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12.7.1999: Yahoo-News, 13.00 Uhr (HighTech). [Original]
BREMEN (ZDNet Deutschland). Der Bremer Verband der Telekommunikationsmakler und -vermittler (VDTM, Telefon: 040-434 08 95) kritisiert die neuen Tarifmodelle der Deutsche Telekom für Geschäftskunden (Business Call). Sie seien nach Auffassung des Verbandes "zu undurchsichtig und wenig kundenfreundlich". Bei dem vorgegebenen Rabattsystem könne man nur schwer nachvollziehen, welche Vorteile sich für den Einzelnen ergeben, sagte der Präsident des VDTM, Uwe Dörger.
Auch das Abrechnungsverfahren gefällt dem Verband nicht. Einerseits werde Geschäftskunden eine sekundengenaue Abrechnung versprochen, andererseits berechne die Telekom aber bei jedem Gespräch einen Mindestpreis von netto zehn Pfennig. Der Vorteil durch die sekundengenaue Abrechnung bleibe dadurch weitgehend aus: "Nach unseren Erfahrungen liegt die Gesprächsdauer bei etwa jedem fünften Telefonat zwischen ein bis 30 Sekunden. Durch den Mindestumsatz geht ein Großteil der erhofften Ersparnis verloren."
Als überholt wertet der VDTM das Festhalten an den Gebührenimpulsen in 12-Pfennig- Schritten: Zwar telefonierten die Business-Call- Kunden zu den neuen Konditionen auf Basis einer sekundengenauen Taktung, simuliert werde aber das Standard- Tarifmodell mit Takteinheiten. Damit sei es bei Anlagenanschlüssen nicht möglich, die Kosten exakt auf die einzelnen Nebenstellen aufzuschlüsseln, weil die TK-Anlagen die Gebühren nur verzerrt wiedergeben können [Ed: verzerrt ist gut, sie sind schlichtweg falsch im HighTech- Land Germany].
HAMBURG 10.7.1999 (t-off). Im UseNet munkelte man es schon lange, daß Mannesmann Arcor und Otelo mit unsauberen Methoden Kunden zu Pre-Selection- Verträgen überreden lassen. Aber nun ist alles klar. In der der jüngsten Ausgabe der ZEIT wird davon berichtet, wie Drückerkolonnen systematisch auf Kundenfang für die Telekom-Herausforderer gehen. Marktkenner meinen aber, sie sollten es mal mit wirklich günstigen Angeboten im Ortsnetz probieren. Dann kämen die Kunden von ganz alleine. [mehr]
6.7.1999: Heise-Newsticker. [Original]
HANNOVER (je/c't). Die Deutsche Telekom bietet niedersächsischen Schulen ein Netzwerkpaket und einen Wartungsvertrag dazu an. Für 3.596 Mark bekommen die Schulen elf Netzwerkkarten, Kabel, einen Hub und einen ISDN-Router mit Konfigurationssoftware. Das Netzwerk sollen die Schüler, unterstützt von einer Telekom-Hotline, im Unterricht selbst installieren. Zusätzlich können die Schulen mit der Telekom einen Wartungsvertrag schließen, der zum Preis von 139 Mark pro Jahr Instandsetzung, Hotline-Support und Software-Updates abdeckt. Angesichts knapper Schul-Etats dürfte dem Grundpaket kein reißender Absatz beschieden sein, denn im Fachhandel kosten ähnliche Komponenten nur rund 2.000 Mark.
6.7.1999: Main-Post, Würzburg, Seite xx (Bayern). [Original]
LEINACH. Nach dem Willen der Telekom sollen die Gemeinden für eine teurere Erdverkabelung aufkommen. Die Ankündigung der Telekom, künftig auch wieder Freileitungen zur Erschließung neuer Baugebiete zu verlegen, sorgt bei Gemeinden für Aufregung, wie in Urspringen (Lkr. Main- Spessart) oder in Leinach im Landkreis Würzburg, wo gerade ein Baugebiet erweitert wird. Entrüstet zeigt sich Leinachs Bürgermeister und stellvertretender Landrat Andreas Oestemer. Er erklärt, die Telekom berufe sich auf ihre Pflicht, die "Grundversorgung" zu sichern. Oestemer schimpft: "Wir gehen mit der Erschließung von Neubaugebieten durch Freileitungen doch nicht zurück in die Nachkriegszeit."
