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Brisante Post für den Telekom-Chef
Weshalb Konzern-Lobbyist Hans-Willi Hefekäuser die Regulierungsbehörde entmachten will
Aus: Berliner Zeitung, 4. Oktober 2002, Seite xx (Wirtschaft). [Original]BERLIN 3. Oktober. Bezeichnet war die Mail an Telekom-Chef Helmut Sihler mit einer harmlos klingenden Betreff-Zeile: Ordnungspolitische Thesen zur Novelle des Telekommunikationsgesetzes. Dahinter verbarg sich allerdings so etwas wie eine Aufforderung zum Putsch. Die Konzernleitung, heißt es in der elektronischen Post, solle gefälligst ihre einflussreiche Polit- Lobby gegen den zum Jahresbeginn fälligen Gesetzentwurf des parteilosen Bundeswirtschaftsministers Werner Müller in Stellung bringen. Ziel der Maßnahme solle sein, den Ex-Monopolisten wieder frei von jeglicher Wettbewerbskontrolle durch die Bonner Regulierungsbehörde das lukrative Festnetz- Geschäft betreiben zu lassen. Ginge das ins Gesetz ein, wäre es vorbei mit preisgünstigen Anschlüssen und billigen Tarifen bei Call-by-Call- Anbietern. Die vergangenen Freitag vom Bundesrat genehmigte weitgehende Freigabe des Ortsnetzes für den Wettbewerb soll so fordert es das Strategiepapier möglichst der letzte Markteingriff gewesen sein. Schließlich mindere die Novelle nach Telekom- Schätzung die Erlöse des Konzerns um mehr als 100 Millionen Euro jährlich.
Provozierende Thesen
Alles, was sich der Gesetzgeber nach der Postprivatisierung seit 1998 zum Schutz von Verbrauchern und zur Stärkung des Wettbewerbs einfallen ließ, soll laut dem Schreiben wieder einkassiert werden. Die noch unter CSU- Postminister Wolfgang Bötsch eingeführte und von der rot-grünen Koalition übernommene Regulierung der Telekom- Preise und Leistungen im Festnetzsektor gehört demnach annulliert.Die Regulierungsbehörde würde so ihre wichtigste Aufgabe verlieren. "Regulierung stiftet mehr Schaden als Nutzen" und "Die Liberalisierung ist vollendet" so lauten 2 der 24 provozierenden Thesen für Sihler und seine Vorstandskollegen.
Verfasser des Dossiers ist Telekom- Direktor Hans-Willi Hefekäuser. Der ehemalige Post- Personalrat sitzt an einer Schaltstelle des Konzerns. Er leitet den Zentralbereich Ordnungs- und Wettbewerbspolitik und gehörte neben dem inzwischen entmachteten früheren Kommunikationschef Jürgen Kindervater zu den engen Vertrauten des geschassten Sihler- Vorgängers Ron Sommer. Sihler selbst hatte nach Amtsübernahme für Distanz zu den beiden Spezis seines Vorgängers gesorgt. Hefekäuser ist seither nur noch dem Telekom- Vize- Konzernchef Gerd Tenzer unterstellt.
Hefekäuser fordert mit seiner Attacke gegen die Regulierungsbehörde nichts weniger als eine Rückkehr in die Zeiten vor der Liberalisierung des Telefonmarktes. Bis 1998 konnte die Telekom noch nach eigenem Gutdünken die Preise festsetzen, zu denen Leitungen vermietet oder Kunden telefonieren durften.
Hohe Marktanteile seien "weniger Anlass zur Besorgnis als Zeichen für Kundenakzeptanz", schreibt Hefekäuser. Regulierung "als staatliche Umverteilung von Marktanteilen" bremse "Innovationen und Investitionen statt sie zu belohnen". Auch ohne Regulierer würden "Wettbewerber nicht benachteiligt". Stattdessen bevormunde der Regulierer unternehmerische Entscheidungen der Telekom. Hefekäuser ist überzeugt, seine Aktion könne den von Sihler verordneten Sparkurs für die mit 64 Milliarden Euro verschuldete Telekom ergänzen. Sihler will 30.000 Stellen bis Ende 2005 abbauen. Zudem wurde die Erweiterung der Bonner Zentrale durch das ehemalige CDU-Hauptquartier gestoppt. Auch der Verkauf der noblen Telekom- Repräsentanz in Berlin- Mitte soll bevorstehen.
Bei der Regulierungsbehörde wird Hefekäusers Vorstoß abgelehnt. "Was da drinsteht, stammt von Ewiggestrigen, die sich nicht damit abfinden wollen, dass die Telekom nicht mehr Monopolist ist", erklärte Behördensprecher Harald Doerr. Hier komme das "alte Denken Ron Sommers" wieder zum Vorschein. Der habe ja sogar behauptet, der Kursverfall der T-Aktie sei zu 25 % auf den Einfluss des Regulierers zurückzuführen. Die Behörde könne jedoch nachweisen, dass die großen Verlustbringer der Telekom gerade die nicht regulierten Bereiche Mobilfunk, T-Online und T-Systems waren. Hefekäuser wolle die Regulierungsbehörde zum "Sündenbock" abstempeln.
Dennoch nehmen die Experten der Behörde den Hefekäuser- Vorstoß ernst. Im Zuge des Börsencrashs für High-Tech- Werte haben sich schließlich zuletzt Politiker aller politischen Lager die Interessen des Telefonriesen zu Eigen gemacht. Auch für Finanzminister Hans Eichel (SPD) als Vertreter des Großaktionärs Bund zählt vor allem der Kurs der T-Aktie. Und die mächtige nordrhein- westfälische SPD-Landesregierung treibt die Sorge vor weiteren Arbeitsplatzverlusten in dem Bonner Konzern um.
Hefekäuser rät daher zu massiver Lobbyarbeit gegen die Wettbewerbshüter. Er sei dabei, rühmte er sich gegenüber seinen Vorgesetzten, die "Abstimmungs- und Kommunikationsprozesse" in Politik, Verbänden und Öffentlichkeit zu strukturieren. Wie so ein Angriff auf die Politik gemanagt wird, beschrieb Hefekäuser schon vier Wochen vor der Wahl seinen Oberen: "Wir haben uns anhand der Landeslisten der Parteien bereits ein Bild über die mutmaßliche Zusammensetzung des künftigen Bundestages gemacht und die für uns in der kommenden Diskussion wichtigsten Abgeordneten und Funktionsträger individuell identifiziert und geclustert", so Hefekäuser.
