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V O I L À !Ein zweifelhaftes Geschäft bei der Telekom
Die Deutsche Telekom hat Anteile an einer profitablen Tochtergesellschaft hergegeben. Und dabei noch über 40 Millionen Euro zugeschossen. Doch der Konzern weigert sich, seinen Aktionären den Grund zu nennen.
Aus: Die Welt, Berlin, 11. Oktober 2006, Seite xx (Wirtschaft). [Original]KÖLN (WELT.de). Es ist spät geworden in der Köln Arena. Die meisten Aktionäre haben die Hauptversammlung der Deutschen Telekom bereits verlassen. Vor der riesigen, in Weiß und Magenta gehaltenen Bühne mit den 2 Großbildschirmen sitzen nur noch ein paar Versprengte und hören sich an, was Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick zu sagen hat.
Eick spricht über ein Geschäft der ungewöhnlichen Art: eines, bei dem die Telekom eine Menge Geld zuschießen musste, obwohl sie welches hätte bekommen sollen. Es geht um einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag, den der Konzern verloren beziehungsweise nicht erhalten hat.
Knapp ein halbes Jahr vor der Hauptversammlung, im Oktober 2005, trennte sich die Telekom von ihrem 49-Prozent-Anteil an dem Servicenummern-Anbieter Digame. Das Kölner Unternehmen wickelt unter anderem die Telefonabstimmungen für die Möchtegern-Popstar-Sendung "Deutschland sucht den Superstar" ab. Digame macht damit Gewinn.
Höherer Verkaufspreis möglich gewesen
Bei einem Umsatz von rund 60 Mio. Euro pro Jahr erzielte Digame zwischen 2002 und 2004 einen durchschnittlichen Jahresüberschuss von 4 Mio. Euro. Den damaligen Wert der Digame-Beteiligung taxieren Experten auf einen zweistelligen Millionenbetrag. "Gemessen an der Ertragskraft von Digame wäre ein Verkaufspreis von mindestens 50 Millionen Euro vorstellbar gewesen", sagt Hans-Hermann Mindermann von der Vereinigung Institutioneller Privatanleger (VIP).Doch die Telekom erhält dieses Geld nicht. Stattdessen gibt sie ihren Digame-Anteil an die Berliner Beteiligungsgesellschaft Spütz AG ab und legt noch 39 Millionen Euro drauf. Eine Beteiligung von 10 Prozent an der holländischen Holding Twister, die ihrerseits wiederum 51 Prozent an Digame hielt, gibt die Telekom ebenfalls an die Spütz AG ab. Und auch hierfür bekommt der Bonner Konzern kein Geld, sondern schießt noch 2 Millionen Euro nach.
Doch warum lässt sich ein mächtiger Konzern wie die Deutsche Telekom auf ein solches Verlustgeschäft ein? Hat der Konzern gar gegen die Interessen seiner Aktionäre gehandelt? Auf der Hauptversammlung im Mai 2006 nennt Finanzvorstand Eick lediglich "eine Reihe unspezifischer Ansprüche" als Grund für die Zahlung. Mehr nicht.
Rätselraten um den Grund
Ein solches Mauern öffnet Spekulationen Tür und Tor. So kursiert in der Branche eine Theorie, die Karl-Gerhard Eicks vage Formulierung konkreter macht. Die Telekom, heißt es, soll gegenüber dem israelischen Geschäftsmann Jacob Agam, der mit einigen Partnern wie dem Holländer Frank Vaessen offenbar die Spütz AG kontrolliert, eingeknickt sein.Doch wie konnte es dazu kommen? Das Bündnis mit Agam beginnt im Februar 2004. Damals steigt Agam mit seiner Firma Vertical über die Holding Twister bei Digame ein. Der Israeli macht Druck, will Digame zusammen mit Twister oder allein schnellstens an die Börse bringen, am besten noch im Frühherbst. Digame soll rasch ausgebaut werden und nicht mehr nur die Telefonabstimmungen für Sendungen wie "Deutschland sucht den Superstar" abwickeln.
Agam und Vaessen wollen ein großes Rad drehen: Auch die Champions League, die Fußball-WM 2006, die EM 2008, die Formel Eins und die Olympischen Spiele sollen mit 0137-Nummern von Digame versorgt werden. Zudem ist eine internationale Expansion in die Türkei und nach China geplant. Und aus Digame soll schon bald mehr als ein reiner Zwischenhändler von Telefonnummern werden: Agam und seine Geschäftspartner wollen einen Anrufsender nach dem Vorbild von "Neun Live" gründen.
Zweifel am Börsengang
Bei der Telekom kommen jedoch bald Zweifel an den hochfliegenden Plänen auf. Ein Börsengang auf die Schnelle, fürchtet das Management, könnte zum Desaster werden. In einem internen Papier der Telekom-Rechtsabteilung heißt es im Oktober 2004, die Telekom sollte sich nicht an einem kurzfristigen Börsengang von Digame beteiligen.Als "unverhältnismäßig hoch" sei die Gefahr eines anschließenden Wertverlusts der Digame-Aktie nach einem erfolgten Börsengang einzustufen. Die Begründung: Das internationale Geschäft sei nicht ausreichend entwickelt. Außerdem wirke das Geschäftsmodell "ein wenig abgenutzt." Einfach nur Anrufen und Abstimmen das ist den Bonner Konzernstrategen zu banal.
Und schließlich, heißt es weiter, verfolge die Agam-Seite in erster Linie eigene Interessen. Ihre Priorität liege "nicht auf der langfristigen Sicherung des Geschäftsmodells". Agam und Vaessen planten vielmehr nach einem Börsengang einen raschen Ausstieg.
