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United Internet will 06 um mehr als 25 % wachsen
Aus: Yahoo Finanzen, 7. März 2006, 11.35 Uhr MEZ (Internet). [Original]MONTABAUR (Dow Jones). Die United Internet AG, Montabaur, will weiter stark expandieren. "Ein Wachstum von mehr als 25 % müssen wir in diesem Jahr locker schaffen sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag", sagte Vorstandsvorsitzender Ralph Dommermuth Börse Online. Nachdem United Internet Ende 2005 noch 5,08 Mio kostenpflichtige Verträge hatte, rechne Dommermuth mit 600.000 weiteren DSL-Verträgen, zitiert das Magazin den Manager am Dienstag [7.3.2006] vorab aus seiner Ausgabe vom 9. März. Insgesamt peile er bis Jahresende mehr als 6 Mio kostenpflichtige Verträge an.
Dabei soll das Wachstum nicht zu Lasten der Marge gehen: "Ich glaube, dass die Marge künftig konstant bleiben wird", wird Dommermuth zitiert. Die durchschnittliche Umsatzrendite habe 2005 etwas abgenommen, weil United Internet inzwischen neben dem Datenverkehr auch den Netzanschluss abrechne. Das vergrößere den Umsatz bei niedrigeren Margen. Der Ertrag pro Kunde sei aber stabil.
Verbraucher haben nur verhaltenes Interesse an Handy-TV
Aus: Heise-Newsticker, 7. März 2006, 16.05 Uhr MEZ (Handy-TV). [Original]BERLIN (ssu/c't). Lediglich 1 Prozent der deutschen Mobilfunkkunden nutzt derzeit mobile Fernsehangebote ("Handy-TV"), weitere 2 Prozent planen die Nutzung. Dies geht aus einer heute von TNS Infratest vorgestellten Studie hervor. Befragt wurden Mitte Februar insgesamt 1.000 Privatpersonen zu ihrem Nutzungsinteresse an Handy-TV. 7 Prozent aller Nutzer finden dieses Thema zumindest interessant. Bei den 14- bis 29-Jährigen ist der Anteil der Interessenten fast doppelt so hoch (13 Prozent).
Insgesamt gibt es der Studie zufolge 4 Hauptursachen für das geringe Interesse an mobilem TV-Empfang: Für 35 Prozent sind vorwiegend die eigenen "Fernsehgewohnheiten" der Grund dafür, mobile TV-Dienste voraussichtlich nicht nutzen zu wollen. Mit 34 Prozent folgt "mangelndes Interesse an Fernsehen oder Handy" bei den Nichtnutzungsmotiven. "Technische Bedenken", wie beispielsweise ein zu kleines Display oder keine ausreichende Bild- und Tonqualität, halten 33 Prozent davon ab, mobil fernsehen zu wollen. "Kostengründe" wurden bei der Thematisierung der Ursachen bewusst ausgeklammert, um den Blick auf jene Hemmnisse zu richten, denen sich der Markt jenseits der Kostenfrage zu stellen hat, heißt es bei TNS Infratest.
Am einfachsten ließe sich Interesse an Handy-TV ausgerechnet bei Personen mit technischen Bedenken wecken, meinen die Marktforscher: Viele der Befragten haben Schwierigkeiten, sich Handy-TV auf ihrem Mobiltelefon vorzustellen. Hier sei Aufklärungsarbeit durch ein "adäquat aufbereitetes Produktmarketing" erforderlich. Etwas schwieriger werde dies sich bei der Gruppe gestalten, die ihre Fernsehgewohnheiten als Hinderungsgrund für Handy-TV anführt, da sich Gewohnheiten erfahrungsgemäß nur langsam ändern.
Derzeit bieten die Mobilnetzbetreiber Fernsehinhalte als UMTS-Streams an. Offenbar sind die Dienste so erfolgreich, dass zuletzt T-Mobile im Dezember sein Mobile-TV-Angebot erweiterte. Vor der CeBIT kündigten die Bonner heute an, dass Mobile-TV ab April kostenpflichtig wird die Nutzer haben die Wahl zwischen einer Tagespauschale von 2 Euro und einem Monatsabo für 7,50 Euro. Vodafone verlangt für sein Angebot bereits seit Januar Gebühren in ähnlicher Höhe. Einen großen Schub für die Bekanntheit von mobilen Fernsehdiensten erwartet die Branche von Start von Broadcast-Diensten auf Basis von DMB oder DVB-H, die inzwischen meist "Handy-TV" genannt werden. Dieser war zum Start der Fußball-WM in Deutschland im Juni angestrebt. Verzögerungen drohen aber aufgrund des politischen Gezerres um Handy-TV und Auseinandersetzungen in der Industrie um den passenden Standard.
EU-Datenschützer gegen privates Überwachen und Filtern von E-Mail
Aus: Heise-Newsticker, 7. März 2006, 16.13 Uhr MEZ (Datenschutz). [Original]BRÜSSEL (anw/c't). Die obersten Hüter der Privatsphäre in der EU haben inhaltsbezogene Filterpraktiken von Providern sowie den Einsatz von Diensten zum Verfolgen elektronischer Nachrichten scharf kritisiert. In einem aktuellen Papier (PDF-Datei) hält die so genannte Artikel 29-Arbeitgruppe der EU-Datenschutzbeauftragten fest, dass E-Mail-Anbieter durchaus berechtigt seien, unter der Einhaltung klarer Kriterien die von ihnen zu verarbeitende E-Post nach Viren oder Spam durchzuprüfen. Eine Analyse auch auf vorbestimmte Inhalte etwa pornographischer oder illegaler Art hin hält die Organisation dagegen nicht für legitim. Auf ein Bedürfnis zur Absicherung des eigenen Angebotes könnten sich die Provider in diesem Fall nicht berufen.
Die Arbeitsgruppe zeigt sich besorgt, "dass bei dieser Filterform E-Mail-Serviceanbieter Zensoren der privaten E-Mail-Kommunikation werden, indem sie beispielsweise Nachrichten blockieren, deren Inhalt vollständig rechtmäßig ist". Ein solches Verfahren, das sich etwa Yahoo in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen von den Nutzern einräumen lässt, werfe "fundamentale Fragen" der Rede- und Informationsfreiheit auf, konstatieren die Datenschützer. Die allgemeine Durchsicht der E-Post selbst auf rechtswidrige Inhalte hin halten sie auch aufgrund der Vorgaben in EU-Datenschutzrichtlinien für nicht erlaubt. Die Provider müssten sich dafür zumindest das ausdrückliche Placet der Nutzer einholen.