Im Baugebiet wird seiner Darstellung zufolge im Rahmen der Erschließung eine 20-Kilovolt- Leitung im Einvernehmen mit dem Überlandwerk abgebaut und erdverkabelt. Die Telekom beabsichtigt die Erschließung mit einer Freileitung. Auf Anfrage teilte Heinrich Hain, Leiter des Bezirksbüros Würzburg/Kitzingen der Deutschen Telekom, Abteilung Netze, mit, daß grundsätzlich beide Möglichkeiten der Versorgung in Erwägung gezogen werden. Laut Hain unterliege aber die Entscheidung, ob durch Erdverkabelung oder Freileitung erschlossen werde, wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Auch aufgrund des enormen Wettbewerbsdrucks mit anderen Anbietern sei sein Unternehmen verpflichtet, die kostengünstigste Variante zu realisieren. Dies sei eben häufig die Erschließung durch Freileitungen. Hier sind die Kosten nach Aussage Hains um bis zu 70 Prozent niedriger als bei einer Erdverkabelung. (...) [mehr]
6.7.1999 (t-off). Zur Erinnerung: Die Telekom hat sich immer
darüber mockiert, daß in (ländlichen) Gegenden der USA
noch störanfällige Freileitungen anzutreffen seien. So
hieß es in einer Werbebroschüre der Deutschen Telekom AG von 1998,
in der sie sich als "Gesellschaft mit Zukunft" darstellt auf Seite 6:
"Ein weiteres Merkmal unserer Netze: Sie sind unterirdisch verlegt. Wer
z. B. in den USA schon einmal oberirdisch verlegte Telefonkabel gesehen
hat, weiß, wie dies das Erscheinungsbild von Städten und
Landschaften beeinträchtigt. Zudem sind solche Netze extrem
störanfällig etwa bei Unwetter."
3.7.1999:
ARD/ZDF-Teletext, 3. Juli 1999,
15.56 Uhr, Tafel 140, Rubrik Wirtschaft.
HAMBURG. Der Kurseinbruch der T-Aktie am 25.
Juni geht nach SPIEGEL-Angaben auf einen Fehler der Telekom zurück.
Trotz Warnungen habe die Deutsche Telekom ihre jüngste
Kapitalerhöhung so durchgeführt, daß Spekulanten ein
risikoloses Arbitrage-Geschäft ermöglicht worden sei, berichtet
das Nachrichtenmagazin vorab. Rund 30 Banken und Kursmakler hätten sich
genügend Bezugsrechte gesichert und zugleich in der
Schlußauktion am 25. Juni T-Aktien verkauft. Zum Handelschluß
am 25. Juni war der Kurs nach massiven Verkäufen um fast 7 % auf
39,50 Euro eingebrochen.
3.7.1999 (t-off). Die 30 Bankhäuser und Kursmakler hatten
zusammen 12,93 Mio. T-Aktien verkauft. Durch den Kurssturz konnte die
Telekom ihre 286 Mio. neuen T-Aktien am vergangenen Montag nur
für 39,50 EURO plazieren. Dadurch sind dem Rosa-Riesen rund 1,2 Mrd.
DM entgangen, was Telekom-Chef Ron Sommer am Montag (28.6.1999) sein
Traumziel nannte.
[mehr]
3.7.1999:
Der Tagesspiegel, Berlin,
Seite 22 (Wirtschaft).
NÜRNBERG (ADN). Europas Mobilfunknetze funktionieren mehr oder
minder fehlerhaft. Selbst falsche Abrechnungen sind nicht
auszuschließen, wie aus einer [nur] stichprobenartigen Untersuchung
von 11 europäischen GSM-900-Netzen [Ed: digitale D-Netze] durch die
Sigos GmbH
(Nürnberg [E-Mail]) hervorgeht.
Das Unternehmen ist auf Testsysteme für die Telekommunikation
spezialisiert. Ein Sprecher des Netzbetreibers D2 (Mannesman Mobilfunk)
erklärte, man prüfe derzeit die Untersuchung. Bislang seien
insbesondere falsche Abrechnungen aber nicht erkennbar.
Experten von Sigos hatten nach Angaben des Unternehmens in einer über
mehrere Monate verteilten Testphase die Mobilfunk- Netze
überprüft. Dabei habe sich gezeigt, daß keines
der Netze hundertprozentig [normen]konform zum geforderten
GSM-
Standard arbeitete. Während die meisten der beobachteten Fehler
für die Kunden keine spürbaren Auswirkungen hätten, seien
jedoch bei zwei Netzen [Ed: welche?] Signalisierungsfehler
festzustellen gewesen, die zu falschen Abrechnungen auf Kosten sowohl der
Betreiber als auch der Teilnehmer führen könnten [Ed: hm, und
wieviel Signalisierungsfehler mag es in den Festnetzen geben?].