Auch im operativen Geschäft nehmen um die Jahreswende 2004/05 die Konflikte zwischen Agam und der Telekom zu. Agam und seine Statthalter in Deutschland beschweren sich, die Telekom gewähre anderen 0137-Zwischenhändlern, also Digame-Konkurrenten, bessere Konditionen. Obendrein habe die Telekom versucht, an Digame vorbei Geschäfte mit deren Partnern zu machen.
Rückschläge bei Digame
Zu diesem Zeitpunkt hat Digame bereits mehrere Großkunden an den Konkurrenten Next ID verloren. Auch die Pläne für einen eigenen Anrufsender scheitern.Ab Herbst 2004 sieht Agam offenbar seine Felle davonschwimmen. Der israelische Geschäftsmann, heißt es in Branchenkreisen, soll von der Telekom angeblich zunächst 200 Mio. Euro, später 70 Mio. Euro fordern als "Entschädigung", weil der Bonner Konzern den Digame-Börsengang verhindert habe. Agam hatte sich offenbar einen dreistelligen Millionenbetrag von dem Gang aufs Parkett versprochen.
In einem internen Schreiben an das Management seiner Firma Vertical vom 9. Dezember 2004, das WELT.de vorliegt, kündigt Agam eine "handfeste Strategie" an, um seine Forderungen durchzusetzen. Wie diese aussehen könnte, zeichnet sich in dem angehängten Memorandum ab: Agam führt demnach den Konflikt auf die "rassische Abneigung von drei bis vier Telekom-Managern" gegenüber Vertical und ihn zurück. So seien Bemerkungen gefallen wie: "Wir haben heute schon genug Juden in der deutschen Medienbranche. Wir müssen sicherstellen, dass sie nicht auch in den Telekom-Markt vordringen."
Antisemitismus-Vorwurf
Um seine Forderungen gegenüber der Telekom durchzudrücken, scheint der israelische Geschäftsmann also offenbar die Antisemitismus-Karte zu spielen. Sogar eine Klage in den USA habe im Raum gestanden, berichten Kenner der Materie. Auf den ersten Blick mag diese Vorgehensweise abwegig wirken. "Doch genau betrachtet", sagt ein Berater der Telekom, "könnte die Telekom mit einer solchen Vorgehensweise an einem sehr wunden Punkt erwischt werden."Dieser wunde Punkt ist das US-Geschäft. Die Telekom-Tochter T-Mobile USA wird von den Verbrauchern inzwischen als amerikanisches Unternehmen wahrgenommen, was gut für das Image des Mobilfunkanbieters ist. Käme das Unternehmen oder der Mutterkonzern jedoch in den Ruch des Antisemitismus, hätte das womöglich gravierende Folgen für die Wahrnehmung von T-Mobile USA in der amerikanischen Öffentlichkeit und würde dem Geschäft schaden.
Ein geschasster Top-Manager der Telekom bestätigt die Antisemitismus-Strategie Agams. In einer eidesstattlichen Erklärung, die WELT.de vorliegt, schreibt der Manager, Agam habe "mich und meine Kollegen (...) beginnend im dritten Quartal 2004 zu verschiedenen Gelegenheiten der kriminellen Handlung, der Geschäftsschädigung und antisemitischer Äußerungen bezichtigt."
Erneut Gerüchte über Interessenten für Deutsche Telekom
Aus: Yahoo Finanzen, 11. Oktober 2006, 11.32 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]FRANKFURT/LONDON (Dow Jones). Am Mittwoch [11.10.2006] ist die Deutsche Telekom AG erneut in den Blickpunkt von Investoren gerückt. Am Markt kursierten Gerüchte, wonach eine Kombination aus BT Group und Blackstone für den Bonner Telekomkonzern bieten wolle. Händler stehen den konkreten Namen skeptisch gegenüber, sagten jedoch: "Wo Rauch ist, ist auch Feuer".
Fakt sei, dass seit vergangener Woche massiv Aktien der Deutschen Telekom gekauft würden. Am Mittwochvormittag legten die Titel um 1,5% auf 12,63 EUR zu. Weder die Deutsche Telekom noch die BT Group wollte einen Kommentar abgeben.
Ähnliche Gerüchte waren auch Ende Juni umgegangen. Seinerzeit hatte der US-Finanzinvestor Blackstone angebliche Pläne für eine vollständige Übernahme der Deutschen Telekom dementiert. Blackstone-Sprecher John Ford hatte dem Manager Magazin gesagt, dem Unternehmen genüge der im April erworbene Anteil von 4,5 % an der Telekom, um dort eine Schlüsselrolle zu spielen. Fragen nach der ferneren Zukunft seien "hypothetisch und derzeit von keinerlei Relevanz".
Die WirtschaftsWoche hatte damals berichtet, Blackstone wolle bis Jahresende rund 60 Mrd EUR bei angelsächsischen Investoren einsammeln, um im Frühjahr 2007 den Telekom-Aktionären ein Übernahmeangebot zu unterbreiten. [mehr] [t-off Kommentar vom 8.10.2006: Noch ein Gerücht]
Frankreich: 4 Millionen Glasfaser-Internetzugänge bis 2012
Aus: Heise-Newsticker, 11. Oktober 2006, 14.02 Uhr MESZ (Breitband). [Original]PARIS (rek/c'). Der französische Industrieminister François Loos will, dass bis 2012 4 Millionen Haushalte in Frankreich an das Glasfaser-Breitbandnetz (Fiber to the home, FTTH) anschlossen werden, sagte er am Montag [9.10.2006] in der Eröffnungsrede des Broadband World Forum Europe in Paris. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen seiner Meinung nach einige Probleme aus dem Weg geräumt werden. Vor allem müssen sich lokale Behörden, Hausbesitzer und Netzbetreiber über die Nutzung der Kabelschächte einigen, in denen die Glasfaserkabel verlegt werden. Verhandlungen hätten aber bereits begonnen, sagte er.
