Telekommunikation in den Medien – Teil 130 khd
Stand:  15.7.2005   (42. Ed.)  –  File: Aus___Medien/130.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Artikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manches auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Auf dieser Archivseite ist auch Copyright- geschütztes Material anderer wegen der permanenten Link-Möglichkeit dokumentiert. Bitte beachten Sie das Copyright, das bei den jeweiligen (Zeitungs-) Verlagen liegt. Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (131. Teil).
  • 31.05.2005: Telekom-Konkurrenten klagen gegen Preis für Anschlussmiete.
  • 27.05.2005: Line-sharing could bring a new jolt to Internet market.
  • 27.05.2005: Hamburg: wilhelm.tel kommt.
  • 25.05.2005: Telekom beantragt höhere Einmalpreise für "letzte Meile".
  • 23.05.2005: Telenor expands into Sweden and Denmark.
  • 20.05.2005: Kabel Deutschland setzt auf Telefonie.
  • 19.05.2005: T-Com testet VDSL für Breitbandanschlüsse.
  • 17.05.2005: EU-Kommission: RegTP soll alle Terminierungsentgelte regulieren.
  • 11.05.2005: French telecom operators announce tie-up.
  • 06.05.2005: SBC und Verizon geben den Ton an.
  • 03.05.2005: Verizon wins MCI with $8.54 billion deal.
  • 29.04.2005: Telekom muss Teilnehmeranschlüsse günstiger an Wettbewerber vermieten.
  • 29.04.2005: Kabelprogramme sollen verschlüsselt werden.
  • 26.04.2005: Deutsche Telekom gegen Regulierung des Breitbandmarktes.
  • 25.04.2005: Regulierer will DSL-Markt öffnen.
  • 23.04.2005: Glasfasern sind ein Reich der Finsternis.
  • 22.04.2005: RegTP-Beirat fordert mehr Anstrengungen für Breitbandversorgung.
  • 22.04.2005: Internet-Fernsehen bedroht Kabelnetzbetreiber. [Kommentar ]
  • 21.04.2005: T-Com bremst Versatel bei ADSL2+ aus.
  • Ältere Presseberichte  (129. Teil). Made with Mac



    T-Com bremst Versatel bei ADSL2+ aus

    Aus:
    PC-Welt, 21. April 2005, 12.37 Uhr MESZ (Breitband-Internet). [Original]

    BERLIN. Im Mai will Versatel die ersten DSL-Zugänge mit der neuen Technik ADSL2+ schalten. Damit sind Bandbreiten von bis zu 25 MBit/s möglich. Eine "Netzverträglichkeitsprüfung" der T-Com, die für alternative Anbieter verpflichtend ist, erlaubt Versatel aber nur eine maximale Geschwindigkeit von 16 MBit/s. Das mutet seltsam an, hat doch die T-Com selbst im Vorfeld der CeBIT DSL-Anschlüsse mit 25 MBit/s angekündigt [Ed: ein Pilotprojekt in einer nicht bezeichneten deutschen Großstadt].

    Der Verdacht liegt nahe, dass der Ex-Monopolist den vorpreschenden Mitbewerber im wahrsten Sinne des Wortes ausbremsen will. Schon das gesamte Verfahren der "Netzverträglichkeitsprüfung" sei äußerst schleppend vorangegangen, so Versatel. Versatel wird nun die Ergebnisse der Telekom- Messung genau analysieren und alles daran setzen, doch noch die maximale Bandbreite genehmigt zu bekommen.

    Trotz aller Hindernisse will das Unternehmen auf jeden Fall – ob mit 16 MBit/s oder 25 MBit/s – im Mai mit ADSL2+ starten. Zu den Preisen soll es erst am 4. Mai genauere Infos geben. Starten wird der schnelle Zugang in Berlin, nach und nach soll er dann in den übrigen Versatel-versorgten Regionen Einzug halten.

    [15.01.2005: Versatel: „Die Telekom behindert uns massiv“]  (DER TAGESSPIEGEL)



    Internet-Fernsehen bedroht Kabelnetzbetreiber

    Experten erwarten Boom beim IP-TV / [Ed: t-off machte bereits 1996 auf das "TV via Internet" aufmerksam]

    Aus: Handelsblatt, Düsseldorf, 22. April 2005, 11.25 Uhr MESZ (Internet). [Original]

    DÜSSELDORF (HB). Die Internet-Telefonie Voice over IP ist derzeit in aller Munde und bedroht mehr und mehr den traditionellen Festnetzanschluss. Auch für das TV-Kabel zieht jetzt eine ernstzunehmende Gefahr auf: Das Internet- Fernsehen TV over IP. Mancher prophezeit schon das langfristige Ende der Kabelnetze. Allerdings müssen dafür noch einige rechtliche Probleme aus dem Weg geräumt und die breite Zuschauergunst gewonnen werden.

    Die Geiselgasteiger Bavaria Production Services GmbH stieg vor zwei Jahre ins Internetfernseh- Geschäft ein. Inzwischen hat die 100-prozentige Tochter der Bavaria Film GmbH schon acht TV-over-IP-Sender auf die Beine gestellt. Gewinne schrieb der Bereich bereits kurz nach dem Start, berichtet Geschäftsführer Marc Böckenförde. Noch sind es aber meist sehr spezielle Mitarbeiter- und Unternehmenssender wie PEP-TV vom Autobauer BMW oder die Programme der spanischen VW-Tochter Seat, die ihren Weg über Internet oder Intranet zum Zuschauer finden.

    Jedoch erwartet der Chef der Medienanstalt Berlin Brandenburg, Hans Hege, dass in den kommenden Jahren Kabelnetzen und Satelliten mit dem Internet-Fernsehen ein ernstzunehmender Konkurrent erwächst. Dem Branchenkenner zufolge tun die Kabelgesellschaften derzeit zu wenig, um ihr Angebot weiterzuentwickeln. In Italien, Frankreich und Hongkong habe sich IP-TV als Kabelersatz bereits etabliert – auch Breitenfernsehen werde dort mittlerweile via DSL-Leitung empfangen, sagt Hege.

    Der mit Abstand größte Kabelnetzbetreiber der Bundesrepublik, Kabel-Deutschland, weist die Kritik allerdings zurück und sieht sich mit einem "enormen Zeit-, Technologie- und Qualitätsvorsprung". Der Kunde habe bereits jetzt die Möglichkeit, Fernsehen, Radio und Internet über die TV-Leitung zu empfangen. Im Laufe des Jahres sollen dann auch Telefongespräche über Kabel möglich sein, sagte ein Sprecher. Weitere Angebote wie das hochauflösende Fernsehen seien in Planung.

    Die größten Vorteile von IP-TV sind derzeit vor allem die geringen Kosten und hohe Transparenz. Stark spezialisierte Spartensender, die sich einen mitunter millionenteuren Zugang zum Kabelnetz nicht leisten können, wählen das Internet als Übertragungsweg. Beispiel: "Dogs & Stories", ein Sender, der rund um die Uhr Berichte zum Thema Hund liefert, könnte im Kabel wohl kaum überleben. Zudem können die Sender beim IP-TV ganz genau erfassen, wie viele Zuschauer wie lange welche Sendung sehen. Beim traditionellen Fernsehen ist dafür ein aufwendiges Stichprobenverfahren nötig.

    Etabliert wurde TV over IP in Deutschland von der Münchner Art-Voice-Gruppe, der nach eigenen Angaben auch zahlreiche Patente in dem Bereich gehören. Mittlerweile nutzen rund 200 deutsche Sender die Steuerungszentrale des IT-Unternehmens. Der Chef des 100-Mann- Betriebs, Ingo Wolf, sieht mittel- bis langfristig allein in der Bundesrepublik ein Potenzial für 3.000 Fernsehsender und 8.000 neue Arbeitsplätze. Er rechnet sogar damit, dass in 15 Jahren alle gängigen Fernsehstationen über das Internet ausstrahlen werden.

