Monat. Die Telekom verlangt dafür 80,50 Mark (oder 48 Mark), ohne dabei kostenlose Ortsgespräche im eigenen Netz anzubieten. Innerhalb des Hauses muss für dieses "wilhelm.tel"- Paket nicht verkabelt werden.
Wer interaktives Fernsehen, das TV der Zukunft will, braucht "digi.tel". Dafür ist ein Breitband- Hochgeschwindigkeitskabel im Haus oder der Wohnung notwendig. Das Kabel verlegt "wilhelm.tel" kostenlos. An monatlichen Kosten fallen im Einfamilienhaus 57,90 Mark (Mehrfamilienhaus 32,90 Mark) an. Wer ISDN haben möchte, zahlt 72,90 Mark (47,90 Mark). Dafür kann er zusätzlich zu den Leistungen von "ana.tel" die Vorteile der Kombination aus TV und PC nutzen. Bei laufendem Programm können beispielsweise E- Mails empfangen werden. Über die Bertelsmann Group werden Filme eingespielt, die ohne Videorecorder bei Bedarf auf den Schirm kommen. Die Miete für die SetTop- Box, die für diesen Service benötigt wird, ist im Grundpreis enthalten.
Wer mit "digi.tel" ins Internet will, dem stehen drei verschiedene Geschwindigkeiten zur Verfügung. "inter.tel 64" ist die langsamste Internet-Version. Sie entspricht dem Angebot der Telekom und aller anderer Anbieter, die über das Telefonkabel den Internet-Zugang ermöglichen. Mit 64 Kilobits pro Sekunde kommen dabei die Bilder auf den Schirm. Monatliche Kosten: 25 Mark, die zur Pauschale von "digi.tel" hinzukommen. Dreimal schneller geht es mit "inter.tel 192". Kosten: 50 Mark. Das Modell der Zukunft heißt aber "inter.tel 2000". 30-mal so schnell können damit Programme heruntergeladen, Musik aus dem Internet gezogen oder Seiten aufgerufen werden. Möglich wird dieser High-Speed-Zugang, weil die Daten über TV- Kabel übertragen werden. Kosten: 75 Mark. Wer sich also für das schnellste und modernste Paket entscheidet, zahlt monatlich 147,90 Mark (Einzelhaus), kann dafür unbegrenzt, stundenlang mit rasanter Geschwindigkeit im Internet surfen, fast 200 Fernsehprogramme, darunter den Lokalsender, empfangen, kostenlos im "wilhelm.tel"-Netz telefonieren und das interaktive Fernsehen nutzen. Die alten Telefonnummern können behalten werden.
"Nicht nur die Preise sind sensationell, auch das Netz ist in Europa einmalig", urteilt Werner Lauff, Präsident der Bertelsmann Broadband Group. "Nur in Amerika gibt es vergleichsweise flächendeckende Netze dieser Art. Wir freuen uns, dass wir in Norderstedt unsere Produkte einer breiten Öffentlichkeit vorstellen können. Ich persönlich habe inzwischen schon darüber nachgedacht, meinen Wohnsitz nach Norderstedt zu verlegen." Der Zeitplan für das 70-Millionen-Projekt von "wilhelm.tel" sieht vor, dass im August 300 Wohnungen in Norderstedt-Mitte probeweise angeschlossen werden. Im Januar 2001 läuft der Test für ganz Norderstedt. Ende 2001 wird das gesamte Stadtgebiet verkabelt sein. Wer die Produkte der Norderstedter Gesellschaft testen will, hat dazu auf der Intranet-Messe am 23. und 24. Juni im Rathaus Gelegenheit.
Zugang zum Internet soll billiger werden
Aus: Yahoo-News, 19. Juni 2000, 15.46 Uhr (Internet). [Original]FEIRA. Der Zugang zum Internet soll in den Staaten der Europäischen Union bis Ende kommenden Jahres deutlich billiger werden. Dies sieht ein Aktionsplan vor, den die Staats- und Regierungschefs heute bei ihrem Gipfeltreffen in Feira (Nordportugal) verabschiedeten. Das Vorhaben soll der Informationsgesellschaft zum Durchbruch verhelfen.
Die EU-Staaten und die Kommission verpflichteten sich, bis zum Jahr 2002 die Voraussetzungen für ein "billigeres, schnelleres und sichereres Internet" zu schaffen. "Das Internet soll allen Bürgern offen stehen", sagte die Sonderbeauftragte der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft, Maria Joao Rodrigues. Bis 2002 sollten alle Schulen in der EU Zugang zum Internet haben. Die Schulbücher sollten nach und nach durch Multimedia-Lehrmittel abgelöst werden.
Der Aktionsplan "Europe" umfasst insgesamt 64 Maßnahmen. Sie sollen sicher stellen, dass Europa sich die Vorteile des Internets in vollem Umfang zu Nutze macht. Der Zugang zum Internet soll dadurch verbilligt werden, dass der Wettbewerb zwischen den Anbietern gefördert wird. Der Hintergrund des Vorhabens ist, dass die EU-Staaten befürchten, durch die bislang relativ hohen Internet- Kosten im Vergleich zu den USA wirtschaftlich ins Hintertreffen zu geraten.
