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Telekommunikation in den Medien – Teil 45 khd
Stand:  6.6.2000   (43. Ed.)  –  File: Aus_Medien/45.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Presseberichte zu Pannen der Telekom und anderer Telcos sind ab der Seite "Neue Telekom/Telco- Ungereimtheiten" gesondert dokumentiert und kommentiert. Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (46. Teil).
  • 17.05.1999: US-Telekom-Firmen sprechen über Fusion. (US West + Global Crossing)
  • 16.05.1999: US West will fusionieren.
  • 16.05.1999: Angebote für TV-Kabelnetz von TeleColumbus.
  • 15.05.1999: France Télécom und Enel verklagen Telekom.
  • 14.05.1999: Telekom mit neuem Online-Zahlverfahren.
  • 14.05.1999: Microsoft und @Home gehen strategische Allianz ein.
  • 12.05.1999: Cisco liefert DSL-Server an Telekom.
  • 12.05.1999: Internet-Zugang mit Minutenbremse – Telekom-Ortsmonopol verhindert Pauschaltarife.
  • 11.05.1999: Van Miert erinnert Deutsche Telekom an Verkauf des TV-Kabelnetzes.
  • 11.05.1999: US West Cutting Internet Cost.
  • 11.05.1999: Telefonstudie: Kunden nehmen billigsten Anbieter.
  • 10.05.1999: Telekom erhöht Angebot für Debis-Übernahme.
  • 10.05.1999: NTL gets Cablelink after court hearing.
  • 06.05.1999: Microsoft's biggest cable and telecom deals.
  • 06.05.1999: Telekom gewinnt Rechtsstreit um Telefonbuch-CD.
  • 06.05.1999: Microsoft Takes AT&T Stake, To Ally On Services.
  • 06.05.1999: AT & T wird größter Kabelnetz-Betreiber der USA.
  • 05.05.1999: AOL tests free calls to Internet in UK.
  • 04.05.1999: Telekom will Debis Systemhaus kaufen.
  • 03.05.1999: Bundespräsident will "soziale Marktwirtschaft" für die Infogesellschaft.
  • 03.05.1999: "Gegen die Telekom-Fusion gibt es keine Bedenken". (Kartellamts-Chef Wolf)
  • 01.05.1999: Cable Modem Customer Count Tops 800,000.
  • 30.04.1999: Telekom soll sich bald von Kabelnetz trennen.
  • Ältere Presseberichte  (44. Teil).



    Telekom soll sich bald von Kabelnetz trennen

    Aus:
    Yahoo-News, 30. April 1999, 18.28 Uhr (Wirtschaft). [Original]

    BERLIN. Die Deutsche Telekom soll nach den Worten von Kartellamtschef Dieter Wolf möglichst bald ihr Fernseh-Kabelnetz verkaufen, um mehr Wettbewerb bei Internet- Verbindungen zu ermöglichen. Wolf erklärte heute in Berlin, das Netz könne auch als Internet-Zugang genutzt werden. Deshalb sei es wünschenswert, "daß sich die Telekom sehr bald von ihrem Fernsehkabelnetz trennt, um so den Weg für mehr Wettbewerb freizumachen". Der Chef der Telekom-Regulierungsbehörde, Klaus- Dieter Scheurle nannte die Forderung Wolfs "interessant". Seine eigene Wettbewerbsbehörde habe aber bereits die Regionalisierung des Breitbandnetzes der Telekom vorgegeben.

    Wolf erklärte vor Wirtschaftsjuristen, in Deutschland seien an das Fernsehkabelnetz der Telekom immerhin 18 Millionen Haushalte angeschlossen und der Handel mit Kabelnetzen an US- Börsen zeige, daß es ein Potential für mehr Wettbewerb gebe. Zur Zeit verändere sich der Markt bei Internet- Dienstleistern, weil kleinere von großen Firmen übernommen würden, beschrieb der Chef des Berliner Kartellamts. Durch diese Konsolidierung entstehe aus Sicht der Wettbewerbshüter aber noch keine kritische Lage. Das Internet könne sogar beitragen, anderswo für mehr Wettbewerb zu sorgen. So habe sich Bertelsmann zwar vom Pay-TV zurückgezogen. Der Konzern wolle aber künftig Filme im Internet vermarkten und könne dann mit digitalem Pay-TV konkurrieren.

    Internet-Anbieter und -Investoren stünden zur Zeit "vor einem schwer überschaubaren Gestrüpp von Zuständigkeiten und Regulierungen", kritisierte Wolf. Das liege daran, daß diese Dienste wie etwa der elektronische Handel nicht traditionellen Branchen zugeordnet werden könnten und deshalb ein Nebeneinander verschiedener Regulierungsbehörden entstehe. Deshalb müsse die Regulierung gestrafft werden. Das allgemeine Kartellrecht, für das seine Behörde zuständig ist, sei branchenneutral verfaßt. Deshalb halte die Bündelung unter einem Dach für geeignet.

    Scheurle erwiderte in Bonn, die Telekom habe bereits die Bedingungen seiner Wettbewerbsbehörde zur Regionalisierung und Digitalisierung des Netzes erfüllt. Wolf solle nicht die Vielzahl der Regulierungen in Deutschland angreifen. Sonst sei zu beantworten, warum das Berliner Amt die Medien reguliere, obwohl diese Aufgabe seiner Ansicht nach bei den Ländern liege. [An der Nase herumgeführt]



    Cable Modem Customer Count Tops 800,000

    Together @Home and Road Runner Now Installing 15,000 Subscribers per Week / Shaw Passes 100,000 Mark

    Aus:
    Cable Datacom News, 1. Mai 1999. [Original]

    Propelled by the first-quarter subscriber gains of @Home Network and Road Runner, North American MSOs pushed past the 800,000 mark for cable modem customers in April. Based on curr ent cable modem installation volume, Cable Datacom News publisher Kinetic Strategies Inc. projects North American MSOs will reach the 1 million-subscriber milestone in July.

    800.000 Cable Modem User According to its first-quarter report, @Home served more than 460,000 cable modem subscribers as of March 31, up from 331,000 at the end of 1998, with a total of 15 million affiliate homes marketed for the service. @Home added approximately 129,000 customers in the first quarter, an average installation rate of nearly 10,000 per week.

    Shaw Communications has become the first @Home affiliate to pass the 100,000-subscriber threshold. It is an amazing achievement for Shaw, considering the MSO only counts 1.5 million basic cable customers.

    The two other MSOs with more than 100,000 cable modem customers, Time Warner Cable and MediaOne, are continuing to grow the ir Internet businesses at a breakneck pace. Thanks to their efforts, Road Runner counted more than 250,000 customers on March 31 with 8 million homes marketed.

