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Telekommunikation in den Medien – Teil 109 khd
Stand:  18.5.2002   (42. Ed.)  –  File: Aus___Medien/109.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Auf dieser Archivseite ist auch Copyright- geschütztes Material anderer wegen der permanenten Link-Möglichkeit dokumentiert. Bitte beachten Sie das Copyright, das bei den jeweiligen (Zeitungs-) Verlagen liegt. Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (110. Teil).
  • 18.04.2002: Telekom sieht eigenen Markenwert bei 20 Mrd Euro. [Kommentar]
  • 17.04.2002: Kabinett bringt Wettbewerb im Telefon-Ortsnetz auf den Weg. [Kommentar]
  • 17.04.2002: Telekom-Chef: Internet wird neu erfunden.
  • 17.04.2002: Kabelnetzbetreiber NTL einigt sich mit Gläubigern.
  • 16.04.2002: Französischer Regulierer: Unbundling. [Kommentar]
  • 15.04.2002: Iesy will mit Internet per TV-Kabel durchstarten. [Kommentar]
  • 15.04.2002: Ish trifft auf Blockade im Kabel. [Kommentar]
  • 12.04.2002: Time Warner Cable will bei Flatrate bleiben.
  • 12.04.2002: Telekom-Konkurrenten kritisieren Regulierungsbehörde.
  • 12.04.2002: TV-Kabel vor der Verödung.
  • 11.04.2002: Deutsche Telekom erhält weniger Einmalentgelt für "letzte Meile".
  • 11.04.2002: NTT East unveils cut-rate high-speed Internet service.
  • 11.04.2002: Deutsche Bank will Kabelnetz kaufen. [Kommentar]
  • 10.04.2002: France Télécom muss Internet-Zugänge für ADSL-Konkurrenten öffnen.
  • 09.04.2002: British Telecom fährt rigiden Sparkurs.
  • 08.04.2002: France Télécom muss Konkurrenz Zugang zu lokalem Netz ermöglichen.
  • 08.04.2002: British Telecom to sell cut-price broadband product.
  • 08.04.2002: SES will mehr Breitband-Zugänge zum Internet per Satellit.
  • Ältere Presseberichte  (108. Teil).



    SES will mehr Breitband-Zugänge zum Internet per Satellit

    Aus:
    Heise-Newsticker, 8. April 2002, 11.33 Uhr (Internet). [Original]

    BETZDORF (mur/c't). Für die europaweite Verbreitung von satellitengestützter Zweiwege- Breitband-Kommunikation haben 3 Kommunikationsunternehmen unter Führung des Satellitenkonzerns SES Global ein neues Joint Venture gegründet. Wie SES Global in Luxemburg mitteilte, wird der Name der neuen Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg in den nächsten Wochen bekannt gegeben. Beteiligt an der Neugründung, in die die Partner 200 Millionen Euro investieren, sind außer SES die Anbieter Gilat Satellite Networks und die Alcatel- Gesellschaften Alcatel Space/SkyBridge.

    Die neue Gesellschaft mit 120 Mitarbeitern will sich nach Angaben von SES für eine Leistungssteigerung bei der Übertragung von Daten über Breitband- Netze in beide Richtungen engagieren; damit werde das Senden und Empfangen von Daten vor allem auch in Regionen ohne Kabelnetze ermöglicht. Unternehmen aber auch private Nutzer würden von der neuen Dienstleistung profitieren, hieß es bei SES. Zum Einsatz kommen soll für Unternehmen das Gilat- VSAT (Very Small Aperture Terminal) SkyStar Advantage und das Broadband Interactive System von SES Astra, die auf DVB-RCS aufbaut. Die Technologie sei gegenwärtig bereits an 250.000 Standorten im Einsatz. Für Privatanwender sieht die neue Firma den Einsatz von 360-VSAT- Satellitenmodems von Gilat vor und will als Provider für Satelliten- Kommunikation auftreten. Für 2005 rechnet SES bereits mit 8,6 Millionen Nutzern.

    Der Kooperationsvertrag besteht nach Zustimmung des Bundeskartellamtes zunächst zwischen SES Global und Gilat, die jeweils 50 % an der Gesellschaft halten. Alcatel soll später 20 % der Anteile übernehmen. Im Gegenzug verringere sich die Beteiligung von SES und Gilat.



    British Telecom to sell cut-price broadband product

    Aus:
    ZDnet UK, 8. April 2002, 13.18 Uhr (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON. The broadband equivalent of a budget airline will give users only a fast connection – with no Web space or email accounts BT Retail looks set to undercut the UK's broadband Internet Service Providers by selling a "no-frills" product that will give users a fast connection to the Web without the additional services and support often provided by ISPs.

    Few precise details of the product are currently available, but a British Telecom (BT) spokesperson told ZDNet UK that the product could be on sale by June this year, following customer trials. Customers who sign up for the product – which BT has described as the broadband equivalent of a budget airline – will not receive services such as Web site hosting on an ISP's server, email services or technical support. It is possible that this will allow BT Retail to significantly undercut other broadband products.

    BT sells broadband connections to ISPs – including BT Retail – for £14.75 [Ed: including unlimited data traffic] per connection per month following the recent price cuts. BTopenworld and Freeserve add email, Web space and support to this, and charge consumers £29.99 a month. BT Retail would almost certainly offer the vanilla broadband connection for significantly less than this, and possibly less than the £23 that some other ISPs charge for the value-added broadband packages.

    According to BT Wholesale, ISPs were offered the no-frills product in March but they all – including BTopenworld – declined to buy it. Only BT Retail, with its user base of 19 million customers, has decided to take it up. "We're not trying to block out ISPs with this product," a BT spokesman told ZDNet UK News on Monday. "It will only give high-speed access, so users will be able to move from it to an ISP if they want extra services. We think this will encourage ISPs to create compelling broadband content."

    "This product is the EasyJet of broadband," the BT spokesman added, referring to the airline that has made a success of providing cheap flights without supplying the extras normally associated with air travel. "We just provide a connection. ISPs will be able to tell customers that they will also offer the food and the wine."

    About 200 UK ISPs resell BT Wholesale's range of broadband services. While its partnership with Time Warner means that AOL – expected to launch a broadband product this summer – will have access to a massive film and video catalogue well-suited to high-speed Internet connections, smaller ISPs seem certain to struggle to compete.

    BT denies that its no-frills product would harm smaller ISPs, and insisted it is an attempt to resolve the problem that while it is hard to create broadband content without large numbers of potential users, people still need a reason to upgrade their Internet connection. "We hope that they (smaller ISPs) will be able to offer lots of compelling services," insisted the BT spokesman. Further details about BT Retail's "no-frills" product will be revealed on 24 April.

    BT has already informed telecoms regulator Oftel of its plans, but as the product is only at the trial stage Oftel would not intervene. A decision on whether BT is allowed to offer the product will have to be made once the telco announces firm details of a commercial launch. BT also said on Monday that it plans to upgrade another 100 local exchanges so they can offer broadband connections.

    [The Guardian: British Telecom angers rivals with budget broadband]



    France Télécom muss Konkurrenz Zugang zu lokalem Netz ermöglichen

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 8. April 2002, 20.49 Uhr (Internet). [Original]

    PARIS. Die französische Telekom- Regulierungsbehörde ART hat der France Télécom SA (FT) verschiedene technische und tarifliche Verpflichtungen auferlegt. Diese sollen LDCom, der Konkurrentin der größten französischen Telekommunikationsgesellschaft, den Zugang zum lokalen Netz der FT öffnen, teilte ART heute in Paris mit. LDCom ist eine Tochter der internationalen Louis Dreyfus Group, die Telekom- Infrastrukturen entwickelt und betreibt.