Telekom verhandelt mit Klesch-Konsortium über Kabel
Aus: Yahoo-Finanzen, 19. Juni 2000, 18.03 Uhr (Telekommunikation). [Original]BONN. Die Deutsche Telekom führt nach eigenen Angaben exklusive Verhandlungen über den Teilverkauf ihrer Kabelnetze in zwei Regionen mit der Investmentgruppe unter Führung von Klesch & Company Ltd. Dabei gehe es um die Netze in den Regionen Hamburg/ Schleswig- Holstein/ Mecklemburg- Vorpommern und Sachsen/ Sachsen- Anhalt/ Thüringen, teilte die Telekom heute in Bonn mit. Das europäische Investorenkonsortium mit Sitz in London hatte bereits die Mehrheit des Kabelnetzes in Hessen erworben.
Zurzeit würden auch Verhandlungen über die Kabelnetze in der Region Bayern mit dem Bayerischen Kabel TV-Konsortium und über Rheinland- Pfalz/ Saarland mit der amerikanisch- niederländischen UPC geführt, teilte die Telekom weiter mit. Sie sollten möglichst noch vor der Sommerpause abgeschlossen werden. Mit den bisherigen Vertragsabschlüssen hat die Deutsche Telekom nach eigenen Angaben fast die Hälfte ihres Kabelnetzes [Ed: aber nur zum Teil] verkauft. Bundesweit seien 17,8 Millionen Haushalte an das Kabelnetz angeschlossen.
Pauschaltarif für Internet-Nutzung
AOL Europe startet eine neue Runde im Preiskampf unter den Internet-Providern
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 20. Juni 2000, Seite 18 (Wirtschaft).LONDON (and/HB). AOL Europe startet eine neue Runde im Preiskampf der Internet- Provider. Sowohl AOL- Deutschland als auch AOL- Großbritannien führen einen Pauschaltarif für die Internet- Nutzung ein. Damit will sich AOL der wachsenden Konkurrenz erwehren und die Basis für E-Commerce und E-Entertainment wie Web-TV erweitern. In Deutschland wird der Preis 78 Mark im Monat liegen, bestätigte AOL-Deutschland-Chef Uwe Heddendorp.
Bislang werden 9,90 Mark Grundgebühr, 6 Pfennig pro Einwahl und 3,9 Pfennig pro Minute verlangt, doch auch diese Preise sollen gesenkt werden. Für AOL-UK wollte eine Sprecherin noch keinen Preis nennen, der Tarif komme in wenigen Wochen. Großbritannien und Deutschland gelten aufgrund der hohen Verbreitung von Internet- Anschlüssen als die wichtigsten europäischen Länder für E-Commerce.
In Großbritannien ist der Preiskampf schon voll im Gang: Neben dem größten Provider Freeserve haben auch Konkurrenten wie AltaVista und der Kabelbetreiber NTL Pauschalzugänge angekündigt. Der Zuspruch ist enorm: Ein vom Provider Libertysurf gestartetes Angebot für 20 Pfund im Jahr musste "vorübergehend" gestoppt werden, sagte eine Sprecherin, weil die Zugangs-CD nicht nachgeliefert werden konnte. In Deutschland startete T-Online (rund fünf Millionen Kunden) bundesweit einen Pauschaltarif für 79 Mark/Monat und den Tarif "XXL", der an Sonn- und Feiertagen unbegrenztes Surfen ermöglicht. Den Anstoss für den Wettbewerb im Pauschalbereich hat die britische Aufsichtsbehörde Oftel gegeben. Sie hat die British Telecom (BT) verpflichtet, ihr Netz für die Konkurrenz zu einer Pauschale (424 Pfund im Jahr) zu öffnen. Die Frist zur Öffnung bis zum 1. Juni hat BT jedoch ungenutzt verstreichen lassen.
Ein Sprecher erklärte, man wolle der Aufforderung in den nächsten Wochen nachkommen. BT selber bietet eine Pauschale für rund 95 Mark im Monat [Ed: was der Preis für Geschäftskunden ist (31.99 £). Für Privatkunden kostet es rund 62 DM/Monat (19.99 £), weniger als bei T-Online]. In Deutschland müssen Anbieter wie AOL immer noch intern "die letzte Meile" zum Endkunden gegenüber der Telekom nach Minuten abrechnen, was den Wettbewerb erschwert. Die Provider laufen Gefahr, bei zu intensiver Nutzung durch die Endkunden in die Verlustzone zu geraten.
EU-Kritik an AOL-Time Warner
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 20. Juni 2000, Seite 19 (Wirtschaft).BRÜSSEL. Die EU-Kommission hat wegen des Internet-Geschäfts schwere Bedenken beim Zusammengehen des weltgrößten Online-Dienstes America Online (AOL) und des US-Mediengiganten Time Warner. Deshalb werde der Zusammenschluss vertieft in Brüssel geprüft, hieß es. AOL, die führende US-Internet-Gesellschaft, hätte mit der Fusion Zugang zu einem gigantischen Musikrepertoire. AOL könnte technische Standards für die Musikübertragung über das Internet diktieren. Auch drohe ein Monopol bei der entsprechenden Software. Bedenken bestehen zudem bei kostenpflichtigen Internet-Diensten wie Filmen oder Finanzinformationen.
