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Hansenet plant Glasfasernetz
Der Hamburger Telekommunikationsanbieter Hansenet geht in die Offensive. Statt auf das Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz der Deutschen Telekom zu warten, prüft das Unternehmen nun den Aufbau eines eigenen Netzes. Gleichzeitig will Hansenet mit dem spanischen Telefonica-Konzern kooperieren.
Aus: Manager-Magazin, 18. Januar 2006, ??.?? Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original]HAMBURG. In Reaktion auf die Pläne der Deutschen Telekom Chart zeigen für ein superschnelles Glasfasernetz (VDSL) erwägt der Hamburger Telekommunikationsanbieter Hansenet den Aufbau einer eigenen VDSL-Infrastruktur. "Das ist durchaus denkbar, in Hamburg oder auch in anderen Städten, wo wir genug Marktdurchdringung haben", sagte Hansenet-Chef Harald Rösch der Financial Times Deutschland.
Rösch wandte sich der Zeitung zufolge gegen eine Freistellung des neuen Telekom- Glasfasernetzes von der Regulierung. "Es besteht die Gefahr, dass die Telekom dann Breitbandprodukte zu Dumpingpreisen anbietet. In dem Fall könnte VDSL zu einer Bedrohung werden", zitierte ihn die Zeitung.
Im Streit um die Regulierung des geplanten VDSL-Datennetzes hatte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, die Firmen aufgefordert, sich selbst zu einigen. "Ich würde es sehr begrüßen, wenn man den Dialog sucht und die Einigungsmöglichkeiten sucht", sagte Kurth. "Regulierung brauchen wir nur als Ultima Ratio, wenn bestimmte Dinge scheitern und wenn kein neuer Markt entsteht." Die Telekom knüpft den großflächigen Aufbau ihres neuen VDSL-Netzes an die Bedingung, dass dieses zumindest eine Zeit lang nicht reguliert wird, damit sich die Investitionen von rund 3 Milliarden Euro lohnen.
Kooperation mit Telefonica und QSC
Hansenet will den Druck auf die Telekom auch bei dem herkömmlichen Breitbandanschluss verstärken. Die Tochter der Telecom Italia Chart zeigen kündigte an, mit dem spanischen Telefonica-Konzern Chart zeigen beim schnellen Internetzugang DSL zu kooperieren.Telefonica gehört in Deutschland zu den großen alternativen Netzbetreibern. Das Unternehmen nutzt die schnelle Breitbandtechnik ADSL2+, die Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 25 Megabit pro Sekunde ermöglicht. Mit diesen Bandbreiten können etwa Fernsehprogramme über das Netz übertragen werden, ebenso ist das Angebot von hoch auflösendem Fernsehen (HDTV) möglich.
Auch mit dem Kölner Breitbandnetzanbieter QSC soll sich Hansenet der Financial Times Deutschland zufolge schon in Verhandlungen befinden. Der Telekomanbieter betreibt zwar ein eigenes Netz, war aber mit dem Aufbau nicht so schnell vorangekommen.
Bis Mitte des Jahres will Hansenet in 60 deutschen Städten seine Telefondienstleistungen und DSL-Internet- Zugänge anbieten und rund 30 % der Haushalte ansprechen. Bundesweit versorgt das Hamburger Unternehmen derzeit rund eine halbe Million Kunden und liegt damit auf dem sechsten Platz unter den Breitbandanbietern in Deutschland.
In den vergangenen beiden Jahren investierte Hansenet bereits rund 300 Millionen Euro in den Ausbau seines Netzes. Auch in 2006 soll dieses Investitionsniveau gehalten werden.
Zudem will Hansenet noch in diesem Jahr rund 450 neue Mitarbeiter einstellen, vor allem in den Bereichen Kundenbetreuung und Technik. Geplant sei außerdem die Einführung eines eigenen TV-Angebots mit bis zu 100 Kanälen, so dass Hansenet seinen Kunden ein Komplettpaket mit Telefon, Internet und Fernsehen anbieten kann. [mehr]
TDC to build nation-wide multimedia network
Aus: TDC, Dänemark, 18. Januar 2006, xx.xx Uhr MEZ (TDC Press Release). [Original] [Übersetzungs-Service]COPENHAGEN (TDC). TDC is currently launching a wide-ranging expansion program designed to transform the traditional telecom network into one large national multimedia network in the course of a few years. With this new network, the boundaries between media such as TV, movies, and radio will be erased and the consumers will in future be able to watch HDTV, rent movies, or listen to music using the same network access as is used for telephony and Internet.
"We aim to create Europe's most modern access network to maintain and expand our position as the most significant provider of broadband services in the Danish market. In the longer term, it is our ambition to become the leading provider in the Nordic market," says Kim Frimer, President of TDC Solutions.
TDC's multimedia network connects existing technologies such as copper, fiber, coax, and mobile networks as well as wireless networks in one total network, which will be able to provide more than four out of every five households with HDTV, Internet access, telephony, etc. Broadband speeds will be as high as 50 Mbps, irrespective of whether the household's access is based on a copper or fiber cable. In the longer term, TDC expects that it will be able to provide even higher speeds as a consequence of new technological possibilities.
"By combining fiber and copper cables, we can limit costs and at the same time, we will be able to cover more than 80 percent of all Danish households with triple play in the course of two years. If we were to carry out this project by providing all households with fiber, the price would be ten times higher," says Kim Frimer. [mehr]
RFID: Wo bleibt das Positive?
Aus: Heise-Newsticker, 18. Januar 2006, 19.12 Uhr MEZ (Vertrauen ist gut,...). [Original]BERLIN (pmz/c't). Für all jene, die sich wegen der vielen Diskussionen über die schöne neue Überwachungswelt in den Medien fragen, wo das Positive bleibt, präsentierte RFID-Papst Elgar Fleisch heute auf dem Fachkongress Omnicard in Berlin die Antworten: Unternehmen werden ihre Prozesse überdenken und neu aufsetzen, sodass die durch Rationalisierung eingesparten Gelder in neue Geschäftsfelder fließen können; die Kunden wiederum dürfen auf verbesserte Dienstleistungen hoffen. Die RFID-Einführung habe bereits den "Point of No Return" überschritten, einen Weg zurück gebe es nicht mehr, meint Fleisch, Professor am Institut für Technologiemanagement der Hochschule St. Gallen und Vorstand der Auto-ID Labs, zum Stand der Dinge.
