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Deutsche Telekom: Diebische Freude
Wirtschaftswoche-Redakteur Jürgen Berke über den Niedergang des Vorstandsvorsitzenden Ron Sommer und die einsetzende Nachfolgediskussion.
Aus: Wirtschaftswoche 12/1998 12. März 1998 (Unternehmen + Märkte).Kleinaktionäre ließen sich auf der Hauptversammlung zu Jubelszenen hinreißen. Mitarbeiter bestürmten den Vorstandschef mit Autogrammwünschen. Sogar dem Betriebsrat ging ein ungewöhnliches Kompliment über die Lippen: Ron Sommer sei "wie ein Zwölfzylinder- Ferrari: 100 Prozent wohlfeile Technik mit gut dosierter Kraft und Dynamik und wenn man Gas gibt, marschiert er nach vorn". Das war vor zwei Jahren. Heute vergleichen die Mitarbeiter ihren Chef mit der russischen Raumstation Mir. Wie der künstliche Trabant, wird im Bonner Telekom-Hauptquartier an der Friedrich-Ebert-Allee gefrotzelt, schwebt der Vorstandsvorsitzende hoch über den Wolken. Schon die nächste Panne könnte ihn aus der Umlaufbahn werfen.
Anderthalb Jahre nach dem sensationellen Börsengang von den Medien mit Superlativen wie "Wunderkind" (Business Week) und "Überflieger" (Die Woche) überhäuft steht Sommer fast wieder da, wo er am Neujahrstag 1996 angefangen hatte ganz unten. Nur: Diesmal verweigern ihm nicht populistische Politiker und aufgebrachte Telekom-Kunden wegen einer verpatzten Tarifreform die Gefolgschaft, sondern die eigenen Leute. Immer lauter fragen sich Vorstände und Aufsichtsräte zwei Jahre vor Ablauf seines Fünfjahresvertrages: Ist Sommer noch der richtige Mann für die schwerste Aufgabe in der deutschen Wirtschaft?
Telekom-Manager beschreiben nicht mehr einen optimistischen, schnell- denkenden Telefon- und Medienstrategen, der das Staatsunternehmen im Sauseschritt zum Global Player umbaut. Hinter dem medienwirksam aufgebauten Vorzeigemanager verberge sich, bekommt man zu hören, ein "arroganter", "entscheidungsschwacher" und "konfliktscheuer" Konzernchef, der sich immer mehr Sympathien verscherze. Worte wie "arroganter Schnösel" und "Schaumschläger" fallen. Im Hauptquartier werden schon Wetten angenommen, wann Sommer gehen muß. "Der Mann", konstatiert ein Manager, "hat keine Hausmacht mehr". Die Nachfolgediskussion hat jedenfalls längst begonnen. Nicht nur dem scheidenden Mannesmann-Vorstand Peter Mihatsch werden Ambitionen auf den Telekom-Chefsessel nachgesagt. Gehandelt werden auch erfahrene Konzernlenker wie Bertelsmann-Vorstand Michael Dornemann und Noch-Thyssen- Chef Dieter Vogel, gegen den jedoch die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage wegen des Verdachts der Veruntreuung erhoben hat. Mit Telekom-Netze-Vorstand Gerd Tenzer rechnet sich sogar ein Kandidat aus den eigenen Reihen Chancen für den Sprung an die Spitze aus.
Gerade auch in den höchsten Führungsgremien im Vorstand und unter den Geschäftsbereichsleitern nimmt die Zahl der Sommer- Gegner sprunghaft zu. Er sei zwar nach wie vor die PR-Galionsfigur, die eigentlichen Macher aber, die den Konzernumbau vorantreiben, seien Netze-Chef Tenzer und Finanzvorstand Joachim Kröske. Dagegen begnüge sich Sommer auf Vorstandssitzungen immer mehr mit der Moderatorenrolle. Sommer und seine Gefolgsleute stecken mitten in einer tiefen Beziehungskrise. Viele Führungskräfte halten nichts von ihrem Chef, und Sommer hält nichts von seinen Führungskräften und läßt sie das bei jeder Gelegenheit spüren. Wie bei der Rundumschelte auf der letzten Top-200- Tagung. "Die geringe Eigeninitiative der Vorgesetzten ist eine ernsthafte Bedrohung für unsere Unternehmens- entwicklung", wetterte der Vorstandschef. "Ein Unternehmen, das Weltgeltung zu seinem Maßstab macht, muß sich mit derart amateurhaften Kinderkrankheiten herumschlagen."
Die "Amateure" straft Sommer mit Mißachtung. Kaum noch ein Mitarbeiter kommt an ihn heran. Der Konzernchef, der vor über einem Jahr noch lauthals ankündigte, den Konzern durch "Managing by walking around" umzukrempeln, verschanzt sich abgeschirmt von einer kaum noch überschaubaren Beraterschar in seinem Büro. Heraus kommen einsame Chefentscheidungen. So beschloß Sommer Ende Dezember im Alleingang, den Telefontarif für Anrufe ins D1-Netz von 1,44 Mark auf 96 Pfennig pro Minute tagsüber zu senken. Allein dieser Entschluß, werfen ihm Kritiker jetzt vor, koste das Unternehmen in diesem Jahr 500 Millionen Mark, ohne daß dadurch Marktführer Mannesmann Mobilfunk (D2) Marktanteile verliert. Vorgehalten wird Sommer auch, daß er den Wechsel der evangelischen und katholischen Kirchen zum privaten Konkurrenten Otelo (Volumen: 900 Millionen Mark) hätte verhindern können. Wilhelm Hübner, Vorsitzender des Deutschen Verbandes für Post und Telekommunikation (ehemals: Verband der Postbenutzer), hatte Sommer in einem persönlichen Schreiben über den Zwischenstand bei den Preisverhandlungen informiert. Doch Sommer, wundert sich Hübner bis heute, reagierte überhaupt nicht.
Die interne Kritik hinterläßt Spuren. Sommers Auftritte strahlen längst nicht mehr den Optimismus aus wie noch zu Zeiten des Börsengangs. Mal aggressiv, mal weinerlich kommentiert er den seit dem 1. Januar aufbrausenden Wettbewerb. Dabei verheddert sich Sommer in die ihm eigene Dialektik. Einerseits preist der Chef seinen Konzern, der sich auf dem Weg zum "besten, kundenfreundlichsten und erfolgreichsten Unternehmen in der Welt" befindet. Andererseits beklagt er das "Preisgemetzel der neuen Telefongesellschaften", das den Standort Deutschland und damit die Deutsche Telekom gefährde. Noch größer ist die Verwunderung, wenn Sommer vom vorgefertigten Redetext abweicht. Vor allem unter Streß neigt er zu Rundumschlägen, die viel Porzellan zerschlagen. Bundespostminister Wolfgang Bötsch tobte, nachdem Sommer die Bötsch-Beamten öffentlich als "Volksschüler", die nichts von Kostenrechnung verstehen, beschimpft hatte. Bei seinen wenigen Ausflügen in die Niederlassungen, wie seinem Besuch in Siegen, ermuntert er zwar immer wieder die Abteilungs- und Ressortleiter zu spontanen, unvorbereiteten Fragen ("Da ist nicht genug Leben drin"), doch der Vertrauensvorschuß, den Sommer bei seinem Start vor drei Jahren im Unternehmen genoß, ist längst aufgezehrt. Barsche Zurechtweisungen auf anderen Veranstaltungen wo Sommer Fragestellern "Hausfrauenniveau" bescheinigte, haben sich in Windeseile im gesamten Konzern herumgesprochen.
