1807 |
Der französische Mathematiker Jean Baptiste Fourier
(17681830) entdeckt, daß sich beliebige Funktionen durch eine
Summe periodischer Funktionen (Sinus- Funktionen) darstellen lassen
(Fourier- Analyse). Insbesondere die auf dieser Erkenntnis basierende
Funktional- Transformation die Fourier- Transformation erlangte für die
Nachrichtentechnik eine große Bedeutung (Signal- Analyse, Datenreduzierung
usw.). |
1809 |
In der Münchener Akademie stellt Samuel Thomas von Sömmering den
ersten galvanischen und elektrochemischen Telegraphen vor. |
1831 |
Der englische Physiker und Chemiker Michael Faraday (17911867)
entdeckt die elektromagnetische Induktion. |
1832 |
Der amerikanische Kunstmaler und Ingenieur
Samuel Finlay Breese Morse (17911872) stellt seine ersten Entwürfe eines Telegraphen
mit elektromagnetischem Speicher fertig. |
1833 |
Die deutschen Physiker Carl Friedrich Gauß (17771855)
und Wilhelm E. Weber (18041891) bauen in Göttingen den
ersten elektromagnetischen Nadeltelegraphen, mit dem sie Signale über
eine Entfernung von 1500 Metern übermitteln. |
1837 |
Der deutsche Physiker K. A. Steinheil (18011870) erfindet den
Telegraph (griech. Fernschreiber). |
um 1840 |
Der englische Physiker Charles Wheatstone (18021875) erfindet das Relais.
Das ist eine Schaltung, die es ermöglicht, Stromkreise selbst über lange
Strecken intakt zu halten, indem sie den elektrischen Strom wieder 'auffrischt'. Relais
wurden als erstes bei der Eisenbahn zur Zugankündigung eingesetzt, später vor
allem in der Fernmeldetechnik.
|
24. Mai 1844 |
Geburtsstunde des Morse-Codes bestehend aus 4 Signalen (Lang, Kurz, lange Pause, kurze Pause), den
Samuel Finlay Breese Morse für die Telegraphie entwickelte. Morse übermittelt damit
erfolgreich Botschaften mit seinem Telegraphen über zirka 60 Kilometer von Washington nach
Baltimore. |
1846 |
Von dem deutschen Ingenieur Werner von Siemens (18161892) wird
der elektrische Zeigertelegraph mit Selbstunterbrechung entwickelt. |
1847 |
Werner von Siemens (18161892) und Georg Halske gründen in Berlin
die Telegraphen- Bauanstalt. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde daraus eines der
weltweit größten Elektro- Unternehmen. Um 1900 hat Siemens bereits 10.000 Mitarbeiter, um 2000 sind es weltweit um
die 420.000. Die Konzern- Zentrale wurde 1949 von Berlin nach München verlegt, Berlin
aber als Neben- Firmensitz beibehalten in dem seit 1899 erbauten Stadtteil
Siemensstadt (im Bezirk Charlottenburg) mit eigenem S-Bahnanschluß. |
26. Oktober 1861 |
Der deutsche Physiker Johann Philipp Reis (18341874) stellt
vor der Physikalischen Gesellschaft in Frankfurt am Main das erste Telephon
(hölzernes Ohr) vor. Ihm gelingt die erste brauchbare
Übertragung der menschlichen Sprache über eine Leitung.
|
27. Juli 1866 |
Start des regelmäßigen Telegraphen- Verkehrs über den Atlantik durch den amerikanischen
Unternehmer C. W. Field (18191892). |
1870 |
In Preußen wird die Postkarte quasi ein Vorläufer der
E-Mail eingeführt. |
1873 |
Der englische Physiker James Clark Maxwell (18311879)
vereinigt in seinem Buch A Treatise on Electricity and
Magnetism das gesamte damaligen Wissen über
Elektrizität und Magnetismus. Aus seinen Grundgleichungen der
klassischen Elektrodynamik
(Maxwellsche
Differentialgleichungen) lassen sich alle Gesetze der Elektrizität, des
Magnetismus und der Optik ableiten. Insbesondere folgt aus ihnen die Existenz
elektromagnetischer Wellen. Diese werden 15 Jahre später durch Heinrich Hertz
experimentell nachgewiesen. Die Maxwellsche Gleichungen bilden die Grundlage für die
Entwicklung der Elektro- und Nachrichtentechnik. |
14. Februar 1876 |
Patentanmeldung eines Fernsprechapparats unter No. 174.465 durch den
englischen Physiker Alexander Graham Bell (18471922). In der
Patentschrift beschrieb er die Erfindung als einen Apparat für
die telegraphische Übertragung von sprachlichen oder anderen
Tönen. |
9. Oktober 1876 |
Alexander Graham Bell und sein Assistent Thomas Watson führen auf der
Telegrafenleitung von Boston nach Cambridge (USA) das 1.