Die winzigen Funketiketten seien das fehlende Glied in der Kette zur Verknüpfung der virtuellen mit der realen Welt; die automatisierte Erfassung mache das Management feinkörniger und erlaube, bislang nicht Steuerbares nun zu steuern. Und was die Massenanwendungen bei den Endkunden angeht, sieht er die Sorgen um die Privatsphäre in dem Maße schwinden, wie der wahrgenommene Nutzen zunimmt. Als Beispiele führte Fleisch RFID-gezinkte Skatkarten an, dank derer sich die Punkte schneller zählen lassen "damit kann man auch Spieler trainieren". Oder die RFID-gestützte Ski-Ausleihe: "Wenn der Ski sich selbst identifizieren kann, geht die Ausleihe sehr viel schneller". Zudem würden RFID-Tags im Ski den Diebstahl erschweren. "Ski-Diebstahl ist ein relativ häufiges Delikt", meint der in der Schweiz lehrende Österreicher, oft handele es sich aber auch um "einen Fehlalarm". Denn oftmals sei der Bestohlene selbst der Übeltäter, der es nur auf die Versicherungssumme abgesehen habe. Kämen die gestohlenen RFID-Skis auf eine Blacklist und sperre das Drehkreuz dann den Zugang zum Skilift, gehöre dieses Delikt wohl schnell der Vergangenheit an.
Der Dokumentenmanagement-Spezialist OCé setzt RFIDs bereits im Eventmanagement ein. Nach Angaben von Projektmanager Frank Linit hat das Unternehmen damit bei der Organisation der eigenen Hausmesse die Kosten halbieren können und vermarktet das Identifikationssystem für Veranstaltungen nun extern. OCés Produkt iDS-Event arbeitet mit einem RFID-Aufkleber, den der Veranstalter bereits im Einladungsschreiben verschickt und der dann später anhand der gespeicherten Chip-Nummer gleich als Ticket dient, indem nach erfolgter Anmeldung der Zugang für diese Chip-Nummer einfach freigeschaltet wird. "Die Intelligenz steckt im System und nicht auf dem Ausweis", betonte der OCé-Vertreter. Das Ganze lässt sich mit der Begrüßung des Kongreßteilnehmers in seiner Heimatsprache am Eingang verbinden, weit interessanter dürfte jedoch die Erfassung von Standbesuchern auf Messen und die nachträgliche statistischen Auswertung von Einzelveranstaltungen wie beispielsweise Workshop-Besuchen sein. Mit iDS-Event will OCé jedenfalls die gesamte Prozesskette einer Veranstaltung abdecken. Auf der Omnicard war Linti damit zwar eigentlich an der richtigen Adresse, aber doch nur im Prinzip hier war die Anmeldung noch ganz klassisch und die Zutrittskontrolle erfolgte ohne RFID.
TDC Details Danish Triple-Play Network
Aus: Telecom Web, 19. Januar 2006, xx.xx Uhr MEZ (Dänemark). [Original] [Übersetzungs-Service]COPENHAGEN. Danish telco TDC is embarking on an aggressive plan to create a nationwide triple-play network during the next 24 months that will enable the carrier to offer broadband at speeds as fast as 50 Mb/s.
The operator aims to transform its traditional telecom network into one large national multimedia network by interconnecting existing technologies including copper, fiber and coax as well as wireless into one "total network," which will be able to provide more than four out of every five households in Denmark with HDTV, Internet access and voice service.
TDC says it decided against a network buildout of fiber all the way to the home (FTTH) because of the cost of such an installation. "By combining fiber and copper cables, we can limit costs and, at the same time, we will be able to cover more than 80 percent of all Danish households with triple play in the course of two years," says Kim Frimer, president of TDC Solutions. "If we were to carry out this project by providing all households with fiber, the price would be 10 times higher." Even without FTTH, he insists, TDC can "create Europe's most modern access network."
TDC isn¹t saying how much its network buildout is expected to cost nor did it detail the exact technologies it plans to use. However, based on the promise of 50 Mb/s broadband, one could guess it¹s talking about a flavor of VDSL.
Frimer also hints that TDC has ambitions beyond the borders of Denmark. "In the longer term, it is our ambition to become the leading provider in the Nordic market," he adds, without giving any further details.
With TDC apparently about to be acquired for $15.3 billion (TelecomWeb news break, Jan. 12) in one of the largest leveraged buyouts in the telecom industry, one assumes Frimer is pretty confident the company¹s new owners won¹t cause any change in those plans.
Telekom treibt Umbau des Festnetzgeschäftes voran
Aus: Yahoo Finanzen, 19. Januar 2006, 14.22 Uhr MEZ (Telekom). [Original]BONN. Im Festnetzgeschäft treibt Walter Raizner die Neuausrichtung der Telekom voran. Nach dem bereits angekündigten massiven Stellenabbau hat sich der T-Com-Chef nun die Call-Center und das unüberschaubare Angebot von Produkten für die Privatkunden vorgenommen. Beides soll gestrafft und optimiert werden. Dies sei ein wichtiger Baustein, um die T-Com zu einem schlagkräftigen, effizienten und kundenorientierten Unternehmen zu machen, teilte Europas größter Telekommunikationskonzern am Donnerstag [19.1.2006] mit.
Raizner hat vor allem eines im Sinn: "Wir werden unsere Rolle als Innovationsführer ausbauen und eine Weltklasse-Infrastruktur mit den neuesten Produkten und dem besten Service" aufbauen, sagt er. Sein Ziel ist klar. Mit dem Ausbau des Glasfasernetzes und so genannten triple-play-Angeboten (Telefonie, Internet, Unterhaltung) soll die stärker werdende Konkurrenz in Schach gehalten werden. Doch in der schwächelnden Festnetzsparte muss Raizner trotz aller Visionen derzeit viele Baustellen bearbeiten.
GEWERKSCHAFT ÜBERRASCHT
Bis zur Jahresmitte sollen die knapp 100 Call Center der Telekom auf 51 verringert werden. Gleichzeitig streicht das Unternehmen bis Ende 2007 die Anzahl der Produkte für Privatkunden von 200 auf etwa 80 zusammen. Mehr Transparenz und Steigerung der Service-Qualität werden als Gründe genannt.Unterdessen meldet Lothar Schröder von der ver.di-Zentrale Bedenken an. "Wir sind überrascht über die Entwicklung", sagt der designierte Nachfolger von Franz Treml im Aufsichtsrat der Telekom und verweist auf Verträge über den Schutz von Standorten in der Fläche. Regionalpolitisch hält der Gewerkschafter die Pläne für äußerst fragwürdig. Schröder vermutet eine ganz andere Absicht des Vorstands: "Wir befürchten, dass die Maßnahmen nur ein Instrument sind, die betroffenen Mitarbeiter zu vergraulen, dass diese am Ende freiwillig den Konzern verlassen."
Auf Freiwilligkeit setzt nämlich Personalchef Heinz Klinkhammer bei der Umsetzung des im November vergangenen Jahres angekündigten Stellenabbaus. Bis Ende 2008 sollen 32.000 Menschen das Unternehmen verlassen. Davon betroffen ist vor allem T-Com mit 20.000 Stellen. Gleichzeitig sollen aber auch 8.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden vor allem durch den Aufbau des Glasfasernetzes und des Ausbaus von T-Punkten.
