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28.5.1999: Neue Westfälische Zeitung, Bielefeld, Seite 3 (Lokales).
HERFORD. Wer gestern von einem Anschluß der Telekom einen Teleos-Teilnehmer anrufen wollte, hatte Pech. Entweder die Verbindung brach ab, oder man konnte einander nicht hören. Bis gestern abend hatten weder Teleos- noch Telekom-Techniker eine Erklärung für den Fehler.
29.5.1999 (t-off). Gestern um 4.15 Uhr fanden die Techniker den
Fehler. Es soll sich um ein Schnittstellen-Problem zwischen den Netzen
gehandelt haben.
25.5.1999:
Yahoo-News, 03.20 Uhr
(HighTech!!!).
WASHINGTON. Clifton Taylors zwölf Jahre alter Enkel
saß gerade an seinem Computer, um einige Hausarbeiten zu erledigen,
als er eine E-Mail erhielt. Man habe seine Bestellung erhalten und werde
die 375 Dollar wie gewünscht von seinem Konto abbuchen. Wenn er die
Bestellung noch zurücknehmen wolle, dann müsse er eine angegebene
Nummer anrufen. Natürlich hatte der Junge nichts bestellt. Aber als
er anrief, meldete sich statt eines Kundendienstmitarbeiters eine
Sex-Hotline aus der Karibik. Die horrende Rechnung für dieses
Ferngespräch fand sich kurze Zeit später auf der Telefonrechnung
der Familie wieder.
"So etwas hatten wir noch nie erlebt", sagte Taylor, ein ehemaliger Lehrer.
Und wie ihm erging es mindestens 20.000 Kunden des Online-Dienstes America
Online (AOL), die sich inzwischen über diese Mischung aus Spamming
das sind unerwünschte und unerbetene E-Mails und
Telefonmarketingbetrug beschwerten. Die US-Handelskommission (FTC) reichte
inzwischen vor Gericht Klage gegen unbekannt ein. Betrüger sollten
nicht glauben, sie könnten sich in der Weitläufigkeit des
Internets verstecken, erklärte FTC-Sprecherin Eileen Harrington. Sie
zeigte sich zuversichtlich, daß der Urheber dieses Betrugs schon bald
ermittelt sein werde.
23.5.1999:
Yahoo-News, 8.02 Uhr
(Politik).
PARIS. Das europäische Satelliten-Konsortium
Eutelsat hat nach französischen Angaben auf Druck der Nato für
eine Unterbrechung der Satellitenübertragung serbischer Fernseh- und
Rundfunkprogramme gestimmt. Ein Sprecher des Außenministeriums in
Paris teilte am Samstag mit, Vertreter des aus 47 Mitgliedsnationen
gebildeten Satelliten-Konsortiums hätten in Cardiff in Wales auf
Vorschlag Deutschlands am Freitag die entsprechende Empfehlung
verabschiedet.
Bevor die serbischen Sendungen gestoppt werden können, müssen die
als Partnerunternehmen zuständigen Telefon- Gesellschaften [Ed:
!!!] dem Beschluß zustimmen. Ein Treffen dazu werde in den
nächsten Tagen an nicht genanntem Ort stattfinden. Es werde mit
Zustimmung gerechnet, da die größten Telekommunikationspartner
des Konsortiums British Telecommunications PLC , Telecom Italia und
die Deutsche Telekom in Nato-Ländern beheimatet seien, hieß
es.
Die 31 Befürworter des Antrags hätten sich in Cardiff auf eine
Vorschrift der Eutelsat- Charta berufen, wonach die Übertragung von
Sendungen unzulässig ist, die zu Feindseligkeit gegenüber
ethnischen Minderheiten aufrufen, berichtete die US-Zeitung "Washington
Post". Für eine Aufrechterhaltung der Übertragung serbischer
Sendungen per Satellit hätten Rußland, Armenien und
Weißrußland gestimmt. Der Vatikan, die Ukraine und
Griechenland hätten sich der Stimme enthalten.
27.5.1999 (t-off). Eutelsat hat die Übertragung des
serbischen Fernsehens gestoppt. Der Transport der Fernsehsignale wurde am
Mittwoch abend [26.5.1999] eingestellt. Eine Begründung dafür
teilte Eutelsat am Donnerstag in Paris nicht mit. Die Nato hat
das staatliche Fernsehen Serbiens wiederholt beschuldigt, Lügen zu
verbreiten.