Keineswegs anfreunden können sich die Datenschutzbeauftragten ferner mit neuartigen Diensten wie "Did they read it". Diese ermöglichen es dem Anwender durch das Anhängen einer weiteren Domain an die eigentliche E-Mail-Adresse zu verfolgen, ob und wie oft der Adressat eine Botschaft gelesen und an wen er diese eventuell weitergeleitet hat. Die Datenschützer beklagen hier insbesondere, dass die Datenverarbeitung geheim erfolge und den Empfängern keine Möglichkeit zum Einwilligen oder Ablehnen in das Verfahren gegeben werde. Die Arbeitsgruppe drückt daher "ihren schärfsten Widerspruch" zu dieser Art von Service aus. Gleichzeitig erinnert sie daran, dass die allgemeine EU-Datenschutzrichtlinie Loyalität und Transparenz beim Sammeln persönlicher Daten verlange.
Bei Viren- und Spamschutz durch Provider halten die Datenschützer ebenfalls die Beachtung einiger Regeln für erforderlich. So müssten auch für diese Art des E-Mail-Filterns die Nutzer zunächst ihr Einverständnis abgeben und dieses leicht widerrufen können. Um Fehltreffer bei Junkmails zu verhindern, die in die Redefreiheit und den Schutz der privaten Kommunikation eingreifen könnten, sollten Anbieter ihren Kunden ferner die Möglichkeit einräumen, den Spamordner persönlich noch einmal auf eventuell doch relevante Nachrichten hin durchzuschauen. Sollten Viren gefunden werden, müsste Vertraulichkeit über eine solchen Vorgang gewahrt werden.
Schneller, höher, weiter und billiger
Die Telekom will den Deutschen schnellere Datennetze näher bringen / 20 WM-Spiele live aufs Handy.
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 8. März 2006, Seite xx (Wirtschaft). [Original]HANNOVER (Tsp). Die Deutsche Telekom will die Nutzung schneller Datendienste in Deutschland forcieren und hat dazu vor Beginn der Computermesse CeBIT in Hannover Investitionen in neue Technik und Produkte angekündigt. Wir investieren mit Haut und Haar in die Netze, sagte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke.
FUSSBALL AUF DEM HANDY
Als erster Mobilfunkanbieter hat T-Mobile das Recht erworben, 20 ausgewählte Spiele der Fußball-WM 2006 in Deutschland live auf dem Handy zu übertragen. Der Vertrag mit dem Rechtevermarkter Infront sei unterzeichnet, sagte T-Mobile-Chef René Obermann. Daneben werde es in Zusammenarbeit mit dem Abo-Sender Premiere auch Zusammenfassungen, Informationen und Expertenrunden für den Empfang auf mobilen Endgeräten geben. Wie teuer die Rechte waren, sagte Obermann nicht. Experten schätzen, dass es sich dabei um einen Betrag knapp unter 6 Millionen Euro handelt. Der Nutzer zahlt für Mobile-TV ab Anfang April 2 Euro pro Tag oder 7,50 Euro im Monat für dann 14 TV-Kanäle inklusive der WM-Spiele. [Links zum Handy-TV]
TURBO FÜR UMTS
Zur CeBIT nimmt die Telekom eine neue Übertragungstechnik (HSDPA) in Betrieb, die den schnellen mobilen Datenversand per UMTS noch fünfmal schneller macht. Auch andere Mobilfunkunternehmen in Europa sind gerade dabei, den Turbo für UMTS einzuschalten. Auch dort, wo UMTS in Deutschland noch nicht verfügbar ist, soll die Datenübertragung mit dem Einsatz einer weiteren Technik (EDGE) ebenfalls schneller werden. In Europa werden wir in diesem Jahr rund 1/2 Milliarde Euro in HSDPA/UMTS investieren, sagte Obermann. Parallel werde das bestehende Netz weiter optimiert. In Deutschland werde T-Mobile 2.400 neue UMTS-Standorte und 1.200 neue herkömmliche Standorte errichten. Daneben kündigte Obermann weitere Preissenkungen und neue Tarife für die mobile Datenübertragung an. [Links zum UMTS]
DSL ÜBER SATELLIT
Die Festnetzgesellschaft T-Com investiert nicht nur in den Aufbau des bereits angekündigten superschnellen neuen Glasfasernetzes, sondern auch in die DSL-Technik. T-Com hat derzeit rund 8 Millionen Anschlüsse geschaltet. Wir werden erneut rund 200 Millionen Euro in den Ausbau von DSL investieren, kündigte T-Com-Chef Walter Raizner an. Auch die Geschwindigkeit bei DSL soll steigen. Wettbewerber der Telekom bieten die schnelleren DSL-Anschlüsse schon an. Als weiteren Baustein der Breitband-Offensive kündigte Raizner einen neuen Pauschaltarif für die Nutzung von DSL über Satellit an. Wenig verriet Raizner über das neue Telefon, mit dem man zu Hause über Festnetz oder Internet und unterwegs über Mobilfunk oder lokale Funknetze telefonieren kann. Es soll Ende Juni/Anfang Juli auf den Markt kommen. An den Tarifen werde noch gearbeitet.
Arcor wächst rasant
Arcor-Chef Stöber kritisiert "Regulierungsferien"
Aus: Teltarif.de, Berlin, 8. März 2006, 10.15 Uhr (News). [Original]HANNOVER. Harald Stöber, Vorstandsvorsitzender von Arcor, stellte heute auf der CeBIT- Pressekonferenz aktuelle Geschäftszahlen für die vergangenen neun Monate vor. Von April bis Dezember 2005 legte der Umsatz auf 1,4 Milliarden Euro zu. Dies stellt einen Umsatzanstieg von 20 Prozent dar. Auch der Ertrag stieg weiter, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wuchs so auf 219 Millonen Euro.
Wachstumstreiber für diese "nackten" Geschäftszahlen waren zum einen die DSL-Angebote ebenso wie die eigenen Vollanschlüsse. So telefonierten zum Jahresende 2005 1,25 Millionen Anschlüsse über den größten Wettbewerber der Deutschen Telekom (Wachstum von 127 Prozent gegenüber Vorjahr), gut eine Million davon surfen auch gleich über einen DSL-Anschluss von Arcor (Wachstum von 221 Prozent). In der Bereichen Pre-Selection verzeichnete Arcor knapp 2 Millionen Kunden, die Netzkennzahl 01070 im anmeldefreien Call-by-Call nutzen gut 2,8 Millionen Kunden.
