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Korruptionsrangliste 2000:
Spendenskandal zieht Deutschland nach untenDeutschland ist in der Rangliste der am wenigsten korrupten Staaten hinter die USA und Hongkong auf Platz 17 zurückgefallen. Vertrauen soll besonders der Parteispendenskandal gekostet haben.
Aus: Spiegel Online 13. September 2000, 18.05 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]BERLIN. "Deutschland ist kein so sauberes Land, wie es einmal war", sagte Peter Eigen, Chef der Organisation Transparency International (TI), die den Index veröffentlicht hat. Im vergangenen Jahr stand Deutschland noch auf dem 14. Platz [von 90 aufgeführten Staaten].
Als einen Grund für die nun schlechtere Einstufung nannte Eigen den Parteispendenskandal der CDU. Er habe gezeigt, dass illegale Parteienfinanzierung eines der Haupteinfallstore für Korruption großen Stils sei. "Hier geht es nicht so sehr um persönliche Bereicherungen, sondern um den Eindruck einer Käuflichkeit politischer Entscheidungen", sagte Eigen. Dies untergrabe die Legitimität demokratischer Strukturen in fast allen Industriestaaten. Es sei unglaublich, dass die politische Elite ohne eine Bereinigung des Problems wieder zur Normalität übergehen wolle, betonte Eigen.
Verschlechtert hat sich die Situation der Studie zufolge auch in Irland, Simbabwe, den Philippinen und der Ukraine. Die sauberste Trennung zwischen Geschäften und Politik pflegen der Rangliste zufolge die Finnen, gefolgt von den anderen skandinavischen Staaten, Neuseeland und Kanada. Auch das südostasiatische Singapur ist mit 9,1 von 10 möglichen Punkten kaum für unrechtmäßige Manipulation empfänglich. Deutschland kommt nur auf 7,6 Punkte. Insgesamt rangieren die westeuropäischen Staaten durchweg im oberen Drittel der Skala und stehen recht gut da.
Das generelle Urteil von TI fällt jedoch alarmierend aus. "Korruption ist fast zur Norm geworden", warnte Eigen. Zwei Drittel aller Staaten hätten nicht einmal die Hälfte der möglichen Punktzahl erreicht. Den letzten Platz und damit die zweifelhafte Ehre des korruptesten Landes hält wie im Vorjahr Nigeria. Dort werde nach dem Regierungswechsel zwar mutig gegen Korruption vorgegangen, sagte Eigen. Doch der Prozess sei noch zu jung, um Wirkung zu zeigen. Nur wenig besser stehen der Studie zufolge Jugoslawien, die Ukraine, Aserbaidschan, Indonesien und Angola da.
Die Organisation stellte aber auch Verbesserungen im Kampf gegen die Korruption fest. So zeige das von vielen Industrienationen gesetzlich eingeführte Verbot von Bestechung im Ausland Wirkung. Besonders Spanien, Belgien, Kroatien und Japan hätten Fortschritte erreicht. Der durch illegale Vorteilsgewährung angerichtete Schaden sei kaum zu beziffern, sagte Eigen. Zu den eigentlichen Bestechungssummen kämen noch indirekte Schäden wie Umweltverschmutzung, soziale Probleme oder volkswirtschaftliche Nachteile hinzu.
ARD und ZDF fordern Gebühren von der Telekom
Bisher müssen ARD und ZDF Gebühren für die Kabelnutzung entrichten. Völlig verrückt, meinen die Fernsehsender und haben das Kartellamt angerufen: Eigentlich müsste doch die Telekom für den "Premium Content" zahlen.
Aus: Spiegel Online 19. September 2000, 16.56 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]BONN. ARD und ZDF behaupten, die Deutsche Telekom nutze ihre marktbeherrschende Stellung als Kabelnetzbetreiber aus, um den Fernsehsendern saftige Summen abzuknöpfen. Das sei schon dadurch bewiesen, dass unter echten Wettbewerbsbedingungen wie etwa in den USA nicht die Fernsehsender an die Kabelnetzbetreiber zahlen, sondern umgekehrt. Das Bundeskartellamt prüft die Beschwerde.
Die Telekom ist Marktführer beim Kabelfernsehen, an das in Deutschland jeder zweite Haushalt angeschlossen ist. In den Kabel-TV-Verträgen konnte das Unternehmen eine Freistellung von Vergütungsansprüchen und ein Entgelt für sich selbst durchsetzen.
ARD und ZDF wollen die Regelung unter Hinweis auf die Praxis im Ausland ändern, berichtete die Süddeutsche Zeitung. In 46 anderen Ländern, darunter den USA, zahlten die Kabelbetreiber für die Sendungen, um den verkabelten Haushalten attraktive Inhalte anbieten zu können. ARD und ZDF fordern jährlich von der Telekom nun 80 bis 93 Millionen Mark.
Die Chancen der Sender stehen nicht schlecht: Nach dem Urheberrechtsgesetz gebe es einen Anspruch auf Vergütung für die Inhalte, sagte Kartellamts- Sprecher Stefan Siebert heute in Bonn. Die Telekom verwies hingegen darauf, dass die erhobenen Gebühren von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post ausdrücklich genehmigt seien. Ebenso sei festgelegt, dass das Kabelnetz durch die Kunden und die Sender finanziert werden solle. Der Kartellamts-Prüfung sehe man daher gelassen entgegen.
Bei der jetzigen Regelung handele es nicht um ein marktwirtschaftliches Modell wie etwa in den USA. So könne sich die Telekom als Kabelbetreiber auch das eingespeiste Programm nicht aussuchen, da dies von den Landesmedienanstalten festgelegt wird. Man sei aber für neue Entgeltregelungen durchaus "offen". [mehr]
T-Online: Nach Eck sollen weitere Vorstände gehen
Ron Sommer räumt auf: Nur wenige Wochen nach dem Abgang von Vorstandschef Wolfgang Keuntje trennt sich T-Online von Marketing-Vorstand Ralf Eck. Auch die übrigen Vorstände des Telekom-Ablegers sollen abgelöst werden.
Aus: Spiegel Online 20. September 2000, 22.52 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]BONN/DARMSTADT. Als Ecks Nachfolger steht bereits Burkhard Grassmann fest, teilte die Telekom heute abend mit. Grassmann ist bisher Mitglied der Geschäftsleitung im Telekom-Bereich Konzernkommunikation, der Sommer direkt unterstellt ist. Ecks Abgang werde nicht der letzte im Vorstand von T-Online bleiben, berichtet manager magazin online unter Berufung auf informierte Kreise. Auch die drei verbliebenen Vorstandsmitglieder sollten abgelöst werden.