    France Télécom solle es LDCom ermöglichen, für 2,25 Euro pro Monat und Internet- Zugang, durch einen Filter ADSL- Telefonleitungen von Sprachleitungen zu trennen [Ed: Line-Sharing]. Diese Trennung sei unerlässlich, um die Entwicklung des schnellen Internet- Zugangs zu einem erschwinglichen Preis voranzutreiben, hieß es. Die genaue Ausgestaltung der technischen und tariflichen Änderungen werde Ende April bekannt gegeben.



    British Telecom fährt rigiden Sparkurs

    Neuer Chef will sich zu attraktiven Zahlen "verpflichten" / Hohes Gewinnwachstum angepeilt

    Aus:
    Die Welt, Berlin, 9. April 2002, Seite xx (Wirtschaft). [Original]

    LONDON. Der britische Telekom- Konzern BT Group soll durch rigides Sparen und eine neue Strategie wieder auf die Erfolgsspur kommen. Der neue Konzernchef, Ben Verwaayen, kündigte in London an, sein Unternehmen werde in den kommenden drei Jahren ein Gewinnwachstum von rund 25 % je Aktie schaffen.

    So müssten innerhalb der nächsten zwölf Monate 375 Mio. Pfund (611,7 Mio. Euro) eingespart werden. "Wir verpflichten uns, attraktive Zahlen zu liefern", sagte Verwaayen. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2004/05 (zum 31. März) sollen – wie bereits angekündigt – rund 10 % der knapp 110.000 Stellen wegfallen.

    Verwaayen setzt damit den Schlusspunkt unter die Expansionsstrategie seines Vorgängers Peter Bonfied, der Ende vorigen Jahres angesichts schwindender Erträge zurückgetreten war. Demnach konzentrieren sich die Briten im Privatkundengeschäft künftig auf Großbritannien, international sind nur noch Großkunden gefragt. So wird sich gerade die Tochtergesellschaft BT Ignite – die Kommunikations-Lösungen und Breitband-Dienstleistungen anbietet – auf diese Kundengruppe konzentrieren. Der Jahresumsatz der Sparte macht rund ein Fünftel der BT-Erlöse von gut 20 Mrd. Pfund aus. Allerdings werden hohe Verluste erwirtschaftet.

    Bis zum Frühjahr 2003 soll aber wie in den anderen Sparten die Gewinnzone erreicht sein. "BT Ignite wird eine einzige Strategie für Großbritannien und das europäische Festland haben", erläuterte Verwaayen. Bislang hatte BT sich im Ausland auf Kooperationen per Kapitalbeteiligung gestützt. Doch auch dies gehört der Vergangenheit an: Erst kürzlich hatte der einstige britische Staatskonzern das Gemeinschaftsunternehmen "Concert" mit dem US-Konkurrenten AT&T beendet. Bald werde auch die Minderheitsbeteiligung (rund 20 %) am französischen Festnetz- Betreiber "Cegetel" aufgegeben.

    Die neue Strategie wird laut Verwaayen unter anderem dazu beitragen, die Schulden des Konzerns massiv zu drücken. Von den heute 13,6 Mrd. Pfund Verbindlichkeiten sollen in 3 Jahren weniger als 10 Mrd. übrig sein. Schon das neue Geschäftsjahr 2002/03 (seit 1. April) werde, so Verwaayen, wieder liquide Mittel in die Kassen spülen. Er bezeichnete es als "absolut machbar" konzernweit eine Gewinnmarge vor Steuern, Zinsen und Firmenwert- Abschreibungen (Ebitda) von 28 bis 30 % zu erzielen. Die Geschäftszahlen für 2001/02 gibt das Unternehmen erst im Mai bekannt.

    Ignite-Chef Andy Green sagte zum geplanten Stellenabbau: "Das meiste davon ist in Deutschland schon geschafft." So wurden seit 2000 rund ein Drittel der einst 1.500 Stellen gestrichen. Von München aus betreibt BT unter anderem das einstige Viag- Festnetzgeschäft. Der Mobilfunker Viag Interkom gehört derweil nicht mehr zur BT Group. Er wurde mit der Handysparte des Konzerns unter dem Namen MMO2 Ende 2001 an die Börse gebracht.

    Trotz der Sparmaßnahmen erwartet Firmenchef Verwaayen ein Umsatzwachstum. Priorität hat dabei für ihn der Ausbau des Breitbandnetzes. So sollen im kommenden Jahr 50 weitere britische Städte mit dem superschnellen Internet- Zugang ADSL ausgestattet werden. Erst vor kurzem hatte BT den Großhandelspreis für ADSL- Zugänge gesenkt, so dass Kunden inzwischen für 23 bis 25 Pfund pro Monat rund um die Uhr im Internet arbeiten können.



    France Télécom muss Internet-Zugänge für ADSL-Konkurrenten öffnen

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 10. April 2002, 19.36 Uhr (Internet). [Original]

    PARIS. Die France Télécom SA, Paris, muss ihre schnellen Internet- Zugänge für Konkurrenten wie die Deutsche Telekom AG, Bonn, öffnen. In einer heute bekannt gewordenen Entscheidung ordnete ein Pariser Gericht an, dass der Ex-Monopolist der Telekom- Tochter Club Internet/T-Online France ADSL- Breitbandleitungen zum gleichen Tarif und den gleichen technischen Bedingungen anbieten muss wie Wanadoo Interactive, dem Dienst von France Télécom.

    Die Pariser Richter bestätigten damit eine Entscheidung des Wettbewerbsrates. Die französische Kartellbehörde hatte Ende Februar einen Verkaufsstopp für die ADSL- Pakete von Wanadoo in den Telefonläden von France Télécom verfügt. Die Geschäftspraktiken des französischen Staatskonzerns verstärkten monopolistische Strukturen und stellten einen gravierenden Verstoß gegen den freien Wettbewerb dar, befand das Gericht nun. Konkurrenten würden damit daran gehindert, sich nachhaltig auf dem Markt festzusetzen. Verbraucher müssten in der Folge auf einen gesunden Wettbewerb verzichten.



    Deutsche Bank will Kabelnetz kaufen

    Die Deutsche Bank verhandelt nach Informationen dieser Zeitung mit der Telekom über den Verkauf der Kabelnetze in ganz Norddeutschland.

    Aus:
    Hannoversche Allgemeine Zeitung, 11. April 2002, Seite ?? (Wirtschaft). [Original]

    HANNOVER – 10. April 2002 (jen). Rolf Breuer, Vorstandschef der Deutschen Bank, und Telekom-Chef Ron Sommer hätten vor kurzem bereits die Lage sondiert, hieß es gestern in unternehmensnahen Kreisen. Demnach ist die Deutsche-Bank- Tochter DB Investor daran interessiert, zunächst eine Lösung für die Netze in Niedersachsen und Bremen zu finden. Es sei denkbar, dass auch Hamburg und Schleswig- Holstein in die Verhandlungen einbezogen würden.

    Den Angaben zufolge muss sich die Telekom darauf einstellen, für ihr Fernsehkabelnetz deutlich weniger Geld zu bekommen als geplant. Die vom US-Medienkonzern Liberty gebotene Summe von 5,5 Milliarden Euro für 60 % der Telekom- Netze könne der Konzern nicht mehr erzielen. "Nach Liberty ist die Welt anders", sagte ein Eingeweihter. Das Bundeskartellamt hatte den Einstieg der Amerikaner in Deutschland im Februar untersagt.