Für das kommende Geschäftsjahr erwartet Stöber ein weiteres rasantes Wachstum speziell im Bereich DSL. Möglich wird dies u. a. durch neue Dienste und Bandbreiten, aber auch durch weitere Investitionen in die Fläche. So will Arcor in Zukunft seine Anschlüsse auch in Städten mit 20.000 bis 30.000 Einwohnern anbieten. Ebenso will das Telekommunikationsunternehmen unter bestimmten Bedingungen ein eigenes Hochgeschwindigkeitsnetz aufbauen.
Stöber: "Telekom darf nicht in die Regulierungs-Ferien geschickt werden!"
Um die angekündigten Investitionen auch wirtschaftlich zu sichern, forderte Stöber von Regulierer (Bundesnetzagentur) und Politik faire und sichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Demnach dürfe die Deutsche Telekom "nicht in die Regulierungs-Ferien entlassen werden." Stöber bezeichnete das angekündigte Investitionsprogramm der Deutschen Telekom für das schnelle Glasfasernetz im VDSL-Standard als geschicktes "Lockangebot" an die Politik, dieses neue Netz aus der Regulierung im Telefonmarkt herauszunehmen. Dieser Schritt dürfe aber nicht gelingen, denn dann drohen Deutschland volkswirtschaftliche Schäden. So mache es sicherlich kein Sinn, dass jeder Netzbetreiber selbst Kabel in der Straße vergräbt, die Deutsche Telekom aber Leerrohre aus Monopolzeiten mit den daraus resultierenden Kostenvorteilen nutzen kann. Die Verlegung von neuen Kabeln koste etwa 300 Euro pro Meter, wonach die bloße Durchleitung eines eigenen Kabels in einem gemeinsamen Kabelkanal lediglich einen einzigen Euro koste. Stöber forderte daher heute in Hannover den Zugang zu den Leerrohren der Deutschen Telekom, die diese zu Monopolzeiten verlegt habe. Den Interessenkampf in der Regulierung von VDSL haben wir bereits in einem Editorial vor vier Monaten ausführlich diskutiert.
Stöber äußerte im Gespräch mit teltarif.de aber die Hoffnung, dass er am Ende des Prozesses zu einem wirtschaftlich sinnvollen Ergebnis auf Augenhöhe mit der Deutschen Telekom komme ob mit oder ohne Regulierer ließ er allerdings offen.
Bundesnetzagentur gestattet Privatfunk mit 50 Nanowatt
Aus: Heise-Newsticker, 8. März 2006, 12.17 Uhr MEZ (Privatfunk). [Original]BONN (roe/c't). Was früher auf direktem Weg ins Gefängnis führte, ist seit wenigen Tagen erlaubt: Mit der Verfügung Vfg. 7/2006 (PDF-Datei) wird der Betrieb von UKW-Sendern durch die Bundesnetzagentur bei kleiner Leistung erlaubt. Die ehemalige RegTP gestattet damit die Übertragung von Audiosignalen über extrem kurze Distanzen, um beispielsweise im Auto eine "Luftleitung" vom MP3-Player zum Radio zu ermöglichen.
Bei den vorgeschriebenen 50 nW (ERP) dürften Entfernungen im Meter-Bereich überbrückbar sein aber schon im Einfamilienhaus oder in der Wohnung von Zimmer zu Zimmer stößt man an physikalische Grenzen. Die gleiche Verfügung gibt bei höheren erlaubten Sendeleistungen die Frequenzbereiche 863 MHz bis 865 MHz und 1795 MHz bis 1800 MHz frei.
Ver.di verlangt kräftige Gehaltserhöhung von Deutscher Telekom
Aus: Heise-Ticker, 8. März 2006, 14.31 Uhr MEZ (Telekom). [Original]BERLIN. Die Gewerkschaft ver.di hat von der Deutschen Telekom eine deutliche Lohnsteigerung für die Mitarbeiter der Festnetzsparte T-Com verlangt. "Wir wollen 6 Prozent mehr", sagte ein ver.di-Sprecher am heutigen Mittwoch in Berlin der dpa-AFX. Bei der letzten Anhebung zum 1. Januar 2005 hatte die Angestellten noch 2,7 Prozent mehr erhalten.
In den vergangenen Jahren hätten die Telekom-Mitarbeiter zurückgesteckt, begründete der Sprecher die Forderung, der bereits die Große Tarifkommission der Gewerkschaft zugestimmt hat. Er wies dabei auf die Anhebung der Dividende um 16 Prozent hin. T-Com beschäftigt derzeit 110.000 Mitarbeiter. Allerdings will der Konzern rund 20 Prozent abbauen.
EU setzt in Streit um Telekom-Glasfasernetz auf Einlenken Berlins
[Ed: aber die wollen partout nicht...]
Aus: Heise-Ticker, 8. März 2006, 18.00 Uhr MEZ (VDSL-Netz). [Original]HANNOVER. Die Europäische Kommission setzt beim Streit um das geplante schnelle VDSL-Glasfasernetz der Deutschen Telekom auf ein Einlenken der Bundesregierung. "Im Moment sind wir nicht dabei, Verfahren einzuleiten. Wir setzen darauf, dass die Bundesregierung Entscheidungen fällt, die dies nicht erfordern", sagte EU-Medienkommissarin Viviane Reding am Mittwoch [8.3.2006] in Hannover bei einer Fachtagung zur Computermesse CeBIT.
Die Bundesregierung will das Telekommunikationsgesetz (TKG) ändern, um das geplante Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz der Telekom für eine befristete Zeit von der Regulierung freizustellen. Die Kommission hatte aus diesem Grund der Regierung im Februar eine Stellungnahme geschickt. Diese wurde nach den Worten des Wirtschaftsministers Michael Glos (CSU) in der Fachabteilung mit Befremden aufgenommen.
"Wir diskutieren derzeit mit der deutschen Regierung. Die europäischen Vorschriften sind ganz klar und die sehen vor, dass dereguliert wird und keine neue Monopole geschaffen werden", sagte Reding. Die EU sehe, dass möglicherweise Entscheidungen herbeigeführt würden, die genau dies tun. Es gebe genau definierte Märkte, die Ausnahmen ermöglichen. Dieser Fall gehöre nicht dazu. Die deutsche Bundesnetzagentur führt derzeit eine Anhörung mit dem Ziel durch, belastbare Definitonen für neue Märkte in der Telekommunikation zu finden.