Konzern-Chef und Marketing-Fachmann Sommer sei unzufrieden mit dem ganzen T-Online-Vorstand, den er nun nach und nach austauschen wolle. Die Riege gelte ihm als zu techniklastig, heißt es weiter. Zwei weitere Vorwürfe Sommers: Die alte Garde kooperiere zu wenig mit der Konzern-Zentrale und verstehe zu wenig vom Geschäft mit Inhalten und Portalen. Speziell an Eck habe Sommer gestört, dass er das Image von T-Online nicht aggressiv genug vermarktet habe.
Besonders unzufrieden soll Sommer dem Bericht zufolge mit Vertriebs- Vorstand Bernd Reichert-Berg sein. Der frühere Leiter der Technikniederlassung Offenburg der Deutschen Telekom war im Frühjahr dieses Jahres von Ex-Chef Keuntje als Vertriebs-Vorstand zu T-Online geholt worden. Über diese Besetzung sei es im Aufsichtsrat zwischen dem ehemaligen T-Online- Chef Keuntje einerseits und den Telekom- Vorständen Sommer und Detlev Buchal andererseits zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen.
Technik-Vorstand Eric Danke, einem Mann der ersten Stunde bei T-Online, traue Sommer offenbar keine neuen Impulse für das Zukunftsgeschäft zu, schreibt das Online- Magazin weiter. Schließlich gelte Finanz- Vorstand Christian Hoening in den Augen Sommers ebenfalls als zu technikgetrieben. Heute fiel die T-Online- Aktie auf ein neues Allzeittief. [mehr]
[SPIEGEL: Die Krise bei T-Online]
Breit und drahtlos
Vom mobilen Internet versprechen sich Unternehmen Gewinne in Microsoft-Dimensionen. Aktivisten arbeiten hingegen an einer Infrastruktur, die allein den Nutzern gehört.
Aus: Spiegel Online 22. September 2000, 10.51 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]Um Wasser aus der Natur in die Häuser zu bringen, wurden in den vergangenen Jahrtausenden architektonische Meisterwerke vollbracht. Beim Internet zielen die Mühen in umgekehrte Richtung: Wie ist der Zugriff auf Daten unabhängig von einem festen Standort zu machen? Im Jahr 2020 werden weltweit 80 % der Breitbandanbindungen mobil sein, prophezeiten Unternehmen beim diesjährigen Broadband Wireless World Forum.
Ein Firmenchef prognostizierte: "Jemand in diesem Raum wird das nächste Microsoft sein." Dass es nicht so weit kommt, wollen einige Privatinitiativen verhindern. Sie planen ein drahtloses Netz, das nicht einem Unternehmen, sondern den Nutzern gehört. Nebenbei sollen die heute immer noch hohen Kosten für einen Internet-Zugang umgangen werden, indem der Nutzer die letzte Meile einfach selbst überbrückt.
In London will die Initiative consume.net in dieser Woche ihre ersten drei Knoten in Betrieb nehmen. Diese werden nicht von den Nutzern angewählt, wie es bei bisherigen Anbietern der Fall ist. Vielmehr ist ein Knoten einfach eine Breitbandanbindung ans Internet, die über den unlizenzierten 2,4 GHz Bereich des Funkspektrums für jedermann zugänglich ist.
Zumindest für jedermann, der eine Netzwerkkarte für den drahtlosen 802.11 Ethernet Standard besitzt. Diese sind für knapp über 200 DM erhältlich. Theoretisch sind laut Wired so Geschwindigkeiten bis zu 8 MBit/s erreichbar, das ist etwa das Zehnfache der Geschwindigkeit von T-DSL mit 768 kBit/s. Die Entfernung zwischen Sender und Empfänger darf aber nur 45 Meter betragen, consume.net testet bereits Antennen, die Entfernungen von bis zu 4 Kilometern ermöglichen sollen. Kommerziell ist das Projekt bewusst nicht. Die Initiative basiert auf dem "der reiche Sankt Martin teilt seinen Mantel mit dem armen Bettler"- Prinzip.
Die Betreiber der Knoten stellen ihre Breitbandanbindung ohne Gegenleistung zur Verfügung, investieren sogar in die Antennen. Die Ziele der US- Initiative guerilla.net gehen weit über diese Idee des Teilens eines Zugangs hinaus. "Ziel ist es, einen Informationsfluss zu sichern, der nicht behindert, abgefangen, analysiert, geändert oder protokolliert wird. Dafür braucht es ein Netzwerk, das unabhängig von Regierungen, kommerziellen Internet-Providern, Telkommunikationsfirmen und verdächtigen Regulierungskomitees ist", erklärte Brian Oblivion, Vertreter der vor allem in Boston aktiven Gruppe.
Die Umsetzung hinkt aber noch den Zielen hinterher. Erfolgreicher ist da Seattle Wireless. Die Initiative setzt auf eine ähnliche Technik wie die Londoner Epigonen. Seit Juni des Jahres ermöglichen etwa sechs Knoten einen Zugriff auf ihre Netzanbindung über Funk. Zusammen mit Xlan, einem Projekt des Studenten Greg Daly, will man Datenübertragung über Strecken von bis zu 20 Kilometern ermöglichen.
Ermutigt dürften sich die Aktivisten dadurch fühlen, dass schon seit 1985 eine vergleichbare Technik namens Ricochet den drahtlosen Netzzugang in den USA ermöglicht, demnächst sogar mit doppelter ISDN- Geschwindigkeit. Die Daten werden von Sender/Empfängern auf Straßenlaternen im Abstand von knapp einem halben Kilometer übertragen. Ricochet ist in elf großen Ballungsräumen der USA verfügbar.
Entmutigen wird die Aktivisten allerdings, dass mit dem Ricochet- Angebot die börsennotierte Firma Metricom gutes Geld verdient: Ein Funkmodem kostet umgerechnet etwa 200 Mark, der monatliche Festpreis für den Zugang liegt bei ungefähr 160 Mark.
Internet-Telefonie: Die Ablösung der klassischen Telefonie ist nur eine Frage der Zeit
Die Zeit, in der alte CB-Funker nostalgische Gefühle entwickelten, wenn sie sich auf die knisternde, ständig abbrechende Internet-Telefonie einließen, scheint vorbei. Die Technik steht vor ihrem Durchbruch, und längst spielen die großen Konzerne mit.
Aus: Spiegel Online 22. September 2000, 12.07 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]HAMBURG/EDINBURGH. Noch vor einigen Jahren machte die Internet-Telefonie als Steckenpferd für Spezialisten erste Schritte. Nun soll "Voice over IP" (Sprache über das Internet- Protokoll) nach dem Willen von Netzwerkbetreibern die Telekommunikation revolutionieren. Dabei werden die Sprachsignale in digitalen Datenpaketen über das Internet verschickt. "In Europa hat sich die Branche bereits in den vergangenen sechs Monaten dramatisch verändert", sagte Marc Copas, Produktmanager des international führenden Netzwerkunternehmens 3Com auf einer Expertentagung im britischen Edinburgh.
