Achtung! Diese Archiv-Seiten dienen nur noch dokumentarischen Zwecken!

Sehr viele Links sind nicht mehr aktiv. Aktuelles finden Sie evtl. auf der khd-Page oder im khd-research.net.




Telekommunikation in den Medien – Teil 35 khd
Stand:  31.1.1999   (39. Ed.)  –  File: Aus_Medien/35.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Presseberichte zu Pannen der Telekom und anderer Telcos sind ab der Seite "Neue Telekom/Telco- Ungereimtheiten" gesondert dokumentiert und kommentiert. Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (36. Teil).
  • 11.12.1998: Regulierer stimmt Telekom-Tarifreform 1999 ohne Abstriche zu.
  • 10.12.1998: In Italien sollen Ortstarife erhöht werden.
  • 10.12.1998: UK's OFTEL probes information age services.
  • 10.12.1998: FCC giving telecom mega-deals intense scrutiny. (US-Fusionsprobleme)
  • 09.12.1998: Die Telekom will mit dem Tarifwirrwarr Schluß machen.
  • 08.12.1998: Aufsichtsbehörde OPTA kommt KPN entgegen.
  • 07.12.1998: 1999: The Year of Bandwidth.
  • 07.12.1998: Postgewerkschaft fordert Kurswechsel der Regulierungspolitik.
  • 06.12.1998: BamS-Interview mit Telekom-Chef Ron Sommer.
  • 05.12.1998: Telekom-Chef Sommer kündigt Fusionen an.
  • 05.12.1998: Schätzung über Telearbeitspotential.
  • 04.12.1998: Interconnection-Reform kann bis März stehen.
  • 04.12.1998: Telekom-Kabel: Positive Signale aus Brüssel.
  • 03.12.1998: Gefährliches Kartell. (Arcor + Otelo + Telekom)
  • 02.12.1998: Cable Modem Customer Count to Top 500,000 At Year's End.
  • 02.12.1998: Telekom macht Fernsehen.
  • 02.12.1998: Arcor macht Telekom nun auch im Ortsnetz Konkurrenz.
  • 01.12.1998: Erste Modems für ADSL vorgestellt.
  • Ältere Presseberichte  (34. Teil).



    Erste Modems für ADSL vorgestellt

    ISDN hat ausgedient: MCI-Worldcom investiert eine halbe Milliarde Dollar in ultraschnelle ADSL-Technologie. Auch die Deutsche Telekom will ab nächstem Frühjahr einsteigen. Compaq präsentierte auf der Comdex jetzt die ersten passenden Modems.

    Aus:
    Handelsblatt, 1. Dezember 1998, Seite xx (Computer und Online).

    LAS VEGAS – Montag, 30. November 1998 (HB). Der Dauerfrust beim Surfen im „World Wide Wait“ – wie Spötter das oft langsame Internet nennen – hat bald ein Ende. Neuartige Modems nach dem sogenannten ADSL-Standard (Asymmetric Digital Subscriber Line) jagen Daten bis zu 26mal schneller als die derzeit flinksten 56k-Modems durch die Telefonleitung. Sie lassen selbst das vermeintliche Tempowunder ISDN (bis zu 23mal langsamer) langsam erscheinen.

    Der US-Telefonriese MCI-Worldcom – größter „Internet Carrier“ der Welt – will der ADSL-Technologie nun zum Durchbruch verhelfen. Auf der amerikanischen Computermesse Comdex gab das Unternehmen bekannt, daß es in den USA eine halbe Milliarde Dollar in den Aufbau eines ultraschnellen Internet-Zugangs über die traditionellen Kupfertelefonleitungen investieren will [mehr].

    Ebenfalls auf der Comdex stellte US-Hersteller Compaq sogenannte „Internet-PC“ vor, die als weltweit erste über ein eingebautes ADSL-Modem verfügen [mehr]. Die Modems wurden von Compaq in Zusammenarbeit mit der kalifornischen Technologie- Schmiede Lucent entwickelt. Beim Laden der Daten vom Provider (Download) übertragen sie bis zu 1,5 Millionen bit/s, auf dem Rückweg (Upload) 64 000 bit/s. Wenige Tage nach Compaqs Ankündigung gab auch der Modem-Marktführer 3Com bekannt, daß er „Plug-and-play“- Modems im ADSL-Standard auf den PC-Markt bringen will.

    Im Gegensatz zu ISDN, das aufwendig eingerichtet werden muß, braucht beim narrensicheren ADSL laut Compaq nur „der Stecker in die Dose gestöpselt“ zu werden. Zur Übertragung reicht die gewöhnliche Telefonleitung mit ihren zwei Kupfer-Adern. Der Clou: Während das Modem läuft, kann gleichzeitig telefoniert werden – und dies bei nur einer Leitung. Der Haken: Provider mit ADSL-Zugang wird es, abgesehen von einigen Pilotprojekten, erst ab Frühjahr 1999 geben. Allerdings kann Compaqs ADSL-Modem auch wie ein herkömmliches 56k-Modem kommunizieren, was einen reibungslosen Übergang in die schöne neue Datenwelt sichert.

    Ein Standard-Krieg wie bei den 56k-Modems, der erst kürzlich mit Verabschiedung der Norm „V.90“ ein Ende gefunden hat, ist bei ADSL- Technologie nicht zu befürchten: Mittlerweile haben sich über 100 Firmen unter Führung von Compaq, Intel und Microsoft zur Universal ADSL Working Group (UAWG) zusammengeschlossen. Zudem wurde der ADSL-Standard von der International Telecommunication Union (ITU) als verbindlich abgesegnet.

    Nicht zuletzt haben sich die großen Telefongesellschaften – auch in Europa und Asien – mit der neuen Norm einverstanden erklärt. Kein Wunder: Bei der Verbindung zum Provider fallen bei ADSL wie gehabt Telefongebühren an – weltweit ein Milliardengeschäft [Ed: ein zukünftiges Milliardengeschäft, das aber nicht im Widerspruch zu günstigen Monatspauschaltarifen steht, wie sie von den US-Telcos auch beim ADSL angeboten werden]. Die Kabel-Modems dagegen – die noch bis zu vier Mal schneller sind – werden ohne laufende Verbindungsgebühren über das Kabel-TV-Netz betrieben.

    In den USA sind bereits über 100.000 Kabel-Modems im Einsatz [Ed: bereits über 500.000 bis Ende 1998]. Allerdings gibt es für sie noch keine verbindliche Norm [Ed: was so nicht stimmt, denn es gibt die DOCSIS-Norm, zu der aber noch nicht alle Kabelmodemhersteller wirklich 100%ig- konforme Modems liefern]. Auch hier will sich Compaq rechtzeitig Marktanteile sichern. Auf der Comdex gab das Unternehmen seine Dreifachstrategie bekannt: Dem Kunden sollen sämtliche derzeit aktuellen Optionen des schnellen Internetzugangs geboten werden: Er soll wahlweise über Kabel, ADSL oder Satellit in die Netzwelt gelangen können.

    Fachleute sind sich einig: Der Breitband-Internet-Zugang dürfte einer der wichtigsten technologischen Schritte des kommenden Jahres sein. Während in den USA schon jetzt an allen Fronten aufgerüstet wird, müssen sich die Surfer in Europa noch gedulden. Compaqs neuer Internet-PC, der in den USA ab 1.600 Dollar zu haben ist, wird in Europa vorerst nicht auf den Markt kommen. Denn diesseits des Atlantiks steckt der ADSL-Standard derzeit noch in den Kinderschuhen.