Die Deutsche Telekom will 3 Milliarden Euro in das Hochgeschwindigkeitsnetz investieren. Die ersten von insgesamt 50 Großstädten sollen noch vor der Fußball-WM Mitte des Jahres angeschlossen werden. Mit dem neuen Netz will das Bonner Unternehmen die Grundlage für so genannte Triple-Play- Angebote schaffen, also die Bündelung von Internet, Telefonie und Medieninhalten. Das Netz soll Übertragungsraten von bis zu 50 MBit/s ermöglichen. [mehr]
TV-Kabel in Bayern wird rückkanalfähig
Aus: Heise-Newsticker, 9. März 2006, 8.02 Uhr MEZ (Cable). [Original]MÜNCHEN (uma/c't). Der TV-Kabel- Internet- und Telefonanbieter Kabel Deutschland will im zweiten Halbjahr 2006 das Kabelnetz in Bayern flächendeckend mit einem Rückkanal ausstatten und darüber einen Breitbandzugang mit bis zu 8,2 MBit/s sowie Telefonanschlüsse per VoIP anbieten. Insgesamt rund 2,2 Millionen Haushalte im Freistaat können das Angebot spätestens zum Jahresende nutzen. Der Netzausbau in Bayern ist Teil eines Investitionsprogramms des Unternehmens, das insgesamt 500 Millionen Euro umfasst. Bislang konnten in Bayern nur Einwohner einiger größerer Städte die Angebote nutzen. Nun sollen auch kleinere Gemeinden wie Miesbach oder Bad Staffelstein in den Genuss der neuen Technik kommen.
Kabel Deutschland hat bislang das Netz in Rheinland-Pfalz und dem Saarland komplett rückkanalfähig ausgebaut, Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen werden derzeit aufgerüstet, daneben laufen Arbeiten in Braunschweig, Lüneburg und Greifswald. Der günstigste Internet-Zugang mit 2,2 MBit/s im Downstream inklusive Flatrate kostet bei Kabel Deutschland derzeit 19,89 Euro monatlich, setzt aber einen vorhandenen TV-Kabelanschluss voraus [Ed: genauer: Ein Anschluß reicht nicht, es muß das Kabel-TV abonniert sein. Sonst gibt's kein Breitband- Internet, was die KDG technisch begründet].
Festnetz als Wunderstrippe Skepsis bei Experten
Aus: Yahoo Finanzen, 9. März 2006, 11.19 Uhr MEZ (CeBIT). [Original]HANNOVER (Dow Jones). Wo früher nur der Nachmittagsplausch in das Dorf nebenan durch die Kupferleitung knisterte, sollen über moderne Breitbandnetze nun gleichzeitig Filme, Internetseiten und Telefongespräche flitzen. Auf der Hightech-Messe CeBIT in Hannover stellen die Anbieter ihre Ideen für das so genannte Triple Play vor. Einer aktuellen Umfrage zufolge hat immerhin jeder fünfte Deutsche Interesse an solchen Kombi-Produkten. Beobachter sind jedoch skeptisch, ob ihnen ein schneller Erfolg beschieden sein wird. Denn über die herkömmliche Kanäle wie Kabel oder Satellit seien die Nutzer bereits ausgiebig mit Fernsehsendern vorsorgt.
Die Anbieter in Hannover setzen dennoch stark auf bewegte Bilder. So präsentiert das zweitgrößte deutsche Web-Unternehmen United Internet auf der CeBIT eine Videothek im Internet zum monatlichen Pauschaltarif. Sie macht damit nicht nur Filmverleih und Kino Konkurrenz, sondern auch den Kabelnetzbetreibern, auf die der Zuschauer früher für die Lieferung von Spielfilmen an das Sofa angewiesen war. Kooperationspartner ProSieben freut sich, dass er für Sendungen wie "Germany´s Next Top Model" einen weiteren Absatzkanal hat, und der United-Internet-Vorstandsvorsitzende Ralph Dommermuth sieht im Video-Paket "neuen Mehrwert" für seinen DSL-Anschluss.
Die Festnetzsparte der Deutschen Telekom legt ebenfalls einen Schwerpunkt aufs Fernsehen. T-Com-Vorstand Walter Raizner versprach auf dem Messegelände ein "ganz neues Fernseherlebnis" durch die Verbindung von klassischen TV-Angeboten mit neuen Medien und interaktiven Möglichkeiten. Zeitversetztes Fernsehen ist eine der Feinheiten, mit denen Raizner Kunden locken will. Die Rechte zur Übertragung der Fußball-Bundesliga im Internet hat sich der Konzern bereits gesichert.
Auch Beobachter halten das Zusammenwachsen von Fernsehen, Internet und Telefon langfristig für unvermeidlich. Analyst Per-Ola Hellgren von der Landesbank Rheinland-Pfalz meint, eine wichtige Voraussetzung für die bequeme Nutzung seien schnelle Zugänge wie das geplante Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz der Telekom. Doch das will der Konzern nur dann komplett hochziehen, wenn er hier nicht reguliert wird eine offene Streitfrage. Auch deshalb bleibt die neue Unterhaltungswelt nach Einschätzung des Analysten in den kommenden 18 Monaten eher etwas für Enthusiasten.
Hellgrens Kollege Robert Gallecker von der Bayerischen Landesbank ist von den Ankündigungen der Telekom auf der Messe noch nicht begeistert: "Wirklich Neues ist nicht dabei." Entscheidend sei jetzt, wie das Angebot aussehe und wie es schließlich angenommen werde, betont der Analyst: "Irgendwo Leitungen zu vergraben ist weniger das Problem." Die Hauptaufgabe komme anschließend die Kunden zum Wechsel zu einem Rundumpaket zu bewegen.
Das werde für die Unternehmen teuer, meint Nikolaus Bremerich, Telekommunikationsexperte bei der Wiesbadener Beratungsgruppe Marketing-Partner. Denn im Wesentlichen gehe es bei Triple Play um Angebote, die bereits heute viele Menschen nutzten. Der Vorteil liege für sie vor allem in möglichen Einsparungen und dem Service aus einer Hand. Einer Umfrage der Consultants zufolge haben immerhin 20 % der Deutschen Interesse. Und die Experten von Mummert Consulting vermuten, dass bis zum Jahr 2010 rund 3 Millionen Haushalte in Deutschland Fernsehen, Telefon und Internet im Paket beziehen. Die Unternehmensberatung A.T. Kearney schätzt das potenzielle Marktvolumen für Triple Play in Deutschland sogar auf rund 29 Mrd EUR es wäre damit größer als der heutige Mobilfunkmarkt, der auf 20 Mrd kommt.