    Nach Einschätzung der Behörde hätte der Verkauf an Liberty zu einer deutlichen Verschlechterung des Wettbewerbs auf den deutschen Kabelmärkten geführt. Der US-Konzern hätte sowohl die Preise erhöhen als auch bisher frei empfangbare Programme kostenpflichtig anbieten können, lautete die Begründung. Liberty hatte daraufhin auch die geplante Übernahme des hannoverschen Netzbetreibers Tele Columbus abgesagt, einer Tochter von DB Investor. Die Telekom liefert das Fernsehsignal bis zum Haus, Tele Columbus überbrückt die letzten Meter zu den einzelnen Wohnungen.

    Die Positionen der Deutschen Bank und der Telekom sollen aber noch weit auseinander liegen. Der Telekommunikationskonzern braucht dringend Bargeld, um seine hohen Schulden zu verringern. Außerdem möchte Sommer das Kabelnetz am liebsten komplett verkaufen. Die Bank hingegen hält an ihrer Strategie fest, ihre Kabelbeteiligungen mittelfristig zu verkaufen. Deshalb wolle DB Investor nur so viel Geld ausgeben, wie zur Werterhaltung des Investments unbedingt nötig sei, hieß es in Finanzkreisen.

    Beide stehen dabei unter Druck – denn die Zeit läuft gegen das Kabelnetz. Je schneller sich die DSL-Technik verbreitet, desto weniger Bedarf gibt es für einen alternativen breitbandigen Zugang ins Internet. Um diesen zu gewährleisten, müsste das Kabelnetz erst noch umfangreich aufgerüstet werden. Wenn sich die Verhandlungspartner nicht in absehbarer Zeit näher kämen, verliere das TV-Kabelnetz an Wert, hieß es.

    Dieser Umstand hat auch das niedersächsische Wirtschaftsministerium alarmiert. "Die Telekom muss auch Teilnetze verkaufen, damit es mit der Aufrüstung endlich vorangeht", sagte Ministerin Susanne Knorre auf Anfrage. In Branchenkreisen wird bereits darüber spekuliert, ob nicht ein dritter Investor Interesse an einer Übernahme des Kabelgeschäfts haben könnte. Hinter den Kulissen sei einiges in Bewegung geraten, hieß es. Nur eines gilt als sicher: Liberty werde kein neues Angebot vorlegen. "Die haben schon alle ihre Leute wieder abgezogen."

    Geduldspiel

    10.4.2002 (Jens Heitmann/HAZ). Wenn die Kameras auf andere gerichtet sind, lässt sich offenbar gut verhandeln. Die Telekom und die Deutsche Bank haben in der Aufregung um die Kirch- Krise versucht, sich über ein weiteres drängendes Problem zu verständigen – die Zukunft der TV-Kabelnetze. Dass die beiden Konzerne bisher nicht handelseinig geworden sind, muss keine schlechte Nachricht sein. Wichtig ist, dass überhaupt wieder etwas in Bewegung gerät.

    Leider sitzen zwei Verhandlungspartner am Tisch, die beide lieber heute als morgen aus dem Kabelgeschäft aussteigen würden. Lange haben Telekom und Deutsche Bank auf den großen Unbekannten gehofft, der sie mit vielen Milliarden auskauft. Als der mit dem US-Medienkonzern Liberty endlich gefunden war, legte sich das Kartellamt quer. Damit hat die Behörde zwar ein Monopol im Medienbereich verhindert, aber auch mehr Wettbewerb auf dem Telefonmarkt blockiert.

    Ein Ausweg aus diesem Dilemma zeichnet sich derzeit nicht ab. Wenn die Deutsche Bank das Kabelnetz in Norddeutschland übernähme und dann ihrer Tochter Tele Columbus die unternehmerische Führung überließe, bestünde Anlass zur Hoffnung. Schließlich liegen bei den Hannoveranern die fertigen Konzepte längst in der Schublade. Vorerst müssen sie sich in Geduld üben.



    NTT East unveils cut-rate high-speed Internet service

    Japanese operator touts fibre-optic service for residential users at Y5,800 [50 Euro] per month.

    Aus:
    Total Telecom, 11. April 2002, ??.?? Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    TOKYO. NTT East Corp, a regional unit of Japan's largest telecoms carrier, Nippon Telegraph and Telephone Corp (NTT), said on Thursday it would roll out a super-fast fibre-optic Internet access service for home users [FTTH].

    The new 100 megabits per second (Mbps) service, which can deliver Internet files at nearly 1,800 times the speed of regular dial-up connections, will cost 5,800 yen per month [Ed: 50 Euro – und was kostet in Deutschland T-Online via T-DSL...] and start from selected areas of Tokyo from June 1, NTT East said. Up to now, NTT East and West had offered an expensive 100 Mbps service for home office and heavy users and a cheaper 10 Mbps service to regular home users for 5,000 yen per month [43.17 Euro].

    NTT East said the monthly fees do not include any Internet access and account charges, which typically cost around 2,000 yen [17.27 Euro]. NTT East and NTT West Corp, the other regional carrier based in Osaka, are prohibited by law from providing Internet access and accounts because they were part of the former state monopoly.

    NTT East said that its new offering will compete with Tokyo Electric Power Co Inc's 100 Mbps fibre- optic Net access service, which started service at the end of March for 9,880 yen per month [85.31 Euro]. Shares in parent firm NTT ended flat on Thursday at 482,000 yen, while other telecom shares and the Nikkei 225 average fell slightly.
    [1 Euro = 115.81 Yen]

    [Fiber-to-the-home – Was kommt nach ADSL und TV-Koaxkabel?]



    Deutsche Telekom erhält weniger Einmalentgelt für "letzte Meile"

    Aus:
    vwd-Wirtschaftsdienst, 11. April 2002, 19.30 Uhr (Telekom). [Original]

    DÜSSELDORF. Die alternativen Telefongesellschaften müssen der Deutschen Telekom für den Zugang zu den Hausanschlüssen zum Teil deutlich weniger zahlen als bisher. Der Regulierer senkte das einmal anfallende Entgelt für die Bereitstellung der "letzten Meile" um fast 25 % ab, wie heute von Seiten der Wettbewerber mitgeteilt wurde. Um rund 8 % fiel das Kündigungsentgelt, das die Wettbewerber bei der Umschaltung des Kundenanschlusses zu entrichten haben. Ihre Verbände kritisierten die Reduzierung als viel zu gering. So komme der Wettbewerb im Ortsnetz nicht voran. Sie hatten vor allem den Wegfall des Kündigungsentgelts gefordert.

    Die neuen Preise gelten von Anfang April bis Ende Juni nächsten Jahres. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post setzte das Basisentgelt für die Überlassung der Teilnehmeranschlussleitung ohne Arbeiten beim Endkunden auf 70,56 Euro fest. Bereits vor einem Jahr hatte sie es um rund 5,5 % auf den bislang geltenden Satz von 92,59 Euro gesenkt. Die Telekom hatte jetzt lediglich eine Verringerung auf 84,47 Euro beantragt. Sie kam damit ebensowenig durch wie mit der Forderung, das Entgelt für die Kündigung der einfachen Kupferdoppelader inklusive Umschaltung auf nur 35,39 von 38,05 Euro zu verringern – der Regulierer bestimmte 34,94 EUR.