22.5.1999:
Schwäbische Donau Zeitung, Seite xx
(Wirtschaft).
STUTTGART. Die Deutsche Telekom gibt in vielen Telefonzellen
falsche Tarife an. Derzeit prüft die
Verbraucherzentrale
Baden-Württemberg, ob rechtliche Schritte möglich sind.
Für die öffentlichen Fernsprecher der Deutschen Telekom gelten
seit fast drei Monaten neue Preise [Ed: t-off
berichtete]. In vielen Telefonzellen
sind aber immer noch die alten Tarife angegeben. Nun prüft die
Verbraucherzentrale, ob rechtlich gegen die falschen Preisangaben
vorgegangen werden kann. Wir versuchen, diesen unbefriedigenden
Zustand schnell zu beseitigen, sagt Karin Thomas-Martin, Expertin
für Telekommunikation bei der Verbraucherzentrale.
Es kann nicht sein, daß die Telekom sich zwei Monate Zeit
läßt, bis sie dem Kunden neue Preise angibt,
bestätigt Rechtsanwalt Ulrich Schraag. Die Öffentlichkeit werde
über die verspätete Preisveröffentlichung in die Irre
geführt. Wie schnell nach der Umstellung die Preisauszeichnung
geändert werden muß, sei rechtlich aber nicht eindeutig
festgelegt: Das muß von Fall zu Fall ein Richter
klären.
Telekom-Sprecher Frank Domagala räumt die Verspätungen ein.
Um unsere Kunden künftig rechtzeitig zu informieren, werden wir
bald ganz auf Preislisten in Telefonzellen verzichten. Unter der
kostenlosen Nummer 0800-3306667 kann dann jeder die aktuellen Preise
abfragen. Noch arbeite die Telekom aber mit Hochdruck an der
Verteilung der Preislisten.
Den Verweis der Kunden auf die 0800-Nummer hält die
Verbraucherzentrale für nicht ausreichend und
kundenunfreundlich. Wer nachweislich viele Ortsgespräche
von Fernsprechern mit falscher Preisangabe aus geführt hat, sollte
sich bei der Telekom beschweren, rät Thomas-Martin.
Gleichzeitig betont sie: Die Kunden haben keinen Rechtsanspruch auf
Erstattung, deshalb sollten sie an den guten Willen der Telekom als
seriöses Unternehmen appellieren.
Seit dem 1. März sind Ortsgespräche von Telefonzellen aus
teurer: Sie kosten jetzt rund um die Uhr 20 Pfennig pro Minute. Zwei
Minuten Ortsgespräch werden nach den neuen Preisvorgaben mit 40
Pfennig berechnet. Vor dem 1. März konnte man für diesen
Betrag tagsüber drei Minuten lang telefonieren, nachts sogar acht
Minuten, rechnet Karin Thomas-Martin vor. Ferngespräche kosten
dafür tagsüber weniger: Ein zweiminütiges
Deutschland-Gespräch in der Zeit von 12 bis 18 Uhr beispielsweise
kostet 80 Pfennig statt 1,80 DM. Nach wie vor sind 20 Pfennig der
Mindestbetrag für ein Gespräch.
[Übersicht der
Preisveränderungen]
22.5.1999:
Salzburger
Nachrichten, Seite xx (Lokales).
SALZBURG. Frühling 1996. Telefongespräche von der
Stadt Salzburg nach Berchtesgaden, Bad Reichenhall und Freilassing kosten
die Ortsgebühr. Mit der Telefonnummer, die mit 0 62 55 beginnt,
braucht man nicht einmal die Vorwahl für Deutschland verwenden.
Frühjahr 1997. Der Ortstarif gilt noch, die Kurzwahlnummer
gibt es nicht mehr.
Im Frühjahr 1999 hält das Telefonbuch für die
Landeshauptstadt fest, daß nach den deutschen
"Knotenvermittlungsstellenbereichen" Altötting, Bad Reichenhall,
Grassau, Mühldorf, Traunstein, Trostberg und Waging die "Zonengruppe
17" gilt. Hat sich der Kunde für den Standardtarif entschieden,
kosten während der Arbeitszeit zehn Minuten von Salzburg nach
Freilassing 35,20 Schilling (2,56 Euro), mehr als das Dreifache des Preises
für ein Gespräch von Salzburg nach Bischofshofen. In der
Gegenrichtung bietet die "Deutsche Telekom" den "Vis-à-vis"-Tarif
an. Variante eins gilt für die unmittelbare Nachbarschaft: Für
Privatkunden kosten zehn Minuten Gespräch von Freilassing nach
Salzburg an einem Arbeitstag zwischen neun und zwölf Uhr 2,88 Mark
(1,47 Euro). "Das ist ungefähr sechsmal so teuer wie der City-Tarif",
sagt man im Telekom-Geschäft in der Freilassinger
Fußgängerzone. Den sprichwörtlichen Sprung über die
Grenze per Telefon zu machen, ist zu anderen Tageszeiten, am Wochenende
oder mit Spezialangeboten in beiden Richtungen billiger.
