Achtung! Diese Archiv-Seiten dienen nur noch dokumentarischen Zwecken!

Sehr viele Links sind nicht mehr aktiv. Aktuelles finden Sie evtl. auf der khd-Page oder im khd-research.net.




Telekommunikation in den Medien – Teil 80 khd
Stand:  22.9.2000   (46. Ed.)  –  File: Aus__Medien/80.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Auf dieser Archivseite ist auch Copyright- geschütztes Material anderer wegen der permanenten Link-Möglichkeit dokumentiert. Bitte beachten Sie das Copyright, das bei den jeweiligen (Zeitungs-) Verlagen liegt. Presseberichte zu Pannen der Telekom und anderer Telcos sind gesondert dokumentiert auf der Seite "Neue Telekom/Telco- Ungereimtheiten". Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (81. Teil).
  • 19.09.2000: Italienische e.Biscom übernimmt HEW-Tochter HanseNet.
  • 19.09.2000: AOL UK offers 24/7 flat fee Net access.
  • 19.09.2000: Telekom soll für Kabelverbreitung von ARD und ZDF bezahlen.
  • 18.09.2000: Internet Flat-rate – „Irgendwo sitzt ein rosa Riese und reibt sich die Hände“.
  • 18.09.2000: Schröder will bis Ende 2001 alle Schulen ans Internet bringen.
  • 15.09.2000: Regulierungsbehörde ermittelt gegen Telekom.
  • 13.09.2000: Viatel to provide ISPs with un-metered dial-up Internet access.
  • 13.09.2000: Internet zu teuer und zu kompliziert.
  • 11.09.2000: Regulierer legt neue Preise für Nutzung des Telekom-Netzes fest.
  • 11.09.2000: PrimaCom: Breitband ist besser positioniert als UMTS.
  • 10.09.2000: Europe's bandwidth bonanza.
  • 10.09.2000: Bayernkabel: Britisches Unternehmen NTL steht vor Übernahme des Kabelnetzes.
  • 09.09.2000: Regulierungsbehörde stärkt mit Gebühren Telekom-Wettbewerber.
  • 09.09.2000: Zwei Deutsche gewinnen Vorwahlen zur Internet-Verwaltung.
  • 08.09.2000: Telekom nennt Vorwürfe von Wettbewerbern haltlos.
  • 08.09.2000: Kirch erhält 800 Millionen DM fürs PayTV.
  • 08.09.2000: Handys für Kinder immer wichtiger.
  • 08.09.2000: Zwischen Bürgernähe und Einsparpotenzial. (Digitale Verwaltung)
  • Ältere Presseberichte  (79. Teil).



    Zwischen Bürgernähe und Einsparpotenzial

    Der Bund drängt auf die digitale Revolution in den Amtsstuben, doch die Hindernisse sind hoch

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 8. September 2000, Seite 38 (Interaktiv). [Original]

    BERLIN (Tsp). Die konsequente Einführung der Informationstechnologie in die öffentliche Verwaltung soll die Behördenkosten um bis zu 30 % senken. Diese Hoffnung äußerte die Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, Brigitte Zypries, gestern auf dem Kongress "Modernisierung der Ministerialverwaltung". Der Ausbau des so genannten eGovernments ist eines der vorrangigen Projekte im Rahmen des Regierungsprogramms "Moderner Staat – Moderne Verwaltung". Die Bundesregierung verspricht sich von der Umstellung alteingeführter Verwaltungsabläufe in Richtung papierloses Amt eine deutliche Verbesserung des Dienstes am Bürger. Teilnehmer des bis heute dauernden Kongresses, zu dem sich auf Einladung der Unternehmensberatung KPMG knapp 150 Vertreter der Bundes- und Landesregierungen in Berlin treffen, erinnerten die Staatssekretärin an die Schwierigkeiten beim Bau digitaler Rathäuser. Im Vordergrund standen Fragen der Datensicherheit beim Austausch übers Netz und tarifrechtliche Hürden bei der Einstellung geeigneten Personals. Auch die Gefahr einer gesellschaftlichen Spaltung in Bürger mit und solche ohne Netzzugang wurde diskutiert.

    Die Bundesregierung möchte alle Behörden auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene dazu motivieren, neben – meist touristisch geprägten – Informationen dem Bürger im Internet echte Dienstleistungen anzubieten. Vision ist, künftig nicht nur – wie bereits in Köln möglich – den Hund für die Hundesteuer anzumelden, sondern die vollständige Steuererklärung online einzureichen. Die größten Kostenersparnisse verspricht sich die Regierung von der Umstellung der internen Verwaltungsabläufe auf computergestütztes Arbeiten. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Amt als Einkäufer. "Wir können 20 bis 30 Milliarden Mark einsparen, wenn wir nur die Hälfte der Beschaffungsvorgänge digitalisieren", sagte Staatssekretärin Zypries. Sie räumte jedoch ein, dass es bislang über das Einsparpotenzial noch keine gesicherten Erkenntnisse gibt.

    Die Position der Behörden am Markt soll sich insbesondere dadurch verbessern, dass sie ihre Einkaufswünsche im Internet bekannt machen. Dies ermöglicht nicht nur weiteren Firmen, ihr Angebot einzureichen, sondern auch anderen Behörden, sich anzuschließen und gemeinsam als größerer Nachfrager aufzutreten. Im Dienste des Bürgers sollen künftig alle Informationen, die nicht der Geheimhaltung unterliegen, im Netz veröffentlicht werden. Der Umsetzung dieses Wunsches will die Bundesregierung mit ihrem neuen Informationsfreiheitsgesetz Nachdruck verleihen. Die Einführung weitestmöglicher Transparenz diene der Steigerung demokratischer Beteiligungsrechte, erklärte Zypries.

    Der Zugang des Bürgers zum digitalen Amt hängt aber noch an der Frage der Datensicherheit im Netz. Zur Zeit gibt es in Deutschland noch kein standardisiertes Verfahren für digitale Unterschriften und Datenverschlüsselungen. Zypries forderte die Anbieter auf, aufeinander zuzugehen. In Richtung der Bedenkenträger, die einen möglichst hohen Sicherheitsstandard fordern, sagt Zypries: "Wir müssen uns von der dritten Sicherheitsstufe verabschieden." Hierbei nahm sie Bezug auf die gegenüber einer EU-Richtlinie höheren Anforderungen im deutschen Gesetz zur digitalen Signatur.

    Der Geschäftsführer von Cisco Systems Deutschland, Günter Junk, stimmte Zypries in seiner Rede vor dem Kongress zu. Es sei eine Abstufung notwendig, für welche Vorgänge wie hohe Sicherheitsanforderungen erforderlich seien. Dem Einwand, ein Systembetreuer verdiene in einer Behörde nach Bundesangestelltentarif (BAT) mit Frau und zwei Kindern nur 400 Mark mehr als ein Sozialhilfeempfänger in der gleichen Situation, trat die Staatssekretärin entgegen. Bei solchen Rechnungen blieben die jüngsten Reformen im Sozial- und Steuerrecht der Bundesregierung unberücksichtigt. Zypries gestand aber ein, dass der BAT im öffentlichen Dienst "eine Krux" sei. Sie forderte die versammelten Behördenvertreter dazu auf, stärker auf Sondervergünstigungen auszuweichen, die das Dienstrecht durchaus zulasse.

    Der Bund will unter Federführung des Innenministeriums künftig im Netz unter www.bund.de anderen Behörden mit gutem Beispiel vorangehen. Die erste Stufe des Netzauftritts werde wahrscheinlich aber noch bis zur nächsten CeBIT im kommenden März auf sich warten lassen. Auf der Messe werde der Bund dann seine Ideen zum eGovernment an einem gemeinsamen Stand mit den Ländern präsentieren.