    Noch allerdings sind dafür rechtliche Hürden zu nehmen. So können TV-Anstalten wie RTL oder Pro-Sieben eingekaufte Sendungen und Filme nicht ohne weiteres über das Internet ausstrahlen, da dies die Urheberrechts- und Lizenzvereinbarungen oft nicht zulassen. Dem Rundfunkreferenten der Bayerischen Staatskanzlei, Klaus-Peter Potthast, zufolge ist Fernsehen derzeit ein "äußerst dynamisches Rechtsfeld", wo noch sehr viel Klärungsbedarf besteht. Wann die Unsicherheiten ausgeräumt sein werden, vermochte er nicht zu sagen.

    Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Online verfolgt die Entwicklung im IP-TV-Bereich nach eigenen Angaben im Moment sehr konzentriert, sagte ein Unternehmenssprecher. Vor allem die "Triple-Play-Angebote" in Frankreich seien interessant. Dort werden Telefon, Internet und Fernsehen durchs Telefonkabel geleitet – eine durchaus günstige Alternative auch für den Kunden. T-Online setzt momentan allerdings auf ein IP-TV-ähnliches System: Video-on-Demand. Dabei können Filme seit November 2003 übers Internet geladen werden, der Gang zu Videothek entfällt. Einen Einstieg ins Internet-Fernsehen behalte sich das Unternehmen trotzdem vor, sagte der Sprecher. Konkrete Pläne gebe es nicht.

    Einem schnellen Erfolg von IP-TV skeptisch gegenüber steht der Leipziger Medienwissenschaftsprofessor Rüdiger Steinmetz. Gegenwärtig sei die Qualität des Internet-Fernsehens noch zu schlecht, sagt er. Zwar nehme die Übertragungsgeschwindigkeit der Netze zu, und die Zahl der ans Internet angeschlossenen Haushalte sei in den vergangen drei Jahren rapide angestiegen. Doch der deutsche Zuschauer ist seiner Meinung nach Innovationen gegenüber nicht so aufgeschlossen, wie sich die Anbieter das wünschen würden.

    Bavaria Produktion Services Internetfernsehsparte legt jedoch nach eigenen Angaben derzeit trotzdem gut zu. Und Art-Voice-Chef Ingo Wolf spricht bei seinem Unternehmen von einem jährlichen Umsatzwachstum um 30 %. In 2 bis 3 Jahren, sagt er, werde der IP-TV-Markt dann "so richtig anziehen".

    Der t-off Kommentar:

    Schafft Angst, was Clement & Co. nicht vermochten – Breitband-Wettbewerb?

    23.4.2005 (t-off). „Fear is among the greatest motivators“, kommentierte die Cable Datacom News bereits im Februar 1998 die auslösende Kraft für den Wettbewerb zwischen Telefongesellschaften (Telcos) und TV-Kabelnetzbetreibern in Nordamerika.

    Genau diese Angst, zur Sicherung der eigenen Marktstellung in die Infrastrukturaufrüstung investieren zu müssen, fehlte bislang in Deutschland. Und so gibt es hierzulande bis heute nur regional sehr begrenzten Wettbewerb zwischen Telefon- und Kabelnetz. Die KabelBW ist als eine der positiven Ausnahmen zu nennen, während dagegen das Investitionsprogramm von Kabel Deutschland (KDG) völlig enttäuschend blieb. Für die KDG Anteilseigner war es lukrativer, ihrem Unternehmen Kapital zu entziehen und so Kasse zu machen. Und auch die mittelständischen Kabelbetreiber auf der Netzebene 4 wirkten faktisch als Bremsklotz. Besonders geschützt vom Bundeskartellamt können sie bis heute hohe Monopol- Renditen erwirtschaften und diese Gewinne dann aus dem System entnehmen.

    Da kann Bundeswirtschaftsminister Clement den unbefriedigenden Wettbewerb zwischen Telefon- und Kabelnetz beklagen, soviel er will. Ändern wird sich dadurch kaum etwas. Selbst dann nicht, wenn man das terrestrische Digitalfernsehen (DVB-T) wieder abschaffen, gesetzlich eine sofortige Zwangsdigitalisierung beim Kabel-TV vorschreiben würde oder gar für die Teilnehmeranschlußleitungen (TAL) der Telekom Mondpreise als Mietentgelt genehmigte. Auch wenn das im Sinne so mancher Lobbyisten wäre.

    Völlig anders hingegen, wenn die Kabelnetzbetreiber angesichts der sich abzeichnenden Fernsehversorgung via ADSL2+ plötzlich um ihre bequeme Marktstellung fürchten müssen. Der vom Bundesminister gewünschte Wettbewerb liefe dann von ganz alleine an.

    [26.08.1996: TV via Internet – Technische Entwicklung überholt deutsche Regulierungsbemühungen]  (t-off)
    [24.02.1998: Telcos unite to attack residential high-speed data market]  (CABLE DATACOM NEWS)



    RegTP-Beirat fordert mehr Anstrengungen für Breitbandversorgung

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 22. April 2005, 15.30 Uhr MEZ (Internet-Politik). [Original]

    DÜSSELDORF. Für eine flächendeckende Breitband- Versorgung in Deutschland hat der Beirat der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) die verstärkte Nutzung von Alternativtechniken zu den dominierenden Zugängen gefordert. Hier solle die Telekommunikationsindustrie größere Anstrengungen unternehmen, erklärte das aus Vertretern von Bundestag und Bundesrat bestehende Gremium am Freitag. Besonders die Fernsehkabelnetze hätten noch ein weitgehend ungenutztes Potenzial. Wichtig sei es zudem, Rahmenbedingungen für den Breitbandzugang über Funkverbindungen zu schaffen.

    Der Beirat äußerte Besorgnis darüber, dass Deutschland bei der Durchdringung mit Breitbandanschlüssen zur schnellen Nutzung des Internets international nicht vorn liegt. Es müsse das gemeinsame Ziel von Bund und Ländern sei, hier einen Spitzenplatz zu erreichen. Der Ausbau solle auch in den Gebieten vorangetrieben werden, die nicht via DSL versorgt werden könnten. Hier gelte es, zusätzlich zur Förderung alternativer Techniken Konzepte zu entwickeln, um die dort bestehenden Glasfaserleitungen breitbandfähig zu machen.

    Die Deutsche Telekom investierte den Angaben zufolge rund 230 Mio EUR in ihr DSL-Netz, um 350 neue Anschlussbereiche mit rund 380.000 Kunden zu erschließen. Ende 2004 sei DSL in 6.687 von 7.904 Anschlussbereichen verfügbar gewesen, was einer Erhöhung der Durchdringungsrate um einen Punkt auf 91 % entspreche. Für den Ausbau der restlichen 9 % wäre nach Darstellung der Telekom der gleiche finanzielle Aufwand nötig wie für die bisherige Erschließung, teilte der Beirat mit.



    Glasfasern sind ein Reich der Finsternis

    Aus:
    Heise-Newsticker, 23. April 2005, 13.00 Uhr MESZ (Backbones). [Original]

    [Dieser Artikel ist im Rahmen von "Gold vergraben..." archiviert]

    [00.04.2005: Die Infrastruktur des Internet]  (c't 7/2005, Seite 88)



    Regulierer will DSL-Markt öffnen

    Aus:
    Heise-Newsticker, 25. April 2005, 13.45 Uhr MESZ (Breitband-Internet). [Original]

    BONN (tol/c't). Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) will in zwei bislang unregulierte Branchenbereiche eingreifen. Sowohl der DSL-Markt als auch die Mobilfunkbetreiber müssen sich bald auf Vorgaben gefasst machen. So soll sich die Deutsche Telekom im DSL-Geschäft für ihre Wettbewerber stärker öffnen. Gegenüber dem Handelsblatt sagte RegTP- Präsident Matthias Kurth, dass vieles dafür spreche, mit regulatorischen Instrumenten dafür zu sorgen, dass die Telekom für ihre Konkurrenten einen Bitstream- Zugang anbietet.

    Mit diesem Vorprodukt, das es in anderen EU-Mitgliedstaaten bereits gibt, könnten die Wettbewerber selbst DSL-Anschlüsse vermarkten. In der Folge könne sich der Markt besser entwickeln und es werde mehr Chancengleichheit geschaffen. In Deutschland gehen 17 % der Haushalte per DSL ins Netz, in Korea und Japan sind es bereits mehr als 70 %. Kurth dämpfte jedoch die Erwartung, dass reine DSL-Anschlüsse, die ohne einen Telefonanschluss vermarktet werden, preisgünstiger sein werden, da die Anschlusskosten weiterhin bestünden.