Im Gegensatz zur Kombination mit VDSL [Ed: das die Deutsche Telekom bevorzugt] benötigen die Netzbetreiber bei FTTH nur eine Transporttechnik und werden nicht durch die Qualität der einzelnen Kupferleitungen eingeschränkt. VDSL nutzt das Prinzip "Fiber to the curb" (FTTC) die Glasfaserleitungen reichen [nur] bis zum "Straßenrand". Von dort liefert es die Daten per Kupferkabel in die Haushalte.
Nach Ansicht von Didier Lombard, Vertreter der France Télécom und zweiter Sprecher auf dem Broadband World Forum, werde sein Unternehmen das Ziel des Ministers noch übertreffen. Das Unternehmen betreibt bereits seit Juli 2006 ein FTTH-Versuchsnetz mit 100 Haushalten in und um Paris. Die Anschlüsse leisten mit GPON (Gigabit Passive Optical Network) bis zu 2,5 Gigabit/s Downstream und bis zu 1,5 Gigabit/s im Upstream.
Auch der Konkurrent Iliad hat angekündigt, in das Glasfasernetz rund 1 Milliarde Euro bis zum Jahr 2012 zu investieren. Sein Tochterunternehmern Free werde ab kommenden Juni die ersten Haushalte an das Glasfasernetz anbinden, sagte das Unternehmen. [FTTH-Links]
[27.09.2006: What Verizon FiOS Can Do] (DSL PRIME)
[12.10.2006: Nur mit Licht kann’s klappen] (t-off)
Übernahmespekulation schiebt T-Aktie an
Spekulationen auf ein Interesse von British Telecom (BT) und Blackstone an der Deutschen Telekom haben am Mittwoch die Aktien des Bonner Konzerns nach oben getrieben. Zu Blackstones Strategie würde eine Übernahme passen.
Aus: Financial Times Deutschland, Hamburg, 12. Oktober 2006, 00.45 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]FRANKFURT/HAMBURG (ftd.de). Die Aktien der Telekom stiegen um bis zu 2,1 Prozent auf 12,71 Euro. "Es gibt Spekulationen am Markt, wonach BT und Blackstone an einer Übernahme der Telekom interessiert sind", sagte ein Händler. Allerdings tauchten öfters Gerüchte über eine Übernahme der Deutschen Telekom nach dem Einstieg des US-Finanzinvestors Blackstone im April auf. Bei Blackstone war vorerst keine Stellungnahme zu erhalten.
Dass der Bund im April 4,5 Prozent der Telekom an den US-Finanzinvestor Blackstone veräußerte, sorgt immer noch für Verwunderung. Ursprünglich aber hatte Finanzminister Peer Steinbrück sogar einen viel weiter reichenden Plan: Er wollte nach damaligen FTD-Informationen einer Gruppe von 3 Finanzinvestoren knapp 30 Prozent verkaufen. Darüber wurde monatelang verhandelt. Die Gespräche waren weit gediehen, wie Insider berichten. Nicht nur Chefaufseher Klaus Zumwinkel, auch Vorstandschef Kai-Uwe Ricke und Finanzchef Karl-Gerhard Eick waren involviert. Der Deal hätte Steinbrück 18 Mrd. Euro in die Haushaltskasse gespült.
Doch nach einem Besuch bei Blackstone-Chef Steve Schwarzman in New York überlegte es sich der Minister anders. Denn nach damaligen FTD-Informationen befürchtete er, die "Bild" würde den Deal geißeln. Zudem hielt Steinbrück die T-Aktie für unterbewertet und hätte sich bei einem Verkauf der Kritik ausgesetzt, Bundesvermögen verschleudert zu haben. So machte Schwarzman das Rennen.
Für einen Kaufinteresse spricht auch, dass Blackstone sich bisher nicht an Unternehmen beteiligte, sondern diese immer komplett übernahm. Die von Schwarzman mitgegründete Beteiligungsgesellschaft hatte die Finanzwelt im April damit überrascht, als sie einen Anteil von nur 4,5 Prozent an der Telekom vom Bund erwarb. Blackstones Begründung lautete damals, man halte die Telekom für unterbewertet und wolle mit internationaler Telekommunikationsexpertise zu einer Steigerung des Unternehmenswerts beitragen.
Banker werteten dies einhellig als Hedge-Fonds-Strategie. Schon jetzt ist Blackstones Einfluss auf die Telekom sehr groß: Der Bund als Telekom-Haupteigner mit knapp 32 Prozent hat sich mit dem Finanzinvestor verbündet und ihm Unterstützung zugesagt, wie die FTD aus sicherer Quelle erfuhr. Damit reicht Blackstones Einfluss deutlich weiter, als der kleine Anteil und einer von 20 Aufsichtsratssitzen vermuten lassen.
DSM soll VDSL2 ablösen
Aus: Heise-Newsticker, 12. Oktober 2006, 14.37 Uhr MESZ (Netzwerke). [Original]TEL AVIV (rek/c't). Ein Firmenkonsortium unter der Leitung von ECI Telecom will die Nachfolgetechnik für VDSL2 entwickeln. Das Dynamic-Spectrum-Management-Verfahren (DSM) soll Übertragungsraten auf Kupferkabeln ermöglichen, die mit denen einer Glasfaserleitung vergleichbar sind (Passive Optical Network mit ATM (APON), 155 MBit/s in beide Richtungen). Damit könnte DSM die VDSL2-Technik ablösen, die in FTTC-Netzen (Fibre to the curb) zwischen DSLAM und Endkunden eingesetzt wird.