    Doch auch in Deutschland soll sich dies bald ändern. An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster läuft zur Zeit ein von Siemens und der Deutschen Telekom unterstütztes ADSL-Pilotprojekt mit über 100 Teilnehmern. Dabei werden Vorlesungen auf Video aufgezeichnet. Die Studenten können sie per Internet verfolgen – wahlweise sofort oder zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt. Die Übertragung läuft schnell genug, so daß die Mitschnitte ohne die sonst übliche „Lade- Verzögerung“ abgespielt werden können.

    Auch andere Pilotprojekt in acht Ballungsgebieten verliefen bislang erfolgreich. Dies ermutigte die Deutsche Telekom, als Europa-Pionierin 70.000 ADSL- Anschlüsse in Auftrag zu geben. Bis Ende 1999 sollen 43 Ortsnetze über ADSL-Technik verfügen und bis 2003 bundesweit sämtliche „Kerngebiete“.

    Auch die schweizerische Swisscom will im kommenden Frühjahr erste Versuche mit einer kleinen Anzahl Kunden vornehmen. Derzeit forciert das Unternehmen noch ISDN als „schnelle Alternative“. Doch die Entwicklung läuft, wie der aktuelle ADSL-Boom in den USA zeigt, in eine andere Richtung: „ISDN ist veraltet, noch bevor es richtig eingeführt werden konnte“, kommentiert Kurt Lang, Geschäftsführer der Firma Telelink in der Schweizer Stadt Baar.   [Links zum ADSL]



    Arcor macht Telekom nun auch im Ortsnetz Konkurrenz

    Premiere in Stuttgart / Neun weitere Städte sollen folgen

    Aus:
    Yahoo-News, 2. Dezember 1998, 12.40 Uhr (Wirtschaft).

    STUTTGART. Die private Telefongesellschaft Mannesmann Arcor macht der Deutschen Telekom nun auch im Ortsnetz Konkurrenz. Wie die Gesellschaft am Mittwoch in Stuttgart mitteilte, startete sie in der baden- württembergischen Landeshauptstadt mit einem Komplettanschluß für Privat- und Geschäftskunden, der neben Ferngesprächen auch Ortsgespräche über das Arcor-Netz erlaubt. Weitere neun Großstädte sollen im nächsten Jahr folgen.

    Vorstandschef Harald Stöber sagte, die Abrechnung der Gespräche erfolge per Einzelgesprächsnachweis. Das Angebot werde zuerst in der Stuttgarter Innenstadt angeboten und bis zum Frühjahr nächsten Jahres komplett ausgebaut sein. "Kabel verlegen oder Straßen aufreißen müssen wir hierfür nicht", sagte Stöber. Die Freischaltung der Leitung erfolge am Hauptverteiler der Telekom. Die Telefongesellschaft erreiche mit dem Start des Ortsnetzes in Stuttgart nun zwölf Millionen Menschen in ganz Deutschland.

    Gespräche im Stuttgarter Ortsnetz kosten den Angaben von Arcor zufolge fünf Pfennig in der Minute in der Nebenzeit [Ed: 19–8 Uhr und Wochenende], in der Hauptzeit [Ed: Mo–Fr, 9–18 Uhr] werden neun Pfennig verlangt. Inlands- ferngespräche würden abends und am Wochenende zehn Pfennig und in der Hauptzeit 18 Pfennig kosten. Der monatliche Grundpreis für einen ISDN- Anschluß beträgt den Angaben zufolge 44,90 Mark. Darin seien der Telefon- anschluß, ein kostenloser Internet-Zugang sowie zusätzliche technische Funktionen enthalten [Ed: das Angebot gilt nur für ISDN-Kunden, da es sonst aufgrund der durch die Telekom verursachten Planungsunsicherheit nicht kalkulierbar wäre].

    Stöber kritisierte scharf die Politik und die Telekom, die ihren Antrag für den Zugang Dritter zur Teilnehmeranschlußleitung auf Empfehlung des Bundeswirtschaftsministeriums zurückgezogen hatte. Dies zeige den Umfang der politischen Einflußnahme in Deutschland. "Damit wird einmal mehr deutlich, wie sehr die Politik die Telekom schützt", sagte Stöber. Damit habe die Telekom die Möglichkeit, den Wettbewerb im Ortsnetz weiter zu verzögern. "Ein Verhalten, daß die Politik normalerweise weder tolerieren noch anweisen darf." Die private Telefongesellschaft habe weiterhin in einer grundlegenden Regulierungsfrage keine Planungssicherheit, betonte Stöber.

    Mannesmann Arcor erwartet für dieses Jahr einen Umsatz von rund 1,8 Milliarden Mark ausschließlich aus den Festnetz-Angeboten. Das Unternehmen mit knapp 6.500 Mitarbeitern investierte 1998 über 750 Millionen Mark. Täglich würden über 17 Millionen Gesprächsminuten von dem privaten Anbieter abgewickelt, erklärte Stöber.



    Telekom macht Fernsehen

    Aus:
    Yahoo-News, 2. Dezember 1998, 15.31 Uhr (Kurznachrichten).

    HAMBURG. Die Telekom steigt ins Fernsehgeschäft ein. Vom April nächsten Jahres an sei die Verbreitung von 25 Kanälen im Kabelnetz der Telekom geplant, berichtet "Die Woche". Das Kernstück werde mit 15 Kanälen zu einem Preis von 19,90 Mark angeboten. Sie sind nur mit einem speziellen Decoder zu empfangen. Zu dem Paket gehören Kanäle wie Single TV für Alleinstehende, der Urlaubskanal TV Tur und auch Angebote von Spiegel TV. Die Telekom tritt damit in Konkurrenz zu den Pay TV-Anbietern DF 1 und Premiere.



    Cable Modem Customer Count
    To Top 500,000 At Year’s End

    North American MSOs Add 400,000 Internet Subs in 1998,
    Extend Service Availability Beyond 20 Million Homes

    Aus:
    Cable Datacom News, 2. Dezember 1998. [Original]

    CABLE DATACOM NEWS publisher Kinetic Strategies Inc. estimates North American MSOs will finish 1998 with 513,000 installed cable modem subscribers, up from 111,000 at the end of 1997, a one-year increase of 362 percent. As of December 31, 1998 cable modem service will be available to an estimated 21 million homes passed, 20 percent of all cable homes passed in North America.

    @Home Network is projected to finish 1998 with 305,000 subscribers and 11 million homes passed in the U.S. and Canada. Road Runner’s MSO partners Time Warner Cable and MediaOne will end the year with an estimated 160,000 cable modem subscribers in the U.S. and 6.8 million homes passed. Together, @Home and Road Runner affiliates dominate the market, serving 90 percent of all cable modem subscribers in North America.

    North American Cable Modem Subscribers
    Projected for December 31, 1998

    Source: Kinetic Strategies Inc.
    M S O CM Subscribers Affiliation
    1. Time Warner 90,000 Road Runner
    2. MediaOne 69,500 Road Runner
    3. Shaw 69,000 @Home
    4. Cox 62,000 @Home
    5. Comcast 50,000 @Home
    6. Rogers 40,000 @Home
    7. TCI 35,000 @Home
    8. Cogeco 21,000 @Home
    9. Adelphia 16,500 Independent
    10. Cablevision 13,000 @Home
    Total Top 10 MSOs 466,000  
    Other MSOs 47,000
    TOTAL 513,000
    Total @Home Subscribers 305,000
    Total Road Runner Subscribers 160,000

    As a group, Canadian MSOs made a strong showing this year. Canadian MSOs are projected to finish 1998 with a total of 140,000 cable modem subscribers, an impressive 1.4-percent penetration of all 10 million homes passed by cable in the country. By comparison, U.S. MSOs will finish the year with an estimated 373,000 cable modem subscribers, only .4 percent penetration of the approximately 93 million American homes passed by cable.



