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Telekommunikation in den Medien – Teil 36 khd
Stand:  16.1.2000   (48. Ed.)  –  File: Aus_Medien/36.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Presseberichte zu Pannen der Telekom und anderer Telcos sind ab der Seite "Neue Telekom/Telco- Ungereimtheiten" gesondert dokumentiert und kommentiert. Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (37. Teil).
  • 24.12.1998: ARD und ZDF wehren sich gegen Kabelgebühren der Telekom.
  • 24.12.1998: Mobilcom: Ortsgespräche mit Pauschalgebühr – Streit um Gratisangebot.
  • 23.12.1998: "Fröhliche Weihnachten" zum Telefon-Nulltarif.
  • 22.12.1998: Müller: Telekom darf nicht unter die Räder kommen.
  • 19.12.1998: Telekommunikation nach dem »Jahr eins«.
  • 18.12.1998: WorldPort selected by @Home as backbone provider in the Netherlands.
  • 18.12.1998: MobilCom kündigt "spektakuläre" Angebote an.
  • 17.12.1998: Sprint to build own high-speed links.
  • 17.12.1998: Telekom sieht ungebremstes Wachstumstempo bei Internet-Kundenzahl.
  • 17.12.1998: Schluß mit den hohen Internet-Kosten!   (Tomorrow-Internet)
  • 17.12.1998: NetCologne: Die kölsche Erfolgs-Story.
  • 16.12.1998: Neue Telefon-Anbieter mit 20 % Marktanteil.
  • 15.12.1998: WorldNet set to conquer.
  • 15.12.1998: AT&T raises top WorldNet Internet access price.
  • 15.12.1998: Telefonpreise: Der Trick mit dem Takt.
  • 14.12.1998: Microsoft investiert 200 Mio US-$ in Qwest.
  • 14.12.1998: Regulierer-Präsidium einig über Interconnection-Reform.
  • 14.12.1998: IXC activates communications network.
  • 14.12.1998: Deutsche Bank will das Kabel-Geschäft von Otelo übernehmen.
  • 13.12.1998: Niedrigere Internet-Gebühren gefordert.
  • 12.12.1998: Telefonpreise purzeln auf breiter Front.
  • Ältere Presseberichte  (35. Teil).



    Telefonpreise purzeln auf breiter Front

    Telekom-Tarife genehmigt / Otelo zieht nach / Regulierer stellt Modell für Interconnection-Gebühr vor

    Aus: Die Welt
    , 12. Dezember 1998, Seite ?? (Wirtschaft).

    BERLIN. Das neue Jahr beschert den deutschen Verbrauchern erneut einen deutlichen Preisrutsch bei den Telefongebühren. Die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation hat gestern die von der Deutschen Telekom beantragten Preissenkungen für Regional- und Ferngespräche genehmigt. Damit werden ab 1. Januar Entfernungs- und Zeitzonen vereinfacht. Die Verbraucher sparen bis zu 63 Prozent. ISDN-Kunden zahlen dann für ein innerdeutsches Ferngespräch tagsüber nur noch 24 Pfennig. Der Präsident der Behörde, Klaus-Dieter Scheurle, betonte, die Entscheidung sei mit Blick auf die Verbraucherinteressen getroffen worden.

    Die private Konkurrenz unterbietet den Marktführer allerdings längst schon wieder. Nach dem Telekom-Herausforderer Mannesmann Arcor, dessen Preise ab Janaur um bis 50 Prozent unter den Telekom-Tarifen liegen werden, kündigte nun auch Otelo eine Preissenkung an. Das Düsseldorfer Unternehmen senkt die Preise um bis zu 61 Prozent, allerdings erst einen Monat nach der Telekom und Mannesmann Arcor. Ab dem 1. Februar sollen bei Otelo Ferngespräche in Deutschland tagsüber 20 Pfennig pro Minute kosten. Ab 18 Uhr werden zehn Pfennig und am Wochenende 9,5 Pfennig in Rechnung gestellt. Die Firmen Mobilcom und TelDafax haben ebenfalls Preisabschläge angekündigt.