Deutsche Behörden sind anfällig für Korruption
Aus: Financial Times Deutschland, 20. Juni 2000, Seite xx (???).BERLIN. Deutsche Behörden arbeiten nach Ansicht von Experten weniger transparent als in Nachbarländern und sind so anfällig für Korruption. Abgeordnete der Regierung und Wirtschaftsvertreter veröffentlichten gestern eine "Berliner Erklärung", in der sie die Bundesregierung auffordern, schnell ein Gesetz zu verabschieden, das Bürgern generell Einsicht in Akten der Verwaltung gewährt. "Missbrauch ist besonders leicht, wo Entscheidungen im Dunkeln fallen", sagt Michael Wiehen, der als Vertreter der internationalen Anti-Korruptions-Organisation Transparency International (TI) die Forderungen mit ausarbeitete.
In Deutschland sei problematisch, dass die Verwaltung Kosten für Projekte zu niedrig ansetze, damit sie leichter durchzusetzen seien, sagte Wiehen. Oft würden die Kosten dann explodieren und seien nicht mehr zu kontrollieren. Er nannte die Expo als Beispiel. Auch beim Neubau des Münchner Flughafens "hat man irgendwann aufgehört, die steigenden Kosten zu zählen." Das sei durch mehr Transparenz zu verhindern. Ausnahmen dürfe es nur in wenigen, gut begründeten Fällen geben.
Noch kein Entwurf für ein "Informationsfreiheitsgesetz"
Neben dem SPD-Obmann im Parteispendenausschuss, Frank Hofmann, und SPD-Fraktionskollege Peter Wiefelspütz unterzeichnete auch der Grünen- Abgeordnete Cem Özdemir die Erklärung. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels, Peter Spary, sowie der Chef des Ärzteverbandes Marburger Bund, Frank Ulrich Montgomery gehören auch zur Gruppe, die Druck machen will.Obwohl die Regierung in ihrer Koalitionsvereinbarung ein "Informationsfreiheitsgesetz" versprochen hat, gibt es noch keinen Gesetzentwurf. Im Bundesinnenministerium heißt es, ein Gesetz für Bundesbehörden könne 2001 kommen. Noch sei nicht klar, was es genau umfassen solle.
Mehr Transparenz macht Verwaltungen effektiver
Deutschland hinkt bei der Transparenz in der Verwaltung den Nachbarn deutlich hinterher. Nur in drei weiteren EU-Staaten Luxemburg, Großbritannien und Österreich gebe es noch kein generelles Recht auf Akteneinsicht, sagt Wiehen. Erste solche Gesetze haben jedoch Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein für die Landesbehörden erlassen. Im Bundesinnenministerium heißt es aber, die Länder lehnten ein einheitliches Gesetz überwiegend ab.Dabei geht es bei der Einsicht in Akten etwa für die Vergabe lukrativer Bauaufträge oder von Telekom- Lizenzen [Ed: auch von merkwürdigen Regulierentscheidungen, Stichworte: Ortsnetz, letzte Meile] nicht nur um ein demokratisches Recht. Damit könnte das Verwaltungshandeln effizienter werden. "Erfahrungen mit solchen Gesetzen in USA und Kanada haben gezeigt, dass die Verwaltung sorgfältiger nachdenkt, was sie macht", sagt Berlins Datenschutzbeauftragter Hansjürgen Garstka.
Es sei kein Zufall, dass skandinavische Länder und Neuseeland, die traditionell viel Informationsfreiheit gewährten, als praktisch korruptionsfrei gälten, sagt Wiehen. Die Kosten, die unkontrolliertes Verwaltungshandeln verursache, seien enorm. Nach Korruptionsprozessen in Mailand habe die Stadtverwaltung dort beispielsweise mit denselben Firmen neue Verträge für die U-Bahn und den Straßenbau geschlossen. "Da gab es dann 55 Prozent Nachlass im Vergleich zumursprünglichen Preis", sagt Wiehen.
Wirtschaftsforscher fordern effizienteren Telekom-Wettbewerb
Aus: Heise-Newsticker, Hannover, 21. Juni 2000, 17.08 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]BERLIN (chr/c't). In ihrem aktuellen Wochenbericht (25/2000 vom 22. Juni 2000) warnt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vor wettbewerbsschädigenden Konzentrationsprozessen auf dem Telekommunikationsmarkt. Die Wirtschafsexperten fordern den weiteren Abbau von Marktzutrittsbarrieren vor allem im Ortsbereich der Telekommunikation.
Mitschuld an dem Quasi-Monopol der Deutsche Telekom im Ortsnetzbereich sei die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP). Die von ihr festgelegten, relativ hohen Durchleitungsgebühren für Fremdanbieter beim Preselection-Verfahren trügen dazu bei, dass der "Anreiz für Konkurrenten der Telekom gering [sei], sich intensiv um neue Kunden im Bereich der privaten Haushalte zu bemühen", heißt es in dem Wochenbericht.
Während der Bericht einer Gefahr von Wettbewerbsverzerrungen durch Fusionen eher eine untergeordnete Bedeutung beimisst, sieht er große Probleme bei der momentanen Regelung der Durchleitungspreise auf der "letzten Meile" zum Kunden. Nach der Darstellung des Forschungsinstituts unterscheidet sich die Preisentwicklung für Telekommunikationsdienstleistungen im Ortsnetzbereich denn auch drastisch von der in allen anderen Bereichen. Während die Konkurrenzsituation, die die Liberalisierung des Telekommunikationsmarkts ermöglicht hat, im Bereich des Mobilfunks, der Auslands- und der Ferngespräche in der Zeit von Januar 1996 bis April 2000 zu einer Preissenkung von gut 50 Prozent geführt habe, seien in der gleichen Zeit die Preise für Ortsgespräche insgesamt um zehn Prozent gestiegen. Vor allem für die Preisentwicklung im Bereich des Internet-Zugangs, der in der Regel über den Ortsnetzbereich geschieht, habe dies negative Auswirkungen. Die Autoren des Berichts hoffen, "dass die RegTP bei der Neuregelung der Durchleitungspreise im Ortsbereich zum 1. April 2001 die Schaffung eines effizienten Wettbewerbs in den Vordergrund stellen wird". Im Prinzip aber erwarten sie aufgrund des Konkurrenzdrucks einen weiteren Verfall der Preise im Telekommunkationssektor.