    Die angekündigte Regulierung des DSL-Markts kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem der weitere Ausbau von DSL nur noch mit erheblichen Investitionen möglich ist. So hatte der Beirat der Regulierungsbehörde am Freitag [22.4.2005] einen Bericht der Deutschen Telekom AG zur Verbesserung der DSL-Verfügbarkeit begrüßt, wonach 2004 die DSL-Verfügbarkeit der Festnetzkunden von 90 auf 91 % gesteigert werden konnte. Für den Ausbau der restlichen 9 % mit DSL-Anschlüssen sei nun aber der gleiche finanzielle Aufwand notwendig wie für den bisherigen Ausbau von 91 % der Bundesrepublik.

    Nach Ansicht des Beirates liegt ein wesentlicher Grund für die Versorgungslücke mit Breitband-Internet in den Gebieten, in denen Glasfaser- anstelle von Kupferleitungen verlegt wurden. Der Beirat fordert daher, neben DSL verstärkt alternative Zugangstechnologien wie Kabel und Funktechnologien wie WiMAX zu berücksichtigen. Die Bundesregierung will Mitte Juni einen Atlas vorstellen, der über die aktuellen regionalen Versorgungssituationen mit Breitband- Internet Auskunft gibt.

    Die RegTP will auch für niedrigere Gebühren bei Anrufen vom Festnetz ins Mobilnetz sorgen. Kurth forderte in Deutschland eine Anpassung an die europaweite Entwicklung der sinkenden Preise. In ihrer Untersuchung stellte die Behörde fest, dass die Mobilfunkbetreiber T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 über eine "erhebliche Marktmacht" gegenüber Festnetzbetreibern verfügten. Für die Weiterleitung ins Mobilfunknetz verlangten die Unternehmen 14 Cent/Minute, während sie für die gleiche Leistung aber an die Festnetzbetreiber nur 1,5 Cent zahlen. Wahrscheinlich wird die Regulierungsbehörde diese so genannten Terminierungspreise kontrollieren, wenn Beschwerden vorliegen. Eine Vorab-Genehmigung wird derzeit nicht erwogen.



    Deutsche Telekom gegen Regulierung des Breitbandmarktes

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 26. April 2005, 11.59 Uhr MESZ (Breitband-Internet). [Original]

    HANNOVER (Dow Jones/vwd). Die Deutsche Telekom AG, Bonn, hat ihre ablehnende Haltung gegenüber einer strikten Regulierung des Breitbandmarktes und der Internet- Telefonie bekräftigt. Das Erreichen einer attraktiven Kapitalrendite werde deutlich erschwert, wenn der bisherige Regulierungskurs in vollem Umfang auf solche neuen Bereiche übertragen werde, sagte der Vorstandsvorsitzende Kai-Uwe Ricke am Dienstag [26.4.2005] auf der Hauptversammlung in Hannover.

    Während in den USA den Entwicklungen freien Lauf gelassen werde, diskutiere man in Deutschland die Anwendung "harter Regulierungskonzepte" auch für die neuen Märkte. So solle die Telekom gezwungen werden, ihren Wettbewerbern möglichst jede gewünschte Vorleistung zu niedrigen Preisen bereitzustellen. Offenbar mit Blick auf die Politik sagte Ricke, wer Innovationen fordere, der müsse auch die Rahmenbedingungen schaffen, dass sich die hohen Investitionen auch rechneten.

    Statt eines Kommentars:

    „Wir haben eine Regulierungsstrategie“

    In einem Redebeitrag ging RegTP-Präsident Kurth bereits am 30. September 2003 auf das bestehende Regulierungskonzept ein:

    „Sie sehen, wir haben eine Regulierungsstrategie. Die Strategie läuft darauf hinaus, Infrastruktur- Investitionen zu begünstigen, Abhängigkeiten der Wettbewerber von der Telekom schrittweise zu reduzieren und nur noch dort zuzukaufen, wo es möglicherweise schwierig ist, das Netz der Telekom zu substituieren, was auch volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Und das ist z. B. der Anschlußbereich in weiten Teilen Deutschlands. Da besteht vielleicht ein teilweises natürliches Monopol.

    Wir wollen die vorhandenen Infrastrukturen ausbauen, ergänzen und ersetzen, aber wir wollen auch die Möglichkeit des Zukaufens. Übrigens nicht zu Bedingungen, zu denen das Unternehmen Deutsche Telekom Verluste machen würde. Die regulierten Preise sind kostendeckende Preise und beinhalten einen angemessenen Gewinn, der von 20 % Eigenkapitalverzinsung vor Steuern ausgeht, was etwa 8 % nach Steuern entspricht.

    Das Bundeskartellamt hielt bei den Stromerzeugern bisher nur ca. 4,8 % nach Steuern für angemessen (Zehn-Jahres-Durchschnitt der Umlaufrendite festverzinslicher, inländischer Wertpapiere). Da sehen Sie, daß wir im Hinblick auf Risiken und Investitionen durchaus großzügiger sind. Und jeder regulierte Preis enthält diesen Gewinnzuschlag. Mit dem kann man keinen Verlust machen, übrigens auch nicht mit Resale- Vorleistungspreisen, die wir noch nicht festgelegt haben.“



    Kabelprogramme sollen verschlüsselt werden

    [Ed: Zwangsverschlüsselung = Abschied vom Rund-Funk im Kabel]

    Aus:
    Financial Times Deutschland, Hamburg, 29. April 2005, Seite xx (Fernsehen). [Original]

    Frei empfangbare Sender im Kabelfernsehen könnten künftig nur noch verschlüsselt ausgestrahlt werden. In diese Richtung laufen offenbar Verhandlungen des deutschen TV-Kabelkonzerns Kabel Deutschland (KDG) und der Fernsehanbieter RTL und Pro Sieben Sat 1.

    Wie Verhandlungsteilnehmer auf Seiten der Sender berichten, verlangt KDG, dass Zuschauer in digitalen Empfangsgeräten auch frei empfangbare Programme mit einer Codekarte freischalten müssen. KDG sagt, man bestehe auf der Verschlüsselung, um Schwarzseher zu ertappen: "Derzeit können wir nicht genau kontrollieren, wer unser Signal nutzt", so ein Sprecher.

    Tatsächlich geht es um mehr. In den Verhandlungen entscheidet sich für KDG und die Sender, nach welchen Geschäftsmodellen sie künftig arbeiten, wenn die TV-Übertragung zunehmend digital geschieht. "Es ist jetzt ein wichtiger Zeitpunkt, weil die Grundstrukturen für die digitale Welt gelegt werden", sagt eine Sprecherin von Pro Sieben Sat 1. KDG strebt danach, Pay-TV-Dienste zum Normalfall im Digital-TV zu machen, und bietet diese auch selbst an. Deshalb ist es für KDG von Vorteil, wenn jeder Zuschauer ein digitales Empfangsgerät mit Freischaltungskarte haben muss.

    Sender beharren auf Free-TV

    Die Sender beharren auf dem Free-TV. "Bei dem, was KDG im Augenblick anbietet, erscheint es nicht so, als ginge es darum, dass Free-TV dominiert", so die Pro-Sieben-Sat-1- Sprecherin. Allerdings sind die Sender den Informationen aus den Verhandlungen zufolge unter Umständen zur Verschlüsselung bereit. Im Gegenzug verlangen sie mehr Geld von KDG. Die Kabelfirma hat bereits im Grundsatz eingewilligt, dass sie die Sender künftig an den Einnahmen beteiligt, die sie bei den Zuschauern für Kabelanschlüsse und Programmpakete eintreibt.

    Überdies verlangen die Sender Zugriff auf die Kundendaten. Man spreche über "geteilte Endkundenbeziehungen", heißt es aus den Verhandlungen. Diese Beziehungen sind der eigentliche Wert für den Kabelnetzbetreiber. Wenn jeder Zuschauer eine Karte hat, kennt der Netzbetreiber jeden Zuschauer genau und kann versuchen, ihn für zusätzliche Angebote zu gewinnen: Für Pay-TV-Kanäle, Filme für geringes Geld im Einzelabruf (Pay-per-View), für Onlinezugänge und mehr.