    Handys für Kinder immer wichtiger

    Mögliche Gefährdung bei zu häufigem Telefonieren

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 8. September 2000, Seite 40 (Aus aller Welt). [Original]

    MANNHEIM/KOPENHAGEN. Ein Mobiltelefon zu haben, kann Kinder gesundheitlich gefährden – kein Handy zu haben, kann für den Nachwuchs jedoch soziale Probleme nach sich ziehen. Dies berichteten gestern zwei Wissenschaftler aus Mannheim und Kopenhagen.

    Nach Ansicht des deutschen Krebsexperten Klaus Schlaefer sollten Kinder und Jugendliche nicht zu viel mit Handys telefonieren. Zwar sei noch unklar, wie gefährlich die Strahlung sei. Jedoch bestehe die Möglichkeit, dass sich bereits bestehende Hirntumore durch die Wellen schneller entwickeln, sagte der Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg. Da sich das Gewebe junger Menschen noch sehr stark verändere, sei es besonders gefährdet. Derzeit gehe man jedoch nicht davon aus, dass die elektromagnetischen Felder Krebs auslösen können. Klarheit soll eine groß angelegte Studie bringen, die Anfang Oktober in 14 Ländern startet. Konkrete Ergebnisse werden 2003 erwartet.

    Dänische Kinder ohne eigenes Handy sind laut Carsten Jessen, Wissenschaftler an der pädagogischen Hochschule Kopenhagen, als "Außenseiter" sozial gefährdet und vom Ausschluss aus dem Freundeskreis bedroht. In einem vierjährigen Forschungsprojekt hatte er die Auswirkungen von Mobiltelefonen auf den Alltag von Kindern untersucht. In der Zeitung Jyllands-Posten sagte Jessen am Donnerstag [7.9.2000], ab der 6. Klasse spielten sich Kontakte aller Art einschließlich Verabredungen inzwischen zu einem großen Teil über Handys ab.

    "Verantwortungsbewusste Eltern sollten eigentlich jedem ihrer Kinder ab zwölf Jahren ein Mobiltelefon geben, damit es unter Gleichaltrigen nicht isoliert wird", meinte der Pädagoge. Jyllands-Posten ermittelte in einer zufällig ausgewählten Gesamtschule der Stadt Randers, dass in der 6. Klasse 59 % und in der 7. Klasse 81 % aller Schüler ein eigenes Handy hatten.


    Kirch erhält 800 Millionen DM fürs Pay-TV von neuen Gesellschaftern

    Aus:
    Yahoo-News, 8. September 2000, 15.18 Uhr (Wirtschaft). [Original]

    MÜNCHEN. Die Kirch-Gruppe erhält fast 800 Millionen DM durch den Einstieg weiterer Gesellschafter bei ihrem verlustreichen PayTV- Geschäft. Der saudische Prinz Al Walid und der US-Medien- Investmentfonds Capital Research werden sich im Zuge einer Kapitalerhöhung mit zusammen knapp 6 % an der KirchPayTV GmbH & Co KGaA beteiligen, erfuhr die Deutsche- Presse-Agentur aus Unternehmenskreisen. "Damit ist die langfristige Finanzierung des PayTV-Geschäfts gesichert", erklärte KirchPayTV- Chef Markus Tellenbach heute in München.

    Erst Ende August hatte die Kirch-Gruppe Tellenbach zufolge 1,86 Milliarden Mark durch den Verkauf ihrer Beteiligung an Rupert Murdochs britischer BSkyB- Gruppe erhalten, um das Geld ins eigene Pay-TV- Engagement mit dem führenden deutschen Abonnentenfernsehen Premiere World zu investieren. [SPIEGEL: Warten auf das Wunder]

    21.9.2000 (t-off). Leo Kirch bekommt eine weitere Geldspritze für sein verlustreiches PayTV- Geschäft. Mit rund 400 Mio. DM steigt die US-Fondsgesellschaft Lehman Brothers Merchant Banking bei der KirchGruppe ein. Lehman Brothers erwirbt dafür im Zuge eine Kapitalerhöhung 2,4 % an der KirchPayTV GmbH & Co KGaA, der Muttergesellschaft des PayTV- Senders Premiere World.


    Telekom nennt Vorwürfe von Wettbewerbern haltlos

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 8. September 2000, 17.17 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    BONN – 8. Sep. Die Deutsche Telekom hat die jüngst vom Branchenverband VATM erhobenen Vorwürfe einer systematischen Beeinträchtigung des Wettbewerbs auf dem deutschen Telekommmunikationsmarkt zurück gewiesen. "Die Vorwürfe sind in ihrer Schärfe haltlos und nicht nachvollziehbar", sagte Telekom- Sprecher Ulrich Lissek heute auf Anfrage in Bonn. Die Telekom nutze entgegen der Ansicht des VATM, in dem die Wettbewerber der Telekom organisiert sind, ihre Marktmacht nicht aus. "Die Telekom hat mit der pünktlichen Bereitstellung eines europaweit unerreichten Dienstleistungsangebots an Konkurrenzunternehmen den Wettbewerb in Deutschland überhaupt erst ermöglicht", sagte Lissek.

    Der VATM wirft der Telekom vor, den Wettbewerb auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt systematisch unterbinden zu wollen. In einem Thesenpapier zur Wettbewerbs- und Regulierungssituation in Deutschland hieß es, die Telekom versuche unter anderem durch überhöhte Preisforderungen, schleppende Serviceleistungen und Bevorzugung eigener Tochterunternehmen die Kundenakquisition und das Wachstum der Wettbewerber zu verhindern. In diesem Zusammenhang würden Entscheidungen deutscher Gerichte missachtet und Beschlüsse der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post unterlaufen. Der Geschäftsführer des Branchenverband, Jürgen Grützner, drohte der Telekom damit, dass die US-Anteilseigner der deutschen Wettbewerber bei fortgesetztem wettbewerbswidrigen Verhalten durch Lobbyarbeit bei US-Mandatsträgern dafür sorgen würden, dass der Telekom in den USA keine Übernahme mehr gelingen werde.

    Telekom-Sprecher Lissek wies die Vorwürfe zurück. Zudem wolle man mit den Wettbewerbern auf einem sachlichen Niveau reden. Er verwies auf die konstruktive Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Arbeitskreis, der sich mit der Zusammenschaltung von Netzen der Telekom und 72 anderen Netzbetreibern beschäftige. Dort würde gemeinsam Qualitätsstandard erarbeitet, sagte Lissek. Der VATM hatte beklagt, dass die Wettbewerber von den Qualitätsstandards der Telekom abhängig seien. Nachgefragte höhere Standards wurden nach VATM-Angaben abgelehnt.

    Die Telekom beklagte ihrerseits, dass die Wettbewerber zwar Dienstleistungen bei Netzüberlastung oder Rechnerausfällen nachfragten, aber dafür nicht bereit seien, die Kosten zu tragen. Nach Ansicht des VATM hält die Telekom ihren Wettbewerbern diese Notfall- Dienstleistungen hingegen vor. Als "völligen Quatsch" bezeichnete die Telekom den Vorwurf, sie entlasse eigenes technisches Personal, auf das die Wettbewerber bei Netzaufbau und Zusammenschaltung angewiesen seien. Nach Telekom-Angaben liefern die Wettbewerber ihrerseits keine Informationen über die eigenen Planungen zum Netzbaufbau, sondern bestünden auf kurzfristiger Erledigung der Vorhaben.

    Die Auseinandersetzung zwischen der Deutschen Telekom und dem Branchenverband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) hatte am Donnerstag [7.9.2000] an Schärfe gewonnen, da der VATM das angeblich wettbewerbsfeindliche Verhaltens der Telekom auf dem deutschen Markt mit massiver Gegenwehr in den USA beantworten will. Am Donnerstag trug der VATM seine Position auch im US-Repräsentatenhaus vor, das sich in einer Anhörung über den Stand der Liberalisierung des deutschen Telekom- Marktes informierte. Hintergrund ist die geplante Übernahme des US-Mobilfunkanbieters VoiceStream durch die mehrheitlich in Staatsbesitz befindliche Deutsche Telekom, die in den USA zum Teil auf Widerstand stößt.