Derzeit sind die Festnetzbetreiber gerade damit beschäftigt, ihre Netze für die neuen Angebote wirklich fit zu machen. So hat die Deutsche Telekom zur CeBIT verkündet, parallel zum Aufbau ihres Supernetzes VDSL zunächst für 200 Mio EUR eine Zwischenstufe zu bringen, bei der die Daten immerhin schon mit 16 Megabit pro Sekunde sausen das Achtfache eines heutigen Standardanschlusses. Und ihr Rivale Arcor, der zweitgrößte deutsche Festnetzanbieter, will in den kommenden Monaten über 100 neue Ortsnetze erschließen. Damit sei dann mehr als die Hälfte der Haushalte erreichbar, sagte Vorstandschef Harald Stöber auf der CeBIT.
Die Festnetzanbieter basteln aber nicht nur an höheren Geschwindigkeiten, sondern wollen auch das Einsatzgebiet des herkömmlichen Festnetztelefons erweitern. Mit schnurlosen Modellen hatten sie den Kunden in den vergangenen Jahren schon in der eigenen Wohnung Bewegungsfreiheit gegeben. Jetzt wollen T-Com, Arcor und freenet das Handy mit neuartigen Telefonen überflüssig machen: Diese "Dual Phones" nutzen im Wohnzimmer das Festnetz und wechseln außerhalb der eigenen vier Wände automatisch zum Mobilfunk.
Alle drei Unternehmen präsentieren auf der Messe solche Geräte, die ab dem Sommer verfügbar sein sollen. Das Zusammenwachsen von herkömmlichem Telefon und Handy hält Analyst Hellgren für eine vernünftige Entwicklung. Langfristig müsse man ein Gerät von einem Anbieter mit einem Anschluss wählen können die jetzt vorgestellten Produkte seien dafür erste Schritte.
Die Festnetzbetreiber kämpfen mit dem Ausbau ihrer Netze und Angebote auch gegen die Kabelnetzbetreiber. Denn Telefon und Internetzugang sind mittlerweile auch über das TV-Kabel zu haben. Die Mobilfunker ihrerseits rüsten ihre Übertragungswege zur echten Festnetzkonkurrenz auf. So kündigte O2 zum CeBIT-Start an, dass der erfolgreiche Zuhause-Tarif Genion ab Mai auch die schnelle Übertragungstechnik UMTS und damit schnelles Surfen im Web bieten soll. Gleichzeitig wollen die Münchener eine große Nummer im DSL-Geschäft werden in Zusammenarbeit mit der neuen Mutter Telefonica will O2 in rund 2 Jahren einen Marktanteil von bis zu 20 % [Ed: ach ja...].
Deutsche Telekom Turns on the TV
In an effort to reverse the drop in revenue from voice traffic, DT jumps into the entertainment ring to do battle with traditional broadcasters.
Aus: Business Week Online, 9. März 2006, 12.00 Uhr MEZ (Companies). [Original] [Übersetzungs-Service]HANNOVER. Deutsche Telekom (DT) Chief Executive Kai-Uwe Ricke has some bad news for Germany's cable and TV operators: He wants to eat their lunch. Speaking to reporters at the CeBIT computer fair in Hanover, Germany, on Mar. 7, Ricke detailed the company's plans to get into the entertainment biz as a way of persuading customers to pay extra for ultra high-speed broadband. The strategy puts Germany's dominant telecommunications company in direct competition with traditional broadcasters.
For Deutsche Telekom (DT), selling ever-faster and more expensive Internet connections is a way to combat the inevitable slide in revenue from voice traffic. So it's crucial to further growth. "We're stepping on the gas in the content front," Ricke said.
CREATING MORE COMPETITION
For existing cable and TV companies, DT is an ominous new rival. The deep-pocketed former telecom monopoly will be in a position to outbid other operators for key movie and sports rights. "Deutsche Telekom has more financial muscle than any [media] company in Germany," says Thomas Friedrich, an analyst at HVB Group in Munich. "There is no one who can afford to invest more money."It has already acquired Internet rights to Bundesliga football, Germany's premiere soccer league. And it has agreed to broadcast programming over the Internet from ProSiebenSat.1 Media, the Munich-based broadcast group controlled by Los Angeles-based investor Haim Saban. The agreement will allow users to watch ProSieben, which accounts for about half the German commercial-TV market, on their computers.
That's nice, but what will really motivate people to pay extra for turbocharged broadband is content they can't get elsewhere. DT has already experimented with broadcasting episodes of a popular German soap opera before they aired on TV, via its T-Online Internet service. DT's managers also have mused about buying the rights to blockbuster Hollywood movies, which would be shown over T-Online before they run in German theaters.
"We're creating more competition. We're giving customers more ways to get entertainment," says Walter Raizner, the Deutsche Telekom management board member responsible for the company's T-Com landline business.
Merkel stärkt Telekom im Glasfaserstreit gegen Brüssel den Rücken
Aus: Yahoo Finanzen, 9. März 2006, 12.25 Uhr MEZ (Politik). [Original]HANNOVER. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich im Streit um die Befreiung des Glasfasernetzes von der Regulierung hinter die Deutsche Telekom gestellt.
"Wir werden alles daran setzen, um der Telekom die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen", sagte Merkel am Donnerstag auf der CeBIT in Hannover. Investitionen in Innovationen müssten sich rechnen. Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke fordert für das Hochgeschwindigkeitsnetz eine befristete Ausnahmeregel, um Pioniergewinne zu sichern.
Derzeit erarbeitet die Bundesregierung eine entsprechende Gesetzesvorlage, mit der das Glasfasernetz von der Aufsicht ausgeklammert werden kann. Die Europäische Kommission meldete allerdings Bedenken an.
Bereits am Vorabend hatte Merkel auf der Eröffnungsfeier der CeBIT von einem Zielkonflikt "zwischen Wettbewerb und Innovationen" gesprochen, über den auf EU-Ebene diskutiert werden müsse. Die Bundeskanzlerin kündigte zudem an, während der deutschen EU- Präsidentschaft eine Neufassung der EU-Richtlinien zur Telekommunikation voranzutreiben.