    KDG-Eigner wollen Investoren locken

    Aus ähnlichen Gründen sind die Daten auch für die Sender wertvoll. Beide Anbieter basteln an Pay-TV-Kanälen und Pay-Per-View-Angeboten. Zudem könnten sie die Daten für Kooperationen mit Werbekunden nutzen. Die Beteiligten halten eine Einigung für möglich. "Wir rechnen noch im ersten Halbjahr mit einem Abschluss", sagt der KDG-Sprecher. Sendervertreter sind vorsichtiger. Aber auch sie sagen, man komme sich näher. KDG spürt die Ungeduld seiner Eigentümer, der US-Bank Goldman Sachs sowie der Finanzfirmen Apax und Providence. Diese hatten schon einmal den Börsengang verschoben. Bei einem zweiten Anlauf wollen sie mit der Hoffnung auf digitale Pay-TV-Angebote Investoren locken. Daher machen sie Druck.

    TV-Codierung: Signalstörung

    Verschlüsselte Fernsehsignale gibt es nicht nur beim Pay-TV. In Italien oder Österreich etwa werden auch die frei empfangbaren Sender im Digital-TV nur codiert ausgestrahlt. Jeder der Zuschauer braucht eine so genannte Smart Card, die freigeschaltet ist. Die deutschen Free-TV-Sender hingegen lehnen das bislang ab. ARD und ZDF haben sich in Verträgen mit den Kabelfirmen garantieren lassen, dass sie unverschlüsselt bleiben. Auch RTL und Pro Sieben Sat 1 müssen den Verlust von Reichweite fürchten, wenn sie nur gegen Freischaltung einer Codekarte zu empfangen sind. Netzbetreiber und Pay-TV-Anbieter hingegen wünschen sich eine ausnahmslose Verschlüsselung – auch bei der Übertragung über Satelliten.

    Rechteinhaber – etwa der Fußballverband Fifa und seine Agentur Infront – drängen ebenso auf Verschlüsselung. Bisher können Zuschauer in Nachbarländern Spiele etwa im deutschen Free-TV verfolgen, auch wenn Infront sie dort an Pay-TV-Betreiber verkauft hat. Wenn verschlüsselt würde, bliebe der Bildschirm schwarz. Infront könnte für Pay-TV-Rechte mehr verlangen.

    Für Kabelfirmen und unter Umständen auch Privatsender liegt der Vorteil der Zwangsverschlüsselung in der Kundenbeziehung. Sie könnten dann auch Free-TV-Seher adressieren, und diese könnten ohne weitere technische Maßnahmen in Bezahlangebote gelockt werden. [mehr]



    Telekom muss Teilnehmeranschlüsse günstiger an Wettbewerber vermieten

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 29. April 2005, 9.57 MESZ (Telekommunikation). [Original]

    BONN. Die Deutsche Telekom muss ihre Teilnehmeranschlüsse günstiger an ihre Wettbewerber vermieten. Wie die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) am Freitag in Bonn mitteilte, wird der Preis für die so genannte "letzte Meile" rückwirkend zum 1. April um knapp 10 % auf 10,65 Euro pro Monat gesenkt. Der Tarif ist bis zum 31. März 2007 befristet.

    Die Kosten für den Erhalt der Netze seien günstiger geworden, begründete ein RegTP-Sprecher die Entscheidung. Daher sei auch der Preis für die "letzte Meile" angepasst worden. Bei der Telekom war vorerst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. RegTP-Chef Matthias Kurth sieht die Entscheidung seines Hauses als "Signale für die Förderung des Wettbewerbs und der Breitbandinfrastruktur in Deutschland".

    Das Bonner Unternehmen muss sich alle zwei Jahre die Entgelte für die Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) von der RegTP genehmigen lassen und hatte wie schon in den Vorjahren eine Anhebung auf 17,40 Euro beantragt. Gegen den Beschluss der Behörde kann der Konzern Einspruch erheben, der allerdings keine aufschiebende Wirkung hat.

    Mit der Vermietung von Teilnehmeranschlussleitungen soll der Wettbewerb im Festnetzgeschäft forciert werden. Ende 2004 hatten Telekom- Konkurrenten rund 2 Millionen TAL gebucht. Nach Einschätzung der Regulierungsbehörde werden die Wettbewerber in diesem Jahr eine Million weitere Anschlüsse bei dem Bonner Konzern anmieten. [RegTP-Pressemitteilung]



    Verizon Wins MCI With $8.54 Billion Deal

    Verizon Wins Three-Month Bidding War for MCI With $8.54 Billion Deal After Qwest Drops Out.

    Aus:
    Yahoo Finances, 3. Mai 2005, 3.12 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    NEW YORK. The three-month bidding war for long-distance provider MCI ended Monday as Qwest dropped out after MCI agreed to an $8.54 billion deal with Verizon and rejected a higher-priced offer from Qwest for the fourth time.

    The price tag for MCI Inc. ended up about 25 percent higher than what Verizon Communications Inc. originally agreed to pay to acquire the phone company formerly known as WorldCom.

    But it is still 13 percent less than the $9.85 billion offered by Qwest Communications International Inc. in what became the biggest telecom bidding war since 1999 – when Denver-based Qwest outgunned Global Crossing Ltd. to acquire the Baby Bell U S West during the technology bubble. Throughout the bidding process, MCI directors suggested they were troubled by Qwest's $17.3 billion in debt.

    Shares of MCI fell 3 percent Monday, dropping them below the price of at least $26 per share Verizon agreed to pay on Monday. Qwest had offered $30 a share in cash and stock.

    Verizon hasn't said whether it plans to continue using the MCI brand name, but the takeover will keep Verizon on more equal footing with SBC Communications Inc., the San Antonio-based phone company whose $16 billion deal to acquire AT&T Corp. set off the scramble for MCI in late January.

    The buyouts of AT&T and MCI highlight the unsustainability of long-distance services as a standalone business. Nevertheless, both companies come with vast fiber-optic networks and valuable corporate clients that will transform SBC and Verizon into national and international players, firmly establishing them as the two dominant companies in the traditional U.S. phone industry.

    The deals also signal an end to a two-decade battle that started with the 1984 breakup of the national Bell monopoly into eight rival phone companies: AT&T and seven Baby Bells. Since 1997, four of those companies have been reintegrated into SBC and two others combined into what is now Verizon. The two remaining independents are Qwest and BellSouth Corp.

    While consumer advocates bemoan the consolidation of power as a threat to competition, the telephone business is beset by price pressure from non-traditional rivals. Chief among these are cell phones and Internet-based calling from cable TV companies and others.

    Just last month, SBC cut the price for unlimited local and long-distance calls to $40 a month, plus $10 to $15 in taxes and fees. The cut from $49 a month takes a big chunk out of the savings one might find with Internet-based services, which are typically priced from $20 to $40 a month.

    Verizon Wireless and SBC's partly owned Cingular Wireless also are the two largest cellular businesses in the nation. But a third recent deal in the telecom industry, the $35 billion merger between Sprint Corp. and Nextel Communications Inc., amounts to a huge bet that wireless technology is all that's needed to compete rather than physical phone lines connected to homes and offices. As part of the deal, Sprint is getting rid of its local phone business.

    SBC is paying nearly twice as much for AT&T in terms of overall price. But thanks to the bidding war, Verizon is paying up to 50 percent more in relative terms for MCI, a company of much smaller size, revenue and profit than AT&T.

    MCI agreed to the new Verizon deal slightly more than a week after it MCI tentatively threw its support behind the latest Qwest bid. But it stopped short of accepting that offer and Verizon was given a week to respond with an improved proposal.

    Verizon ended the bidding by increasing its bid from $23.10 per MCI share to at least $26. MCI investors are now slated to receive $5.60 in cash, the same as in Verizon's prior bid, and at least $20.40 worth of Verizon stock for each share of MCI. The stock payment may be worth more if Verizon's share price rises by the time the deal closes.

    Both MCI and New York-based Verizon stressed that the takeover will protect the interests of MCI investors by providing greater comfort for MCI's valuable base of corporate customers. "A large number of MCI's most important business customers had indicated that they prefer a transaction between MCI and Verizon rather than a transaction between MCI and Qwest," MCI's statement said.