    Nach Ansicht des VATM darf die Telekom bei VoiceStream nur unter Auflagen zum Zuge kommen. So müsse die Telekom "gegenüber dem US-Gesetzgeber verbindlich erklären, dass der deutsche Telekom-Markt offen für einen fairen Wettbewerb ist", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme zu der Anhörung. Auch die deutsche Regierung war in der Erklärung scharf angegriffen worden. Die Regierung verhalte sich "in hohen Maß protektionistisch", um den Wert ihres Investments bei der Telekom zu stützen. Die Regierung und die deutsche Regulierungsbehörde als Wettbewerbsaufseher dürften dem diskriminierenden Verhalten nicht länger passiv zuschauen und den ehemaligen Monopolisten bevorzugen. Der VATM vertritt in Deutschland mehr als 50 Wettbewerber der Telekom, darunter zahlreiche Telekom- Unternehmen mit US-Beteiligung oder dortigen Aktivitäten.


    Zwei Deutsche gewinnen Vorwahlen zur Internet-Verwaltung

    Aus:
    Yahoo-News, 9. September 2000, 8.44 Uhr (HighTech). [Original]

    BERLIN. Zwei Deutsche sind in der Nacht zum Samstag per Mausklick zu den europäischen Kandidaten für das internationale Internet- Kontrollorgan ICANN gewählt worden. Bei der Online- Abstimmung votierten den ICANN- Internet-Seiten zufolge 2886 Internet-Nutzer für Andy Müller-Maguhn vom Chaos-Computer-Club. Den zweiten Platz belegte die Berliner Politikwissenschaftlerin Jeanette Hofmann mit 1270 Stimmen. Müller-Maguhn und Hofmann kandidieren nun für einen Sitz im internationalen ICANN-Vorstand. Die 1998 von der US-Regierung gegründete ICANN ist unter anderem für die Vergabe von Internet-Adress-Endungen wie ".de" zuständig.

    Weltweit waren rund 160.000 Internet-Surfer registriert, um ihre Stimme für einen neuen Vorstand der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) abzugeben. Die Vorwahlen hatten am 15. August begonnen und gingen am Samstagmorgen um 02:00 Uhr zu Ende. Für die Vertretung Europas waren zum Schluss noch 71 Kandidaten im Rennen. Die Stimmenverteilung in Europa wird auf der ICANN-Seite http://members.icann.org/nom/cp/EU.html dokumentiert. Neben den zwei von der europäischen Internet-Gemeinde gewählten Kandidaten nominiert ICANN selbst fünf weitere. Aus den dann sieben Kandidaten wird im Oktober ein neues ICANN-Vorstandsmitglied als Vertreter Europas gewählt. [mehr] [Zur ICANN-Wahl]


    Regulierungsbehörde stärkt mit Gebühren Telekom-Wettbewerber

    Aus:
    Yahoo-News, 9. September 2000, 17.16 Uhr (Wirtschaft). [Original]

    HAMBURG. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post kommt nach Informationen der Financial Times Deutschland mit neuen Durchleitungstarifen [Interconnection-Tarife] für das Netz der Deutschen Telekom den Wettbewerbern der Telekom entgegen. In ihrer Online- Ausgabe berichtet die Zeitung, die Entscheidung sei am Freitag [8.9.2000] gefallen und liege dem Blatt vor. Die Regelung solle vier Monate später als geplant im Juni 2001 in Kraft treten.

    Für die meisten Unternehmen sänken damit künftig die an die Telekom zu zahlenden Tarife. Dies bedeute jedoch nach Angaben von Marktbeobachtern nicht unbedingt, dass die Preise für Endverbraucher weiter sänken. Nach der neuen Regelung würden die Tarife, die die Unternehmen untereinander bezahlten, nicht mehr nach Entfernung sondern nach der Anzahl der Vermittlungsstellen, die sie durchlaufen, berechnet, schreibt das Blatt.

    Nach Angaben des Nachrichtenmagazins Focus versucht die Telekom zugleich, ihren Wettbewerbern das Geschäft zu erschweren. Dabei geht es um die Pflicht der Telekom, die Gebühren der Konkurrenten auf den Telefonrechnungen auszuweisen und einzutreiben. Die Telekom habe neue Geschäftsbedingungen vorgelegt und wolle künftig Entgelte wie Zugangsgebühren nicht mehr kassieren. Gutschriften der Konkurrenten sollten nicht mehr verrechnet werden, heißt es weiter. Die Regulierungsbehörde habe den Vorstoß als "Schritt in die falsche Richtung" gewertet. Sie wolle die Telekom auffordern, ihren Verpflichtungen nachzukommen. [mehr]

    10.9.2000 (t-off). Das neue Verfahren sei fairer, da es sich stärker an den tatsächlichen Kosten orientiere, schreibt die Financial Times Deutschland. Bei den Gebühren für Ferngespräche stützt die Regulierungsbehörde vor allem die kleineren Mitbewerber, die an mindestens 23 Vermittlungsknoten mit dem Netz der Telekom verbunden sind. Unternehmen, die diese Voraussetzung erfüllen, erhalten günstigere Tarife. Bei den Tarifen für Ortsgespräche gilt eine andere Regelung. Ein Telekom- Wettbewerber muß an insgesamt 475 Punkten mit dem Telekom-Netz zusammengeschaltet sein, um niedrigere Ortstarife zu erhalten. Mit dieser Entscheidung folgte die Regulierungsbehörde dem Antrag von Mannesmann Arcor. [Neue Interconnection-Tarife]


    Bayernkabel: Britisches Unternehmen NTL steht vor Übernahme des Kabelnetzes

    Aus:
    Financial Times Deutschland, 10. September 2000, 19.41 Uhr (HighTech). [Original]

    LONDON (ftd.de). Das britische Kabelunternehmen NTL verhandelt mit dem Bieterkonsortium für das bayerische Fernsehkabel über eine Beteiligung. Dies erfuhr die Financial Times Deutschland (FTD) aus Londoner Finanzkreisen.

    Mitglied des Konsortiums sind die HypoVereinsbank, DB Investor, die Bayerische Landesbank sowie die landeseigene Bank für Wiederaufbau. Das Konsortium verhandelt zurzeit mit der Deutschen Telekom exklusiv über den Kauf des bayerischen Kabelnetzes. Die Gespräche stehen kurz vor dem Abschluss. Ein Vorvertrag ist bereits geschlossen. Für einen Kaufpreis zwischen 3 und 4 Mrd. DM soll das Konsortium 74,9 % an Bayernkabel erhalten. Das Kabelnetz in Bayern ist mit 2,5 Millionen Haushalten (davon 900.000 Direktkunden) der zweitgrößte Anbieter in Deutschland.

    Nachdem die Telekommunikationsfirma Viag Interkom ihren Rückzug aus dem Konsortium beschlossen hat, sucht die Gruppe nach einem Partner, der Erfahrung im operativen Geschäft mitbringt. Offiziell will Viag Interkom seinen Ausstieg aus dem Kabelkonsortium noch nicht bestätigen. Es sei noch nichts definitiv entschieden, so ein Sprecher auf Anfrage. Nach Informationen der FTD hat der Konzern seine Kabel- Partner aber längst vom Austritt informiert und nimmt auch nicht mehr bei den wöchentlichen Sitzungen des Konsortiums teil.