    Unterdessen hat die Regulierungsbehörde eine Rahmenentscheidung getroffen, mit der künftig die Entgelte bestimmt werden, die private Telefonanbieter der Telekom für die Durchleitung von Geprächen im Telekom- Netz zahlen müssen. Der Vize-Präsident der Behörde erklärte gegenüber der WELT, daß er die neue Systematik am Montag dem Behörden- Beirat vorstellen wird. Auf Basis des Modells könne die Telekom dann neue Anträge für die Interconnection- Tarife stellen. Die geltenden Tarife sind bis Ende kommenden Jahres befristet.

    Börnsen sagte, die Entwicklung am Telefonmarkt werde nicht zurückgedreht. Die Telekom werde aber berechtigt, einen Aufschlag zu nehmen, wenn sie durch sogenannten Blindverkehr Mehrkosten hat. Dieser entsteht, wenn beispielsweise ein Anruf aus München zunächst zum Einwahlknoten des gewünschten Carriers nach Norddeutschland geleitet werden muß, damit das Gespräch von dort aus zum Ziel Berchtesgarden gehen kann. Nach Darstellung der Telekom mußte das Unternehmen in diesem Jahr 500 Mio. DM zusätzlich investieren, um Kapazitätsengpässe durch Blindverkehr zu vermeiden. Die Klassifizierung der Anbieter will Börnsen offenbar der Telekom überlassen. Entscheidend sei die Frage der nachgewiesenen Mehrkosten. Als Maßstab werde vermutlich die Zahl der Einwahlknoten herangezogen. Allerdings müßten hierbei auch die Investionspläne der Anbieter mit einbezogen werden. Börnsen will die Tarifaufschläge nicht als Marktzutrittsbarrieren verstanden wissen. [mehr]



    Niedrigere Internet-Gebühren gefordert

    Aus:
    Yahoo-News, 13. Dezember 1998, 16.45 Uhr (Politik).

    HAMBURG. Der saarländische Ministerpräsident Reinhard Klimmt hat eine spürbare Tarifsenkung für die Einwahl ins Internet gefordert. Der "Bild am Sonntag" sagte Klimmt, der auch Vorsitzender der SPD- Medienkommission, ist: "Ein Land, das den Anspruch erhebt, in der Wissensgesellschaft auf einem vorderen Platz mitzuspielen, kann es sich nicht leisten, daß dort weltweit mit die höchsten Telefon- und Providerkosten erhoben werden." Er habe deshalb die Regulierungsbehörde und die Telekommunikationsunternehmen zu einer Senkung der Tarife aufgefordert.

    Klimmt kritisierte, die derzeitige Tarifstruktur sei "eine Innovationsbremse. Die Teilnahme an moderner Kommunikation darf kein Privileg für Besserverdiener sein". Der SPD-Politiker wies darauf hin, daß es in anderen Ländern wesentlich günstigere Tarife gäbe. So seien zum Beispiel in den USA mit einer monatlichen Fixgebühr alle Ortsgespräche und das Surfen im Internet abgegolten. Damit sei die Internet- Nutzung in den USA 80 Prozent günstiger als in Deutschland. Die hohen Kosten in Deutschland verhindern laut Klimmt die Entstehung tausender qualifizierter Jobs.

    13.12.1998 (t-off). Der Vorsitzende der SPD-Medienkommission hat nun an die Unternehmen und an die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post Briefe geschrieben, in denen er für eine "schnelle und spürbare" Senkung der Tarife eintritt. Offensichtlich hat er aber nicht den Bundeskanzler und den Finanzminister informiert, denn die Internet- Hochpreispolitik geht primär auf politische Versäumnisse (und mangelnden Regierungs- Durchblick) zurück. [Telekom-Regulierung 1998]



    Neuer Griff nach dem Kabel

    Deutsche Bank will das Geschäft von Otelo übernehmen

    Aus: Süddeutsche Zeitung, 14. Dezember 1998, Seite 17 (Fernsehen) von KLAUS OTT.