UNTER DRUCK
Raizner steht unter Handlungsdruck. Derzeit gilt die Festnetzsparte, die einst die größte und ertragreichste Säule des Unternehmens war, mit rund 80.000 Beschäftigten in Deutschland als wenig produktiv und personell überbesetzt. Durch den Wettbewerb, neue Technologien wie die Internettelefonie und durch Regulierung brechen der T-Com Umsätze und Margen weg. Gleichzeitig machen die Konkurrenten im zukunftsträchtigen Breitbandgeschäft Boden gut. Jeden Monat verliert die Telekom nach eigenen Angaben rund 100.000 Kunden."Unsere Märkte stehen vor dramatischen Umbrüchen", begründete Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke im vergangenen Jahr die einschneidenden Personalmaßnahmen. "Wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland verbessern gerade im Festnetzbereich". Zukunftssicher will Ricke die Telekom machen.
Doch das ist leichter gesagt als getan. Gegen den massiven Stellenabbau laufen ver.di und zahlreiche Beschäftigte Sturm. Beim Aufbau des neuen Glasfasernetzes, für das die Telekom für sich "Pioniergewinne" reklamiert, wird dem Konzern möglicherweise doch keine umfassende Regulierungspause eingeräumt. Auch die Wiedereingliederung von T-Online in den Mutterkonzern lässt auf sich warten. Wegen Anfechtungsklagen hängt die bereits beschlossene Fusion beim Gericht. [mehr]
Telekom will mit Reichweite überzeugen
Chef-Lobbyist: Geplantes Glasfasernetz leistungsfähiger als DSL / Konzern beharrt auf Monopolanspruch / [Ed: Reichweite (Kaufmanns-Jargon) = Anzahl der mit einem Produkt erreichbaren potentiellen Kunden. Nicht physikalisch gemeint!]
Aus: Die Welt, Berlin, 21. Januar 2006, Seite xx (Telekom). [Original]BERLIN. Die Deutsche Telekom nennt erstmals konkrete Argumente, warum ihr geplantes Glasfasernetz einen "neuen Markt" darstellen und deshalb nicht reguliert werden soll. "Die Reichweite für hohe Geschwindigkeiten des neuen Netzes wird deutlich höher sein als beim bestehenden DSL-Netz", sagte Peter Heinacher, Leiter der politischen Interessenvertretung der Telekom, der WELT.
Der Hintergrund: Je weiter die Kunden vom Hauptverteiler der Schnittstelle zwischen Überlandnetz und "letzter Meile" zu den Haushalten entfernt sind, desto niedriger sind die Bandbreiten, mit denen die Kunden im Internet surfen können. Beim neuen VDSL-Glasfasernetz der Telekom sollen die Reichweitenverluste jedoch sehr gering sein. Während zum Beispiel 90 % der VDSL-Nutzer beim Herunterladen ("Download") von Daten noch 20 der maximal 50 Megabit pro Sekunde (MB/s) erreichen könnten, liege der Prozentsatz nach Tests in Telekom-Laboren für "ADSL 2+" bei nur 14 %. Bei der derzeit modernsten DSL-Variante "2+" ist dies die Höchstgeschwindigkeit.
Noch gravierender seien die Unterschiede beim Heraufladen von Daten ("Upload"). 96 % der VDSL-Nutzer würden hier ein Ladetempo von mindestens 3 MB/s erreichen. Bei "ADSL 2+" wären dies 6 %. Angesichts der Entwicklungen bei digitaler Fotografie und Camcordern würde immer mehr Kapazität beim Heraufladen ins Netz benötigt. Denkbar sei etwa, daß zukünftig selbst gedrehte Filme auf elektronischen "Zwischenablagen" im Netz gespeichert werden, um sie jederzeit und überall abrufen zu können.
Als weiteres Argument, um als "neuer Markt" von der Regulierung befreit zu werden, nennt Heinacher die zu erwartenden Produkte. "Diese werden sich nur über unsere neue Hochleistungs- Infrastruktur in einer Form transportieren lassen, daß man wirklich von leicht anwendbaren Massenprodukten sprechen kann", sagt der Chef-Lobbyist der Deutschen Telekom. In der ersten Phase handele es sich dabei vornehmlich um hochauflösendes Fernsehen (HDTV). Nur das Telekom-Netz werde garantieren, daß es keine wackligen Bilder und sekundenlangen Verzögerungen gebe, wenn der Nutzer von Programm zu Programm schalte.
Vor allem der geringere Reichweitenverlust hat laut Heinacher bei der EU-Kommission "zumindest zu einem Überlegungsprozeß" geführt. Bisher will Brüssel der Telekom kein befristetes Monopol für ihr Glasfasernetz gewähren. Der Bonner Konzern setzt offenbar darauf, daß eine positive Haltung der EU-Kommission den deutschen Gesetzgeber zusätzlich motivieren könnte, ihm mehrjährige "Regulierungsferien" zu gewähren. In ihrer Koalitionsvereinbarung hatten CDU und SPD bereits festgeschrieben, die notwendige Gesetzesänderung vorzunehmen. Heinacher rechnet damit, daß die Änderung erst kurz nach der parlamentarischen Sommerpause erfolgt. "Ich hoffe, die politische Meinungsbildung ist zuvor aber schon soweit fortgeschritten, daß die Telekom weitere Investitionen vornehmen kann", sagt der Chef-Lobbyist. Bisher hat die Telekom hat 500 Mio. Euro freigegeben, um bis zur Fußball-WM 10 Städte zu vernetzen. Nur wenn dann die Zeichen auf Nicht-Regulierung stehen, will die Telekom weitere 40 Städte ausbauen.
Auf Angebote der Konkurrenten United Internet ("1&1", "GMX") und Freenet, sich mit insgesamt 700 Mio. Euro an den Gesamtinvestitionen von 3 Mrd. Euro zu beteiligen, reagiert Heinacher zurückhaltend. Die Telekom sei zwar zu Gesprächen mit den Wettbewerbern bereit. "Doch mit solchen Angeboten wird die Regulierungsproblematik eher verkompliziert als vereinfacht." Anders formuliert: Die Telekom könnte dann ihren Anspruch auf ein Monopol nicht mehr wie jetzt geltend machen. Offenbar will der Konzern seine Konkurrenten ausschließlich Telekom- Produkte unter eigenem Namen weiterverkaufen lassen ("Resale"). Die Regulierung des bestehenden Netzes erlaubt es hingegen, daß Wettbewerber auch die "letzte Meile" zum Endkunden anmieten und nach eigenen Vorstellungen gestalten können. Den Mietpreis setzt die Bundesnetzagentur fest. [mehr]
Wirtschaftliche Bedeutung des Internet nimmt deutlich zu
Aus: Heise-Ticker, 23. Januar 2006, 13.24 Uhr MEZ (Internet). [Original]MÜNCHEN. Der Anteil der Informationstechnik und Telekommunikation am deutschen Bruttoinlandsprodukt wird sich einer Studie zufolge in den kommenden 10 Jahren etwa verdoppeln. Im Jahr 2015 werde er etwa bei 12 % liegen, heißt es in der am Montag [23.1.2006] in München vorgelegten "Studie Deutschland Online 3 Die Zukunft des Breitband-Internet". Das Internet soll sich dauerhaft als elektronisches Leitmedium neben TV und Radio etablieren.