    Offiziell wird die Bonner Behörde die Neufestsetzung am Freitag bekannt geben und begründen. Neben den beiden Einmalentgelten zahlen die Wettbewerber für den Direktzugang zum Endkunden auch eine monatliche Miete an die Telekom. Diese hatte der Regulierer vor einem Jahr um 0,50 Euro auf 12,48 Euro herabgesetzt. Der Preis gilt noch bis Ende März 2003. Die Grundgebühr, welche die Telekom ihren Endkunden noch bis Ende dieses Monats netto in Rechnung stellt, ist um 1,52 Euro niedriger. Zum 1. Mai hebt das Unternehmen sie um 0,65 Euro an. Im Gegenzug werden Telefonpreise niedriger.

    Die Beschlüsse des Regulierers stießen auf Kritik und Unverständnis bei den Wettbewerbern. Ihr Hauptorgan, der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) in Köln erklärte, der Zugang vor allem zu Privatkunden werde so deutlich erschwert. Ohne diesen werde es aber keinen nachhaltigen Wettbewerb geben. Die Preisreduzierung hätte viel stärker ausfallen können, da inzwischen technische Fortschritte den Umschaltungsprozess effizienter machten. Nicht nachvollziehbar sei auch, dass die Telekom mehr verlangen dürfe, wenn dasselbe Kabel für eine Übertragungstechnik mit hohen Bit- Raten, wie DSL, genutzt werde.

    Denn der Arbeitsaufwand und die Kosten bei dem Ex-Monopolisten blieben im Wesentlichen gleich. Absolut unangemessen seien die Kündigungsentgelte, die fällig würden, wenn ein Kunde zu einem Wettbewerber oder von diesem zurück zur Telekom wechsele. Diese würden in fast keinem anderen Land Europas erhoben, monierte VATM- Vorsitzender Joachim Dreyer. Auch der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften (BREKO) hält ein Einmalentgelt von unter 40 Euro für angemessen. "Die Preis-Kosten- Schere ist nicht entscheidend geschlossen worden", erklärte die Bonner Interessenvertretung der Stadtnetzbetreiber. [mehr]



    TV-Kabel vor der Verödung

    Aus:
    Heise-Newsticker, 12. April 2002, 10.42 Uhr (Kabel). [Original]

    HANNOVER (jk/c't). Nach dem Scheitern des Verkaufs der Telekom- Kabelnetze an den US-Konzern Liberty Media und der Pleite des bayerischen Medienunternehmers Leo Kirch, der sich vor allem beim Geschäft mit dem Pay-TV verrechnet hat, ist der Traum einer durchs TV-Kabel gelieferten interaktiven breitbandigen Medienwelt am Platzen. Um die brach liegenden Infrastrukturen aufzurüsten, mangelt es trotz vereinzelter Angebote wie jüngst von der Deutschen Bank an Investoren großen Stils. Auch an Orten, wo die Kabel bereits aufgebohrt sind, verhindern Streitigkeiten zwischen den Netzbetreibern und der Wohnungswirtschaft den Aufbau der potenziell möglichen Breitband- und Multimedia- Dienste. Und selbst in Regionen, in denen die schöne neue Interaktiv- Welt bereits möglich wäre, klagen die Anbieter über die fehlende Nachfrage durch die Kunden.

    Abgesehen von der Telekom und dem Bundesfinanzminister weint Liberty hierzulande in der Kabel- und TV-Branche zwar kaum jemand eine Träne nach. Die Starrköpfigkeit des Liberty-Chefs John Malone hätte nur Ärger bereitet, sagt Hans Hege, Direktor der Medienanstalt Berlin Brandenburg: "Selbst Gates hat in seinen Kartellverfahren nicht nur Maximalforderungen gestellt." Doch "das Angebot war erheblich", weiß Berlins Wirtschaftssenator Gregor Gysi, und komme so nicht wieder. Das sei ein Problem für die Hauptstadt und die anderen betroffenen Kabelregionen zwischen Alster und Isar, da die Telekom seitdem die Investitionen in ihre verbuddelten Datenadern vollständig eingestellt habe. Aber auch in Ländern wie Nordrhein- Westfalen, wo das Kabel bereits fest in die Hände ausländischer Investoren gewandert ist, sei "das Chaos drei Mal so groß wie in Berlin".

    Funktioniert hätte das Liberty-Modell in Deutschland nie, ist sich Heinz-Peter Labonte sicher. Der geschäftsführende Vorstand des vom Mittelstand dominierten Fachverbands Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen sah von Anfang an zum Scheitern verurteilt, was sich die hinter Liberty-Chef John Malone stehenden "intellektuellen Waschbrettbäuche der internationalen Finanz- Community" ausgedacht hätten. "Die können die Preise nicht einfach vorgeben", glaubt Labonte und berichtet von Bürgerinitiativen, die sich auf Grund einer Preiserhöhung beim Kabelfernsehen um zwei Mark im vergangenen Jahr bereits in Regionen wie der Niederlausitz gebildet hätten. Kabel bleibe immer ein lokales Geschäft.

    Das erleichtert die Sache in Deutschland selbst für einheimische Firmen nicht. In Berlin etwa sind gut 900.000 Haushalte bereits mit rückkanalfähigen Strippen versehen – und trotzdem lässt sich darüber weder Internet noch eine interaktive Programmvielfalt empfangen. Schuld sind mangelnde Kooperationen zwischen den Kabellegern auf der bis zur Straße reichenden Netzebene 3 und der Wohnungswirtschaft, der die Hausanschlüsse (Netzebene 4) gehören. Die beiden Parteien können sich bislang nur selten auf ein gemeinsames Wirtschaftsmodell für neue Dienste einigen, klagt Dietmar Schickel, Geschäftsführer der zur Deutschen Bank gehörenden Hannoveraner Kabelfirma TeleColumbus. Auf der Seite der Hauseigentümer und Vermieter befinden sich viele Genossenschaften, die beim Abschließen von "Gestattungsverträgen" mit den Betreibern von ihren Mitgliedern eins aufs Dach bekommen, falls die Gebühren fürs TV etwa durch die Bündelung mit einem Internet- Anschluss um ein paar Euro steigen. Schickel warnt daher vor einer "Verödung" des Netzes, falls beide Seiten nicht verstärkt von ihren Maximalforderungen abweichen.

    Selbst in Gegenden, in denen TeleColumbus bereits das schnelle Internet per Kabel anbieten kann und erste Ansätze für paketbasierte Telefonie erprobt würden, "ist die Akzeptanz noch nicht da", sagt Schickel. "Zu 99 % besteht das Geschäft noch aus dem Versorgen mit Fernsehprogrammen." Die Probleme mit dem Verkaufen der Multimedialität liegen laut Michael Albrecht, dem Beauftragten der ARD für Digitales Fernsehen, auch im Technologiebereich. Denn noch sei vor allem der offene Standard MHP (Multimedia Home Platform), dessen Einsatz die Inhalteanbieter als Betriebssystem für Settop- Boxen zur Sicherung von Interoperabilität fordern, nicht allgemein akzeptiert. "Hier bedarf es endlich einer verbindlichen Verabredung der Netzbetreiber, der Programmveranstalter und der Gerätehersteller." Hege sieht die Kabelmisere dagegen bereits in einer verfehlten Medienpolitik der vergangenen zwei Jahrzehnte begründet. Wären Kabel und Telefon bei der Privatisierung der Bundespost gleich getrennt worden, wäre heute vieles einfacher.



    Telekom-Konkurrenten kritisieren Regulierungsbehörde

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 12. April 2002, 15.08 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    BONN/FRANKFURT/MAIN. Erneuten Preisrutschen beim Telefonieren in Deutschland stehen nach Auffassung der Telekom- Konkurrenten immer noch eine Reihe von Hindernissen im Weg. Die Festnetz- Wettbewerber der Deutschen Telekom warfen der zuständigen Regulierungsbehörde am Freitag eine "verfehlte Preispolitik" vor. Die von ihr neu fest gesetzen Einmalentgelte für den Wechsel eines Telekom-Kunden zu einem Konkurrenzunternehmen seien zu hoch.