Zu dem Konsortium gehören neben ECI Telekommunikationsanbieter wie Telefonica I+D und Bezeq, Hersteller wie Actelis, RIT Technologies und Amethist sowie akademische Institutionen wie das Israel Institute of Technology (Technion) und die beiden israelischen Universitäten Bar Ilan und Tel Aviv. Das Gremium erhält in den nächsten 3 Jahren 8 Millionen Euro durch das israelische Wissenschaftsministerium.
Die DSM-Technik kämpft momentan noch mit den Störungen, die zwischen einzelnen Telefonleitungen auftreten, über die DSL läuft, sagte Professor John Cioffi, der Ingenieurwissenschaften an der US-Universität Stanford lehrt. Allerdings verspreche die Technik Übertragungsraten von 100 MBit/s (symmetrisch) auf eine Entfernung von einem Kilometer über zwei Kupferkabelstränge. Reine Glasfasernetzwerke wie APON oder Gigabit-PON (GPON) erreichen allerdings Geschwindigkeiten von 155 MBit/s beziehungsweise 2,5 GBit/s. Im Gegensatz zu VDSL2 erreicht DSM allerdings auf längeren Strecken höhere Geschwindigkeiten.
EU-Kommission erhöht Druck auf Deutschland wegen Telecom-Märkten
Aus: Heise-News, 12. Oktober 2006, 16.34 Uhr MESZ (TK-Regulierung). [Original]BRÜSSEL. Die EU-Kommission erhöht den Druck auf die Bundesregierung, auf den Märkten für Telekommunikation für umfassenden Wettbewerb zu Gunsten der Verbraucher zu sorgen. Die Kommission beschloss am Donnerstag [12.10.2006] in Brüssel, gegen Deutschland 2 weitere Vertragsverletzungsverfahren einzuleiten. Zum einen geht es darum, dass 4 Bundesländer aus Sicht der Kommission Anbietern von Kabelfernsehen zu strikte Vorgaben für die Programmauswahl machen. Zum anderen hinkt Deutschland den Angaben zufolge hinterher, Brüssel mit Informationen über die Wettbewerbssituation auf einem Markt für Internet-Dienste zu versorgen.
Damit sind jetzt insgesamt 5 Verfahren anhängig. Sollte Berlin europäisches Recht nicht angemessen umsetzen, kann die Kommission vor den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg ziehen. Die Brüsseler Behörde hat seit 2002 gegen alle Mitgliedstaaten mehr als 80 Vertragsverletzungsverfahren wegen Mängel bei der Umsetzung der Telekom-Regeln eingeleitet.
"Die Kommission bleibt wachsam, wenn es darum geht, dass der rechtliche Rahmen für elektronische Kommunikation umgesetzt wird", sagte die zuständige Kommissarin Viviane Reding. "Es ist vor allem wichtig, dass die nationalen Regulierungsbehörden ihre Untersuchungen der Märkte abschließen und angemessene Maßnahmen ergreifen, damit im Sinne von Verbraucher und Wirtschaft ausreichend Wettbewerb herrscht." Redings Sprecher Martin Selmayr ergänzte zur Situation in Deutschland: "Das allgemeine regulatorische Klima ist nicht sehr wettbewerbsfreundlich."
Die Behörde rügte zudem, in Deutschland vergehe zu viel Zeit, bis auf eine Marktanalyse die nötigen Maßnahmen folgten, um Wettbewerb durchzusetzen. So gebe es beispielsweise Probleme bei Geschäften mit dem Breitband-Internet und beim Mieten von Datenleitungen. "Alle sind sich einig, nur es passiert nichts", hieß es weiter. Zumeist gehe es darum, Wettbewerbern, die gegen den Branchenprimus Deutsche Telekom antreten wollten, einen fairen Marktzugang zu ermöglichen.
Beim Fall der Bedingungen für Kabelfernsehanbieter hat die Kommission die Vorschriften für Hamburg, Niedersachsen, Brandenburg und Berlin ins Visier genommen. Es sei nicht nachzuvollziehen, warum Anbieter in Niedersachsen, Berlin und Brandenburg alle öffentlich-rechtlichen und privaten Kanäle transportieren müssten. [mehr]
EU-Kommission leitet Verfahren wegen Breitbandnetz ein
Aus: Yahoo Finanzen, 12. Oktober 2006, 17.20 Uhr MESZ (TK-Regulierung). [Original]BRÜSSEL. Im Streit über die Regulierung von Telekommunikationsdiensten hat die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Trotz mehrfacher Aufforderung habe die Bundesnetzagentur Brüssel noch immer nicht mitgeteilt, wie Wettbewerbern der Telekom ein Zugang zu Teilen des Breitbandnetzes verschafft werden soll, teilte ein Kommissionssprecher am Donnerstag [12.10.2006] in Brüssel mit.
"Wir sind besorgt über die Effizienz der Wettbewerbsregulierung in Deutschland", sagte der Sprecher der für Telekommunikation zuständigen EU-Kommissarin Viviane Reding, Martin Selmayr. "Wenn der Regulierer langsam ist, bedeutet das de facto einen Vorteil für den ehemaligen Monopolisten."
Konkret erwartet die Kommission von der Bundesnetzagentur, dass sie gegen die dominierende Position der Telekom auf dem Markt des ATM- Bitstrom-Zugangs für Großkunden vorgeht. Dabei geht es um hochleistungsfähige Breitbandnetzleitungen, über die Unternehmen etwa Videokonferenzen abhalten können.
Die Bundesnetzagentur hat bereits Schritte eingeleitet, um Wettbewerbern der Telekom einen Hochgeschwindigkeitszugang zu Normalverbrauchern zu ermöglichen. Dieser wird als IP-Bitstrom-Zugang bezeichnet. Nach einer Regulierungsverfügung vom 13. September muss die Telekom ihren Wettbewerbern breitbändige Direktzugänge zu den Endkunden gewähren. Damit könnten die Wettbewerber etwa eigene DSL-Angebote unterbreiten, ohne sich den technischen Vorgaben der Telekom unterwerfen zu müssen. Spätestens Mitte Dezember muss die Telekom ein entsprechendes Standardangebot für ihre Konkurrenten vorlegen.