Für traditionelle Sprachübertragung werde das Marktvolumen künftig radikal abnehmen. "Wann die Internet-Telefonie die traditionelle Telefonie ablösen wird, ist nur noch eine Frage der Zeit", meint auch Arnold Stender vom Datennetz- Betreiber mediaWays. Schon jetzt sähen sich die traditionellen Telekom-Unternehmen einer völlig neuen Konkurrenz durch Datennetz- Spezialisten und jungen, innovativen Firmen gegenüber. Wachstumsraten bis 400 Prozent verspricht sich 3Com- Senior- Vice-President John McClelland bis zum Jahr 2005. "Wir schätzen, dass der europäische Markt für diese kosteneffektiven und anwenderfreundlichen Telefonie-Systeme ein Volumen von 150 Millionen US-Dollar im Jahr 2001 umfasst", sagte McClelland.
Nahezu jede Firma habe heute vernetzte Arbeitsplätze oder zumindest einen Internet- Anschluss, sagte Stender. Vor allem firmeninterne Netzwerke eigneten sich derzeit besonders für IP-Telefonanlagen, da hier eine bestimmte Bandbreite reserviert und somit gute Sprachqualität garantiert werden könne. Auch eine Kombination von IP- und Telefonanlage sei realisierbar. Entscheide sich eine Firma zum Beispiel beim Bezug neuer Räume für die IP-Telefonie, könne sie im Vergleich zu einer herkömmlichen Telefonanlage 20 bis 30 Prozent einsparen und benötige lediglich eine statt zweier Infrastrukturen, sagte Copas.
Auch Andreas Fischer von Siemens ist davon überzeugt, dass in Zukunft das Gros der Sprachvermittlung über das Internet- Protokoll erfolgen wird. "Die Netzwerke werden schon bald zusammenwachsen, und das Internet- Protokoll wird dabei die Verkehrsregeln diktieren", sagte Fischer. Konkurrenz von Seiten der Netzwerkbetreiber fürchte das Unternehmen allerdings nicht. "Siemens ist nach wie vor die Nummer eins in der Sprach- und Datenkommunikation", sagte Fischer. Die Entwicklung habe das Unternehmen schon sehr früh erkannt [Ed: wann?], mit gestaltet und könne heute entsprechende Lösungen und Produkte (etwa die Lösungs- Familie "Highpass") anbieten.
Während das ehemalige Bertelsmann-Unternehmen mediaWays vor allem große Unternehmen mit flexiblen, individuell zugeschnittenen Lösungen beliefert, will sich 3Com mit einfach zu installierenden und zu bedienenden Geräten für kleine und mittelständische Firmen Marktanteile verschaffen. Seit rund einem Jahr bietet der amerikanische Netzwerkpionier eine Lösung an, die traditionelle Telefonanlagen mit 25 bis rund 200 Anschlüssen überflüssig macht und dem Unternehmen in Europa die Marktführerschaft sichern soll.
"Die Kunden erwarten von einer IP-Anlage, dass sie genau so einfach zu bedienen ist wie ein herkömmliches Telefon", sagte Christopher Bach von 3Com. "Neben den zahlreichen Vorteilen einer IP-Anlage entfallen somit vor allem auch die immens hohen Service-Kosten, die eine Firma bei herkömmlichen TK-Verträgen zu zahlen hat."
[t-off 1997: Warum die Digital- Vermittlungstechnik à la Telekom in die falsche Richtung weist]
[Spiegel 1999: Vom Streit um die Zukunft der Telekommunikation]
I N T E R N E TVorstandschef Schmid vor dem Rückzug?
Nach dem Einstieg der France Télécom fühlt sich der MobilCom-Gründer im eigenen Unternehmen offenbar unwohl. Angeblich will er einzelne Firmenteile abspalten, um dort wie gewohnt schalten und walten zu können.
Aus: Spiegel Online 23. September 2000, 12.45 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]BÜDELSDORF. Derzeit sei Gerhard Schmid fieberhaft auf der Suche nach einem Nachfolger, meldet das Nachrichtenmagazin Focus. Sei der gefunden, werde sich der 48-Jährige ganz aus dem Unternehmen zurückziehen. Bereits zum Zeitpunkt des Einstiegs der Franzosen habe sich der MobilCom Chef vertraglich zusichern lassen, seine 36 % Beteiligung gegebenenfalls an die Franzosen abgeben zu können. In Zukunft will sich Schmid dem Bericht zufolge verstärkt um die Bereiche UMTS, E-Commerce und Electronic- Banking kümmern. Dazu plane er, einzelne Teilbereiche aus dem MobilCom- Verbund auszugliedern.
Wie das Magazin weiter meldet, könnten auf MobilCom bis zu 200 Millionen Mark an Prozess- und Gerichtskosten wegen der Klage gegen das UMTS- Auktionsverfahren zukommen. Die Summe werde fällig, wenn die Telekommunikationsfirma den Prozess mit einem Streitwert von 16,6 Milliarden Mark verliert. Zudem müsste MobilCom dann noch 32 Millionen Mark Mehrwertsteuer entrichten. [mehr]
[MobilCom-Schmid in Der Welt: Die UMTS-Story schreibe ich auf jeden Fall]
Alarmstimmung in Bonn
Mit einer Radikalkur will Telekom-Chef Ron Sommer die Krise bei T-Online lösen. Der gesamte Vorstand steht zur Disposition.
Aus: Der Spiegel 39/2000, 25. September 2000, Seite 133 (Wirtschaft) von FRANK DOHMEN und KLAUS-PETER KERBUSK. [Original]
Siegesbewusst strahlend, bahnte sich Ron Sommer den Weg durch die Menge der applaudierenden Analysten, Banker und Börsenmakler. Gerade hatte die Deutsche Telekom mit dem Börsengang ihres Internet-Ablegers ein neues Kursfeuerwerk entzündet. Trotz schlimmer Börsenvorgaben aus Amerika und Asien schoss der Kurs von T-Online innerhalb weniger Stunden um fast 40 Prozent nach oben. Die Anleger strahlten und Sommer versprach: "Jetzt bauen wir T-Online schnell zur Weltmarke aus."
Nur fünf Monate später ist der Glanz des Shooting-Stars verblichen. Die versprochene Internationalisierung kommt nur langsam voran, die Gewinnmargen schrumpfen, und die Kurse stürzen ab. Mit einem Wert von 22 Euro fiel die T-Online- Aktie vergangene Woche sogar deutlich unter den Ausgabekurs. Nun droht der "Daimler unter den Internet-Werten" auch noch die Aktien des Mutterhauses in seinen Strudel zu ziehen.