Außer den Nachfolgern der Behörden "Österreichische Post-
und Telegraphenverwaltung" und "Deutsche Bundespost" bieten auch andere
Unternehmen Festnetze an. Grenzüberschreitende Nahtarife gibt es bei
"Mannesmann Arcor" und "Viag Interkom" in Deutschland aber ebensowenig wie
bei "1012 privat" und "UTA 1002" in Österreich. "Das Plus
für den Kunden" versprechen Deutsche Post und Postbank. Aber seit
Anfang Mai verärgern diese Nachfolgeunternehmen der Bundespost ihre
Salzburger Kunden im Grenzraum. "Die Postbank hat den Sortendienst
eingestellt", steht auf Zetteln in den Postfilialen. "Wir nehmen nur Mark
an", sagt die Frau am Schalter. "Bisher haben wir in grenznahen
Postämtern Schilling intern abgerechnet, jetzt dürfen wir das
nicht mehr." Die österreichische Post hat das Problem
"Fremdwährung" im Vorfeld des Euro anders gelöst. Seit Dezember
1998 werden 30 S Wechselgebühr verrechnet, wenn man nicht mit
Schilling zahlt.
BERLIN/DARMSTADT 21.5.1999 (su/jek/t-off). Seit dem 1.
April 1999 rechnet Telekom-Online
beim Standardtarif "eco" alle Verbindungen zum Online-Dienst
selbst ab, inklusive Kosten für die Telefonverbindung
über das Netz der Deutschen Telekom
[t-off berichtete]. Das Inkasso erfolgt
aber (in den meisten Fällen) nach wie vor mit der Telefon-Rechnung der
Telekom. Diese Konstruktion ergänzt um den Tarif
"pur" wurde gewählt, um
der Konkurrenz weniger juristische Handhabe zum Angriff auf das
Tarifgefüge bei T-Online zu geben. Aber das hat nun extrem
kundenunfreundliche Auswirkungen. Bislang war jede Online-Verbindung auch im
Einzelverbindungsnachweis (EVN) zur Telefon-Rechnung aufgeführt. Seit
dem 1. April ist das ohne Vorankündigung nicht mehr so.
Auf den Mai-Rechnungen für April sind erstmals alle T-Online-Einwahlen
in zwei Posten zusammengefaßt:
Da diese Telefonate vorab von der 100prozentigen Telekom-Tochter DeTeOnline
Service GmbH (T-Online) mit Großkunden- Rabatt von der Telekom gekauft
werden, können sie nunmehr auch "nicht mehr auf dem Telekom-EVN
erscheinen", heißt es lapidar bei der Telekom dazu. Schließlich
sei die Deutsche Telekom für diese Online-Verbindungen seit dem 1.
April 1999 nicht mehr Vertragspartner des Kunden.
Und da dieser Fall im
Bötschen Regelwerk (z. B. TKV) offensichtlich nicht vorgesehen ist, haben
Kunden jetzt keine Kontrolle mehr darüber, ob T-Online richtig abgerechnet hat,
was aber angesichts der vielen Pannen der Vergangenheit dringend geboten ist. Auch
eine weitere Aufteilung von Kosten, wie sie z. B. in Wohngemeinschaften praktiziert
wurde, ist unmöglich geworden. Zwar hat T-Online kurzfristig einen Online-EVN
bereitgestellt, aber allein schon beim Ansehen tickt der Gebührenzähler bei
T-Online. Standard- EVNs bei Telefonaten
müssen aber kostenlos
sein. Warum sollte also der Kassenbon bei T-Online plötzlich Geld
kosten? Sicher werden nun erst Gerichte klären müssen, wie
denn im Zeitalter der Infogesellschaft der § 14 TKV
tatsächlich zu interpretieren ist.