Ferngespräch der Welt. |
1877 |
Der Amerikaner Thomas Alva Edison (18471931) konstruiert mit
dem Phonographen ein Gerät mit Zinnfolienwalze zur Aufnahme und
Wiedergabe von Tönen. Er zeichnet damit erstmals Gesang auf
(Mary had a little lamb). Ein Jahr später läßt
er den Phonographen patentieren. |
1877 |
In Berlin nimmt das Kaiserliche Patentamt seine Tätigkeit in der
Wilhelmstraße 75 in Berlin-Mitte auf. |
12. November 1877 |
In Berlin wird die 1. Telegrafen-Linie in Betrieb genommen. Sie
führte nach Rummelsburg bei Berlin. |
1878 |
Der englische Physiker David Edward Hughes (19311900) erfindet
das Kohlekörner- Mikrophon. Erst damit wird vernünftiges
Fernsprechen möglich. |
1879 |
Die Akademie der Wissenschaft zu Berlin
setzt einen Preis aus für den Nachweis, daß ein
veränderliches, transientes elektrisches Feld ein transientes
magnetisches Feld erzeugt und umgekehrt (Nachweis der elektromagnetischen
Wellen). Das wäre ein Test der Maxwell- Theorie. Der junge
Experimental- Physiker Heinrich Hertz (18571894) erkannte,
daß das Problem gelöst werden kann. |
12. Januar 1881 |
Beginn des öffentlichen Telefonverkehrs in Deutschland. In Berlin
errichtet Siemens die erste Vermittlungsstelle (Handvermittlung) mit
8 Teilnehmern. |
14. Juni 1881 |
In Deutschland (Berlin) erscheint das 1. Telefonbuch das Buch der 94 Narren,
wie es spöttisch genannt wird. Angesicht des Telefon-Booms mußte es dann monatlich neu
erscheinen, denn der Schwindel aus Amerika kam bei den (reichen) Berlinern an. |
1883 |
Der deutsche Ingenieur Paul Nipkow (18601940) erfindet die
Lochscheibe zum Abtasten, Zerlegen und Zusammensetzen von (bewegten)
Bildern, womit das Fernsehen möglich wird. |
1884 |
Auf einer internationalen Konferenz wurde die Zeit genormt. Es wurden die Zeitzonen
eingeführt. |
1885 |
Der deutsch-amerikanische Erfinder Hermann Hollerith
(18601929) entwickelt die nach ihm benannte Lochkarten- Maschine zur
Verarbeitung von Daten. |
1887 |
Der deutsch-amerikanische Elektrotechniker Emil Berliner
(18511929) erfindet das Grammophon den Schallplattenspieler.
Er ersetzte die Walze des Edison- Phonographen durch eine Platte aus
Hartgummi die Schallplatte. |
1888/89 |
Der deutsche Physiker Heinrich Hertz (18571894) weist experimentell die Ausbreitung von
hochfrequenten elektromagnetischen Wellen (Radiowellen im leeren Raum) nach, womit die Maxwellsche
Theorie bewiesen ist. Er selbst meinte, daß seine Entdeckung der Fernwirkung der Wellen nie eine
praktische Anwendung haben werde. |
1889 |
Der Amerikaner A. B. Strowger erfindet den Wähler (Strowger-
Wähler). Damit wird der Bau automatischer Telefon- Vermittlungsstellen
möglich. |
20. August 1892 |
Max Skladanowsky macht in Berlin mit dem Bioscope seine
(die?) ersten Filmaufnahmen. Auf dem Dach des Hauses Schönhauser
Allee 148 nahm er seinen turnenden Bruder Emil auf. |
1895 |
Die Antenne wird von dem russischen Physiker Alexander Popow
(18591905) erfunden. |
1895 |
Der italienische Physiker Guglielmo Marconi (18741937)
erfindet die drahtlose Telegraphie. Dafür erhält er 1909 den
Physik- Nobelpreis. |
Juni 1896 |
Der Italiener Guglielmo Marconi (18741937) reicht sein erstes Patent ein das
1. Radiopatent überhaupt. Nur er hatte die praktische Bedeutung der
Hertzschen Wellen für die Nachrichtenübertragung erkannt. Er
gründet die Marconi-
Company. |
1897 |
Der deutsche Physiker Karl Ferdinand Braun (18501918) entwickelt die nach ihm benannte
Kathodenstrahlröhre (Braunsche Bildröhre), mit der elektrische Signale auch Bilder
dargetellt werden können. Die Braunsche Röhre ist später die Grundlage für
die Entwicklung elektronischer Fernsehempfänger. |
7. Oktober 1897 |
Adolf Karl Heinrich Slaby und Graf Georg Wilhelm von Arco erzielen mit der
1. drahtlosen Telegrafie zwischen Berlin- Schöneberg und
Rangsdorf (südlich von Berlin) einen Weltrekord. |
1899 |
Das Siemens-Kabelwerk nimmt am Rohrdamm als 1. Fabrik des späteren
Industriestandorts Berlin- Siemensstadt die Produktion auf. |
1900 |
Erstes Wähl-Versuchsamt der Deutschen Reichspost für 400
Anschlüsse in Berlin. Erbaut von der Strowger Automatic Telephone
Exchange Corporation (USA). |
1900 |
Erste drahtlose Telegraphie zwischen Borkum und dem Feuerschiff
Borkum-Riff. |
14. Dezember 1900 |
Vor der Deutschen Physikalischen Gesellschaft präsentiert Max Planck in
Berlin sein Quanten- Konzept, wonach Energie bei der Emission und Immission von
elektromagnetischer Strahlung durch Atome nur in definierten Portionen
(Quanten) ausgetauscht werden kann: E = h · f mit der
Naturkonstanten h
(Wirkungsquantum oder Planck- Konstante) und Frequenz f der Strahlung.
Planck begründet damit die Quanten- Physik (Quanten- Mechanik), aus der
sich später eine Quanten- Technik (Halbleiter, Laser, Mikroelektronik u.a.)
entwickeln wird. |
1901 |
Der Kristall-Detektor wird von dem deutschen Physiker Karl Ferdinand Braun
(18501918) entdeckt. Er weiß aber noch nicht, daß dessen
Wirkungsweise mit der Planckschen Quanten- Theorie erklärt werden kann. |
27. Mai 1903 |
Die AEG (Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft) und Siemens & Halske
gründen 6 Jahre nach den ersten erfolgreichen Funkversuchen in
Deutschland in Berlin die Gesellschaft für Drahtlose Telegraphie
mbH die legendäre Telefunken. Telefunken überstand zwei Weltkriege,
jedoch nicht das miserable Management westdeutscher Konzernlenker. Bereits 1941
steigt Siemens aus und 1967 geht Telefunkens Selbstständigkeit verloren, das
Unternehmen geht im Konzern AEG-Telefunken auf. 1985 verschwindet der Name
Telefunken aus dem Konzern-Namen, nachdem Daimler-Benz unter der
Ägide von Edzard Reuter die AEG zum Sanieren übernimmt. Und das war der
Anfang vom endgültigen Ende.