    Together, @Home and Road Runner installed an average of 15,400 customers per week in the first quarter, equal to 2,200 per day. In total, Kinetic Strategies estimates North American MSOs finished the first quarter with 750,000 cable modem customers, up from 550,000 at the end of 1998. By April 30 they had boosted that total to 815,000 customers with 26 million homes marketed, some 25 percent of all cable homes passed.



    "Gegen die Telekom-Fusion gibt es keine Bedenken"

    Im Interview: Kartellamtspräsident Dieter Wolf über Macht und Wettbewerb im Telefonmarkt, den Ärger mit der Bewag und mit der EU-Kommission

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 3. Mai 1999, Seite 17 (Wirtschaft). [Original]

    TAGESSPIEGEL: Herr Wolf, wie viele Telekommunikations-Konzerne wird es Ende des Jahres weltweit noch geben?

    WOLF: Ich bin kein Prophet. Aber wir müssen die Entwicklung auf dem Telekommunikationsmarkt sehr sorgfältig beobachten. Wenn sich Konzerne wie AT & T und British Telecom an Japan Telecom beteiligen, dann sind das Dimensionen, die die Frage nach einer weltweiten Fusionskontrolle aufwerfen. Trotzdem würde ich sagen, daß alle Groß- Fusionen, die wir bisher hatten – nicht nur in der Telekommunikation –, im großen und ganzen wettbewerbsrechtlich nicht problematisch waren. Mit Ausnahme der Fusion von Exxon/Mobil vielleicht, die derzeit von der US-Wettbewerbsaufsicht geprüft wird. Aber: Bei solchen Größenordnungen besteht immer die Gefahr, daß die Konzerne eines Tages mächtiger werden als die Politik und daß sie außer Kontrolle geraten.

    TAGESSPIEGEL: Gilt das auch für einen Zusammenschluß von Telecom Italia und Deutscher Telekom?

    WOLF: Noch ist ja nicht klar, ob die Fusion überhaupt zustandekommt. Aber wenn, dann wäre das ein Fall für die EU-Kommission. Wettbewerbskommissar Karel van Miert hat sich bereits öffentlich geäußert – wie ich finde, ein wenig voreilig. Grundsätzlich gibt es wohl keine Bedenken gegen die Fusion. Allerdings müßten sich die Unternehmen von Teilbereichen trennen. Das dürfte dann wohl unter anderem das Kabelnetz der Telekom betreffen.

    TAGESSPIEGEL: Für das die Telekom schon seit langem vergeblich nach einem Käufer sucht ...

    WOLF: Vielleicht müßte sie dann mit dem Preis ein wenig heruntergehen.

    TAGESSPIEGEL: Die Regulierungsbehörde sollte dafür sorgen, daß die Monopole von Post und Telekom fallen. Nun werden beide Unternehmen immer größer. Ist das im Sinne des Erfinders?

    WOLF: Größe allein muß nicht schädlich sein. Es kommt darauf an, ob Newcomer eine Chance haben, auf den Markt zu kommen. Und dafür muß die Regulierungsbehörde sorgen.

    TAGESSPIEGEL: Indem sie die Gebühren, die die Wettbewerber an die Deutsche Telekom zahlen müssen, weiter senkt?

    WOLF: Ja. Wir sind seit jeher der Auffassung, daß die Konkurrenten möglichst nicht mehr als die angemessene Gebühr an die Telekom zahlen sollten, damit es Wettbewerb auf dem Markt gibt. Wenn die Fusion zwischen Telecom Italia und Deutscher Telekom wirklich zustandekommt und die Telekom noch mächtiger wird, als sie es jetzt schon ist, sollte die Regulierungsbehörde darüber nachdenken, ob die Gebühren – vor allem für die letzte Meile zum Kunden – tatsächlich angemessen und diskriminierungsfrei sind.

    TAGESSPIEGEL: Sollte die Fusion der beiden großen Telefon-Konzerne zustandekommen, würden Sie dann auch automatisch Mannesmann Arcor grünes Licht für die Übernahme von Otelo geben?

    WOLF: Ich sage ganz ehrlich, uns wäre eine andere Konstellation lieber gewesen. Mannesmann Arcor ist in Deutschland Marktführer im Mobilfunkbereich. Die Italiener haben ebenfalls ein beachtliches Gewicht im Mobilfunk. Wenn das zu den Telekom- Aktivitäten hinzukommt, dürften die Einwände gegen eine Übernahme von Otelo durch Mannesmann Arcor deutlich geschwächt werden.

    TAGESSPIEGEL: Wann rechnen Sie mit den ersten Großfusionen im Energiebereich? (...) [mehr]



    Bundespräsident will "soziale Marktwirtschaft" für die Infogesellschaft

    Nicht mehr nur nationale Ordnungsrahmen / Umbau des Bildungssystems angemahnt

    Aus:
    Yahoo-News, 3. Mai 1999, 11.33 Uhr (Politik).

    BERLIN. Bundespräsident Roman Herzog hat den "Aufbau einer sozialen Marktwirtschaft für das Informationszeitalter" gefordert. Wie schon bei der industriellen Revolution im vergangenen Jahrhundert sei beim Übergang zur Informationsgesellschaft die Hauptgefahr, daß soziale und politische Reformen mit dem technischen und ökonomischen Wandel nicht mithielten, warnte Herzog am Montag beim Forum "Fit fürs Informationszeitalter" in Berlin. Der dafür nötige Ordnungsrahmen könne allerdings zunehmend nicht mehr von den einzelnen Staaten bestimmt werden.

    Der Bundespräsident verglich die zunehmende Einführung des "Kollegen Computer" mit der ersten industriellen Revolution, "als die Erfindung des mechanischen Webstuhls die Weber brotlos machte". Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien könnten zwar mehr Arbeitsplätze schaffen als vernichten. Voraussetzung sei aber, "die Weichen richtig zu stellen" [Ed: aber sie sind nicht richtig gestellt, weder von der alten noch von der neuen Bundesregierung].

    Die "Spielregeln" einer sozialen Marktwirtschaft der Zukunft könnten überwiegend nur noch international vereinbart werden, betonte Herzog: "Bits und Bytes, so weiß man, nehmen keine Rücksicht auf nationale Grenzen." Das bedeute zugleich auch, daß der einzelne Staat auf den Versuch verzichten müsse, "durch ein immer komplizierter werdendes Geflecht nationaler Vorschriften jeden Einzelfall optimal zu regeln".

    Als entscheidende Voraussetzung für den Übergang zur Informationsgesellschaft nannte der Bundespräsident eine Hinwendung des Bildungssystems zu deren Anforderungen. "Es geht um den Umbau unseres gesamten Bildungswesens zu einem flexiblen System lebenslangen Lernens." Wenn nicht mehr Rohstoffe und menschliche Arbeitskraft die entscheidenden Faktoren seien, gehe es um die Fähigkeit, "Wissen und Kreativität zu produzieren".