Telekom-Wettbewerber fordern Zugang zu VDSL-Infrastruktur
Aus: Heise-Newsticker, 12. Oktober 2006, 19.32 Uhr MESZ (VDSL-Netz). [Original]HANNOVER (vbr/c't). Die im Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) organisierten Telekommunikationsanbieter befürchten, im Zukunftsgeschäft mit Triple-Play aufgrund von Hindernissen beim Kundenzugang einen Nachteil gegenüber der Telekom zu haben. Dabei geht es den Wettbewerbern hauptsächlich um Internet-Zugänge mit 25 oder mehr MBit/s. Die Telekom investiert kräftig in das neue VDSL-Netz und will rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft Bandbreiten von 50 MBit/s ins Wohnzimmer bringen. Für die Investitionen in das neue Netz verlangt der Bonner Konzern eine Ausnahme von der Regulierung und will das auch im Telekommunikationsgesetz festschreiben lassen. Die Wettbewerber dagegen, bisher mit ADSL2+ unterwegs, wollen mitziehen können und fordern einen regulierten Zugang zum VDSL-Netz.
Dabei reicht ihnen offenbar nicht ein Zugangsprodukt, wie es nach der Bitstream-Verfügung der Bundesnetzagentur zu erwarten ist. Vielmehr möchten sie für ein eigenes Netz Zugang zur VDSL-Infrastruktur der Telekom, um dort eigene Hardware installieren zu können. In Hamburg verhandelte Hansenet lange, aber letzten Endes ohne Ergebnis, mit der Telekom über die Nutzung der Leitungsrohre. Der Anbieter ("Alice") wollte in der Hansestadt für ein eigenes VDSL-Netz Glasfasern durch die Telekom-Rohre ziehen. Die Gespräche scheiterten trotz Vermittlungsversuchen seitens Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU). Hansenet erwog den Gang zur Bundesnetzagentur, wartet nun aber erst einmal ab, ob nicht der Bistream-Zugang eine mögliche Alternative bietet.
Auch Arcor führte ähnliche Gespräche mit den Bonnern. Der Eschborner Telefonanbieter wollte die neuen Verteilerkästen der Telekom mitnutzen, um dort mit eigener Technik näher an den Kunden zu kommen. Bei VDSL wird ein Teil der Strecke zwischen Vermittlungsstelle und Kunden über Glasfaser geführt. Dazu muss aktive Technik in den Verteilerkästen installiert werden, die das Signal von Glasfaser auf Kupferdraht wandelt. Durch die kürzere Kupferstrecke sind höhere Bandbreiten als beim ADSL2+-Verfahren möglich.
Aus Sicht der Wettbewerber lohnt es sich nicht, ein komplett eigenes Netz aufzubauen. Die "Grabung neuer Kabeltrassen" sei "in höchstem Maße ineffizient und wirtschaftlich untragbar", erklärt der Verband. Bei Netcologne ist die Lage offenbar anders. Die Kölner haben mit dem Ausbau eines eigenen Glasfasernetzes begonnen und wollen die Haushalte der Rheinmetropole über direkte Glasfaseranschlüsse (FTTH) mit 100 MBit/s versorgen.
Arcor will nun bei der Bundesnetzagentur die Mitnutzung der Kabelverzweiger (KVZ) der Telekom durchsetzen. Dafür haben sie bei der Bundesnetzagentur zwei Verfahren angestrengt, an deren Ende die Möglichkeit stehen soll, eigene VDSL-Technik in die Telekom-KVZ einzubauen und die Führungsrohre für eigene Glasfaserleitungen mitzunutzen. Eine Beschlusskammer der Bundesnetzagentur soll anordnen, dass die Telekom den Wettbewerbern Zugang zu den KVZ gewährt und sie dort eigene Technik einbauen lässt. In einem zweiten, möglicherweise längerfristigen Verfahren, soll die Regulierungsbehörde der Telekom eine Zugangsverpflichtung für ungenutzte Glasfaserkapazitäten oder die Leerrohre auferlegen.
Die Telekom hält dagegen, jeder Wettbewerber könne eigene KVZ aufstellen. Für die Glasfaseranbindung ließen sich auch andere, bereits bestehende Infrastrukturen nutzen. Die Bonner hätten den interessierten Wettbewerbern für die Fälle, in denen das nicht gehe, ein Angebot für eine Zuführungsleistung unterbreitet.
VDSL-Start der Telekom am 17. Oktober geplant
Aus: Heise-Newsticker, 13. Oktober 2006, 13.10 Uhr MESZ (VDSL-Netz). [Original]BONN (uma/c't). Das Triple-Play-Angebot (Telefon, Breitband-Internetzugang und TV) T-Home der T-Com soll am 17. Oktober im Regelbetrieb starten, wie aus Branchenkreisen verlautete. Anfang August war das Unternehmen bereits mit dem Angebot "Bundesliga auf Premiere powered by T-Com" an die Öffentlichkeit getreten, bei dem Spiele der 1. und 2. Fußball-Bundesliga über das neue VDSL-Hochgeschwindigkeitsnetz gezeigt werden sollten. Mit dem Aufbau des Glasfasernetzes und der Infrastruktur für die VDSL-Anschlüsse kam die Telekom allerdings in Verzug.