FDP-Politiker Kinkel angeworben
Schon als Kandidaten wurden die Parlamentarier also in Gruppen eingeteilt. Bereits genau festgelegt wurde dabei, wer als "Freund", "Gegner", "Neutrum" und mit "Einfluss" angesehen werden müsse. Der überraschende rot-grüne Wahlsieg kann freilich Hefekäuser nicht so ganz ins Geschäft passen. Der Telekom- Direktor hatte auf einen Wahlsieg des anderen Lagers gesetzt. So sicherte sich Hefekäuser die Dienste des ehemaligen FDP- Außenministers Klaus Kinkel, holte sich den früheren stellvertretenden CDU-Sprecher und Ex-Abgeordneten Andreas Krautscheid in seine Abteilung und hatte den früheren Berliner CDU-Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner verpflichtet.[Schon 1998 plante Hefekäuser den Aufstand damals mit der SPD-Telekom-Connection]
[TPRC 2002: Neue Wege der Telekommunikations-Regulierung gesucht]
]Kaum noch neue Internet-Nutzer
Quote stagniert bei 47 % / [Ed: kein Wunder, denn das Internet ist noch immer viel zu teuer]
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 8. Oktober 2002, Seite 27 (Medien). [Original
MANNHEIM. Nach den rasanten Zuwächsen der vergangenen Jahre stagniert die Zahl der Internet- Nutzer in Deutschland. Einer Umfrage zufolge besaßen im 3. Quartal dieses Jahres 47 % aller Menschen in Deutschland einen Internet- Zugang. Das waren genau so viele wie im 2. Quartal, ergab die Studie der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen. Im 1. Quartal lag die Quote bei 45 %.
Für die als repräsentativ bezeichnete Erhebung wurden 3880 Menschen im Alter ab 18 Jahren befragt. Ich bin etwas erstaunt, dass sich so wenig bewegt, sagte Susanne Grether von der Forschungsgruppe. Anscheinend sei der Markt im Moment gesättigt. Im vergangenen Jahr habe es noch relativ hohe Steigerungsraten gegeben. Im 1. Quartal 2001 hatte der Anteil der Nutzer bundesweit erst 37 % betragen. Im Westen liegt der Anteil der Internet- Nutzer mit 48 % noch immer leicht über dem im Osten (42 %).
[1994: Weltweites Computernetz
Internet immer beliebter]
Poker um TV-Kabel geht in letzte Runde
Aus: Financial Times Deutschland, Hamburg, 8. Oktober 2002, Seite xx (TV-Kabel). [Original]BONN. Im Bieterverfahren für ihr Fernsehkabel hat die Deutsche Telekom am Montag 3 der 4 Konsortien ausgewählt, mit denen der Telefonkonzern weiter über den Verkauf der 6 regionalen Kabel-TV- Netze verhandeln will. Damit ist der Startschuss für die entscheidende Verhandlungsrunde gefallen.
Dabei nannte die Telekom keine Namen. Wie es aus Branchenkreisen heißt, will der Konzern bis Mitte November einen Bieter ausgewählt und mit ihm einen Vertrag unterzeichnet haben. Im Rennen um das Kabel ist nach Angaben von den Verhandlungen nahen Personen das Konsortium aus der US-Investmentbank Goldman Sachs und den Finanzgesellschaften Apax und Providence Equity. Auch die Bietergruppe um den Finanzinvestor CVC und Warburg Pincus soll nach Brancheninformationen ausgewählt worden sein. Die US-Wagniskapitalfinanzierer Hicks, Muse, Tate & Furst dürfte ebenfalls in der letzten Verhandlungsrunde sein. Denn es deutet sich an, dass die US-Medienholding Liberty Media mit ihrem Konsortium nicht in die engere Wahl gekommen ist. Allerdings könnte Liberty noch mit von der Partie sein, wenn Gerüchte stimmen, nach denen die Medienholding heimlich Hicks unterstützt.
Mit Liberty hätte die Telekom das Konsortium aussortiert, das den geringsten Preis für das Breitbandkabel geboten hat. Liberty wollte nur 1,8 bis 2 Mrd. Euro auf den Tisch legen. Hicks bot dagegen mit 2,2 bis 2,4 Mrd. Euro den höchsten Preis, die beiden anderen Konsortien lagen mit je 2 bis 2,2 Mrd. Euro in der Mitte. Gleichzeitig bekommt die Telekom nun Käufer, die nicht genug Geld haben, um das Kabel stark aufzurüsten. Liberty dagegen hatte ursprünglich angekündigt, 8 Mrd. Euro investieren zu wollen [Ed: was so nicht wirklich zutreffend ist. Laut Bundeskartellamt sollte die von Liberty genannte Investitionssumme sich nicht auf die reine Netzaufrüstung beziehen, sondern auch die Aufwendungen für geplante Akquisitionen von Netzebene-4 Betreibern, den Rollout von SetTop- Boxen sowie die Beschaffung von Content beinhalten. Ganz offensichtlich hatte Liberty vorgesehen, nur einen kleinen Bruchteil in die Netzaufrüstung zu investieren. Denn eine derart hohe Investionssumme wäre ein klarer Widerspruch zu den Liberty- Plänen gewesen, nur eine Minimalaufrüstung auf 550 MHz durchzuführen. Liberty hatte zudem wohl auch in der Öffentlichkeit bewußt überhöhte (aber unverbindliche!) Investitionssummen genannt, um politische Fürsprecher für den Deal zu gewinnen].
e.Biscom's German HanseNet broadband telecom unit reaches EBITDA break-even ahead of schedule
Italy's FastWeb EBITDA grows to about 6 million Euro in Q3
Aus: e.Biscom, 8. Oktober 2002, ??.?? Uhr (Press Release). [Original] [Übersetzungs-Service]MILAN. HanseNet Telekomunikation GmbH, e.Biscom SpA's (Milan's Nuovo Mercato: EBI) German broadband telecommunication company, has achieved EBITDA (Earnings Before Interest, Tax, Depreciation and Amortization) break-even in the third quarter 2002 ahead of schedule. This accomplishment comes in just two years since e.Biscom took control of the Hamburg- based company.
Further, the development comes just one quarter after FastWeb, e.Biscom's Italian broadband telecommunication company, announced EBITDA break-even. FastWeb's EBITDA, which stood at about 6 million Euro at the end of the third quarter, will continue to grow in the coming quarters as will HanseNet's. This puts e.Biscom on track to reach consolidated EBITDA break-even next year.