[Sigos: Wie gut sind
Europas Mobilfunknetze?]
[GSM-Verschlüsselung ist miserabel]
T-LAND 1.7.1999 (akk/t-off). Die
Interessengemeinschaft Telekommunikation
in Mülheim
[E-Mail] sammelt
derzeit Beispiele von massiven Problemen mit den (neuen)
Telefongesellschaften (Telcos).
Im UseNet gab heute Richardt
Q. seine ganz persönliche "Schwarze Liste" der Telcos mit einer
Service-Wüste bekannt, und die geht so:
Otelo (01011):
o.tel.o hat doch tatsächlich 0800- und 0130-Gespräche als
"sonstige Verbindungen" über die Telekom-Rechnung abgerechnet ...
bzw. es blieb beim Versuch, da ich der Rechnungsstelle der Telekom sofort
den Ausdruck meines EVNs (Euracom) unter die Nase gehalten habe. Zu einer
Stellungnahme konnte sich o.tel.o damals (September 98) nicht durchringen
...
Tele 2 (01013):
Ein leidiges Dauerthema ... trotz Kündigung. Für die letzte
Rechnung vom Dezember 1998 (abgerechnet im April 1999) konnte sich Tele 2
immer noch nicht zum unverkürzten EVN durchringen, obwohl einem die
Hotline hoch und heilig verspricht, alles dafür zu tun. Die
Streitigkeiten mit Tele 2 füllen einen halben Ordner DIN A4 und sind
eigentlich eher ein Monolog, da sich die Antworten von Tele 2 (wenn sie
denn eintrudeln) eigentlich immer auf das gleiche beschränken.
Bisheriges Highlight der Antworten: "(...) Im Vertrag gab es die
Möglichkeit, beim Einzelgesprächsnachweis zwischen der Auflistung
aller Ziffern einer Telefonummer und der Verschlüsselung der letzten
drei Ziffern zu wählen. Wir entschuldigen uns dafür, daß
wir diese Möglichkeit eingeräumt haben. (...)"
[Und was sagt der Regulierer zum EVN?]
ACC (01049):
Leider brachte auch diese Firma bis April 1999 keinen unverkürzten EVN
auf die Reihe. Reklamationen falscher Abrechnungen wurden mit dem Hinweis
abgetan, daß eventuell die Systemzeit meiner Anlage nicht stimmen
würde. Es würde nur die ausgedruckte Systemzeit der
Vermittlungsanlage von ACC gelten. Dumm nur, daß sich die
Mitarbeiterin den von mir in Kopie beigelegten EVN von ACC nicht angeschaut
hatte, sonst hätte sie das bestimmt nicht geschrieben.
Viag Interkom (01090, Festnetz):
Steht wohl grundsätzlich mit ihrer Technik auf Kriegsfuß. Ein
ISDN-Anschluß mit nur zwei MSN war nicht eintragbar (damals noch mit
Anmeldung), eine Austragung aus dem System (Rechung dann über Telekom)
nur durch Komplettsperrung möglich. Komischerweise funktionieren die
Rufnummern immer noch, obwohl die Sperrung von Viag bestätigt wurde
... [Rechnungsstau bei Viag]
EconoPhone (01099):
Rechnet in 6-Sekunden-Schritten ab statt sekundengenau, wie ihre Werbung
immer verspricht. Außerdem werden 0130er Nummer wie reguläre
Ferngespräche berechnet.
Einer meiner Grundsätze lautet inzwischen: "Traue keiner Hotline einer
Telekommunikationsfirma." Ich habe auch mit der Zeit festgestellt,
daß bei vielen Firmen die Briefe mit Beschwerden schon gar nicht mehr
gelesen werden. Der Mitarbeiter drückt einen Knopf und schon wird
eine vorbereitete Standardantwort gedruckt und an den Kunden verschickt.
In 95 % der Fälle geht die Antwort überhaupt nicht auf die
Inhalte des Beschwerdebriefes ein (bestes Beispiel hier: Tele 2).
28.6.1999:
Lausitzer Rundschau, Seite ??.
WEIßWASSER (g.nitsche). Normalerweise gibt es kaum noch
Streß mit der Telekom. Ausnahmen bestätigen wohl die Regel.