MONTABAUR 19.5.1999 (bli/t-off). Zwischen der Deutschen
Telekom und dem Internet-Vermarkters
1&1 gibt es Streit. Den Kunden von
1&1 wurden jetzt die Verbindungsgebühren zum 1&1-
Internetservice doppelt berechnet, einmal von 1&1 und noch einmal von
der Telekom. Der Rosa-Riese berechnete alle Datenverbindungen zur
Einwahlnummer 01910-2345 zum Ortstarif, obwohl diese von 1&1 bereits mit 4
Pfennig pro Minute (inklusive Telefonkosten) berechnet worden waren. Es
handele sich klar um einen Fehler bei der Telekom, weiß man bei
1&1 in Montabaur. Die Telekom war zu keiner Stellungnahme bereit. Es
gibt aber Gerüchte, wonach zwischen 1&1 und der Deutschen Telekom
keine vertragliche Klarheit bezüglich der für den Nutzer
kostenlosen Einwahl bestehe. Erst gestern hatte der Internet- Anbieter
Interactive Networx (Snafu) von Behinderungen seitens der Telekom bei der
Schaltung von Einwahlnummern berichtet.
26.5.1999 (t-off). In der Newsgruppe
"de.comm.telefonie.tarife"
weiß heute bereits ein Telekom- Mitarbeiter, daß diese
Abrechnungspanne von der Telekom "automatisch auf einer der nächsten
Telefon- Rechnungen" durch Gutschrift der "zuviel gezahlten Einheiten"
korrigiert werden wird. Also hatte wohl doch die Telekom schuld an der
Falschabrechnung.
19.5.1999:
Süddeutsche Zeitung, Seite 1 (SZ-Beilage).
MÜNCHEN. Wer häufig Call-by-call telephoniert und ein Handy
besitzt, verliert bei den Telephonrechnungen leicht den Überblick. Um
so wichtiger ist der Einzelverbindungsnachweis (EVN) für die
gelegentliche Kontrolle und auch als Grundlage für
Reklamationen bei der Telephongesellschaft. Denn ohne EVN ist nicht einmal
nachweisbar, daß überhöhte Rechnungen durch falsche
Abrechnungen verursacht sind. Mit Abrechnungspannen kämpfen einige
Telekommunikationsfirmen fast eineinhalb Jahre nach Start in den freien
Markt noch immer, selten zum Vorteil des Kunden.
Wenn es nach den Vorschriften der Telekommunikations-Kundenschutzverordnung
geht, muß der Einzelverbindungsnachweis, in dem alle
Telephongespräche aufgeführt sind, bestimmte Kriterien
erfüllen: Er darf nichts kosten, muß das Datum der
Gespräche und die Nummer des Angerufenen (auf Wunsch unverkürzt)
ausweisen, soll mindestens Beginn und Ende oder Dauer des Gespräch
angeben und was es gekostet hat. Die Regelung gilt nach Auskunft der
Regulierungsbehörde rückwirkend seit Januar 1998.
Doch einige Firmen haben auch noch im Dezember 1998, als die
Regulierungsbehörde die Kriterien festgelegt hatte, für den EVN
Geld kassiert. T-Mobil zum Beispiel fragte weder ihre Kunden, ob sie
weiter den Nachweis für zwei Mark haben wollten, noch war das
Unternehmen bereit, die Gebühren rückwirkend zu erstatten.
Das ist ein klarer Verstoß gegen die
Telekommunikationskunden-Schutzverordnung, bekräftigt Harald
Dörr, Sprecher der Regulierungsbehörde.
Der Verbraucherservice der Behörde (Tel. 030-22480500) berät
Telephonkunden, wenn ihre Telephongesellschaft den Verbindungsnachweis, der
ja eigentlich ein selbstverständlicher Bestandteil der
Telephonrechnung ist, immer noch berechnen und sich weigern, die
Gebühren rückwirkend zu erstatten. Die Chancen sind allerdings
gering, wenn die Kunden nicht mit der Macht der Verbraucherschutzvereine
drohen können.
Die Regulierungsbehörde geht deshalb einen Weg: Im Internet
(www.regtp.de) und im Amtsblatt wird
eine Positivliste veröffentlicht, in der alle Firmen aufgeführt
sind, die den Eintrag in die Liste wünschen und deshalb die Kriterien
erfüllen.