    Der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Matthias Kurth, sieht dagegen neue Impulse für den Wettbewerb. Die Einmalentgelte der Unternehmen an die Deutsche Telekom AG für die so genannte letzte Meile bis zum Telefonanschluss der Kunden seien um bis zu 24 % gesenkt worden, unterstrich Kurth. So sei die am häufigsten nachgefragte Wechselvariante der einfachen Übernahme einer Standardleitung von 92,59 Euro auf 70,56 Euro gesunken. Die letzte Meile verbindet den Telefonkunden zu Hause mit dem nächstgelegenen Anschlusspunkt des Netzbetreibers. In Deutschland wird diese Strecke meistens von Kabeln der Deutschen Telekom überbrückt. Die Konkurrenz des Bonner Konzerns verfügt nicht über ein so umfangreiches Netz.

    Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwert- Diensten (VATM) sieht durch die technische Entwicklung wesentlich größeren Preissenkungsspielraum. Die Wettbewerber zahlten weiterhin mehr an den Bonner Konzern als dessen direkte Privatkunden. "Die Fehler der Vergangenheit werden nicht korrigiert und als Gehilfen der Deutschen Telekom AG benötigen wir die Regulierungsbehörde nicht", sagte VATM- Präsident Joachim Dreyer. Nur 3 % der Telefon- Anschlüsse seien auf die Telekom- Konkurrenten umgeschaltet. Bei den Vorwahlnummern (Call-by-Call) gebe es kaum feste Kunden. Der Verband regionaler und lokaler Anbieter (BREKO) sprach von Zahlenkosmetik.

    Die Deutsche Telekom bedauerte dagegen, dass ihre Vorstellungen nicht in vollem Umfang berücksichtigt worden seien. Nachdem die T- Aktie im Vorfeld der Entscheidung unter Druck geriet, legte sie am Freitag bis zum Nachmittag um gut 1 % auf knapp 16 Euro zu.



    Time Warner Cable will bei Flatrate bleiben

    Aus:
    Heise-Newsticker, 12. April 2002, 15.52 Uhr (Kabel). [Original]

    NEW YORK (uma/c't). Time Warner Cable hat einer Meldung von Network World widersprochen, dass Intensivnutzer ab einem bestimmten Übertragungsvolumen zusätzlich zur Kasse gebeten werden sollen, was mithin die Abschaffung der derzeit geltenden Flatrate ohne Zeit- oder Volumenbegrenzung bedeutet hätte. Mark Harrad von Time Warner Cable gegenüber Heise-online: "Wir behalten uns das Recht vor, die Preise für den Breitbanddienst zu ändern. Derzeit haben wir aber weder eine Entscheidung getroffen noch gibt es entsprechende Pläne. Offenbar haben einige Kabelnetzbetreiber entsprechende Mitteilungen an ihre Kunden gemacht, nicht jedoch Time Warner Cable."

    AOL-Time-Warner-Chef Steve Case hatte letzthin erneut gefordert, in Europa Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Angebot einer Schmalband- Flatrate ermöglichen. Solchen Forderungen würde die Einstellung einer Flatrate natürlich nicht gerade sehr viel Nachdruck verleihen, auch wenn dies in einem Bereich des Konzerns geschähe, der Breitband- Zugänge zum Internet anbietet.



    Ish trifft auf Blockade im Kabel

    Aus:
    Rheinische Post, Düsseldorf, 15. April 2002, Seite xx (Kabel). [Original]

    DÜSSELDORF (RP). Die Geschäftsidee von Ish [Ed: hm, wer hat sich denn diesen trashigen Markennamen ausgedacht – TK-Manager?] droht zu scheitern: Die unzähligen Besitzer der "letzten Meile" zum Fernseher blockierenden lukrativen Direktkontakt mit dem Kabel-Kunden.

    Eigentlich ist Christian Schwarz-Schilling schuld. Der hat als Postminister Anfang der 80er Jahre das deutsche Kabelnetz aufgebaut – mit einer Netzstruktur, die heute jeden vernünftigen Ausbau bremst. Verschiedene Besitzer für verschiedene Netzebenen, lautete damals das Credo. Seitdem verläuft eine Grenze zwischen dem regionalen Verteilernetz (Netzebene 3) und dem technischen Zugang zum einzelnen Kunden (Netzebene 4).

    Ursprünglich sollte das Konstrukt den Kabeleigner Post in Schach halten, später dann die Telekom. Außerdem wollte die damalige Regierung über die Netzebene 4 das Handwerk begünstigen. Und so tummeln sich heute mehr als 6000 Akteure auf der Netzebene 4 neben den Elektrikern und Antennenbauern auch Wohnungsverwaltungen und Kabelgesellschaften, die in großer Zahl die "letzte Meile" zum Fernseher bedienen.

    Und die bremsen jetzt Ish, den neuen Besitzer des NRW-Kabelnetzes. Mit fatalen Folgen für die Kunden. Mal geraten wegen der fehlenden Abstimmung zwischen den beiden Netzbetreibern die Fernsehprogramme durcheinander [Ed: was Harald Schmidt am 16.4.2002 in seiner Show glossierte], mal tauchen falsche Rechnungen auf. Nur von den vielen Versprechungen, die Ish mit seiner großangelegten Werbekampagne unters Volk streute, merkt der Verbraucher derzeit nur wenig.

    Angetreten war die Callahan- Tochter vor 2 Jahren, das Kabel zu revolutionieren und zur breiten Datenautobahn für Fernsehen, Internet und Sprache auszubauen. Dafür haben die Amerikaner nicht nur 2,55 Milliarden Euro für den 55-Prozent- Anteil am Netz an die Telekom gezahlt, sondern wollten auch noch 3,4 Milliarden Euro für Investitionen ausgeben. Doch diese gewaltige Aufrüstung lohnt nur, wenn Ish dafür den direkten Zugang zum Kunden bekommt. Entsprechend aggressiv traten die Amerikaner auf – mit dem Ziel, die Akteure auf der Netzebene 4 aufzukaufen und die Digitalisierung unter alleiniger Kabelherrschaft bis in die Wohnzimmer voranzutreiben. Aber die "Vierer" wollen sich nicht schlucken lassen; bisher hat erst eine Paderborner Wohnungsbaugenossenschaft mit 8000 Anschlüssen eine Ish- Übernahmeofferte angenommen.

    Mit seinem harschen Vorgehen hat sich Ish auf der Netzebene 4 offensichtlich wenig Freunde gemacht. Bei ANGA, dem Verband der privaten Kabelnetzbetreiber der Ebene 4, klingt das so: "Ish hat die Möglichkeiten der Kooperation vernachlässigt." Erst jetzt, wo deren Kundenwachstum hinter den Erwartungen zurückbleibt und wo die jüngsten Preiserhöhungen eine Welle der Entrüstung auslöst haben, jetzt rudere Ish langsam zurück.

    Es könnte bereits zu spät sein. Damit die Zuschauer die Ish- Angebote in voller Breite nutzen könnten, müssten die Kabelnetzbetreiber der Ebene 4 ihren Teil vom Kabel aufrüsten. Und die lassen sich Zeit. Das Ziel von Ish, in 3 Jahren mit 5 Millionen Kunden schwarze Zahlen zu schreiben, rückt in die Ferne.