    Gefährliches Kartell

    Nach der SPD schlagen sich nun auch noch die Privatanbieter Arcor und Otelo auf die Seite der Telekom.

    Aus:
    WirtschaftsWoche – 50/1998, 3. Dezember 1998, Seite ?? (Telekommunikation).

    Der Draht ist aus Kupfer, im internen Jargon der Deutschen Telekom wird er jedoch "das Gold" genannt. Denn die Anschlußleitung auf der sogenannten letzten Meile zu den Wohnungen der Telefonkunden ist die wichtigste Basis für die Marktmacht des Ex-Monopolisten – und die will die Telekom unbedingt verteidigen [Ed: mit allen Mitteln].

    Diesem Ziel sind die Telekommanager in der vergangenen Woche ein gutes Stück näher gekommen: Wirtschaftsminister Werner Müller verhinderte bis auf weiteres, daß die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post privaten Telekomkonkurrenten eine dauerhaft günstige Nutzung der Anschlußleitung ermöglicht. Zugleich brüteten mit Arcor und Otelo zwei wichtige Konkurrenten den Plan aus, sich im Wettbewerb auf die Seite der Telekom zu schlagen.

    Zu welchem Preis private Anbieter die Anschlußleitung nutzen dürfen, ist eine entscheidende Frage für die Intensität des Wettbewerbs auf dem Telekommunikationsmarkt. Am Montag dieser Woche sollte die langerwartete Entscheidung bekanntgegeben werden. Doch der Präsident der Regulierungsbehörde, Klaus-Dieter Scheurle (CSU), wurde von seinem Vize Arne Börnsen (SPD), Wirtschaftsminister Werner Müller und Telekomchef Ron Sommer kurzerhand ausgebremst.

    Das Präsidium hatte am Donnerstagnachmittag vergangener Woche einstimmig eine Monatsmiete von 22,20 Mark beschlossen [Ed: andere Quellen reden von 23,20 DM] – weit weniger, als die Telekom haben will: Hinter den Kulissen hatte der Ex-Monopolist zuletzt 30 Mark verlangt, offiziell hatte er sogar 47,26 Mark beantragt. Als Scheurle eine halbe Stunde nach dem Beschluß bei Minister Müller vorsprach, wußte der schon Bescheid – offenbar von Sommer, den wiederum Börnsen trotz seiner Zustimmung im Präsidium eiligst alarmiert hatte.

    Müller, ein selbsternannter "Anwalt der Telekommitarbeiter", drängte Scheurle, der Telekom weiter entgegenzukommen. Doch der Regulierer blieb hart. Daraufhin empfahl Müller der Telekom, den umstrittenen Antrag "unverzüglich zurückzuziehen" – was die auch prompt tat. Auch bei künftigen Gesprächen zwischen Telekom und Regulierungsbehörde will Müller nun, so heißt es im Wirtschaftsministerium, als "Moderator" auftreten – ein klarer Angriff auf die gesetzlich verankerte Unabhängigkeit der Behörde. Die Stoßrichtung ist klar: Die hartleibige Regulierungsbehörde soll weichgeklopft, der Wettbewerb eingeschränkt werden.

    Der Telekom ist dazu so ziemlich jedes Mittel recht – wie ein geheimes Strategiepapier vom Februar dieses Jahres zeigt, das der WIRTSCHAFTSWOCHE vorliegt. Danach setzt der Ex-Monopolist nicht nur auf "gezieltes Lobbying", sondern auch auf "regulatorische Behinderungen" der Konkurrenz – etwa durch eine "Beschränkung einsetzbarer Technologien" oder eine "aufwendige Zertifizierung neuer Technologien". Dritte Möglichkeit sei eine möglichst hohe Monatsmiete. Ökonomisch gerechtfertigt sind die beantragten 47,26 Mark jedoch ebenso wenig wie die inoffiziell verlangten 30 Mark. Hardliner in der Regulierungsbehörde halten nur gut 20 Mark für vertretbar, bei großzügiger Auslegung wären 25 Mark möglich. Eine noch höhere Gebühr wäre hingegen ein politischer Preis zugunsten der Telekom.

    Doch der Druck auf die Regulierer, der Telekom mehr als 25 Mark zuzugestehen, wird wachsen. Denn die Front der im Verband VATM zusammengeschlossenen Telekom-Gegenspieler bröckelt. Die beiden Konzerntöchter Otelo (RWE/Veba) und Arcor (Mannesmann), beides bundesweit agierende Anbieter mit eigenem Netz, beschreiten neuerdings eigene Wege. Otelo- Geschäftsführer Thomas Geitner und der designierte Mannesmann- Chef Klaus Esser wurden bereits vergangene Woche bei Wolfgang Clement (SPD) vorstellig, der als NRW-Ministerpräsident im Beirat der Regulierungsbehörde sitzt.

    Das Trio diskutierte eine Paketlösung, das nach Einschätzung des Bonner Unternehmensberaters Bernd Jäger auf eine "gefährliche Kartellierung" hinausläuft. So soll die Telekom auf die geplante Tarifsenkung bei Ferngesprächen verzichten, die Arcor und Otelo das Geschäft mit den fünfstelligen Call-by-call- Vorwahlen zu vermiesen droht. Im Gegenzug würde der Telekom gestattet, die Gebühren für die sogenannte Zusammenschaltung selektiv zu erhöhen – ein Angriff auf Mobilcom und andere kleinere Telefongesellschaften ohne eigenes Netz. Drittens sieht der Plan vor, der Telekom einen Anschlußpreis von knapp 30 Mark zu gewähren. "Damit", urteilt Olav Strawe, Chefredakteur des Fachmagazins "Teletalk", "wollen die Großen die Kleinen aus dem Markt kicken." Für die Telekommanager würden jedenfalls die kühnsten Träume wahr. Denn eine Beschränkung des Wettbewerbs auf die wenigen Netzbetreiber, so hieß es schon im Geheimpapier vom Februar, ist für die Telekom das "Idealziel".

    3.12.1998 (t-off). Und nun hagelt es sicher Dementis. Den Anfang machte Otelo, die ja bereits ihren Kunden empfehlen, bei Netzstörungen auf die Dienste der Deutschen Telekom auszuweichen. Gegenüber vwd sagte ein Otelo- Sprecher, die in dem Bericht der Wirtschaftswoche genannten Fakten stimmten nicht. Otelo habe zu keinem Zeitpunkt eine Paketlösung vorgeschlagen.



    Positive Signale aus Brüssel

    EU würde es wohl akzeptieren, wenn Deutsche Bank Kabelnetz kauft

    Aus: Süddeutsche Zeitung, 4. Dezember 1998, Seite 21 (Fernsehen).

    (o.k.). Das Europaparlament macht Druck. Es wäre „wünschenswert“, wenn sich Telephongesellschaften von ihren Kabelfernsehnetzen trennten. Das hat der Wirtschaftsausschuß in einer Beschlußvorlage notiert, die kommende Woche vom Plenum verabschiedet werden soll. Nur eine solche Trennung gewährleiste, daß das Fernsehkabel zu einem Multimedianetz mit Internetzugang und anderen Angeboten ausgebaut und auf diese Weise zur Konkurrenz für das Telephon werde. Solange ein Konzern Telephon und Kabelfernsehen zugleich betreibe, seien „Interessenskonflikte“ zu Lasten des Wettbewerbs und der Verbraucher nicht auszuschließen. Das Parlament soll der Brüsseler EU- Kommission deshalb „weiterreichende Maßnahmen“ für eine Trennung der Telephon- und Kabelgeschäfte empfehlen. Die EU- Kommission wiederum plant eine entsprechende Richtlinie.