Sommers öffentliche Angriffslust ist nichts als Selbstschutz. Sommer ist eher ein konfliktscheuer Manager. Streit ist ihm ein Greuel. Kritik an engsten Mitarbeitern wagt er nicht selbst auszusprechen. Diese unangenehme Aufgabe reicht er an Untergebene weiter. Wenn er mit seinem Fahrer unzufrieden ist, muß seine Sekretärin, Jutta Buchner, die Kritik des Chefs übermitteln. Und wenn bei seinen Vorstandskollegen etwas schiefläuft, übernimmt der Geschäftsbereichsleiter Presse und Konzernkommunikation, Jürgen Kindervater, die Rolle des Buhmanns. Immer öfter betraut Sommer seinen engsten Vertrauten Kindervater mit Aufgaben, die längst nichts mehr mit dem Thema Öffentlichkeitsarbeit zu tun haben. Bei Verhandlungen und strategischen Planungen ist Kindervater Sommers wichtigster Ratgeber. Findet Kindervater eine Idee gut, ist auch Sommer begeistert. Lehnt Kindervater ein Projekt ab, ist es so gut wie gestorben. Unternehmensintern gilt Kindervater längst als der zweite Vorstandsvorsitzende. Seine Pressetruppe ist zur internen Polizeitruppe umfunktioniert worden. Hier werden nicht etwa Dienstleistungen für die einzelnen Abteilungen des Unternehmens erbracht. Vielmehr ist es die Pressestelle, die grünes Licht für neue Produkte und andere Aktivitäten gibt oder diese untersagt.
Jetzt rächt es sich, daß Sommer keine Vertrauten bis auf den ehemaligen Sony-Deutschland-Chef Josef Brauner, der bei der Telekom den Posten des Geschäftsbereichsleiters Vertrieb übernommen hat in Schlüsselpositionen plazieren konnte. Sämtliche Vorstandsmitglieder, die Sommer bisher einstellte, erwiesen sich als Fehlgriff. Als erster kam Erik Jan Nederkoorn, der das eminent wichtige Ressort Internationales leitete, seinem Rauswurf zuvor. Sommer lastete ihm an, gute Einstiegschancen in wichtigen Telefonmärkten Europas verpaßt zu haben. Eine weitere Fehlentscheidung war, den ehemaligen DeTeSystem- Chef Herbert May in die Bonner Zentrale zu holen. May nahm zwar gleich seinen gesamten Mitarbeiterstab von Frankfurt mit, doch neue Ideen blieben aus. Statt die Großkunden mit gutem Service und günstigen Tarifen an die Telekom zu binden, setzte unter ihm ein regelrechter Exodus der Konzerne ein.
Auch Vertriebschef Detlev Buchal ist kein Glücksgriff. Dem als Erbsenzähler verschrienen Ex-Kreditkarten-Manager [Ed: der aber nicht bis zu über einer Million (Unterschriften) zählen konnte] fehlen die Konzepte, um die Kundenzufriedenheit zu verbessern. Selbst das Endgerätegeschäft schreibt unter Buchal unverändert rote Zahlen. Seit Jahren fährt die Telekom in diesem Bereich Milliardenverluste ein. Weder Sommer noch Buchal haben eine Idee, wie das Loch endlich gestopft werden kann. Und mit dem Rauswurf von T-Mobil- Chef Lothar Hunsel nahm Sommer bewußt in Kauf, daß die wichtigste Tochter vier Monate lang ohne Führung auskommen mußte. Als auch noch der Wunschkandidat für die Nachfolge überraschend absprang, ließ Kindervater alte Verbindungen spielen und überredete Talkline-Chef Kai-Uwe Ricke, Sohn von Ex-Telekom-Chef und Kindervater- Duz-Freund Helmut Ricke, zum Wechsel in den T-Mobil-Chefsessel.
Der erlebt nun von der anderen Seite, wie sich Sommer und Kindervater auf die privaten Telefongesellschaften einschießen. Gegenseitig spornen sich die beiden an, die Werbeauftritte der privaten Konkurrenten mit Abmahnungen und einstweiligen Verfügungen zu überschütten und entwickeln dabei so ein Insider "diebische Schadenfreude". Es gibt ja sonst kaum noch etwas, worüber sie sich freuen könnten.
14.3.1998 (t-off). So ist das also: Deutschlands Telekom- munikationsriese wird von einem Kindergarten regiert. Daraus mag sich nun auch erklären, daß die Telekom nicht auf dem (Wissens-) Stand der Technik der digitalen Daten- Transportprotokolle (TCP/IP) fast das Internet verschlafen hätte. Und auch heute noch immer nicht allzuviel für eine Beförderung der Nutzung dieser für die Wirtschaft so entscheidenden Zukunftstechnik übrig hat, was gerade die Tarifreform zum 1. März 1998 gezeigt hat. Neue ('open-minded') Köpfe braucht das Land.
Sommer dementiert Berichte über Ablösung als Telekom-Chef
Aus: Yahoo-News, 14. März 1998, 15.33 Uhr (Kurznachrichten).HAMBURG. Telekom-Chef Ron Sommer hat Berichte über seine bevorstehende Ablösung als Spekulationen zurückgewiesen. Dem "Spiegel" sagte Sommer, er erwarte, daß er auch in einem Jahr noch Telekom-Chef sein werde. Er habe eine breite Zustimmung im Aufsichtsrat, sagte Sommer. Die "Wirtschaftswoche" hatte zuvor berichtet, Sommer habe keine Hausmacht mehr. Er sei ohne Kontakt zu den Mitarbeitern und stehe wegen teurer einsamer Chef-Entscheidungen unter Druck. [mehr] [Hintergrund]
Die Telefonrechnung fällt anders aus
Telekom erfaßt erstmals auch Fremdgebühren
Aus: Kölner Stadt-Anzeiger, 14./15. März 1998.BONN. Viele Bundesbürger erhalten in diesen Tagen erstmals eine Telefonrechnung die zusätzlich zu den gewohnten Telekom- Gebühren einen Block mit Forderungen anderer Telefonfirmen enthält. Ab Mitte März wird für Ferngespräche zur Kasse gebeten, die Telefonkunden seit Öffnung des Telekommunikationsmarktes am 1. Januar im Call-by-call- Verfahren über Konkurrenten der Telekom geführt haben. Der Rechnungsteil mit den Fremdgebühren wird bei den meisten aber recht mager ausfallen: Von Januar an waren mit Mannesmann Arcor und Mobilcom nur zwei Anbieter bereit, den Kunden ohne Voranmeldung Zugang zum Netz zu gewähren, nämlich durch einfaches Vorwählen eines fünfstelligen Zugangscodes vor der eigentlichen Rufnummer. Alle anderen Firmen bestanden und bestehen größtenteils heute noch auf einer vorherigen Anmeldung und der späteren Zusendung einer separaten Rechnung.
Das Auflisten der Fremdgebühren für die Telekomrechnungsstelle gestaltete sich in den vergangenen Wochen schwieriger als erwartet. Die Konkurenten brauchten nämlich recht lange, bis sie ihre Datensätze beisammen hatten. Arcor (Zugangscode: 01070) war am schnellsten; die Forderungen des Unternehmens werden nun in alle März-Rechnungen der Telekom eingehen, die noch nicht aus dem Haus sind. Ein Teil der Rechnungen, von denen die Telekom pro Werktag rund 2,2 Millionen Stück verschickt, war jedoch schon vor Übermittlung der Arcor-Daten raus.