Wochenlang hatte Sommer der aufziehenden Krise tatenlos zugeschaut. Jetzt greift er mit überraschender Härte durch. Nachdem Ende August bereits T-Online- Chef Wolfgang Keuntje sein Büro räumte und vergangene Woche Marketingchef Ralf Eck ausschied, steht die gesamte Führungscrew des zweitgrößten Internet-Anbieters der Welt zur Disposition. "Alle werden gewogen, und wer zu leicht ist, muss gehen", so ein Vertrauter des Konzernchefs. Die von Keuntje rekrutierte Mannschaft gilt bei vielen Telekom-Managern als "zu schwach und viel zu techniklastig".
Die Krise ist vor allem hausgemacht. Schon vor dem Börsengang, so berichten Telekom-Manager, habe Sommer Zweifel an den Fähigkeiten von T-Online-Chef Keuntje, 43, gehabt. Der frühere SEL-Manager hatte zwar ein technisch hervorragendes Netz aufgebaut, doch mit dem reinen Verkauf von Internet- Zugängen und Netzminuten ist kaum noch Geld zu verdienen. In dem knallharten Geschäft werden nur die Firmen überleben, denen es gelingt, den Internet-Zugang mit Unterhaltungsprogrammen, Informationen und Dienstleistungen zu einem attraktiven Multimedia-Angebot zu verschmelzen. Doch genau da hapert es.
Die Seiten unter dem rosafarbenen T wirken bieder, exklusive Inhalte, mit denen sich der Darmstädter Telekom-Ableger von anderen Internet-Anbietern abheben könnte, sind kaum vorhanden. Spannende News? Fehlanzeige. Tolle Unterhaltungsangebote? Außer einer Online-Seifenoper nicht vorhanden. Hitzige Chatforen? Findet der User vor allem woanders. Entsprechend düster sieht es bei der für die Werbebranche so wichtigen Kennziffer "Verweildauer" aus. Zwar wählen sich inzwischen rund sechs Millionen Kunden über die Zugangsknoten von T-Online in das weltweite Datennetz ein. Doch die Zeit, die die Surfer auf den T-Online-eigenen Seiten verbringen, ist deutlich geringer als beim Hauptkonkurrenten AOL.
Solche und andere Schwachpunkte hatte Sommer als Aufsichtsratschef von T-Online immer wieder bemängelt. Aber die Crew in Darmstadt pochte auf Eigenständigkeit, schottete sich gegen die Zusammenarbeit mit der Zentrale ab und zögerte sinnvolle Kooperationen mit der Mobilfunksparte des Konzerns hinaus. Seit Wochen sucht Sommer deshalb nach neuen Managern. Bislang ohne großen Erfolg. Nur Bernd Kolb, 37, sah in dem Angebot eine gute Chance. Der Gründer der Berliner Multimedia-Agentur ID-Media will der Telekom seinen Anteil an der Firma verkaufen und kann als Angestellter ein Vorstandsbüro bei T-Online beziehen.
Ein neuer Chef für den Internet-Dienst wurde noch nicht gefunden. Auch die Position eines Multimedia-Vorstands ist noch vakant, von den gehandelten Wunschkandidaten wie "Focus"- Chefredakteur Helmut Markwort und Ex-RTL- Chef Helmut Thoma konnte Sommer keinen verpflichten. Auch Andreas Fritzenkötter, der frühere PR-Berater von Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl, winkte ab. Sommer wurde nervös und entschloss sich, auch ohne geeigneten Nachfolger für Keuntje und ohne neuen Multimedia-Vorstand zum Radikalschlag und verschärfte damit noch die Krise. Nicht nur der Online- Wert rutschte auf ein Allzeit-Tief, auch die T-Aktie stürzte ab.
Als das Papier vergangene Woche den Kurs von 37,60 Euro unterschritt, brach in der Bonner Zentrale Alarmstimmung aus. Denn je tiefer der Kurs rutscht, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Telekom bei der geplanten Übernahme des US-Mobilfunkunternehmens VoiceStream den als Obergrenze gesetzten Baranteil von rund 18 Milliarden Mark voll ausschöpfen muss, um die US-Aktionäre zu einem Tausch ihrer Aktien zu bewegen.
Selbst ein Scheitern des Deals ist nicht mehr ausgeschlossen. Denn im Vertrag mit der Telekom haben die US-Manager eine Ausstiegsklausel vereinbart. Sollte der Kurs der T-Aktie unter 33 Euro fallen, können die VoiceStream- Aktionäre von der Vereinbarung zurücktreten. Die Folge: In den USA stünde Sommer erneut ohne vollwertigen Partner da.
[Bei T-Online geht es Sommer um die eigene Haut]
[T-Online Die unmündige Telekom-Tochter]
[Telekom untersucht Fall Keuntje]
Historiker warnt vor Fixierung auf das Internet
Das Netz kann Bibliotheken nicht ersetzen, sagt der Vorsitzende des Historikerverbandes, Johannes Fried. Vor dem Beginn des 43. Historikertages kritisierte er gleichzeitig die schlechten Bedingungen an den Hochschulen.
Aus: Spiegel Online 26. September 2000, 10.57 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]AACHEN. Zum Internet erklärte Fried, man finde dort wissenschaftliche Texte nur "halbpräsent ohne den kritischen Apparat". Außerdem müsse man immer zuerst wissen, wonach man suche. Dagegen könne man sich von Büchern auch anregen lassen und Unvermutetes entdecken. Notwendig sei sowohl die elektronische Ausstattung als auch die ganz traditionelle konservative Buchausstattung der Universitäten auf hohem Niveau. Fried forderte deswegen eine deutliche Erhöhung der Bibliotheksmittel. Sachlich notwendig wäre eine Vervierfachung, sagte der Frankfurter Historiker.
Gleichzeitig beklagte der Verbandschef das weitere "Ausbluten der geschichtswissenschaftlichen Seminare" und die seiner Ansicht nach immer schlechteren Bedingungen an den Hochschulen. Die personelle und finanzielle Ausstattung sei völlig unzureichend. (...)
Telekom: Bund will ganz aussteigen
Die Bundesregierung will alle ihre Telekom-Anteile verkaufen, um die VoiceStream-Übernahme zu ermöglichen. Behauptet sie zumindest. Die Börsenhändler glauben jedoch nicht daran [Ed: denn der Kurs ist viel zu niedrig].
Aus: Spiegel Online 26. September 2000, 18.40 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]WASHINGTON. Der deutsche Staat werde sich "schrittweise und schnell" von seinem Anteil an der Deutschen Telekom trennen, schrieb Kanzleramtsberater Michael Steiner in einem Brief an das Weiße Haus. Ziel sei es, die Beteiligung "nicht nur auf 25 Prozent, sondern auf null" zu reduzieren, berichtet die Financial Times, der das Schreiben vorliegt.
Der Verkauf ist notwendig, weil der US-Senat die Übernahme des amerikanischen Telefonanbieters VoiceStream durch ein ausländisches Staatsunternehmen verbieten will. Die Telekom hatte den VoiceStream-Kauf im Juli bekannt gegeben. Die Regulierungsbehörde FCC muss dem aber noch zustimmen. Im Senat wird unter Führung des Senators Ernest Hollings eine Gesetzesinitiative vorbereitet, die darauf zielt, die Übernahme heimischer Telefonkonzerne durch ausländische Unternehmen mit mehr als 25 Prozent Staatsanteil prinzipiell zu untersagen.