Denn Julian Gröscho aus Weißwasser zieht um und wollte schlicht
und einfach seine Telefonnummer behalten. Als er sich danach erkundigte,
hieß es, er müsse den Anschluß kündigen und neu
beantragen. Als er das machen wollte, meinte der nächste Bearbeiter,
das sei Quatsch, es reiche eine Änderungsmeldung und sandte ihm das
Formular zu. Beim Ausfüllen hatte Herr Gröscho noch eine Frage,
rief erneut bei der privaten Kundenbetreuung an. Er bekam den
klugen Rat, das Formular zu zerreißen, denn er müsse
kündigen . . . Für die Telekom scheint es demnach eine
unüberwindbare Hürde zu sein, einem Kunden bei Umzug in der
gleichen Stadt die gewohnte Rufnummer zu lassen. Verstehe das wer will,
ich nicht.
26.6.1999:
ARD/ZDF-Teletext, 26. Juni 1999,
18.13 Uhr, Tafel 137, Rubrik Nachrichten.
FRANKFURT/MAIN. Die
Verbraucherzentrale Baden-
Württemberg will die Deutsche Telekom verklagen, weil auf den bis
Oktober 1998 verkauften Telefonkarten kein Verfallsdatum vermerkt war. Die
erstmals 1987 ausgegebenen Karten seien 8 Jahre und 3 Monate gültig,
hieß es bei der Telekom. Danach verfielen sie und würden an
Kartentelefonen nicht mehr akzeptiert. Die Telekom lehnt eine Erstattung
verfallener Einheiten ab.
25.6.1999:
Yahoo-Finanzen, 19.14 Uhr.
FRANKFURT/MAIN. Kurz vor Abschluß des zweiten
Börsenganges der Deutschen Telekom ist die T-Aktie am Freitag abend
abgestürzt. Der für die Preisfestlegung der jungen T-Aktien
maßgebliche Kurs des elektronischen Handelssystems Xetra stand bei
Börsenschluß zunächst auf 41,68 Euro fiel dann in
buchstäblich letzter Minute aber drastisch auf 39,50 Euro. Ein
Börsensprecher sagte, der Handel sei wegen des Kursverlustes von mehr
als fünf Prozent gegen 17.00 Uhr kurzfristig unterbrochen worden.
Nach rund 20minütiger Unterbrechung habe sich der Kurs dann in der
Schlußauktion bei 39,50 Euro und damit 6,8 Prozent unter dem
Schlußkurs von Donnerstag [24.6.1999] stabilisiert.
Mit dem Xetra-Schlußkurs von 39,50 Euro steht der Höchstpreis
fest, den die Telekom für ihre ab Montag handelbaren jungen Aktien
verlangen kann. Für Frühzeichner sowie T-Altaktionäre gilt
ein Rabatt von zwei Euro und somit ein Preis von höchstens 37,50 Euro.
Die Telekom hatte im Vorfeld betont, der Xetra-Schlußkurs vom 25.
Juni werde die Höchstgrenze für den Preis der neuen T-Aktien
bilden. Für die jungen Aktien war zudem ein absoluter Höchstwert
von 45 Euro festgelegt worden. Der endgültige Ausgabepreis soll am
Sonntag bekanntgegeben werden.
26.6.1999 (t-off). Immerhin sparen die Aktionäre mit dem
Einbruch gut 2 Milliarden Mark. Die Telekom hatte einen Ausgabekurs von 45
Euro für die 250285,9 Mio. neuen T-Aktien erwartet. Wie sagt
doch ein altes deutsches Sprichwort: Wer anderen eine Grube
gräbt, fällt selbst hinein. Ach, es soll die France
Télécom gewesen sein, die einen Teil ihrer 2 %-Beteiligung
auf den Markt warf.
28.6.1999 (t-off). Der Ausgabekurs wurde gestern auf 39,50 Euro
festgelegt, was heute von Ron Sommer so kommentiert wurde: Dieser in
einem fairen Prozeß ermittelte Ausgabepreis entspricht meinem
Traumziel. (O-Ton im InfoRadio Berlin-Brandenburg).
[mehr]
[Kurseinbruch durch Telekom-Fehler]
18.6.1999:
Yahoo-News, 14.08 Uhr (HighTech!!!).