    Verantwortung für den "Sprung in die Informations- und Wissensgesellschaft" habe aber nicht nur der Staat, mahnte Herzog. Auch die Wirtschaft müsse sich beteiligen: "Im Informationszeitalter haben die Unternehmen auch eine Mitverantwortung für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes". Er halte es deshalb für richtig, wenn eine Firma den Umgang mit dem Computer Lehrern vermittele, die das oft nötiger hätten als ihre Schüler. Sozial sei es aber auch, Schulen ebenso wie älteren Menschen den Zugang zum Internet zu ermöglichen, den sie sich sonst nicht leisten könnten.

    Für die Unternehmen, die das Forum "Fit fürs Informationszeitalter" ins Leben riefen, verlangte der Chef der DaimlerChrysler Tochter debis, Klaus Mangold, mehrere Vorausetzungen für die Chancen einer "digitalen Revolution" in Deutschland. Dazu gehörten ein entsprechendes Bildungssystem und ein rechtlicher Ordnungsrahmen, in dem sich der Staat aber so weit wie möglich zurückhalten sollte. Entscheidend sei aber auch der Aufbau der jeweils modernsten Infrastruktur: "Die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert wäre nicht Wirklichkeit geworden, hätte man nicht zur gleichen Zeit mit Nachdruck und hoher Geschwindigkeit ein flächendeckendes Eisenbahnnetz in Deutschland aufgebaut", sagte Mangold.



    Telekom will Debis Systemhaus kaufen

    Konzern-Chef Sommer ist auf der Suche nach Informationstechnik-Know-how / Neues Strategiepapier

    Aus:
    Die Welt, Berlin, 4. Mai 1999, Seite xx (Wirtschaft).

    BERLIN. Telekom-Chef Ron Sommer will die Sparte Informationstechnik (IT) der Daimler-Chrysler Service AG (Debis) übernehmen. Dieses sogenannte Debis Systemhaus setzte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 4,4 Mrd. DM um und arbeitet profitabel. Die Deutsche Telekom bietet einen Preis von elf Mrd. DM. Das erfuhr die WELT aus gutunterrichteten Kreisen beider Unternehmen.

    Ron Sommer ist somit bereit, das Zweieinhalbfache des Jahresumsatzes zu zahlen – eine Summe, die Branchenkenner am oberen Rand des Üblichen sehen. Normalerweise wird für einen IT-Komplettanbieter, dessen Produktpalette wie bei Debis Systemhaus von der Beratung über Entwicklung von Softwarelösungen bis hin zum Betrieb von Anwendungssystemen und Kommunikationsnetzen reicht, das Eineinhalb- bis Zweieinhalbfache vom Umsatz gezahlt. Dennoch wollen, so ist aus vorstandsnahen Kreisen beider Unternehmen zu erfahren, Daimler-Chrysler-Lenker Jürgen Schrempp und Debis-Chef Klaus Mangold nur zu einem höheren Preis verkaufen. An diesem Knackpunkt könnten die Verhandlungen, die im vergangenen Dezember begonnen haben und bisher gut vorangekommen sind, noch scheitern. Beobachter halten jedoch eine Einigung auf jeden Fall für möglich.

    Klappt der Debis-Deal nicht, will Ron Sommer das benötigte IT-Know-how im Ausland einkaufen. Intensive Gespräche führt er mit dem britischen Telekommunikationskonzern Cable & Wireless (C&W), der ebenfalls über profunde IT-Kompetenz verfügt. Die Telekom will C&W gerne übernehmen (siehe WELT vom 17.4.1999) oder zumindest die Systemhaus-Teile davon.

    Der Bonner Telefonriese gab auf Anfrage keine Stellung ab. Debis dementierte Verhandlungen mit den Worten: "Wir wollen unsere Perle nicht verkaufen." Unbestreitbar ist, daß sich die Telekom im Geschäftsfeld Multimedia/ Software durch Zukäufe verstärken will. Das steht in einem Strategiepapier des Vorstands. Darin heißt es: "Für den Ausbau einer Carrierposition in den USA sowie für den Ausbau im Systemhausgeschäft muß ein zweistelliger Milliardenbetrag an finanziellen Mitteln bereitgestellt werden." In einem weiteren internen Papier analysiert der Konzernvorstand die Probleme: "Die Deutsche Telekom kann ein internationales Systemhaus allein nicht realisieren, weil klare Defizite in wesentlichen Bereichen – etwa bei der EDV-Lösungskompetenz, speziell im Ausland, bei Vertriebskompetenz für Komplettlösungen sowie bei Systemintegrationskompetenz – zu konstatieren sind." Das Unternehmen sucht demnach "einen Partner zur Kompensation unserer Schwächen".

    Ranghohe Telekom-Manager bestätigen im Gespräch mit der WELT, daß es notwendig sei, ein Systemhaus schnell zu kaufen: Die Telekom müsse neue Geschäftsfelder aufbauen, um ihre Renditen zu sichern. Wenn sie ihre Software, etwa für Erstellung von Abrechnungssystemen oder Mehrwertdiensten, stets neu auf dem Markt einkaufen müsse, sei das auf Dauer sehr teuer. Mit einem Erwerb von Debis Systemhaus würde das Unternehmen die Stellung im rasch wachsenden Geschäft mit Kommunikationssystemen stärken und zudem einen wichtigen Wettbewerber vom Markt nehmen: Debis ist unmittelbarer Konkurrent von DeTeSystem. [mehr]



    AOL tests free calls to Internet in UK

    Aus:
    Yahoo-Finance, 5. Mai 1999, 12.50 Uhr MESZ (UK).

    LONDON – May 5. Britain's AOL said on Wednesday it was testing a new pricing package which gives subscribers free telephone calls when accessing its Internet service. AOL, a joint venture between America Online and Germany's Bertelsmann AG [Quote from Yahoo! UK & Ireland: BTGGga.F], plans to offer the free calls to customers paying a monthly fee of 14.99 pounds ($24.4). The offer is expected to be one of a series of pricing packages to be tested by AOL.

    The move is seen as an attempt to recapture ground lost to rival service providers such as electrical retailer Dixons' [Quote from Yahoo! UK & Ireland: DXNS.L] Freeserve. Freeserve is subscription free but customers do have to pay the cost of local telephone calls connecting them to the Internet. Launched only last September, Freeserve is now Britain's biggest service provider with more than one million subscribers. AOL has just under 700,00 subscribers in this country.