In dem Schreiben vom 21. September betont Steiner, die Gesetzesinitiative sei "von einiger Bedeutung für unsere beiderseitigen Beziehungen". Die Staatsbeteiligung an der Deutschen Telekom beeinträchtige aber "in keiner Weise" den freien Wettbewerb auf dem US-Kommunikationssektor. Die Deutsche Telekom ist derzeit noch mehrheitlich in Bundesbesitz. Mit der VoiceStream- Übernahme sinkt der Staatsanteil auf knapp 46 Prozent.
Die Börsenhändler zweifeln jedoch an der Bereitschaft der Bundesregierung. Finanzminister Hans Eichel habe immer betont, dass ein Verkauf beim derzeitigen Börsenklima nicht in Frage käme, hieß es. Die T-Aktie verlor dennoch im Laufe des Tages. [mehr]
Finanzkrise durch UMTS-Kredite?
Die Vergabe von Milliardenkrediten hat Europas Banken von den Telekom-Firmen abhängig gemacht, warnen die Kontrollbehörden. Wenn UMTS ein Reinfall werde, drohe eine Finanzkrise.
Aus: Spiegel Online 29. September 2000, 17.04 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]LONDON. Die Großkredite zur Finanzierung der UMTS-Lizenzen hätten die Aufsichtsbehörden alarmiert, berichtet die Financial Times (FT). Innerhalb kurzer Zeit hätten europäische Banken rund 171 Milliarden Dollar an Telekommunikationsunternehmen geliehen das sind rund 40 Prozent der gesamten Konsortialkreditsumme. Dabei ist noch nicht klar, ob die Technologie je ein Erfolg wird.
Die Aufsichtsbehörden hätten vor zwei Wochen Informationen ausgetauscht und seither eine Reihe von Prüfungen bei Banken ihres Zuständigkeitsbereiches eingeleitet, schreibt das Blatt. Howard Davies, Chef der britischen Bankenaufsicht, habe die Kredite als "Gegenstand großer Sorge" beschrieben, weil die Banken von einer einzigen Branche abhängig zu werden drohten.
Die deutsche Bankenaufsicht wollte das Risiko nicht bewerten. Eine Sprecherin sagte nur, dass Deutschland mit der "Evidenzzentrale" einen "sehr guten Überblick" über die Kreditsituation der Banken habe. Nicht viele Länder verfügten über solche Strukturen. Zudem gebe es Großkreditgrenzen, die 1998 nochmals gesenkt worden seien.
Weltweit seien in diesem Jahr 30 Prozent der Konsortialkreditsumme in den Telekommunikationsbereich gegangen, schreibt die "FT". Alleine in den vergangenen Wochen hätten Vodafone, Deutsche Telekom und die spanische Telefónica Kredite im Volumen von 44 Milliarden Dollar aufgenommen. In den vergangenen beiden Jahren habe die Branche Konsortialkredite in Höhe von 400 Milliarden Dollar erhalten, von denen die Hälfte auf die zehn größten Kreditnehmer entfalle. Es sei möglich, dass die Banken aufgefordert würden, ihre Kredite zurückzuschrauben.
Sollte dies geschehen, so würden sich die Kreditkosten für die Telekom- Branche weiter erhöhen. Wegen der hohen Kosten der UMTS- Lizenzen sei das Kredit- Rating beispielweise für Vodafone und France Télécom von AA auf A verschlechtert worden. Dies bedeute auch höhere Zinsen für Darlehen. Mit Herunterstufungen durch die Agenturen, die die Kreditwürdigkeit von Firmen beurteilen, müssten in näherer Zukunft auch British Telecom und Deutsche Telekom rechnen. Der Chef eines britischen Telekommunikationsunternehmens kommentierte: "Diese Überprüfung ist eine Katastrophe. Ich kann nur hoffen, dass sie wissen, was sie tun."
[MobilCom sieht wegen UMTS-Verluste bis 2007]
Telefon-Verbindungsdaten: Jenseits jeder Vernunft
Wer mit wem wie lange telefoniert hat, ist künftig für Polizei und Geheimdienste noch besser nachzuvollziehen. Nach einem Beschluss des Bundesrates müssen die Daten künftig sechs Monate gespeichert werden.
Aus: Spiegel Online 2. Oktober 2000, 18.41 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]BERLIN. Zur Abstimmung im Bundesrat stand die Telekommunikations- Datenschutzverordnung (TDSV). Sowohl Innen- als auch Wirtschaftsausschuss hatten ihre Vorschläge eingebracht. Während der Wirtschaftsausschuss für eine Verlängerung auf drei Monate plädierte, forderte der Innenausschuss gleich sechs Monate und konnte sich damit durchsetzen. Bisher wurden die so genannten Telekommunikationsverbindungsdaten 80 Tage lang aufbewahrt.
Für die Datenschützer aus Bund und Ländern ist die neue lange Speicherfrist eine "verfassungsrechtlich angreifbare Vorratsdatenspeicherung". Denn der Zweck, der die Datenspeicherung nur für die Abrechnung seitens der Dienstleister vorsieht, wird dabei nach Ansicht der Datenschützer zweckentfremdet. "Das ist ärgerlich, was hier jenseits jeder Vernunft beschlossen wurde," kommentiert der schleswig-holsteinische stellvertretende Landesdatenschützer Thilo Weichert den Beschluss gegenüber SPIEGEL ONLINE.
Grundlage für den Datenzugriff von Polizei und Geheimdiensten ist der verfassungsrechtlich umstrittene Paragraf 12 des Fernmeldeanlagengesetzes (FAG). Er wurde Ende 1999 auf Drängen der Innenleute im Bundestag befristet verlängert. Zum Datenabruf genügt ein reiner Anfangsverdacht der Staatsanwaltschaft. Selbst wegen einfacher Delikte kann sie listenweise Bestands- und Verbindungsdaten von Telefon- und Internetbetreibern abrufen obwohl sowohl TDSV und FAG sich ursprünglich nur auf die Telefonie bezogen.
Träger von Berufsgeheimnissen wie Rechtsanwälte oder Journalisten stehen dabei unter keinem besonderen Schutz. Auf derselben Rechtsgrundlage können die Behörden auch auf Internet-Logfiles bei Providern zugreifen. Dies gilt seit dem im Mai verabschiedeten Europäischen Rechtshilfeabkommens auch grenzüberschreitend.
Telekom: Ratingagentur sieht Probleme
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat ihre Bonitätsbewertung der Telekom herabgestuft. Sie sehen das Finanzprofil des Bonner Riesen geschwächt.