    Qwest bristled at that, as well as the MCI board's persistent assertions that Qwest's finances and business prospects were such a worry that a lower-priced deal with Verizon made more sense. "By accepting a lower offer, without even contacting Qwest, and by reportedly allowing Verizon to instruct MCI to impugn Qwest, it is only fair to conclude that MCI is more interested in bending to Verizon's will than serving its shareholders," a Qwest statement said. "It is no longer in the best interests of shareowners, customers and employees to continue in a process that seems to be permanently skewed against Qwest."

    A spokesman for Qwest said the decision was "final," making it unlikely hedge funds and other investors will be able to ride the bidding war any higher. In fact, Monday's drop in MCI's share price could be a sign that short-term players have begun heading for the exits.

    MCI shares fell 84 cents to $25.70 in Nasdaq trading. Verizon's shares also fell, sliding 83 cents, or 2.3 percent, to $34.97 on the New York Stock Exchange. Qwest shares rose 5 cents, or 1.5 percent, to $3.47 on the NYSE. [mehr]

    [09.05.2005: Qwest hakt MCI-Übernahme noch nicht ab]  (HEISE-NEWSTICKER)



    SBC und Verizon geben den Ton an

    Nach einer Konsolidierungsphase dominieren zwei Konzerne den US-Telekommunikationsmarkt. Innerhalb von vier Monaten haben Übernahmen die Strukturen am US-Telekommunikationsmarkt komplett verändert, die zuvor zwanzig Jahre lang bestanden hatten. Der Zusammenschluss von MCI und Verizon Communications markiert den Schlusspunkt einer Aufteilung des Marktes in Ferngesprächsanbieter und regionale Telekomgesellschaften, die so genannten Baby Bells.

    Aus:
    Handelsblatt, Düsseldorf, 6. Mai 2005, 7.20 Uhr MESZ (IT + Medien). [Original]

    DÜSSELDORF (slo/wsj). Künftig dominieren die beiden Konzerne Verizon und SBC Communications den Festnetzmarkt. SBC übernahm im Februar den Ferngesprächsanbieter AT&T, aus dessen Aufspaltung die lokalen Baby Bells vor gut zwanzig Jahren hervorgegangen waren. Die Kombination SBC/AT&T kommt nach Angaben der Marktforscher der Yankee Group auf einen Umsatzanteil von 26 % im Geschäft mit Firmenkunden. Verizon/MCI erreicht 28 % Marktanteil.

    Ähnlich sind die Anteile am Privatkundenmarkt. Die nächstgrößeren Konkurrenten, Bell South und die im Kampf um MCI unterlegene Qwest, kommen jeweils nur auf 11 % und weniger. Verizon und SBC beherrschen mit ihren Töchtern Verizon Wireless und Cingular zudem mehr als die Hälfte des US-Mobilfunkmarktes.

    Durch die Konsolidierung beginnt eine neue Ära auf dem US-Markt, für die einige Analysten verwegene Vergleiche parat haben: Als Ergebnis des ersten Weltkriegs hätten sich lokale Anbieter und Ferngesprächskonzerne gegenübergestanden, sagt der Telekommunikationsanalyst der Beratungsfirma Precursor, Scott Cleland. Jetzt beginne sozusagen der zweite Weltkrieg, in dem Telekomgesellschaften, Fernsehkabelnetzbetreiber und Technologiefirmen gegeneinander anträten.

    Hinter den jüngsten Übernahmen stehen in erster Linie zwei Faktoren: Wegen einer Regulierungsentscheidung war es für die Ferngesprächsanbieter MCI und AT&T zu teuer geworden, ihren Privatkunden Gesamtangebote aus Orts- und Ferngesprächen anzubieten [Ed: denn anders als in Deutschland sind in den USA sämtliche Ortsnetztelefonate bereits mit der monatlichen Anschlußgrundgebühr abgegolten, die Kunden telefonieren im Ortsnetz praktisch umsonst. Für die bisherigen Ferngesprächsanbieter ist es deshalb schwierig, im Ortsnetz auf Resale-Basis den Kunden erheblich attraktivere Angebote zu unterbreiten und so als Ortsnetzwettbewerber Fuß zu fassen]. Deswegen sowie durch die steigende Popularität von Mobiltelefonie und E-Mail-Kommunikation verloren sie Umsatz und wurden zu Übernahmekandidaten.

    Parallel dazu setzten Kabelnetzbetreiber, die ins Telefoniegeschäft eingestiegen waren, den lokalen Telefongesellschaften zu. Diese suchten daher neue Einnahmequellen. Mit der Übernahme von MCI und AT&T steigen Verizon und SBC jetzt im großen Stil ins Geschäftskundensegment ein, das bei beiden als unterentwickelt galt.

    Analysten erwarten nun, das auf Geschäftskunden höhere Preise zukommen. "Große Unternehmen waren es gewohnt, Jahr für Jahr zu günstigeren Tarifen zu telefonieren," sagt Nick Wray von der Beratungsfirma Control Point Solutions. "Das sollten sie nicht mehr erwarten." Durch die Übernahmen bekommen SBC und Verizon zudem ein Fernleitungsnetz. Damit könnten die Unternehmen ihre Pläne, Fernsehen über das Internet anzubieten, beschleunigen, sagte David Dormann, Chef von AT&T.

    Die ursprünglich regionalen Telefongesellschaften wollen ähnlich wie die Fernsehkabelgruppen Cox und Comcast künftig Telefonie, Internet und TV zugleich anbieten und stecken Milliarden von Dollars in die Aufrüstung ihrer Netze.

    Neue Technologien wie das Telefonieren über das Internet und die drahtlose Funktechnik Wimax erlauben es jetzt aber auch branchenfremden Anbietern, ins Telekomgeschäft einzusteigen. "Wir beobachten, dass Unternehmen aus der Medienbranche und der Unterhaltungsindustrie, Hardware- und Softwarehersteller sich dafür interessieren", sagte Raul Katz von der Beratungsfirma Adventis. Neueinsteiger würden die nächste Phase in der Entwicklung des Telekommarktes bestimmen.

    Das wiederum könnte eine neue Konsolidierungswelle auslösen: "Wenn Technologie es einem ermöglicht, in Bereichen zu konkurrieren, die einem vorher verwehrt waren, und wenn man Produkte jetzt deutlich günstiger anbieten kann, dann verändert das die Märkte und die Konsumenten", sagt Analyst Cleland von Precursor.



    French Telecom Operators Announce Tie-Up

    Cegetel Says It Will Merge With Rival Neuf Telecom to Create Telecommunications Operator.

    Aus:
    Yahoo Finances, 11. Mai 2005, 18.38 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    PARIS. Vivendi Universal SA unit Cegetel said Wednesday it will merge with rival Neuf Telecom SA to create France's second-largest fixed-line telecommunications operator behind former monopoly France Telecom SA. With this move, Vivendi effectively exits the fixed-line telephone market in France, swapping its majority holding in Cegetel to a minority stake in the merged entity.

    The deal is also the latest sign of consolidation in France's market for high-speed Internet services, following Telecom Italia's decision last month to acquire Liberty Surf. Cegetel posted a 75 million euros ($97 million) loss last year. The presence of nine high-speed Internet providers has made France Europe's most competitive broadband market. The merged entity will be called Neuf Cegetel and will be headed by Neuf Telecom's current chairman and CEO, Jacques Veyrat.

    Vivendi's majority-owned mobile and fixed-line telecoms unit SFR-Cegetel will own 28 percent of the new operator. Neuf Telecom's largest shareholder, trading and orange juice group Louis Dreyfus et Cie, will also own 28 percent. Vivendi's SFR-Cegetel currently owns 65 percent of Cegetel.

    By the end of 2007, the companies said they aim to generate an operating profit – or earnings before interest, taxes, depreciation and amortization – equal to 20 percent of revenue and more than double their high-speed Internet customer base to 2 million. It expects free cash flow beginning next year.