    Underlining fierce competition in the sector, pay TV giant BSkyB [Quote from Yahoo! UK & Ireland: BSY.L] on Wednesday announced plans to launch its own free Internet Service Provider – skynow – from June 1. The announcement dented shares in Dixons, which have rocketed since the successful launch of Freeserve. Dixon shares were down 4.5 percent or 61p to 1,274p by 10:35 GMT while BSkyB, boosted by plans to give away digital TV decoders to drive take-up of the service, added 41.5p to 583p, a 7.6 percent rise. [$1 = 0.6137 Pound = 1.81 DM]



    AT&T wird größter Kabelnetz-Betreiber der USA

    ComCast gibt im Übernahme-Poker um MediaOne auf / Großzügige Kompensation / Microsoft will sich bei AT&T einkaufen

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 6. Mai 1999, Seite 23 (Wirtschaft). [Original]


    Stichwort: AT&T

    Der 1876 gegründete AT&T- Konzern war 1984 von der US-Regierung zerschlagen worden. Der Ex- Monopolist blieb der größte Anbieter von Ferngesprächen in den USA, mußte Hausanschlüsse und Ortsgespräche aber an regionale Telefongesellschaften abgeben. Nach 1996 hob der US- Kongreß die Trennung zwischen Nah- und Fernverbindungen wieder auf. Über die TV-Kabelnetze verfügt AT&T wieder über direkte Hausanschlüsse. Erst im März hatte der Konzern die Kabelfernsehgesellschaft Tele- Communications für knapp 54 Mrd. Dollar gekauft.

    SAN FRANCISCO (zep). Kurz vor dem mit Spannung erwarteten Ende des Bietergefechts um MediaOne, den viertgrößten amerikanischen Kabelanbieter, einigten sich die beiden Kontrahenten AT&T und ComCast überraschend darauf, die Beute zu teilen und den Markt zu bereinigen. Der Fernsprechriese AT&T wird zwar mit seiner 58 Mrd. Dollar schweren Offerte obsiegen, doch kann das Kabelunternehmen ComCast durch ein vereinbartes Tauschgeschäft trotzdem 2 Millionen Kunden hinzugewinnen. Außerdem kassiert der Verlierer 1,5 Mrd. Dollar Konventionalstrafe für den nicht zustande gekommenen Zusammenschluß mit MediaOne.

    ComCast wollte ursprünglich 53 Mrd. Dollar für den Kabelbetreiber aus Colorado zahlen. Doch als die Übernahme vor zwei Wochen bereits weitgehend perfekt gewesen war, konterte AT&T mit einem um fünf Mrd. Dollar höheren Gebot, das der MediaOne-Vorstand am vergangenen Sonntag akzeptierte. ComCast versuchte zunächst noch, den Internet-Anbieter America Online und Microsoft als Partner für ein neues Gegengebot zu gewinnen. Doch führten gleichzeitige Verhandlungen mit dem Konkurrenten AT&T schließlich zum Erfolg. Sprecher beider Unternehmen bezeichneten den Handel am Dienstang abend als vorteilhaft für beide Seiten.

    Vorgesehen ist vor allem eine geographische Aufteilung des Marktes. AT&T bekommt von ComCast etwa den Markt in Chicago, während ComCast das Kabelgeschäft in Washington und Baltimore von AT&T übernimmt. ComCast wird seine Kundenbasis damit um netto zwei auf acht Millionen Abonnenten aufstocken können und muß dafür ein Aktienpaket im Wert von 9 Mrd. Dollar zahlen. Ebenfalls Bestandteil des Handels ist, daß AT&T den ComCast-Kunden später Fernsprechverbindungen über den Kabelanschluß anbieten darf. Ma Bell hat damit zwar zwei Millionen der von MediaOne verkabelte Haushalte aufgegeben, aber dafür sechs Millionen ComCast-Anschlüsse fürs Telefongeschäft gewonnen. AT&T wird damit künftig neben 70 Prozent aller Ferngespräche auch noch 60 Prozent aller Kabelanschlüsse in den Vereinigten Staaten kontrollieren.

    Die Möglichkeit, daß Microsoft, der Internet-Anbieter AOL oder die zuletzt ebenfalls interessierte Telefongesellschaft MCI Worldcom noch auf eigene Faust ins Bietergefecht einsteigen, gilt als unwahrscheinlich. Microsoft, dessen Strategen in den vergangenen Tagen verschiedene Szenarien durchspielten, verhandelt nach neuen Berichten derzeit sogar über eine Beteiligung an AT&T. Der Softwareriese plant ein Investment von fünf Mrd. Dollar, um knapp drei Prozent der größten amerikanischen Telefongesellschaft zu kaufen. Hintergrund dieses Geschäfts: Microsoft versucht seit Jahren vergeblich, seine Software zum Standard für das Kabelfernsehen per Set-top-Box zu machen. Was dem Microsoft-Chef Bill Gates im Wettbewerb bisher nicht gelang, könnte er sich auf diese Weise kaufen. [mehr] [...und in Deutschland]



    Microsoft Takes AT&T Stake, To Ally On Services

    Aus:
    Yahoo-News, 6. Mai 1999, 15.39 Uhr MESZ (Technology).

    NEW YORK. Software giant Microsoft Corp. (Nasdaq: MSFT - news) said Thursday it would take a $5 billion stake in AT&T Corp. (NYSE: T - news), the No. 1 U.S. long-distance company, forging an alliance to speed the delivery of voice, video and Internet services into millions of American homes.

    Under the non-exclusive agreement, which confirmed widespread expectations, AT&T will increase its use of Microsoft's Windows CE-based operating system software in its digital set-top boxes, through which AT&T expects to manage its high-capacity cable links to customers. AT&T had previously committed to use a Windows CE-based system in 5 million television set-top boxes, which will be raised 50 to 100 percent under Thursday's announcement. AT&T will also license software Microsoft is developing to deliver e-mail and interactive services over cable television.

    After completing its proposed acquisition of cable company MediaOne Group Inc., systems owned and operated by AT&T will have a potential audience of 25 million homes. Microsoft has agreed to pay $5 billion for newly issued AT&T convertible trust preferred securities and warrants. The preferred securities will have a face value of $5 billion and be priced at $50 each, with a quarterly payment of 62.5 cents per security. The 30-year maturity securities will be convertible into 66.7 million AT&T shares at $75 a share. The warrants will be exercisable in three years to buy 40 million AT&T common shares for $75 each. Microsoft will also buy MediaOne's 29.9 percent interest in Telewest Communications Plc, Britain's second biggest cable company, through a tax-free exchange of Microsoft shares. [mehr]



    Telekom gewinnt Rechtsstreit um Telefonbuch-CD

    Urteil des Bundesgerichtshofs

    Aus:
    Yahoo-News, 6. Mai 1999, 17.25 Uhr (Wirtschaft).

    KARLSRUHE. Die Deutsche Telekom hat im Streit um die Telefonauskunfts- CD-ROMs gegen die Konkurrenz endgültig gewonnen: Verlage dürfen die deutschen Telefonbücher nicht ohne die Erlaubnis des Telefonriesens übernehmen und verkaufen. Dies hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Donnerstag in einem Grundsatzurteil entschieden. Die Richter gaben damit der Klage der Telekom- Tochter DeTeMedien statt. Sie hatte sich gegen zwei Unternehmen gewandt, die ohne Zustimmung der Telekom über 30 Millionen Einträge aus den Telefonbüchern auf CD-ROM gepreßt hatten.