Bei Mobilcom (Zugangscode: 01019) ging die Ubertragung im ersten Anlauf gänzlich schief. Die Telekom konnte die Daten nicht einlesen, und nun müssen alle Verbindungssätze noch einmal überspielt werden. Mobilcom hofft, noch auf die letzten März-Rechnungen zu gelangen, sonst sind die zum Jahresanfang angefallenen Gebühren der Schleswiger Telefongesellschaft erst im April zu entrichten. Auf Mobilcom und Arcor folgen in Kürze andere Firmen die bereits Inkassoverträge mit der Telekom geschlossen haben oder noch verhandeln. Seit Anfang März kann beispielsweise ab 18.00 Uhr ohne Voranmeldung und Mindestumsatz auch mit der Firma TelDaFax (Zugangscode: 01030) Call-by-call telefoniert werden.
Das Gros der neuen Telefonfirmen besteht allerdings auf einer separaten Rechnung und verstößt damit offen gegen die Kundenschutzverordnung. Die räumt den Verbrauchem das Recht auf eine einzige Telefonrechnung ein, die alle von ihrem Apparat aus geführten Gespräche erfaßt, egal über welche Firma sie liefen. So soll vermieden werden, daß eifrige Call-by-call-Nutzer zum Monatsende einen Berg von Rechnungen der verschiedensten Firmen erhalten. Steht alles auf der Telekom-Rechnung, wird nur eine Sammelüberweisung fällig.
Multimedia bietet Tausende freier Stellen
Arbeitskräfte-Mangel behindert Wachstum / SZ-Gespräch mit Verbandspräsident Paulus Neef.
Aus: Süddeutsche Zeitung, 16. März 1998, Seite 25 (Wirtschaft) von ULF BRYCHCY.BERLIN 15. März. Die boomende Multimedia-Branche leidet unter einem erheblichen Personalmangel. Einige tausend qualifizierte Mitarbeiter könnten sofort eingestellt werden, sagte Paulus Neef, Präsident des Deutschen Multimedia Verbandes (dmmv). Die Situation ist katastrophal und behindert das weitere Wachstum, betonte er. Dabei versprechen neue Märkte wie das elektronische Einkaufen oder Online- Bankgeschäfte erhebliche Expansionschancen. Die Multimedia-Unternehmen agierten zwar zunehmend professioneller. Es komme aber darauf an, daß die Produkte noch mehr als bisher auf die Kunden ausgerichtet werden.
Der Personalmangel entwickele sich zu einem ernsten Problem, stellte Neef im Vorfeld der CeBIT 98 in Hannover gegenüber der SZ fest. Neben den klassischen, eher kleinen Multimedia-Firmen suchten immer mehr große Unternehmen, die eigene Multimedia- Abteilungen aufbauen, qualifizierte Mitarbeiter für diesen Bereich. Diese Entwicklung gelte für den Dienst- leistungsbereich ebenso wie für nahezu sämtliche Industriezweige: Multimedia wird immer mehr in die Betriebsabläufe integriert. Außerdem sorgten die Telekommunikations-Firmen für einen zusätzlichen Nachfrage- schub. Allein die Deutsche Telekom AG suche händeringend rund 300 Fachleute für ihr Multimedia- Systemhaus, sagte Neef, der im Hauptberuf geschäftsführender Gesellschafter der Multimedia- Agentur Pixelpark in Berlin ist.
In den zurückliegenden fünf Jahren habe die Multimedia-Branche rund 30.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Verband geht davon aus, daß sofort mehrere tausend Menschen zusätzlich eingestellt werden könnten. Es fehlten vor allem Spezialisten wie Programmierer, Projektmanager, Software-Entwickler und Art Direktoren. Für die Branche erweise es sich nun als großer Nachteil, daß es immer noch keine flächendeckenden Ausbildungsangebote gebe. Der dmmv, dem mittlerweile 420 Firmen angehören, bemühe sich, entsprechende Berufsbilder zu erarbeiten. Die Aus- und Weiterbildung sei eines der zentralen Themen. Zudem müßten die Studiengänge stärker an die Praxis ausgerichtet werden. Multimedia verlange nach einer enormen Flexibilität und nach lebenslangem Lernen. Das rasche Innovationstempo sorgt dafür, daß alle zwei Jahre vollkommen neue Produkte auf dem Markt sind, betonte der Verbandschef.
Ein weiteres Hemmnis für ein noch schnelleres Branchenwachstum seien bislang die hohen Telekommunikationskosten in Deutschland. Hier erhofft sich Neef trotz des viel zu zaghaft einsetzenden Wettbewerbs deutlich sinkende Preise. Bereiche wie das elektronische Einkaufen, Online-Banking oder die Online-Übertragung von Popmusik werden erheblich von niedrigen Übertragungskosten profitieren, prognostizierte Neef. Hier gebe es erhebliche Expansionschancen, zumal die Unternehmen verstärkt auf den betriebswirtschaftlichen Nutzen achteten: Es setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, daß aus der einstigen multimedialen Spielerei ein richtiges Geschäft wird. Die öffentliche Verwaltung als Schnittstelle zwischen Staat und Bürger sei ebenfalls ein vielversprechendes Wachstumsfeld für Multimedia, stellte der dmmv-Präsident fest. (...)
Telekom beugt sich der Aktionärsklage
Aus: Yahoo-News, 16. März 1998, 10.10 Uhr (Wirtschaft).FRANKFURT/MAIN. Die Deutsche Telekom AG will nach Aktionärsangaben die treuhänderische Wahrnehmung des Aktionärsstimmrechts nur noch unter Weisung der vertretenen Aktionäre zu allen Tagesordnungs- punkte gestatten. Die Telekom beuge sich damit der Klage der Schutz- gemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) gegen den Plan, Treuhänder sollten, sofern nicht ausdrücklich andere Weisung ergangen sei, im Sinne der Verwaltung stimmen, teilte die SdK am Montag in Frankfurt mit. Die SdK wolle jedoch die Klage aus aktien- und wettbewerbsrechtlichen Gründen aufrecht erhalten. Der Schutzgemeinschaft gehe es um die grundsätzliche Frage, ob eine Aktiengesellschaft einen Stimmrechtsvertreter selbst bestimmen und für diese Tätigkeit bezahlen dürfe, hieß es weiter. Der SdK zufolge hatte die Telekom anläßlich ihrer ersten Hauptversammlung zwei Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price Waterhouse damit beauftragt, gegen eine Vergütung von 250.000 DM die Stimmrechtsvertretung von Aktionären wahrzunehmen.
Yahoo!, MCI service goes online
Aus: Finance Internet Daily, 16. + 17. März 1998, originally published and edited by CBS MarketWatch. [Übersetzungs-Service]NEW YORK. An online service founded and operated by Yahoo! Inc. (YHOO) and MCI (MCIC) was formally launched today. Yahoo! Online features personal Web pages, e-mail, content and Internet access. Flat rate access to the Net and the online and service cost $19.95 a month unless you are a MCI long distance user; then the cost is $14.95 a month. The online service's content is largely that offered on the Yahoo! Web site, but there is premium news and information available also, supplied by the Sporting News, Zacks and Ziff-Davis.
Executives at the new online service launched by Yahoo! and MCI emphasized their introductory pricing of the Net access service plus content is $14.95 for everyone, for unlimited local access, for the first three months. After three months, the rate rises to $19.95, unless the customer is an MCI long-distance customer, or becomes one. Then the $14.95 price continues.