Aus: Spiegel Online 6. Oktober 2000, 16.10 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]LONDON. Die geplante weitere Expansion werde schwankende Gewinne zur Folge haben, so die S&P-Analysten. Außerdem habe sich das Geschäftsrisiko für das Unternehmen erhöht. Die Ratingagentur setzte deshalb ihre Langzeit-Bewertung von "AA-" auf "A-" herunter, das kurzfristige Rating wurde von "A1+" auf "A2" herabgestuft.
Wichtigste Gründe für diese Einschätzung seien der intensive Wettbewerb auf dem deutschen Markt und die Deregulierung des Festnetzmarktes. Die Telekom erwirtschafte derzeit 74 % ihrer Gewinne in diesem Bereich. S&P erwartet jedoch einen Bedeutungsverlust des Festnetzgeschäftes.
Darüber hinaus sei die Telekom abhängig von steigenden Gewinnen im Mobilfunkgeschäft, um den Druck auf die Margen in anderen Geschäftsfeldern auszugleichen. Im Juni 2000 haben sich die Schulden des Unternehmens auf 41 Milliarden Euro belaufen, wobei erwartet wird, dass die Nettoverschuldung bis zum Jahresende auf 65 Milliarden Euro ansteigen werde. Die hohe Verschuldung sei besonders auf den Erwerb der UMTS- Lizenzen zurückzuführen.
Die S&P-Analysten halten das Geschäfts- und Finanzprofil der Telekom für geschwächt, seit die Deutsche Telekom durch die Liberalisierung 28 % Gewinneinbußen im Jahr 1999 und 13 % im ersten Halbjahr 2000 hinnehmen musste. Die Bilanz könne sich lediglich durch den Verkauf von Vermögenswerten verbessern.
Das Management müsse Vermögenswerte veräußern, um die Bilanz aufzupolieren, so die Empfehlung von S&P. Trotzdem werde das finanzielle Risiko insgesamt die Bonitätsbewertung für die nächsten zwei Jahre schwächen.
Deutsche Bank verkauft Kabelgeschäft an UPC
Aus: Spiegel-Pressemeldung 7. Oktober 2000, 10.32 Uhr zum Artikel "TV-Kabel: Der Ausstieg bringt Milliarden" im SPIEGEL 41/2000, 9. Oktober 2000, Seite 120 (Trends).HAMBURG. Die Deutsche Bank steigt jetzt endgültig aus dem Kabelfernsehgeschäft aus und verkauft ihre Firma TeleColumbus an den Konzern UPC. Nach einem Bericht des Nachrichten- Magazins DER SPIEGEL zahlt UPC für das Unternehmen, das knapp 2 Millionen Haushalte mit TV-Programmen versorgt, rund drei Milliarden Mark. Mit der Einigung, die Anfang Dezember vollzogen werden soll, endet ein vor dem High Court in London angesetzter Prozeß, in dem UPC die Bank wegen angeblicher Verletzung der Treuepflicht verklagt hat. Der Kabelkonzern fühlte sich von seiner einstigen Hausbank hintergangen, weil die selbst als Investor ins Kabelgeschäft drängte und 1999 UPC die Firma TeleColumbus wegschnappte. [Zum juristischen Hintergrund]
I N T E R N E TBDI-Chef: Deutschland braucht einen Internet-Minister
Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, hat vorgeschlagen, ein Internet-Ministerium einzurichten.
Aus: Spiegel Online 8. Oktober 2000, 18.16 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]HAMBURG. "Das Thema verdient ein Ministeramt", sagte Henkel in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung Net-Business. Mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Siegmar Mosdorf, habe die Regierung zwar jemanden, der sich mit dem Thema bestens auskenne, sagte der BDI-Chef. Das sei aber "eine Ebene zu tief" [Ed: zumal wenn diese obwohl dem Allgemeinwohl verpflichtet immer wieder als Telekom- Lobbyist agiert].
[Felix Asch in SPIEGEL-Online: Ein Internet-Minister für die CeBIT-Eröffnung?]
Nestchen der Anarchie
Napster ist nur der Anfang: Anonyme, unkontrollierbare Netze sollen den freien Tausch von Musik, Büchern, Computerspielen und anderen Produkten ermöglichen.
Hinweis auf: Der Spiegel 41/2000, 9. Oktober 2000, Seite 126127 (Wirtschaft). [Original]
Sieg der Kritiker: Andy Müller-Maguhn ist ICANN-Direktor
Die Wahlen zum Direktorium der ICANN sind beendet. Das Ergebnis ist vor allem ein Signal an die bisherige ICANN-Leitung, wie es deutlicher kaum hätte ausfallen können: In den USA und Europa schafften ausgewiesene ICANN-Kritiker den Sprung ins Direktorium.
Aus: Spiegel Online 11. Oktober 2000, 14.12 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]MARINA DEL REY. Am Ende legte er, der Wunschkandidat der deutschen Industrie, immerhin ein Achtungsergebnis vor: 990 Stimmen konnte der Telekom-Manager Winfried Schüller verbuchen. Vor wenigen Wochen noch versicherte er, dass er sich bei der Wahl gute Chancen ausrechnete.
So richtig wollte das niemand glauben. Bereits im Laufe des Sommers hatte sich abgezeichnet, dass die ICANN-Wahlen eher zu einer "Veranstaltung des Fußvolks" werden würden und Otto Normalsurfer wollte, wie sich nun überdeutlich zeigte, wirklich keinen Industrie-Vertreter im Direktorium sehen.
Entsprechend verliefen die Wahlen: Die ausgewiesenen Kritiker der ICANN, der unabhängigen Web-Szene [Ed: gemeint ist natürlich die Internet-Szene] rund um Chaos Computer Club und FITUG zugeordnet, zogen davon. Am Ende verbuchte Andy Müller-Maguhn [Ed: mit 5948 Stimmen] mehr Stimmen als alle anderen europäischen Kandidaten zusammen. Dass der von der D21-Initiative gestützte Schüller am Ende immer noch mehr Stimmen erhielt als jeder nichtdeutsche Kandidat, mag ein Trostpflaster gewesen sein [Ed: die Berliner Politikwissenschaftlerin Jeanette Hofmann erhielt 2295 Stimmen]. Der Trend hingegen fiel glasklar aus: Die registrierten ICANN-Mitglieder setzten mit der Abstimmung ein überdeutliches Zeichen an die Leitung der ICANN. Die Aussage: Wir wollen unabhängige Vertreter, die in diesem wichtigen Gremium wirklich die Interessen der User vertreten.