    Bayerns Staatsminister Erwin Huber, der durch die Beteiligung des Freistaates an einigen Konsortial-Banken genau über den Stand der Dinge informiert ist, gibt sich offen: "Viag Interkom ist ausgestiegen, was ich sehr bedauere, denn damit sind eineinviertel Jahre Vorarbeit zunichte gemacht." Laut Huber verhandelt das Konsortium gegenwärtig mit "mehreren inländischen und ausländischen Bewerbern für das operative Geschäft". Dass NTL darunter ist, wollte er allerdings nicht bestätigen.

    19.9.2000 (t-off). Der vwd-Wirtschaftsdienst bestätigt heute, daß der britische Kabelfernsehbetreiber NTL in das Bieterkonsortium für den Kauf des bayerischen Kabelnetzes der Deutschen Telekom einsteigen wird.


    Europe's bandwidth bonanza

    Intense competition among telecoms operators has led to a glut of fibre-optic capacity

    Aus:
    Financial Times, 10. September 2000, 23:20 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON (ft.com). They call it the "Golden Square", but the "glass diamond" might be a better description of Europe's busiest electronic highway. Over the past several years, London, Frankfurt, Paris and Amsterdam, the continent's principal financial centres, have been progressively linked by thick sheaves of optical communications fibres buried deep in subterranean ducts.

    Each fibre is no thicker than a human hair, but in total they are capable of carrying the world's entire telecommunications traffic many times over. This awesome concentration of capacity is the consequence of frenzied network construction across Europe by more than a score of telecoms companies. However, a fierce argument is raging within the industry over whether their activity is producing a glut in capacity, leading to falls in prices that could threaten the survival of the weaker companies.

    The debate took a menacing turn last week with the collapse of Iaxis. The UK-based company slid into administration owing about $200m, an early victim, it seemed, of the overcapacity and price cutting. The traditional operators need not fear. British Telecommunications, for example, which is developing a network called "Farland" that links its joint-venture partners in Germany, France and Spain, could ride out almost any glut.

    But Iaxis is far from the only newcomer in the race to install fibre. Entrepreneurs at companies such as Carrier1, Global Crossing, Level 3 and Viatel are also investing heavily in new infrastructure. They are counting on the internet and other online services igniting huge growth in the demand for transmission capacity. They have been aided by the investment houses, which are determined to share in the booming international telecoms market. With the bankers' help, the start-ups have found it easy to raise money through venture-capital financing, high-yield bonds and flotations.

    Those who have handed over money to the new entrants will take comfort from analysts' comments that Iaxis was, in some ways, a special case. In their view, it had been apparent for almost 12 months that Iaxis was doomed. The company suffered from several weaknesses. An attempt at an initial public offering earlier in the year was pulled, leaving the company short of funds to weather the price war. Managers were divided over strategy, leaving the business plan and the marketing approach at odds. There were questions about the quality of service. "It is not good enough to be average in this business," a competitor says. And the company had remained chiefly at the commodity end of the market. While it sold wholesale raw transmission capacity that it had leased from other suppliers, its competitors had been looking for ways to add value: linking up, for example, with internet service providers to keep their "fat pipes" filled.

    On the other hand, nobody can ignore the threat posed by the glut of transmission capacity. Surprisingly, according to Renaissance Strategy, a US consultancy, the scale of the potential oversupply is greater in Europe than in the US. "This is due," it says, "to the larger number of new market entrants in Europe, with at least 18 new players investing in networks covering Europe's core economies." Although some routes, such as Spain, Italy and Portugal, remain short of the fat pipes capable of carrying heavy internet traffic, areas such as the Golden Square are groaning with fibre.

    And there is no sign of any slackening in the pace at which new capacity is being added. Philippe Moin of Nortel Networks, the Canadian manufacturer that is supplying equipment for many of the new European networks, claims the company is finding it hard to keep up: "We do not seem able to make or ship enough equipment. Last year the UK was booming. This year it is Germany". The extra capacity has led to staggering price declines. The new companies have created from scratch a market for international bandwidth – or transmission capacity – which has become one of the most dynamic sectors of the telecoms industry. According to Telegeography, the US consultancy, "the number of suppliers is increasing rapidly, new products are emerging monthly and prices are falling faster than in almost any other sector of the market".

    A transatlantic circuit that could be leased for 15 years in 1997 at a cost of $16m will next year be priced at only $850,000 for the same period. A 10-year lease on a circuit on the Hermes Ring, the first pan-European network, cost $18m in 1998; this year it costs less than $6m. Prices are continuing to fall at 50-60 per cent a year, according to Tim Stronge, director of research for Telegeography.

    New technologies, such as dense wavelength division multiplexing, which uses individual colours of light to carry transmissions, provide immense capacity. But the stimulus for the emergence of this new international bandwidth market was market liberalisation, pushed through by the US and the EU in 1996. Before that time, each national operator supplied its own half of a leased telecoms line between two countries. Prices were high and quality indifferent. Negotiations with all the parties involved could take months. "There were no pan-European networks," says Susen Sarkar of Yankee Group Europe.

    Liberalisation opened the door to competition and new providers rushed through, anxious to provide customers with better services at attractive prices. Some leased "dark" or raw optical fibre from suppliers and added their own electronics. Others laid their own cables, seeking lower unit costs and the opportunity to lease spare capacity to others.

    And yet demand has not met the operators' forecasts. Optimists believe that technology will come to the rescue. Cable modems or digital subscriber-line services, such as that offered by BT, will improve local access. This in turn will increase internet penetration and the volume of traffic.

    But demand has proved extremely difficult to predict. Renaissance believes there will be substantial overcapacity to 2004 and beyond. If so, operators will need deep pockets to survive. Consolidation between some of the smaller companies seems inevitable over the next few years. Indeed, a few have already made clear that they would welcome an approach.


    PrimaCom: Breitband ist besser positioniert als UMTS

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 11. September 2000, 11.58 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    MAINZ (Wallstreet Online). PrimaCom konnte in der vergangenen Woche überdurchschnittlich zulegen. Mehr als 10 % Zuwachs standen am Ende der vergangenen Woche auf dem Kurszettel; seit Anfang des Monats gehen die Kurse gen Norden. Dabei waren die Zahlen, die das Unternehmen gemeldet hatte, alles andere als berauschend: Umsatzwachstum fast 5 % auf 54,5 Mio. Euro, aber der Fehlbetrag der ersten sechs Monate stieg um 27 % auf 17,1 Mio. Euro. Allerdings hat die Aktie auch Nachholbedarf: Seit Jahresbeginn fiel das auch an der Nasdaq gelistete Papier um 32 %.

    PrimaCom hat für sein TV-Multimedia Breitbandkabel in Deutschland schon rund 1,3 Mio. Kunden gefunden und avanciert damit zum drittgrößten Betreiber moderner Netze in Deutschland. Derzeit will das Unternehmen verstärkt auf die neue rückkanalfähige Hybrid-Fiber-Coax (HFC) Breitbandtechnologie und in den Zukauf neuer Kabelnetze setzen. Dabei sind die jetzt zum Verkauf ausgeschriebenen Kabelnetze der Telekom keinesfalls die aller erste Wahl: Die Technik ist älter und müsste für die modernsten Dienste aufgerüstet werden. Zudem besteht die Ex-Monopolist auf einem weitgehenden Mitspracherecht und will weiterhin Gesellschafter eines Gemeinschafts- Unternehmens bleiben.

    Beim letzen Zukauf der niederländischen Multikabel TV hatte PrimaCom für die auf hohem technischen Niveau angebundene Kunden 368 Mio. Euro gezahlt. Bei 300.000 Kunden beträgt der Preis pro Kunde lediglich knapp 1.300 Euro bei voller unternehmerischer Freiheit und technischer Ausstattung vom Feinsten.