Vor allem im Ausbau schneller Breitband-Verbindungen, die deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten ermöglichen als heute, liegt der Studie zufolge die Zukunft. Sie ermöglichen nicht nur Telefonie, sondern auch den Zugang zu Video-, Musik- und Spieleangeboten vom heimischen Schreibtisch aus. So soll zum Beispiel der Anteil der Internet- Telefonie von weniger als 1 % im Jahr 2004 auf mehr als ein Drittel (34,6 %) im Jahr 2015 steigen. Auch der Abruf einzelner Filme oder Programme (Video-on-demand) soll stark zulegen.
Im Rahmen der Studie waren 114 Experten aus der deutschen Wirtschaft und von öffentlichen Institutionen befragt worden. An der Verbraucherbefragung nahmen außerdem 6191 Menschen teil.
EU: Bundesnetzagentur muss für Zugang zu Breitbandnetzen sorgen
Aus: Yahoo Finanzen, 23. Januar 2006, 17.15 Uhr MEZ (Internet). [Original]BRÜSSEL (Dow Jones). Die für die Informationstechnologie und Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding hat die Bundesnetzagentur aufgefordert, das Hochgeschwindigskeitnetz nicht von der Regulierung auszunehmen. Unternehmen, die in neue Netze investieren, dürften nicht von den "Regeln ausgenommen werden, die effektiven Wettbewerb garantieren", sagte Reding mit Blick auf das Hochgeschwindigkeitsnetz der Deutschen Telekom AG am Montag [23.1.2006] in München.
Investitionen müssten sich zwar auszahlen, ergänzte die EU-Kommissarin auf dem "Digital Lifestyle Day 2006". Dies bedeute aber nicht, dass "natürliche Monopole" in einem dynamischen IT-Sektor bevorteilt werden dürften.
Die Bundesnetzagantur solle daher für einen offenen Zugang von Neuanbietern zu den Hochgeschwindigkeitsnetzen sorgen, forderte Reding. "Ansonsten werden die deutschen Verbraucher den Preis dafür in einigen Jahren bezahlen", sagte die EU-Kommissarin. Die Kunden könnten das Interesse an der "digitalen Wirtschaft" verlieren und ihr den Rücken kehren. Die Diskussion um eine Balance zwischen Investitionen und Wettbewerb werde im laufenden Jahr geführt. Im Frühjahr will die Kommission eine Überarbeitung der Telekom-Rahmenregelung vornehmen.
Bereits im Dezember hatte die Kommission eine Entscheidung über den Zugang zur Breitbandinfrastruktur der Deutschen Telekom getroffen. Danach muss die Telekom ihren Mitbewerbern Zugang zu ihrer Breitbandinfrastruktur und grundsätzlich auch zu ihrer VDSL-Struktur gewähren. Damit bestätigte die EU-Behörde eine entsprechende Regelung der Bundesnetzagentur. [mehr] [EU überdenkt Regulierung]
Bundeskartellamt untersagt Übernahme der ProSiebenSat.1-Gruppe durch Springer
Aus: Heise-Newsticker, 23. Januar 2006, 18.04 Uhr MEZ (Medien). [Original]BONN (pmz/c't). Das Bundeskartellamt hat die beabsichtigte Übernahme der ProSiebenSat.1-Gruppe durch den Axel-Springer-Verlag untersagt. Dies teilte der Berliner Konzern am heutigen Montag in einer offiziellen Erklärung mit. Der ablehnende Bescheid des Kartellamtes war allgemein erwartet worden, nachdem sich zuvor schon die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) gegen eine Fusion der beiden Medienkonzerne ausgesprochen hatte. Die starke Position der ProSiebenSat.1- Gruppe im bundesweiten privaten Fernsehen führe vor allem in Kombination mit der überragenden Stellung der Axel Springer AG im Bereich der Tagespresse zu einer vorherrschenden Meinungsmacht, hieß es in der KEK-Entscheidung.
Springer will nun "die zur Verfügung stehenden Rechtsmittel und Optionen prüfen". Zudem führt das Unternehmen Gespräche über die Beantragung einer Ministererlaubnis, der insbesondere Unions-Politiker wie Hessens Ministerpräsident Roland Koch offen gegenüber stehen. Eine Ministererlaubnis kann nach dem Gesetz erteilt werden, wenn ein überragendes Interesse der Allgemeinheit besteht oder die gesamtwirtschaftlichen Vorteile überwiegen. Auch Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber soll sich bereits bei Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (ebenfalls CSU) für die Erteilung einer Sondererlaubnis stark gemacht haben. Das Bundeskartellamt will die Öffentlichkeit am morgigen Dienstag über die Gründe der Ablehnung informieren.
1.2.2006 (t-off). Inzwischen hat der Axel-Springer-Verlag auf den Kauf der ProSiebenSat.1-Gruppe total verzichtet. Er will nicht vor Gericht ziehen oder einen Minister- Dispens beantragen. Die Fernsehsender- Gruppe steht somit wieder im Verkaufsregal. Es wird nun erwartet, daß Heuschrecken zugreifen werden, denn Saban will sicher unbedingt Kasse machen. [Kartellamt hatte Angst vor "Bild TV"]
Providence darf Kabel Deutschland komplett übernehmen
Aus: Heise-Newsticker, 24. Januar 2006, 11.00 Uhr MEZ (Cable). [Original]BONN (ssu/c't). Providence Equity Partners darf von den Mitgesellschaftern Apax Partners und Goldman Sachs Capital Partners deren Anteile an Kabel Deutschland übernehmen und wird dann rund 95 % der Anteile an dem TV-Kabelnetzbetreiber halten. Die übrigen Anteile verbleiben beim Management von Kabel Deutschland. Das Bundeskartellamt habe dem im Dezember bekannt gegebenen Vorhaben nun zugestimmt, teilte Providence mit. Die Transaktion soll formal am 8. Februar 2006 abgeschlossen werden. Über finanzielle Details der Transaktion sei Stillschweigen vereinbart worden. Nach Informationen der Tagesschau aus Finanzkreisen wird Kabel Deutschland zurzeit insgesamt mit rund 3,2 Milliarden Euro bewertet, nachdem die Gesellschaft 2003 für 1,7 Milliarden Euro von der Deutschen Telekom an die Investorengruppe verkauft worden war.