Neben den meisten regionalen Netzbetreibern, von Hansenet bis Tesion, haben
sich die Deutsche Telekom, T-Mobil, Mannesmann Arcor, Esprit Telecom,
Telepassport, Otelo, KDD-Conos und Star Telecom angemeldet. Diese
Positivliste soll den Kunden eine gewisse Hilfestellung geben bei der
Auswahl des für ihn insgesamt am besten geeigneten Anbieters,
hebt Klaus- Dieter Scheurle, Präsident der Regulierungsbehörde,
hervor. Die meisten Festnetzanbieter und Mobilfunkanbieter fehlen
bisher [Ed: auch T-Online].
18.5.1999:
Yahoo-News, 00.01 Uhr (HighTech).
BERLIN (ZDNet Deutschland). Als "Wegelagerei mit den Mitteln des
21. Jahrhunderts" bezeichnet der Geschäftsführer des Internet-
Providers Interactive Networx (Telefon:
01802-5242), Robert Rothe, das Verhalten der Deutschen Telekom. Für
den Internet-Dienst Snafu wollte das Unternehmen die Rufnummern 01913xx
bundesweit über einen alternativen Anbieter freischalten lassen. Doch
die Telekom weigere sich, die Nummer für andere Carrier einzurichten,
so Rothe. In einem Schreiben an die Regulierungsbehörde für
Telekommunikation und Post forderte der Geschäftsführer jetzt,
die "wettbewerbsbehindernde Blockadepolitik" zu stoppen.
Hintergrund der Weigerung der Telekom ist das sogenannte "AFOD-Angebot"
(Anschluß für Online-Dienste) der Telekom: Die
Gebührenpläne des Telekommunikationsunternehmens sehen vor,
daß nur solche Internet-Dienstleister günstige
Internet- Zugänge für Privatkunden anbieten können, die auch
das Inkasso für die Telekommunikationsdienstleistungen
übernehmen. Diese diene "allein der Manifestierung des Monopols im
Ortsnetzbereich", sagte Rothe. Damit werde versucht, "die Internetkosten
in Deutschland zu normieren und somit T-Online allein aufgrund der
Inkassomöglichkeiten einen Vorteil zu verschaffen." "Wir verweigern
die Portierung grundsätzlich nicht. Portierung hat es auch schon bei
anderen Anbietern gegeben", sagte Telekom-Sprecher Frank Domagala auf
Anfrage.
15.5.1999:
Rheinische Post, Seite ?? (Düsseldorf).
DÜSSELDORF (lof). Manfred Krug im Fernsehen hören
("Telekom, die machen das") und in den T-Punkt eilen ist eins.
Die bescheidenen Wünsche: Anschluß abmelden, auf die Freundin
ummelden, Nummer behalten, alles bitte zügig, wozu lebt man im
Zeitalter der 500-MHz- Computer. Hübsch anzusehen, wie der Mann am
Schalter den Kopf schüttelt. Und aufzählt: sechs Tage Vorlauf,
Vollmacht hier, 100 Mark da, und und und. Vernichtend. Vielleicht, so die
Idee, hilft ja ein Krug voll Motivation: "Immer an den Manfred denken,
guter Mann. Sie machen das schon."
Da konnte man einen Kragen langsam platzen sehen. "Manfred Krug soll
das alles mal selbst machen, was er da ankündigt", entgegnet der
Mann. "Wissen Sie eigentlich, wie hoch hier der Krankenstand
ist?" Dann nennt er eine phantastische Zahl, und endlich platzt ihm
der Kragen vollends: "Manfred Krug kann mir gestohlen bleiben."
Die Moral von der Geschicht': "Telekom, die machen das?" Alles
Lug und Krug. Übermächtiger Wunsch: In solchen Momenten
zufällig einen Hund dabei haben, der Tele heißt. Und dann
sagen: Tele komm. Wir gehen.
15.5.1999:
Passauer
Neue Presse, Seite xx (Lokalteil).
EGGENFELDEN. Gebühren allein fürs Tuten mit diesem
Problem scheint Johanna Pitschmann aus Hebertsfelden nicht allein zu sein.
Zahlreiche Leser haben sich auf unsere Artikel in den Ausgaben vom 11. und
12. Mai gemeldet. Sie berichteten, ebenfalls Sekundengespräche auf
ihrer Telefonrechnung entdeckt zu haben, von denen sie wüßten,
daß dabei keine Verbindung zustande gekommen sei. Der Rottaler
Anzeiger hatte seine Leser aufgefordert, sich bei Problemen mit der Telekom
zu melden. Die Resonanz war groß, etwa 20 Personen haben angerufen,
weil sie Sekundengespräche auf ihrer Telefonrechnung bemerkt haben.