    Jetzt geht es für das Unternehmen darum, sich als durchaus respektabler Konkurrent für das mobile UMTS-Internet mit aller Macht und Schnelligkeit zu positionieren. Das, was dann mit den sehr teuren UMTS- Zugängen mobil möglich sein wird, gilt für die Nutzer der Breitbandlösung als alter Hut. Da tut es gut, dass PrimaCom zuletzt gemeldet hatte, die Expansionspläne seien für die nächsten Jahre mit einem revolvierendem Tilgungskredit durchfinanziert. Und dieser ist nicht gerade knapp bemessen: 1,375 Mrd. Euro kann man insgesamt in die Hand nehmen.

    Ganz sicher ist das Unternehmen in einem Zukunftsmarkt positioniert: Studien belegen, dass im Jahr 2005 schon jeder vierte Haushalt einen Breitbankkabel- Anschluss besitzen will. Und die sinkenden Margen werden in diesem Bereich nicht das Problem sein. Wer die letzte Meile zum Kunden besitzt, der wird auch von der Verwertung der Multimedia- Inhalte profitieren.


    Regulierer legt neue Preise für Nutzung des Telekom-Netzes fest

    Geänderte Struktur begünstigt Konkurrenten mit eigenen Leitungen

    Aus:
    Yahoo-News, 11. September 2000, 15.14 Uhr (Wirtschaft). [Original]

    BONN. Die Preise für die Nutzung des Telekom-Netzes durch die Konkurrenten des Ex-Monopolisten werden von Mitte 2001 an neu geregelt. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post legte eine neue Entgeltstruktur fest, die stärker dem Eigenaufwand der Telekom- Konkurrenten Rechnung trägt, wie der Präsident der Behörde, Klaus-Dieter Scheurle, heute in Bonn mitteilte.

    Bisher sind die so genannten Interconnection-Tarife entfernungsabhängig. Telekom- Konkurrenten müssen dem ehemaligen Monopolisten durchschnittlich 2,04 Pfennig pro Minute zahlen, wenn sie Gespräche durch dessen Netz leiten. Diese geltende Regelung läuft zum 31. Januar 2001 aus. Da sich die Telekom in Verhandlungen mit der Mehrheit der Konkurrenz nicht über die Anschlussregelung einigen konnte, musste auf Antrag von Mannesmann Arcor, des größten Telekom- Konkurrenten in Deutschland, nun die Regulierungsbehörde entscheiden.

    Die Behörde beließ es nicht bei einer Preiskorrektur, sondern ordnete eine neue Entgeltstruktur an. Die Höhe der Durchleitungstarife ist künftig nicht mehr von der Entfernung abhängig, sondern davon, wie viel "Netzelemente" der Telekom ein Konkurrent nutzt. Telefongesellschaften, die eigene Fernleitungen betreiben und viele Zusammenschaltungspunkte mit dem Telekom- Netz einrichten, kommen in den Genuss günstigerer Tarife als Unternehmen, die bei geringstem eigenen Investitionsaufwand im Wesentlichen bei der Telekom zum Rabattpreis eingekaufte Pakete von Gesprächseinheiten weiterverkaufen.

    Die neuen Interconnection-Tarife sollen ab 1. Juni 2001 gelten, bis dahin wird die alte Regelung aufrechterhalten. Die neuen Tarife laufen am 31. Mai 2003 aus.

    475 Zusammenschaltungspunkte für günstigsten Tarif

    Nach der Entscheidung der Regulierungsbehörde müssen Telefongesellschaften Zusammenschaltungspunkte in allen noch zu definierenden 475 lokalen Einzugsbereichen der Telekom einrichten, um flächendeckend den günstigsten Interconnection- Tarif von 1,24 Pfennig pro Minute in der Hauptzeit (Arbeitstage Montag bis Freitag 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr) und 0,83 Pfennig in der Nebenzeit zu erhalten. Dieser günstigste Tarif gilt unabhängig von der Gesamtzahl der Zusammenschaltungspunkte immer dort, wo ein Wettbewerber mit dem Telekom- Netz zusammengeschaltet ist. Das ist wichtig für nur lokal tätige Telefonanbieter.

    Konkurrierende Telefongesellschaften, die weniger investieren, müssen höhere Tarife hinnehmen: Werden Zusammenschaltungspunkte nur in den 23 Grundeinzugsbereichen in Deutschland errichtet, gilt für die Nutzung des Telekom- Netzes ein Minutenpreis von 1,90 Pfennig in der Haupt- und 1,24 Pfennig in der Nebenzeit. Werden von einem Konkurrenten nicht einmal 23 Zusammenschaltungspunkte eingerichtet, muss er für die Nutzung der Telekom- Infrastruktur zur Hauptzeit 2,99 Pfennig pro Minute und zur Nebenzeit 1,96 Pfennig bezahlen.

    Die Bemessung der Durchleitungspreise nach Nutzung der Telekom- Infrastruktur wurde vor allem von Mannesmann Arcor schon seit 1997 gefordert. Die Telekom hatte in dem laufenden Verfahren zunächst ein Modell mit rund 500 geforderten Zusammenschaltungspunkten für den günstigsten Tarif vorgelegt, Anfang Mai aber überraschend die Forderung nach sogar 1.000 Zusammenschaltungspunkten erhoben, wie Scheurle berichtete. [Neue Interconnection- Tarife]

    12.9.2000 (t-off). Dazu meldete gestern die Nachrichtenagentur Reuters: „Die Deutsche Telekom will nach Angaben eines Sprechers gegen die jüngste Entscheidung der Regulierungsbehörde über die neuen Zusammenschaltungsentgelte Rechtsmittel prüfen. Ein Telekom- Sprecher sagte am Montag [11.9.2000] in Bonn auf Anfrage: "Wir haben Anlass, in die gerichtliche Anfechtung zu gehen". Dies betreffe sowohl die festgesetzten Preise sowie weitere Einzelheiten der Entscheidung. Die Telekom müsse dem jüngsten Entscheid zufolge Vorleistungen für den Kundenverkehr ihrer Wettbewerber erbringen, die man in anderen europäischen Ländern oder den USA nicht zugestanden bekäme.“


    Internet zu teuer und zu kompliziert

    Aus:
    Heise-Newsticker, Hannover, 13. September 2000, 12.37 Uhr (Internet). [Original]

    MÜNCHEN (mbb/c't). Hohe Kosten und zu komplizierte Technik sind für viele Menschen die Hauptgründe dafür, nicht ins Netz zu gehen. Dies geht aus einer Studie hervor, die im Auftrag der ARD/ZDF- Medienkommission durchgeführt wurde. Drei Viertel der Nicht-User geben an, dass das Internet für sie interessanter wäre, wenn Rechner und alles, was sonst noch zum Internet- Anschluss gehört, billiger wären. Mehr als 60 % der Offliner sind davon überzeugt, dass ein technisch einfacherer Zugang sowie mehr Bedienerfreundlichkeit zu einer größeren Verbreitung des Internet beitragen würden.

    71,4 % der Bevölkerung über 14 Jahren nutzen das Internet nicht. 1999 betrug der Anteil der Nicht-User noch 82,3 %. Da sich von den befragten Offlinern 24 % in Zukunft "wahrscheinlich" einen Internet- Anschluss zulegen wollen, gehen die Autoren der Studie davon aus, dass sich der Anteil der Nicht-User im nächsten Jahr bis auf 60 % verringern wird. Als Gründe für die Anschaffung eines Internet- Zugangs werden die Möglichkeiten genannt, zu "interessanten Informationen zu gelangen", in die "faszinierende Welt des Internet einzutauchen" sowie "neue Formen der Kommunikation" zu nutzen.

    Trotz allem wissen aber auch die Offliner relativ viel über das Internet. Mehr als drei Viertel von ihnen hat das Netz schon genutzt oder zumindest eine Vorstellungen vom World Wide Web. Viele sehen im Internet aber keinen konkreten Nutzwert für sich. Dennoch gehen 71 % der Nicht- User davon aus, das Internet werde sich ebenso in der Gesellschaft etablieren wie die klassischen Medien Fernsehen, Hörfunk und Print. Die Studie steht auf den Web-Sites des Bayerischen Rundfunks und des ZDF zum Download bereit.