|
1903 |
Zweites Wähl-Versuchsamt der Deutschen Reichspost für 1.000
Anschlüsse. Erbaut mit amerikanischem Material. Denn schon damals
war die deutsche Telekommunikationstechnik nicht auf der Höhe der
Zeit. Erst in den Folgejahren gelang Siemens mit einer Vielfalt von
wichtigen Erfindungen vom Vor- bis zum Schrittwähler der
Anschluß an den Weltmarkt. |
1904 |
Der englische Physiker John Ambrose Fleming erfindet die Röhrendiode
(Gleichrichter). |
1906 |
Man hat inzwischen herausgefunden, daß auch ein Kristall als
Gleichrichter für Hochfrequenz fungieren kann, z. B. im Detektordraht-
Kristallempfänger. |
1906 |
Die Verstärkerröhre wird von dem Amerikaner Lee de Forest und dem Österreicher
Robert von Lieben erfunden. Sie entdecken, daß sich der Elektronenstrom durch ein Gitter
zwischen Kathode und Anode steuern läßt (Triode). Damit lassen sich erstmals kleine Signale
verstärken.
 |
19. August 1906 |
In Nauen bei Berlin wird die Großfunkstelle der Gesellschaft für
drahtlose Telegraphie (später Telefunken) in Betrieb genommen. |
1910 |
Der Hebdrehwähler wird in die automatische Telefon-
Vermittlungstechnik eingeführt. |
1913 |
Telefunken erwirbt die Röhren-Patente von Robert von Lieben. Damit beginnt die
Erfolgsgeschichte von Telefunken. Die Elektronenröhre wird zum wichtigsten
Bauelement der Nachrichtentechnik. |
1916 |
Die ersten Verstärker- und Sende- Röhren werden hergestellt. |
1918 |
Die Deutsche Reichsbahn beginnt mit ersten Tests der mobilen
Telefonie. |
1918 |
Von Nauen bei Berlin aus wird mit einer Sendeleistung von 400 Kilowatt bis nach Neuseeland gefunkt.
Die Funkwellen umspannen erstmals den ganzen Erdball. |
22. Dezember 1920 |
Vom Sender Königs Wusterhausen auf dem Funkerberg bei Berlin wird auf Welle 2700 das 1. Live-
Weihnachtskonzert übertragen. Dort experimentierte bereits die Deutsche Reichspost seit
1919 mit den Möglichkeiten des Rundfunks. |
17. September 1922 |
In Berlin stellen die deutschen Ingenieure Hans Vogt, Benedict Engl und
Joseph Massolle den ersten Film mit integrierter Lichttonspur vor,
womit die Synchronlauf- Probleme bisheriger Tonfilm- Syteme überwunden
sind. |
16. Mai 1923 |
In Weilheim (Oberbayern) wird die 1. vollautomatische Fernwählverbindung im
Deutschen Reich in Betrieb genommen. Von einer Poststelle aus sind damit Gespräche
über das Ortsnetz hinaus per Hand ohne Vermittlung des Fräuleins vom Amt
möglich. |
1923 |
In Deutschland nimmt der 1. Rundfunksender in Berlin seinen
regelmäßigen Betrieb auf. |
29. Oktober 1923 |
Aus dem VOX-Haus am Potsdamer Platz in Berlin wird auf Welle 400 im Rundfunk zum 1. Mal
ein Konzert übertragen. Damit beginne der deutsche Unterhaltungs-
Rundfunkdienst, hieß es in der ersten Ansage. Die monatliche
Rundfunkgebühr beträgt 350 Mrd. Mark (Inflationsgeld). |
14. Februar 1924 |
In den USA wird aus der von Herman Hollerith gegründeten Computing Tabulating
Recording Company (CTR) die International Business Machines die
IBM (Big Blue),
die Computer- Geschichte schreiben wird. |
3. Dezember 1924 |
In Königs Wusterhausen bei Berlin wird mit dem Bau eines 280 m hohen
Sendemastes für den Rundfunk begonnen. |
4. Dezember 1924 |
In Berlin wird die 1. Deutsche Funkausstellung eröffnet.
180.000 Besucher bestaunen den ersten Röhren-Radioempfänger. Als
besondere Attraktion wird das Zug- Telefon vorgestellt.
[Die Highlights seit 1924] |
1925 |
Auf der Leipziger Messe stellt die Berliner C. Lorenz AG erstmalig
einen Fernschreiber nach dem Start-Stop- Prinzip (Springschreiber)
vor. |
1926 |
Bahnreisende der 1. Klasse können auf der Strecke Berlin- Hamburg aus
dem fahrenden Zug heraus mobil telefonieren. |
1926 |
Erste Fernsehversuche der Deutschen Reichspost. |
1926 |
Mit der von Manfred von Ardenne entwickelten Dreifachröhre das ist quasi die 1.