    Das zielt auch auf die Deutsche Telekom. Der Telephonriese ist Hauptbetreiber des Kabelfernsehens in Deutschland. Zugang zum Internet gewährt die Telekom bislang aber nur über das Telephon, den Ausbau des Kabels zum Internet- Medium will sie erst einmal bei bescheidenen 1000 Haushalten in Berlin ausprobieren. Dabei könnten beim Abruf von Internetseiten und Online- Angeboten die Daten über das Kabel viel schneller transportiert werden als über das Telephonnetz. Damit das bald Wirklichkeit wird, sind inzwischen 60 Interessenten für das Kabel bei der Telekom vorstellig geworden. Sie will dem Druck der EU nachgeben und ihre Kabelnetze verkaufen.

    Kaufen, ausbauen, zurückziehen

    Die Hauptofferte stammt von der Deutschen Bank, die sämtliche Kabelnetze der Telekom übernehmen will und dafür bis zu 9 Milliarden Mark bietet (die
    SZ berichtete). Bei den Wettbewerbsbehörden der EU und in Deutschland hat die Großbank inzwischen ein „Drei-Stufen- Modell“ präsentiert und offenbar signalisiert bekommen, daß keine größeren Bedenken dagegen bestehen. Die Bank will im ersten Schritt das Kabel kaufen, dieses dann gemeinsam mit privaten Kabelanlagenbetreibern wie Otelo (Veba/RWE) zum Internetmedium ausbauen und sich am Ende ganz oder teilweise wieder zurückziehen.

    Elmar Müller, Telekommunikationssprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, begrüßt diese Offerte. „Bei einem bundesweiten Komplettverkauf des Kabels an die Deutsche Bank oder einen anderen Abnehmer kommt es viel schneller zu technischen Innovationen als bei einem scheibchenweisen Verkauf der Kabelnetze auf regionaler Ebene“, wie das die Telekom vorhabe. Der Berliner Medienwächter Hans Hege befürchtet dagegen ganz neue Interessenskollisionen. Die Deutsche Bank sei der größte Kreditgeber des Münchner Medienunternehmers Leo Kirch, der seine vielen Programme auch über Kabel ausstrahle. Die Frage sei dann, „zu welchen Konditionen kommt Kirch ins Kabel“.



    Börnsen: Interconnection-Reform kann bis März stehen

    Aus:
    vwd-Wirtschaftsdienst, 4. Dezember 1998, 15.01 Uhr (Top-News).

    BONN. Die Reform der derzeitigen Interconnection- Entgeltregelung könnte bis Februar, spätestens März das Beschlußkammerverfahren durchlaufen haben. Das sagte am Freitag der Vizepräsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RTP), Arne Börnsen, in einem Gespräch mit vwd. Für den 15. Dezember hat Börnsen alle Telekommunikationsunternehmen, die mit der Deutsche Telekom AG, Bonn, einen Interconnection- Tarif geschlossen haben, zu einem informellen Meinungsaustausch eingeladen. Neben der allgemeinen Aussprache über aktuelle Regulierungsfragen soll das Treffen vor allem über die Vorstellung der RTP zur künftigen Anwendung des Interconnection-Tarifs informieren.

    In der folgenden Woche soll das von Börnsen favorisierte Reformmodell dann dem Regulierungsbeirat präsentiert werden. Danach könnte die Telekom aufbauend auf den Änderungen einen Antrag stellen, der für Wettbewerber mit geringerer eigener Infrastruktur höhere Interconnection- Tarife vorsieht. Das von Börnsen entwickelte System ist allerdings weiterhin nicht mit dem Präsidium abgestimmt. Im wesentlichen sieht das Konzept vor, daß die Zusammenschaltungspreise für Gespräche, die mangels ausreichender Zahl von Zugangspunkten eines Wettbewerbers im Telekom- Netz nicht den kürzesten Weg nehmen können, künftig verteuert werden.

    Solch "vagabundierender Verkehr" ist z. B. gegeben, wenn ein Telefonat zwischen Bonn und Köln aufgrund einer unzureichenden Konstellation von Points of Interconnection (POI) über Hannover geleitet werden muß und damit unnötig Kapazitäten der Telekom belegt. Für diese Gespräche soll künftig nicht mehr das derzeitige Interconnection- Tarifgefüge (Durchschnittspreis 2,7 Pf/Min) gelten. Er plane allerdings keine übermäßig hohe Verteuerung, bekräftigte Börnsen. In einem früheren vwd Gespräch hatte er erklärt, daß der Aufschlag im Nachkomma-Bereich liegen solle und den Gesamtpreis nicht in Größen von vier Pf bringen werde.

    Zudem sei eine Übergangs- bzw Marktzugangsfrist vorgesehen, betonte der Sozialdemokrat am Freitag. Einerseits werde es so einen befristeten Bestandsschutz geben, andererseits werde neuen Unternehmen der Marktzutritt nicht verbaut werden. Wenn Telekommunikationsgesellschaften nachweisen würden, "daß sie bestimmte Strategien verfolgen, um in bestimmte Größen hineinzuwachsen", werde sich dies positiv für sie bei den Preisen für die Netzzusammenschaltung niederschlagen. Andererseits gelte genauso: "Derjenige, der bewußt die Strategie betreibt, mit wenig Infrastruktur viel Verkehr an sich zu ziehen, muß mehr zahlen."

    Börnsen unterscheidet bei seinem mehrstufigen Modell grundsätzlich zwischen Resellern, die über kaum oder keine eigene Infrastruktur verfügen und in großem Umfang bezogene Leistungen der Telekom nur wiederverkaufen, und Netzbetreibern. Nur letztere haben Anspruch auf Interconnection- Tarife, die je nach den Kosten, die sie der Telekom verursachen, unterschiedlich hoch ausfallen. Ursprünglich plädierte Börnsen dafür, generell zwischen Verbindungsnetz- und Teilnehmernetzbetreibern zu differenzieren. Wer lediglich über ein Backbone-Netz verfügte, sollte danach mehr zahlen als das Unternehmen, das auch auf Ortsnetzebene mit eigenen oder gemieteten Leitungen präsent ist.

    Die überholte Fassung, das "Netzwerkelemente-Modell", sieht nun vor, daß ein Unternehmen nicht generell als eine bestimmte Art von Netzbetreiber eingestuft wird, sondern jedes Gespräch einzeln nach seinem Kostenaufwand unterschieden wird. Die Telekom, so Börnsen, habe versichert, daß sie dazu technisch in der Lage sei. Grundsätzlich sieht der Vizepräsident die Chance für eine zügige Einigung. Am 24. November hatte der VATM Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten bereits erklärt, daß er anerkenne, daß "vagabundierende Verkehre" mehr Kosten verursachten und daher anders zu bewerten seien. [mehr]



    Schätzung über Telearbeitspotential

    Aus:
    Handelsblatt, 5. Dezember 1998, Seite ?? (Computer und Online).

    BONN – Freitag, 4. Dezember 1998. Nach Schätzung des Bonner Wirtschaftsministeriums könnten in Deutschland künftig zwei bis vier Millionen sogenannter Telearbeitsplätze entstehen. Diese Zahl nannte am Freitag der Leiter des Referates Multimedia, Andreas Goedeler, in Bonn. Danach arbeiten zur Zeit bereits rund 800.000 Menschen zeitweise oder dauerhaft von zu Hause aus, in dem sie per Computer und Telefon an ihr Unternehnen angebunden sind. Das steigende Interesse an solchen Arbeitsplätzen sehen Bundesregierung, Gewerkschaften und die Deutsche Telekom in dem gemeinsam getragenen Projekt "Online Forum Telearbeit" (OnForTe) bestätigt, das seit einem Jahr Interessierte berät.