Regulierungsbehörde prüft Rechnungsgebühren
Aus: vwd-Wirtschaftsnachrichten, 17. März 1998, 17.07 Uhr.BONN. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post wird sich nun auch mit den Rechnungsgebühren befassen, die die Telekom dafür verlangt, wenn sie für ihre Mitbewerber die Endkundenrechnung miterstellt. Eine Beschwerde über diese Inkasso-Beteiligung sei anhängig, sagte der Präsident der Regulierungsbehörde, Klaus-Dieter Scheurle, am Dienstag in Bonn. Zunächst habe geprüft werden müssen, ob man zuständig sei. Dies sei jedoch der Fall, sagte Scheurle. Mit einer Entscheidung sei Ende April/Anfang Mai zu rechnen.
Deutsche Telekom plans mass Net phone, ADSL launch
Aus: Yahoo-News, 17. März 1998, 17.40 Uhr. [Original]HANOVER. German telecommunications giant Deutsche Telekom AG (NYSE:DT - news; DTEG.F) on Tuesday unveiled plans for a broad launch of Internet-based telephony services and high-speed ADSL digital lines for residential and business customers. Telekom made a first step towards devloping Internet phone products last year by taking a stake in market leader VocalTec (VOCLF - news), an Israeli technology company, and has conducted several pilot projects to test products. Now company officials said the time has come to take Internet telephony out of the laboratory and into the market. "We are going into the mass market in the autumn," Detlev Buchal, Telekom board member for sales and distribution, told a news conference ahead of the CeBIT technology fair. He gave no details about pricing.
Using software products such as VocalTec's "Internet Phone," Net surfers have turned the global computer network over the past few years into a cheap alternative for making long distance phone calls. Because of its structure, the price of an Internet call is always the cost of a local phone call, regardless of whether the caller is speaking to someone across the street or around the world. Telekom is one of the first major telecommunications companies to get behind Internet telephony in a big way. "I don't know of any telecommunications company that is moving as aggressively here as we are," said Telekom chairman Ron Sommer. "We are methodically creating the technologically conditions to expand Internet telephony into innovative applications," he added. Sommer said recent speculation that the company planned to invest billions in Internet telephony was overdone. "There were a few too many zeros attached," he said, but declined to give specific figures. Sommer said the company did not expect Internet telephony to pose a danger to its core business, but that it would compliment its business by added a low-cost alternative. "It is like an airline that offers business class, first class and economy class," he said. "We also want to expand into economy class."
For determined Net surfers and big businesses hungry for network speed, Telekom plans to accelerate development of asynchronous digital subscriber line (ADSL) technology. ADSL allows high-speed digital transmission of data over normal copper wires at a much faster rate than existing Integrated Services Digital Network (ISDN) and makes such services as video-on-demand possible. "ADSL is the next step we plan to take," said Buchal. "In the long-term we see this as a mass market application because even residential customers are demaning broadband capacity." Telekom is the world leader in deployment of ISDN, which can transport up to 64,000 bytes per second in one channel and can combine channels to increase bandwidth. In Germany, there are over 7.6 million ISDN channels installed and widely used in business and at home. The basic monthly charge for an ISDN line is below the price of two conventional telephone lines, but calling charges are the same. When asked about how Telekom planned to price ADSL services, Buchal said the current high price level for ADSL services would likely fall in accordance with rising demand, just as had been the case with ISDN. He urged the telecommunications regulator, however, not to enforce a price that was too low too early in the development of ADSL. "One must position this product in the market at market-oriented prices," he said. [more]
Telekom-Verband kritisiert Call-by-call-Anmeldung
Aus: Yahoo-News, 18. März 1998, 14.14 Uhr (Wirtschaft).BONN. Der Interessensverband Telekommunikation (IVTeV) in Braunschweig hat die Praxis privater Telefon-Netzanbieter kritisiert, Einzelgespräche im Call-by-Call-System nur nach Voranmeldung zu vermitteln. Dies führe dazu, daß ein Kunde bis zu 70 Rechnungen pro Monat bekomme, wenn er von der Privatisierung des deutschen Telefonmarktes optimal profitieren wolle, erklärte IVTeV-Vorstand Klaus Marwede am Mittwoch. Er forderte alle neuen Anbieter deshalb auf, ihre Netze für die fallweise Nutzung freizugeben. Beim Call-by-Call-Verfahren kann der Kunde von Gespräch zu Gespräch einen neuen Netzbetrieber wählen, indem er dessen Vorwahl vor der gewünschten Rufnummer wählt [Echtes Call-by-call].
Telekom nimmt Netzmanagementsystem in Betrieb
Aus: Yahoo-News, 18. März 1998, 16.15 Uhr (Wirtschaft).BONN. Die Deutsche Telekom AG und zwölf mittel- und osteuropäische Netzbetreiber haben am Mittwoch das neue Netzmanagementsystem INMS in Betrieb genommen. Das INMS leiste einen bedeutenden Beitrag zum Ausbau der Telefon- Infrastruktur zwischen Ost-, Zentral- und Westeuropa, erklärte die Telekom in Bonn. Eines der beiden Managementzentren betreibe die Telekom in Frankfurt am Main. Die zweite Schaltstelle befinde sich in Budapest bei der Telekom- Beteiligungsgesellschaft MATAV. Das INMS soll die Leistungsfähigkeit der Netzressourcen erhöhen.
Deutsche Telekom to Show Live Interactive Applications Using Orckit ADSL Systems at CeBIT
Aus: Yahoo-News, 19. März 1998, 2.03 Uhr. Quelle: Orckit Communications. [Original]HANOVER (PRNewswire). At multiple sites throughout the CeBIT '98 exhibition (Hannover, Germany), Deutsche Telekom AG [NYSE: DT - news] will be demonstrating live interactive on-line access using Orckit Communications' (Nasdaq: ORCTF - news) FastInternet(TM) DSLAM system. At CeBIT, Deutsche Telekom's booth will act as a telecom "Central Office," and it will be connected via Germany's T-Net-ATM backbone to Deutsche Telekom's Broadband Services field trial currently taking place in North Rhine-Westphalia. Multiple corporate booths throughout the CeBIT exhibition will be connected to Deutsche Telekom using Orckit's FastInternet ADSL DSLAM, with each booth acting as a "residence" or "small office" subscribing to Deutsche Telekom's on-line services.
Visitor's to Orckit's and the other participating companies stands will be able to access high speed World Wide Web applications and other interactive content such as JPEG photo libraries using regular personal computers and typical telephone lines at speeds up to 20 times faster than ISDN modems. The FastInternet DSLAM (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) system to be shown at CeBIT '98 is an advanced version of the system that won BYTE Magazine's "Best of CeBIT" for Communication Hardware at CeBIT '97. Orckit's FastInternet system, based on Orckit's ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) line cards, ADSL end-user modems and DSL Concentrator, enables access to the Internet and on-line services at up to 8 Mbps. At the exhibition, Orckit's FastInternet System will be demonstrated working over regular telephone lines (POTS) and over ISDN lines. (...)
EU Approves Power-Line Net Service
Aus: Wired News Report, 19. März 1998, 12.27 Uhr.BRUSSELS. European regulators today approved a British- Canadian venture to provide Internet access in Europe and Asia at almost 10 times the normal rate using existing power lines. A statement from the European Commission concluded that the venture between British power company Norweb and Canadian telecommunications firm Nortel complied with the EU's fair competition rules.
Norweb and Nortel in October unveiled the service, which enables high-speed access over electrical lines. The big breakthrough is development of a system that allows the data to survive the trip over extremely noisy lines uncorrupted. With permanent access to data that travels directly from the power mains into homes at speeds as high as 1 Mbps, the system heralds the first rivalry between electricity and telcos.