integrierte Schaltung wird der Bau einfacher und betriebssicherer Radiogeräte
möglich. |
15. August 1926 |
In Berlin-Lichterfelde und Berlin-Wannsee werden die ersten
Selbstwähltelefone installiert. |
3. September 1926 |
Auf dem Berliner Messegelände an der Masurenallee in Charlottenburg
wird anläßlich der 3. Großen Funkausstellung der 138 m
hohe Funkturm des Architekten Heinrich Straumer eingeweiht. Der
Funkturm ist zugleich Aussichtsturm mit einem in 55 m Höhe gelegenen
Restaurant und Sendeantenne für den Rundfunk. Dazu wurde die schwere
Stahlkonstruktion auf großen Porzellan- Isolatoren montiert. |
1927 |
Entwicklung der Tonfrequenz-Mehrfachtelegraphie durch Siemens &
Halske. |
1928 |
Mit dem Fernmeldeanlagengesetz (FAG) wird das Fernmeldemonopol
für die Deutsche Reichspost festgeschrieben. |
1928 |
Die Fernschreibmaschine wird eingeführt. |
9. September 1928 |
In Berlin endet die 5. Deutsche Funkausstellung (heutige
IFA). Die Attraktion war die 1. öffentliche
Vorführung von Fernsehen (Welt- Premiere des Fernkinos des Fernsehens). Norm: 30
Zeilen zu je 40 Bildpunkten (1200 Pixel) und 12,5 Bildwechseln pro Sekunde. |
Februar 1929 |
Der Berliner Radiotechniker Denes von Mihaly stellt das
Fern-Kino ein Apparat zur Fernübertragung von
Filmen vor. |
Juli 1929 |
Die Geheime Kanzlei des Reichspostministeriums zu Berlin
demonstriert in einem Aufruf (Pressemitteilung) trefflich
obrigkeitsstaatliches Denken. Die Berliner B.Z. am Mittag
dokumentiert am 4.7.1929 die ministeriale Forderung zum Telefon-
Hallo!:
Der Fernsprecher dient dem Verkehr; er erfordert daher von denen, die
sich seiner bedienen, Eile und größte Kürze. Leider
läßt ein gewisser Teil der Teilnehmer oft diese Grundforderung
eines schnellen und sicheren Betriebes außeracht. Ein häufig
vorkommender, den Betrieb erschwerender Fall sei hier besonders
erwähnt: A ruft B an. Der Angerufene meldet sich falsch mit
Hallo! A fragt deshalb: Ist dort Schilling, Berliner
Straße? oder Ist dort Pfalzburg 843? Daraufhin
kommt die Frage: Wer ist denn da? |
|
Und das geht noch eine Weile so hin und her, bis A schließlich
erfährt, das er mit Pfalzburg 043 spricht, also falsch verbunden ist.
Kostbare Arbeitszeit und ein unnötiger Aufwand an Nervenkraft sind
nutzlos vergeudet, nur weil der angerufene Teilnehmer sich nicht richtig
gemeldet hat. Warum beantwortete er den Anruf nicht mit Hier
Schilling!? Oder, wenn er seinen Namen nicht nennen wollte:
Hier Pfalzburg 843. Mit einem Falsch verbunden!
wäre die Sache dann schnell erledigt gewesen. [Ed:
Pfalzburg war der Name eines Ortsamts in Berlin- Wilmersdorf].
 |
1929 |
In Zeesen bei Königs Wusterhausen wird der 1. "Weltrundfunksender"
als Kurzwellensender mit 8 kW Sendeleistung in Betrieb genommen. |
1930 |
Der deutsche Musikstudent Oskar Sala (18.7.19102002) stellt in Berlin sein von ihm zusammen mit dem
Ingenieur Dr.-Ing. Friedrich Trautwein entwickeltes Trautonium der Öffentlichkeit
vor. Es ist das erste elektronische Musikinstrument, mit dem vollkommen neuartige Klänge und
Ton-Sequenzen (auch Untertöne) erzeugt werden können. In späteren Jahren führt die
Weiterentwicklung zum Mixtur- Trautonium, mit dem beispielsweise die Toneffekte in
Hitchcocks Film Die Vögel erzeugt wurden. |
17. September 1931 |
In New York wurde quasi die erste Langspielplatte vorgestellt. Es war eine Schallplatte aus Schellack
mit 33 1/3 Umdrehungen pro Minute und einem Durchmesser von 12 Inch (rund 30 cm), die den Ton zu Filmen
lieferte. Dieses Nadeltonverfahren konnte sich aber wg. der mangelhaften Synchronisierung von Bild und Ton
nicht durchsetzen. Dennoch ist sie das Vorbild für die 1949 eingeführte Langspielplatte aus
Kunststoff. |
1931 |
Auf der 8. Funkaustellung in Berlin stellt die Firma Loewe den 1. elektronische
Fernsehempfänger mit Braunscher Röhre vor. |
1932 |
Der 1. deutsche Fernsehsender wird in Berlin-Witzleben in Betrieb
genommen (6 kW UKW-Sender, 180 Zeilen, 25 Bilder pro Sekunde). |
1932 |
Präsentation des 1. Autoradios auf der 9. Funkausstellung in Berlin. |
1933 |
Der von Rudolf Hell (19012002) erfundene Faksimile- Schreiber
die Kombination eines Druck- und Bild- Telegraphen wird
eingeführt. Das von Siemens als Hellschreiber vermarktete Gerät
stellt quasi den Prototyp eines Faxgerätes dar, da es die Zeichen
rasterartig zerlegte. Dennoch erkannte Siemens nicht die Bedeutung und das
Marktpotential dieser Erfindung. Und so machten später die Japaner
das Geschäft mit den Fernkopierern. |
August 1933 |
Zur Funkausstellung kommt der Volksempfänger (VE 301) auf den Markt. Das
Radio kostet zunächst 76,00 RM. Er ist ein "politisches Gerät" der Nazis. Die 301 in
der Typbezeichnung steht für den 30. Januar (1933), dem Tag der "Machtübernahme"
durch Hitler. |
16. Oktober 1933 |
Die Deutsche Reichspost eröffnet mit 2 Fernschreibämtern
in Berlin und Hamburg den deutschen Telex- Dienst. Die
Übertragungsrate beim Fernschreiben beträgt maximal 50
Stromschritte/s = 50 Baud.
Mit 7 Schritten/Zeichen sind das 428 Zeichen/Minute. Bis Ende 1939 gab es
in Deutschland 820, bis 1945 rund 3.000 Fernschreibanschlüsse. |
16. November 1933 |
Die Oberpostdirektion Berlin nimmt den Fernsprech- Schnellverkehr zwischen
Berlin und Fredersdorf bei Berlin auf. Die Vermittlung erfolgte per Hand.