    "Der Beratungsbedarf ist enorm", sagte Veronika Altmeyer, Hauptvorstandsmitglied der Deutschen Postgewerkschaft (DPG). Das Interesse an Telearbeitsplätzen sei groß. Gleichzeitig gebe es aber auch noch erhebliche Vorbehalte. So herrsche unter den Anrufern von OnForTe etwa Unsicherheit darüber, wer die die Kosten von Telearbeitsplätzen trägt und ob die Tätigkeit außerhalb der Firmenräume die Karrierechancen beeinträchtigt. Dabei habe sich herausgestellt, daß für die meisten Interessierten Telearbeit nur dann in Frage komme, wenn sie später auf eigenen Wunsch an ihren betrieblichen Arbeitsplatz zurückkehren dürften.



    Telekom-Chef Sommer kündigt Fusionen an

    Bonner Regulierungsbehörde will offenbar in Kürze die neuen Tarife für Ferngespräche genehmigen / Telekom plant Sondertarif für Internet-Nutzung

    Aus:
    Yahoo-News, 5. Dezember 1998, 15.40 Uhr (Wirtschaft).

    HAMBURG. Telekom-Chef Ron Sommer hat den Abbau von 20.000 Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2000 angekündigt. Nur so könne das Unternehmen konkurrenzfähig bleiben, sagte Sommer der "Bild am Sonntag". Zugleich stellte er Zusammenschlüsse mit anderen Telekommunikationsfirmen in Aussicht: "Bei den Fusionen entscheidet sich die Zukunft der Deutschen Telekom." Der ehemalige Monopolist wird "Focus" zufolge in Kürze von der Regulierungsbehörde grünes Licht für die geplante Senkung der Preise für Ferngespräche ab dem 1. Januar 1999 erhalten. (...)

    Zudem sollten Internetnutzer voraussichtlich im Lauf des kommenden Jahres in allen Ballungszentren Anschlüsse mit der sogenannten ADSL-Technik nutzen können, die Daten 300mal schneller überträgt als bisher. Gleichzeitig werde an einem neuen Sondertarif für das Internet gearbeitet. [Das komplette BamS-Interview]



    Auch die Telekom sucht einen Partner

    BamS-Interview mit Telekom-Chef Ron Sommer

    Aus: Bild am Sonntag, 6. Dezember 1998, Seite 4 + 5 (Politik) von EVA HAACKE und F. WECKBACH-MARA.

    BamS: Großunternehmen und Großbanken schließen sich weltweit zusammen. Hat auch die Telekom solche Pläne?

    Sommer: Die Telekommunikation wird schon in wenigen Jahren mehr als zehn Prozent der gesamtwirtschaftlichen Leistung ausmachen. Schon sehr bald wird sich entscheiden, wer weltweit die große Rolle spielt. Für eine Wirtschaftsnation wie Deutschland wird es lebenswichtig sein, nicht nur im Automobilbereich die Giganten mit Hauptquartier in Deutschland zu stellen, sondern auch in der Telekommunikation. In Deutschland kommt für diese weltweite Rolle nur die Deutsche Telekom in Frage. Deshalb kommen wir, um ein "global player" zu werden, um Aufkauf und Fusion mit anderen Unternehmen nicht herum.

    BamS: Wie?

    Sommer: Wir haben zunächst die Allianz mit unseren französischen Partnern gebildet und gemeinsam in den USA, Ungarn, der Tschechischen Republik, Polen, Italien, England und der Schweiz investiert. Aber das ist erst der Anfang. Bei den Fusionen entscheidet sich die Zukunft der Deutschen Telekom. Ob die Telekom zum Opel von General Motors oder aber zum Mercedes von Chrysler wird, das wird auch von den Bedingungen der Regulierungsbehörde abhängen.

    BamS: Da haben Sie gerade Ihren Antrag auf höhere Anschlußpreise für die Konkurrenz zurückgezogen...

    Sommer: Ja, um die Diskussion zu versachlichen. Wir wollen erreichen, daß die Deutsche Telekom nicht länger die Konkurrenten subventioniert. In den anderen europäischen Ländern oder gar in den USA gibt es nicht annähernd eine vergleichbare Liberalisierung des Marktes. Aber bei uns tummeln sich alle, und zwar zum großen Teil auf Kosten der Telekom. Ich will aber nicht noch mehr Arbeitsplätze abbauen müssen, nur um Unternehmen, die gar nicht investieren, zu subventionieren.

    BamS: Sie bauen aber doch sowieso Arbeitsplätze ab, um konkurrenzfähig zu bleiben.

    Sommer: Ja, wir haben schon 40.000 Arbeitsplätze abgebaut, bis zum Jahr 2000 wollen wir weitere 20.000 abbauen. Gleichzeitig haben wir von unseren 125 Milliarden Mark Startschulden schon 40 Milliarden Mark abgebaut. Trotzdem werden wir weiter die Preise senken und das Angebot vergrößern.

    BamS: Was wird besser und billiger?

    Sommer: Zum 1. Januar 1999 starten wir die größte Gebührensenkung seit 1996. Als neuen Service führen wir beispielsweise ein, daß Benutzer von ISDN- Anschlüssen künftig durch das einfache Eintippen einiger Ziffern einen Weckruf auslösen können.

    Und für Internet- Nutzer ist interessant, daß wir im Lauf des nächsten Jahres in allen Ballungszentren Anschlüsse in der neuen ADSL- Technik zur Verfügung stellen, mit der man Daten 300mal schneller als bisher übertragen kann. Zusätzlich arbeiten wir an einem neuen Sondertarif für Internet-Nutzer.

    Außerdem wird man bei Telekom 1999 mit einem einzigen Telefon sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunknetz telefonieren können – und zwar zu besonders günstigen Konditionen.

    BamS: Können die Telekom-Aktionäre weiter mit guten Dividenden rechnen?

    Sommer: Das Jahr 1999 bereitet mir Sorge: Die Preissenkung zum 1. Januar wird uns zwar statisch betrachtet zwischen fünf und sechs Milliarden Mark kosten, doch hoffen wir dies durch Mengenwachstum und Kostensenkungen soweit wie möglich ausgleichen zu können. Wir werden alles tun, damit wir unseren Aktionären auch 1999 eine attraktive Dividende zahlen können.



    Postgewerkschaft fordert Kurswechsel der Regulierungspolitik

    Aus:
    Yahoo-News, 7. Dezember 1998, 12.50 Uhr (Wirtschaft).

    FRANKFURT/MAIN. Nach der Ankündigung eines drastischen Arbeitsplatzabbaus bei der Telekom hat die Deutsche Postgewerkschaft einen Kurswechsel der Regulierungspolitik gefordert. Die Bonner Behörde für Post und Telekommunikation müsse bei ihren Entscheidungen die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze angemessen berücksichtigen, erklärte der DPG- Vorsitzende Kurt van Haaren am Montag in Frankfurt am Main. Zugleich appellierte er an den Bund, das "falsche beschäftigungspolitische Signal" als Haupteigentümer der Telekom AG nicht hinzunehmen. Die Absicht des Unternehmens, bis 2000 weitere 20.000 Stellen zu streichen, sei angesichts der beginnenden Gespräche über ein Bündnis für Arbeit kontraproduktiv, erklärte der Gewerkschaftschef.