Das Investment-Unternehmen Providence sieht sich als einen der größten Investoren im europäischen Kabelgeschäft und verfügt über die deutsche Beteiligung hinaus noch über Beteiligungen in den Niederlanden, Spanien und Schweden. Kabel Deutschland ist mit 10 Millionen angeschlossenen Haushalten Providence zufolge der größte Kabelnetzbetreiber Europas. Der Investor kündigte an, das Unternehmen von einem Infrastrukturanbieter zu einem Anbieter von Triple-Play-Diensten umzubauen, der Fernsehen, schnelle Internetanschlüsse und Telefonie über das Fernsehkabel anbietet. Hierfür will Providence "erhebliche" Investitionen in den Ausbau der Netze tätigen und deren Aufrüstung mit einem Rückkanal beschleunigen. Ziel ist, dass Kabel Deutschland in 3 Jahren mehr als 90 % seiner insgesamt 15,3 Millionen anschließbaren Haushalte mit Triple-Play-Produkten versorgen kann.
Vodafone D2 hat über 1,4 Millionen UMTS-Kunden
Aus: Heise-Newsticker, 24. Januar 2006, 16.07 Uhr MEZ (Mobilfunk). [Original]DÜSSELDORF (ssu/c't). Ende des Jahres 2005 hatte der deutsche Mobilnetzbetreiber Vodafone D2 1,447 Millionen UMTS-Kunden entsprechend 5 % seiner auf 29,2 Millionen gestiegenen Gesamtkundenzahl. Mit dieser Relation schneidet die ehemalige Mannesmann Mobilfunk etwas besser ab als Vodafone UK, die unter ihren insgesamt 16,3 Millionen Kunden 725.000 UMTS-Nutzer hat. Von den europäischen Vodafone- Töchtern weist die italienische mit einem Anteil von 9,5 % 3G-Nutzern bei insgesamt 18,2 Millionen Kunden einen Spitzenwert auf. Vodafone Japan brachte es zum Jahresende gar auf einen 3G-Anteil von 15 %.
Angesichts knapp anderthalb Millionen UMTS-Kunden beanspruchte der Chef von Vodafone D2, Friedrich Joussen, für sein Unternehmen die Rolle des Marktführers im deutschen UMTS-Geschäft. Rund 70 % aller Neukunden entschieden sich inzwischen für ein UMTS-Handy. Joussen zeigte sich dpa zufolge davon überzeugt, dass in Kürze GSM-Geräte kein Thema für Vertragskunden mehr sein werden. Bis zur CeBIT sollen laut Joussen rund zehn neue UMTS-Handys auf den Markt kommen und alle Hauptproduktlinien auf den neuen Standard umgestellt sein.
Mit einem Anteil der Datenumsätze von insgesamt 20,4 % am gesamten Serviceumsatz liegt die deutsche Vodafone-Tochter im Konzerndurchschnitt. Im vergangenen Quartal entfielen 15,7 % des Serviceumsatzes auf SMS und 4,7 % auf sonstige Datenumsätze. Einen ähnlichen Wert (5 % "echter" Datenumsätze am Serviceumsatz) hatte O2 Germany gestern bekannt gegeben.
Der Blick auf die Kennzahlen für die gesamte Kundschaft von Vodafone D2 verdeutlicht zugleich die Grenzen des Wachstums im deutschen Mobilfunkmarkt. So sinkt der durchschnittliche Monatsumsatz je Kunde (ARPU) kontinuierlich zum 31. Dezember 2005 waren es 22,90 Euro gegenüber 24,90 Euro ein Jahr zuvor und 26,00 Euro per 30. September 2004. Vodafone selbst führt diese Entwicklung auf die steigende Wettbewerbsintensität in Deutschland zurück, zu der insbesondere die Preisrunden der "No-Frills"-Anbieter beigetragen haben.
Bei Vodafone D2 betrug der Anteil der Prepaid-Nutzer über 85 % des Neukundengeschäfts insgesamt ist gut jeder zweite Vodafone-D2- Kunde (53,3 %) ein Prepaid-Nutzer. Erreichte die absolute Zahl der D2-Kunden mit 29,2 Millionen einen neuen Rekordwert, sank der Anteil der "aktiven Nutzer" per 31. Dezember 2005 auf 88,4 %. Unter aktiven Nutzern versteht Vodafone solche Kunden, die in den vergangenen drei Monaten zumindest einen "Abrechnungsevent" produziert, also zum Beispiel telefoniert oder eine SMS versandt haben. Ende des Jahres 2004 hatte dieser Anteil noch 91,7 % betragen und ist seither zurückgegangen. Zugleich wuchs die Abwanderungsquote, die auch "Churn-Rate" genannt wird. Zuletzt betrug diese über alle Kunden hinweg 21,2 %, wobei D2-Vertragskunden mit einem Churn von 16,8 % dem Unternehmen länger die Treue halten als Prepaid-Nutzer (25,2 % Ende 2005 gegenüber 21,3 % ein Jahr zuvor).
Wieder steigende Umsätze erhofft sich Vodafone D2 aus dem als Alternative zum Festnetz angebotenen Produkt "Vodafone Zuhause", für das der Carrier heute eine Flatrate angekündigt hat. In der Festnetzsubstitution sieht D2-Geschäftsführer Joussen einen großen Markt, der "explodieren" werde. Seit dem Start von Vodafone Zuhause hätten sich 250.000 Kunden für das Angebot entschieden.
Regulierung der Telekommunikation in der EU auf dem Prüfstand
Aus: Heise-Newsticker, 25. Januar 2006, 10.15 Uhr MEZ (TK-Regulierung) von MONIKA ERMERT. [Original]BRÜSSEL (jk/c't). In Brüssel fand am gestrigen Dienstag die erste Anhörung zur Überprüfung und möglichen Neufassung der Rahmenrichtlinie für elektronische Kommunikation und Services statt. Weg von Doppelregulierung und Mikromanagement, fordern die einen, unter ihnen etwa die auf ihr schönes neues Netz schielende Deutsche Telekom. Jetzt den Telekommunikationsmarkt zu deregulieren würde nur den marktbeherrschenden Unternehmen in die Hände spielen, sagen dagegen Telekom-Konkurrenten wie Arcor. Die Mehrzahl der Unternehmen hält eine Neuregulierung für verfrüht, da in den Mitgliedsstaaten der bisherige Rechtsrahmen kaum umgesetzt sei. Vor allem bei den geforderten Analysen zur Situation in den unterschiedlichen Teilmärkten hapere es. Ob der EU-Kommission im Bereich der Marktaufsicht mehr Kompetenz übertragen werden soll, wie generell in Umsetzungsfragen, steht ebenfalls zur Debatte.
Nachbesserungsbedarf gibt es, darüber sind sich alle Betroffenen und Beteiligten einig. Man dürfe bei den Veränderungen allerdings nicht den Überblick verlieren über andere Initiativen des europäischen Gesetzgebers, sagt Simon Hicks vom britischen Department of Trade und Industry (DTI). Wäre man wirklich sehr ehrgeizig, dann würde man auf die eine oder andere Richtlinie verzichten. "Mit etwas Glück werden wir vielleicht gar keine Richtlinie über audiovisuelle Inhalte bekommen", kommentierte Hicks. Ein Problem sieht er wie auch viele Anbieter darin, dass man gleich unter mehrere, überlappende Regulierungen falle, etwa unter Telekommunikationsrichtlinie sowie gleichzeitig E-Commerce-Richtlinie oder die Regelungen zu audiovisuellen Inhalten. Auch beim Thema Interoperabilität bei dem die weitere Zuständigkeit für die Kommission zur Debatte steht mangelt es an Eindeutigkeit. IBM-Vertreter Chris Francis sagte: "Wenn etwas nicht interoperabel ist, können wir es laut Urheberrecht durch reverse engineering anpassen, das Patentgesetz erlaubt das aber nicht, und unter der Telekommunikationsrahmenrichtlinie hat man noch andere Verpflichtungen.