Ein 3-Minuten- Gespräch kostete 30 Pfennig. |
1934 |
Die Deutschen Reichspost sendet über den UKW-Sender Berlin-Witzleben (14 kW) regelmäßige
Fernsehprogramme. Fernsehgeräte mit dem Bildformat 23 x 26 cm kosten zwischen 2.500 und 3.500
RM. |
1934 |
Bei der BASF wird das aus einer Trägerfolie mit magnetischer Beschichtung
bestehende Magnetophonband (Tonband) erfunden. Darauf basieren bis heute alle
magnetischen Speichermedien für Audio-, Video- und Daten- Technik (tapes, disks). |
1935 |
Telefunken baut in Berlin das 1. Tonbandgerät der Welt das
Magnetophon. |
22. März 1935 |
Premiere des Fernseh-Dienstes im Haus des Rundfunks (Berlin). Die Deutsche
Reichspost sendet regelmäßige Fernseh- Versuchssendungen. |
14. Oktober 1935 |
Im Berliner Haus des Rundfunks am Messegelände wird eine
Fernsehstube eingerichtet, in der allabendlich jedermann 90 Minuten
Fernseh- Übertragungen sehen kann. |
1936 |
Probebetrieb des ersten Bildtelefons (Fernseh-Sprechen) zwischen
Berlin und Leipzig. |
1936 |
Bei den Olympischen Spielen in Berlin feiert das elektronische Fernsehen sein erstes Großereignis.
Eingesetzt wird die erste Ikonoskop- Kamera. 162.000 Zuschauer verfolgen in 25 Fernsehstuben die
Live- Übertragungen der Wettkämpfe. 250 Haushalte besitzen bereits ein eigenes Fernsehgerät.
Es kostete 3000 Reichsmark. |
1937 |
Die Deutsche Reichspost zeigt auf der Funkausstellung in Berlin
Farbfernseh- Versuche mit 180 Zeilen und 25 Bildwechseln pro Sekunde. |
1937 |
SABA stellt das erste Radio der Welt mit Sendersuchlauf und automatischer Scharfabstimmung auf allen
Wellenbereichen vor. |
1938 |
Der Deutsche Klein-Empfänger (DKE 1938) kommt zum Preis von 35,00 RM
(Reichsmark) auf den Markt. Er wird als Goebbels-Schnauze bekannt. |
April 1939 |
In den USA wird das Fernsehen offiziell eingeführt. Norm: 441 Zeilen. |
1939 |
Der Röhrenspezialist Telefunken hat die rechteckige Bildröhre entwickelt. |
August 1939 |
Die Reichspost-Fernseh GmbH wird gegründet. Ein Fernseh-
Einheitsempfänger mit Rechteck- Bildröhre ist fertig zur
Produktion. Er sollte 650 Reichsmark kosten. Aber dann begann Deutschland
den Krieg... |
September 1939 Mai 1945 |
2. Weltkrieg. |
1940 |
Die Walt Disney Compagny bringt in den USA den ersten mit Rund-um-Ton versehenen Film
Phantasia in die Kinos. |
1941 |
Konrad Zuse
(19101995,
)
meldet seine Erfindung einer frei programmierbaren Rechenmaschine die Z3, der 1.
funktionsfähige Computer der Welt zum Patent an. Wegen mangelnder
Erfindungshöhe wird ihm letztendlich die Patentierung 1967 verweigert [Ed: Deutschlands Umgang
mit der Digital- Technik aber auf Gene Patente erteilen!]. Die Z3 arbeitete rein binär mit
Telefonrelais. Zum Programmieren erfand Zuse das Plankalkül, die 1. Programmiersprache.
Da die Z3 im Krieg 1945 zerstört wurde, wird zum 100. Geburtstag Zuses 2010 ein Nachbau realisiert.
|
1944 |
An der Harvard-University (USA) geht der 1. programmgesteuerte
Hochleistungs- Digitalrechner in Betrieb (MARK I). |
Februar 1946 |
In den USA wird der erste Elektronenrechner (Computer) fertiggestellt. Bei dieser Großrechenanlage
ENIAC (Electronical Numerical Integrator And Computer) sind die Speicher (Flip-Flops) mit 17.468
Elektronenröhren (Trioden) ausgeführt. Die ENIAC wiegt rund 30 Tonnen und benötigt eine
Fläche von 9 x 15 Metern. Die Rechengeschwindigkeit des Dezimalrechners beträgt entweder 5.000
Additionen oder 357 Multiplikationen oder 38 Divisionen pro Sekunde. Die Maschine lief bis 1955 und
wurde durch manuelles Umverdrahten programmiert.
[ENIAC-on-a-Chip] |
1947 |
In den Bell Telephone Laboratories (Ball Labs, New Jersey, USA) wird unter der Leitung von
W. Shockley das Prinzip der Kristalltriode aus einem Verbund unterschiedlich
dotierter Germanium- Kristalle (mit Emitter, Basis und Collector) entdeckt. |
1948 |
In den USA entwickeln J. Bardeen und W. H. Brattain am Bell Lab auf der
Basis des Kristalltrioden- Konzepts den Transistor (Kristalltriode) ein
Halbleiter- Bauelement zum Schalten und Verstärken von Signalen. Der Transistor wird
sowohl die Elektronenröhre als auch das Relais ablösen. Denn der Transistor ist
im Vergleich zur Röhrentriode kompakt, einfach, kann billig produziert werden und
unterliegt keinem Verschleiß. Unklar bleibt dennoch, warum und wie der Transistor
überhaupt funktioniert. |
1948 |
Der amerikanische Mathematiker Claude Elwood Shannon
(19162001) veröffentlich seine wegweisende Arbeit A
Mathematical Theory of Communication. Darin führt er u. a.
die Einheit der Information das Bit (binary digit) ein.