    At the end of March, the companies had a combined 850,000 subscribers to broadband services, which homes and offices are increasingly turning to for Internet, phone and television. The companies also said they seek to be the largest seller of wholesale access to rival Internet service providers – a business they estimate will be worth over 3.3 billion euros ($4.3 billion) in 2007. Cegetel and Neuf Telecom said they expect to generate 2.8 billion euros ($3.6 billion) in combined revenue in 2005.

    Analysts say the consolidation will ease pricing competition among the largest players, but put pressure on smaller alternative operators like Deutsche Telekom's Club Online to either speed up their investments or seek acquisitions in order to keep market share. "The size criterion for players is becoming crucial for this market," the companies said in a statement.



    EU-Kommission: RegTP soll alle Terminierungsentgelte regulieren

    RegTP prüft EU-Forderung nach Regulierung bei Anruf-Entgelten

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 17. Mai 2005, 13.06 Uhr MESZ (TK-Regulierung). [Original 1] [Original 2] [Original 3]

    BRÜSSEL. Die EU-Kommission hat die deutsche Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) aufgefordert, bestimmte Entgelte der Genehmigungspflicht zu unterwerfen, die kleinere Anbieter von der Deutschen Telekom AG fordern. Dabei handelt es sich um so genannte Terminierungsentgelte, die ein Telekom-Unternehmen von einem anderen für die Herstellung einer Verbindung in sein Netz erhebt. Die RegTP hatte entschieden, dass die Terminierungsentgelte der kleineren Konkurrenten der Deutschen Telekom AG keiner Regulierung unterliegen sollen.

    Die EU-Wettbewerbskommissarin Neeli Kroes forderte die Behörde jetzt auf, diese Praxis aufzugeben und begründete dies mit Zweifeln daran, dass der Markt für Rufterminierung in alternativen deutschen Festnetzen in der Praxis tatsächlich funktioniere. Eine wirksame Regulierung könne zu niedrigeren Preisen für die Verbraucher und zu Rechtssicherheit für die Diensteanbieter führen, erklärte sie am Dienstag.

    Eine Frist für die Rücknahme der Entscheidung der RegTP setzte die Kommission nicht. Einer ihrer Mitarbeiter ließ aber durchblicken, dass die Brüsseler Behörde erwartet, dass die deutsche Seite binnen weniger Monate eine neue Analyse vorlegt. Deutschland droht anderenfalls ein Vertragsverletzungsverfahren.

    Für die Deutsche Telekom ändert sich durch das Vorgehen der Kommission zunächst nichts. Kroes sieht das Unternehmen vielmehr benachteiligt, weil die Entgelte für die Zustellung von Anrufen im Festnetz nicht für alle vorab reguliert werden, sondern nur jene der Telekom. Sie stützt sich bei ihrem Vorgehen auf Artikel 7 der EU-Richtlinie für Kommunikationsnetze und -dienste. Dieser sieht eine ex-ante-Regulierung nur in solchen Märkten vor, in denen kein wirksamer Wettbewerb herrscht.

    Die RegTP hat nach Brüsseler Darstellung 54 einzelne Märkte für die Zustellung von Anrufen in öffentlichen Telefonnetzen an festen Standorten in Deutschland festgestellt. Zwar hätten diese Betreiber – 53 plus die Telekom – jeweils einen Marktanteil von 100 % im eigenen Netz, allerdings besäßen sie im Gegensatz zu dem früheren Monopolisten keine "beträchtliche Marktmacht". Die deutsche Behörde verzichtete deshalb für sie auf eine vorgreifende Regulierung.

    Die Konkurrenten der Telekom hätten zwar bei Anschlüssen im Festnetz zusammen nur einen Marktanteil von 10 %, so die Kommission. Weil sie jedoch auf ihrem jeweiligen Netz ein Monopol besäßen, bezweifeln die EU-Wettbewerbskontrolleure, dass bei der Anrufzustellung in die Netze der anderen Anbieter tatsächlich Wettbewerb herrscht. Sie befürchten vielmehr, dass die Wettbewerber ihre Marktmacht ausnützen und höhere Zustellungsentgelte verlangen könnten. Die Telefongebühren könnten für Verbraucher deshalb steigen.

    So hätten die Telekom-Konkurrenten die Möglichkeit bekommen, Preisaufschläge von bis zu 25 % zu erheben, kritisierte der Mitarbeiter von Kroes. Es reiche daher nicht aus, in einzelnen Streitfällen "ad hoc" einzugreifen, sondern es müsse vorab wie bei der Deutschen Telekom regulierend eingegriffen werden. Dies verschaffe mehr Rechtssicherheit und Transparenz und fördere somit Wettbewerb und Investitionen, meinte die Brüsseler Behörde.

    Die Deutsche Telekom dagegen sei gezwungen, den Zugang zu den Anschlüssen der Teilnehmer bei jedem einzelnen alternativen Anbieter zu kaufen, was ihre Macht als Käufer "beträchtlich schwächt", wie es weiter hieß. Weil zudem ihre Zugangsgebühren vorab reguliert würden, werde dem Unternehmen ein weiteres Verhandlungsinstrument genommen.

    Die RegTP ist nach Angaben der Kommission die bislang einzige nationale Behörde in der EU, die den alternativen Anbietern keine große Marktmacht attestierte und deshalb auf eine Vorab- Regulierung verzichtete. Die Kommission ist gemäß der Richtlinie befugt, gegen die Entscheidung eines nationalen Regulierers ein Veto einzulegen und auf eine Änderung zu dringen.



    T-Com testet VDSL für Breitbandanschlüsse

    Aus:
    Heise-Newsticker, 19. Mai 2005, 13.16 Uhr (Breitband-Internet). [Original]

    HANNOVER (jk/c't). Ab Sommer sollen Kunden der Telekom in Hannover und zwei weiteren Großstädten Breitbandanschlüsse mittels VDSL (Very High Data Rate Digital Subscriber Line) testen können. Neben dem Ausbau der T-DSL-Angebote per ADSL2+ auf 16 MBit/s will die Telekom-Festnetztocher T-Com dann über VDSL Übertragungsraten von bis zu 25 MBit/s realisieren.

    Noch Ende 2003 hatte die Telekom jedwede Pläne zum Einsatz von VDSL, um etwa auch mit Glasfaser verkabelte Gebiete in Ostdeutschland per Breitbandzugang anbinden zu können, dementiert. Das bei T-DSL bislang genutzte ADSL funktioniert nur in Kupferkabel-Netzen und lässt sich nicht auf die Glasfasertechnik übertragen. Bei VDSL wird allerdings ebenfalls ein Kupferkabel auf der Anschlussleitung zum Teilnehmer eingesetzt, die Zuführung bis zum Outdoor- DSLAM (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) kann über Glasfaser erfolgen.

    Von Infineon gibt es beispielsweise VDSL-Chips für Bandbreiten bis zu 50 MBit/s symmetrisch oder 70 MBit/s im Downstream und 40 MBit/s im Upstream. Allerdings gilt auch bei VDSL, dass mit steigender Leitungslänge die erzielbare Datenrate deutlich abnimmt. Die hohen Raten sind nur bis zu einer Leitungslänge von 500 Metern erreichbar; bei einer Kabellänge von vier Kilometern sind hingegen nur noch 4 MBit/s zu erwarten. Um möglichst hohe Datenraten zu erzielen, stellt man die Verbindung mittels Kupferleitung beispielsweise zu einem Hausverteiler (Fiber-to-the-basement, FTTB) oder einen Verteiler an der Straße (Fibre-to-the-curb, FTTC) mit DSLAM her, der dann die Anbindung zum Backbone per Glasfaserleitung weiterführt.



    Kabel Deutschland setzt auf Telefonie

    Aus:
    Heise-Newsticker, 20. Mai 2005, 9.07 Uhr MESZ (Cable). [Original]

    MÜNCHEN (tol/c't). Der führende deutsche TV-Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) plant im großen Umfang den Einstieg in den Telefonmarkt. "Der Test zur Telefonie über das TV-Kabel in Leipzig ist erfolgreich verlaufen. Jetzt planen wir auf Grund der positiven Erfahrungen, unser Internet- Angebot durch Telefonie zu ergänzen", sagte Christian Dahlen, Leiter der KDG-Internetaktivitäten, der Financial Times Deutschland.