FRANKFURT/MAIN. Das
Team Telekom hat vor dem
Landgericht Frankfurt/Main eine Einstweilige Verfügung gegen den
"Spiegel" erwirkt, wie Telekom-Sprecher Althoff sagte. Demnach sei es dem
Hamburger Nachrichtenmagazin verboten, bestimmte Behauptungen zu
verbreiten. Das träfe zum Beispiel auf die Aussage zu, im Team
Telekom werde genauso systematisch und umfangreich gedopt wie bei der
gesamten Konkurrenz. Bei Zuwiderhandlung gegen die Einstweilige
Verfügung drohen dem "Spiegel" bis zu 500.000 Mark Ordnungsgeld.
24.2.2000
(yahoo/t-off).
Das Radsport-Team Telekom hat im Kampf gegen Doping-Anschuldigungen aus dem
vergangenen Jahr heute zwei außergerichtliche Vergleiche geschlossen.
Vor dem Frankfurter Oberlandesgericht erklärte sich der Heidelberger
Molekular-Biologe Werner Franke bereit, künftig auf die Behauptung zu
verzichten, eine Staatsanwaltschaft in Deutschland ermittle gegen
Telekom-Fahrer. Davor hatte der sportliche Leiter Walter Godefroot seine
Klage vor dem Frankfurter Landgericht gegen das Nachrichten-Magazin "Der
Spiegel" und zwei Redakteure zurückgezogen, nachdem sich beide
Parteien außergerichtlich geeinigt hatten.
14.6.1999:
Teltarif.de (Telcos).
MÜNCHEN. Kunden des Münchner Mobilfunk-Anbieters
Viag Interkom müssen
künftig auf ein liebgewordenes Privileg verzichten: telefonieren, ohne
zu bezahlen. Der Nachzügler unter den neuen Telekom- Firmen wollte als
erster Anbieter einheitliche Rechnungen für Festnetz- und
Handy- Telefonate bieten. Doch die Bayern bekamen die Software nicht in den
Griff. Rechnungen verließen, wenn überhaupt, nur in geringer
Zahl die Firma. Jetzt will Viag Interkom die seit Januar aufgelaufenen
Rückstände schnell eintreiben. Branchenkenner erwarten,
daß den Münchnern viele ihrer rund 200.000 Kunden wieder von der
Fahne gehen, weil sie sich an die geführten Telefonate nicht mehr
erinnern oder die hohen Beträge nicht auf einmal aufbringen
können. Der Absprung wird ihnen leicht gemacht: Anders als bei der
Konkurrenz gibt es bei Viag Interkom besonders kurze
Kündigungsfristen.
HAMBURG 13.6.1999 (wams/t-off). Die Deutsche Telekom kommt
mal wieder total von der Rolle. Nach dem Foul an der
Börse und dem möglichen Doping beim "Team
Telekom" ereilte sie jetzt eine Abmahnung der Zentrale zur Bekämpfung
des unlauteren Wettbewerbs in Bad Homburg wegen der aktuellen
T-Aktien- Werbung. Das berichtet heute die Welt am Sonntag.
Danach werde von der Telekom der Eindruck erweckt, als könne
jeder Verbraucher das Bonusprogramm für die neuen Aktien in
Anspruch nehmen. Der Rosa-Riese hätte aber darauf hinweisen
müssen, daß nur Kunden von Konsortialbanken in den Genuß
des Programms kommen.
Dazu sagte Telekom- Sprecher Ulrich Lissek der Welt am Sonntag:
"Wenn ein Anleger den Bonus haben möchte, erhält er ihn bei einer
Konsortialbank. Es konnte nur eine bestimmte Anzahl von Banken ins
Konsortium aufgenommen werden." Telekom-Chef Ron Sommer hatte noch am
Dienstag erklärt, für je zehn 14 Monate im Depot gehaltene
T-Aktien werde eine steuerfreie Treueaktie gewährt. Die Telekom will
noch in diesem Monat 250 Millionen neue T-Aktien verkaufen. Was aber der
Möchtegern- Globalplayer mit dem eingenommenen Geld machen will, hat
er bisher nicht verraten.
[Risiko!]
12.6.1999:
ARD/ZDF-Teletext, 12. Juni 1999,
16.25 Uhr, Tafel 216, Rubrik Radsport.
HAMBURG. Auch beim Team
Telekom hat es nach einem
SPIEGEL-Bericht systematisches Doping gegeben.
Das Nachrichtenmagazin beruft sich auf ehemalige Mitglieder der Mannschaft.