Clients of both companies at the end of the third quarter rose nearly 25% to over 190,000 from 156,000 at the end of June. Of this total, over 60,000 were German clients in the Hamburg area. In September alone, FastWeb acquired over 17,000 new clients. This puts e.Biscom well on its way of beating its pre-announced, year-end target of 200,000 acquired clients. e.Biscom now expects to close 2002 with approximately 240,000 customers.
FastWeb has reached nearly 1.2 million homes with its fiber-optic network in Italy while more than 800,000 homes have been reached by the company's ADSL service, the fastest ADSL offer currently available in Italy (up to 2 Mb/s downstream). The above-mentioned numbers are preliminary and are subject to small modifications. The final consolidated results for the Group for the third quarter of this year will be announced on Nov. 14.
e.Biscom (www.ebiscom.it) is Italy's leading operator of broadband telecommunications and media services. The company was founded in September 1999 by a partnership of Italian managers with successful careers in developing high-potential telecommunications initiatives and outstanding expertise in start-ups. Leveraging its unique competencies in the management of integrated IP networks and the development and marketing of broadband and video services, e.Biscom has established itself as a key player at the forefront of the broadband revolution in Italy and in Europe. e.Biscom has been listed on Milan's Nuovo Mercato since March 30, 2000 (with an IPO that raised proceeds totaling 1.6 billion Euro).
100 Megabit/s per Mobilfunk
[Ed: aus der Reihe Dinge, die die Welt kaum braucht]
Aus: Heise-Newsticker, 9. Oktober 2002, 15.52 Uhr (Mobilfunk). [Original]TOKIO (dz/c't). Das japanische Mobilfunkunternehmen NTT DoCoMo hat ein Mobilnetz der 4. Generation unter Laborbedingungen aufgebaut und in einem Experiment erstmals Daten mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde übertragen, teilte das Unternehmen am heutigen Mittwoch in Tokio mit. Heute verbreitete drahtgebundene Ethernet- Netzwerke erreichen ebenfalls 100 MBit/s, während UMTS, die kommende Mobilfunktechnik der 3. Generation, maximal 2 MBit pro Sekunde befördert. Aktuelle GSM- Netze erreichen nur rund 50 kBit/s.
Die neue Technik, die für die besonders schnelle Übertragung sehr breitbandige Kanäle nutzt, sei derzeit noch anfällig, hieß es. Unter anderem kämpfen die Forscher mit Störungen, die durch Mehrfachausbreitung der Signale aufgrund von Spiegelungen an Gebäuden, Bergen oder anderen Objekten zustande kommen.
NTT DoCoMo hat bereits ein eigenes UMTS- Netz seit Oktober 2001 in Betrieb und arbeitet seit 1998 an Verfahren für die 4. Mobilfunk- Generation. Das japanische Ministerium für Telekommunikation und Post erwartet, dass die 4G-Mobilfunktechniken und -Anwendungen bis 2010 marktreif sein werden.
Deutsche Telekom Wins Injunction Over Internet Flat Rate
Aus: Yahoo Finances, 11. Oktober 2002, 16.58 Uhr MESZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]BERLIN. Deutsche Telekom AG for the time being doesn't have to offer competitors flat-rate fees for narrowband Internet access after a German court today blocked a decision by telecommunications regulator RegTP, news agency vwd reported.
In June, RegTP ordered Deutsche Telekom to offer flat rates to competitors in a bid to improve competition for Internet access in Germany. Deutsche Telekom unit T-Online International AG is the country's dominant Internet provider. The narrowband flat rates would make it easier for rivals to offer services to compete with T-Online.
A German court in Cologne, however, questioned the legal basis of the regulator's decision and granted Deutsche Telekom a preliminary injunction. Deutsche Telekom is concerned that the narrowband flat rate would draw investment away from broadband technologies such as digital subscriber lines. [mehr]
Telekom muß keine Pauschalen anbieten
Gericht bezweifelt Rechtmäßigkeit von Schmalband-Flatrate [Großhandelsflatrate] fürs Internet
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 12. Oktober 2002, Seite 16 (Wirtschaft). [Original]KÖLN. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post [RegTP] hat die Deutsche Telekom möglicherweise zu Unrecht verpflichtet, Wettbewerbern eine Großhandelsflatrate für Internet- Zugänge per ISDN anzubieten. Das Verwaltungsgericht Köln erklärte gestern die Anordnung der Behörde für nicht vollziehbar. Es spreche vieles für die Rechtswidrigkeit der Verfügung, erklärte das Gericht [Ed: woraus folgt, daß das TKG von 1996 völlig unzureichend ist. Denn offenbar hat die RegTP auf Basis des derzeitigen TKG kaum Durchsetzungskraft].
Die Regulierungsbehörde hatte die Telekom im Juni verpflichtet, einer anderen Firma [Ed: es war Mediaways] einen Pauschaltarif für den Internet- Zugang per ISDN ohne Zeit- oder Volumenbegrenzung zum Großhandelspreis anzubieten, damit Internet- Zugangsanbieter ihren Kunden eine entsprechende Flatrate anbieten können.
Das Gericht stellte nicht nur die Rechtsgrundlage der Verfügung in Frage. Maßgeblich für die Entscheidung sei vor allem, dass die Telekom selbst eine solche ISDN- Flatrate nicht anbiete [Ed: hm, Tatsache ist aber, daß T-Online eine Telekom- Großhandelsflatrate nutzt die sogenannte Online- Vorleistungsflatrate (OVF). Diese gilt allerdings nur auf der letzten Meile vom Endkunden bis zur jeweiligen Ortsvermittlungsstelle, wobei die Zusammenschaltung an 1600 Punkten erfolgt. Die RegTP hielt dies für wettbewerbshemmend und forderte deshalb von der Telekom die Zusammenschaltung an bundesweit 475 Knotenpunkten].
Die Telekom argumentiert, dass eine Flatrate per ISDN das Telefonnetz übermäßig belastet, da durch eine solche Nutzung Telefon- Leitungen über längere Zeit blockiert würden und deshalb ein unwirtschaftlicher Ausbau erforderlich wäre. Stattdessen bietet die Telekom Flatrates in der DSL- Technik an, da durch die Besonderheiten dieses Verfahrens keine ständig geschalteten [Telefon-] Leitungen benötigt werden.