Vor allem der deutsche Ableger des Online-Dienstes AOL beschwert sich immer wieder über das Ortsnetzmonopol der Deutschen Telekom, das diese zur Unterstützung der eigenen Online-Tochter T-Online missbrauche. Der Präsident der RegTP, Klaus-Dieter Scheuerle, sieht allerdings derzeit keinen Handlungsbedarf. Er will die Überprüfung des Standes der Liberalisierung Anfang 2001 abwarten und dann entscheiden, ob die derzeit geltende Regelung der Durchleitungsgebühren geändert werden muss.
Rural Broadband Rollout Could Run $11 Billion
Aus: Newsbytes, 21. Juni 2000, 23.19 Uhr MESZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]WASHINGTON (Newsbytes). Here's the good news: By the year 2002, more than 65 percent of rural Americans will be able to access high-speed connections to the Internet. The not-so-good news is that such access is likely to come with a pretty hefty price tag, totaling more than $10.9 billion, according to a report issued today.
The study, conducted by the National Exchange Carrier Association (NECA), was undertaken in part to determine the exact costs associated with closing the rural "digital divide," a goal advanced by the Telecommunications Act of 1996, and heavily emphasized by the Clinton administration. The study also points to the vast differences between the costs of deploying broadband services in urban and rural areas.
"The results confirm two widely held beliefs about wiring rural America for broadband service that appear contradictory at first glance," said NECA President Bob Anderson at a National Press Club meeting today. "The results demonstrate that the financial commitment needed for completing the job is very large. It also shows that rural telephone companies are rapidly deploying broadband capable network."
Victor Glass, NECA's director of demand forecasting and rate development and co-author of the study, said the report shows the stark differences between what it will cost to provide broadband service to Americans in urban areas semi-rural towns, versus the price tag that comes with providing those same services in sparsely populated regions.
Glass said the report which looked only at the costs associated with digital subscriber line (DSL) technology upgrades of small and mid-sized telecom companies found that it would cost roughly $493 per line to recondition lines so that they can provide DSL service to customers within a short distance of the provider's "home office." That figure jumped to more than $9,328 per line for residents in isolated areas.
NECA's report also found that more than 3.3 million rural telephone lines would not be upgraded to broadband by 2002, the date the Federal Communications Commission set as a goal for deployment of "advanced telecom services" to all Americans.
Gerry Anderson, general manager for the Mid-Rivers Telephone Cooperative in Circle, Mont., said his co-op already has rolled out broadband services to more than half of the 768 customers in his region which is slightly smaller than the State of Connecticut for less than $200,000 in upgrade costs. But Anderson said his company estimates it would cost more than $11 million to provide broadband service to the remaining residents in isolated areas, defined in this case as roughly .2 residents per square mile. "It's very, very costly to pick up the rest of the rural areas, Anderson said. "How are we going to do this? There's no way I'm going to have $11 million to invest in rural areas unless I get some help."
When asked whether the study suffered from a lack of consideration of other broadband technologies including cable, satellite and wireless services NECA President Bob Anderson said the report focused on pipelines that can feasibly provide the service today. Anderson said most satellite and wireless services do not meet the FCC's standards for broadband access, defined as services offering two way connections with download speeds in excess of 200 kilobits per second. He added that many cable systems are cable of reaching the country's most rural residents, most of whom already at least have access to standard telephone service through existing lines.
Anderson said Congress should work to remove the cap on the Universal Service Fund, a trust the FCC doles out to companies making investments to provide telecom services in underserved areas.
But many of the larger telecom providers not covered in the NECA study incumbent local exchange carriers (ILECs) like the Baby Bells, GTE, etc. have backed a much more sweeping approach to the funding problem. The ILECs have put their considerable lobbying might behind legislation sponsored by House Subcommittee Telecommunications, Trade and Consumer Protection Subcommittee Chairman W.J. "Billy" Tauzin , R-La., that would allow them to offer long distance services outside their local markets, which is currently prohibited under the FCC's interpretation of the 1996 Telecom Act.
In a statement issued today, the United States Telecom Association (USTA) hailed the NECA study as the first of its kind, and said the study shows just how difficult and costly it would be to have taxpayers foot the bill for rural Americans. "The NECA study demonstrates that it would be extremely costly for the federal government to 'fund' efforts to bridge the digital divide," said USTA President Roy M. Neel. "Deregulation, which will allow market forces to drive down costs, is the obvious first option for the American taxpayer."
Tauzin's bill, co-sponsored by House Commerce Committee Ranking Member John Dingell, D-Mich., is currently being blocked from moving forward by Commerce Committee Chairman Thomas Bliley, R-Va., who has advocated initiatives aimed at helping competitive local exchange carriers (CLECs) gain better access to facilities owned by ILECs.