Der Redaktion lägen Trainingspläne mit der exakten Medikation
eines Profis vor. Ein Teammitglied berichtet beispielsweise, daß Jan
Ullrich kurz vor seinem
Tour-Sieg 1997 vor dem
Wettkampf aus Angst vor Kontrollen nicht im Teamhotel übernachtete,
weil sein Hämatokritwert Indiz für EPO-Doping zu
hoch war. Telekom- Teamarzt Heinrich wies die Vorwürfe zurück.
Er könne für jeden Telekom-Fahrer ausschließen, daß
Dopingmittel verabreicht wurden.
[mehr]
[Team Telekom Kampf gegen Doping]
12.6.1999 (t-off). Die "Hamburger Morgenpost" berichtete bereits
gestern unter dem Titel
"Jan
Ullrich am Doping-Pranger" über die massiven Doping-Vorwürfe.
Danach soll bereits die italienische (!) Staatsanwaltschaft
ermitteln.
8.6.1999:
Yahoo-News, 22.14 Uhr (HighTech).
HAMBURG. Zahlreichen Call-by-Call-Diensten droht nach einem
Zeitungsbericht möglicherweise das Aus. Die Telekom hat die
bestehenden Inkasso-Verträge zum 30. September gekündigt. Der
"Hamburger Morgenpost" zufolge fordert die Telekom in neuen Verträgen
von den kleinen Anbietern mehr Geld für den Einzug der Gebühren
von Call-by-Call. Mitbewerber wie beispielsweise HanseNet und 3U
hätten erklärt, daß sie Call-by-Call auf dieser Basis
einstellen müßten.
[mehr]
4.6.1999:
Yahoo-News, 11.43 Uhr (HighTech!!!).
MÜNCHEN. Eine Störung im D1-Netz der Telekom hat
gestern ein Chaos in den Notrufzentralen in Bayern, Bremen und dem
Rheinland ausgelöst. Der Grund: Nach dem Netz-Zusammenbruch erschien
bei vielen Handy-Besitzern das Wort "Notruf" auf dem Display. Tausende
Mobil- Telefonierer riefen deshalb bei den Einsatzzentralen an und
blockierten die Leitungen. Nach Rundfunkberichten war ein Blitzschlag
Schuld am Netz-Ausfall. Die Telekom konnte die Störung in der
vergangenen Nacht beheben.
4.6.1999 (t-off). Und SPIEGEL-online
schreibt
heute um 12.29 Uhr unter der Überschrift "Dümmer als die Polizei
erlaubt" dazu: "Wegen einer Netzstörung bei der Telekom waren am
Donnerstag in München 250.000 Handys ohne Anschluß. Auf den
Displays der Apparate erschien daraufhin das Wort "Notruf" das
wiederum führte zu einer Massenpanik bei den Besitzern, die
klugerweise die "110" wählten. Die Polizei berichtete von einem Chaos
in Notrufzentralen. Allein in München zählte das
Polizeipräsidium bis zum Abend rund 1.500 falsche Notrufe. "Wer ist
da? Die Polizei???" "Wer ist da? Die Polizei???"
T-Mobil-Sprecher Stephan Althoff sprach am Freitag von einer "schweren
Störung". Berichte über eine Million gestörte
D1-Anschlüsse in ganz Bayern wies er zurück. Es sei lediglich
die Landeshauptstadt und der nördliche Großraum von Freising bis
zum Flughafen Erding betroffen gewesen. Die Ursache der Störung sei
noch unklar. Einen Zusammenhang mit den Unwettern in Bayern schloß
er aus.
Zur Zeit würden die Protokolle der Computer geprüft, sagte
Althoff. Störungen im D1-Netz in anderen Teilen der Bundesgebietes
habe es nicht gegeben. Die Probleme hatten nach Althoffs Worten am
Donnerstag gegen 14.00 Uhr begonnen und waren bis 1.00 Uhr am Freitag
morgen vollständig behoben."
3.6.1999:
Yahoo-News,
22.28 Uhr (Vermischtes).
KÖLN. Rund 20.000 Telefonanschlüsse waren heute
in Köln zeitweise lahmgelegt, nachdem unbekannte Täter
an drei Stellen Glasfaserkabel der Telekom durchschnitten hatten. Dies
teilte der Kölner Polizeidirektor Winrich Granitzka am Abend mit. Er
schloß aus, daß der Anschlag in einem Zusammenhang mit dem
EU-Gipfel in Köln stehen könne. Die Polizei gehe davon aus,
"daß die Täter die Deutschen Telekom schädigen wollten".
Die Ausführung der Tat deute auf Insiderkenntnisse hin.