Das Basisangebot enthält im Regelbetrieb 54 Fernsehsender, zahlreiche Pay-TV-Sender lassen sich zubuchen, unter anderem das von Premiere produzierte Bundesliga-Paket für 9,95 Euro. Der für den einmaligen Preis von 99,95 gelieferte Receiver verfügt über einen eingebauten Festplatten-Videorecorder mit Timeshift-Funktion.
Die Triple-Play-Flatrate für Festnetz-Telefonate, Internet-Zugang und IPTV kostet monatlich 29,90 Euro, hinzu kommen die Kosten für den Telefonanschluss für mindestens 15,95 Euro und VDSL-Anschluss für 34,99 Euro monatlich, zusammen also rund 80 Euro. Für 10 Euro mehr erhält der Kunde Zugriff auf 10 Pay-TV-Sender sowie deren Archiv mit ausgewählten Sendungen.
Für T-DSL-Nutzer gibt es ein abgespecktes Angebot mit einer Online-Videothek, jedoch ohne die Live-Fernsehprogramme. Zusammen mit der Telefonie- und Internet-Flatrate kostet dieses 19,90 Euro monatlich zuzüglich der Kosten für den DSL- und Telefonanschluss.
Eine Verfügbarkeitsprüfung ist auf der T-Home-Seite nicht vorhanden, Interessenten haben jedoch die Möglichkeit, sich zu registrieren. Einen verbindlichen Termin für den Start des Angebots nennt die Seite nicht, die Produkte seien "in Kürze" zu bestellen. Links zu mehr Informationen für die einzelnen Programmpakete, beispielsweise zu den Premiere-Angeboten, sind derzeit teilweise noch nicht aktiv.
O2 bereitet DSL-Marktstart vor
Aus: Heise-Ticker, 15. Oktober 2006, 11.00 Uhr MESZ (Internet). [Original]MÜNCHEN. Der Mobilfunkbetreiber O2 will mit einem starken DSL-Netz im Rücken den Markt für den schnellen Internet-Zugang aufmischen. "Wir werden uns mittelfristig zu einem integrierten Telekommunikationsanbieter entwickeln", sagte O2-Chef Rudolf Gröger in einem dpa-Gespräch. Seinen Kunden will das zur spanischen Telefónica gehörende Unternehmen alles aus einer Hand bieten: Mobilfunk, Festnetz und Internet.
Inzwischen habe die Mutterfirma Telefónica Deutschland hinter der Telekom das zweitgrößte DSL-Netz aufgebaut. Mit derzeit 1.500 Hauptverteilern (HVT) komme das Unternehmen auf eine Netzabdeckung von 40 Prozent. Nur die Kölner QSC kommt auf eine ähnliche Größenordnung. Im kommenden Jahr sollen die Zahlen auf 2.400 HVT beziehungsweise 60 Prozent steigen.
Doch O2 ist mit seinen DSL-Angeboten unter den Mobilfunkbetreibern nicht allein. Auch die Marktführer Vodafone und T-Mobile wollen mit integrierten Angeboten ihre Kunden halten und sich neue Geschäfte erschließen. In 2 Wochen startet O2 sein DSL-Geschäft. In den vergangenen Wochen hätten mehr als 40.000 Kunden ihr Interesse an dem neuen Produkt gezeigt, sagte Gröger weiter.
"Das Kerngeschäft von O2 wird aber weiterhin der Mobilfunk bleiben", betonte der Manager. Den Einstieg in das neue Geschäftsfeld begründete er unter anderem mit der zunehmenden Marktsättigung im klassischen Mobilfunk. Dabei seien es vor allem die Discounter gewesen, die einen dramatischen Preissturz in der Branche ausgelöst hätten. Sinkende Preise bedeuteten aber nicht, dass entsprechend mehr telefoniert werde. Gröger: "So entsteht ein Druck auf die Marge".
Als noch dramatischer bewertete der Manager, dass viele Kunden inzwischen ihre SIM-Karten gegen die von Discountern wechselten und diese in die subventionierten Handys einsetzten. Die Umsätze blieben aus und "ich bleibe auf den Akquisitionskosten sitzen", sagte Gröger. Auch sinkende Terminierungsentgelte drücken auf die Geschäfte der Mobilfunker. Anfang November wird die Bundesnetzagentur über die Höhe der Preise entscheiden, die die Betreiber für die Durchleitung vor allem von Festnetzgesprächen durch die Mobilfunknetze verlangen dürfen.
Dennoch zeigte sich Gröger zufrieden über den Geschäftsverlauf von O2. "Wir werden in diesem Jahr um die 10 Prozent beim Umsatz wachsen, das ist im Vergleich zum Branchentrend sehr gut". Aber es seien heute nicht mehr 25 Prozent. "Der Mobilfunk ist ein reifer Markt geworden".
Vodafone bringt Handy-Flatrate für 35 Euro
Festnetz-Rufnummer ist im Preis enthalten.
Aus: ZDnet, 16. Oktober 2006, 14.57 Uhr MESZ (Mobilfunk). [Original]DÜSSELDORF. Vodafone bietet ab sofort eine Handy-Flatrate für monatlich 34,95 Euro an. Eine Festnetz-Rufnummer ist im Preis enthalten.
Der als Superflat bezeichnete Tarif deckt alle netzinternen Telefonate und SMS sowie alle Gespräche ins deutsche Festnetz ab. Anrufe in andere Mobilfunknetze werden mit 29 Cent pro Minute berechnet, SMS mit 19 Cent. Der Anschlusspreis beträgt einmalig 24,95 Euro.
Für monatlich 44,95 Euro bietet Vodafone die Superflat auch mit subventioniertem Handy. Außerdem ist in dem Preis auch der UMTS Bonus enthalten. Dieser bietet Mobile TV, unbegrenztes Surfen im Live-Portal, einen Musik-Download sowie Mobile Mail. UMTS Bonus kostet für die Standard-Flatrate monatlich fünf Euro Aufpreis.