NECA, which was created in 1983, and requires mandatory membership from all ILECs, administers universal service and access charge programs, the latter dealing with amounts of cash that local and long distance telcos pay for call completion.
NECA's study takes into account only the costs associated with upgrading the loops that run between local telephone companies and their customers, and does not include upgrade costs to facilities that may be required between the company's central office and Internet service providers (ISPs) or other providers.
Internet-Nutzer setzen Provider unter Druck
CDU schließt sich Forderung nach preiswertem Pauschaltarif an
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 23. Juni 2000, Seite 29 (Interaktiv). [Original]BERLIN (Tsp). Wenn es um Geld geht, kommen Unterschriften schnell zusammen. Philipp Sudholt, 20, Student in Berlin, hat 40.000 Surfer dazu bewegt, online für eine Flat-Rate zu votieren. Seine Initiative "Internet ohne Taktung" fordert einen Internetzugang für alle nach amerikanischem Vorbild: zum Festpreis. Dieser Forderung haben sich Firmen wie AOL, dooyoo.de und Freenet sowie nun auch die CDU angeschlossen. Auf der gestrigen Pressekonferenz der Initivative wurden die Thesen präzisiert: Ohne Flat-Rate gerate Deutschland bei der Internet- Wirtschaft ins Hintertreffen. Schuld sei das Quasi-Monopol der Telekom, die den Provider T-Online subventioniere und ihm unfaire Vorteile im Wettbewerb verschaffe.
Thomas Heilmann, Internetsprecher der CDU-Bundestagsfraktion, sprach sich für eine "große Internet-Koalition" aus. Die Politik müsse den Wettbewerb anschieben. Es gelte, eine breite Medienkompetenz aufzubauen. Nur so könne sich das Internet zu einem Massenmedium entwickeln. Professor Paul Welfens von der Universität Potsdam hat im Auftrag von AOL eine Studie zum Thema Flat-Rate entwickelt. Deutschland liegt demnach, die Zahl der Nutzer und deren Verweildauer im Netz betreffend, in Europa "eindeutig unter dem Durchschnitt." Das Internet sei zentraler Motor der New Economy. Eine Flat-Rate würde den Unternehmen helfen, Kosten zu sparen und auch die Akzeptanz von E-Commerce erhöhen. Die Internet-Wirtschaft werde langfristig eine sechsstellig Zahl von neuen Arbeitsplätzen schaffen, aber nur unter der Voraussetzung, dass der Zugang billiger werde.
Uwe Heddendorp, Geschäftsführer von AOL Deutschland, beklagte, dass deutsche Internet-Portale auf Grund der hohen Verbindungskosten kaum eine Chance hätten, international mitzuhalten. AOL zahle an die Telekom fünf Mal so viel wie ein englischer Provider an die dortigen Telefongesellschaften. Als schnelle Lösung schlug er eine Großhandels- Flat-Rate vor, die allen Providern zustünde. Axel Krieger vom Finanzvorstand der freenet.de AG meinte, ein echter Wettbewerb sei nur gewährleistet, wenn eine Flat-Rate kein unkalkulierbares finanzielles Risiko für die Provider bedeute. Jetzt müsste eine Firma, die online Geschäfte machen wolle, rund die Hälfte des Gewinns an die Telekom abgeben.
Die politischen und juristischen Rahmenbedingungen der jetzigen Situation seien ein Resultat der Politik der alten Bundesregierung. Darauf wies Welfens ausdrücklich hin. Das Regulierungsgesetz müsse geändert und das faktische Monopol der Telekom im Ortsnetz aufgebrochen werden. Selbst Thomas Heilmann wollte da nicht widersprechen.
[Report: Telekom-Regulierung 1998 Ortsgespräche und das Internet]
Spain OKs flat Internet rate and local loop access
Aus: Total Telecom, 23. Juni 2000, ??.?? Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]MADRID. The Spanish government plans to introduce a flat rate for off-peak Internet access which will be priced at a maximum of 2,750 pesetas ($15.56) a month from November 1, Science and Technology Minister Anna Birules said on Friday.
The government would also offer companies tax incentives to buy computers for their workers to use at home to encourage wider use of the Internet in Spain, Birules said. Also, the government approved a proposal to give rival competitors to the country's dominant telecoms operator Telefonica access to the last section of its phone network, known as the local loop from January 2001.
Telefonica's rivals would be allowed to bill customers directly and provide local calls from November, she said. The measures were part of a package of reforms approved by the government on Friday to inject more competition into the Spanish economy which is struggling to bring down the euro zone's highest inflation rates. The measures also covered power and fuel distribution.
Japan's High-Speed Net Access Plans
Aus: Kagan News, 23. Juni 2000, 11.47 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]TOKYO. The Japanese Ministry of Posts and Telecommunications yesterday [22.6.2000] proposed that the country's high- speed Internet access be expanded. The goal is for more than 5 mil. people to have high-speed access by 2002 for a monthly fee of about €5,000 ($48).
It marks the first time a specific target has been set in this area. Currently 220,000 people in Japan have high- speed access through cable TV lines or through the digital subscriber line (DSL) service, which uses telephone lines. The Ministry has recommended that condominium residents be offered low- interest loans for the setting up of high- speed access lines. It has also suggested the introduction of flat access fees for ISPs and the opening up of NTT's local telephone lines to other carriers.