Kabel Deutschland spielt weiter Triple
[Ed: aber merke, TriplePlay ist ein Koppelgeschäft, und dabei kommt es besonders auf den Gesamtpreis und die Vertragsbedingungen an beispielsweise sind 24 Monate Laufzeit nicht akzeptabel]
Aus: Heise-Newsticker, 9. März 2006, 15.01 Uhr MEZ (Cable). [Original]HANNOVER (ad/c't). Kabel Deutschland (KDG) kündigt an, in Bayern den Ausbau seines TV-Kabelnetzes für Triple Play voranzutreiben. Im zweiten Halbjahr 2006 soll rund 2,2 Millionen bayerischen Haushalten darüber außer analogen und digitalen TV-Kanälen auch Internet-Zugang und VoIP-Telefonie angeboten werden. Rund 65.000 Kilometer Glasfaserkabel müssen datenfähig werden, dazu sei die Umrüstung von rund 20.000 Verteilerkästen mit neuen Verstärkern notwendig, so KDG. Die Einführung von Breitband-Datendiensten in Bayern sei Teil eines Investitionsprogramms von 500 Millionen Euro. Bis Anfang 2007 will KDG bundesweit mehr als 8 Millionen Haushalte mit Triple Play versorgen können.
In Bayern sind bislang die Kabelnetze in Bamberg, Bayreuth, Regensburg sowie in einigen Stadtteilen Münchens datenfähig. Unter anderem Amberg, Ansbach, Augsburg, Coburg, Erlangen, Fürth, Garmisch-Partenkirchen, Hof, Kempten, Kulmbach, Landshut, Nürnberg, Passau, Weiden, Würzburg und der Großraum München sollen hinzukommen, außerdem auch kleinere Gemeinden wie Miesbach und Bad Staffelstein. Dabei werden auch Kunden in DSL-freien Gebieten mit Breitband-Zugang zum Internet versorgt, etwa in Aßling und in Unterdürrbach bei Würzburg.
Für April hat KDG eine Preisoffensive angekündigt. Bis dahin kostet der Internet-Zugang mit 2,2 MBit/s als Flatrate 29,90 Euro im Monat. Dazu gehört das VoIP-Angebot Kabel Phone, bei dem Gespräche ins deutsche Festnetz 1,5 Cent pro Minute kosten. Eine Flatrate von 49,90 Euro im Monat enthält 6,2 MBit/s und die Telefonie ins deutsche Festnetz. Die Mitnahme der alten Rufnummer zu Kabel Phone ist kostenlos, ebenso ein Adapter, über den sich herkömmliche analoge Telefone nutzen lassen.
Fraunhofer-Gesellschaft wendet sich gegen "digitale Spaltung der Nation"
Aus: Heise-Newsticker, 10. März 2006, 15.22 Uhr MEZ (Breitband). [Original]HANNOVER (ssu/c't). "Eine digitale Spaltung der Nation dürfen wir nicht zulassen", mahnt der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Hans-Jörg Bullinger, anlässlich der CeBIT in Hannover. Der Versorgungsgrad mit Breitband-Internet- Zugängen sei ein entscheidender Faktor für Deutschland im internationalen Standortwettbewerb. Gegenüber anderen Staaten habe die Bundesrepublik ohnehin schon Defizite in den Telekommunikations- Infrastrukturen, stellt die Forschungsgesellschaft fest, und investiere dennoch "erheblich weniger" in Informationstechnik als die Wettbewerber Skandinavien, USA und Südostasien.
Dieser Befund deckt sich mit Zahlen aus dem jüngsten Implementierungsbericht der EU, nach denen Deutschland bei der Breitbandversorgung lediglich einen Platz im EU-Mittelfeld einnimmt. Hinzu kommen deutliche regionale Abweichungen bei der "Internet-Stärke" einzelner Regionen in Deutschland, die ein Bremerhavener Professor erforscht hat. Zum Thema Breitbandversorgung hat sich heute auf der CeBIT auch der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) zu Wort gemeldet. Er mahnt ein politisches Konzept für eine flächendeckende Versorgung mit Breitbandzugang in Deutschland an. Obwohl Deutschland mit beinahe 10 Millionen Internet-Domains weltweit einen Spitzenplatz bei der Präsenz im World Wide Web einnehme, hinke der Datenverkehr mit einer Verdoppelung nur alle 9 Monate im internationalen Vergleich deutlich hinterher [Ed: denn das Internet ist noch immer viel zu teuer].
Die Informations- und Telekommunikationsbranche sei Deutschlands größter Industriezweig, obwohl die klassische, primäre IT-Industrie längst nach Südostasien gezogen sei und der IT-Dienstleistungsmarkt von den USA und Indien dominiert werde, stellt die Fraunhofer-Gesellschaft fest. Hardware bezögen deutsche Abnehmer überwiegend aus Asien, Software aus den USA. Der Anteil Deutschlands am weltweiten Softwaremarkt betrage gerade einmal 8 Prozent. Diese Schwäche habe elementare Auswirkungen. Schon heute basierten in der Automobilindustrie 80 Prozent der Innovationen auf Software, in der Mobilfunkindustrie seien es 70 Prozent. Von großer Bedeutung für die produzierende Industrie sei daher die Verschmelzung von Ingenieurwissenschaft und Informatik in Embedded Software. In der Verbindung von Informatik mit Anwendungen sieht die Fraunhofer-Gesellschaft eine Stärke und eine Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Breitband-Unterversorgung Gefahr für Standort
Aus: Yahoo Finanzen, 10. März 2006, 16.27 Uhr MEZ (Universaldienst). [Original]HANNOVER. Ohne eine flächendeckende Versorgung mit schnellen Internet-Zugängen droht Deutschland aus Sicht des Branchenverbandes eco im Standort-Wettbewerb zurückzufallen. Die Verfügbarkeit des Breitband-Internets habe zunehmend Einfluss auf die Standortwahl von Unternehmen.
Das sagte der Geschäftsführer des eco Verbandes der deutschen Internetwirtschaft, Harald A. Summa, am Freitag [10.3.2006] der CeBIT in Hannover. Nötig seien mehr Wettbewerb sowie ein politisches Konzept.
Summa sagte, in vielen ländlichen Gebieten Deutschlands gebe es kein Breitband. Der private Sektor aber sei die treibende Kraft für das wirtschaftliche Wachstum der Telekommunikation. Als Beispiel nannte Summa den Online-Handel. Auch für zahlreiche kleinere und mittlere Unternehmen sei die Unterversorgung ein großes Problem. Andere Länder seien viel weiter. "In Holland hat jeder Bauernhof einen Breitband-Anschluss."