Dabei handelt es sich weder um Anrufe zu Kombi-Faxgeräten,
Anrufbeantwortern oder Mobiltelefonen.
Dr. Johannes Wacker aus Eggenfelden hat letzten Monat zehn Anrufe von
einer Sekunde Dauer auf seiner Telefonrechnung gefunden. "Es ist
unmöglich, daß ich so kurz telefoniert habe", bemerkt er.
Annemarie Schaitl aus Arnstorf geht es genauso. "Ich habe mich schon
einige Male darüber geärgert und bei der Telekom angerufen",
erzählt sie. "Sie haben mir erklärt, daß ich durchgekommen
sei und das nur nicht gemerkt habe", sagt sie. Auf ihrer Rechnung
erscheinen Gespräche von ein bis drei Sekunden.
Nicht anders bei Rudolf Strzygowski aus Zell. "Seit Herbst habe ich eine
Einzelabrechnung und seitdem bemerke ich immer wieder
Ein-Sekunden-Gespräche", sagt er. Gabriele Bachner aus Eggenfelden
hat sich schon des öfteren geärgert. "Ich habe das ganze als
Masche der Telekom aufgefaßt", erzählt sie. Schon letztes Jahr
hat sie ihren Apparat von der Telekom-Stelle in Pfarrkirchen
überprüfen lassen, die Techniker haben jedoch nichts
herausgefunden. "Ich habe mit meinen 75 Jahren einfach nicht mehr die
Kraft, jedesmal die Telefonrechnungen zu überprüfen", klagt
sie.
"Ich entdecke jeden Monat so circa 20 Einheiten, von denen ich nicht
weiß, woher sie kommen", beschwert sich Klaus Sobotta aus
Eggenfelden. Seit eineinhalb Jahren läßt er sich Gespräche
detailliert von der Telekom auflisten. "Mir sind die
Sekunden- Gespräche deshalb schon lange aufgefallen". Helga Irl
aus Eggenfelden hat den Einzelgesprächsnachweis seit Januar, und auch
sie wundert sich immer wieder über angebliche Gespräche von nur
einer Sekunde Dauer. Gerhard Pech aus Eggenfelden hat sich wegen der
Phantomgebühren bei der Telekomniederlassung Traunstein beschwert. Er
erhielt das gleiche Schreiben wie Johanna Pitschmann.
Auch die Firma Anders aus Eggenfelden kennt das Problem. Hier hat die
Telekom eine andere Antwort parat: "Die beanstandeten Verbindungen wurden
nach unseren Prüfergebnissen eindeutig von Ihrem Anschluß aus so
hergestellt, wie sie in der Einzelverbindungsübersicht angegeben
sind". Und weiter heißt es: "Wir möchten Sie daher nochmals
bitten, Nachforschungen in Ihrem eigenen Bereich zu veranlassen." Der
Verbraucherschutzzentrale in Passau ist das Problem mit der Telekom
bekannt. "Wir haben die Telekom darauf schon angesprochen". Es lägen
jedoch noch keine Informationen vor, wie man dagegen vorgehen könne
[Ed: und das im HighTech-Zeitalter...].
[Was hat die Telekom zu verbergen?]
[Der Fall Wehretal]
12.5.1999:
Süddeutsche Zeitung,
Seite 26 (Wirtschaft).
Wer sich ans Kabelfernsehen anschließen läßt, der
erhält ein volles Programm. Das verspricht die Deutsche
Telekom, der größte Kabelbetreiber im Lande. Immerhin haben 30
Fernsehsender Platz im Kabel, von der ARD bis hin zu tm3. In einigen
Jahren allerdings wird es eng werden und das Programm nicht mehr so voll
sein. Insgesamt fünf Kanäle müssen abgeschaltet werden,
zwei davon bundesweit, die anderen drei zumindest in einigen Regionen. Das
hat die Bundesregierung festgelegt und den Betroffenen bereits mitgeteilt.
Für den staatlichen Eingriff in das Kabelfernsehen gibt es gute
Gründe. Es geht um die Sicherheit im Flugverkehr und den
störungsfreien Funkverkehr von Polizei und Feuerwehr. Weil die
Kabelanlagen vielerorts technisch mangelhaft sind, dringen die TV-Signale
nach außen und beeinträchtigen Funkdienste, denen die gleichen
Frequenzen zugewiesen sind. Das Kabel wirkt dann wie eine Sendeanlage, die
in die Umgebung abstrahlt. Bei der Navigation von Flugzeugen und beim
Sprechfunk zwischen Piloten und Bodenstationen zählte die Regierung
zuletzt bereits rund 15 Störfälle pro Jahr. Eine echte
Gefährdung der Sicherheit im Luftverkehr trat zu keinem Zeitpunkt auf,
weil rechtzeitig Abhilfe getroffen werden konnte, notierte das
Bundeswirtschaftsministerium. Es werde aber zunehmend schwieriger, solche
Probleme in den Griff zu bekommen, weil national und international immer
mehr Frequenzen mit Funkdiensten belegt würden.