    Die Unternehmen hatte die Daten aus den Büchern einscannen oder eintippen lassen und diese Telefonauskunfts- CD-ROMs weit unter dem Preis des deutschen Telefonriesens verkauft. Auf die Klage der DeTeMedien verurteilte der BGH die beiden Firmen jetzt zur Unterlassung. Seit 1. Januar 1998 stehen Datenbanken in der Europäischen Union unter besonderem Schutz, erläuterten die Bundesrichter ihre Entscheidung.

    Zugleich erkannte der BGH der Telekom- Tochter Schadenersatz zu. Denn die Datenübernahme aus den Telefonbüchern habe gegen die guten Sitten im Wettbewerb verstoßen. Die Telefonbücher seien mit erheblichem Aufwand hergestellt worden. Deshalb müsse es ein Unternehmen nicht hinnehmen, daß ein Konkurrent auf diesen Leistungen aufbaue und dazu noch von dem guten Ruf profitiere, den sich die Telekom wegen der Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der Daten erworben habe. Entsprechend kann die DeTeMedien nun für die Übernahme der Telefonbuchdaten Geld verlangen. Die Richter betonten allerdings, daß die Telekom wie jeder andere Anbieter von Telefondienstleistungen die Teilnehmerverzeichnisse anderen gegen Entgelt zur Verfügung stellen muß.

    Die Deutsche Telekom hatte die Firmen durch alle Instanzen verklagt, weil sie in der Übernahme der Angaben aus ihren Telefonbüchern eine Urheberrechtsverletzung und einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht sah. Von dem Konkurrenzkampf um die Auskunfts- CD-ROMs konnten jedoch die Verbraucher profitieren. Während die Disk der Telekom-Tochter 1990 noch 499 Mark kostete, liegen die Preise für die Telefon- Silberlinge inzwischen bei knapp 30 Mark. Der Telefonriese mußte seine Preise an die Konkurrenten anpassen, die ihre Produkte für 29,50 Mark auf den Markt brachten.

    In der Vorinstanzen waren das Oberlandesgericht Frankfurt und das Oberlandesgericht Karlsruhe zuvor zu unterschiedlichen Auffassungen gelangt. Während das Karlsruher Gericht den dort beklagten Verlag zur Unterlassung und zur Zahlung von Schadensersatz in unbestimmter Höhe verurteilte, hatten die Richter in Frankfurt die Klagen abgewiesen. (Aktenzeichen: BGH I ZR 199/96 und 5/97)



    Microsoft's biggest cable and telecom deals

    Aus:
    Yahoo-News, 6. Mai 1999, 23.13 Uhr MESZ (Business).

    SEATTLE – May 5. Microsoft's $5 billion investment in AT&T Corp. culminates two years of aggressive spending aimed at speeding deployment of a new generation of high-speed video and data services. Here are the biggest deals:



    NTL gets Cablelink after court hearing

    Aus:
    Inside Cable, 10. Mai 1999. [Original]

    DUBLIN. NTL has won the battle to acquire Cablelink, Ireland's largest cable television provider. The joint owners, Telecom Eireann and Radio Telefis Eireann, announced that NTL was the successful bidder after an Irish judge had allowed the competitive tendering process to stand, despite attempts by one of the other bidders, Esat, to have the it voided. NTL is to pay 535.18 million Irish Pounds (approximately US$730 million; 445 million pounds sterling). NTL expects to complete the acquisition in the summer.

    Cablelink operates in Dublin, Galway and Waterford and has a customer base of over 360,000 subscribers, an 83 % penetration rate. Its franchises have a 5 year exclusivity and 15 year licences which allow telephony and Internet services to be offered as well as TV. NTL already holds the franchise for Northern Ireland and is planning to upgrade the existing Cablelink system to match the new build in the north. This will mean a fibre trunk network with all customers served by a 750 MHz two-way digital cable network capable of delivering 300+ television channels, voice telephony and high-speed Internet access. [more]



    Telekom erhöht Angebot für Debis-Übernahme

    Aus:
    Yahoo-News, 10. Mai 1999, 19.24 Uhr (Wirtschaft).

    BERLIN. Die Daimler-Chrysler-Tochter Debis hat einen Medienbericht zurückgewiesen, laut dem Gespräche über ihren Verkauf an die Deutsche Telekom geführt werden. "Wir dementieren, daß es solche Verhandlungen gibt", sagte Unternehmenssprecher Rainer Knubben am Montag in Berlin. "Debis ist weder zu verkaufen, noch geht es an die Börse." Die Telekom- Zentrale in Bonn dementierte den Bericht zwar nicht, erklärte aber, sich nicht an Spekulationen zu beteiligen. Die Internet-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "DM" (DM Online), hatte zuvor berichtet, Telekom-Chef Ron Sommer verhandele mit Daimler-Chrysler über die Übernahme. Er habe sein ursprüngliches Angebot von 11 auf 17 Milliarden Mark erhöht.



    Telefonstudie: Kunden nehmen billigsten Anbieter

    Aus:
    Yahoo-News, 11. Mai 1999, 13.00 Uhr (HighTech).

    BERLIN (ZDNet Deutschland). Der Preis ist nach wie vor das wichtigste Merkmal bei der Wahl eines Telefonanbieters. Das ergab eine Befragung von mehr als 10.000 Kunden privater Telekommunikationsgesellschaften im Auftrag der Tarifdatenbank "billiger-telefonieren.de" und "Spiegel Online".

    Bei der Bewertung des Images der einzelnen Gesellschaften schnitt die Telekom sehr schlecht ab. Sie gilt in den Augen der Befragten als nicht modern, unflexibel und unsympathisch. Die Gesellschaften Arcor, TelDaFax und Viag Interkom hingegen gelten als seriös und kompetent. MobilCom wird zwar als modern, aber nur als mäßig seriös wahrgenommen.

    Viele Kunden wünschen sich günstigere Ortsgespräche. 96 % geben dies als Voraussetzung für einen vollständigen Wechsel zu einem anderen Anbieter an. Eine wesentlich geringere Rolle spielt die Qualität der Leistung, wie etwa das Angebot von Service-Hotlines. 85 % der Gefragten zeigten sich über die Aufgabe der Regulierungsbehörde richtig informiert. Fast die Hälfte der Befragten glaubt jedoch fälschlicherweise, daß die neuen Telefon- gesellschaften ihre Tarife von der Behörde genehmigen lassen müßten. [mehr]



    US West Cutting Internet Cost

    Aus:
    Yahoo-News, 11. Mai 1999, 16.43 Uhr MESZ (Technology).