Die Glasfaserkabel [Ed: nach
ct-Informationen eine 34-MBit/s-Leitung zwischen Köln und Essen]
wurden den Angaben zufolge in Schächten in einer Tiefe von zwei Metern
fachmännisch durchtrennt. Die Polizei war zunächst von mehr als
200.000 betroffenen Festanschlüssen ausgegangen. Eine Revision der
Telekom habe jedoch ergeben, daß tatsächlich 20.000
Anschlüsse und das D1-Netz in Mitleidenschaft gezogen waren,
erklärte der Polizeidirektor. Kurzfristig seien auch die
Notrufnummern von Polizei und Feuerwehr betroffen gewesen. Am Tag des
EU-Gipfels waren den Angaben zufolge in Köln insgesamt 8.335 Beamte
eingesetzt, 2.820 davon aus anderen Bundesländern [Ed: und keiner hat
die Täter gesehen?].
HAMBURG 1.6.1999 (pep/t-off). Was
Mannesmann kann, kann die
Deutsche Telekom schon lange, müssen sie sich wohl gedacht haben. Im
neuesten SPIEGEL (22/1999 vom 31.5.1999) ködert auf Seite 259
Telekom-D1 in einem ganzseitigen Inserat Kunden mit folgendem Werbetext in
bis zu 27,5 mm hohen Lettern: "Mit der Weekend-Option von T-D1 schon ab 5
Pf./10 Sek.*" Und die 7zeilige, erklärende Fußnote (*) mit
den Fallstricken und Einschränkungen ist in Minischrift (7 pt = rund
1,6 mm Versalhöhe) in schwächstem Grau, was die Druckerei hergab,
gedruckt. Das reinste Augenpulver. Immerhin liefert diesmal der
Magenta-Riese die Kritik gleich mit. Denn im Inserat über dem Text
heißt es: "Impertinent."
31.5.1999:
Passauer Neue Presse,
Seite xx (Lokalteil Freyung).
HOHENAU. Der Hohenauer Bürgermeister Helmut Behringer
ärgert sich: "Nach Mitteilung der Te-Mobil als Betreiber sollte die
Mobilfunkanlage in Hohenau nur der Ausleuchtung für die Telefonierer
vom Auto aus auf der B 533 dienen." Doch nun habe man die gepulste
Funkanlage mitten im Ort auf einem Telekom-eigenen Gebäude
errichtet.
Man sei nicht gegen Mobilfunkanlagen, sondern gegen deren Errichtung im Ort
und in Wohngebieten, versicherte Karel Kleyn als Sprecher der 1998
gegründeten Bürgerinitiative. "Den ersten Standort wählte
Te-Mobil in der Nähe der Schule und des Kindergartens", erzählt
er. Bürgermeister Helmut Behringer ergänzt, daß über
die Gemeinde viel mit Te-Mobil korrespondiert worden sei und sich der
Gemeinderat mit der Bürgerinitiative mit der Mobilfunkanlage
beschäftigt habe. "Ein Meßwagen der Firma war sogar da, doch
kein Standort wurde als geeignet befunden." Eines wurmt
Bürgermeister Helmut Behringer: "Te-Mobil hatte der Gemeinde
zugesichert, vor der Festlegung des endgültigen Standortes die
Gemeinde zu informieren. Doch nichts ist in dieser Richtung geschehen, im
Gegenteil, Te-Mobil hat auf dem eigenen Gebäude der
Fernmeldeeinrichtung mitten im Ort nun die Sendeanlage installiert."
Alle rechtlichen Möglichkeiten habe man geprüft und auch die
Betreiber nochmals angemahnt. Doch stets habe der verwiesen, daß die
derzeit in der Bundesrepublik Deutschland bestehenden Grenzwerte für
Funk- und Antennenanlagen eingehalten würden, ebenso wie die
übrigen Grenzwerte für nichtionisierende Strahlung, die auf den
Empfehlungen der Internationalen Kommission für den Schutz von
nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) basierten. "Diese Organisation
beruft unabhängige Experten zur Grenzwertfindung und ist von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO [Ed: die
aber derzeit überhaupt erst in einem
wissenschaftlichen Forschungsprogramm klären
läßt, welche Risiken beim Mobilfunk tatsächlich bestehen]),
der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Europäischen
Union anerkannt", schreibt die Firma. Weiter heißt es, daß die
Empfehlungen der ICNIRP kontinuierlich auf den neuesten, wissenschaftlichen
Stand gebracht werden. Zudem gewähre die Bayerische Bauordnung die
genehmigungsfreie Errichtung von Mobilfunksendeanlagen bis zu einer
Höhe von zehn Metern. Damit sind praktisch Bürgermeister und
Gemeinderat die Hände gebunden.