    1999: The Year of Bandwidth

    Aus: Finance – Internet Daily, 7. Dezember 1998, originally published and edited by
    CBS MarketWatch. [Übersetzungs-Service]

    NEW YORK. Demand by consumers and businesses for ever faster and more robust Internet access will be a key technology challenge next year, according to a PricewaterhouseCoopers' technology forecast released today. Michael Katz, of the professional services firm's global technology center said, "We're seeing huge plays by the telephone, cable and satellite companies all struggling to be the bandwidth provider of choice to consumers." At the same time he said, "These providers will be challenged by decreasing prices they can charge for bandwidth and meeting increasing demand – and they're hoping that traffic goes up faster than the prices go down." The report said increasing bandwidth capability for consumers will be critical to the growth and success of electronic commerce, both to increase its speed but also to permit enhanced marketing efforts and product displays.



    Aufsichtsbehörde kommt KPN entgegen

    Niederländischer Regulierer reduziert Vorgaben für Telefon-Preissenkung

    Aus:
    Handelsblatt, 8. Dezember 1998, Seite ?? (Unternehmen und Märkte).

    BRÜSSEL – Montag, 7. Dezember 1998 (sbe). Die niederländische Aufsichtsbehörde verlangt vom Telekomkonzern KPN eine geringere Preissenkung als noch im September [Ed: Krieg der Netze in den Niederlanden]. Damit reagiert sie auch auf den Protest der gesamten Branche. Die Entscheidung wird als guter Schritt in Richtung Liberalisierung gewertet.

    In den Niederlanden werden Ferngespräche ab Januar um 10 % billiger. Auslandsgespräche nach 30 Ländern kosten dann zwischen 7 % und 37 % weniger. Die Tarife für Ortsgespräche sinken sonntags um ein Drittel, bleiben aber an den Werktagen unverändert. Mit den neuen Tarifen erfüllt der Telekomkonzern KPN N.V., Den Haag, eine Verpflichtung durch die zuständige Wettbewerbsbehörde Opta. Ab Juli sollen die Telefontarife nach oben begrenzt werden.

    Die Preissenkungen gehen längst nicht so weit wie ursprünglich von der Opta verlangt. Die Behörde hatte KPN im September zunächst aufgefordert, die Tarife für Ortsgespräche Anfang 1999 um ein Viertel zu senken. Die sonstigen nationalen Tarife sollten binnen drei Jahren um bis zu ein Drittel sinken. Opta hatte die Forderungen damit begründet, daß KPN bisher insbesondere beim inländischen und hier vor allem im lokalen Telefonverkehr wegen mangelnder Konkurrenz übermäßige Renditen erzielt habe. Monopolgewinne seien aber nicht mit EU-Recht und nationalem Recht vereinbar. Von den Tarifsenkungen sollten laut Opta vor allem private Vieltelefonierer und Unternehmen profitieren. Anrufe von einem Festanschluß zu Mobiltelefonen sollten 15 % preiswerter werden; nun wird dieser Preis nur um 5 % sinken.

    Das ISDN-Abonnement sollte KPN um ein Viertel verteuern, um es nicht mehr unter dem Selbstkostenpreis anzubieten. Daraus wird nun nichts, denn die Abonnement- tarife inklusive ISDN verändern sich nicht. Wie kam es zu dem Sinneswandel der Wettbewerbshüter? Die Einschätzung der Opta vom September war auf heftigen Protest sowohl der KPN als auch der Konkurrenz und des Verbraucherschutzbundes Consumentenbond gestoßen.

    Fassungslos hatte der ehemalige Monopolist, der schon seit Jahren im internationalen Vergleich recht niedrige Tarif hat, auf den Beschluß der Aufsichtsbehörde reagiert. KPN- Vorstandschef Wim Dik rechnete vor, daß dies einen Rückgang des Betriebsergebnisses um ein Drittel, also rund 1 Mrd. hfl (890 Mill. DM), bedeutet hätte. „Die Gesamtrendite sinkt dadurch weit unter den internationalen Branchendurchschnitt, was die Position von KPN auf dem Kapitalmarkt ernsthaft verschlechtern wird. Dies wird die Investitions- und Innovationsmöglichkeiten verringern und die Kontinuität des Unternehmens in Frage stellen“, fürchtete Dik und wetterte: „So bringt man KPN um.“ Die Börse reagierte auf die Opta-Pläne mit Kurseinbrüchen. Binnen weniger Tage war KPN 22 % weniger wert.

    Jens Arnbak, Vorsitzender der im August 1997 gegründeten, unabhängigen Opta, hielt die Befürchtungen Diks jedoch zunächst für unbegründet. „KPN wird auch künftig mit einer Rendite aus dem nationalen Geschäft von 13,2 % bis 14,2 % zu den Spitzenverdienern gehören. Die Deutsche Telekom bewegt sich nur bei 5 % bis 7 %“, hatte er dem Handelsblatt gesagt. In den zurückliegenden Wochen ist es KPN gleichwohl gelungen, die Opta davon zu überzeugen, daß das von ihr gewählte Jahr 1997 als Basis der Berechnungen nicht mehr der aktuellen Lage entspricht. Zum einen hat KPN im ersten Halbjahr den Reingewinn nur leicht auf 1 Mrd. hfl verbessert. Zweitens führte der Telekomkonzern an, die Kosten stiegen infolge der kürzlich angekündigten drastischen Reorganisation mit der Streichung von 4 000 Stellen und der Schaffung 1.000 neuer Arbeitsplätze. Auch investiere KPN weiter in die Infrastruktur. Dies alles sei mit den Tarifsenkungen nicht vereinbar.

    Andere Telekom-Anbieter hatten bemängelt, es werde bei der starken Tarifsenkung vor allem auf dem lokalen Markt nicht mehr möglich sein, in Konkurrenz zu KPN zu treten. Damit erreiche die Aufsichtsbehörde das Gegenteil dessen, was ihre Aufgabe sei, nämlich das freie Spiel der Marktkräfte zu sichern, urteilten auch Branchenbeobachter. Angesichts dieser Argumente änderte Opta den Standpunkt. Die Parteien haben sich nun in der Mitte getroffen. Branchenkenner bewerten die Tarifsenkung als guten Schritt in Richtung Liberaliserung des Telekommarktes in den Niederlanden. KPN und die Wettbewerber äußerten sich denn auch überwiegend zufrieden mit den reduzierten Anpassungen.

    Der Amsterdamer Kabelbetrieb A 2000, bisher das einzige Unternehmen, das im Ortsnetz mit KPN konkurriert, reagierte erfreut. A 2000 begann vor einem Jahr und will mit Tarifen leicht unter dem Niveau von KPN binnen zwei Jahren in die Gewinnzone kommen. Einige Kabelnetzbetreiber und potentielle Wettbewerber bezeichneten jedoch die starke Absenkung der Sonntagstarife um 33 % als marktbehindernd. Auf Kritik stieß auch, daß KPN sein ISDN- Abonnement noch immer unter dem Selbstkostenpreis anbieten dürfe. Das benachteilige Kabelnetz- betreiber, die Internet über Kabel anböten. KPN werden durch die gesamte Preisanpassung nach eigenen Angaben 330 Mill. hfl Umsatz im Jahr entgehen. Ob im Juli eine erneute Tarifanpassung folge, hänge davon ab, ob KPN tatsächlich die angekündigten Infrastruktur- Investitionen realisiere, und wie sich die Konkurrenz auf den lokalen Märkten entwickele, signalisierte der Opta- Chef.



    Die Telekom will mit dem Tarifwirrwarr Schluß machen

    ISDN-Kunden werden bevorzugt / Verband der Postbenutzer kritisiert Gebührenpläne / Mannesmann Arcor senkt ebenfalls die Preise

    Aus: Stuttgarter Zeitung, 9. Dezember 1998, Seite xx (Wirtschaft).