|
Sommer 1948 |
Auf der Kopenhagener Wellenkonferenz werden nach dem 2. Weltkrieg ohne deutsche Beteiligung Lang-
und Mittelwellen- Frequenzen neu verteilt. Für Deutschland bleiben nach dem Kopenhagener Wellenplan
nur 7 Frequenzen, die nicht zur flächendeckenden Rundfunk-Versorgung ausreichen. Das hat zur Folge,
daß in Deutschland eine intensive Entwicklung des UKW-Rundfunks beginnt. |
1948 |
In den USA wird die unzerbrechliche Vinyl-Schallplatte mit 33 1/3 Umdrehungen pro Minute
eingeführt. Diese Schallplatten aus dem Kunststoff PVC lösen die Platten aus Schellack ab, die
noch bis in die 1950er-Jahre produziert wurden. |
1948 |
In Hamburg werden Fernseh-Versuchssendungen mit 625 Zeilen in der CCIR-Norm gestartet. |
28. Februar 1949 |
In München wird vom Bayerischen Rundfunk der erste deutsche UKW-Sender in Betrieb genommen. In der
Folgezeit wird das UKW-Sendernetz rasch ausgebaut, da die Welle der Freude nur eine geringe
Reichweite hat. Deutschland wird zum Pionier des FM-Rundfunks. |
1949 |
Die Deutsche Bundespost wird nach dem 2. Weltkrieg (19391945)
in der Bundesrepublik Deutschland Rechtsnachfolger der Deutschen
Reichspost. |
1949 |
In Darmstadt wird das Fermeldetechnische Zentralamt (FTZ) der
Deutschen Bundespost gegründet. |
1949 |
Grundig präsentiert in Deutschland die ersten Kofferradios für Batterie- und Netzbetrieb. |
1949 |
Der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR) und der Bayrische Rundfunk strahlen als erste Sender der Welt
UKW-Sendungen aus. |
1958 |
Die Deutsche Bundespost startet mit dem A-Netz das größte
öffentliche Mobilfunknetz der Welt. Das Auto- Telefon
TeKaDe-B72 kostet bis zu 16.000 DM und wog 16 kg. Die
Gespräche waren teuer und wurden handvermittelt. Das A-Netz erreichte bis zu
11.000 Teilnehmer. |
1958 |
Die von William C. Norris gegründete Control Data Corporation stellt ihren ersten Computer
"CDC 1604" vor, der nur 1.250.000 US-Dollar kostet und damit als Billig-Computer gilt. |
September 1958 |
Der amerikanische Ingenieur Jack St. Clair Kilby (19232005) erfindet bei Texas
Instruments den Integrierten Schaltkreis (IC), in dem er die verschiedenen
Komponenten wie Widerstände, Kondensatoren, Transistoren und Dioden aus einem
einzigen Halbleiter- Substrat (es war Germanium) integriert aufbaut. Am 12. September
führt er den 1. Chip es war ein Phasenverschiebungs- Oszillator seinen
Chefs vor. Aus Kilbys Idee wird das berühmte Kilby- Patent Nr. 320 275. Darum wurde
dann mit dem Konkurrenten Fairchild Semiconductor fast 10 Jahre erbittert vor Gericht
gestritten, da diese durch Robert Noyce zeitgleich auch den IC erfinden ihn aber erst
später zum Patent anmelden. Noyce gründet etwas später zusammen mit Gordon
Moore die Integrated Electronics = INTEL.
Kilby erhält 2000 den Nobelpreis für Physik. |
1958 |
Nachdem eine weltweite Norm für die Stereophonie entwickelt wurde kommen die ersten
HiFi-Geräte wie Tonverstärker, Lautsprecher, Plattenspieler und
Tonbandgeräte auf den Markt. |
10. Januar 1977 |
Auf der 1. Satelliten-Konferenz in Genf werden für 112 antragstellende Länder die
geostationären Orbitpositionen für Satelliten festgelegt. Diese Festlegung gilt ab
1979 für vorerst 15 Jahre. |
1977 |
Dolby-Stereo, die Grundlage für die Dolby-Surround-Technik, erlebt mit dem berühmten
Film-Epos Star Wars von George Lucas den großen Durchbruch. |
26. August 1977 |
Während der Internationalen Funkausstellung vom 26.8. bis 4.9.1977 in
Berlin werden dem deutschen Publikum erstmals Text-
Informationsdienste wie Videotext (Teletext der ARD + ZDF), der
dialogfähige Bildschirmtext (Btx der Deutschen Bundespost), Viewdata
(Btx der Britischen Post) und Antiope (Teletext aus Frankreich) sowie die
Bildschirmzeitung (Deutsche Zeitungsverleger) im praktischen Betrieb
vorgeführt. Das Publikum ist total verwirrt. Von den
Möglichkeiten eines Internets erfährt das Publikum
nichts. |
August 1977 |
Bei dem auf der Berliner Funkausstellung von der Deutsche Bundespost erstmals
präsentierten Bildschirmtext- Dienst
(Btx) handelt es sich um einen Dienst,
den die Bonner Behörde in England eingekauft hat. Btx koppelt den
heimischen Fernsehapparat via Telefonnetz mit Post- Computern, auf denen
Informationsseiten von Anbietern in Form stehender Fernsehbilder
gespeichert sind. Diese lassen sich per Modem auf den eigenen Fernseher
laden. Für jede vom Btx- Nutzer abgerufene Seite kann der Anbieter
Gebühren berechnen, pro Seite bis zu 9,99 DM. Der Start des Btx-
Dienstes erfolgte nach jahrelangem Probebetrieb im Juni 1984. |
1. Januar 1979 |
Einführung des Fernkopier-Dienstes Telefax durch die Deutsche
Bundespost. |
1979 |
Die Deutsche Bundespost führt das Komfort-Telefon
ein, bei dem u. a. bis zu 10 Rufnummern gespeichert werden
können. |
1. Juli 1979 |
Der japanische Elektronik- Konzern Sony
bringt mit dem TPS-L2 den 1. serienreifen Walkman (transportabler