Doch locker lassen die Hohenauer trotzdem nicht. In der von der
Bürgeraktion initiierten Unterschriftenaktion wenden sich 577
Bürger von Hohenau gegen die Errichtung der Mobilfunksendeanlage in
Hohenau und für den Abbau der bereits installierten, aber noch nicht
in Betrieb genommenen Anlage. 180 Personen trugen sich in den aufgelegten
Listen im Kindergarten ein, 397 im Kaufhaus und sonstigen
Auflegestellen. Dieses Paket an Listen übergaben nun Karel Kleyn
und Johann Krempl an Bürgermeister Helmut Behringer, damit dieser sie
an Te-Mobil weiterleitet. Die Bürger hoffen, daß sich das
Unternehmen einsichtig zeigt und die Anlage in die Nähe der B 533
aufstellt. Kleyn: "Wir sind nicht gegen Mobilfunk, aber gegen deren
Errichtung in Wohngebieten. Das Engagement sind wir auch den nachfolgenden
Generationen schuldig, da bisher noch keine Beweise vorliegen, daß
Mobilfunk unschädlich für Mensch, Tier und Pflanze ist."
29.5.1999:
Berliner Zeitung,
Seite xx (Meinung).
BERLIN. Als sie erfunden wurden, waren Aktienindizes dazu gedacht,
ein objektives Bild des Börsengeschehens zu vermitteln. Inzwischen
stehen die großen Indizes jedoch längst nicht mehr nur am Ende
der Wirkungskette, sondern oft an deren Anfang. Um den Dax zum Beispiel
schließt sich ein Kausalkreis, bei dem Ursache und Wirkung kaum mehr
auseinanderzuhalten sind. Ein gutes Beispiel dafür hat die Telekom
mit ihrem bizarren Plan
geliefert, der am Freitag bekannt wurde. Sie läßt Aktien des
Bundes, die noch gar nicht gehandelt werden, an der Börse kurzerhand
als gehandelt registrieren und wird so auf einen Schlag das wichtigste
Unternehmen im Dax-30-Index.
Daß der Telekom-Kurs daraufhin nach oben schoß, ist
selbstverständlich: Investmentfonds und Anleger bilden die wichtigen
Indizes in ihren Depots oft präzise ab. Steigt das Gewicht einer
Aktie im Index, wird sie künftig automatisch häufiger geordert,
was den Kurs nach oben treibt. Dadurch verfälscht der Dax das Objekt
seiner eigenen Beobachtung; seine schiere Existenz verzerrt die
Wirklichkeit. Für ihn gilt die Heisenbergísche
Unschärferelation, die grob vereinfacht lautet: Je präziser ein
Gegenstand beobachtet wird, desto ungenauer werden die Meßergebnisse.
In der Praxis ist es unvermeidlich, daß dieser Effekt auftritt.
Marktteilnehmer wie die Telekom sollten sich aber hüten, ihn mutwillig
auszubeuten und manipulativ für ihre Zwecke einzusetzen. Was die
Telekom jetzt tut, ist nichts anderes als das Vortäuschen falscher
Tatsachen. Der große Teil der Bundesaktien bleibt auch nach der
Kapitalerhöhung beim Bund und wird an der Börse nicht gehandelt.
Solche per Gesetz still gehaltenen Papiere dürften nicht in die
Berechnung der Telekom- Markkapitalisierung einbezogen werden.
Wem nutzt der Trick? Vor allem dem Bund und der Telekom. Beide
Institutionen haben sich gegen die anderen Marktteilnehmer verschworen.
Der Bund will kurz vor der Kapitalerhöhung die Kurse hochtreiben, um
seine Altaktien aufzuwerten und mehr Geld dafür zu bekommen. Und die
Telekom möchte ihren in letzter Zeit schwächelnden Aktienkurs
beflügeln. Offenbar geht der Plan für beide auf. Die Rechnung
zahlen andere [Ed: auch die neuen so umworbenen
Kleinaktionäre].
Deutschland wird mehr und mehr zum Labor für kreative
Haushaltsführung. Erst Waigels Versuch, die Goldreserven aufzuwerten,
und jetzt der Telekom-Coup das schafft international kein
Vertrauen, sondern zerstört es nur.
[mehr]
[Profi-Anleger tricksten Telekom aus]
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