Das Wahlergebnis dürfte für viele Industrievertreter eine Art "worst case scenario" bedeuten. Direktor Andy Müller-Maguhn Die Wahlergebnisse aus Europa fanden dabei ihr Spiegelbild im Wahlausgang in Amerika. Auch hier zogen drei Kandidaten davon, die dem Kreis der Internet- Demokratiebewegungen und ICANN- Kritiker zuzuordnen sind. Bezeichnend ist, dass in der endgültigen Auszählung zwar die moderate Kritikerin Barbara Simons die zweitmeisten Stimmen erhielt; der Kritiker Lawrence Lessig auf Rang drei landete am Ende jedoch mit Karl Auerbach der schärfste ICANN- Kritiker im Kandidatenfeld [Ed: mit 1738 Stimmen] im Direktorium landete.
Dabei ist Auerbach sowohl Kritiker, als auch ein echter Insider: Obwohl Angestellter des Computerkonzerns Cisco versteht er sich als wirtschaftskritisch, hat sich eine grundlegende Reform des ICANN-Systems ins Wahlprogramm geschrieben: "Meine Kandidatur gründet sich auf der Überzeugung, dass ICANN nicht von denen kontrolliert und dominiert werden sollte, die keine höheren Ziele damit verbinden als Massen-Marketing".
Für Lateinamerika und die Karibik wurde Ivan Moura Campos aus Brasilien gewählt, der Chef der Firma Akwan Information Technologies. Der asiatisch- pazifische Raum wird durch Masanobu Katoh aus Japan vertreten, Afrika durch Nii Narku Quaynor aus Ghana.
An der ICANN-Wahl für die Regionalvertreter konnte jeder Internet- Nutzer teilnehmen, der sich dafür registrieren ließ. Die Wahl begann am 1. Oktober und dauerte bis Dienstag, 10. Oktober. Mehr als 32.000 Internet-Nutzer nahmen teil. Die Gewinner treten ihr Amt am 16. November an, dem letzten Tag der ICANN- Jahrestagung in Marina del Rey in Kalifornien. Sie lösen dann fünf ICANN- Direktoren ab, die bislang als Vertreter der Nutzer ernannt worden waren.
[Müller-Maguhn Regierungserklärung]
[ICANN: Die Wahlergebnisse]
[Machtkampf um Cyberspace]
[Industrieinitiative D21 empfiehlt Schüller]
[ICANN-Vorwahlen: Revolte des Stimmviehs]
[Andy Müller-Maguhn: Ein Hacker will Direktor werden]
[ICANN-Kandidat Winfried Schüller: "Ich rechne mir gute Chancen aus"]
Telekommunikation: Bangemann greift ein
Aus: Der Spiegel 42/2000, 16. Oktober 2000, Seite 116 (Trends).César Alierta, der neue Chef der spanischen Telefónica, hat für einen seiner teuersten Mitarbeiter eine besondere Aufgabe gefunden. Martin Bangemann, der von Aliertas Vorgänger Juan Villalonga für angeblich 2 Millionen Mark Jahressalär aus der Brüsseler EU-Kommission herausgekauft worden war, soll das UMTS- Geschäft der Spanier in Deutschland aufbauen.
Die Telefónica, die zusammen mit der finnischen Firma Sonera für rund 16 Milliarden Mark eine UMTS- Lizenz für Deutschland erworben hat, hofft darauf [Ed: hm, kennt er den Arbeitsstil eines Bangemanns?], mit Hilfe des FDP- Politikers auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt schneller Fuß fassen zu können. Erst einmal sucht Bangemann in Berlin und in München nach einem Standort für eine standesgemäße Telefónica-Filiale. [...und was macht eigentlich FDP-Rexrodt?]
UMTS-Lizenzen: VIAG Interkom bittet um Gnade
Nach MobilCom klagt nun auch VIAG Interkom über zu hohe Lizenzkosten. Deren Chef Maximilan Ardelt forderte Finanzminster Hans Eichel zur "Schadensbegrenzung" auf.
Aus: Spiegel Online 17. Oktober 2000, 18.59 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]MÜNCHEN. Der Bund solle "den wirtschaftlich nicht vertretbaren Teil" des Betrages für die UMTS-Lizenz zurückgeben, forderte Ardelt. Die Milliardenkosten würden kurz- und mittelfristig die Wachstumsaussichten der gesamten Branche reduzieren. Daher werde auch der "Arbeitsplatzmotor Telekommunikation" ins Stottern geraten, so seine Befürchtung.
Die spektakuläre Versteigerung der begehrten UMTS-Lizenzen war nach knapp drei Wochen am 18. August mit einem Rekordergebnis zu Ende gegangen. Das Bietergefecht mit 173 Runden spülte 98,8 Milliarden Mark in die Kasse von Bundesfinanzminister Hans Eichel. Die Telefongesellschaft MobilCom ersteigerte in dem Verfahren eine Lizenz, klagte dann aber gegen das Verfahren und die Kosten von rund 16 Milliarden Mark. Die VIAG Interkom verzichtete wie die anderen vier Lizenzgewinner auf Rechtsmittel.
Ardelt appellierte nun an den Bund, den Schaden zu begrenzen. Die Lizenzabgabe sei rechtlich umstritten und das "Ergebnis eines auf Maximierung ausgelegten Auktionsverfahrens". Durch den Versuch der Deutschen Telekom, einen weiteren Bieter zur Aufgabe zu zwingen, sei "der Lizenzpreis in völlig unakzeptable Höhen getrieben worden".
UMTS: Der Fluch der Gewinner
Sechs Unternehmen haben für die UMTS-Lizenzen Milliarden bezahlt. Vieles spricht dafür, dass das ein [sehr] großer Fehler war.
Aus: Spiegel Online 17. Oktober 2000, 19.00 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]HAMBURG. Nach der grenzenlosen Euphorie folgte der tiefe Fall. Nachdem die UMTS-Lizenzen ersteigert waren, gaben die Aktien der Gewinner kräftig nach. Ratingagenturen stuften ihre Bewertungen herunter, und Anleger bekamen selbst bei der Volksaktie der Telekom kalte Füße und verkauften.
Die Sorgen der Anleger sind wohl begründet. Nach der Einschätzung von Branchenexperten ist der Traum von den dicken Gewinnen im UMTS-Geschäft schwer haltbar. Gerade zu Beginn müssen zunächst einmal die Kunden für die neue Handy-Welt gewonnen werden. Das bedeutet für die erste Zeit, dass zu den Lizenzkosten und den Kosten für den Aufbau der Netze auch noch Werbeaufwendungen dazukommen. Außerdem muss der Umstieg zu UMTS schmackhaft gemacht werden. Dies bedeutet nach der Meinung von Analysten, dass die Kosten für Telefonate über UMTS- Handys nicht wesentlich teurer sein dürfen als über das herkömmliche Mobilfunknetz. Gewinne werden wenn überhaupt erst ab 2010 erwartet. Einigen der UMTS-Lizenznehmer dürften nach Einschätzung der Experten dabei die Luft ausgehen.