    Noch keiner "der neuen Kabel- Herren" liege im Plan, heißt es bei TeleColumbus, der Tochter der Deutschen Bank, die auf der Netzebene 4 rund 2,3 Millionen Haushalte in Deutschland erreicht. Schon denken Unternehmen wie TeleColumbus daran, ihrerseits in die Netzebene drei vorzustoßen. So gibt es Spekulationen, die Deutsche Bank hätte Interesse an den norddeutschen Regionalnetzen, die nach dem Scheitern des Liberty-Deals noch auf der Verkaufsliste der Telekom stehen.

    Außerdem könnten sich die Akteure der Netzebene 4 zusammenschließen, um gemeinsam Inhalte von den Fernseh- und Rundfunkanstalten zu kaufen und sich damit von den Lieferungen der Ebene 3-Herren unabhängig zu machen. Die Bereitschaft, in einem solchen Verbund das Geld für die Aufrüstung ihrer "letzten Meile" auszugeben, scheint derzeit größer als die Kooperationsbereitschaft mit Ish.

    Die Schwierigkeiten von Ish können auch zu Schwierigkeiten der Telekom werden: Denn wenn Ish scheitert, sinken die Verkaufschancen für die restlichen Regionalkabel und mit ihnen die Aktien der Telekom. Aber daran ist dann Christian Schwarz- Schilling nicht schuld.

    [Vom Interesse der Mittelständler auf Netzebene 4, weiterhin hohe Monopolrenditen abzuschöpfen]

    Ist Ish marktbeherrschend?

    28.4.2002 (t-off). Keine Frage, der Kabelnetz- Betreiber Ish (Callahan- Group), der die Kabel-NRW von der Telekom zu 55 % übernommen hat, beherrscht derzeit in Nordrhein- Westfalen (NRW) den Markt. Denn welche (Kabel-) Alternativen haben die Kunden? – In NRW und auch in Baden- Württemberg sind die Kunden wegen des Geschäftsgebaren Ishs sauer. Da sind zu einem die Gebühren, falsche Rechnungen, die miserable Kundeninformation über Änderungen im Kabel, aber auch die Tatsache, daß es zu oft zu Fernsehprogrammausfällen zur Primetime kommt. Auch haben die Kunden nicht verstanden, daß Ish die Programme im Kabel umtrudelte. Denn Ish hat ihnen den Grund nicht erklärt. Und so bestand die Notwendigkeit, Fernseher und Videorecorder völlig neu einzurichten.

    Ish – eine reine GmbH & Co. KG – ist nun neben der Kampagne (?) des Kölner Express aufgrund eines Antrags der Verbraucherschützer auch ins Visier der Bonner Regulierungsbehörde geraten. Diese prüft derzeit, ob sie wegen der von Ish sowie der KabelBW (Baden- Württemberg) zum 1. Mai beschlossenen drastischen Gebührenerhöhung von bis zu 33 % (z. B. 120 auf 160 Euro/Jahr) tätig werden muß. Dabei werde mit dem Bundeskartellamt zusammengearbeitet, heißt es in Bonn. Ish hatte die Preiserhöhung mit einer „Inflationsanpassung“ begründet. Bild spricht von einer „Frechheit“. Noch vor 6 Monaten war davon keine Rede. Ende 2001 startete Ish mit viel Werbe- Getöse den Internet- Zugang per TV-Kabel. Aber für die meisten Kunden ist dieses Internet- Produkt mit einem durchaus guten Preis-/ Leistungsverhältnis gar nicht verfügbar. [mehr]

    [Forderungen der Verbraucher an die TK-Regulierung]
    [Info der Verbraucher-Zentralen zur happigen Ish-Preiserhöhung]



    Iesy will mit Internet per TV-Kabel durchstarten

    Bisher nur wenig interessante Tarife im Angebot

    Aus:
    TelTarif.de, Berlin, 15. April 2002, 8.37 Uhr (Internet). [Original]

    FRANKFURT/MAIN. Der TV-Kabelnetzbetreiber Iesy will in naher Zukunft im Bundesland Hessen mit einem Highspeed- Internetzugang, Telefonie und TV-Angeboten über das von der Telekom im Sommer 2000 gekaufte TV-Kabelnetz durchstarten. Nach eigenen Angaben ist die Firma damit in der Lage, bis zu 1,8 Millionen Haushalte, von denen 1,3 Millionen bereits heute ihren Anschluss aktiv nutzen, mit 33 analogen Fernsehkanälen und 40 Radiosendern zu versorgen. Darüber hinaus will Iesy, bei bestehendem Interesse, auch Gebiete neu erschließen, die bisher über keinen Kabelanschluss verfügen. So können Kunden in Frankfurt-Westend, die bereits an das neue rückkanalfähige Glasfaserkabel angeschlossen sind, die neuen Dienste nutzen. Die Aufrüstung von ganz Frankfurt und Wiesbaden mit rückkanalfähigen Anschlüssen soll voraussichtlich bis Ende 2002 abgeschlossen sein während der Ausbau von ganz Hessen noch bis zum Jahr 2004 andauern wird. Die Firma weist darauf hin, dass entstehende Kosten, die durch die Verlegung eines neuen Kabels von der Straße zum Haus des Kunden, von Iesy selbst übernommen werden und dass sich an den bisherigen Kabefernsehgebühren für analoges TV und Radio nichts ändern werde.

    Leider hat der Anbieter gerade bei dem breitbandigen Internet- Zugang per TV-Kabel offenbar die Zeichen der Zeit nicht richtig erkannt. Während T-Online und andere Anbieter zusätzlich zum minutengetakteten DSL- Zugang auch Stundenpakete bzw. eine Flatrate anbieten, gibt es bei Iesy nur relativ unattraktive volumenbasierte Tarife: Iesy net line mit 256 kBit/s Down- und 64 kBit/s Uptream und einem Transferlimit von mageren 0,5 GB kostet monatlich 14,95 Euro, was man getrost als an der Realität vorbeigehend bezeichnen kann. Variante 2 nennt sich net turbo und ist zumindest im Ansatz attraktiver. Hier steht allerdings auch ein mageres Transferlimit von vier Gigabyte einer Übertragungsgeschwindigkeit von 1.024 kBit/s im Down- sowie 192 kBit/s im Upstream gegenüber. Diese Variante schlägt mit einem Mehrpreis von 25 Euro monatlich zuzüglich zu dem Iesy net line-Paket zu Buche. Der Kunde kommt somit auf einen Gesamtpreis von 39,95 Euro. In beiden Paketen ist die Miete für das Kabelmodem enthalten, sowie jeweils 5 E-Mail- Accounts und 10 bzw. 25 MB Webspace.

    Der Anbieter weist zudem ausdrücklich daraufhin, dass nur Einzelplatznutzung erlaubt ist. Mit einem weiteren Internet- Paket richtet sich das Unternehmen auch an Geschäftskunden: Iesy Business Starter kostet 81,14 Euro und bietet einen Downstream von 1.024 kBit/s und einen Upstream von 256 kBit/s. Das Kabelmodem, 5 E-Mail- Accounts sowie 40 MB Webspace sind im Preis inbegriffen. Mehrplatznutzung ist ausdrücklich erlaubt. Das Transfervolumen liegt allerdings auch hier bei nur mageren 5 Gigabyte pro Monat. Leider erscheint die Aussage von Iesy, dass die Tarife für jeweils 95 % aller Nutzer vollkommen ausreichend seien, völlig aus der Luft gegriffen. Hier wird schon im Ansatz die Chance vertan, mit einem attraktiven Preismodell das T-DSL- Monopol der Deutschen Telekom aufzubrechen und eine brauchbare Alternative zu schaffen. Negativ fällt auch die Tatsache auf, dass die Firma keinerlei Angaben über entstehende Mehrkosten bei Überschreitung des Transfervolumens gemacht hat.