Die Rolle und die damit verbundene Verpflichtung für die Anbieter müsste klarer sein, meint auch Hicks. "Rechtliche Sicherheit, wirtschaftliche Sicherheit, Investitionssicherheit das ist es doch, was wir wollen für die Player, die in unserem Markt investieren." Man dürfe sich nicht täuschen: Die Anbieter überlegten sich sehr wohl, wie sie durch Veränderungen ihrer Dienste dem aus ihrer Sicht angenehmeren Regulierungsregime zugeordnet werden könnten. Erschwert werde das Ganze durch den raschen technologischen Fortschritt und das Entstehen neuer und hybrider Dienste.
Eine eindeutige Klassifizierung von Anbietern und Diensten sei schwer, aber unerlässlich. Rudolf van der Berg von der für Telekomfragen zuständigen Abteilung des niederländischen Wirtschaftsministeriums sagte: "Wir brauchen eine Klarstellung, wer ein elektronischer Kommunikationsanbieter oder Servicedienstleister ist. Gehören Webmailanbieter zum Beispiel dazu?" Die vorläufige niederländische Antwort heißt "vielleicht", in anderen EU-Staaten, erklärte van der Berg, laute sie vorerst "nein". "Spätestens für die Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung sollte man das wissen." Das Thema Vorratsdatenspeicherung ist laut Michael Bartholomew, dem Direktor des Verbandes European Telecommunication Network Operators (ETNO), ohnehin ein Beispiel widersprüchlicher Regulierung. "Die Datenschutzrichtlinie verlangt, dass wir nichts behalten, was wir nicht für Abrechnung oder aus Sicherheitsgründen brauchen. Nach den Bestimmungen der Vorratsdatenspeicherung werden wir zur Aufbewahrung verpflichtet. Dazu hätten wir schon noch gerne eine Klarstellung."
Mit Blick auf den Verbraucherschutz forderte die irische Regierungsvertreterin dringend, die Roamingkosten mit in die Überlegungen zu nehmen. Und van der Berg empfahl, mit Blick auf die Interoperabilität zu überlegen, ob die Aufsicht etwas gegen so genannte Walled Gardes tun solle, also spezielle Systeme zur Kontrolle des Kundenzugangs auf Inhalte und -Dienste, die etwa auch das Aussperren von Voice-over-IP in bestimmten Netzen ermöglichen. Verbraucherschützer brachten das Thema Spam aufs Tapet.
Was letztlich den Weg in die Neufassung der Richtlinie zur Telekommunikationsregulierung findet, ist noch nicht klar. Nach den Aussagen der Kommission werden die beiden Generaldirektionen Informationsgesellschaft und Wettbewerb Änderungsvorschläge für den Telekommunikations- Regulierungsrahmen und für die Leitlinien der Kommission zu Marktanalysen und Marktmacht erarbeiten. Nach der für Juni geplanten Veröffentlichung soll es dann noch einmal eine große Anhörungsphase im Sommer geben. [mehr]
Siehe dazu auch:
- Neue EU-Ratspräsidentschaft: Überprüfung des TK-Rechtsrahmens und Spam.
- EU-Kommission plant neuen Telecom-Rechtsrahmen.
- Bundesnetzagentur legt Analysen zum Telekommunikationsmarkt vor.
- Vorratsspeicherung von Verbindungsdaten in der Telekommunikation.
Fusion von T-Online und Telekom verzögert sich weiter
Aus: Heise-Ticker, 25. Januar 2006, 15.45 Uhr MEZ (Unternehmen). [Original]FRANKFURT/MAIN. Die geplante Verschmelzung des Internet-Anbieters T-Online mit seinem Mutterkonzern Deutsche Telekom verzögert sich erneut um mehrere Monate. Das Oberlandesgericht Frankfurt will nach Mitteilung vom heutigen Mittwoch voraussichtlich erst Mitte Februar über den Antrag der Unternehmen auf eine beschleunigte Genehmigung ihrer Fusion entscheiden. Damit müssen beide Firmen laut Verschmelzungsvertrag noch einmal getrennte Hauptversammlungen abhalten. Selbst bei einem Gerichtsbeschluss zu Gunsten einer schnellen Fusion könnte diese deshalb vorerst nicht vollzogen werden.
Als Stichtag nennt der Vertrag den 31. Januar 2006. Falls die Fusion bis zu diesem Datum nicht in das Handelsregister der Telekom eingetragen sei, solle sie erst nach den ordentlichen Hauptversammlungen wirksam werden, heißt es dort. Diese sind bei beiden Unternehmen für den kommenden Mai angesetzt.
Eine erneute mündliche Verhandlung über den Antrag ist nach Angaben eines Gerichtssprechers nicht geplant. In erster Instanz hatte das Landgericht Darmstadt im November eine Vorab-Genehmigung abgelehnt. Die Unternehmen hatten diese beantragt, um ihren Verschmelzungsbeschluss auch ohne eine Entscheidung in der Hauptsache vollziehen zu können. Normalerweise müsste die Fusion bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung über die Anfechtungsklagen zahlreicher Kleinaktionäre auf Eis liegen. Bis zu dieser endgültigen Klärung können nach Einschätzung der Beteiligten aber noch Jahre vergehen.
Die Telekom und T-Online argumentieren, das erst im Jahr 2000 selbstständig gewordene Tochterunternehmen müsse zügig wieder in den Konzern eingegliedert werden. Nur so könnten die Unternehmen mit neuen Produkten im umkämpften Markt für schnelle Internetanschlüsse mithalten. Kleinaktionäre kritisieren dagegen den Übernahmepreis als zu niedrig und halten T-Online auch allein für wettbewerbsfähig.
"Regulierungsferien" für Telekom in EU unpopulär
Aus: Yahoo Finanzen, 25. Januar 2006, 17.40 Uhr MEZ (TK-Regulierung). [Original]DÜSSELDORF. Die Bundesregierung stößt mit ihrer im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Absicht nach teilweiser Regulierungsfreiheit für die Deutsche Telekom zumindest bei einigen anderen EU-Staaten nicht auf Unterstützung. Großbritannien warnte sogar kürzlich vor einem Regulierungsverzicht für neue Netzwerke, wie ein Sprecher der EU-Kommission der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires sagte. Auch die zuständige Kommissarin Viviane Reding machte noch einmal klar, dass es Ausnahmen nicht geben dürfe.