    Viatel to Provide ISPs with Un-Metered Dial-Up Internet Access

    ISP Dial Service Offers Cost Certainty and New Flat Rate

    Aus:
    Yahoo-News, 13. September 2000, 19.13 Uhr MESZ (Press Release). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON – Sept. 13 (PRNewswire). Viatel, Inc. today announced that it would soon offer flat-rate dial-up access to Internet service providers (ISPs) in the UK. Viatel is able to offer the flat-rate service as a result of an agreement it reached and signed with British Telecom (BT). Viatel is among the first providers in the UK to have reached such an agreement, known in UK telecom circles as FRIACO (Flat Rate Internet Access Call Origination). Until FRIACO, service providers were finding it unprofitable to offer un-metered access that did not involve customers paying any usage-based fees.

    ISP Dial, as the service will be known, will allow ISPs to offer un-metered pricing to their subscriber base and provide them with cost certainty when launching those services. The roll out of ISP Dial is the latest addition to a wide range of IP services that Viatel provides to ISPs, corporations and consumers across Western Europe. Bill Murphy, President Viatel, Inc. explains: "Internet users are increasingly demanding flat rate offers and we are providing ISPs with the ability to meet those requirements, control their costs and ultimately improve their bottom lines. An un-metered dial-up access offering meets end-customer needs and eliminates the commercial risk to the ISP associated with such an offering. Roll out of services will begin as soon as possible and, as regulations change across Western Europe, we will expand our offer set into that new space [Ed: Germany?]."

    Viatel owns and operates Western Europe's largest fresh-dig, multi-duct, pan-European network and is now one of the few telecommunications providers that can offer borderless narrow and broadband access to ISPs and ASPs across Europe. Viatel already has a significant customer base in the UK, ranging from ISPs and resellers to corporate and residential customers.

    About Viatel: Viatel, Inc. is the All Distance, All Services(TM) telecommunications provider. The Company provides local and long-distance, voice and data, bandwidth and Web-centric solutions to end-users, including corporations, ISPs, ASPs and other carriers in Western Europe and North America. Furthermore, Viatel is the owner-operator-builder of a state-of-the-art global network that includes a multi-conduit, cross-border, fiber-optic network that will soon link 59 major cities in Western Europe. Over 8,700 route kilometers of the announced 10,400 route kilometers are fully constructed. Metropolitan networks are being built in London, Amsterdam, Paris, Berlin, Frankfurt, Dusseldorf and New York. In addition, Viatel has significant trans-Atlantic capacity, including the fiber pair that the Company will own and operate on the Yellow Submarine cable.

    Viatel in the UK: Viatel owns and operates a 2,200 kilometer advanced fiber-optic network linking 20 cities in the UK – a network that enables it to provide voice, data, Internet and mobile services throughout the UK. Viatel has more than 4,000 corporate clients in the UK, including 300 of the country's 500 largest blue chip companies. Through its Telco Global Communications affiliate, Viatel also provides international and national calling services, carrier services, mobile traffic, pre- and post-paid calling cards to over 500,000 customers. For more information about Viatel and the products and services that it offers, visit http://www.viatel.com/.


    Regulierungsbehörde ermittelt gegen Telekom

    Benachteiligung von Internet-Anbietern wahrscheinlich

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 15. September 2000, 18.28 Uhr (HighTech). [Original]

    BONN. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hat ein Verfahren gegen die Deutsche Telekom wegen möglicher Diskriminierungen von Online- Anbietern eingeleitet. Gegenstand des Verfahrens seien die Entgelte, die von der Telekom im Zusammenhang mit Verbindungen über das Telefonnetz zu Online- Diensten gegenüber Internet- Service- Providern (ISP) und Anbietern von Online- Diensten erhoben werden, teilte die RegTP heute mit. Ein Sprecher der Regulierungsbehörde sagte, es werde untersucht, ob Konkurrenten der Telekom- Tochter T-Online mehr für Verbindungen zahlen müssten als T-Online selbst. Die Telekom hält 81,7 % an dem Internet- Anbieter T-Online.

    Der Diskriminierungsverdacht bestehe insbesondere im Hinblick auf die Wettbewerbschancen anderer ISP- und Online- Diensteanbieter, hieß es weiter. Aus Wettbewerbsgründen böten diese Unternehmen ihren Kunden einen Internet- Pauschaltarif, eine so genannte Flat-rate, an. Die Deutsche Telekom berechne die für den Zugang ins Internet nötige Nutzung ihres Netzes jedoch minutenabhängig. Die Regulierungsbehörde sei im Interesse des Verbrauchers bemüht, das Verfahren so schnell wie möglich abzuschließen, hieß es in der Mitteilung der RegTP weiter. Ein genaues Datum nannte die Behörde jedoch nicht.

    [AOL benachteiligt – Telekom im Fadenkreuz der Regulierungsbehörde]

    16.9.2000 (t-off). Nach Informationen anderer Agenturen erwartet die Deutsche Telekom keine hohe Geldstrafe, sollten sich Wettbewerbs- Verstoße herausstellen. Die Regulierungsbehörde werde nicht nur die Entgelthöhe und die Diskriminierungstatbestände prüfen, sondern auch eine Beschwerde der Mediaways GmbH erneut in die Gesamtprüfung einbeziehen. Mediaways hatte sich beschwert über die Entgelte im Rahmen des Angebots für Online-Diensteanbieter und des T-InterConnect OnlineConnect. In dem jetzt eingeleiteten Verfahren gehe es nur darum, für alle die gleichen Konditionen herzustellen.


    Schröder will bis Ende 2001 alle Schulen ans Internet bringen

    Zehn-Punkte-Programm zur Förderung des Internets vorgestellt

    Aus:
    Yahoo-News, 18. September 2000, 13.31 Uhr (HighTech). [Original]

    HANNOVER. Die Bundesregierung will bis Ende nächsten Jahres alle Schulen und öffentlichen Bibliotheken mit einem Internet-Anschluss ausstatten. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) stellte dazu heute auf der Expo in Hannover ein Zehn-Punkte-Programm vor, mit dem die Verbreitung des Internet beschleunigt und zugleich bürokratische sowie steuerliche Hemmnisse aus dem Weg geräumt werden sollen. Dabei stellte Schröder auch klar, dass die private Nutzung des Internet am Arbeitsplatz nicht besteuert werden soll. Entsprechende Pläne waren von der Wirtschaft heftig kritisiert worden, weil die Kontrolle privater Nutzung in den Unternehmen äußerst aufwendig ist.

    Schröder sagte auf einer Veranstaltung zum einjährigen Bestehen der Initiative D21 führender Computer- und Softwareunternehmen, bis Ende 2001 sollten alle 44.000 Schulen mit PC und Internetzugang ausgestattet werden. Finanziert werden solle dies durch Partnerschaften, die Unternehmen mit Schulen und Büchereien eingingen. Durch ähnliche Initiativen wie die des Internet- Anbieters AOL, der Deutschen Telekom und größerer Computer- und Softwarefirmen sind heute bereits mehr als 20.000 Schulen am Netz. Diese Zahl soll mehr als verdoppelt werden, indem sich auch kleinere und mittelständische Firmen beteiligen.