HiFi-Toncassettenrecorder) auf den Markt. Der Walkman wird ein Riesenerfolg. Erst im Jahre 2010 stellt
Sony angesichts des Fortschritts der Digital-Technik die Produktion des Walkman ein. |
1979 |
Studenten der Duke University (North Carolina/USA) und der University of
North Carolina erfinden die NetNews (heute eher bekannt als
UseNET- News) für den Austausch von Informationen sowie zur Diskussion
von Themen. Verglichen wird heute das weltweite UseNET mit seinen
vielen themenbezogenen Newsgroups (hierzulande Newsgruppen oder auch Foren
genannt) mit einer Zeitung, die nur aus Leserbriefen besteht. |
1979 |
Die Bundespost entscheidet, das gesamte Telefon-Netz auf die weniger
wartungsbedürftige und leistungsfähigere Digitaltechnik
umzustellen. Es wird damit gerechnet, daß diese Umstellung bis zum
Jahr 2018 abgeschlossen werden kann. |
1980 |
Die Deutsche Bundespost startet den Probebetrieb des Bildschirmtexts
(Btx, Datex-J) als reinen Textdienst für jedermann mit 75 Baud (rund
75 Bit/s) nach dem britischen Vorbild ViewData. Mit dem
Internet hat das nichts zu tun. |
13. Juni 1980 |
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es jetzt 20 Millionen
Telefonanschlüsse. Postminister Kurt Gscheidle
(SPD, Amtszeit 19741982) rechnet mit einer weiteren Steigerung von
1,5 Millionen Anschlüsse pro Jahr. |
1980 |
Die von der US-Firma Xerox in
Kooperation mit Digital Equipment Corporation
(DEC) und
Intel seit 1975 entwickelte Industrie-
Norm einer Vernetzung von Computern das Ethernet wird in der Form
eines Blue Books als ein allgemein zugänglicher Standard
veröffentlicht. Für nur einen symbolischen Betrag kann jeder eine Lizenz zur
Nutzung erhalten. |
Mitte 1980 |
Aufnahme des Probebetriebs des paketvermittelten Datex-Dienstes
(Datex-P) nach dem X.25- Protokoll mit Übertragungsraten von bis zu
48.000 Bit/s. Die Zusatzeinrichtungen zur Datenübertragung
müssen alle posteigen sein. |
1980 |
In den bislang taktlosen Telefon- Ortsnetzen wird von Verkehrs- und Postminister
Kurt Gscheidle (SPD, Amtszeit 19741982) der Zeittakt
eingeführt. Alle 8 Minuten wird nun eine Tarifeinheit (0,23 DM)
fällig. |
1982 |
87 % der bundesdeutschen Haushalte verfügen jetzt über einen
Telefon- Anschluß. Die Zahl der Anschlüsse hat sich seit 1970
(13 Millionen) auf 30 Millionen mehr als verdoppelt. |
1982 |
Einführung des Teletex-Dienstes durch die Deutsche Bundespost.
Dieser Text- Übermittlungsdienst ist mit 2400 Bit/s fast 50-mal
schneller als der herkömmliche Fernschreib- Dienst Telex (50 Baud =
rund 50 Bit/s). |
1982 |
Die eigentliche Geburt der Protokolle für das Internet: Transmission Control Protocol (TCP)
und das Internet Protocol (IP). TCP wird als Request for Comment
RFC 793 veröffentlicht.
(TCP/IP). |
1982 |
Das US-Softwarehaus Adobe erfindet
PostScript eine Programmiersprache zur vollständigen
Beschreibung von Druckseiten inklusive des Layouts. Auf dieser Basis wird später die
Acrobat Reader- Technik zur plattformübergreifenden und
layoutgetreuen Darstellung beliebiger Dokumente entstehen.
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1982 |
Bei Polygram in Hannover wird die Compakt-Disc (CD) vorgestellt, ein
mit Laser abtastbares digitales Speichermedium. |
1982 |
Die ersten digitalen Compact Disks (CDs) kommen auf den Markt. Sie sollen einmal die
Schallplatte ersetzen. |
1982 |
Bundespostminister der unionsgeführten Bundesregierung wird
Christian Schwarz-Schilling (CDU, Amtszeit 19821992). Unter
seiner Ägide wird die Umwandlung der Bundespost in private
Aktiengesellschaften eingeleitet und das digitale Fernmeldenetz ISDN
eingeführt. |
1983 |
Beginn der flächendeckenden Breitband- Verkabelung mit
Kupferkoaxialkabeln als reines Fernsehprogramm-Verteilnetz.
Rückkanäle für interaktive Anwendungen (z. B. Internet)
werden auch in den folgenden Jahren nicht vorgesehen. |
1983 |
In seiner Promotionsarbeit an der University of Southern California demonstriert und
prägt Fred Cohen den Begriff Computer-Virus. |
September 1983 |
Das US-Unternehmen Motorola erhält
die Lizenz zum Aufbau eines landesweiten Mobil- Telefonnetzes in den
USA. Als erstes Handy (cellular phone) bringt Motorola das
DynaTec 8000X (Knochen) auf den Markt. Es wiegt
880 Gramm, ist 33 cm lang und erlaubt 1 Stunde Telefonieren. |
1983 |
Die Deutsche Bundespost beginnt mit der Einführung von Karten-
Telefonen, die ein bargeldloses Telefonieren mit Chip- bestückten
Plastik- Karten (smart cards) ermöglichen. Karten- Telefone sollen
mittelfristig die Münzfernsprecher ersetzen. |
Ende 1983 |
In Deutschland sind rund 1,8 Millionen Haushalte an das TV-Kabelnetz
angeschlossen. Der Deutschen Bundespost standen 1983 für die
Breitbandverkabelung 1 Milliarde DM zur Verfügung. Damit wurden nur
Verteilnetze gebaut. Für einen Kabelanschluß ist pro Wohnung
eine einmalige Anschlußgebühr von 400 DM zu entrichten. |
Anfang 1984 |
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es rund 14.000 Telefax- Teilnehmer.