Gegen die Entscheidung der Kölner Richter ist Beschwerde vor dem Oberverwaltungsgericht Münster möglich. Ein Sprecher der Regulierungsbehörde sagte, es sei noch nicht entschieden, ob die nächste Instanz angerufen werden solle. (Az: 1 L 1617/02) [mehr]
[12.06.2002: Regulierer verpflichtet Telekom zu Grosshandelsflatrate]
[12.06.2002: Deutsche Telekom ordered to widen wholesale Internet access]
]Telekom: Offener Krieg der Aufsichtsräte
Aus: Yahoo-News, 16. Oktober 2002, ??.?? Uhr (Wirtschaft). [Original
BONN. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Telekom, Hans-Dietrich Winkhaus, ist bei den Arbeitnehmervertretern voll in die Schusslinie der Kritik geraten. Bei einer Versammlung von Betriebsräten forderte Konzernbetriebsratschef Wilhelm Wegner den Rücktritt von Winkhaus. Einen entsprechenden Bericht des Wirtschaftsmagazins Capital bestätigte der Telekom- Betriebsrat heute in Bonn. Wegner wirft dem Chefkontrolleur vor, durch seine "dilettantische Suche" nach einem Nachfolger für den früheren Vorstandsvorsitzenden Ron Sommer den Konzern blamiert zu haben.
Winkhaus habe den Rauswurf erzwungen, ohne einen geeigneten Kandidaten präsentieren zu können, zitierte das Blatt den Betriebsrat. Der Aufsichtsratschef müsse die Verantwortung für sein Handeln tragen, schließlich habe er Sommer zunächst kritiklos unterstützt und ihn dann fallen gelassen. In Schutz nahm Wegner unterdessen Interims- Chef Helmut Sihler. Dieser habe zwar auch keinen Nachfolger gefunden, sei aber gegen den Sommer- Rauswurf gewesen. Wegner ist Mitglied des Präsidiums des Aufsichtsrates, der unter anderem für Personalfragen zuständig ist.
KÖLN. Das Verwaltungsgericht Köln hat die Telekom vorerst
von der Pflicht befreit, ihren Konkurrenten Mietleitungen innnerhalb
bestimmter Lieferfristen bereitzustellen. Zahlreiche Billigkonkurrenten
hatten gegen die Telekom geklagt.
Das Gericht teilte heute mit, eine entsprechende Verfügung der
Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post sei nicht
nachvollziehbar, da vieles für ihre Rechtswidrigkeit spreche.
Maßgeblich für die Entscheidung des Gerichts sei es gewesen,
dass die Telekom selbst die Übertragungswege konzernintern nicht
innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens bereitstellen könne. Vielmehr
sei von einer häufigeren Überschreitung der Regelfristen
auszugehen. "Die Regulierungsbehörde könne die Telekom nicht
dazu verpflichten, Wettbewerbern den Zugang zu Leistungen der Telekom zu
Bedingungen zu ermöglichen, die diese sich selbst nicht
einräumt", teilte das Gericht mit [Ed: und damit wurde eine
weitere Anordnung des Regulierers einfach
ausgehebelt. Wozu ist die Behörde eigentlich noch gut, wenn sie kaum
noch Durchsetzungskraft hat?].
HANNOVER (anw/c't).
Deutsche Internet-Nutzer wünschen sich oft einen schnelleren und
billigeren Zugang ins Netz. So stößt der vergleichsweise
schnelle Zugang über DSL zwar bei vielen auf Interesse, gilt aber in
der Regel auch als sehr teuer. Das will das italienische
Marktforschungsinstitut Onetone
Research in einer Internet- Studie im Auftrag des Internet- Providers
Tiscali herausgefunden haben.
[mehr]
MÜNCHEN (tc). Nach Angaben von Nielsen Netratings surfen die
Deutschen im europäischen Vergleich mit dem höchsten Anteil an
digitalen Hochgeschwindigkeitszugängen durchs Netz. Dies sei aber im
Wesentlichen auf die hohe Verbreitung der ISDN- Technik hierzulande
zurückzuführen. In puncto echter Breitbandanschlüsse (DSL,
LAN oder Kabel) lande die Bundesrepublik mit einem Anteil von nur 20 %
allerdings hinter den Niederlanden (29 %), Frankreich, Spanien (je 25 %)
und Schweden (24 %) allerdings nur noch im hinteren Mittelfeld, so die
Marktforscher.
Das Verhältnis zwischen digitalen und analogen Surfern in Deutschland
beziffert Nielsen Netratings für September 2002 mit 56 zu 44 %.
Allerdings sei Breitband-Technik mächtig auf dem Vormarsch
innerhalb nur eines Jahres habe sich die Zahl der DSL-, LAN- und
Kabelmodemanschlüsse verdreifacht.
Mit schnelleren Zugängen änderten sich auch die Surfgewohnheiten.
"Ein Nutzer mit DSL- Anschluss besucht fast viermal soviel Seiten und
verbringt die dreifache Zeit im Netz wie ein Nutzer mit einem
konventionellen 56K- Modem", meint Benedikt Grundemann- Falkenberg,
Internet Analyst Central Europe. Was aber vor allem daran liegen
dürfte, dass viele DSL-Kunden auch eine Flatrate nutzen und sich daher
um die Gebühren weniger Gedanken machen.
Bei der Wachstumsrate privater Internet- Zugänge liegt Deutschland laut
Nielsen Netratings in Europa derzeit auf Platz 3. Im September 2002 habe
es mit gut 35,4 Millionen 23 % mehr Nutzer gegeben als ein Jahr zuvor.
Stärker zulegen konnten in den vergangenen 12 Monaten Spanien
(45 %) und Frankreich (30 %). In beiden Ländern lag allerdings die
Durchdringung zuvor auch deutlich niedriger als in Deutschland.
BONN. Für die UMTS-Mobilfunklizenzen müssen
möglicherweise noch Milliarden an Mehrwertsteuer nachgezahlt werden.
Wie die Regulierungsbehörde Telekommunikation und Post
[RegTP] heute bestätigte, hat das
Finanzamt Bonn eine Sonderprüfung zu dieser Frage abgeschlossen.