    Mit dem Angebot von Telefonaten über das TV-Kabel folgt KDG der Strategie seiner kleineren Wettbewerber Ish aus Nordrhein- Westfalen und Kabel Baden- Württemberg. Die Unternehmen bieten ihren Kunden bereits seit längerem zu ihren Internetanschlüssen via TV-Kabel auch Telefonate an. Der Einstieg des mit knapp 10 Millionen Kunden mit Abstand führenden Kabelanbieters in den Markt für Telefonate bringt die Deutsche Telekom in ihrem Festnetz weiter unter Druck.

    "Die Verkaufszahlen in Leipzig haben unsere Erwartungen mehr als erfüllt. In fünf Wochen haben wir knapp 1000 Kunden für Telefonate über das TV-Kabel gewonnen. Das hätten wir nicht so schnell erwartet", sagte Dahlen. Bis Jahresende werde KDG nun in allen Städten, in denen das Kabelnetz bereits für Internetzugänge aufgerüstet ist, auch Telefonate anbieten. "Das sollen Ende des Jahres mindestens 15 Städte sein, 2006 ist nochmals mindestens die gleiche Zahl geplant", sagte der KDG-Manager. Die hierfür nötigen Investitionen seien in den Budgetplänen bereits berücksichtigt. Dabei visiere KDG neben Ballungszentren auch diverse mittelgroße Städte an. Denn dort lohnt sich wegen der geringeren Kundenzahl der Netzausbau für DSL-Internetanbieter weniger.

    Internetfirmen wie United Internet und Freenet versuchen bereits, Kunden zu locken, indem sie günstige Telefonate per Internet anbieten. Zuletzt hatte United darüber hinaus mit einer starken Preissenkung den Konkurrenzkampf weiter angefacht. "Wir werden unsere Preise für den Internet- Zugang ebenfalls anpassen", sagte KDG-Manager Dahlen. Auch ein Ish-Sprecher kündigte auf Nachfrage für Juni eine neue Preisoffensive an.



    Telenor expands into Sweden and Denmark

    Aus:
    Financial Times, 23. Mai 2005, Seite ?? (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    OSLO. Telenor, Norway's largest telecommunications operator, on Monday made a bold expansion into neighbouring Scandinavian countries by buying Sweden's Bredbadsbolaget and Denmark's Cybercity for SKr6bn ($820m) and DKr1.4bn ($240m) respectively.

    The move, which follows last year's inter-Scandinavian bidding war for Sweden's Song Networks, reflects the growing importance of sophisticated broadband networks to former monopoly operators. "The companies add scale and offer substantial synergy to our Nordic operations. Broadband is an important distribution channel for future voice and content services, and we are well positioned for the high broadband growth in the Nordic region," said Morten Karlsen Sorby, Telenor executive vice president.

    Telenor said the deal, which was agreed by shareholders of both companies, would provide future cost savings of NKr2.5bn. Bredbandsbolaget is the second largest provider of broadband services in Sweden with 335,000 customers, representing a 24 per cent market share. It operates an all-IP fiber and DSL network, launched Voice-over-IP in 2003, and currently serves some 80,000 voice customers.

    Cybercity, with 90,000 customers and an 8 per cent market share, is Denmark's third-largest supplier of broadband services. Covering 70 per cent of Denmark with its own DSL infrastructure, the company focuses on the high-end residential, home office and SME segments.

    Bredbandsbolaget and Cybercity will continue to operate under their current brands. Both acquisitions are expected to be completed during June 2005, subject to approval from the Swedish and Danish competition authorities.



    Telekom beantragt höhere Einmalpreise für "letzte Meile"

    Aus:
    Yahoo Finanzen, 25. Mai 2005, 11.15 Uhr MESZ (Telekommunikation). [Original]

    DÜSSELDORF. Die Deutsche Telekom AG fordert von ihren Wettbewerbern erheblich mehr Geld für die Überlassung und Kündigung von Telefon-Hausanschlüssen. Ein entsprechender Antrag wurde bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post gestellt, wie der Bonner Konzern am Mittwoch Dow Jones Newswires bestätigte. Gleichzeitig beantragte der Ex-Monopolist höhere Einmalentgelte für das so genannte Line-Sharing, bei dem alternative Anbieter nur den für die Datenübertragung nötigen Teil der "letzten Meile" zu den Haushalten nutzen. Auch die jeden Monat fällige Miete für diese Vorleistung soll nach dem Willen der Telekom wieder steigen.

    Die bisherigen Preise laufen nach einjähriger Gültigkeit Ende Juni aus. Der Regulierer bestätigte den Eingang der Anträge. Nach Auskunft der Telekom soll das Bereitstellungsentgelt für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) in der häufigsten Variante, der Übernahme durch einen Wettbewerber ohne Schaltarbeiten beim Kunden, um gut 54% auf 74,03 von 47,97 EUR steigen. Für die gleichzeitig nötige Kündigung des Anschlusses will der Bonner Konzern künftig 38,29 (19,95) EUR berechnen, eine Anhebung um fast 42%. Diese Preise hatte die Telekom bereits bei der letzten Runde vor einem Jahr beantragt, doch hatte der Regulierer damals deutliche Senkungen angeordnet.

    Ende April setzte die Bonner Behörde dann die TAL-Monatsmiete um knapp 10% auf 10,65 EUR herab. Für dieses wichtigste Vorprodukt hatten die Konkurrenten eine Verringerung auf unter 10 EUR gefordert, während die Telekom eine Erhöhung auf 17,40 EUR beantragte. Für die Miete beim Line-Sharing fordert sie nun eine Anhebung auf 4,77 von 2,43 EUR. Vor einem Jahr hatte sie die Reduzierung auf die jetzige Höhe durchgesetzt mit dem Argument, zur Erschließung des Breitbandmarktes die geringe Nachfrage nach diesem Vorprodukt ankurbeln zu wollen.

    Diese Erwartung habe sich aber nicht erfüllt; die Zahl der vermieteten Leitungen liege nur im vierstelligen Bereich, sagte ein Unternehmensprecher. Daher wolle man zurück auf ein Niveau, das auch aus Sicht des Regulierers kostenbasiert ist. Tragende Breitband-Vorprodukte seien aus Sicht der Telekom die TAL als zentrales Element für Anbieter, die vor allem auf eigene Infrastruktur setzten, und der Weiterverkauf von DSL-Produkten des Konzern bei stärker produktbasierten Wettbewerbern. Für das Line-Sharing, bei dem der hochbitratige Teil der TAL eine Rolle spielt, fordert die Telekom für die Anschaltung 71,23 (60,82) EUR und für die Kündigung 70,80 (62,92) EUR.

    Die Einmalentgelte sind aus Sicht der Wettbewerber mindestens so wichtig wie die Miete der kompletten und gesplitteten TAL selbst. Sie sehen in der anstehenden Entscheidung eine weitere Weichenstellung für die Entwicklung des deutschen Telekommunikationsmarktes. Entsprechend verlangten ihre zentralen Verbände Absenkungen der Anschaltungsgebühr und bekräftigten ihre Forderung nach Abschaffung der Kündigungsentgelte. Die bisherige Preishöhe habe die Akzeptanz des Line-Sharings verhindert. Telefonica Deutschland will beim Ausbau ihres Netzes gleichwohl stark auf diese Vorleistung setzen.

    Eine Sprecherin des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) sagte Dow Jones Newswires, man appelliere an den Regulierer, den mit der Senkung der TAL-Miete eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten und eine deutliche Reduzierung vor allem der Einmalentgelte bei TAL und Line-Sharing anzuordnen. Ein internationaler Vergleich habe gezeigt, dass Deutschland hier zu den teuersten Ländern in der EU zähle. Der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften (BREKO) erklärte, es zeige sich erneut die Linie der Telekom, den Wettbewerb durch überhöhte und nicht nachvollziehbare Kostenforderungen zu behindern. [mehr]



    Hamburg: wilhelm.tel kommt

    40.000 Haushalte in der Hansestadt wollen die Norderstedter mit Telefon, TV und Internet versorgen. Start mit Preisoffensive.