Kürzlich hat auch T-Mobile eine Handy-Flatrate vorgestellt. Die Konditionen unterscheiden sich kaum vom Vodafone-Angebot.
Schulen ans Netz: Initiative feiert Geburtstag
Aus: Heise-Newsticker, 16. Oktober 2006, 17.01 Uhr MESZ (Internet). [Original]BERLIN (ad/c'). Seit 10 Jahren fördert die Initiative Schulen ans Netz den Zugang von Schulen ans Internet und die Integration der neuen Medien in den Unterricht. "Die Arbeit von Schulen ans Netz hat erheblich dazu beigetragen, digitale Medien zu einem festen Bestandteil des Schulunterrichts zu machen", sagte Bildungsministerin Annette Schavan heute anlässlich des Jubiläums in Berlin.
Nachdem Prof. Dr. Rainer Busch Mitte der 90er-Jahre im Rahmen einer Studie "Schulen an das Netz Bildungsinitiative Informatik und Telekommunikation" der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) eine umfassende Bildungsinitiative "Informatik und Telekommunikation" gefordert hatte und dafür mit großem Engagement um Beteiligung der Wirtschaft warb, riefen der Bund und die Deutsche Telekom 1996 das Projekt "Schulen ans Netz" ins Leben.
Der damalige Bildungsminister Jürgen Rüttgers versprach knapp 12 Millionen Euro, um den Anschluss von Schulen ans Internet zu fördern. Damals hieß es, keine 50 der über 3.000 Gymnasien hätten Internet-Zugang. Ursprünglich war die Initiative breiter angelegt, unter anderem sollten auch andere Provider wie der DFN und AOL sich daran beteiligen. c't unterstützte die Initiative durch die Entwicklung eines freien Kommunikationsservers auf Basis von Linux. Er wird heute unter dem Namen Arktur-Schulserver von engagierten Lehrern weiter gepflegt.
Später übernahm die Deutsche Telekom die Führung und hat seitdem nach eigenen Angaben eine dreistellige Millionsumme in den Ausbau von Internet-Anschlüssen in Schulen investiert. Anfangs erhielt jede Schule einen ISDN-Zugang, später einen T-DSL-Anschluss. Ende 2001, also nach rund 5 Jahren, verfügten dann alle rund 34.000 deutschen Schulen über einen Internet- Anschluss, rund 20.000 davon inzwischen in zeitgemäßer Breitbandtechnik.
Schavan kündigte an, der Bund sei für eine Fortsetzung des Projekts mit der Telekom bereit. Allerdings müsse die Initiative neu ausgerichtet und erweitert werden. "Dabei verfolgen wir das Ziel, die digitalen Medien für Menschen jeden Alters nutzbar zu machen", sagte die Ministerin. Neue Medien würden außer in der Schule auch in der Weiterbildung immer wichtiger: "Lebenslanges Lernen ist längst Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben."
Premiere schränkt HDTV-Angebot ein
Aus: Heise-Newsticker, 17. Oktober 2006, 11.54 Uhr MESZ (PayTV). [Original]MÜNCHEN (nij/c't). Die Premiere-Mitteilung fängt recht gut an: Ab dem 13. November 2006 bietet der Pay-TV-Sender seine HDTV- Programme einzeln ab 9,99 Euro pro Monat an. Damit sinkt der Preis für HD-Neueinsteiger um bis zu 35 Euro pro Monat. Bisher kann Premiere HD nur in Verbindung mit der 5er-Kombi ab 44,99 Euro pro Monat abonniert werden. Den notwendigen HD-Receiver bietet Premiere ab 149 Euro zum Kauf oder für 9,99 Euro monatlich zur Miete an. Inklusive HD-Receiver ist der HDTV-Empfang für Neueinsteiger damit bereits ab 19,98 Euro pro Monat möglich.
Interessant ist aber, was der Bezahlsender darunter versteht, dass ab dem 11. November auch das "Angebotsmodell optimiert" wird. Tatsächlich führt nur der neue Kanal "Premiere HD" die bisherigen Angebote "Premiere HD Film" und "Premiere HD Sport" zu einem neuen Einzelkanal zusammen. Ganz überraschend kommt dieser Schritt nicht: Immerhin liefen seit dem Verlust der Bundesliga-Übertragungsrechte auf Premiere HD Sport vor allem Wiederholungen der Fußball-WM 2006. Die Spiele der UEFA Champions League sollen in HD zukünftig auf dem neuen Kanal zu sehen sein.
Das stärkste HDTV-Angebot hat Premiere damit im Bereich IPTV: Im Rahmen der "Bundesliga auf Premiere powered by T-Com" zeigt Premiere an jedem Bundesliga-Spieltag 3 Partien in HD-Qualität über das neue VDSL-Netz der Deutschen Telekom. Der Abo-Sender überträgt jeweils ein Spiel am Freitag, Samstag und Sonntag in HD. Die 612 Spiele der 1. und 2. Bundesliga live inklusive der HD-Ausstrahlungen gibt es ab 9,95 Euro pro Monat zuzüglich der recht hohen Kosten für den VDSL-Zugang. "Während andere Sender noch über HDTV nachdenken, zeigen wir Premium-Programme in HD bereits über einen neuen Verbreitungsweg", meinte Hans Seger, Vorstand Fiction und Special Interest respektive Gesamtverantwortlicher für HDTV.
Möglicher Telekom-Rückzieher Bundesliga bangt um Namenssponsor
Die Bundesliga fürchtet, einen wichtigen Sponsor zu verlieren. Die Deutsche Telekom hat sich 4 Monate nach dem Erwerb einer Option für die Namensrechte der Fußball-Königsklasse noch immer nicht entschieden. In Kreisen der Fußball-Klubs wird bereits damit gerechnet, dass die Telekom aus finanziellen Gründen einen Rückzieher macht.