    NEW YORK. US West is cutting the price of its high-speed Internet access phone lines to $29.95 per month in an effort to compete with services offered by cable television companies. US West hopes the 25 percent price cut will position it as a leader in the race to provide faster Internet service, USA Today reported today.

    Digital subscriber lines, or DSLs, offered by US West and other local phone companies have traditionally been more expensive than the cable lines. The DSL service allows data to download about five times faster than a 56-kilobit modem attached to a regular phone line. A single DSL can handle voice and data calls simultaneously. Customers still need an account with Internet access provider to get on the Web. US West will offer a package deal that includes the DSL and Internet access for $47.90 a month, USA Today said.

    Bell Atlantic Corp. (NYSE: BEL - news) and SBC Communications Inc. (NYSE: SBC - news) are expected to offer this summer a DSL package combined with America Online Inc. (NYSE: AOL - news)'s Internet access for about $40 a month, matching the cost of the cable-Internet package by At Home Network, the biggest cable modem service. Denver-based US West accounted for 40 percent of the nation's 47,800 DSL subscribers at the end of 1998, according to USA Today.



    Van Miert erinnert Deutsche Telekom an Verkauf des TV-Kabelnetzes

    Aus:
    vwd-Wirtschaftsdienst, 11. Mai 1999, 17.08 Uhr (Telekommunikation).

    ANTWERPEN. EU-Wettbewerbskommissar Karel Van Miert hat die erklärte Absicht der Deutsche Telekom AG, Bonn, sich von ihrem Kabelnetzanteil zu trennen, nicht aus den Augen verloren. Der EU-Kommissar sagte am Dienstag in Antwerpen, daß er mehr Informationen brauche, was das Timing und die Art und Weise des Verkaufs betrifft. "Das ist sicher ein Fall, den man nicht vergessen darf", sagte Van Miert am Rande einer Veranstaltung über die Situation des Telekommarktes in Belgien. Laut Van Miert hat die Deutsche Telekom zugesagt, ihr Kabelnetz zu verkaufen [Ed: aber wie!].

    "Es ist aber noch nicht klar wann", sagte Van Miert. Dies werde wahrscheinlich auf "regionaler Basis" passieren. "Im Prinzip sehe ich keine Probleme", so der EU-Kommissar weiter. Van Miert zeigte sich bei seinem Vortrag auch besorgt darüber, wenn ein Unternehmen wie die Deutsche Telekom das Kabelnetz und die Infrastruktur dominiere. Dies sei dem Wettbewerb abträglich, so Van Miert. "Wir können es nicht akzeptieren, daß bestimmte Unternehmen den Zugang zum Markt verhindern", sagte Van Miert. Ehemalige Monopolisten sollten dabei nicht auch noch bevorzugt werden.

    Die Dienststelle für Wettbewerb der EU-Kommission untersucht derzeit auch eine Klage eines Telekomkonkurrenten gegen den Beschluß der deutschen Regulierungsbehörde über die Mietkosten für die sogenannte "letzte Meile". Van Miert wollte auf Anfrage zu den Aussichten der Klage keine Stellung nehmen. "Wir prüfen die Beschwerde", sagte er. Er müsse zunächst die Schlußfolgerungen seiner Experten abwarten.



    Telekom-Ortsmonopol verhindert Pauschaltarife

    Internet-Zugang mit Minutenbremse

    Der Preiskampf unter den Internet-Providern ist eröffnet. Nach dem von Ferngesprächen bekannten Muster drängen günstige Anbieter auf den Markt, ohne vom Kunden eine vertragliche Bindung zu verlangen: Sie bieten Internet by call.

    Aus:
    Handelsblatt, 12. Mai 1999, Seite xx (Computer und Online).

    DÜSSELDORF – Dienstag, 11. Mai 1999. Deutsche Internet- Surfer werden kräftig zur Kasse gebeten: Nach einer Untersuchung der OECD rangiert die Bundesrepublik bei den Internet-Zugangskosten auf Platz 28 von 29 Mitgliedern. Aufgrund der Daten, die im Mai 1998 erhoben wurden, errechnete die OECD monatliche Ausgaben von knapp 70 $ schon für einen durchschnittlichen Nutzer, der außerhalb der Spitzenzeiten online geht. Auch wenn es inzwischen etwas preiswerter geworden ist, so nimmt Deutschland immer noch einen der letzten Plätze ein. Das ist zu teuer für eine Nation, die eine bedeutende Rolle bei zukünftigen E-Commerce-Markt spielen will.

    „Die deutschen Zugangskosten zum Internet sind im internationalen Vergleich zu hoch“, bestätigt Michael Haas, Analyst bei der International Data Corporation (IDC). Die Auswirkungen lassen sich aus dem neuesten Online-Monitor der GfK herauslesen: Zwar hat sich die Zahl der Surfer im vergangenen halben Jahr um gut eine auf 8,4 Millionen erhöht; doch immer noch ist die Durchdringung mit dem Zukunftsmedium in Privathaushalten mit zehn Prozent im internationalen Vergleich gering. In Großbritannien etwa haben fast 20 Prozent der Privathaushalte einen Online- Anschluß; das Land ist allerdings auch mit einer wachsenden Zahl von kostenlosen Internet-Zugängen gesegnet.

    Deutsche Nutzer können von solch geschenkter Bandbreite vorläufig nur träumen. Denn bevor die Reise durchs World Wide Web beginnen kann, muß die Telefon- Verbindung zum Internet- Provider stehen. Damit ist selbst ein kostenfreier Netz-Zugang, wie ihn germany.net seit Jahren anbietet, am Ende zumindest so teuer wie ein Ortsgespräch. Gleiches gilt bei Internet- Providern, die gegen eine Monatspauschale unbegrenztes Surfen versprechen: Der Telefongebühren-Zähler tickt trotzdem – ganz unbeeindruckt von den günstigen Konditionen – Minute für Minute weiter.

    "Dirty last mile"

    Schuld ist dasselbe Hindernis, das auch den Kampf um Kunden beim reinen Telefon- Geschäft auf Ferngespräche beschränkt: Einem einzigen Anbieter, nämlich der Deutschen Telekom, gehört fast komplett die „letzte Meile“. Die Strecke von der heimischen Telefonsteckdose bis zur ersten Vermittlungsstelle wird von der Telekom kontrolliert. Und zumindest für das Überwinden dieser Strecke – der „dirty last mile“ – werden jede Minute Verbindungsgebühren (Interconnection) fällig. Immerhin aber kostet diese mit 1,97 Pfennigen tagsüber und 1,24 Pfennigen abends deutlich weniger als ein herkömmliches Ortsgespräch, das sich die Telekom mit bis zu 8 Pfennigen je Minute bezahlen läßt.