    Kabel-Wettbewerb?

    19.4.2002 (t-off). Iesy (vormals Kabel Hessen bzw. eKabel) wurde vom Klesch/NTL- Konsortium auf (Hochzins-) Kredit gekauft. Insofern wurde von Beginn an überschuldet gestartet, so daß das Geld für eine Netzaufrüstung fehlt. Von Problemen mit raffgierigen mittelständischen Ebene-4 Unternehmen mal ganz abgesehen. Die Finanzen sind auf der Iesy- Website als SEC-Filing abrufbar.

    Es ist eine interessante Frage, ob Iesy künftig überhaupt seine Finanzstruktur restrukturieren kann, da Klesch/NTL ja nur 65 % hält und die Telekom den Rest – somit eine Sperrminorität besitzt. Iesy ist deshalb der perfekte "Wettbewerber" für die Telekom: Sie hat kaum etwas zu befürchten. Die Politik nennt das Kabel- Wettbewerb.



    France: Unbundling

    The Autorité de régulation des télécommunications modifies the tariff and operating conditions of the reference offer

    Aus:
    Autorité de Régulation des Télécommunications, Paris, 16. April 2002, ??.?? Uhr (Press Release). [Original] [Übersetzungs-Service]

    PARIS. In the same line of action as it has taken for several years, endeavouring to aid development of broadband, Autorité de régulation des télécommunications announced last autumn that the reference offer, based on which unbundling started in the field in the middle of 2001, must be improved by Spring 2002. The aim is to allow greater development of unbundling beyond the market segments currently addressed, which are mainly professional customers in certain very large cities.

    Today, Autorité de régulation des télécommunications is developing this trend by adopting a decision to improve the essential operational and tariff parameters for unbundling. This decision, which will come into force on 2nd May this year, takes into account past experience, the information obtained from the consultations made with all the operators, in particular within the core of the Bravo group, and the exchange of opinions with France Télécom. It goes far beyond the proposals that were publicly put forward a few days ago by the incumbent operator, mainly concerning the following points:

    Regarding tariffs, the decision adopted by the ART includes the following:

    Tie cables, which have been billed up to now on request and payable in a lump sum, will from now on be charged at a provisionnal flat rate monthly fee, while waiting for the results from the research carried out by the Authority.

    Regarding operating conditions, the decision by Autorité de régulation des télécommunications means a step forward for both the co-location conditions of operators on the France Télécom sites and the ordering and delivery systems for unbundled pairs.

    Regarding co-location, the decision obliges France Télécom to offer all operators the option of placing their equipment in the existing rooms containing France Télécom's equipment when there is available space, in all the sites where there is no firm order at present by an operator for a specific cohabitation room. This solution will mean a great reduction in entry costs compared with the previous solution, which consisted of creating new rooms specifically reserved for the operators. In order to achieve a less costly and simpler solution, the ART's decision adresses detailed questions, to especially allow operators to benefit from possible permanent unaccompanied access, and without assignation to their installed equipment in order for them to, in particular, ensure any maintenance that may be required. It also involves terms being stipulated in which the operator can find out if there is enough space available and start using it once the necessary equipment is operating, when required.

    Regarding ordering and delivery of unbundled pairs, the decision tackles the implementation conditions of the non-discrimination principle between the incumbent operator and third party operators, by stipulating an obligation for France Télécom, on the one hand, to determine and publish average delivery terms, and on the other hand, not to make operators pay certain costs in situations that still cannot be suitably anticipated or assessed at this initial stage of unbundling.

    All these modifications, which France Télécom must fulfil by 2nd May 2002 in its reference offer, are in order to provide a real boost to the unbundling process in larger areas of the country, and open the path to extending it to residential customers.

    In addition to unbundling, development of ADSL competition, in the interests of the end-user, calls for further changes to ensure effective competition for all the segments in the chain: customer access, data and transport by operators to the ISP and, finally, competition between access providers.

    In order to offer ISP a choice between intermediary offers of various operators, the latter must be able to make, in the short term, competitive offers to the ISP, compared with the IP/ADSL offers by France Télécom, while engaging activities in the unbundling process, which will give them sole control over access to customers.

    Therefore, since the beginning of the year, the Authority has been carrying out consultation in order to determine the degree of change required to France Télécom's bitstream access offer to operators (Option 3).

    It is with this same concern – to avoid total elimination of the operators and open a path for competition that would be beneficial to the ISP and end- users – that the Authority will give its opinion by the end of this month on the changes announced by France Télécom of the IP/ADSL tariffs, which do not appear to be compatible with the Option 3, and thus incompatible with promoting the real competition that the Authority is obliged.

    Frankreichs Regulierer sorgt für Wettbewerb

    1.5.2002 (t-off). Wir wollen es noch einmal festhalten. In Frankreich beträgt die TAL-Miete nun 10,50 Euro/Monat (Deutschland xxx Euro/Monat). Und das Line- sharing kostet nur 2,86 Euro/Monat (Deutschland 4,77 Euro/Monat). Im Preis ist der Filter- Service bereits enthalten. Außerdem kümmert sich der französische Regulierer auch um die Konditionen für den Bitstream- Access beim DSL (in Frankreich gibt es Bitstream- Access schon recht lange).

    Der deutsche Regulierer (RegTP) bleibt hingegen beim Bitstream- Access weiterhin untätig. Das kann aber auch daran liegen, daß T-Onlines Wettbewerber wie AOL, Freenet oder Tiscali diesbezüglich möglicherweise ziemlich planlos agieren oder sogar unwissend sind (ex-Ante- Regulierung!).



    Kabelnetzbetreiber NTL einigt sich mit Gläubigern

    [Ed: tja, wenn man auch zu Mondpreisen Akquisitionen durchführt...]

    Aus: Financial Times Deutschland, Hamburg, 17. April 2002, Seite xx (Internet). [Original]

    HAMPSHIRE – Dienstag, 16.4.2002, 16.55. Der größte europäische Kabelbetreiber NTL hat sich mit seinen Gläubigern auf einen Sanierungsplan verständigt. Das hoch verschuldete Unternehmen will in den USA einen Antrag auf Gläubigerschutz stellen.

    Wie die britische Firma gestern mitteilte, würden die Gläubiger einen Teil der Schulden im Wert von 10,6 Mrd. $ in Form von NTL-Aktien erhalten. Außerdem werde NTL mit weiteren 500 Mio. $ gestärkt. Die Schulden von NTL sind durch Übernahmen und den Kauf eines Breitbandnetzes entstanden.

    Mit diesen Finanzspritzen bleiben NTL jährlich Zinszahlungen von rund 800 Mio. $ erspart, die sonst für den Schuldenberg von insgesamt 17 Mrd. $ hätten gezahlt werden müssen, teilte Vorstandschef Barclay Knapp mit. Das sei ein großer Schritt zur Sanierung des Unternehmens. Zudem soll in den USA Gläubigerschutz nach "Chapter 11" beantragt werden. Das Unternehmen werde den Antrag im April oder Mai einreichen, sagte Knapp. Der Gläubigerschutz soll nach seinen Angaben 90 Tage dauern. In dieser Zeit will NTL seine Umstrukturierung abschließen.

    Es ist geplant, NTL in zwei Unternehmen aufzuteilen. Das erste, NTL UK und Ireland, soll die Geschäftszweige im Vereinigten Königreich und Irland umfassen, während NTL Euroco die Geschäfte im restlichen Europa übernimmt. Neben einer Beteiligung am Grundkapital werden die Gläubiger wie France Telecom mit einer Reihe von Rechten ausgestattet. Dazu gehöre auch das Vorzugsrecht zum Aktienkauf an NTL UK und Ireland.