Ein Ergebnis sei der Behörde bislang nicht bekannt. Die
Regulierungsbehörde bestätigte damit in Teilen einen Bericht des
Wirtschaftsmagazins DMEuro. Demnach würde für die
insgesamt 50,5 Milliarden Euro aus der
Versteigerung der 6 UMTS-
Mobilfunklizenzen Mehrwertsteuer in Höhe von 8,083 Milliarden Euro
anfallen. Dem Bericht zufolge hätte die aufgeschlagene Mehrwertsteuer
für die Firmen aber kaum Auswirkungen, da sie von ihren örtlichen
Finanzämtern Vorsteuergutschriften in gleicher Höhe erhalten
würden.
De facto würde eine Mehrwertsteuer laut DMEuro zu einer
Verschiebung von Geldern zwischen den betroffenen Bundesländern
führen. So würden aus Bayern als Sitz von O2 und Quam 1,251
Milliarden Euro durch die Vorsteuererstattungen abfließen.
Schleswig- Holstein (MobilCom) müsste demnach 621 Millionen Euro
zahlen. Nordrhein- Westfalen, wo T-Mobile, Vodafone und E-Plus sowie auch
die Regulierungsbehörde selbst ihren Sitz haben, würde dagegen
unter dem Strich profitieren. Hier würden dem Bericht zufolge
Mehreinnahmen in Höhe von 1,872 Milliarden Euro anfallen. Da
Städte 2,2 % von der Mehrwertsteuer kassieren, würde Bonn den
Angaben zufolge 148 Millionen Euro erhalten. Düsseldorf würde
dagegen 60 Millionen Euro und München 59 Millionen Euro verlieren.
[Ed: na klar, der TV-Empfang per Satelliten-Schüssel ist viel
günstiger]
HAMBURG (xxx). 45 % der rund 10 Millionen Kabel-TV-Kunden wollen
die Preiserhöhung um 1 Euro auf 14,13 Euro [Ed: 27,64 DM/Monat]
zum 1. November nicht hinnehmen und ihren Anschluss kündigen.
[Telekom-Kabelanschluss: Kunden geschockt
über Preissprung]
Telekom-Herausforderer 01051-Telecom führt Call-by-Call im
Ortsnetz einWird's Werner Müller?
20.10.2002 (t-off). t-off meldete am 10.10.2002 in der Rubrik
"Wußten Sie, daß...": ...es in Berlin die Spatzen von
den Dächer pfeifen: Werner Müller (parteilos), derzeit noch
Bundeswirtschaftsminister, wird neuer Chef der Deutschen Telekom
AG. Aber der SPIEGEL schreibt am 21.10.2002, es könnte Infineon-
Chef Ulrich Schumacher werden.
Telekom gewinnt Streit um Mietleitungen
Aus: Financial Times Deutschland, Hamburg,
16. Oktober 2002, 16.00 Uhr (Telekommunikation).
[Original]
DSL ist interessant, aber zu teuer
Aus: Heise-Newsticker,
17. Oktober 2002, 16.58 Uhr (Internet).
[Original]
Deutschland bei Breitband-Internet nur Mittelmaß
Aus: Computerwoche,
22. Oktober 2002, 14.22 Uhr (Internet).
[Original]
Regulierer bestätigt Sonderprüfung wegen
UMTS-Mehrwertsteuer
Aus: Yahoo-News,
22. Oktober 2002, 15.15 Uhr (Telekommunikation).
[Original]
Kabel-TV-Kunden wollen kündigen
]Ortsgespräche werden billiger
TAGESSPIEGEL: Ab dem 1. Dezember ist Call-by-Call auch im Ortsnetz möglich. Wann kommt das Angebot von 01051- Telecom?
01051-Telecom: Wir sind startklar. Wann es genau losgeht, hängt aber von der Telekom ab. Sie hat die nötigen technischen Voraussetzungen in ihrem Netz noch nicht implementiert.
TAGESSPIEGEL: Was muss die Telekom tun?
01051-Telecom: Um die Anrufe der Kunden an den Vermittlungsstellen richtig weiterleiten zu können, ist nur eine minimale Software- Änderung seitens der Telekom nötig. Diese darf nicht wie bisher Ortsgespräche blockieren, sondern sie an die Mitbewerber weiterleiten. Die Software ist aber noch nicht so weit. Die Telekom hätte den Auftrag für die Umrüstung schon vor Monaten geben können.
TAGESSPIEGEL: Sind Sie technisch so weit?
01051-Telecom: Wir werden 475 Verbindungsstellen zum Netz der Telekom schaffen, um bundesweit Call-by-Call im Orstnetz anbieten zu können. Wir werden pünktlich zum Start die nötigen Zusammenschaltungspunkte realisiert haben. Allein in Berlin gibt es davon schon 30.
TAGESSPIEGEL: Wird es Call-by-Call im Ortsnetz nur in Großstädten geben?
01051-Telecom: Nein. Wir werden vom Start an ein flächendeckendes Angebot präsentieren. Auch die Kunden in kleineren Orten und auf dem Land sollen preiswerter telefonieren können.
TAGESSPIEGEL: Was können die Telefonkunden sparen?
01051-Telecom: Es wird Einsparungen im zweistelligen Prozentbereich geben. Ich gehe davon aus, dass die Preise für Ortsgespräche mindestens auf das Niveau der Ferngespräche sinken werden. Das werden etwa 1,5 bis 3 Cent pro Minute sein.
TAGESSPIEGEL: Wird auch die Telekom die Preise senken?
01051-Telecom: Bei Ferngesprächen waren die Preise vor der Liberalisierung sehr hoch, Da waren extreme Preissenkungen möglich. Ich glaube nicht, dass sich das im Ortsbereich wiederholen wird. Die Telekom wird sich aber trotzdem etwas einfallen lassen müssen.
26.10.2002 (t-off). Die agile Discount- Telco 01051- Telecom hatte
bereits im Herbst 2000 mit ihrem Angebot
"Teledump" billige Ortsgespräche per Call-by-Call angeboten
mit einem Trick. Das mochte die Deutsche Telekom gar nicht. Und so
ließ sie das Vorpreschen 01051- Telecoms vom Gericht
schnell verbieten. Erst eine Vorgabe
aus Brüssel, endlich Ortsnetz- Wettbewerb herzustellen, zwang die
rot-grüne Bundesregierung dazu, hierzulande das Call-by-Call auch
in den Ortsnetzen zu erlauben.