    Grundlage der Initiative ist die Einschätzung der Initiatoren, dass der Übergang zur Informationsgesellschaft nur dann gelingen kann, wenn das Internet allen Bürgern zur Verfügung steht. Damit reagiert die Bundesregierung auf das Ergebnis einer von D21 in Auftrag gegebenen Studie, wonach das Internet die soziale Spaltung in Deutschland zu vertiefen droht. "Wir wollen keine in Nutzer und Nichtnutzer gespaltene Gesellschaft," betonte Schröder. Dies sei nicht nur aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit wichtig, sondern zugleich eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

    Schröder unterstützte gleichzeitig das Vorhaben von Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) für eine Urheberrechtsabgabe auf Computer, Telekommunikationsgeräte und Internetanwendungen. Autoren und Künstler müssten angemessen dafür vergütet werden, dass ihre Werke im Internet frei genutzt werden könnten. Gezahlt werden soll die Abgabe an Autorenverbände wie die Verwertungsgemeinschaft Wort (VG Wort) und die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema), wie dies bei den klassischen Medien bereits der Fall ist. Däubler-Gmelin hatte mit dieser Ankündigung einen Sturm der Kritik aus der Computerwirtschaft ausgelöst, die bei ihren Produkten Preiserhöhungen erwartet.

    Ferner kündigte Schröder eine Reihe von steuerlichen Initiativen an, mit denen die Nutzung des Internet gefördert werden soll. So soll die kostenlose Überlassung von PC an Schulen, Bildungseinrichtungen oder gemeinnützige Vereine umsatzsteuerfrei sein. Auch soll das Sponsoring von PC an Schulen gefördert werden. Arbeitnehmer, die ihren privaten Computer überwiegend beruflich nutzen, sollen Werbungskosten auch dann geltend machen können, wenn der PC einen Internet-Anschluss hat.

    Besondere Anstrengungen sollen für Arbeitslose unternommen werden. Für sie werden die Arbeitsämter ab Oktober einen kostenlosen Internet-Führerschein anbieten, damit sie die Kenntnisse erhalten, um sich um eine Stelle in der Informationswirtschaft zu bewerben.

    Gleichzeitig will die Bundesregierung bis 2005 alle internetfähigen Dienstleistungen der Bundesverwaltung online bereitstellen. Dazu soll unter einer gemeinsamen Adresse ein Internetportal eingerichtet werden. Vorgesehen ist dafür die Adresse "deutschland.de".

    Auch Klagen vor Gericht sollen online gestellt werden können. "Wir müssen dazu kommen, dass die Akten laufen und nicht die Bürger", sagte Schröder. Der elektronische Handel soll dadurch gefördert werden, dass die elektronische Unterschrift gleiche rechtliche Bedeutung erhält wie die handschriftliche.

    [Computer-Fortbildung der Lehrer gefährdet]

    Stärkung des Wettbewerbs im Ortsnetz?

    19.9.2000 (t-off). Zu den 10 Punkten der Bundesregierung gehört auch ein Punkt 4 "Stärkung des Wettbewerbs im Ortsnetz – weiter sinkende Preise". Und da heißt es:

    Die Internet-Zugangskosten sind in den letzten Jahren erheblich gesunken. Mittlerweile hat Deutschland im internationalen Vergleich einen Platz im vorderen Drittel erreicht. Damit sich der Trend zu niedrigen Internet- Zugangskosten weiter fortsetzt, werden im Bereich der Telekommunikation alle regulierungspolitischen Instrumente zur Schaffung eines leistungsfähigen Wettbewerbs im Ortsnetzbereich eingesetzt.

    Aber wie, wann und wo das passieren wird, verrät die Bundesregierung – zumindest im Internet – nicht. Kein Wort verliert die deutsche Regierung zur Einführung von „unmetered“ Internet für alle. Vielleicht traut sie ja selbst nicht den regulierungspolitischen Instrumenten (TKG), um das durchzusetzen. [mehr]


    Internet Flat-rate

    „Irgendwo sitzt ein rosa Riese und reibt sich die Hände“

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 18. September 2000, 16.03 Uhr (Internet). [Original]

    BERLIN. Beim Internet-Zugang zum Pauschaltarif hat nach der ersten Euphorie inzwischen Ernüchterung eingesetzt: Anbieter so genannter Flatrates liefern sich einen knüppelharten Verdrängungswettbewerb, bei dem auch so mancher Kunde auf der Strecke bleibt. Erste Firmen machten ihre Server bereits nach wenigen Wochen dicht, Intensivnutzern wurde und wird kurzerhand gekündigt. Der Hintergrund ist schnell erklärt: Die meisten Flatrate- Firmen starteten im Juni oder Juli und hatten in den folgenden Ferienwochen viele Zahler, aber nur wenige tatsächliche Surfer im Netz. Inzwischen sind alle Kunden aus dem Urlaub zurück. Sie nutzen das schlechte Wetter, um die Vorzüge der zeitlich unlimitierten Internet-Nutzung zum Pauschalpreis voll auszukosten. Den Firmen laufen derweil die Kosten davon; erste Pleiten gibt es schon. Nutznießer ist die Telekom- Tochter T-Online.

    Erst am Freitag [15.9.2000] beantragte die Telekommunikationsfirma Gigabell ein Insolvenzverfahren. Dass damit ein am Neuen Markt der Frankfurter Börse notiertes Unternehmen in den Strudel geriet, markiert einen zusätzlichen Höhepunkt der Pleitewelle. Beim Amtsgericht Bitburg hatte zuvor bereits der Flatrate-Anbieter Surf1 eine vorläufige Insolvenzverwaltung beantragt. Gesperrt wurden mitunter Flatrate-Zugänge, die die Kunden bereits im Voraus pauschal bezahlt hatten. Noch ist offen, ob sie ihr Geld je wiedersehen.

    Auch der Flatrate-Anbieter Sonnet griff zu drastischen Maßnahmen. Ein Anmeldestopp für Pauschaltarife und die vorzeitige Vertragskündigung für Intensivnutzer sollen die Firma retten. Dennoch berichten auch Kunden mit geringem Online-Volumen über Probleme, sich überhaupt noch einwählen zu können. Ähnlich sieht es bei der Firma Cisma aus, die keine Flatrates mehr anbietet. Der entsprechende Menüpunkt für eine Online-Anmeldung auf der Website ist gesperrt.

    Nicht wenige Firmen haben sich mit ihrem Pauschalpreis ganz kräftig verkalkuliert. Mehr Kunden als erwartet begnügten sich nicht mit den intern prognostizierten täglich etwa 3 Stunden Onlinezeit. Zudem lockte die Flatrate einen Neukundenkreis an, der zuvor nur in Ausnahmefällen zu beobachten war: So genannte Power- Surfer, die ihre Rechner tagsüber nicht mehr aus dem Internet nehmen, stürmten die unter Wettbewerbsdruck immer billigeren Pauschalangebote. Größtes Handicap der Anbieter: Die Kunden nutzen das Telekom-Netz mit, um ins Internet zu gelangen, und dafür hält der Branchenriese die Hand auf. Er verlangt für jede Minute, die der Flatrate-Kunde des Wettbewerbers im Netz verweilt, eine "Interconnection-Gebühr" von etwa 1,72 Pfennig pro Minute [Ed: offensichtlich ist inzwischen die angekündigte Preisreduktion von 2,6 Pf/Min auf 1,7 Pf/Min netto durch die Telekom erfolgt].

    Bei durchschnittlichen Pauschalpreisen zwischen gut 60 und 80 Mark beginnt so spätestens bei monatlich 60 Online-Stunden eines Kunden für die Anbieter der rote Bereich. Unternehmen, die nicht selbst als Netzdienstleister auftreten und damit zusätzlich Internet-Nutzungsgebühren von 3 bis 7 Pfennig pro Minute an große internationale Infrastrukturanbieter sowie Gebühren je nach Download- Volumen zahlen müssen, sitzen noch schneller in der Klemme.

    Klagen der Internet-Firmen, bei der Gebührenfestlegung der Deutschen Telekom gehe es nicht mit rechten Dingen zu, haben jetzt die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation auf den Plan gerufen. Sie ermittelt, ob die Telekom der eigenen Tochter T-Online für die Internet-Einwahl über das Telefonnetz weniger berechnet als deren Konkurrenten.