    Eine neue Generation von Providern macht sich diese Preisunterschiede zunutze: Mindestens zehn deutsche Firmen bieten mittlerweile Internet zum günstigen Komplettpreis an. Dabei lassen sich zwei Gruppen von Anbietern ausmachen: Telefongesellschaften, die ins Internet expandieren, und ISP (Internet Service Provider), die zusätzlich Telefonleistungen anbieten. Online- Dienste wie AOL, die sich auschließlich um die Internet-Seite kümmern, könnte da sehr schnell das Nachsehen haben. Richtig in Bewegung gekommen ist die Branche durch die drastische Preissenkung bei T-Online: Seit 1. April verlangt die Telekom-Tochter nur noch sechs Pfennige pro Minute – inklusive Telefongebühr. Nachgezogen haben zum einen bereits Mitbewerber aus dem Telefon- Geschäft; den günstigsten Preis hält derzeit mit bundesweit fünf Pfennigen je Minute die Schleswiger Mobilcom. Anders als T-Online verzichten Mobilcom und andere Anbieter inzwischen ganz auf Grundgebühren, Mindestumsätze oder vertragliche Bindung. Dieses Modell nennt sich „Internet by call“. Das Beispiel bei den Ferngesprächen zeigt, daß sich auf diese Art und Weise schnell Marktanteile gewinnen lassen.

    Neben den Telekom-Unternehmen mischt eine wachsende Zahl von Anbietern aus der Computer- Ecke im Zugangsgeschäft mit. Aus ihrem Kreis kommt auch die derzeit einzige Gesellschaft, die mit dem Mobilcom- Kampfpreis mithält, wenn auch mit kleinen Einschränkungen: die Nikoma Media Works GmbH. Die Hamburger verlangen eine Anmeldung und können den 5-Pfennig-Tarif derzeit nur in 16 Großstädten anbieten; andernorts werden 6 Pfennige pro Minute fällig.

    Wann kommt die "flat rate"?

    Gerade sehr aktive Surfer aber interessiert vor allem eines: Wann kommt die echte „flat rate“, also ein Tarif, in dem sämtliche Kosten pauschal für einen Monat beglichen werden? Angesichts des immer laufenden Minutenzählers sind solche Angebote schwer zu kalkulieren, wie etwa Internet- Aggressor Mobilcom schon feststellen mußte: Sein Pauschal- Angebot von 77 DM im Monat für den abendlichen Internet- Zugang ging schon nach wenigen Wochen wieder „offline“.

    Jörn Klocke von der Ibbenbürener Inetservice AG verbreitet dennoch Hoffnung. Sein Unternehmen werde ab diesem Sommer Stück für Stück einen echten Pauschal- Zugang einführen; ein bundesweites Angebot ist ab Anfang 2000 geplant. Zunächst kommen nur Altkunden zum Zuge. Vorgesehen sind laut Klocke zwei flat rates, die sich nach der Länge der Nutzung richten: Der Tarif für „Power- User“ müsse schon berücksichtigen, daß diese Leute tatsächlich fast durchgehend im Netz sitzen. Mit anderen Worten: er wird nicht billig sein.

    Für IDC-Analyst Haas sind die aktuellen Preise angesichts der von der Telekom aufgestellten Minuten-Hürde denn auch fast schon am Tiefpunkt angelangt. Er erwartet zwar weitere Reduzierungen, weist aber darauf hin: „Die Luft ist ziemlich dünn geworden.“ Nachhaltige Besserung könnten nur neue Techniken bringen: Internet über Strom- oder Fernsehkabel kommt ebenso in Frage wie der neue Standard ADSL, den T-Online ab diesem Sommer vermarkten möchte. Alle diese Alternativen umgehen die Telefon- Vermittlungsstellen und könnten daher den teuren Minutenzähler stoppen.

    Deutschlands zweitgrößter Provider, AOL Bertelsmann Online, schenkt zumindest offiziell und öffentlich solchen Fragen bislang wenig Aufmerksamkeit. „Wir sind ein Provider, keine Telefon- Firma“, sagt deren Sprecher Frank Sarfeld trotzig. Er bekräftigt allerdings auch die Ankündigung, „sicher vor dem 1. Oktober“ eine AOL- flat-rate einzuführen, die „so günstig wie in den USA“ (19,95 Dollar) sein werde. Die Telefonkosten wären darin aber nicht enthalten, so daß die meisten Kunden zusätzlich den Telekom- Ortstarif bezahlen müßten, der allein schon oft über den Gesamtkosten für Internet-by-call liegt.

    Offiziell setzt AOL ganz auf eine ausstehende Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post. Bei einer genauen Überprüfung der Tarife von T-Online könnte durchaus herauskommen, daß die Verbindungsgebühr zu Online-Diensten sinken muß. Jedoch hat die Bertelsmann AG als Teilhaberin des deutschen AOL-Dienstes bereits einen Fuß im Telefon- Geschäft: Die 50-Prozent- Beteiligung Mediaways betreibt nach eigenen Angaben eines der größten Internetwerke Deutschlands und könnte nach Ansicht von Experten rasch auch den Schritt zum Telefonnetz- Betreiber vollziehen.



    Cisco liefert DSL-Server an Telekom

    Aus:
    Yahoo-News, 12. Mai 1999, 13.00 Uhr (HighTech).

    BONN (ZDNet Deutschland). Die Deutsche Telekom bezieht die Server für ihre DSL-Technik von Cisco. Der Netzwerker liefert als Hauptbestandteil für den Aufbau des Breitbanddienstes acht Stück des Cisco 6400 Universal Access Server an das Telekommunikationsunternehmen. Der Cisco 6400 Universal Access Concentrator ist ein skalierbares Gateway für Service Provider. Das Gerät ermöglicht On-demand- Services mit hoher Geschwindigkeit. Es wird in den Vermittlungsstellen und Points-of-Presence von Service Providern oder in Rechenzentren von Großunternehmen eingesetzt.

    Die erste Phase des DSL-Dienstes der Deutschen Telekom begann am 1. April 1999 und wurde ausschließlich Geschäftskunden angeboten. Ab Juli 1999 wird der Dienst auch für Privatanwender bereitgestellt. Die T-Online- DSL-Verbindung bietet Übertragungsraten von 768 KBit in der Sekunde downstream und 128 KBit in der Sekunde upstream. Wichtiges Grundlagenwissen über ADSL und ADSL-Lite vermittelt ein umfangreiches ZDNet-Special.



    Microsoft und @Home gehen strategische Allianz ein

    Aus:
    vwd-Wirtschaftsdienst, 14. Mai 1999, 8.34 Uhr (Telekommunikation).

    REDWOOD CITY. Die @Home Corp ist eine strategische Allianz mit Microsoft Corp eingegangen, um den Einsatz von Breitband- Internetdiensten voranzutreiben. Wie @Home Corp mitteilte, beabsichtigen die beiden Unternehmen, das Server-Betriebssystem "Windows NT" in das Netz des Internet- Anbieters zu integrieren.