    Die Pläne der Telekom klingen gut. Telefonieren wird bis zu 63 Prozent billiger, zudem soll die Tarifstruktur deutlich vereinfacht werden. Die neuen Preise sollen vom 1. Januar an gelten, vorausgesetzt die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post stimmt dem zu – doch daran zweifelt eigentlich niemand. Vermutlich noch in dieser Woche wird die Behörde, der Klaus-Dieter Scheurle vorsteht, den Telekomplänen ihren Segen geben.

    Künftig wird es für ISDN-Nutzer der Telekom nur noch zwei Regionalzonen innerhalb Deutschlands geben: den Nahbereich, der einen Umkreis von 20 Kilometern umfaßt, sowie Ferngespräche. Zudem soll der Zeitenwirrwarr wegfallen. Auch hier gibt es im Grunde nur noch zwei Zonen: einen Tarif, der tagsüber gilt, und einen für die Nacht. Am Tage sind 24 Pfennig die Minute zu bezahlen, in der Nacht sind es zwölf Pfennig. Etwas komplizierter wird es bei den Analoganschlüssen, jener Technik, die noch immer von den meisten Privatkunden benutzt wird. Hier wird es noch drei Regionalzonen geben. Ortsgespräche, Telefonate im Umkreis von 50 Kilometern und Ferngespräche.

    Dabei sind Nutzer der alten Analogtechnik im Vergleich mit den Kunden, die sich moderner ISDN-Technik bedienen, schlechter gestellt. Sie zahlen nämlich für Gespräche mit einer Entfernung von mehr als 50 Kilometern tagsüber 36 Pfennige die Minute (ISDN-Kunden: 24 Pfennige). Die übrigen Tarife sind gleich. "Es sind unterschiedliche Produkte", begründet man bei der Telekom in Bonn diese Differenzierung. Gleichzeitig weist der Konzern darauf hin, daß von Frühjahr an den Analogkunden ein neues Angebot unterbreitet werden soll. Für einen Aufpreis auf ihre monatliche Grundgebühr, der zwischen drei und fünf Mark liegen werde – eine Entscheidung über die Höhe sei noch nicht gefallen –, sollen auch sie in den Genuß der niedrigeren ISDN-Ferntarife kommen.

    "Keiner wird im Januar nach der Tarifsenkung mehr zahlen", versichert die Telekom. Vorwürfe, daß mit der Tarifreform die Nutzung des Computernetzes Internet teurer werde, streitet das Bonner Unternehmen ab. Allerdings werden die Preise vorerst auch nicht sinken. Damit ist ebenfalls im Frühjahr zu rechnen. Dann sollen Pakete für bestimmte Kundengruppen geschnürt werden: für Mobilfunknutzer, für Vieltelefonierer und eben für Surfer im Internet.

    Trotz der angekündigten Preissenkungen wirft der Verband der Postbenutzer dem früheren Monopolisten vor, den "Wettbewerb verschlafen" zu haben. Vor einem Jahr habe Telekom- Chef Ron Sommer ein "Preisfeuerwerk" angekündigt; dies sei jedoch ausgefallen, sagt Wilhelm Hübner vom Verband der Postbenutzer. Die jetzt angekündigte Tarifsenkung komme ein Jahr zu spät und falle zu gering aus. Bereits jetzt seien die angekündigten Preise nicht mehr marktgerecht. Die Ersparnis der Kunden dürfe nicht überbewertet werden.

    Schließlich würden rund 60 Prozent des gesamten Gesprächsaufkommens im Ortsbereich geführt; dort würden die Preise allerdings nicht gesenkt, bemängelt der Verband. Die größte Tarifreduzierung erfolge bei Ferngesprächen, auf diese entfielen aber gerade mal 20 Prozent aller Gespräche. Den Erfolg neuer Anbieter wie Mobilcom und Teldafax führte Hübner nicht zuletzt auf die Tarifpolitik der Telekom zurück. "Bei diesem Chaos hat niemand mehr durchgeblickt", sagt er.

    Der Mannesmann-Konzern hat inzwischen auf diese Tarifpläne reagiert. Der härteste Konkurrent der Telekom kündigte an, die Minutenpreise für Telefongespräche im Leitungsnetz von Mannesmann Arcor vom 1. Januar an um bis zu 54 Prozent zu verringern. Montags bis Freitags würden dann alle Inlandsgespräche tagsüber 18 Pfennig pro Minute kosten, abends und am Wochenende seien es zehn Pfennig pro Minute. [mehr]



    FCC giving telecom mega-deals intense scrutiny

    Aus:
    Yahoo-Finance, 10. Dezember 1998, 01.57 MEZ (Business). [Übersetzungs-Service]

    WASHINGTON – Dec 9. Federal regulators are subjecting two telecommunications megamergers to intense scrutiny because of previous consolidation among Baby Bell companies, officials said on Wednesday. With only five of the original seven Bell companies remaining, the Federal Communications Commission could decide next year to block the $61 billion merger of SBC Communications Inc.(NYSE: SBC - news) with Ameritech Corp.(NYSE: AIT - news) and Bell Atlantic Corp.'s (NYSE: BEL - news) $53 billion purchase of GTE Corp.(NYSE: GTE - news), they said.

    As potential merger partners have already discovered in the defense and pharmaceutical industries, rapid consolidation eventually exceeds the tolerance of regulators. But the five members of the commission, two Republicans and three Democrats, have not announced their positions and could let the deals go through or simply impose conditions as they did when Bell Atlantic bought NYNEX, officials said. If all the remaining Bells merged into one company, "that would be clearly unacceptable," said Thomas Krattenmaker, who is overseeing the FCC staff review of the mergers. "But that's not these cases. The question is what is the difference and how large is the difference." "It's a tough question," he added. "It's not something people have made up their minds on."

    Another FCC official, speaking on condition of anonymity, said the agency had "serious concerns" about the deals but much analysis remained to be done. Asked if the agency would block the mergers if it found them against the public interest, Krattenmaker replied "sure," but added "I'm not saying it will." In the Bell Atlantic-NYNEX case, Krattenmaker noted, concerns that the merger would harm competition were addressed with conditions, like requiring the companies to give competitors better access to their infrastructure. "That's not always the case, though," Krattenmaker said. "Sometimes you find a bad merger that can't be fixed with conditions." The FCC could finish its review of the deals by the middle of next year, although that timing would be an "ambitious" schedule," Krattenmaker said.

    FCC chairman William Kennard and the other two Democrats on the commission have previously expressed concerns about the mergers. Kennard said the companies faced a "heavy burden" to prove their mergers would enhance competition. Leading lawmakers and top Justice Department antitrust official Joel Klein have also expressed concerns about the deals. The commission plans to hold a public hearing Dec. 14 to hear from opponents and supporters of the mergers, following an October hearing with company officials.

    Long distance companies AT&T Corp.(NYSE: T - news), MCI WorldCom Inc. (Nasdaq: WCOM - news) and Sprint Corp.(NYSE: FON - news) and consumer groups have urged the FCC to block the mergers. They argue the Bells have stifled competition in the local phone market and letting the companies merge will further stunt new competition. But the companies argue that they need to merge to become stronger competitors to each other. SBC has promised to begin offering local service in the 30 largest cities outside of it and Ameritech's regions if it is allowed to merge. An SBC spokesman said the merger was "getting the kind of scrutiny we anticipated it would receive and we're comfortable that we'll be able to demonstrate the benefits of the merger to everyone's satisfaction." Bell Atlantic has promised to enter 21 markets in the territories of the other four Bells within 18 months if its merger with GTE is approved. A spokeswoman declined to comment on Wednesday.