Für das Wirtschaftsministerium, das die Frequenznutzung in der Luft
und im Kabel neu regeln will, sind Konsequenzen unausweichlich. Die
Zahl der Störfälle zeigt ganz klar, daß hier ein ernstes
Problem vorliegt. Abhilfe lasse sich nur schaffen, indem man
bestimmte Kabelkanäle für die Übertragung von
Fernsehprogrammen sperre. Geschehen soll das allerdings erst ab dem Jahr
2005, damit die betroffenen Kabelbetreiber und Fernsehsender nicht gleich
um ihre Existenz bangen müssen. Mit dieser
Übergangszeit möchte die Regierung
unangemessene wirtschaftliche Folgen vermeiden. Vor solchen
Folgen hatten der Verband der privaten Fernsehsender, der
Zusammenschluß der Kabelanlagenbetreiber und die Telekom gewarnt.
Dort ist man mit dem Vorgehen des Wirtschaftsministeriums offenbar
einverstanden. Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes der
Privatsender und Geschäftsführer von Sat 1, spricht von einer
Planungssicherheit für die TV-Veranstalter, die
schließlich auf die Verbreitung ihrer Programme auch über Kabel
angewiesen seien. Ursprünglich hatten die Kabelbetreiber und die
Privatsender die schnelle Abschaltung von gleich zehn Kanälen
befürchtet und deshalb heftig gegen die geplante Frequenzverordnung
des Wirtschaftsministeriums protestiert. Das Ministerium stand
andererseits auch unter dem Druck des Verkehrsressorts und der
Rettungsdienste. Die Drehfunkfeuer der Flugnavigation müßten
bundesweit störungsfrei zu empfangen sein, lauteten die Einwände.
Außerdem müßten die Funkgeräte von Polizei und
Feuerwehr zu jeder Zeit und an jedem Ort einwandfrei
funktionieren. Dies sei oftmals nicht gewährleistet, stellte das
Wirtschaftsministerium fest. Das Hauptproblem seien nicht die Kabelnetze
der Deutschen Telekom, sondern die von technischen Laien in den
Häusern verlegten Kabel. Die zulässige
Störstrahlung werde dort in vielen Fällen
überschritten. Deshalb bleibe nichts anderes übrig, als zwei
Kabelkanäle bundesweit und drei Kanäle vor allem in der Nähe
von Flughäfen zu sperren, damit beispielsweise die
Instrumentenlandesysteme zuverlässig arbeiteten. (...)
[In Berlin gab es bereits 1997 Störungen
durchs Kabel-TV]
12.5.1999:
Passauer Neue Presse,
Seite ?? (Lokalteil).
HEBERTSFELDEN. Auf unseren gestrigen Artikel über
Phantomgebühren bei der Telekom hat sich eine Frau aus Hebertsfelden
gemeldet. Auch auf ihrer Telefonrechnung erscheinen Beträge von einer
oder zwei Sekunden. Über zwei Monate hinweg sind somit knapp 30
Einheiten für Gespräche berechnet worden, die nie zustande kamen.
Sie vermutet, daß die Fehlbuchungen mit dem ISDN- Anschluß
zusammenhängen. Wenn auch Sie Fehler bei Ihrer Abrechnung von
der Telekom bemerkt haben, teilen Sie uns das bitte mit. Telefon:
08721/9599-26 oder Fax: 08721/9599-42.
[Aachen im Sekundentakt
läßt grüßen]
11.5.1999:
Passauer Neue Presse,
Seite xx (Glosse).
EGGENFELDEN. Was nützt es, wenn die einzelnen
Telefongesellschaften mit impertinenten Angeboten Kunden locken? Wenn
Franz Beckenbauer die Grundgebühr auch schon drin sein läßt
oder einfach alles super-günstig ist, wie uns die Werbung weismachen
will? In erster Linie kommt es doch darauf an, daß diese
intelligenten kleinen Kästchen nicht schlauer als ihre Benutzer sind
und ihnen heimlich das Geld aus der Tasche ziehen.