TSS droht mit Gang nach Brüssel
Augsburger Netzbetreiber kritisiert Verkaufspolitik der Telekom für das TV-Kabelnetz
Aus: Die Welt, Berlin, 25. Juni 2000, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]AUGSBURG. Der Kabelnetzbetreiber TSS aus Augsburg ist besorgt über die Entwicklung beim Verkauf des TV-Kabelnetzes der Deutschen Telekom AG. Denn der Ex-Monopolist scheint sich beim Verkauf der neun Regionalnetze auf zwei Anbieter zu konzentrieren: Callahan und Klesch. Mit TSS-Chef Peter Stritzl sprach Marco Dalan.
DIE WELT: Sie verhandeln derzeit mit der Deutschen Telekom über den Zuschlag für die Regionen Rheinland-Pfalz und Berlin. Wie laufen die Gespräche?
Peter Stritzl: Die Verhandlungen mit der Telekom laufen auf Hochtouren. Ich rechne mir gute Chancen aus.
DIE WELT: Gibt es weitere Regionen, die Sie interessieren?
Stritzl: Wir sind auch an Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen interessiert. Ich weiß nicht, ob die Telekom da den richtigen Weg geht, immer die gleichen Partner anzusprechen.
DIE WELT: Angesichts der bisherigen Verhandlungsergebnisse beim Verkauf des Kabelnetzes läuft alles auf ein Duopol von Callahan und Klesch mit der Beteiligung der Telekom hinaus.
Stritzl: Das ist gewiss nicht in unserem Sinne. Man munkelt, dass dabei die eigenen Interessen der Telekom im Vordergrund stehen. Tatsächlich sieht es so aus, als ob der Verkauf in ein Duopol ausartet, was sich jedoch die deutsche Volkswirtschaft nicht leisten kann.
DIE WELT: Führt dies nicht zu einer Konfrontation zwischen Ihnen und der Telekom?
Stritzl: Noch ist es zu früh zu sagen, dass diese Verhandlungen scheitern werden. Wir bewegen uns aufeinander zu. Doch sollte sich der Trend in Richtung Duopol fortsetzen, kann ich mir vorstellen, dass wir den Weg über die Brüsseler Wettbewerbsbehörde gehen müssen.
DIE WELT: Wenn Sie bei der Netzebene drei, um die Sie jetzt verhandeln, nicht zum Zuge kommen sollten, welche Möglichkeiten hätten Sie?
Stritzl: Die Alternativen reichen hier vom Einsatz eigener Empfangseinrichtungen über die Kooperation mit anderen Netzbetreibern und City-Carriern bis hin zur Errichtung von Overlay-Netzen. Ein wichtiges Projekt in diesem Zusammenhang ist die von uns geplante Zusammenschaltung von Kabelnetzen in Berlin-Mitte über einen eigenen rückkanalfähigen Glasfaserring.
DIE WELT: Hätte der Verkauf des Kabelnetzes nicht von Beginn an anders geregelt werden müssen?
Stritzl: Ich war von Beginn an dafür, dass dies eine Sache der Regulierungsbehörde in Bonn und der Brüsseler Wettbewerbshüter ist. So aber müssen wir feststellen, dass dadurch, dass die Telekom selbst die Regeln festlegen konnte, auch nur deren Interessen im Vordergrund stehen und nicht die Interessen der Endverbraucher und der gesamten Volkswirtschaft.
DIE WELT: Was hat der Einstieg der niederländischen UPC bei Ihnen verändert?
Stritzl: Sehr viel. Als mittelständisches Unternehmen suchten wir einen Partner, mit dem wir schnell in einen flächendeckenden und zukunftsorientierten Netzausbau einsteigen können. Wir haben auch mit der Deutschen Bank gesprochen, mit PrimaCom, mit Bosch und mit anderen. Das überzeugendste Konzept hatte die UPC. Die Niederländer sind eines der innovativsten und expansivsten Unternehmen. Mit UPC erreichen wir eine Größe, die unsere Verhandlungsposition gegenüber anderen Marktpartnern wie zum Beispiel Content-Anbietern bedeutend stärkt, da wir nun über eine eigene digitale Plattform verfügen können. Bei UPC schlägt wie bei uns das Herz eines Kabelnetzbetreibers in der Brust. Letztlich muss man Größe erreichen. Und diese Größe erreichen wir schneller, wenn wir mit einem großen Partner zusammengehen, der am Markt schon bewiesen hat, was er kann.
DIE WELT: Welche Strategie verfolgt TSS künftig?
Stritzl: In erster Linie geht es um die Umsetzung des Triple Plays, das heißt die Dienste Video, Telefonie und High-Speed-Internet so schnell wie möglich über das Breitbandkabel anzubieten. Hierfür werden wir unsere Netze auf 862 MHz Technik aufrüsten und rückkanalfähig machen. In Kooperation mit der Wohnungswirtschaft werden wir weitere multimediale Dienste vermarkten. Durch den Kauf, die Kooperation mit anderen Netzbetreibern und den Erwerb von Regionalnetzen der Telekom wollen wir unser Marktpotenzial kräftig steigern.
DIE WELT: Wie beurteilen Sie die anderen potenziellen Käufer des Kabelnetzes der Telekom?
Stritzl: Die Absichten der Deutsche-Bank-Tochter DB Investor sind mir nicht ganz klar. Vielleicht betrachtet die Deutsche Bank das Kabelnetz aus Sicht eines Zwischenerwerbers. Mit dem bayerischen Konsortium um Viag Interkom könnte ich mir eine Partnerschaft vorstellen.