95 Prozent der Breitband-Anschlüsse seien DSL-Anschlüsse der Deutschen Telekom. Im Vergleich zu anderen Ländern werde das [TV-]Kabel als Internet-Zugang zu wenig genutzt. Es gebe zudem zu wenig Wettbewerb.
Scharf kritisierte Summa, dass der Branchenriese Telekom für sein geplantes Glasfasernetz eine befristete Befreiung von der Regulierung fordert und entscheiden will, wer das Netz nutzen darf. Es dürfe keine "Exklusivität" neuer Technologien geben", sagte Summa. Dies sei "wettbewerbsschädlich".
CeBIT: T-Online zeigt Highspeed-Internet-Anwendungen
Aus: Heise-Newsticker, 10. März 2006, 16.44 Uhr MEZ (CeBIT). [Original]HANNOVER (jo/c't). Auf seinem Stand (A01 in Halle 26) gibt der Provider T-Online einen Einblick in die Zukunft des Highspeed-Internets. Mit einem Angebot namens "T-Home von T-Online" will T-Online datenintensive Dienste wie IPTV sogar im neuen High-Definition-Standard (HDTV) anbieten. T-Home soll ab dem zweiten Halbjahr 2006 zunächst in Berlin, Hamburg, Hannover, Frankfurt, Düsseldorf und München verfügbar sein. Die Deutsche Telekom will dafür ihr Netz ausbauen, so dass es Daten mit Übertragungsraten von bis zu 50 Mbit/s ermöglicht.
Technische Ausgangsbasis für "T-Home von T-Online" sind ein Highspeed- VDSL-Anschluss sowie eine IPTV-fähige Set-Top-Box mit Festplatten- Recorder, die ab dem Sommer 2006 im Fachhandel erhältlich sein soll. Neben einem elektronischen Fernsehprogramm soll es auch einen eingebauten Videorecorder bieten.
Mit den On Demand Collections (ODCs) sollen Inhalte eines TV-Archivs mit ausgewählten Sendungen, die alle ein bis zwei Wochen aktualisiert werden, zur Verfügung stehen. Wer seine Lieblingsserie verpasst hat oder eine Sendung nochmals anschauen möchte, kann eine Auswahl von Inhalten für einen bestimmten Zeitraum abrufen, ohne dass er diese vorher aufnehmen musste.
Wir waren einfach zu langsam
Deutsche-Telekom-Vorstand Walter Raizner kämpft gegen Kundenrückgang. Der T-Com-Chef über Stellenstreichungen, das neue Hochgeschwindigkeitsnetz und die Integration von T-Online.
Aus: Welt am Sonntag, Hamburg, 12. März 2006, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]Dass die Führung der Telekom-Festnetzsparte nicht einfach wird, wußte Walter Raizner schon, bevor er im November 2004 von IBM wechselte. 15 Monate später ist zu alten Problemen zuviel Personal und Kundenrückgang mit der verzögerten Verschmelzung mit der Internet-Tochter T-Online ein weiteres hinzugekommen. Doch jetzt hofft der T-Com-Chef auf die Renaissance des Festnetzes.
Welt am Sonntag: Herr Raizner, das Festnetz ist auf Schrumpfkurs. Ihr Umsatz geht zurück, monatlich verlieren Sie 100.000 Telefonanschlüsse. Warum können Sie das nicht stoppen?
Walter Raizner: Wir haben zu lange zu defensiv agiert und nicht genug auf Innovationen gesetzt. Heute kommen wir mit neuen Produkten und Services. Viele reden von der Renaissance des Festnetzes. Die Kommunikation, wie wir sie kannten, mit einem Telefon und einer Strippe wandelt sich rapide. Breitband ist angesagt.
WamS: Warum?
Raizner: Alle anderen und besonders die neuen Dienste, die wir gerade entwickeln, brauchen Bandbreiten und hohe Verfügbarkeit. Grundsätzlich sehen wir heute eine dramatische Veränderung auf der technologischen Seite [Ed: hmmm, Breitbandtechnik gab's doch schon vor 10 Jahren nur setzte die Telekom damals noch aufs langsame ISDN...].
WamS: Trotz aller Innovationen sind es die Niedrigpreise und Pauschaltarife, mit denen die Mobilfunker immer mehr Nutzer aus dem Festnetz anlocken. Können Sie da nur zusehen?
Raizner: Nein, wir steuern eindeutig dagegen. Mit unserem neuen Produkt T-One wird das Festnetz mobil. Egal, wo der Kunde ist, das Gerät nutzt das jeweils beste verfügbare Netz. Wir wollen bis Ende nächsten Jahres 1/2 Million Kunden dafür gewonnen haben.
WamS: Das Dual Phone spiegelt ja das Zusammenwachsen von Mobil- und Festnetz wider. Macht es nicht Sinn, innerhalb der Telekom eine Netzwerksparte zu schaffen, in der auch T-Mobile und T-Com aufgehen?
Raizner: Wir haben uns im Konzern intensiv über diese Frage unterhalten. Gemeinsam sind wir der Meinung, daß wir diese unterschiedlichen Kundensegmente getrennt angehen müssen.
WamS: Viele Ihrer Kunden wechseln zu Konkurrenten, weil sie dort ein Komplettpaket aus DSL, Internet und Telefon bekommen und für alles nur noch einen Ansprechpartner haben. Warum geht das nicht bei der Telekom?
Raizner: Weil wir immer noch nicht mit der T-Online verschmolzen sind [Ed: tja, und warum habt Ihr Dummis Euch überhaupt getrennt...]. Noch sind wir zwei rechtlich selbständige Unternehmen, daher gibt es im Konzern zum Beispiel heute immer noch 2 Verträge mit jedem unserer Endkunden im Breitband-Bereich. Das wird den Bedürfnissen des Marktes nicht gerecht. Deswegen wollen wir ja schnell diese Verschmelzung. Anfechtungsklagen einzelner Aktionäre haben den Vollzug bisher verzögert.
WamS: Welche Folgen hat denn diese Verzögerung für die Telekom?
Raizner: Jeder Tag, an dem wir nicht verschmolzen sind, kostet uns massiv Geld und Kunden. Für die Mitarbeiter ist das außerdem frustrierend. Wir agieren immer noch als 2 separate Unternehmen optimale Zusammenarbeit, die auf Grund der Veränderungen des Marktes immer dringender im Interesse beider Unternehmen liegt, sieht anders aus.