    T-Online profitiert derzeit gewaltig von den wirtschaftlichen Problemen der übrigen Flatrate-Anbieter. Viele Kunden warten regelrecht auf die Kündigung ihres Anbieters, um vor Ablauf der Vertragsbindung zu den schnelleren T-DSL- Angeboten der Telekom wechseln zu können. Die Tochter des Ex-Monopolisten ist bei Vielsurfern zur heiß begehrten Anlaufstelle geworden. "T-DSL ich komme", schreibt ein Chatter im Online- Forum der Computerfachzeitschrift "c't" (www.heise.de/ct). Mittlerweile gibt es für den pauschal nur 79 Mark teuren Hochgeschwindigkeitszugang T-DSL lange Wartezeiten bis ins nächste Jahr hinein. Ein Chatter namens "SpiritWolf" kommentierte die Pleite der Kleinen hämisch: "Irgendwo in Deutschland sitzt ein rosa Riese und reibt sich die Hände."


    Telekom soll für Kabelverbreitung von ARD und ZDF zahlen

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 19. September 2000, Seite 31 (Medien).

    BONN. Das Bundeskartellamt wird nach Informationen der Süddeutschen Zeitung auf Antrag von ARD und ZDF noch in dieser Woche ein Kartellverfahren gegen die Deutsche Telekom einleiten. Dabei würden die Wettbewerbshüter prüfen, ob der Konzern künftig für die Verbreitung der öffentlich- rechtlichen Programme im Kabel zahlen muss. ARD und ZDF fordern für ihre Fernsehprogramme 80 bis 93 Millionen Mark pro Jahr.

    Bislang erhält die Telekom von den Sendern Geld für die Ausstrahlung ihrer Angebote. Dieses Vorgehen wollen die Öffentlich- Rechtlichen mit Hinweis auf die Praxis im Ausland ändern. Dort zahlen die Kabelbetreiber den Sendern Vergütungen, damit sie ihren Zuschauern attraktive Inhalte bieten können. ARD und ZDF werfen der Telekom vor, ihre Marktmacht auszunutzen. An das Telekom- Kabelnetz ist jeder zweite Haushalt angeschlossen. Sollte der Antrag durchkommen, könnte das höhere Kabelgebühren für die Zuschauer bedeuten. [mehr]

    20.9.2000 (t-off). Das ZDF legt Wert auf die folgende Klarstellung: Das Bundeskartellamt prüft nicht, ob ARD und ZDF von der Telekom Geld beanspruchen können. ARD und ZDF haben dies auch nicht beantragt. Das Bundeskartellamt prüft lediglich, ob die Telekom unter Ausnutzung ihrer marktbeherrschenden Stellung Vertragsklauseln durchgesetzt hat, nach denen ARD und ZDF für die Kabeleinspeisung ihrer Programme die urheberrechtliche Freistellung unentgeltlich erteilen müssen.


    AOL UK offers 24/7 flat fee Net access

    [Ed: AOL UK verlangt nur 49 DM für die Flat-rate]

    Aus:
    The Register, London, 19. September 2000, 10.37 Uhr MESZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON. The new service – based on Flat Rate Internet Access Call Origination (FRIACO) – will cost just £14.99 a month [rund 49 DM/Monat] and includes all subscription and Internet telephone costs, together with unlimited freephone member support.

    In a bid to ensure that the service is not deluged with punters scrambling over themselves to get hooked up AOL Flat Rate will be rolled out to existing members first. Those who have been with the service provider the longest have already received their invitation to join the new unmetered service.

    In a statement AOL UK MD, Karen Thomson, said: "Our ground-breaking new unmetered price plan is a watershed event for consumers that will transform the interactive medium into a true mass- market phenomenon in the UK. "We promised more than a year ago that we would fight to 'Stop The Clock' of metered Internet telephone costs charged by the minute "AOL Flat Rate reflects a fair, responsible and realistic approach to unmetered access..." she said. [more]

    [AOL Deutschland: Flat-rate zu 78 DM/Monat]


    Italienische e.Biscom übernimmt HEW-Tochter HanseNet

    Aus:
    Yahoo-News, 19. September 2000, 11.19 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    HAMBURG. Die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) verkaufen ihre Telekommunikationstochter HanseNet nach eigenen Angaben für 480 Millionen Mark an die italienische e.Biscom. Für diesen Preis übernehme das an der Mailänder Aktienbörse notierte Telekommunikationsunternehmen zum 1. Oktober 80 % an HanseNet, teilte HEW heute mit. HEW bleibe mit 20 % weiter Gesellschafter von HanseNet. Damit konzentriere sich die HEW weiter auf das Kerngeschäft Energie und energienahe Dienstleistungen, hieß es in der Pressemitteilung weiter.

    In der Branche wurde zugleich vermutet, dass die HEW mit dem Erlös ihre Kriegskasse füllen will. Allein für die geplante Übernahme eines 49-%igen Pakets am Berliner Stromversorger Bewag wird mit einem Preis von 485 Millionen Mark gerechnet, der an den Stromkonzern E.ON zu entrichten wäre. Weitere hohe Ausgaben kämen auf den Hamburger Stromkonzern zu, falls er wie geplant bei den ostdeutschen Energieunternehmen Veag und Laubag zum Zuge kommen sollte.

    E.Biscom plant den Angaben zufolge mit HanseNet die zügige Einführung breitbandiger Internet- Dienste für Sprach- , Daten- und Videoanwendungen und will zugleich sein Geschäft mit Privatkunden ausbauen. Hierbei soll zunächst die so genannte DSL- Technik (Digital Subscriber Line) für schnelle Internet- Zugänge zum Einsatz kommen, die auf der herkömmlichen Telefonleitung aus Kupfer aufsetzt. Schrittweise will e.Biscom auch Privathaushalte in Hamburg mit eigenen Glasfaserkabeln direkt anschließen. Mittelfristig strebt das Unternehmen eine weitgehend flächendeckende Verkabelung Hamburgs mit Glasfaserkabeln bis in die Wohungen an. Damit schaffe das Unternehmen einen eigenen Zugang auf der so genannten letzten Meile zum Kunden unabhängig von der Deutschen Telekom, heiß es.

    E.Biscom betrachtet das Investment in Hamburg als Sprungbrett für weitere Aktivitäten in Deutschland. Vorstandschef Silvio Scaglia sagte, mit einem Umsatzvolumen im Telekommunikationsbereich von rund drei Milliarden Mark bei 2,4 Millionen Einwohnern und circa 80.000 Unternehmen biete die Region beste Entfaltungsmöglichkeiten. HanseNet- Chef Karl-Heinz Mäver sagte, mit e.Biscom erhalte sein Unternehmen den gewünschten strategischen Partner.

    [Was kommt nach ADSL und TV-Koaxkabel?]




    Weitere Services im Rahmen des Archivs "t-off" von khd
  • Seite 1: Leitseite = t-off
  • Seite 2: Tarife & Rabatte
  • Seite 3: Pannen der Telcos
  • Seite 4: Protest-Infos
  • Seite 5: Politik & Gesetzgebung
  • Seite 6: Digitalien & Multimedia
  • Telekomien – Pannen der Telcos
  • Aus Leserbriefen
  • Reports
  • Internet
  • Suchen im Archiv
  • Das Archiv von t-off
  • TK-Chronik pt.1 pt.2
  • TK-Abkürzungen
  • TK-Quellen
  • TK-Themen Politik
  • Struktur des Archivs (Site-map)
  • Homepage von khd t-off
  • Hier gibt es keine gekauften Links!

      Zum Teil 81

    © 2000-2009  – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 27.12.2009 13.05 Uhr