Aus: Handelsblatt, Düsseldorf, 17. Oktober 2006, 13.24 Uhr MESZ (Telekom). [Original]DÜSSELDORF (HB). Die Telekom verzichtet möglicherweise auf die Namensrechte, sagte gestern ein Insider. Mit so einem Verzicht könnte die Telekom für die nächsten beiden Spielzeiten 50 Mill. Euro sparen. Die Option gilt bis Ende des Jahres.
Der Bonner Konzern steckt nach miserablen Halbjahreszahlen in der Krise. Konzernchef Kai-Uwe Ricke hat dem Unternehmen deshalb einen Sparkurs verordnet bis 2010 will er 5 Mrd. Euro sparen. Wie er das erreichen will, ist noch unklar.
Die Telekom will nach eigenen Angaben aber nicht auf die Namensrechte an der Bundesliga verzichten. Wir sind in guten Gesprächen mit der Deutschen Fußball-Liga, aber es sind noch viele Details zu klären, sagte ein Sprecher. So gehe es etwa um die Frage, ob der Namenssponsor auch Werbeplatz auf den Banden erhalte. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) wollte die laufenden Gespräche nicht kommentieren.
Wie aus dem Umfeld der Klubs zu erfahren ist, soll die Telekom ab der Saison 2007/08 jährlich 25 Mill. Euro an die DFL überweisen. Die Telekom wollte keine Angaben über vertraglich vereinbarte Beträge machen. In Unternehmenskreisen hieß es, die Summe sei viel niedriger, weil sie mit einem Nachlass auf die Internet-Übertragungsrechte verbunden sei.
Dies sei Teil einer Einigung, die die Telekom Anfang Juni nach langem Hin und Her mit DFL erzielt hatte. Strittig war damals, ob der Konzern Ende 2005 nur die Rechte für eine Live-Übertragung im Internet erworben hat oder ob die Verträge auch eine Ausstrahlung per Kabel und Satellit erlauben. Diese Frage blieb unbeantwortet die Telekom einigte sich mit der DFL darauf, die Spiele ausschließlich über das World Wide Web zu übertragen und damit nicht den Kabelsender Arena, Tochter des Kölner Kabelkonzerns Unity Media, zu düpieren, der die Fernsehrechte erworben hatte.
Im Gegenzug erhielt die Telekom einen Preisabschlag auf die Internetrechte sowie eine Option auf die Namensrechte der Bundesliga für die Spielzeiten 2007/08 und 2008/09 mit der Möglichkeit der Verlängerung. Auch die Mobilfunkrechte für die nächsten beiden Jahren gingen offenbar für 14,5 Mill. Euro je Spielzeit an die Deutsche Telekom. Sobald die Telekom die Option auf die Namensrechte ziehe, verbilligten sich die Internet-Übertragungsrechte, heißt es in Konzernkreisen.
Die Option des Namenssponsoring gilt nur bis 2009. Die Telekom habe aber die Möglichkeit, die Option um weitere 3 Jahre zu verlängern. Seit dieser Saison ist die Telekom nur mit ihrem Logo auf den Trikotärmeln der Fußballspieler präsent. Das kostet den Konzern etwa 5 Mill. Euro jährlich. Die Telekom hat sich die Übertragungsrechte für die Bundesliga gesichert, um damit Kunden in ihr neues Hochgeschwindigkeitsnetz VDSL zu locken. Geplant war ursprünglich, das Netz zum Saisonstart der Liga Anfang August in 10 deutschen Städten in Betrieb zu nehmen. Der Start verzögerte sich aber immer weiter diese Woche soll das superschnelle Netz nun endlich seinen Dienst aufnehmen.
Sollte die Telekom auf die T-Com-Bundesliga in den nächsten beiden Spielzeiten verzichten, wäre das nach Meinung eines einflussreichen Fußball-Managers kein Nachteil. Denn die 36 Klubs haben ein Interesse an einem langfristigen Sponsor. Ein zweijähriges Engagement wie bisher vorgesehen habe für die Liga wenig Sinn.
Die DFL vergibt ab der kommenden Spielzeit erstmals die Namensrechte. Die Suche nach einem Sponsor war von Anfang an schwierig. Die Postbank winkte nach anfänglichem Interesse schnell wieder ab [Ed: denn ein Post-Chef weiß, das das kaum etwas bringt]. [mehr]
Telekom bringt Milliarden-Euro-Anleihe
[Ed: hm, damit sie weiterhin aus dem Vollen schöpfen kann? Beispielsweise beim überzogenen Sport-Sponsoring, mit dem sie der Öffentlichkeit signalisiert, daß noch immer viel zu viel Geld im T-Marketing-Etat steckt und dieses noch nicht einmal sinnvoll ausgegeben wird].
Aus: Heise-Ticker, 17. Oktober 2006, 13.27 Uhr MESZ (Telekom). [Original]BONN. Die Deutsche Telekom will unabhängig vom Marktumfeld kurzfristig eine neue Euro-Anleihe in Umlauf bringen. Es werde ein Volumen von 1,0 bis 1,5 Milliarden Euro sowie eine Tranche von 7 Jahren angestrebt, teilte der Bonner Konzern mit. Der Erlös diene der allgemeinen Liquiditätsvorsorge, die Nettoverschuldung der Telekom erhöhe sich nicht. Ausgegeben wird die Anleihe durch die niederländische Finanzierungstochter Deutsche Telekom International Finance B.V.
Ende der Dokumentation 31.12.2006 (khd). Mit dieser 185. Seite wird diese Artikel-Sammlung beendet. [ Doku-Übersicht ]
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