    Die Deutsche Bank läßt nicht locker bei ihrem Versuch, groß ins Kabelfernsehen einzusteigen: Ihr Tochterunternehmen, die Deutsche Morgan Grenfell, will das Kabelgeschäft der Telekommunikationsgesellschaft Otelo übernehmen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hat die Bank ein schriftliches Angebot mit einem Kaufpreis von rund 900 Millionen Mark unterbreitet.

    Otelo ist mit knapp zwei Millionen Kunden der zweitgrößte Kabelfernsehbetreiber in Deutschland nach der Telekom. Über die Netze der Telekom werden insgesamt 18 Millionen Haushalte mit Programmen versorgt, 6,5 Millionen davon bedient sie direkt. Die übrigen Zuschauer werden von zwischengeschalteten Anlagenbetreibern wie Otelo beliefert, die das Angebot der Telekom beziehen und an ihre eigenen Kunden weiterleiten. Die Deutsche Bank will auch die Kabelnetze der Telekom kaufen und dafür bis zu neun Milliarden Mark zahlen (die SZ berichtete).

    Otelo ist die Telekommunikationsgesellschaft der Energiekonzerne Veba und RWE. In den Aufbau dieses neuen Geschäftsfeldes haben die beiden Konzerne Milliardenbeträge aus ihren Monopolgewinnen im Stromgeschäft investiert, allerdings mit mäßigem Erfolg. Beim Telephon macht Otelo in diesem Jahr Milliardenverluste, beim Kabelfernsehen ging es bislang nicht entscheidend voran. Otelo will für Abo-Sender wie Premiere und DF1 die Vermarktung und Kundenbetreuung übernehmen und mit den Zusatzerlösen das Kabel zum Multimedianetz mit Internet-Zugang und Telephonanschluß ausbauen. Es existieren sogar Pläne, den Kunden Telephon und Abo-Fernsehen gemeinsam in einem „Super- Paket“ anzubieten [Ed: na super! Aber wer braucht das schon. Internet plus Telefon ist jetzt angesagt]. Die Medienkonzerne Bertelsmann und Kirch, Betreiber von Premiere und DF1, spielen allerdings nicht mit: Sie bestehen darauf, ihre Kanäle auch an die Kabelkunden von Otelo selbst zu verkaufen.

    Die Otelo-Gesellschafter haben noch nicht entschieden, ob sie das Übernahmeangebot der Deutschen Morgan Grenfell annehmen oder ablehnen; sie haben sich Bedenkzeit auserbeten. Dem Vernehmen nach ist RWE eher geneigt, sich aus dem Kabelfernsehen zurückzuziehen, während die Veba offenbar an diesem Engagement festhalten will. Denkbar wäre demnach, daß die Deutsche Bank über ihre Tochterbank beim Kabelgeschäft von Otelo den RWE-Anteil übernimmt und anschließend mit Veba kooperiert. Das wäre ein erster Schritt nach vorne beim Versuch, ins Kabelfernsehen einzusteigen. Deutschlands führendes Geldinstitut will das Kabel zum Multimedianetz ausbauen und dabei mit regionalen Partnern zusammenarbeiten; an diesem Vorhaben ist auch Veba sehr interessiert.



    IXC activates communications network

    Aus:
    Yahoo-Finance, 14. Dezember 1998, 8.04 Uhr MEZ (US-Market).

    NEW YORK – Dec 14. IXC Communications Inc., which provides long distance telephone and digital transmission services, said Monday it activated a coast-to-coast communications network that will carry traffic from both the commercial and research communities. IXC said the network, named Gemini2000, will eliminate Internet congestion and backlog by offering high-speed communications that are 100 to 1,000 times faster than today's Internet. The network is being reviewed as a potential backbone for the Internet2 project under development by the National Science Foundation. The New York City, Washington, D.C. and San Francisco segments of the network have been activated and are carrying traffic. By the third quarter of 1999, the Atlanta, Austin, Chicago, Dallas/Ft. Worth and Newark, Del. segments will be brought on line, the company said.