DIE WELT: Sind Kabelnetzbetreiber durch die Möglichkeiten des Breitbandkabels und des Fernsehens die Totengräber des PC?
Stritzl: Das glaube ich nicht. Momentan ist einiges in Bewegung, beides zu verschmelzen. Eine Vision könnte ein TV-Laptop, Laptop-TV oder PC-TV sein.
DIE WELT: Wie lange wird es dauern, bis das Breitbandkabel deutschlandweit verfügbar ist?
Stritzl: Wir hinken beim Weg in die Informationsgesellschaft gewaltig hinter Ländern wie Schweden, Norwegen und den USA her. Gründe sind etwa die Bremsmanöver und die Preispolitik der Telekom. Denn die Preise für das Netz müssen vom Endkunden bezahlt werden. Dies könnte dazu führen, dass sich nur wenige Haushalte den Luxus leisten können. Und das kann nicht im Interesse des Standortes Deutschland sein. Multimediale Dienste müssen für alle verfügbar sein.
Fusion von WorldCom und Sprint geplatzt
Firmen ziehen Anmeldung in Brüssel zurück
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 28. Juni 2000, Seite 21 (Wirtschaft).NEW YORK. Die US-Telekom-Konzerne WorldCom und Sprint haben ihre Fusionsanmeldung bei der Europäischen Kommission gestern zurückgezogen. Die Kommission hat schwere Bedenken gegen die Fusion und wollte heute über ihre mögliche Untersagung befinden. WorldCom und Sprint begründeten ihren Rückzug mit der Klage des US-Justizministeriums gegen ihre Fusionspläne. Falls sie später den Integrationsprozess wieder aufnehmen sollten, würden sie die zuständigen Stellen im Rahmen der europäischen Fusionsgesetze benachrichtigen, hieß es.
Das US-Justizministerium wollte die Fusion der beiden Fernmeldekonzerne notfalls gerichtlich verhindern. Justizministerin Janet Reno bezeichnete die 129 Milliarden Dollar schwere Transaktion als wettbewerbsfeindlich. Auch der EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti hatte gesagt, der Zusammenschluss können so nicht gemehmigt werden. Der fusionierte Konzern würde den weltweiten Telefon- Verkehr und den Internet- Verkehr in Europa zu stark dominieren. WorldCom ist das zweitgrößte US-Telefonunternehmen. Die Deutsche Telekom ist laut Medienberichten am Internet- und Fernsprechnetz von Sprint interessiert. WorldCom und Sprint hatten, um die Fusion zu retten, den Verkauf dieser Sparten erwogen.
28.6.2000 (t-off). Hm, ob sich nun die Telekom als lachender Dritter doch noch Sprint ganz kauft? [mehr Spekulation] [Schwache T-Aktie]
KPNQwest activates German fibre-optic ring
Aus: Yahoo Finance, USA, 28. Juni 2000, 9.05 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]AMSTERDAM June 28. KPNQwest said on Wednesday it had activated its fibre-optic ring in Germany, enabling the pan European data communications company to transfer customers from existing leased lines onto its own network.
KPNQwest, a joint venture of Dutch carrier KPN Telecom NV and U.S. long-distance carrier Qwest Communications International Inc, invested 225 million euros in the 2,700 kilometer ring, which connects 16 cities. In addition, KPNQwest said its Munich-based CyberCenter, the size of two football fields, will be ready for service in July. The German ring feeds high-speed bandwith to the CyberCenter where KPNQwest hosts Internet service providers.
Later this year, KPNQwest, which plans to build 18 CyberCenters in total, will open a second hosting center in Frankfurt. The company is building seven fibre optic network rings in Europe, which will stretch more than 19,000 kilometres and connect 46 cities in 14 countries, providing its business customers with high speed Internet access.
Will Deutsche Telekom Move In?
Aus: Wired, USA, 28. Juni 2000, 19.00 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]FRANFURT. Moves by U.S. and European regulators to block the merger of WorldCom Inc. and Sprint Corp. open the way for Deutsche Telekkom AG to buy either operator and deliver on its pledge to make it big in America. A bid by Telekom for either WorldCom or Sprint would result in far less overlap and therefore be less likely to meet regulatory resistance, analysts said. They said Sprint, whose mobile phone assets were seen as WorldCom's main reason for the merger, was the more likely target for the German group, which says it aims to be as big in the United States in the long-term as it is now in Europe. "I think that clearly they would prefer Sprint. First of all, they've got 10 percent already and secondly they want to be in the mobile business," said one. "Mobile isn't marginal these days. It's mainstream."
The U.S. Justice Department sued to block the WorldCom/Sprint tie-up on Tuesday on the grounds that it would hinder competition in the Internet and long-distance phone markets. The European Union blocked the deal on Wednesday. Deutsche Telekom Chief Executive Ron Sommer has said "nobody is out of reach" for his group in the U.S. market, where analysts say it must gain a presence if it is to be a global player in the rapidly consolidating phone market. The Bonn-based group, which still derives the vast bulk of its revenues from domestic operations, has amassed a huge warchest. Last month, it won shareholder backing to issue up to 1.5 billion new shares within the next five years, furnishing it with some 95 billion euros ($89.54 billion) in acquisition currency at current values. Telekom also has cash from a $14.5 billion record-breaking corporate bond issued on Tuesday and Wednesday. Analysts valued Sprint at around $100 billion.