Redings Sprecher Martin Selmayr sagte, bei einer Anhörung zur anstehenden Überprüfung des EU-Rechtsrahmens für elektronische Kommunikation und Dienste hätten Vertreter Finnlands, der Niederlande und Großbritanniens das Wort ergriffen. Von keinem sei die Forderung nach Regulierungsbefreiung erhoben worden. Der britische Repräsentant hat dem Vernehmen nach zudem explizit betont, dies wäre der falsche Weg. Die deutsche Seite habe nicht Stellung genommen.
Die Regierungsparteien SPD und CDU/CSU waren im November übereingekommen, der Telekom vorübergehend Investitionsschutz für den milliardenschweren Aufbau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes zu gewähren. Dies soll nach dem bisherigen Willen der Akteure gesetzlich verankert werden. Die Frage ist, ob die Bundesregierung einen Alleingang plant und das Telekom-Gesetz in Kürze anpasst oder das Thema im Zuge der möglichen Überarbeitung des europäischen Rechtsrahmens angeht. Geht die Politik diesen Weg, würde allerdings viel Zeit vergehen.
Die Telekom drängt jedoch auf eine rasche Entscheidung, weil sie vorhat, bis Ende nächsten Jahren für drei Mrd EUR mindestens 50 große Städte an ihr erweitertes Glasfasernetz anschließen, das extrem hohe Übertragungsgeschwindigkeiten ermöglichen soll. 10 Städte sollen auf jeden Fall bis diesen Sommer vernetzt sein. Der Bonner Konzern ist zwar bereit, zu einem späteren Zeitpunkt die neue Infrastruktur für Wettbewerber zu öffnen, aber nur zu eigenen Konditionen und ohne die Pflicht zur Genehmigung durch die Bundesnetzagentur.
Möglicherweise will die Regierung die Frage rasch klären. Denn nach Angaben aus Kreisen der inländischen Wettbewerber besteht in Berlin bereits ein erster Referentenentwurf. Der Kommission ist davon allerdings nach Selmayrs Worten nichts bekannt. Sollte Deutschland einen Sonderweg gehen, wäre man gezwungen, ein Vertragsverletzungsverfahren einzuleiten, bekräftigte der Sprecher. "Das wäre jedoch ein politisch nicht wünschenswertes Ergebnis, das man vermeiden sollte."
Die Kommission hatte bereits voriges Jahr klargestellt, dass die von der Telekom verwendete VDSL-Technik per se nicht von der Regulierung auszunehmen sei. Dies wäre nur zu rechtfertigen, wenn darüber Produkte angeboten würden, die auf anderem Wege nicht darstellbar wären. Die Telekom meint, solche einzigartigen Angebote stellen zu können etwa Kombinationen aus hochauflösendem Fernsehen, Telefonie und Internet.
Reding, bei der Europäischen Kommission zuständig für den Bereich Informationsgesellschaft und Medien, ist aber der Ansicht, für dieses so genannte Triple Play müsse das europäische Regelwerk so viele Investoren wie nur möglich ermuntern. Zwar lässt sie Verständnis für die Renditeaspekte der Telekom anklingen, die zunächst Pioniergewinne einfahren will, um ihre Investitionen zu amortisieren. Doch könne das nicht bedeuten, Ausnahmen von den Regeln für effektiven Wettbewerb zuzulassen, mahnte Reding zuletzt Anfang der Woche in München.
Die Kommissarin forderte die Bundesregierung noch einmal auf, nicht dem "Druck" nachzugeben, einseitig eine nationale Lösung zu finden. Das würde auf lange Sicht zu grundlegende Problemen sowohl auf dem deutschen Markt als auch auf europäischer Ebene führen. Indes, ganz allein stehen die Koalitionspartner und die Telekom mit ihren Vorstellungen in Europa nicht: Auch France Telecom fordert für das superschnelle Glasfasernetz, das sie bauen will, eine Zeit lang ein Monopol. [mehr] [und was macht man in Wien?]
Telekom behauptet Marktführung im Mobilfunkgeschäft
Aus: Yahoo Finanzen, 26. Januar 2006, 13.56 Uhr MEZ (Mobilfunk). [Original]BONN. Die Deutsche Telekom hat im abgelaufenen Quartal ihre Stellung als führender Breitband- und Mobilfunkanbieter behauptet. Die Zahl der Mobilfunkkunden sei konzernweit um 3,6 Millionen auf 86,6 Millionen geklettert, teilte Europas größtes Telekomunternehmen am Donnerstag in Bonn mit. Mit einem Zuwachs von 810.000 in Deutschland blieb T-Mobile Deutschland zwar hinter Vodafone und O2 zurück, behauptete aber die Marktführerschaft.
Der weitaus größte Teil waren allerdings Prepaid-Kunden, die nur einen Bruchteil des Umsatzes eines Vertragskunden bringen. Der deutsche Mobilfunkmarkt sättigt sich allmählich, daher drängt T- Mobile über Kooperationen auch in das Billigsegment. Größter Wachstumstreiber im Mobilfunkbereich war einmal mehr T-Mobile USA, deren Kundenzahl um rund 1,4 Millionen auf 21,7 Millionen kletterte. Die Gesellschaft übertraf damit ihr selbst gestecktes Ziel von einem Nettozuwachs von rund einer Millionen pro Quartal.
Wien plant Glasfaser für jeden Haushalt
[Ed: und damit das nochmals allen klar wird, was hierzulande schon wieder passiert: Die ‚Deutsche Post Abt. Fernmeldewesen‘ alias Telekom plant (vielleicht) 1 GBit/s bis an die Straßenkante bis in die Wohnung wird daraus dann max. 0,050 GBit/s (50 MBit/s asymmetrisch). Und das nennt sich dann Glasfaser-Hochgeschwindigkeitsnetz?]
Aus: Heise-Newsticker, 26. Januar 2006, 16.57 Uhr MEZ (Internet). [Original]WIEN (jk/c't). Wien möchte jedem Haushalt und jedem Unternehmen einen Glasfaseranschluss anbieten, ohne auf Subventionen aus der Steuerkasse zurückzugreifen. Die Bauarbeiten für ein Pilotprojekt mit 50.000 Haushalten könnten bereits im Februar starten, die ersten Haushalte sollen im Mai oder Juni angeschlossen werden. Zunächst werden noch nicht feststehende Gebiete in Transdanubien (21. und 22. Bezirk) erschlossen. Verhandlungen mit wesentlichen Liegenschaftseigentümern sind schon im Laufen. Zunächst wird mit IPv4 gearbeitet, die Infrastruktur soll aber schon für IPv6 vorbereitet sein.