The technology faces one big obstacle before it can be widely adopted. Since the data cannot survive the trip through a transformer, it requires an external route around the power units. Providing bridges around each and every transformer will require a significant investment from power companies. That, in turn, is seen as a more realistic financial proposition in Britain, where one transformer serves 200 to 300 customers, than in the United States, where's there's just a dozen customers to a transformer. [mehr]
Steckdose ins Internet: 10 x schneller als ISDN
Aus: Heise-Online, 20. März 1998.HANNOVER. Northern Telecom präsentierte auf der CeBIT eine verbesserte Version des bereits im Oktober 97 vorgestellten Systems zur Datenübertragung über Stromnetze. Wahlweise mit Ethernet- oder USB-Schnittstellen ausgestattet soll das nunmehr DPL 1000 geheißene System mindestens 1 MBit/s übertragen können und PCs, Macs oder auch Unix-Workstations über 230V-Leitungen ans Internet anschließen. Über Verhandlungen mit europäischen Elektrizitäts- gesellschaften, die bereits nach den Probeläufen letzten Jahres begannen, kam Nortel bislang nicht hinaus die Verhandlungspartner haben bislang nur Erfahrung mit der Stromversorgung, nicht jedoch mit LAN- und WAN- Vernetzungen. Auch die deutsche Firma PolyTrax arbeitet an einem eigenen System (c't berichtete).
Qwest seeks Europe boom ride with EUnet
Aus: Yahoo-News, 26. März 1998, 20.23 Uhr (Wirtschaft).
[Ed: Die Amerikaner kommen!]LONDON. Qwest Communications International Inc (QWST - news) said on Thursday that it bought EUnet International of the Netherlands to take advantage of an expected explosion in demand for European on-line services. Earlier on Thursday Qwest, the ambitious Denver, Colorado-based company, said it agreed to buy EUnet for about $154.4 million in stock and cash. EUnet sells Internet services to businesses across Europe and said it was a pioneer in electronic commerce.
"On a European level we are quite unique. We cover the whole of Europe from Ireland to Vladivostok, from Scandinavia to north Africa," EUnet managing director Wim Vink said in a telephone conference call interview. EUnet had 1997 revenues of about $55 million, and it expects 1998 sales to reach $16 million in the first quarter and over $75 million for the whole year. In the interview, Qwest President and Chief Executive Officer Joseph Nacchio said the acquisition was well timed to catch a European updraft in demand for electronic commerce. "I expect to see demand exploding in Europe like it has in the U.S.," Nacchio said. Earlier this month Qwest bought LCI International Inc (LCI - news) for $4.4 billion. This created the fourth largest long-distance telephone company in the U.S. behind the leader AT&T Corp (T - news), WorldCom Inc (WCOM - news), MCI Communications Corp (MCIC - news), and Sprint Corp (FON - news). Qwest has been building a $2 billion fibre-optic network to transmit voice, data and video to 125 U.S. cities. The network is slated for completion next year. In an interview after the LCI deal was announced Nacchio said Europe was "terribly important" to Qwest's plans. After today's announcement, he explained why.
"The European data market will hit an estimated $55 billion by the year 2000. The Internet is the driving force behind this trend," Nacchio said. Nacchio said the price paid for EUnet made sense, and any needed funds would be easily raised. He gave no details. "Relative to where the market is we paid good value. We have an advanced fibre network and secured traffic across the Atlantic with two gigabytes of transmission to London over the next 25 years. The next logical step is a move into Europe," Nacchio said.
"The European PTT backbone is not the same as in the U.S. where we own the physical layout. We want to further expand this to create more value. I'm not concerned about our ability to finance this." Nacchio said the liberalisation of European telephone markets was working. EUnet's Vink said prices had already started to fall. Analysts say the huge disparity between American and European telephone charges has dampened Internet ardour here. According to London research consultancy Datamonitor this is about to change. By the end of 1996 only two percent of European households had paid subscriptions to surf the Internet, compared with 16 percent in the U.S.
At the end of 1997 this had widened to 4.3 percent in Europe and about 20 percent in the U.S., but by 2002 about 25 percent of European households will have signed up compared with a peak then of around 30 percent in the U.S. according to Datamonitor. Qwest's Nacchio said the technology had to improve in Europe to attract customers into the world of electronic commerce, where they could do shopping and banking, buy insurance and stocks and shares. "Electronic commerce is growing by leaps and bounds in the U.S. It's a natural way of doing business, and EUnet will help to bring this about in Europe," Nacchio said.
27.3.1998 (t-off). EUnet mit Sitz in Amsterdam ist ein Internet Service Provider (ISP), der bereits in vielen europäischen Ländern erfolgreich agiert. Dazu gehören Belgien, Estland, Finnland, Frankreich, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien und Tschechien. In Deutschland ist EUnet demnächst am ISP X-Link zu 50 % beteiligt. Und es kann sehr gut sein, daß Qwest die lethargischen Telcos in Europa mit attraktiven Internet- Angeboten aufmischt. Denn was sich bisher in Deutschland Arcor, Otelo, Viag & Co an Phantasielosigkeit beim Vermarkten des Internet- Zugangs für jedermann geleistet haben, spricht Bände. Auch diese Telcos haben noch immer nicht verstanden, daß die Musik nur im Internet spielen wird.
Billiger Surfen via City-Carrier
Aus: Sat.1-Teletext, 27. März 1998, 23.09 Uhr, Tafel 511, Rubrik Internet.HAMBURG. Ab sofort können auch deutsche Internet-Fans billiger surfen. Dank der Liberalisierung des Telefonmarktes bieten lokale Telefon- gesellschaften [Telcos], sogenannte City-Carrier, über ihre eigenen Netze spezielle Internet- Angebote an. Diese Anbieter bisher ein knappes Dutzend sind in manchen Fällen bis zu 50 % günstiger als die weltweiten Daten- Autobahnen via Telekom-Netz. Da wird die Telekom nachziehen müssen, prognostiziert "TV Today Online".
Zwei Realschüler tricksen T-Online aus
Datenklau bei der Telekom: Jugendliche gelangten über kostenloses verteiltes Hilfsprogramm an Paßwörter von 600 Kunden
Aus: TAZ, Berlin, 30. März 1998, Seite 8 (Wirtschaft).HAMBURG. "Sicher wie die Bank von England" so wirbt die Telekom für die Sicherheit von T-Online. Doch für zwei 16 Jahre alte Schüler war es "ein Kinderspiel", den Zugang zum größten Online-Dienst Deutschlands zu knacken. Mit einem kleinen manipulierten Windows-Programm brachten sie die Zugangsdaten und Paßwörter von über 600 T-Online-Kunden in ihren Besitz. Damit hätten sie auf deren Kosten alle T-Online-Dienste nutzen und Rechnungen von mehreren 10.000 Mark verursachen können.
"Hüte dich vor Programmierern, die mit Geschenken kommen", kann man nur raten. Denn die Realschüler bedienten sich des Tricks des "Trojanischen Pferdes": Sie entwickelten für die Nutzung von T-Online eigene "PowerTools", was man mit "mächtiges Hilfsprogramm" übersetzen kann. Die von ihnen kostenlos verbreitete Software wurde von diversen Zeitschriften wie "Computer-Bild" angepriesen. Es ist üblich, sich für die Nutzung solcher Programme bei den Autoren registrieren zu lassen. Diese Programme haben dafür meist eine automatische E- Mail-Funktion.