]Telekom will Anschlussgebühr erneut
erhöhen
Aus: Yahoo-News,
28. Oktober 2002, ??.?? Uhr (Wirtschaft).
[Original
BONN. Die Deutsche Telekom will der Regulierungsbehörde in den nächsten Monaten eine erneute Erhöhung der Anschlussgebühr vorschlagen. Das hat Vorstandsmitglied Josef Brauner in einem Gespräch mit der Frankfurter Rundschau für die Dienstagsausgabe [29.10.2002] angekündigt. Wir werden kurzfristig auf die Regulierungsbehörde zu gehen und unsere Vorstellungen erläutern, erklärt Brauner. Wir werden aber zugleich die Preise für Ortsgespräche absenken.
Der Manager stellt klar, dass er für den Posten des Vorstandschefs der Telekom nicht zu Verfügung stehe. In Reaktion auf entsprechende Spekulationen sagt Brauner: Es fällt mir etwas leichter zu dementieren als vielen anderen, die dementiert haben, obwohl sie nicht gefragt wurden.
Monet Launches High-Speed Wireless Data Network
Aus: Yahoo Stories, 29. Oktober 2002, 23.17 Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]SEATTLE. Wireless Internet service provider Monet Mobile Networks said on Tuesday it launched the nation's first wireless broadband Internet service that lets users surf the Web via laptop, handheld and desktop computers at speeds more than 10 times faster than dial-up modems. The company is the first in the United States to launch service based on Qualcomm Inc.'s CDMA2000 1xEV-DO wireless technology for data.
The technology, which is already deployed in Korea, offers peak speeds of 2.4 megabits per second compared to the previous version's peak speed of 144 kilobits per second. Monet's service was first launched in Duluth, Minnesota. The company expects to launch service in other cities in November.
George Tronsrue, chairman and chief executive of Monet, said it was offering a flat rate consumer plan for $39.95 per month as well as a flat rate plan geared toward businesses for $59.95 per month. The prices are comparable to cable modem services, he said. Verizon Wireless, the nation's largest wireless telephone company, is expected to be the next company in the U.S. to launch a service based on 1xEV-DO. [Monet Press Release]
]Fehler im System
Telefonrechnung: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Telekom. Die Vorwürfe sind etwa doppelte Grundgebühren, falsche Tarife, nicht geführte Gespräche. Wie Kunden die häufigsten Fehler finden und was sie dagegen tun können.
Hinweis auf: Capital 23/2002, 30. Oktober 2002, Seite 6972 (Private Finanzen). [Original
18.11.2002 (t-off).
Computer-Bild (Heft 24/2002, Seite 19) faßt diesen Artikel
zusammen:
Über ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Bonn gegen die
Deutsche Telekom berichtete "Capital" (23/2002): Eine 30-köpfige
Sonderkommission gehe Fehlern in den Rechnungen einiger Großkunden
nach. So soll das Land Hessen in den letzten 30 Monaten bis zu 20.000 Euro
zu viel gezahlt haben. In einer Stichprobe von 6 Einzelrechnungen stellte
Capital fest: Keine einzige war fehlerfrei. Capital rechnete hoch: Bei 40
Millionen Rechnungen von durchschnittlich 33 Euro würde die Telekom
auf diese Weise ungerechtfertigt 22 Millionen Euro monatlich kassieren.
Diese im Telekommunikationsgesetz verankerte
Nummernportabilität soll es neuen Anbietern erleichtern,
Kunden zu gewinnen.
Im Mobilfunk hat es lange gedauert, bis die
Rufnummern beweglich wurden: Erst heute ist es so weit. Doch die
Marktführer T-Mobile und Vodafone verlangen von wechselwilligen Kunden
Gebühren von rund 25 Euro, wenn sie ihre Nummer mitnehmen wollen.
Dass sie damit wie gesetzlich vorgeschrieben nur die Kosten
in Rechnung stellen, die einmalig beim Wechsel des Kunden entstehen, wage
ich zu bezweifeln. Eigene Kostenanalysen zeigen: Der Wechselbetrag ist
mindestens um 50 % zu hoch.
Die beiden Platzhirsche wollen also offenbar dafür sorgen,
dass es sich für die kleineren Anbieter E-Plus und O2, aber auch
für Wiederverkäufer von Mobilfunk- Minuten nicht mehr lohnt,
ihnen profitable Geschäfts- und Privatkunden abzuwerben. Scheinbar
haben die beiden großen Anbieter, mit denen knapp 80 % der 56
Millionen deutschen Mobilfunk- Kunden telefonieren, wenig Vertrauen in die
Einmaligkeit ihrer Leistung. Auch ihren Bemühungen zur Kundenbindung
scheinen sie nicht zu trauen. Wären die meisten Kunden nämlich
ihrem Mobilfunk- Dienstleister innerlich verbunden, dann könnten diese
es sich leisten, auf die Kunden zu verzichten, die bloß durch hohe
Wechselentgelte äußerlich gebunden sind.
Der in Nordrhein-Westfalen tätige Kabelnetzbetreiber Ish wird
angesichts finanzieller Zwänge sein Angebot einschränken und
künftig keine Telefon-Dienstleistungen mehr vermarkten.
KÖLN. Der für Wettbewerb und Regulierung bei
Ish zuständige Manager Eric Heitzer
sagte heute auf einer Branchenkonferenz in Köln, Telefoniedienste
über das eigene Kabelnetz würden nicht mehr aktiv vermarket.
Zwar könnten in Nordrhein- Westfalen 1,1 Millionen Kunden
Telefondienste angeboten werden, doch sei die Bereitschaft der Kunden,
ihren Telefonanschluss bei ihrem bisherigen Anbieter zu kündigen und
bei Ish in Auftrag zu geben, nicht sehr hoch. Heitzer sagte,
wir rechnen nicht mit relavanten Kundenbewegungen. Statt auf
Telefonie konzentriere sich das Unternehmen auf Internet- Dienste und die
Verbreitung von Digital-TV vom Jahr 2004 an.
Grund für das zurückhaltende Diensteangebot seien finanzielle
Engpässe. In der Branche gebe es niemanden, der über
ausreichende Finanzmittel verfüge. Um weitere Dienstleistungen wie
Digital-TV und Telefonie über das Kabelnetz anbieten zu können,
seien in erheblichem Umfang Investitionen nötig. Doch
seien dafür weder die Investoren zu finden, noch gäben die
Investoren den Anbietern wie in der Vergangenheit freie Hand für eine
zwei- bis dreijährige Experimentierphase mit neuen Diensten. Es
gibt keine Vorlaufzeit mehr, sagte Heitzer.