    Aus:
    Abendblatt, Hamburg, 27. Mai 2005, Seite xx (Wirtschaft). [Original]

    HAMBURG. Ein Erfolgsmodell aus Norderstedt soll jetzt auch auf Hamburg übertragen werden. Das hat sich der Telekommunikationsanbieter wilhelm.tel, eine Tochter der Norderstedter Stadtwerke, vorgenommen. Die Norderstedter bieten bereits seit Jahren Fernsehen, Telefon und Internet aus einem Kabel an – und das zu einem besonders günstigen Preis.

    "Wir wollen bis Jahresende 40.000 Hamburger Haushalte an unser Glasfasernetz anschließen", kündigt wilhelm.tel- Geschäftsführer Volker Hallwachs gegenüber dem Abendblatt an. Mit mehreren großen Wohnungsgesellschaften habe man bereits Verträge unterschrieben. Weitere hätten Interesse gezeigt. Hallwachs: "Das Kundenpotential liegt sogar bei 200.000." Und: "Wir wollen in Hamburg Marktanteile wie in Norderstedt erzielen." Dort versorgt wilhelm.tel 80 % der Einwohner.

    Der Vorstoß aus Schleswig-Holstein ist eine klare Kampfansage an Telekommunikationsanbieter wie HanseNet, die Deutsche Telekom, Arcor oder freenet. Aber auch ein Angriff auf Kabel Deutschland, den bundesweit größten TV-Kabelanbieter.

    Hintergrund: In Norderstedt hat wilhelm.tel innerhalb von fünf Jahren den Markt aufgerollt: 24 370 der rund 34.000 Haushalte beziehen ihre TV-Programme über wilhelm.tel – immerhin bis zu 160, und zwar unverschlüsselt [Ed: wer will da noch KDG?], also ohne Zusatzkosten. Ebenfalls 80 % der Norderstedter gehen über die Glasfaserkabel von wilhelm.tel ins Internet. Zwölf Euro kostet der Telefonanschluß, 28,10 Euro die Internet-Leitung mit zwei Megabit Geschwindigkeit für unbegrenztes Surfen pro Monat. Das TV-Kabel wird über den Vermieter und die Mietnebenkosten abgerechnet, kostet nicht mehr als bei Kabel Deutschland.

    Zum Vergleich: Die Telekom vermarktet ihren Standardtelefonanschluß für 15,95 Euro, ein DSL-Anschluß (zwei Megabit) für den schnellen Internet-Zugang kostet 19,99 Euro im Monat. 29,95 zusätzlich kostet die Pauschale fürs unbegrenzte Surfen (Flatrate). HanseNet und Arcor sind zwar deutlich günstiger. Hier kostet die Kombination Telefon/Internet- Flatrate zwischen 38 und 40 Euro. Wilhelm.tel- Geschäftsführer Hallwachs kündigt gegenüber dem Abendblatt dagegen einen Telefonanschluß samt Internet- Zugang und Surfflatrate für den Paketpreis von 24,95 Euro an. Auch das Telefonieren soll dank Voice-over-IP- Technik unter den sonst üblichen Telefongebühren liegen. Alle wilhelm.tel-Kunden telefonieren zudem untereinander kostenlos, so wie es auch bei HanseNet oder Arcor üblich ist.

    Weitere Details zu dem Angebot sowie die Namen der kooperierenden Hamburger Wohnungsbausgesellschaften will das Unternehmen erst in zwei Wochen bekanntgegeben. Sicher ist aber, daß die Mieter dann deutlich mehr TV-Programme sehen können, darunter vor allem viele ausländische Sender. Außerdem kann man über eine Settop-Box bis zu 40 Stunden TV-Programm aufzeichnen und außerdem Hunderte Spielfilme abrufen.

    "Wenn wilhelm.tel es schafft, die Wohnungsbaugesellschaften zu gewinnen, dann ist das sicher eine Belebung für den Hamburger Markt – und eine echte Bedrohung für Kabel Deutschland", sagt Michael Borck, Branchenexperte und Vorstand der Hamburger Unternehmensberatung Putz & Partner, dem Abendblatt.



    Line-sharing could bring a new jolt to Internet market

    Telecommunication giant Deutsche Telekom plays a waiting game as the competition clamors for lower start-up fees.

    Aus:
    Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Mai 2005, Seite xx (Internet). [Original]

    FRANKFURT/MAIN. In the high-speed Internet market, kingpin Deutsche Telekom has a new set of competitors. Rivals like QSC of Cologne and Telefónica GmbH are ready to put line-sharing technology at the finger tips of Internet consumers. These companies are willing to forgo traditional voice transfer on the lower frequencies on Deutsche Telekom's lines. Instead, they rent out the higher spectrum of the critical "last loop" connection that runs from a customer's telephone connection to the telephone switchboard. This line-sharing service enables consumers to enjoy much faster download speeds from the Internet.

    With line sharing, Deutsche Telekom stills controls the lower frequencies that are used for a regular phone. And, competitors can skirt Deutsche Telekom's monthly rental fees, which is not the case with the resale or rental of a T-DSL connection. This result is much higher margins.

    QSC is leading the pack. In cooperation with the service provider Debitel, QSC will begin offering extremely fast download rates, at around 16 megabits per second. That is twice the speed required for real-time DVD-quality images and much faster than the vast majority of broadband connections that travel at less than 2 megabits per second.

    QSC and other Internet providers hope that the monthly line-sharing fee paid to Deutsche Telekom will be lowered. Admittedly, the monthly charge of EUR2.43 per month pales in comparison with the normal rental rate of the last loop connection of EUR10.65.

    But line sharing has a catch. Deutsche Telekom collects a one-time fee to cover the takeover of the line. The fee can run between EUR60.82 and EUR147.26.

    According to one advocacy group for Internet providers, the high fee is the main reason that only a few thousand Germans have turned to a line-sharing Internet connection. In France, on the other hand, more than 1 million customers are using the service. In the Netherlands, the figure already stands at around 400,000. Eva Maria Ritter from the advocacy group VATM said a drop of EUR50 from the initial fee would bring it in line with the European average.

    Deutsche Telekom was able to safeguard its high service fee until last year. Faced with pressure from the European Commission, Deutsche Telekom and the German regulatory board worked out a compromise. The set-up fee was chopped in half. Since then, the fee has essentially stayed put, and Deutsche Telekom would obviously like it to remain there for as long as possible. The company has already applied for an extension of the fee until October.

    "This is purely a stalling tactic," says Alwin Mahler from Telefónica. But Deutsche Telekom and the regulators see things differently. "People are overestimating the broadband gap in Germany," said Peter Hainacher from Deutsche Telekom. Around 91 percent of the households have the opportunity to have high-speed Internet connections, Hainacher said. A spokesman for the German telephone regulatory board stressed that the prices for the one-time line-sharing setup fee were due to the higher expense of turning line-sharing off if a customer canceled the service.



    Telekom-Konkurrenten klagen gegen Preis für Anschlussmiete

    Aus:
    Heise-Newsticker, 31. Mai 2005, 15.35 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    KÖLN. Zahlreiche regionale Telefonanbieter wollen auf juristischem Wege einen niedrigeren Mietpreis für den Anschluss zum Endkunden (Teilnehmernanschlußleitung, TAL) erstreiten. Insgesamt haben 11 Wettbewerber der Deutschen Telekom beim Kölner Verwaltungsgericht eine Klage gegen den von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post festgelegten Preis für die so genannte letzte Meile eingereicht, teilte der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsfirmen (BREKO) mit.

    Die Kläger werfen der Regulierungsbehörde eine falsche Berechnungsmethode vor. Hätte sich die Preisfestsetzung an einem europäischen Vergleichsmaßstab orientiert, dann würde sich für die Wettbewerber der Telekom ein Mietpreis von unter 10 Euro ergeben. Ende April hatte die Regulierungsbehörde die Anschlussmiete um knapp 10 % auf 10,65 Euro pro Monat gesenkt. Der Tarif ist bis zum 31. März 2007 befristet. "Wir sehen aber gute Chancen, dass unsere Rechtsauffassung gerichtlich bestätigt wird", versicherte BREKO-Verbandspräsident Peer Knauer. Zu den Klägern zählen unter anderem die Regional-Carrier EWE TEL, ISIS Multimedia Net, M-Net, Netcologne, Tropolys und Versatel.




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      Zum Teil 131

    © 2005-2006 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 24.12.2009 11.11 Uhr