Die Realschüler ließen sich aber mit der elektronischen Registrierung ihrer Kunden gleich noch deren Paßwörter für T-Online mitschicken. Das große Manko beim T-Online-Zugangsprogramm ist, daß vertrauliche Daten auf der Festplatte [Ed: eines mit einem sowieso unsicheren Microsoft-Betriebssystems (Windows 95/98) ausgestatteten PCs] zwischengespeichert werden, ohne sie groß zu verschlüsseln. T-Online führt mit rund zwei Millionen Kunden den deutschen Online-Markt an. Viele Kunden nutzen den Dienst für Homebanking oder elektronischen Handel. Experten erwarten jetzt Auswirkungen auf die bisher übliche Rechtsprechung, wonach Kunden einen Mißbrauch ihres T- Online-Zugangs durch Unbefugte selbst nachweisen müssen.
Der Fall kommt denkbar ungünstig für die Telekom: Mit großem Aufwand versucht sie, den elektronischen Handel aus der Schmuddelecke herauszuholen und für das Massengeschäft vorzubereiten. Auf der diesjährigen Computermesse Cebit präsentierte die Telekom ein System, das den sicheren Handel nicht nur über T-Online, sondern auch im Internet ermöglichen soll. Die beiden 16jährigen meldeten sich bei der Computerzeitschrift "c't", um die Schwachstelle aufzudecken. Es sei nicht schwierig gewesen, die Sicherheitsvorkehrungen des Telekom- Dienstes zu umgehen, sagte einer der Hacker der Zeitschrift. Die Realschüler erklärten, keine tiefgreifenden Programmierkenntnisse zu haben. T-Online- Sprecher Jörg Lammers sagte, sein Dienst sei weiterhin sicher. "In über 20 Jahren hat es keinen wirklichen Mißbrauchsfall gegeben." Die aufgedeckten Sicherheitsprobleme beträfen alle Online-Dienste und Internet-Provider gleichermaßen. [mehr]
Regulierer vertraut der Telekom
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 31. März 1998, Seite 19 (Wirtschaft).BONN. Die Telekom hat bei einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag zum Aufbau einer Zertifizierungsstelle (Trust-Center) der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post erhalten. Der Auftrag hat ein Volumen von 700.000 DM. Das im September in Betrieb gehende Trust-Center soll entsprechend dem Signaturgesetz [Ed: Teil des IuKDG] vom August 1997 Sicherheits-Zertifikate an Systeme und Software erteilen, die den Anforderungen an eine digitale Signatur gerecht werden.
1.4.1998 (t-off). Mit dieser Entscheidung macht der Regulierer nun den Bock zum Gärtner. Und das wird fatale wirtschaftliche Folgen haben, insbesondere beim E-Commerce via Internet. Denn wirkliche Computer-Profis werden diesem "T-rust-Center" und seinen T-Zertifikaten kein Vertrauen schenken. Ein Unternehmen, dessen Chef unlängst intern erhebliche Mängel bei der Digital-Kompetenz konstatierte (CAPITAL 3/1998, Seite 64), daß seit Jahren nicht in der Lage ist, das digitale Trivial-Problem einer fälschungssicheren Telefon-Karte zu lösen, und daß alle diese Mängel nicht grundsätzlich in den Griff bekommt das aktuell bekanntgewordene 123. Sicherheitsloch bei T-Online belegt dieses Unvermögen klar und deutlich, kann einfach nicht vertrauensvoller Wahrer, Garant und Hüter der künftig in Deutschland geltenden Software- Sicherheitsstandards sein.
Die Deutsche Telekom hat sich für diese verantwortungsvolle Aufgabe schlichtweg selbst disqualifiziert. Es sei denn, die Bonner Politik will, daß die Entwicklungschancen der Informationstechnologien (Internet) den Bach runtergehen. Also etwa doch Morgenthau durch die Hintertür? Aber offensichtlich geht dieses wichtige Thema allen Parteipolitikern nicht unter die Haut. Denn wie kann es sonst sein, daß medienfüllend über ein Sekundärthema wie die 5-Mark-pro-Liter-Benzin gestritten wird, wo doch die Bundesregierung Schuld hat an den bereits heute wirtschaftshemmenden 5-Mark-pro-Stunde für die Telefonkosten des Internet- Zugangs? [mehr]
Leichter hacken bei T-Online
Telekom schiebt Schuld auf Microsoft und die Kunden
Aus: Berliner Zeitung, 31. März 1998, Seite xx (Medien)."Es war ein Kinderspiel." So lapidar charakterisieren die 16jährigen Realschüler Aron Spohr und Marcel Hennig ihre Attacke auf Europas größten Online-Dienst T-Online. Die jugendlichen Freizeit- Hacker verteilten kostenlose Software an interessierte Telekom-Kunden und erhielten dafür im Gegenzug nicht nur deren Namen, sondern gleichzeitig geheime Zugangsdaten. Mit denen hätten die Schüler nach Herzenslust gebührenpflichtige Angebote wie Auskunftsdienste oder Pornobilder abrufen können auf fremde Rechnung. Die Telekom hätte die Kosten wie üblich mit der Telefonrechnung bei den ahnungslosen Kunden eingetrieben. Von diesem "Trojanisches Pferd" genannten Hacker-Trick berichtet das Computermagazin "c't" in seiner aktuellen Ausgabe. Besonders erstaunt zeigt sich Redakteur Christian Persson über "die doppelte Schlampigkeit der Telekom". Zum einen hätten die Schüler eine altbekannte Windows-Lücke genutzt, um an die geheimen Daten der Anwender zu kommen, zum anderen seien diese Informationen so mangelhaft verschlüsselt gewesen, daß es keiner speziellen Kenntnisse bedurfte, sie zu entziffern: "Die Jungs konnten nicht einmal besonders gut programmieren."
Bisher mußten die Kunden bei überhöhten Telefonrechnungen den Online- Anbietern einen Fehler nachweisen doch mit dieser Beweislastverteilung könnte es nach diesem PR-Gau für die Telekom vorbei sei. "In Tausenden von Fällen" hätten die Gerichte im Vertrauen auf die Sicherheit des Telekom-Dienstes gegen die Kunden entschieden, sagt der Kölner Anwalt Alexander Kirsch nach dem Motto: im Zweifel gegen den Angeklagten. Bei der Telekom übt man sich in Schadens- begrenzung: "Unsere Sicherheitsvorkehrungen waren nicht ausreichend", räumt Sprecher Jörg Lammers ein, schiebt den Schwarzen Peter jedoch weiter an Microsoft: "Für das offene Scheunentor in Windows sind wir nicht verantwortlich." Im übrigen warne die Telekom automatisch davor, Paßwörter auf der Festplatte zu speichern. "Hätten sich unsere Kunden daran gehalten, wäre auch nichts passiert." Doch da liegt Lammers falsch: "Trojanische Pferde" können relevante Daten bereits bei der Eingabe erkennen, noch bevor sie verschlüsselt auf der Festplatte landen. Dieses Risiko trifft nicht nur T-Online, sondern auch Konkurrenten wie AOL. Auch dort muß man sich nun verstärkt um zeitgemäße Sicherheitsstandards etwa mittels Chipkarten kümmern. [mehr]
Internet kommt aus der Steckdose
Aus: Sat.1-Teletext, 31. März 1998, 11.26 Uhr, Tafel 511, Rubrik Internet.STUTTGART. Demnächst kommt nicht nur der Strom aus der Steckdose: Die EnBW Baden- Württemberg und Nortel- Dasa Network Systems wollen im Musterländle schon bald das Stromnetz für die Datenkommunikation nutzen. Die von Nortel entwickelte Digital- PowerLine- Technologie bietet die Perspektive, jeden Haushalt und jeden Industriebetrieb über das Stromnetz an das Hochgeschwindigkeitsnetz von Tesion anzuschließen. Tesion vermittelt derzeit Daten und Gespräche über ein Glasfasernetz (3.000 km) im Südwesten.