Mit seiner Absage an die Vermarktung neuer multimedialer Angebote
dämpft Ish erneut die Erwartung, die Kabelnetze als konkurrierende
Technologie zum Telefonnetz der Deutschen Telekom zu etablieren und damit
den Wettbewerb auf dem Telekom- Markt zu verbreitern. Ish bestätigt
die Befürchtungen des US-Unternehmens Liberty Media, das sich im
Frühjahr dieses Jahres den Forderungen des Bundeskartellamts
widersetzte, eine verbindliche Zusage für ein weitreichendes Angebot
von Telefon- Diensten in Kabelnetzen abzugeben. Liberty hatte sich mit der
Deutschen Telekom auf die Übernahme von mehreren Kabelnetzen in
Deutschland mit rund 10 Millionen Kunden geeinigt, war mit dem
Übernahmeplan aber am Widerstand des Kartellamts gescheitert.
Ish hatte im Jahr 2000 das Kabelnetz in Nordrhein- Westfalen von der
Deutschen Telekom mehrheitlich übernommen. Im Sommer war Ish in
finanzielle Schwierigkeiten geraten [Ed: da für das Telekom- Kabelnetz
zu Boomzeiten ein völlig überhöhter Preis gezahlt wurde,
wobei die Finanzierung weitgehend auf Pump via Hochzins- Anleihen
erfolgte]. Die Muttergesellschaft Callahan betreibt auch noch das
ehemalige Telekom- Kabelnetz in Baden- Württemberg.
BONN. Die Deutsche Telekom verkauft ihre Anteile an dem
Mobilfunkanbieter Ukrainian Mobile Communications (UMC) an die russische
Firma OJSC Mobile Telesystems (MTS). Der führende Mobilfunkanbieter
in Osteuropa, an dem wiederum die Telekom beteiligt ist, werde für die
16,2-prozentige Beteiligung an UMC umgerechnet 55 Millionen Euro zahlen,
teilte der Bonner Konzern heute mit. Die Verträge seien bereits
unterzeichnet. Allerdings müssten die MTS- Aktionäre und die
ukrainischen Behörden dem Verkauf noch zustimmen. Der Erlös
werde für den Schuldenabbau bei der Deutschen Telekom eingesetzt.
MTS will den Angaben zufolge das ukrainische Unternehmen ganz in seinen
Besitz bringen. Zeitgleich mit der Deutschen Telekom hätten auch der
niederländische Telefonkonzern KPN und die ukrainische Ukrtelecom ihre
UMC- Anteile von 16,3 und 25 % an MTS verkauft. Über den Erwerb
der restlichen 42,3 % habe MTS Optionsverträge abgeschlossen.
An dem russischen Mobilfunkanbieter mit insgesamt 5,5 Millionen Kunden ist
die Telekom nach eigenen Angaben mit 40,1 % beteiligt. Damit bleibe
der Bonner Konzern dem ukrainischen Markt indirekt weiterhin verbunden,
erklärte die Telekom.
BONN (hob/c't).
Die Deutsche Telekom plant, die
Durchleitung von IP-Traffic vom Telefonanschluss der Endkunden in fremde
IP-Netze erheblich zu verteuern. Dieser so genannte Tarif O.12 für
"IC-Verbindungsleistungen" legt fest, welchen Preis die Mitbewerber
für die Zuführung der Endkunden an die Telekom zu entrichten
haben. Momentan liegt die Spanne je nach Entfernung zwischen 0,0051 und
0,0154 Euro pro Minute.
Die neuen Tarife sollen nach dem Willen der Telekom am 1. Dezember in
Kraft treten und liegen nach Angaben des Verbands der Anbieter von
Telekommunikations- und Mehrwertdiensten
(VATM) rund 20 % über den
bisherigen. Eine solche Preisanhebung erfordert eine nachträgliche
Entgeltregulierung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation
und Post (RegTP). Die Beschlusskammer 4
der Behörde hat für den morgigen Donnerstag eine Anhörung zu
dem Thema angesetzt.
Der VATM befürchtet, dass viele Internet- Provider die Telekom-
Preiserhöhung teilweise an ihre Endkunden weitergeben werden.
Außerdem betont der Verband, dass die Telekom- Tochter T-Online von
der Verteuerung in keiner Weise betroffen wäre: "Der Versuch der
Telekom, einseitig die Kosten von alternativen Netzbetreibern massiv zu
erhöhen und damit zwangsläufig deren Endkundenpreise nach oben zu
treiben, käme einem Preisdiktat des Ex-Monopolisten gleich.
Trickreich die eigene Tochter T-Online zu verschonen, macht die
wettbewerbsfeindliche Strategie in dieser Angelegenheit mehr als deutlich",
kommentierte VATM- Geschäftsführer Jürgen Grützner.
[VATM-Pressemitteilung]
[Ed: na klar, alles soll in der Familie bleiben]
Verbunden oder gebunden?
Kabelbetreiber Ish streicht Angebot zusammen
Deutsche Telekom verkauft Anteile an ukrainischem
Mobilfunkanbieter
Aus: Yahoo-News,
5. November 2002, 19.17 Uhr MEZ (Unternehmen).
[Original]
Telekom will IP-Durchleitung zur Konkurrenz verteuern
Aus: Heise-Newsticker,
6. November 2002, 12.17 Uhr (Internet).
[Original]
]Kai-Uwe Ricke soll Telekom-Chef werden
FRANKFURT/MAIN. Der 41 Jahre alte Kai-Uwe Ricke soll nach Zeitungs- Informationen neuer Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG werden. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Berliner Zeitung berichten heute in ihren Ausgaben, der Präsidialausschuss des Aufsichtsrats habe sich auf den Manager festgelegt. Ricke ist im Telekom- Vorstand derzeit für die Geschäftsbereiche T-Mobile und T-Online zuständig.
Nach zuverlässigen Quellen aus Vorstand und Aufsichtsrat werde der Ausschuss, der offiziell am kommenden Mittwoch tagt, Ricke am Donnerstag [14.11.2002] dem Aufsichtsrat zur endgültigen Wahl vorschlagen. [Ed: Kai-Uwe Ricke ist der Sohn des Ex-Telekom- Chefs Helmut Ricke (19901994)].