WorldCom is a less interesting takeover proposition because it does not have Sprint's presence in the mobile sector, which offers far greater growth rates than fixed-line business, and because it is not as lean, analysts said. "I think WorldCom has still got a lot to do in integrating various parts of its business," said one analyst. WorldCom has acquired more than 60 companies over the past decade. Telekom has already experienced the failure of one major merger deal its attempt to take over Telecom Italia (TI) last year. Industry sources also said in March that Telekom was forced to pull out of talks to take over merging U.S. carriers Qwest and US West because of an aversion among some U.S. investors to accepting Telekom's then highly valued stock.
The experience of failure will make Sommer cautious about embarking on any possible merger negotiations with Sprint or any other potential merger partners, analysts said. "I think there are lots of other assets available in the U.S.," said James McCafferty, telecoms analyst at SG Securities in London. "I think it's pretty clear that the company is going to wait until the right opportunity arises before making a dash for just anything." Another analyst said a U.S. acquisition would make Telekom stock more attractive to shareholders in potential subsequent takeover targets, reopening the potential for a bid for Telecom Italia to broaden the German group's European market presence. "Deutsche Telekom with a U.S. arm and angle is a more attractive proposition for the TI shareholder than Deutsche Telekom without," said the analyst, who asked not to be named.
Telekom already has a 10 percent stake in Sprint, a leftover from its GlobalOne corporate communications venture with the U.S. operator and France Telecom. Although this would give it a headstart over most rivals in a potential bidding war for Sprint, Telekom would also have to deal with the fact that arch-rival France Telecom, which now controls GlobalOne, also has a 10 percent stake in Sprint. Telekom could, however, seize on a Sprint takeover bid as an opportunity to unravel its common interests with France Telecom, which still exist by way of the two group's respective 24.5 percent stakes in Italian phone operator Wind. "They could say to France Telecom, if you let us have that 10 percent (in Sprint), we'll let you have our 24.5 percent stake in Wind," one analyst said.
Japan's Nippon Telegraph and Telephone Corp is also regarded by analysts as a prospective bidder for Sprint. The fact that Telekom and Sprint have been partners in GlobalOne could help ease concerns at the U.S. company about ceding management to a foreign company. "I think the fact that Sommer is cosmopolitan is a real help," one analyst added. "He can say 'I need your help to change my company.' That's quite flattering."
Telekom jettet ins Web: "Sprachübertragung wird fast bedeutungslos"
Radikale Neuausrichtung der Telekom Austria vor dem geplanten Börsegang der durch hohe Personalkosten und die Pensionsreform gestört wird / "Das Posthorn ist mit heutigem Tage abgeschafft"
Aus: Die Presse, Wien, 30. Juni 2000, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]WIEN (per). "Die Übertragung von Sprache wird nahezu bedeutungslos", sagte der Chef der Telekom Austria [TA], Heinz Sundt, gestern vor Journalisten. Der Konzern müsse sich voll auf das Internet ausrichten. Alle entsprechenden Tätigkeiten werden künftig in der Dachmarke jet2web gebündelt. Gleichzeitig, so Marketingvorstand Heinz Brasic, "ist das Posthorn mit heutigem Tage abgeschafft".
Die Namen TA, Mobilkom und Datakom bleiben im Zuge des Imagetransfers aber unverändert erhalten. Die Internet- Tochter jet2web GmbH soll mit 100 Mitarbeitern in wenigen Wochen ihre Tätigkeit aufnehmen. Der ORF wurde mit knapp fünf Prozent beteiligt. Dafür steigt er aus der gemeinsamen Gesellschaft Highway 194 (A-Online) aus, die das Standbein der neuen Tochter bildet. Sundt kündigte hohe Investitionen in breitbandige rasche Internet-Zugänge an, die heutigen Netze sollten nur mehr gewartet werden.
"Die TA muß sich an der Geschwindigkeit des Internet ausrichten", sagt Sundt. Das betreffe vor allem die organisatorische Neuausrichtung. Als Chef für die Internet-Tochter sind der WAP-Experte der Telekom, Hannes Ametsreiter, der TA-Online-Experte Hubert Cottogni und der interimistische Highway-Chef Günther Lechner im Gespräch. Generell sollen die Hierarchien flacher werden. "Die Personalkosten müssen drastisch sinken." Zu einem früheren Zeitpunkt hatte Sundt den geplanten Personalabbau mit einem Drittel der 15.500 Mitarbeiter beziffert. Doch die durch die letzten beiden Sozialpläne frühpensionierten Beschäftigten bereiten der TA wieder Sorgen.
Die Regierung hatte nach der Anhebung des Frühpensionsalters um eineinhalb Jahre den Konzern aufgefordert, die rund 1000 Betroffenen wieder zu beschäftigen oder "entsprechende Rücklagen zu bilden", um dem abgebauten Personal weiterhin die vereinbarten 80 Prozent des Gehaltes (laut Sundt im Schnitt 600.000 S pro Jahr) zahlen zu können. Derzeit gebe es noch Gespräche. Die Verhandlungspartner müßten sich jedoch bewußt sein, daß die Entscheidungen zu diesem Thema den geplanten Börsegang der TA in massiver Art und Weise beeinflussen könnten. "Wenn dem Unternehmen hohe Beträge aufgelastet werden, dann ist das für den Börsegang, den wir mit Nachdruck verfolgen, nicht förderlich."
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