AT&T WorldNet sets use cap on monthly plan
Aus: Yahoo-News, 31. März 1998, 18.43 Uhr (Business).BASKING RIDGE, N.J.. AT&T (T - news) Corp's WorldNet unit will begin imposing a monthly use limit of 150 hours on subscribers to the Internet service and reduce some fees for its low-use plan, the company said on Tuesday. The moves, which will take effect May 1, are the latest by a major Internet service provider to cope with high usage levels by subscribers under flat-fee, unlimited use plans. In February, America Online Inc (AOL - news) announced an increase in its monthly rate to $21.95 from $19.95, in large part to cope with the high costs of heavy usage.
AOL remains the only major service to resort to a rate increase so far. In a statement announcing the policy change, AT&T WorldNet said the cap would allow it to maintain its monthly flat-fee service rate at $19.95 and promised to hold the rate steady during 1998. After the change, subscribers will pay a $0.99 per hour fee for monthly usage beyond 150 hours. The decision followed trials of various measures to deal with heavy use and system overloads during peak usage times. Among the options tested and discarded after negative subscriber feedback was automatic termination of long user sessions after fixed lengths 2 or 3 hours, for example.
The new plan is expected to affect about three percent of WorldNet's more than one million customers, the company said. Those affected by the new pricing will be notified by email and post card, it said. In a related action, AT&T WorldNet also lowered additional hourly rates on its 10-hour plan, keeping the fee at $9.95 for 10 hours of monthly usage but reducing the cost for extra hours to $0.99 from the current $2.50. The company said it also plans to add modems, lines and access numbers in selected cities where customer demand is heaviest and said it will introduce a way to flag email with "spam," the common term for Internet junk-mail. [more] [BellSouth macht's Internet billiger]
Verbraucherschützer fordern Beweislastumkehr
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 1. April 1998, Seite 30 (Interaktiv).BONN. Nach dem "Paßwortklau" beim Onlinedienst T-Online hat die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher- Verbände (AgV) eine gesetzliche Beweislast- umkehr bei der Nutzung von Computerdiensten gefordert. Da die Verbraucher auf die bereitgestellte Software keinen Einfluß hätten, müßten "die Risiken des elektronischen Mediums grundsätzlich die Anbieter tragen", erklärte die AgV am Dienstag in Bonn. "Die Manipulation des Zugangssystems von T-Online macht einmal mehr klar, daß viele Online-Anbieter die Sicherheitsinteressen ihrer Kunden ihren eigenen Wirtschaftlichkeitsinteressen opfern."
Bislang müssen etwa bei Streitigkeiten über die Abrechnung die Kunden beweisen, daß sie kostenpflichtige Angebote nicht in Anspruch genommen haben. Auch vor Gericht werde die Beweislast zumeist auf den Kunden abgewälzt, kritisierte die AgV. Das Beispiel T-Online, wo zwei 16jährige mit einem Trick die Zugangspaßwörter nichtsahnender Kunden ergattert hatten, "sei nur einer von vielen Fällen, wo Kunden durch eklatante Sicherheitsmängel der von Anbietern bereitgestellten Systeme geschädigt werden". Nur eine gesetzliche Neuregelung könne die Verbraucher ausreichend schützen.
Sieg und Niederlage für die Deutsche Telekom
Aus: TAZ, 2. April 1998, Seite 8 (Wirtschaft).KÖLN. In zwei Prozessen gegen private Konkurrenten hat die Deutsche Telekom am Mittwoch vor dem Kölner Landgericht einen Sieg verbucht und eine Niederlage einstecken müssen. Auf Antrag des Telefonriesen untersagten die Richter dem Anbieter Talkline (Elmshorn), mit dem Zusatz "ohne Wechselgebühren" zu werben. Das sei eine irreführende "Werbung mit Selbstverständlichkeiten". Für die sogenannten Call-by-call- Gespräche würden grundsätzlich keine Wechselgebühren erhoben. Dagegen verbot die 31. Zivilkammer der Telekom deren Werbeaussage "Jetzt steckt mehr in Ihrem Kabel" wegen unlauteren Wettbewerbs. Zum einen entstehe der falsche Eindruck, der Empfang digitaler Programme in deutschen Kabelnetzen sei ohne weiteres möglich. Dies sei jedoch erst in einigen regionalen Versuchen der Fall. Außerdem sei digitales Fernsehen nur mit kostspieligen Decodern zu empfangen. (Az.: 31 O 828/97)
America Online tests high speed lines
Aus: Yahoo-Finance, 2. April 1998, 13.38 Uhr (US Market).DULLES, Va.. America Online Inc. Thursday said it will begin conducting field trials for high-speed access to the AOL service (AOL - news) using Digital Subscriber Line broadband services provided by GTE Corp's (GTE - news) GTE Internetworking. DSL products and systems allow Internet service providers and enterprises to more efficiently and quickly deploy high-speed data, video and voice service to end users over the existing infrastructure of ordinary copper telephone lines. AOL members using DSL technology can achieve transmission speeds as much as 25 times faster than a standard 28.8K modem, the company said.
During the trials, AOL will offer eligible members this special high-speed, dedicated access to its service for $49.95 per month [Ed: rund 90 DM/Monat, alles inklusive], which includes the monthly AOL subscription fee. America Online said it will become the first national Internet online service provider to offer this opportunity to residential consumers. GTE Internetworking will provide the integration services for these initial tests, coordinating between AOL and the regional phone companies providing the DSL service in selected markets across the country. AOL's initial field trials will take place in six cities, including Phoenix and the Northern Virginia suburbs of Washington, D.C. It is anticipated that the number of trial locations and participants will grow over the next several months, the company said.
Tarifmodell der Zukunft?
AT&T WorldNet begrenzt Nutzungszeit / Monatspauschale für 150 Stunden Internet bleibt
Aus: t-off (Telekom offline!) Nr. 338, 4. April 1998.
BERLIN 1.4.1998 (ws/t-off). Den Verfechtern zeitabhängiger Tarifmodelle für den Internet-Zugang dürfte jetzt ein weiteres Argument ausgehen. Die Deutsche Telekom begründete ihre hohen zeitabhängigen Tarife für die Telefoneinwahl (aber auch zusätzlich noch bei ihrem Internet- Zugang T-Online) bisher unter anderem damit, daß die in den USA üblichen monatlichen Pauschaltarife umstritten seien und zu erheblichen Engpässen sowohl im Telefonnetz als auch im Internet geführt hätten [Ed-25.10.1998: Inzwischen wissen wir, warum die Telekom zu ihrer Behauptung wieder mal keine nachprüfbaren Fakten geliefert hat. Denn bereits im Januar 1997 wurde die These der übermäßigen Telefonnetzbelastung widerlegt. Und bezüglich der Internet- Backbones werden sowohl von etablierten Telcos als auch von Newcomern wie Qwest die Kapazitäten so erheblich ausgeweitet, daß selbst Breitband- Internet via DSL zur Flat-rate offeriert werden kann]. Doch muß es in Deutschland deshalb gleich automatisch beim entgegengesetzten Extrem bleiben? Gibt es für die Tarifierung der Internet- Einwahl also keine intelligentere und zeitgemäßere Lösung als die derzeitigen Ortstarife der Deutschen Telekom mit rund 5-Mark-pro-Stunde, die ursprünglich für ein ganz anderes Telefonierverhalten konzipiert wurden? Denn auch bei nur wenigen kurzen (3-Minuten-) Ortsgesprächen sollten die notwendigen Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden. Die heutige Internet-Nutzung führt jedoch zu einem erheblichen Anstieg der Verbindungsminuten, so daß sehr viel niedrige Gebühren pro Minute kostendeckend wären. Nach Ansicht des Bundeskartellamts würde die Telekom ihre Ortstarife heute als Geldmaschine nutzen.