Die Berliner Zeitung schreibt zudem, als wahrscheinlich gelte in informierten Kreisen auch ein Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates. Der wegen der Art seiner Nachfolgersuche für den im Juli zurückgetretenen Sommer in die Kritik geratene Chef- Kontrolleur Hans-Dietrich Winkhaus solle Platz machen für Post- Chef Klaus Zumwinkel.
14.11.2002 (t-off). Heute wurde T-Mobile-Chef Kai-Uwe Ricke zum
Nachfolger des Telekom- Übergangschefs Helmut Sihler gewählt.
Ricke gilt als Vertrauter des im Juli zurückgetreten Telekom- Chefs
Ron Sommer. Hans-Dietrich Winkhaus bleibt Aufsichtsratsvorsitzender der
Deutschen Telekom. Die US-Mobilfunktochter VoiceStream wird nicht
verkauft. Allerdings werden rund 18 Mrd. des VoiceStream- Buchwertes
abgeschrieben. [mehr]
Grützner (VATM): Wir erwarten die ersten Angebote
frühestens im Frühjahr 2003
BERLIN (heu). Der für den Start des Call-by-Call-Dienstes im
Ortsnetz vorgesehene Termin Anfang nächsten Monats ist nicht mehr zu
halten. "Wir erwarten die ersten Angebote frühestens im Frühjahr
2003", sagt Jürgen Grützner, Geschäftsführer des
Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM).
Andere Schätzungen aus der Branche gehen von einem noch späteren
Termin aus. Auch für die Regulierungsbehörde (RegTP) ist der
Starttermin Makulatur.
Hintergrund ist die noch ausstehende Einigung der Deutschen Telekom mit den
privaten Wettbewerbern über technische Details und Kosten. Da rund 97
% aller Telefonanschlüsse von der Telekom verwaltet werden, muss
sie ihren Ortsanschluss für den lokalen Call-by-Call- Dienst zur
Verfügung stellen und kann dies den Wettbewerbern in Rechnung stellen.
Neben den Kosten ist vor allem die Anzahl der Zusammenschaltungspunkte
umstritten, an denen die Gespräche in die Netze der Konkurrenten
geleitet werden. Während die Telekom auf möglichst viele dieser
Übergabepunkte drängt, verlangen die Wettbewerber eine niedrigere
Zahl. Die Öffnung des Ortsnetzes bezieht sich sowohl auf den
Call-by-Call- Dienst als auch auf die feste Einstellung eines Telekom-
Konkurrenten (Pre-selection).
Da es nach den Erfahrungen der Vergangenheit zwischen der Telekom und den
Wettbewerbern kaum zu einer Einigung kommen wird, bereitet sich die
Regulierungsbehörde auf ein so genanntes Beschlusskammerverfahren vor.
Dazu werden noch bis zum 22. November Stellungnahmen der betroffenen
Unternehmen eingeholt. Anschließend sollen in dem Verfahren die
technischen Details geklärt werden. Daraufhin legt die Telekom
nach einer internen Kostenanalyse Preise vor, die in einem weiteren
Beschlusskammerverfahren von der Regulierungsbehörde genehmigt werden
müssen. Die gesamte Prozedur kann sich also über ein halbes Jahr
hinziehen. Ohne Klarheit über die an die Telekom zu zahlenden Preise
wird kein Konkurrent einen Call-by-Call- Dienst im Ortsnetz anbieten
können.
VATM-Geschäftsführer Grützner wirft dem Gesetzgeber einen
"Amoklauf" vor. Tatsächlich ist die "kleine Novellierung" des
Telekommunikationsgesetzes (TKG) die erst im September vom Bundesrat
gebilligt wurde vor allem auf Drängen der Europäischen
Union zu stande gekommen. Erst als die EU-Kommission im vergangenen
März ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik
eingeleitet hatte, sah man sich zum Handeln gezwungen. Der Starttermin am
1. Dezember sei somit im Gesetz gewählt worden, um möglichen
Bußgeldern in dreistelliger Millionenhöhe zu entgehen.
Preise für Orts- und Ferngespräche sollen sinken
Call-by-Call im Ortsnetz verzögert sich
]Deutsche Telekom erhöht Grundgebühr zum 1. Februar
BERLIN (vis). Die Deutsche Telekom will zum 1. Februar die Preise für einen analogen Telefonanschluss erhöhen. Dafür sollen die Orts- und Ferngespräche billiger werden. Ob die Telefonrechnung nach der Preisänderung steigt oder sinkt, hängt also davon ab, ob ein Kunde viel oder wenig telefoniert. Vieltelefonierer profitieren tendenziell von der Umstellung. Wer weniger telefoniert, zahlt drauf. Die letzte Erhöhung der Grundgebühr war [erst] im Mai in Kraft getreten. Die neuen Preisänderungen müssen noch von der Regulierungsbehörde genehmigt werden. Für die Prüfung hat die Behörde 10 Wochen Zeit.
Im Detail plant die Telekom folgende Änderungen: Die Grundgebühr für einen analogen Telefonanschluss steigt um fast 9 %. Statt wie bisher 13,33 Euro müssen dann 14,48 Euro gezahlt werden. Die moantlichen Gebühren für ISDN- Anschlüsse sollen unverändert bei 23,60 Euro bleiben. Kräftig steigen soll dagegen auch die einmalige Anschlussgebühr, wenn ein bestehender analoger oder digitaler Anschluss übernommen wird. Statt bisher 25,78 Euro müssen dann 41,32 Euro bezahlt werden [+60,3 %].
Ortsgespräche werden dagegen durchschnittlich um 4,2 % günstiger: Der Abendtarif mit einem umgerechneten Minutenpreis von 1,5 Cent gilt künftig werktags von 21 Uhr abends bis 8 Uhr morgens statt wie bislang nur bis 5 Uhr morgens. Am Wochenende und an [bundeseinheitlichen] Feiertagen soll der Tarif dann den ganzen Tag und nicht wie bislang erst ab 21 Uhr gelten. Die Preise für Ferngespräche innerhalb Deutschlands sinken um 1,2 %: Der Minutenpreis an Werktagen reduziert sich tagsüber von 12,3 Cent auf 12,2 Cent und zwischen 18 und 21 Uhr von 6,2 auf 6,1 Cent.
Nach eigener Aussage schreibt die Telekom im Betrieb der Anschlüsse Verluste. Dieses Defizit wird durch hohe Gesprächsgebühren ausgeglichen. Dieses Missverhältnis soll nun Schritt für Schritt beseitigt werden.
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