WamS: Sie haben angekündigt, nur dann für über 3 Milliarden Euro ein Hochgeschwindigkeitsnetz zu bauen, wenn Sie für einige Zeit aus der Regulierung herausfallen. Ist das Ihr letztes Wort?
Raizner: Wir gehen derzeit in 10 Städten und mit einem Investitionsvolumen von 500 Millionen Euro in Vorleistung. Wir haben auch klar gesagt, daß der Aufbau in weiteren 40 Städten und darüber hinaus sowohl von der Nachfrage als auch den regulatorischen Rahmenbedingungen abhängig ist. Deutschland hat die Chance, hier in einem High-Tech- Feld eine Spitzenposition zu übernehmen.
WamS: Ihre Wettbewerber fürchten ein neues Monopol.
Raizner: Wir haben doch mehrfach gesagt, daß wir bereit sind, mit Wettbewerbern zusammenzuarbeiten, aber auf marktwirtschaftlicher Basis und nicht mit regulatorischen Vorgaben. Vertrauen wir doch einfach auf die Kräfte des Marktes [Ed: der es aber beispielsweise noch immer nicht geschafft hat, die monatliche Grundgebühr für den Telefon-Anschluß oder den DSL-Anschluß zu halbieren]. Unsere Ankündigung und klare Haltung, was den Zugang betrifft, hat dazu geführt, daß auch Hansenet, Arcor und Netcologne investieren wollen. Was kann es denn Besseres geben?
WamS: Das neue Netz soll deutlich schneller sein als DSL. Wozu braucht man diese Geschwindigkeit?
Raizner: Wir reden nicht mehr nur über einfaches Triple Play, also die Übertragung von Sprache, Daten und Entertainment. Wir reden zum Beispiel über hochauflösendes Fernsehen und über die gleichzeitige Nutzung mehrerer Kanäle in dieser Qualität. Wir reden aber auch über E-Learning, was sich bisher wegen der fehlenden Bandbreite nicht durchgesetzt hat. Wir reden über E-Health. Viele Arztbesuche lassen sich durch Video-Telefonate ersetzen. Das ist kostengünstiger und für die Betroffenen auch einfacher. Über Hochgeschwindigkeitsnetze können Ärzte gemeinsam eine Operation durchführen und Experten hinzuziehen. Denken Sie hier auch an drei- dimensionale Darstellungen. All das wird möglich sein [Ed: hm, und damit soll dann Deutschland wirtschaftlich entscheidend vorangebracht werden...].
WamS: Die TV-Kabelgesellschaften bieten bereits Triple Play an. Wann geht es bei Ihnen los? Die Bundesligarechte haben Sie ja bereits.
Raizner: Wir werden Mitte des Jahres damit starten.
WamS: Was bedeutet das für den Kunden? Wird die Übertragung in Konkurrenz um die Zuschauer zur Kabelfirma Arena treten?
Raizner: Für den Kunden bedeutet eine intensive Konkurrenz unter den Anbietern doch, daß sie mehr Auswahlmöglichkeiten haben. Wir haben mit den Bundesligarechten eines der attraktivsten Content-Pakete Deutschlands, und wir werden das zu nutzen wissen. Dazu führen wir derzeit Gespräche mit unterschiedlichen Firmen.
WamS: Es gibt immer noch Regionen, die nicht mit DSL versorgt sind. Wäre es nicht besser, dort erst einmal das Netz auszubauen?
Raizner: Wir versorgen bereits über 91 Prozent unserer Kunden mit DSL über die Kupferleitung. Wir planen allein in diesem Jahr weitere 200 Millionen Euro für einen weiteren Ausbau und bewegen uns in den nächsten Jahren Richtung 94 Prozent. Aber auch für diese Investitionen ist es wichtig, daß uns die Regulierung genug Luft zum Atmen läßt.
WamS: Bleibt es bei 94 Prozent?
Raizner: Nein, es wird sicherlich weitergehen. Wir haben auch Alternativen getestet und uns nun in etwa 60 ländlichen Gebieten um Lizenzen für den schnellen Funkstandard Wimax beworben. Wir denken ebenso wie die Betroffenen, daß diese Gebiete einen schnellen Zugang haben sollten. Und dort, wo es wirtschaftlich keinen Sinn macht, Kabel zu verlegen oder Wimax zu verwenden, bleibt immer noch die Lösung DSL über Satellit. Mit diesem Breitbandzugang haben wir heute schon 100 Prozent abgedeckt.
WamS: Sie verkleinern Ihre Zentrale in Bonn von 8.000 auf 1.200 Stellen. Das klingt nach Kahlschlag.
Raizner: Unsere Zentrale heute ist praktisch keine Zentrale, sondern ein Unternehmen im Unternehmen. Dort sind operative, planerische, administrative und strategische Tätigkeiten vermischt worden. Wir haben das im ersten Schritt jetzt erst einmal getrennt. Alles, was operativ ist, geht in die Niederlassungen und Dienstleistungszentren. Strategie, Planung und Steuerung bleiben in der Zentrale. Zur Jahresmitte wollen wir damit durch sein.
WamS: Was versprechen Sie sich davon?
Raizner: Wir sind in der alten Struktur einfach zu langsam. Mein Anspruch ist nicht nur, am Ball zu bleiben. Wir müssen mit unserer Ressourcenvielfalt und unserem Know-how den Markt machen und die Trends entwickeln.
WamS: Bleibt die Zentrale in Bonn?
Raizner: Ja.
WamS: Sie haben angekündigt, im Festnetzgeschäft in Deutschland jeden vierten Arbeitsplatz zu streichen. Wie kommen Sie damit voran?
Raizner: Für Ergebnisse ist es noch etwas früh. Wir haben Mitte Februar die Abfindungsinstrumente kommuniziert. Das Thema Flexibilisierung der Beschäftigung von Beamten liegt in der Hand des Gesetzgebers. Ich bin sicher, daß wir den notwendigen Abbau auch schaffen. Gleichzeitig bauen wir an anderer Stelle aber auch wieder neue Arbeitsplätze auf.
WamS: Wo denn?
Raizner: Mit dem neuen Glasfasernetz wollen wir 5.000 Stellen schaffen. Bis zu 3.000 weitere Arbeitsplätze kommen im Vertrieb und Marketing der T-Punkt-Gesellschaft hinzu.
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