Weltweit werden bereits fast 1 Million Telefon- Anschlüsse mit
Telefax- Geräten (Fernkopierer) gezählt, wobei die USA und Japan
mit je über 300.000 Teilnehmern die Nase vorn haben. |
24. Januar 1984 |
Der kalifornische Computer- Hersteller Apple startet den Verkauf des wegweisenden Macintosh
Computers (Mac). Der Einführungspreis betrug 2495 $.
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1984 |
Zur Förderung rechnergestützter Kommunikation in der
Wissenschaft wird das Deutsche Forschungsnetz
(DFN) gegründet. |
1984 |
In Ludwigshafen und München werden Kabelpilotprojekte zur
Verbreitung von Kabelfernsehen über Breitbandkabel (Kupferkoaxial)
gestartet. |
18. Juni 1984 |
Die Deutsche Bundespost startet offiziell das Bildschirmtext- System
(Btx). |
Anfang Juli 1984 |
Die Deutsche Bundespost beginnt mit dem Probebetrieb ihres elektronischen
Briefkasten- Dienstes Tbx, das sie in den USA eingekauft hat (Primos
System). Mit der Internet-Mail
(SMTP) hat das nichts zu tun. Eine Bedeutung
erlangt Tbx nie. |
3. August 1984 |
Bei der Informatik der Universität Karlsruhe lief nach 2-jähriger Vorarbeit die erste für
Deutschland bestimmte E-Mail ein. Sie kam aus den USA vom CSnet und war dort am 2.8.1984 abgesandt
worden: This is your official welcome to CSnet! We are glad to have you aboard.
Deutschland hing nach den USA als 4. Nation der Welt am Netz der Netze. Nur Kanada, Schweden und Israel
waren schneller im Internet. Es brauchte aber noch rund 10 Jahre, bis die E-Mail via Internet von vielen
genutzt wurde. [25-jähriges Jubiläum 2009] |
19. November 1984 |
Hacker des Chaos Computer Clubs
(CCC) beweisen, daß das
Bildschirmtext- System (Btx) der
Deutschen Bundespost unsicher ist. Sie konnten problemlos 135.000 DM von
der Hamburger Sparkasse auf ihr Konto umbuchen (Haspa-Hack).
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1985 |
In den USA wird der Telefon-Monopolist
AT&T zerschlagen. Er
muß sich von seinen 7 Regionalgesellschaften den
Baby-Bells
trennen. Mit der Zulassung von Wettbewerb explodiert in den USA der
Telekommunikationsmarkt. |
1985 |
Die Deutsche Bundespost nimmt mit dem C-Netz das erste vollautomatische Mobilfunknetz in
Analogtechnik in Betrieb. Die Teilnehmer sind damit im gesamten
Bundesgebiet ohne Region- Vorwahl telefonisch erreichbar. Bis zu seiner
Einstellung im Jahr 2000 erreichte das C-Netz zeitweise 800.000 Teilnehmer. |
1985 |
Zum Start des deutschen C-Mobilfunknetzes bringt Siemens das 1. wirklich
mobile Telefon auf den Markt. Es wiegt 5 kg und hat die Größe
eines Kofferradios. |
1985 |
Das 1980 von Xerox, DEC und Intel vorgestellte Ethernet zur
Vernetzung von Computern ist nun amtlich genormt in IEEE 802.3 sowie international in ISO 8802-3 (10Base5, YellowCable in spezieller Koaxial-Technik bis
500 m, Transceiver- Technik). Dieses ThickWire- Ethernet erlaubt eine Datentransferrate
von bis zu 10 MBit/s. Damit beginnt der Boom der Local Area Networks
(LAN) von Computern. Später wurden noch
mit 10 MBit/s genormt: 10Base2 (ThinWire, CheaperNet, BNC-Kabel bis 185 m), 10BaseT
(für verdrillte Drähte).
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1985 |
Philips und Sony entwickeln die
CD-ROM (Compact Disk Read-Only
Memory), ein billiges digitales Speichermedium für Musik, Software und Daten. |
1985 |
Die europäische Industrie präsentiert die ersten Geräte für den
Satelliten-Direktempfang von TV- und Radio-Programmen für jedermann. |
1985 |
Mit D2-MAC heben Postminister
Christian Schwarz- Schilling (CDU, Amtszeit 19821992) und sein
französischer Amtskollege eine neue ultimative Norm für das
analoge Satelliten- Fernsehen aus der Taufe. Es wurde ein Riesenflop: Schon der 1.
Direkt- Satellit TV-Sat funktionierte 1986
nicht. Zudem gab es kaum D2-MAC- taugliches Gerät. |
1985 |
Die Regierung Luxemburgs gründet die Societé Européenne
des Satellites (SES), über die
sie Privat- Investoren Franchise-Rechte für die Nutzung der dem Land
zugeteilten geostationären Satelliten- Positionen verkauft. SES betreibt
ASTRA, Europas führendes Satelliten-
System für analoge und digitale TV-Programme sowie Daten von Multimedia- und
Internet- Diensten. Anders als das TV-Sat/D2-MAC wurde ASTRA ein Riesenerfolg. |
1985 |
In Deutschland erlischt mit der Übernahme des AEG- Konzerns durch Daimler- Benz
der renommierte Name Telefunken. Dieser Global Player der Nachrichtentechnik
bescherte uns 1967 das farbstabile PAL- Farbfernsehen. Übrig
bleibt vom Weltkonzern eigentlich nur die
Telefunken
SendeSysteme, eine Neugründung von früheren Telefunken- Mitarbeitern in
Berlin-Spandau. |