    Telekom-Chef: Internet wird neu erfunden

    Aus:
    Heise-Newsticker, 17. April 2002, 11.43 Uhr (Internet). [Original]

    STUTTGART (jk/c't). Das Internet wird nach Ansicht des Vorstandschefs der Deutschen Telekom, Ron Sommer, durch multimediale Angebote neu erfunden. Mit Hilfe schnellerer Datenübertragung werde das weltweite Netz zu einem "leistungsstarken Vertriebskanal" für Medieninhalte wie zum Beispiel Videos und Fernsehserien, sagte Sommer bei der Eröffnung des 10. Deutschen Multimedia Kongresses (DMMK) heute in Stuttgart.

    Allerdings müssten die Nutzer dafür auch Abschied nehmen von der „Kostenlos- Kultur“ des Internet.

    Die deutsche Multimedia-Branche will nach den Unternehmenspleiten und der konjunkturellen Flaute der vergangenen Monate in Stuttgart den Blick wieder nach vorn richten. Zu dem dreitägigen Kongress erwarten die Veranstalter rund 1200 Teilnehmer. Parallel zeigen die Fachmessen IT-Plus und Promax bis zum Samstag Trends rund um Informationstechnologie, Internet und Werbung.



    Kabinett bringt Wettbewerb im Telefon-Ortsnetz auf den Weg

    Aus:
    Yahoo-News, 17. April 2002, 15.49 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    BERLIN. Die Bundesregierung hat heute den von der Europäischen Union (EU) verordneten Wettbewerb in den Telefon- Ortsnetzen mit der Billigung eines Gesetzentwurfs auf den Weg gebracht.

    Nach einer Verabschiedung im Bundestag und Bundesrat könnten die Verbraucher in Deutschland von Dezember dieses Jahres an bei Gesprächen innerhalb der Ortsnetze wie bereits bei Fern- und Auslandsgesprächen den Anbieter frei wählen. Im Vergleich zu einem früheren Entwurf war die nun gebilligte Novelle des Telekommunikationsgesetzes auf Wunsch des Finanzministeriums geändert worden.

    Nach Angaben aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums kommt die Bundesregierung damit der marktführenden Deutschen Telekom und den Betreibern von regionalen Telefonnetzen entgegen. Die von der Telekom und Stadtnetzbetreibern in die Netztechnik getätigten Investitionen sollen durch entsprechende Nutzungsgebühren der Konkurrenten erhalten werden, die die Telekom- Regulierungsbehörde festsetzen wird.

    Derzeit werden rund 95 % aller Gespräche in den Telefon- Ortsnetzen über die Telekom abgewickelt. Um mit der Telekom und den Stadtnetzbetreibern in Konkurrenz treten zu können, müssen andere Anbieter deren Verbindungsnetze im Regelfall anmieten, da sie zumeist nicht selbst über eigene Leitungen verfügen.

    Bei Fern- und Auslandsgesprächen können die Verbraucher seit dem Jahr 1998 vor jedem Telefon- Gespräch den Anbieter selbst festlegen oder alle Gespräche dauerhaft über einen Anbieter abwickeln. Dadurch war der Marktanteil des ehemaligen Monopolunternehmens Telekom bei Fern- und Auslandsgesprächen deutlich gesunken. Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) äußerte die Zuversicht, dass die Verbraucher künftig auch im Ortsnetz die Angebote alternativer Anbieter nutzten.

    Die Aktie der Telekom stieg am Mittwoch in einem behaupteten Marktumfeld um 1,6 % auf 17,40 Euro.

    Kein Wettbewerb in Sicht

    18.4.2002 (t-off). Na klar, die Verbraucher werden ab 1. Dezember 2002 auch das Call-by-call im Ortsnetz nutzen – wenn es sich dann rechnet. Nur einen Durchbruch zu einem sich selbsttragenden Telefon- Wettbewerb wird es damit nicht geben. Dieser ist erst zu erwarten, wenn endlich die Mietgebühren für den Kundenzugang (TAL) drastisch abgesenkt werden. Erst dann werden attraktive Angebote für Vollanschlüsse der Telekom- Konkurrenz überhaupt möglich. Und ob die Mitbewerber solche dann auch anbieten werden, das steht in den Sternen. Bislang jedenfalls waren deren Angebote (Beispiel Berlin) für Otto Normal uninteressant.

    [Forderungen der Verbraucher an die TK-Regulierung]
    [17.05.2002: Vorerst kein Call-by-Call im Ortsnetz]



    Telekom sieht eigenen Markenwert bei 20 Milliarden Euro

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 18. April 2002, 18.29 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    LONDON. Nur 7 Jahre nach Unternehmensgründung gehört die Deutsche Telekom AG, Bonn, nach eigenen Angaben zu den bekanntesten Marken in Deutschland. 96 % der Deutschen sei mittlerweile die Marke Telekom [Ed: das „T“] bekannt, sagte der Leiter der Konzernkommunikation, Jürgen Kindervater, im Vorfeld der Umbenennung der Mobilfunktöchter in Großbritannien, Österreich und der Tschechischen Republik heute vor Journalisten in London.

    71 % der Deutschen würden zudem die Farbe Magenta in Zusammenhang mit der Telekom sehen. Den Markenwert des Konzerns bezifferte Kindervater unter Verweis auf entsprechende Untersuchungen auf rund 20 Mrd EUR. Dieser Betrag sei vom Konzern aber nicht bilanziert worden. Die Einführung des Namens T-Mobile in Großbritannien, Österreich und der Tschechischen Republik werde den Wert der Telekom- Marke weiter steigern, sagte Kindervater. Für den Wegfall der bisherigen Namen One-2-One, MaxMobil und RadioMobil hatte die Telekom allerdings bereits einen Betrag von rund 1 Mrd EUR abschreiben müssen. T-Mobile brauche noch 2 bis 3 Jahre, um auch auf internationaler Ebene eine globale Marke mit hohem Bekanntheitswert zu werden, hieß es.

    Unterstützt wird der künftige Aufbau der Marke T-Mobile in Europa durch Werbung mit bekannten Sportstars. Die Telekom hat nach Angaben von Kindervater bereits entsprechende Verträge mit Steffi Graf und Andre Agassi geschlossen, die künftig in Europa für T-Mobile werben. Wie bereits bekannt, ist T-Mobile zudem ab der kommenden Saison der Trikot-Sponsor des Fussballklubs Bayern München. Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Telekom für Werbung und PR bereits 250 Mio DEM ausgegeben, wie Kindervater weiter erläuterte. Dieser Betrag werde 2002 nicht erhöht. Hinzu kämen höchstens noch zusätzliche Gelder im Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang der T-Mobile International AG.

    Tea-Mobile — It's Tea Time

    18.4.2002 (t-off). „Ab heute ist T-Mobile Weltmarke“, jubiliert heute die Deutsche Telekom in Zeitungsinseraten. Und aus Großbritannien kam prompt ein Kommentar: „And I just noticed that One-2-One is no more (the name, anyway). It's now been rebranded as T-Mobile UK (no more one-to-ones I guess), which probably won't make any sense to most UK users ("What's tea got to do with it?").“ Ob nun das „T“ tatsächlich einmal eine Weltmarke wird? Es heißt: Abwarten und Tee trinken.




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      Zum Teil 110

    © 2002-2009  – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 25.12.2009 21.35 Uhr