Eine zweite Ausbaustufe, die bereits in Planung ist, sieht weitere 250.000 Anschlüsse vor. Im Endausbau sollen alle 960.000 Haushalte und zirka 70.000 kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) mit je 1 Gbit/s symmetrischer Bandbreite angeschlossen werden können. Damit würde Wien wieder zur Breitband-Hauptstadt der Welt werden eine Position, die die österreichische Bundeshauptstadt durch die Offerten des Kabel-TV-Betreibers UPC bereits in der zweiten der Hälfte der 90er Jahre innehatte (siehe dazu auch c't 3/06, Seite 120).
Das ehrgeizige Projekt ist eine Kooperation der Stadt Wien mit ihren Tochterunternehmen Wienstrom und Wienkanal. Sie betonen, kein neues Monopol errichten, sondern das Netz als "Open Access Platform" allen Service-Providern zu gleichen Bedingungen zur Verfügung stellen zu wollen. Dabei muss es sich nicht um klassische Internet-Service-Provider (ISP) handeln, es sollen auch andere Dienste etwa im Gesundheitsbereich angeboten werden. Zu einer Wiederbelebung des 2002 gestarteten Pilotprojekts Blizznet, das bis heute etwa 5.000 Haushalte vorwiegend am Leeberberg nutzen, wird es also nicht kommen. Nur solange keine Kooperationsverträge mit ISP bestehen, könnte die Wienstrom auch selbst Dienste wie zum Beispiel Internetzugang anbieten. Danach soll es nur noch Services in Zusammenhang mit dem Kerngeschäft Stromlieferung geben.
Die ISPA (Internet Service Provider Association Austria) unterstützt nach anfänglich großen Bedenken den Ausbau der Infrastruktur, ist aber noch skeptisch was Kosten und Finanzierung angeht. Hinzu kommen Bedenken über die Details der offenen Plattform. Sowohl ISPA als auch die Stadt Wien sehen in bandbreitenhungrigen Inhalten und Diensten den Knackpunkt ohne diese würde nur wenige Nutzer Bedarf nach einem Glasfaseranschluss haben. "Die großen Rechtehinhaber haben aber Angst und blockieren weltweit. Verlorene Umsätze in Österreich sind ihnen egal", bedauert ISPA-Generalsekretär Kurt Einzinger.
Die Stadt Wien hat niemand Geringeren als den letzten ORF-Generalintendanten Gerhard Weis als Berater engagiert. "Wir werden mir großem Nachdruck in die Content-Produktion gehen", sagte Weis gegenüber heise online. "Es reicht sicher nicht, einfach die Zahl der TV-Kanäle zu verdoppeln." Da das Glasfasernetz hohe symmetrische Bandbreiten biete und durch bessere Adressierbarkeit Punkt-zu-Punkt- Verbindungen ermögliche, seien andere Dienste möglich als in Kupfernetzen. Wienstrom führt bereits Verhandlungen mit Service- und Content-Partnern. Der Elektrizitätsversorger lädt auch alle Eigentümer von Glasfaser- Leitungen, die ihre Infrastruktur in das Projekt einbringen möchten, ein, Kontakt aufzunehmen. Gespräche gibt es derzeit mit der Telekom und UPC.
Derzeit kann auf 1.600 Kilometer Glasfaserkabel und 2.200 Kilometer Leerrohre zurückgegriffen werden. Insbesondere der Cablerunner soll im weiteren Netzausbau viel Geld sparen, indem auch kleinere Abwasserkanäle zur Leitungsverlegung genutzt werden.
Studie findet keinen Beleg für Hirntumorrisiko durch Handys
Aus: Heise-Ticker, 26. Januar 2006, 21.10 Uhr MEZ (Mobilfunk). [Original]BIELEFELD. Das Telefonieren mit dem Handy erhöht nach einer Studie mehrerer deutscher Universitäten nicht das Risiko für Hirntumore. Im Rahmen der so genannten Interphone-Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei bei Handynutzern in Deutschland insgesamt kein erhöhtes Risiko beobachtet worden, teilte die Universität Bielefeld mit. Eine leicht erhöhte Zahl so genannter Gliome bei Menschen, die seit mindestens seit 10 Jahren mit Handys telefonieren, lasse sich erst im internationalen Vergleich beurteilen. Wegen der geringen Anzahl könne es sich dabei um Zufall handeln. Die deutschen Ergebnisse sollen im März in der Fachzeitschrift American Journal of Epidemiology vorgestellt werden.
Die Studie unter dem Dach der WHO wird seit dem Jahr 2000 in 13 Ländern erstellt und von der International Agency for Research on Cancer in Lyon (Frankreich) koordiniert. Zur deutschen Studienregion gehören außer Bielefeld auch Mainz, Heidelberg und Mannheim. Insgesamt wurden seit dem Jahr 2000 in Deutschland 844 Patienten mit einem Hirntumor untersucht und mit 1535 zufällig ausgewählten Kontrollpersonen verglichen.
Wer regelmäßig also mindestens einmal pro Woche sein Handy nutzt, hat nach Analyse der Forscher kein erhöhtes Tumorrisiko. Es sei auch kein ansteigendes Risiko mit erhöhter Nutzungsintensität erkannt worden. Selbst bei intensiven Nutzern mit mehr als 30 Minuten Handy-Telefonaten pro Tag habe sich keine erhöhte Krebsgefahr ergeben. Auch eine Häufung von Tumoren in den typischen Handy-Regionen am Kopf sei nicht festzustellen gewesen. Das gleiche wie für Handys gelte auch für die Strahlung von Schnurlostelefonen und den dazugehörigen Basisstationen. Selbst das Aufstellen der stark strahlenden Basisstationen neben dem Bett habe kein erhöhtes Risiko ergeben.
Keine abschließende Aussage lasse sich dagegen treffen über ein möglicherweise leicht erhöhtes Gliom-Risiko für Menschen, die seit zehn Jahren und mehr mit dem Handy telefonieren und in der Regel auch bereits C-Netz-Telefone benutzt hatten. Wegen zu geringer Fallzahlen müssten hier erst die Ergebnisse der internationalen Studien abgewartet werden. In den dänischen und schwedischen Beiträgen zur Interphone-Studie habe sich kein derartiger Hinweis auf ein mögliches Risiko gezeigt. Dennoch erfordere die Beobachtung Beachtung, weil in der Gruppe mit der längsten Nutzungsdauer ein Risiko auch am plausibelsten wäre, betont die Universität.
Die britische Interphone-Teilstudie war vor kurzem zu dem Ergebnis gekommen, "die Benutzung von Mobiltelefonen, sei es auf kurze oder mittelfristige Sicht, ist nicht mit einem höheren Risiko für Gliome verbunden". In Großbritannien waren 966 Tumorpatienten und 1716 Kontrollpersonen untersucht worden. Auch in Dänemark und Schweden traten ähnliche Ergebnis zu Tage.
[13.10.2004: Presse-Mitteilung] (Karolinska Institutet, Sweden)
[13.10.2004: Risko der Handy-Nutzung Neue Studie belegt mögliche Tumor-Bildung] (t-off)
[20.11.2004: Presse-Mitteilung] (Karolinska Institutet, Sweden)
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