In den USA gibt es tatsächlich einen allerdings kleinen Anteil von Nutzern, die durschnittlich 400 Stunden pro Monat bzw. 13 Stunden pro Tag online sind. Denn für die Internet-Nutzung fallen dort weder zeitabhängige Telefon-, noch Providergebühren an. Das kann zu Dauerverbindungen verleiten, bei denen die Modem- Ports der Provider blockiert werden, dabei die aufgebaute Internet- Verbindung aber sehr häufig von den Kunden gar nicht genutzt wird. In manchen Fällen wird hingegen überdurchschnittlich viel Internet- Traffic verursacht. Gerade der verursachte Datenverkehr, nicht aber die Telefonverbindung zum Provider, ist der wahre Kostenfaktor bei einer Internet-Verbindung. Im Februar erhöhte deshalb America Online (AOL) die monatliche Providergebühr von 19,95 $ auf 21,95 $. Ein anderen Weg geht jetzt der Internet-Provider AT&T WorldNet. Der von den Kunden gewüschte monatliche Pauschalpreis von 19,95 $ (rund 37 DM) wird beibehalten, jedoch wird ab dem 1. Mai die mit dem Pauschalbetrag abgegoltene Nutzungszeit auf 150 Stunden pro Monat beschränkt. Zusätzliche Online-Stunden kosten dann 0,99 $. Für den Normal- Nutzer dürften aber 150 Stunden pro Monat bzw. rund 5 Stunden/Tag völlig ausreichen.
Es bleibt nun abzuwarten, ob zukünftig auch andere große US-Provider und die regionalen Telefongesellschaften bei ihren Internet- Angeboten das Tarifmodell von AT&T übernehmen werden. Durch die Zeitbeschränkung werden die größten Kritikpunkte an den monatlichen Flat-rates ausgeräumt. Gleichzeitig wird aber selbst die intensive Internet- Nutzung von bis zu 150 Stunden/Monat nicht verteuert. Mit noch weiteren Einschränkungen rechnen Experten nicht. Vom technologischen Fortschritt abgesehen würden in den USA sonst zu viele Kunden von den klassischen Providern zum schnellen Zugang via Kabelmodem abwandern, sowie sie die Wahlmöglichkeit haben. Da zudem die regionalen Telefongesellschaften für den Ortsbereich (Regional Bells) nicht Kunden verlieren wollten, seien für Power-User zukünftig auch schnelle Internet- Zugänge per UADSL (Universal ADSL) zum Pauschalpreis absehbar. Der Zugang per UADSL- Technologie wurde als "always on connection" (Standleitung) konzipiert, so daß wie beim Zugang via Kabelmodem der klassische Einwahlvorgang (dial-up) zum Provider für die Nutzer entfällt.
[Telcos Unite To Attack Residential High-Speed Data Market] [US WEST Plans Aggressive ADSL Rollout In 1998] [High-Speed Internet via Telefon-Leitung Die Imperien schlagen zurück]
2.4.1998 (ws). AT&T schafft für den Internet-Normalzugang damit in den USA ein Tarifmodell, das starke Ähnlichkeiten zum Internet- Komplettangebot von NetCologne in Köln aufweist. Sämtliche Telefonverbindungen zum Provider werden mit einem monatlichen Pauschalbetrag abgegolten, zudem wird mit einer pauschalen Providergebühr ein monatliches und nicht zu gering dimensioniertes Kontingent an Online-Zeit gekauft. Erst zusätzliche Stunden werden dann zeitabhängig abgerechnet. Hieran sollte sich nicht nur die Deutsche Telekom, sondern ebenso die bisher phantasielosen Möchtegern-Vollanbieter Arcor, Otelo und Viag Interkom ein Beispiel nehmen, wie ein Internet-Angebot erfolgreich auf die wahren Kundenwünsche zugeschnitten werden kann. Schon jetzt deutet es sich an, daß auch in Deutschland das Internet erheblichen Stellenwert in der Gesellschaft gewinnen wird (Beispiel: Interaktion mit der kommunalen Verwaltung zukünftig per Internet). Welche Telefongesellschaft dann mit dem attraktivsten Angebot aufwarten kann, hat beim Kunden die Nase vorn. Daß die Kunden keinen Zeittakt für den Internet-Zugang wollen, sollte mittlerweile nicht nur die Telekom mitgekriegt haben.
[Runter mit dem Ortstarif!] [Billiger Surfen via City-Carrier] [Auf dem Teppich bleiben]
So reagierten AT&T-Kunden und -Aktionäre
Auswahl aus: Yahoo-Messages, 4. April 1998 (Board AT&T). [Zur AT&T-Meldung]Message 2795: This is a bad move by AT&T. Changing price from 19.95 to ~25 is one thing but to set a cap on usage, will expell customers and would not attract new customers... We are talking about 1 million+ subscribers as well as millions of new young potential subscribers! Under AT&T's WorldNet pricing, I would be paying $50 or $100 more, and would I stick around with AT&T? NO WAY! People nowadays, especially young ones, want "unlimited". I called AT&T and asked about unlimited... They said, they don't have it, they just put a cap of 150 hrs, that's all. Just go to AT&T WorldNet usegroup, and you will find tons of people decide to swich to MCI, pledging to take their long distance businesses to MCI as well. Internet may be the small part of AT&T's business, but it is the fast growing future. It is The Future! As for me, I am leaving AT&T WorldNet, and will switch my long distance as well! Savvy young users will never sign up with AT&T WorldNet, and you can bet they will not subscribe to its long distance service either under its price plan.
Message 2808: I'm a WorldNet customer, and I'm in the 97% who don't go anywhere near the 150 hours. If AT&T were to raise their unlimited rate to to $30 (or even $25), I'd probably drop WorldNet and go to a local provider for $20. I'm sure others like me would do the same. Besides, I'd like to see better response time if a few heavy users decide to leave. AT&T is probably losing money on the 3% who are heavy users. Don't most business want to keep profitable customers and send the unprofitable ones to the competition?
Message 2812: First, $20/mo. is too cheap... The industry will charge more for unlimited access. That's the fact. Second, "unlimited usage" is very attractive advertisement. Third, AOL's decision to charge more raised its stock value. AT&T did the reverse (down on the day of announcement). Forth, it gets crowded during "peak time" when the other 97% light users log on. So, you can't blame heavy users clogging up the system. I've experienced difficulty connecting early evening. That's the peak time those 97 % come in to connect. AOL faced the similar difficulties, too crowded... Their solution? Increase its capacity and raise its price, and maintain "unlimited access". Remember Compuserve? It died because it didn't offer flexible pricing for its members. Earthlink, MCI, NetCom, PacBell, AOL, Prodigy and others offer reliable service at 20 dollars (unlimited). And, they will too raise prices, but will not do away with unlimited. AT&T's move away from "unlimited" is bad move. as far as internet business (explosive in the future), AT&T will be the loser, unless they change the pricing plan fast. (...)
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