    The Gemini2000 Network is supported by technology from Cisco Systems Inc. (Nasdaq: CSCO - news), Newbridge Networks Corp. (Toronto: NNC.TO - news) and Northern Telecom Ltd. (Toronto: NTL.TO - news) IXC said it also created the Gemini2000 Program, a multi-organization initiative to build advanced applications for the new Internet. As part of the program, IXC is partnering with AppliedTheory Communications, which IXC invested in earlier this year. Together, the companies are engineering, and bringing to market a set of next generation products and services. Shares of IXC hit an intraday high of 30-1/4 but settled to 28, up 1/2 by late morning.



    Regulierer-Präsidium einig über Interconnection-Reform

    Aus:
    Yahoo-News, 14. Dezember 1998, 11.40 Uhr (Wirtschaftspolitik).

    BONN. Das Präsidium der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RTP) hat doch noch vor Jahresfrist Einigkeit über die Handhabung der künftigen Regulierungspolitik im Bereich Interconnection erzielt. Danach kann die Deutsche Telekom AG, Bonn, zusätzlich zu den 1997 festgesetzten Tarife von durchschnittlich 2,7 Pfennig je Minute von einigen Konkurrenten Aufschläge verlangen. Darüber hat am Montag Arne Börnsen, Vizepräsident der RTP, den Beirat der Behörde informiert.

    Voraussetzung ist, daß die Telekom gegenüber der RTP bei der Zusammenschaltung mit dem Netz eines Konkurrenten entstehende Zusatzkosten nachweist, die 1997 bei der Tariffestsetzung nicht absehbar waren. Börnsen verdeutlichte in seinen Ausführungen zugleich, daß sich das Präsidium nach längerer interner Auseinandersetzung über die Reform der Interconnection- Tarife auf eine gemeinsame Linie verständigt hat. Entsprechend erklärte auch ein RTP-Sprecher gegenüber vwd, daß Berichte über Probleme innerhalb des Präsidiums nicht bestätigt werden könnten.



    Microsoft investiert 200 Millionen US-Dollar in Qwest

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 14. Dezember 1998, 17.17 Uhr (Wirtschaftspolitik).

    REDMOND. Die Microsoft Corp. wird im Rahmen einer strategischen Partnerschaft 200 Mio USD in die Qwest Communications International Inc investieren. Das entspricht 45 USD je Aktie. Ziel der Vereinbarung ist der Aufbau eines Internet-basierten Breitbandservice [Ed: denn 1999 wird das Jahr der Bandbreite]. Wie Microsoft am Montag mitteilte, werde Qwest Lizenzen für eine Reihe von Produkten erhalten. Qwest rechnet damit, daß die neue Dienstleistung in den ersten zwei Geschäftsjahren rund 150 Mio USD Umsatz generieren wird, den größten Teil davon im Jahr 2000.

    Vom zweiten Quartal 1999 an wird Qwest Geschäftskunden einen umfassenden Hochgeschwindigkeits-Service anbieten, der sowohl skalierbar als auch sicher sein soll. Nach Angaben von Qwest sollen über das unternehmenseigene Hochgeschwindigkeitsnetz die verschiedensten Dienste abgewickelt werden können, darunter auch Electronic Commerce- Applikationen und virtuelle private Netzwerke. Die Zusammenarbeit mit Microsoft erspare Qwest vor allem Zeit, hieß es weiter. Das Unternehmen könne mit der Hilfe von Microsoft und dessen Vertriebskanälen seine Pläne für Web-basierte Applikationen zwölf Monate früher verwirklichen. Qwest will einen neuen Geschäftsbereich gründen, der sich von Januar an auf die neuen Märkte konzentrieren soll. Qwest rechnet für 1999 mit einem "leicht negativen" und für 2000 mit einem "leicht positiven" Ergebnis. Die Ausgaben sollen in den ersten beiden Jahren rund 150 Mio USD betragen.



    Der Trick mit dem Takt

    Telefonieren immer billiger, aber abgerechnet wird fast nie sekundengenau

    Aus: Berliner Morgenpost, 15. Dezember 1998, Seite 17 (Wirtschaft).