So sieht beispielsweise Wolfram Römhild, der sich bei der Unternehmensberatung McKinsey mit dem Thema beschäftigt, mehr Risiken als Chancen für die neuen Netzbetreiber. Sie haben nur das Recht ersteigert, den Zugang zum Telefonnetz über UMTS zu verkaufen. Dies macht aber nur einen kleinen Teil der Umsätze auf dem UMTS-Markt aus. Viel wichtiger aber ist der Markt für Zusatzleistungen wie Bilder, Videos oder die mobile Internet- Nutzung. Hier sieht Römhild die Netzbetreiber im knallharten Wettbewerb und hat große Zweifel daran, dass sie ihre Umsatzziele erreichen werden.
Andreas Hoffmann, Senior Consultant bei Mummert + Partner, sieht das größte Risiko in der Technik. Sollten sich hier Verzögerungen ergeben, so müssten das vor allem die Netzbetreiber ausbaden. Dies verstärke die Gefahr, von anderen Unternehmen, die aus dem Bieterrennen ausgestiegen waren, überholt zu werden.
Mogelpackung: Saftloses UMTS
2002 soll das Internet mit UMTS endgültig mobil werden versprechen Netzbetreiber und Handyhersteller. Doch hoher Energieverbrauch der Geräte und niedrige Datenraten könnten das neue Netz ausbremsen.
Aus: Spiegel Online 19. Oktober 2000, 10.08 Uhr (nur elektronisch publiziert). [Original]HAMBURG. Die Prognosen der Handyhersteller verheißen eine schöne neue Welt. Am Strand einfach mal einen Kinofilm downloaden, Videokonferenzen in der Bahn und unterwegs in Sekundenschnelle Musikfiles ziehen all das und noch viel mehr soll das Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) können. Doch aus heutiger Sicht sind das wohl nur Luftschlösser. Grundvoraussetzung für die grenzenlose Mobilität sind hohe Datendurchsatzraten. Bis zu 2 Megabit je Sekunde sollen nach den Aussagen der Hersteller möglich sein theoretisch.
Gerüchten zufolge könnten die Netzbetreiber zum Start von UMTS die maximale Geschwindigkeit auf 64.000 Bit je Sekunde reduzieren. Das schätzte unlängst Brian Potterill, Senior Consultant beim internationalen Unternehmens- Analysten PriceWaterhouse Coopers. Damit wäre der neue Standard gerade mal so leistungsfähig wie eine heutige ISDN-Festnetzleitung. Bewegte Bilder wären, sollte sich die Prognose bewahrheiten, allenfalls im Sekundenrhythmus übertragen werden das mobile Kinoerlebnis bliebe vorerst ein Zukunftstraum.
Mit der Begrenzung des Datendurchsatzes könnten die Netzbetreiber versuchen, ihre Anfangskosten zu senken. Die Milliardenbeträge für den Aufbau der Infrastruktur würden reduziert, wenn die mögliche Datenmenge für den einzelnen Nutzer beschränkt wird beispielsweise auf 64.000 Bits. "Der Datendurchsatz hängt von der Größe der Netzzelle ab", erklärt Axel Schafmeister, Pressesprecher bei Siemens.
Kosten senken auf Kosten der Leistung
Die Funkzellen selbst sind das Problem. Die neue Technik bedingt, dass neue Sendemasten aufgestellt und die Zellen wesentlich kleiner definiert werden müssen, als die jetzigen Mobilfunkzellen. Sprich: Es müssen mehr Basisstationen aufgestellt werden als bislang, um den theoretischen Wert von zwei Megabit zu erreichen. Größere Zellen bedeuten aber weniger Sendemasten und geringere Anfangskosten. "Ein Datenvolumen von zwei Megabit ist am Anfang praktisch nicht möglich", räumt Schafmeister ein. Der Münchner Konzern erprobt die neue Technologie und will zu den führenden Herstellern von UMTS-Endgeräten gehören."T-Mobil erwartet zum UMTS-Start im Jahr 2002 einen Maximalwert von 384 Kilobit je Funkzelle", so Unternehmenssprecher Philipp Schindera. "Das Netz muss erst aufgebaut werden." Abgesehen davon, dass die zwei-Megabit-Grenze damit in unbestimmte Ferne gerückt ist, ist auch das nächste Problem programmiert. Nehmen mehrere User gleichzeitig den Dienst einer Zelle in Anspruch, sinkt die Durchsatzrate für den Einzelnen. Schindera glaubt aber nicht, dass T-Mobil den Datentraffic für den einzelnen Nutzer beschränken wird. "Das passt nicht zu unserem Image. Wir bringen das mobile Internet nach Deutschland."
Fraglich ist auch, ob die Hersteller der Sendetechnik mit der Nachfrage Schritt halten können. Rund 40 europäische Netzbetreiber wollen fast zeitgleich an den Start gehen, schätzt Schafmeister. Er nennt den Beginn von UMTS eine Herausforderung an die Industrie und schiebt einen Vergleich hinterher. Für den Aufbau des heute üblichen GSM-Netzes hätten die Telefongesellschaften zehn Jahre Zeit gehabt. Für UMTS bleiben aber nur zwei Jahre.
Kleine Energiefresser
Ein anderes großes Problem sind die Endgeräte. Die Designstudien der Handybauer gaukeln auf bunten Fotos Videostreaming und Ähnliches vor, doch über den hohen Energieverbrauch der kleinen Wundergeräte verlieren sie kaum Worte. Fakt ist, dass die heutige Akkutechnologie in Handygröße an ihre Grenzen stößt, wenn die gewohnten Standby- Zeiten von mehreren Tagen beibehalten werden sollen. Farbige Displays mit Bildschirmqualität brauchen viel Strom. Auch die Computerchips, die in den mobilen Geräten eingesetzt werden müssten, um beispielsweise Musik- oder Videodateien zu decodieren, sind Energiefresser. Allein diese beiden Umstände ließen mit der heutigen Akkutechnologie die Nutzungszeiten auf ein Minimum schrumpfen.Dabei sind die energieintensiven Sende- und Empfangsleistungen von UMTS-Geräten noch gar nicht berücksichtigt. "Eine hohe Datendurchsatzrate braucht auch mehr Strom", sagt Frank Lindert von der Fraunhofer Gesellschaft. Für ihn sind die Akkus ein Problem, für Schafmeister eine Herausforderung. Die Forschung läuft auf Hochtouren, um die Stromversorgung zu gewährleisten. Motorola testet beispielsweise Brennstoffzellen, die mit Wasserstoff betrieben werden. Doch ein Durchbruch ist noch nicht abzusehen.
Unter diesen Voraussetzungen würden die UMTS-Handys wegen der Akkugröße entweder unhandliche Monstren werden oder relativ klein sein, aber geringe Betriebszeiten haben. Beide Varianten stünden einem mobilen Einsatz im Wege unabhängig vom Problem der möglichen Datenmenge.
[Telcos zahlen 100 Mrd. DM für UMTS- Luftschlösser]
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