Ein anständiges Telefon tut das nicht. Ein anständiges Telefon
zählt erst die Einheiten, wenn die Verbindung steht so wie die
Geräte der Deutschen Telekom. Oder etwa nicht? "Der Fehler liegt
immer bei den anderen", wäscht sich der einstige Monopolist von jeder
Schuld frei.
Schwacher Trost für die Betroffenen. Sie stehen unter Beweiszwang,
wenn es darum geht, zu Unrecht berechnete Gebühren
zurückzufordern. Und dann diese quälende Ungewißheit: Was
passiert als nächstes? Kann ich noch sicher sein, daß jemand,
der mich anruft, seine Gebühr nicht online in mein Gerät
herüberschiebt? Technisch ist doch heutzutage fast alles möglich
auf dem Sektor der Telekommunikation.
Schlimmer noch: Vielleicht muß ich bereits zahlen, sobald es bei mir
nur klingelt? Da könnte doch ein Scherzbold aus Japan dran sein.
Also nicht mehr läuten lassen, gleich das Kabel herausreißen.
Nutzt vermutlich wenig, denn Handys brauchen zum Beispiel gar kein
Kabel. Vor heimtückischen Gebühren- Schiebern schützen
auch keine Kondome, sondern nur Enthaltsamkeit: Melden Sie alle Telefone ab
und machen sie Briefverkehr.
INTERNET 9.5.1999 (chp/ga/t-off). Bei der Telekom diktieren
mal wieder kundenunfreundliche Computer (-Programme), was möglich ist.
Seit dem 1. April wird ja bei T-Online die Einwahl beim Tarif "T-Online
eco" nicht mehr berechnet. So sollte es sein. Wer aber auf seinem PC
unter Windows den Zugang zu T-Online von der neuesten T-Online-CD
installiert und nicht die Online-Einwahlnummer in einer ganz bestimmten
trickreichen Art und Weise einträgt, wird sich spätestens bei der
Abrechnung wundern. Christian H. schreibt dazu am 7.5.1999 im
UseNet:
"Die Verbindungen zu T-Online wurden bei mir mit 191011 auf dem EVN
aufgelistet und als ganz normale Ortsgespräche abgerechnet. Ich
weiß nicht, ob das normalerweise so drin ist, oder ob das System die
0 einfach rausstreicht, wenn man die 01033 davorsetzt (hab' ich gemacht, da
ich nicht auf Telekom preselected bin). Jedenfalls erreicht man T-Online
sowohl mit der 0191011 als auch mit der 191011 ohne die Null vorweg.
Letztere werden aber nicht als Verbindungen zum Online- Knoten erkannt und
als ganz normale Ortsgespräche berechnet."
Aber Telekom/T-Online haben bereits als Fehlerquelle den Online-Nutzer
ausgemacht. Ihre eigene (Abrechnungs-) Software in Zweifel zu ziehen, ist
ihnen nicht eingefallen. In der internen Newsgruppe
"news.btx.dtag.de/t-online.info.aktuell" schreiben sie:
"Liebe Teilnehmer und Kunden von T-Online,
Mögliche Fehlerquellen:
Alles klar? Wenn nicht: Alle Computer-Technik muß sich nach
dem Menschen richten, nicht umgekehrt!
[Mehr Trouble mit T-Online]
| Inkasso im Namen und für Rechnung Dritter
|
| DeTeOnline Service GmbH
|
| 1. DeTeOnline Service GmbH 18655 xx,xx 16
| Nutzung u. Verbindung
| 3 Pfg. Nutzung / 3 Pfg. Verb.
| vom xx.xx. bis xx.xx.99
| 2. DeTeOnline Service GmbH 18712 6,90 16
| T-Online Zugangsberechtigung
| Mai 99
| 3. DeTeOnline Service GmbH 19070 xx,xx 16
| Einwahlentgelt
| xxx Aufb. (à 6 Pfg.)
bei unserer Hotline laufen seit kurzer Zeit einige Klagen auf, in denen
sich T-Online- Kunden beschweren, dass sie laut Rechnung immer noch
Verbindungsentgelte der Telekom bezahlen müssen. Wie wir festgestellt
haben, liegt dies häufig daran, dass diese Kunden die falsche Nummer
wählen: Von der Telekom werden ausschließlich Anwahlen der
0191011 nicht berechnet!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr T-Online-Team."
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