    UK's OFTEL probes information age services

    Aus:
    InfoBeat, 10. Dezember 1998, 11.00 Uhr MEZ. [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON – Dec 10. Britain's telecoms regulator OFTEL said on Thursday it was looking at whether action was needed to make a new range of services such as Internet access and video on demand available to consumers. "These services are a key part of the future of communications in this country...we want to ensure that there are no barriers to provision of these services by operators who want to offer them," said David Edmonds, director general of telecommunucations.

    OFTEL published a consultation document, Access to Bandwidth – Bringing Higher Bandwidth Services to the Consumer, examining what steps are needed "to ensure that families and small businesses are provided with innovative services such as high-speed Internet access and video on demand." The document raised questions about the level of demand for such services, now and in the future, and the alternative means of supply – from access over British Telecom's network to new technology.

    Issues raised for discussion included local loop unbundling, which would oblige BT to transfer control of individual lines to a competitor, and bitstream access, where BT attaches equipment to a line leased to another operator. Another was indirect access, which would mean BT operating a higher bandwidth public network with its competitors allowed access. The consultation period would run until March 10, 1999, followed by a further period up to March 24 during which comments would be invited, OFTEL said.



    In Italien sollen Ortstarife erhöht werden

    Aus:
    vwd-Wirtschaftsdienst, 10. Dezember 1998, 12.10 Uhr (Top-News).

    ROM. Die italienische Telekom-Regulierungsbehörde plant einem Bericht der Finanzzeitung "Il Sole 24 Ore" (Donnerstagsausgabe) zufolge, die Tarife für Ortsgespräche um vier bis fünf Prozent zu erhöhen. Eine Stellungnahme war bislang nicht zu erhalten. Die Neuordnung erfolge in drei Phasen, deren letzte Phase im Sommer 1999 abgeschlossen sein soll. Marktbeobachter erwarteten jedoch nicht, daß die Preise für Ortsgespräche noch 1998 erhöht werden. Sie stellten überdies eine Preissenkung für die regionale und internationale Telefonie um sieben bzw zehn Prozent in Aussicht. Die neue Tarifstruktur könnte bei der Telecom Italia SpA, Rom, zu jährlichen Mindereinnahmen von über 450 Mrd. ITL führen, so die Zeitung.



    Regulierer stimmt Telekom-Tarifreform 1999 ohne Abstriche zu

    Aus:
    vwd-Wirtschaftsdienst, 11. Dezember 1998, 9.04 Uhr (Wirtschaftspolitik).

    BONN. Die Deutsche Telekom AG, Bonn, kann ihre Tarifreform mit Preisreduzierungen im Regio- und Fernbereich bis zu 63 Prozent per 1. Januar 1999 in Kraft setzen. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RTP) teilte am Freitag mit, daß sie dem Antrag der Telekom ohne Abstriche zugestimmt habe. "Mit Blick auf die Verbraucherinteressen haben wir unsere Entscheidung getroffen", sagte RTP- Präsident Klaus-Dieter Scheurle. Der Beschluß fiel im Rahmen des Price-Cap- Systems. Dabei seien auch mögliche Verstöße gegen das Verbot unzulässiger Abschläge und die Frage möglicher Ungleichbehandlungen mit Blick auf die Entgeltdifferenzierung zwischen Kunden mit ISDN- und analogem Anschluß geprüft worden.

    In beiden Bereichen ist laut RTP ein offensichtlicher Verstoß nicht gegeben und damit eine Versagung der Genehmigung nicht zu rechtfertigen. Für den Verlauf des Berichtstags wird erwartet, daß auch die o.tel.o communications GmbH & Co, Düsseldorf, eine deutliche Preissenkung für Januar ankündigt. Ein Sprecher hatte am Mittwoch bestätigt, daß das Unternehmen den Schritt plane. Sofern der Regulierer in dieser Woche den Tarifantrag der Deutsche Telekom AG, Bonn, genehmige, werde o.tel.o ab Januar 1999 mit einer Tarifreform kommen, deren Preise noch unter den neuen der Telekom lägen. Auch von der Viag Interkom GmbH & Co, München, werden in nächster Zeit Preisreduzierungen erwartet.

    Die Mannesmann Arcor AG & Co, Eschborn, hat bereits in dieser Woche für den 1. Januar 1999 eine Preissenkung bis zu 54 Prozent angekündigt. Der VATM Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten, der 40 große und kleine Konkurrenten der Telekom vertritt, hatte indes noch vor kurzem gewarnt, daß die Telekom mit der Tarifreform bundesweiten Netzbetreibern, die sowohl im Verbindungs- als auch im Teilnehmernetz tätig sind, die Margen zum Aufbau eigener Infrastruktur entziehen wolle. Der Regulierer müsse seine Entscheidung im Zusammenhang mit den noch ausstehenden Beschlüssen zur Interconnection- Reform und zur Miethöhe für die Teilnehmer- anschlußleitungen der Telekom sehen.

    Künftig wird es bei der Telekom nur noch die Zeitzonen 9.00 bis 18.00 Uhr und 18.00 bis 9.00 Uhr geben. Die Minute über einen ISDN- Anschluß kostet ab Januar 24 bzw 12 Pf für Fern- und Regionalgespräche. Beim analogen Anschluß müssen im Fernbereich on-peak 36 und off-peak 12 Pf/Min gezahlt werden. Regionalgespräche weichen mit tagsüber 24 Pf davon ab. Für die Zeit zwischen 2.00 und 5.00 Uhr bleibt allerdings der noch günstigere Tarif von 6 Pf/Min erhalten. Am Wochenende sowie an bundeseinheitlichen Feiertagen sollen künftig alle Regional- und Ferngespräche für 12 Pf/Min abgerechnet werden. Der durch den Preisschnitt bedingte Umsatzverlust von sechs Mrd. DM soll durch Mengenwachstum und Zulegen in anderen Bereichen ausgeglichen werden. [mehr]

    12.12.1998 (t-off). Tja, trotz der neuen Telekom-Tarife sind BigTs Konkurrenten für die meisten Ferngespräche weiterhin billiger! Allerdings sind nun die Preisunterschiede nicht mehr so groß. Der Deutsche Verband für Post und Telekommunikation erklärte deshalb: Die Telefonkunden seien gut beraten, zunächst Telekom-Kunde zu bleiben, aber nur noch Orts- oder Nahgespräche über den Ex-Monopolisten zu führen. Regionale Gespräche und Ferngespräche seien dagegen über die neuen Anbieter meist billiger, wie die Tarif-Matrix aufzeigt. Außerdem solle der Kunde unbedingt darauf achten, ob sekundengenau oder nach ungünstigeren Zeittakten abgerechnet werde.




    Weitere Services im Rahmen des Archivs "t-off" von khd
  • Seite 1: Leitseite = t-off
  • Seite 2: Tarife & Rabatte
  • Seite 3: Pannen der Telcos
  • Seite 4: Protest-Infos
  • Seite 5: Politik & Gesetzgebung
  • Seite 6: Digitalien & Multimedia
  • Telekomien – Pannen der Telcos
  • Aus Leserbriefen
  • Reports
  • Internet
  • Suchen im Archiv
  • Das Archiv von t-off
  • TK-Chronik pt.1 pt.2
  • TK-Abkürzungen
  • TK-Quellen
  • TK-Themen Politik
  • Struktur des Archivs (Site-map)
  • Homepage von khd t-off
  • Hier gibt es keine gekauften Links!

      Zum Teil 36

    © 1998-1999 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 30.12.2009 19.56 Uhr