    Telekom mit neuem Online-Zahlverfahren

    Die Deutsche Telekom hat sich erstmals über eine Alternative zum auslaufenden Microbilling geäußert: Die Bezahlung per 0190er-Nummer.

    Aus:
    Wirtschaftswoche, 14. Mai 1999, 12.21 Uhr (Netzwelt).

    (HON). Die T-Online-Mutter Deutsche Telekom hat sich jetzt erstmals dazu geäußert, wie die Alternative aussehen wird. Der Kauf von Produkten und Dienstleistungen im Internet sollen danach per Anruf an eine kostenpflichtige 0190er-Nummer abgerechnet werden.

    Das neue Verfahren soll am kommenden Mittwoch auf der Internet-World in Berlin vorgestellt werden. Kai Schlüter, zuständig für das Produktmarketing von E-Payment bei der Deutschen Telekom, sagte aber gegenüber der Online- Anbietervereinigung, daß die neue Lösung auf 0190er-Nummern basieren werde. Auch beim T-Online- Microbilling werden die Online- Einkäufe über die Telefonrechnung bezahlt. Im Gegensatz zu dem alten System, das nur im geschlossenen Dienst T-Online-Classic angeboten wurde, wird die Variante über die 0190er-Nummern auch im offenen Internet funktionieren.

    Einzelheiten der 0190er-Lösungen sind noch nicht bekannt. Es dürfte sich aber dabei um ein System handeln, das dem der eCharge Corporation ähnelt. Es kommt von der Bequemlichkeit her dem T-Online- Microbilling sehr nahe. Das Prinzip: Sobald der Nutzer einen kostenpflichtigen Dienst anfordert, trennt das Modem die Verbindung zum Internet und wählt eine kostenpflichtige Telefonnummer an. Die Kosten werden dann über die Telefonrechnung abgebucht. Anschließend wird die Verbindung wiederhergestellt.

    Die Nachteile: Für Menschen, die vom Büro aus mit einer Standleitung ins Internet gehen, kommt das Modell nicht in Frage. Für Maja Bott, Geschäftsführerin der Online- Anbietervereinigung, ist das aber eine erträgliche Einschränkung: "Bei Firmen lohnen sich auch andere Zahlverfahren wie Rechnungen und Abonnements." Die Zielgruppe seien auch beim alten T-Online-Microbilling eher Privatpersonen gewesen, so Bott.



    France Télécom und Enel verklagen Telekom

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 15. Mai 1999, Seite 20 (Wirtschaft).

    BONN. Die Deutsche Telekom muß sich wegen ihres Fusionsvorhabens mit Telecom Italia [Ed: nach Analystenmeinung "nur 2. Wahl"] Klagen ihres bisherigen Allianzpartners France Télécom und des italienischen Energiekonzerns Enel stellen. Das Vorgehen verlange eine juristische Klärung, teilten France Télécom und Enel in einem gestern in Rom verbreiteten Kommunique mit. Beide Firmen betreiben seit März zusammen mit der Deutschen Telekom die private italienische Telefonfirma Wind, die in direkter Konkurrenz zum Ex-Monopolisten Telecom Italia steht. Wind reichte bereits formal Klage ein, um "weitere Verstöße gegen bestehende Verträge und das Wettbewerbsrecht" zu verhindern. France Télécom will "in den nächsten Tagen" eine ähnlich lautende Klage einreichen. Der Stromversorger Enel will der Deutschen Telekom mit seiner Klage weiteres "illoyales Verhalten" untersagen lassen.



    Angebote für TV-Kabelnetz von TeleColumbus

    Aus: ARD/ZDF-Teletext, 16. Mai 1999, 21.15 Uhr, Tafel 141, Rubrik Wirtschaft.

    MÜNCHEN. Für das TV-Kabelnetz der gemeinsamen Tochter von RWE und Veba, TeleColumbus, liegen einem Bericht des FOCUS zufolge Kaufangebote von bis zu 1,5 Mrd. Mark vor. Das Magazin meldet, der niederländische-amerikanische Kabelnetzbetreiber United Pan-European Communications [UPC] wolle beispielsweise rund 1,3 Mrd. Mark zahlen. [siehe: Projekt "Chello Broadband"]



    US West will fusionieren

    Aus: ARD/ZDF-Teletext, 16. Mai 1999, 21.18 Uhr, Tafel 141, Rubrik Wirtschaft.

    NEW YORK. Die US-Telefongesellschaft US West und das Kommunikations- unternehmen Global Crossing verhandeln nach Angaben aus Unternehmenskreisen über eine Fusion. Das Volumen wird mit rund 30 Mrd. Dollar beziffert. In den Kreisen hieß es, ein mögliches Zusammengehen würde für die Konzerne AT&T und MCI einen ernsthaften Konkurrenten schaffen. [mehr]



    US-Telekom-Firmen sprechen über Fusion

    Weltweite Tätigkeit geplant

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 17. Mai 1999, Seite 20 (Wirtschaft). [Original]

    NEW YORK. Die expandierende internationale Telekommunkations- gesellschaft Global Crossing Ltd., Hamilton/Bermudas, und die im Westen der USA tätige Telefonfirma US West Inc., Denver/ Colorado, führen Fusionsgespräche. Es entstünde ein weltweit operierendes Unternehmen mit 17 Mrd. Dollar Umsatz und einem Börsenwert von etwa 65 Mrd. Dollar. Beide Firmen nahmen zu diesen Börsengerüchten und zu entsprechenden US- Presseberichten vom Wochenende keine Stellung. Die Global Crossing war erst vor zwei Jahren gegründet worden. Chef ist Robert Annunziata. Er hat sein Unternehmen durch zahlreiche Firmenaufkäufe zu einem der am schnellsten wachsenden Telekommunikationskonzerne gemacht.

    Global Crossing baut und betreibt ein globales Hochleistungs- Telekommunikationsnetz und ist auch die führende Unterwasser- Kabelfirma. US West deckt flächenmäßig ein riesiges Gebiet im Westen der USA ab, doch leben in ihrem Einzugsgebiet nur 14 Prozent der US-Bevölkerung. US West hatte vor einiger Zeit ihre Kabelfernsehsparte verselbständigt. Diese wird jetzt als "Media One" ausgerechnet vom Branchenführer AT&T für 58 Mrd. Dollar übernommen. US West würde durch den Zusammenschluß mit Global Crossing Zugang zum US- Ferngesprächsmarkt und zum internationalen Telekommunikationsmarkt erhalten.

    18.5.1999 (t-off/ag). Global Crossing und US West haben gestern in New York bestätigt, daß sie fusionieren wollen. Das neue Unternehmen wird Global Crossing Corporation heißen. Der Firmensitz wird New York sein.




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      Zum Teil 46

    © 1999-2009  – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 30.12.2009 01.28 Uhr