    DÜSSELDORF. Knapp ein Jahr nach dem Fall des Sprachmonopols der Deutschen Telekom AG gewinnt der Preiskampf zwischen den Telefon-Anbietern zunehmend an Schärfe. Nach dem Motto, wer ist der Billigste im ganzen Land, übertreffen sich die Firmen gegenseitig mit günstigen Angeboten. Dem Verbraucher kanns recht sein: Zum 1. Januar werden die Telefongebühren purzeln, ein Ende des freien Preisfalls ist nicht in Sicht.

    Doch bei den Tarifsenkungen steckt der Teufel im Detail. Die Anbieter rechnen die Gespräche nämlich mit unterschiedlichen Zeittakten ab: Die verbraucherfreundlichste Variante ist die sekundengenaue Abrechnung. Hier zahlt der Kunde exakt für die Leistung, die er auch in Anspruch nimmt. Doch immer mehr Anbieter setzen inzwischen auf den Minutentakt, um die saftigen Preissenkungen zum Teil wieder herauszubekommen.

    Beispiel Mannesmann Arcor: Der Marktführer unter den neuen Wettbewerbern kündigte vor wenigen Tagen drastische Preisabschläge für 1999 an. Doch was bei allem Tarifgetöse unterging: Arcor rechnet die sogenannten Call-by-Call- Gespräche (ohne Anmeldung) künftig nicht mehr im Sekundentakt ab, sondern auf Minutenbasis. Im Extremfall bedeutet dies: Wer ein kurzes Telefonat von etwa 15 Sekunden führt, zahlt bei Arcor künftig mehr als bisher. So berechnet das Unternehmen gegenwärtig für eine Viertelminute sekundengenau noch zehn Pfennig plus sechs Pfennig Verbindungsgebühr. Doch künftig gilt: Ob eine Sekunde oder eine Minute, fällig werden in der Hauptzeit 18 Pfennig.

    "Bei jedem Gespräch verliert man Geld", sagt Manfred Peters von der CCL Technologies über den Minutentakt. Im Durchschnitt würde der Verbraucher 17 Prozent mehr bezahlen als bei sekundengenauer Abrechnung, meint der Geschäftsführer des westfälischen Systemhauses für Telekommunikation. Denn kaum ein Kunde telefoniert minutengenau. Auch die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände in Bonn moniert: "Durch den Verzicht auf eine sekundengenaue Abrechnung gehen Beträge in einer enormen Größenordnung verloren".

    Vertriebsleute haben indes erkannt, daß man über den Trick mit dem Takt dem Verbraucher in die Tasche greifen kann. Grund: die Margen werden bei sinkenden Telefongebühren enger. Thomas Stormanns von Talkline (Elmshorn) vergleicht die Situation mit dem Mobilfunk: Dort hätten die Anbieter zu Beginn auf die Sekundentaktung gesetzt. Als die Preise ins Rutschen kamen, seien die Abschläge durch veränderte Zeittakte teilweise wieder aufgefangen worden.

    "Bei der Taktung ist der Kunde nicht so sensibel", meint Michael Rebstock von der Münchner Viag Interkom. Unter den größeren bundesweiten Anbietern ist das Unternehmen neben der Marburger TelDaFax die einzige Gesellschaft, die beim offenen Call-by-Call (ohne Anmeldung) noch sekundengenau ohne Verbindungszuschläge abrechnet. Und das soll bei beiden 1999 so bleiben.

    Dagegen setzte die Mobilcom von Anfang an auf den Minutentakt. Talkline arbeitet mit zwei Takten: Von 21 bis neun Uhr mit einer Minute, in der übrigen Zeit mit zehn Sekunden. Die Telefongesellschaft Otelo (RWE/Veba) stellte zum 1. September von der sekundengenauen Abrechnung auf die Minute um. Mit den meisten Zeittakten arbeitet nach wie vor die Deutsche Telekom.



    AT&T raises top WorldNet Internet access price

    Aus:
    Yahoo-Finance, 15. Dezember 1998, 9.49 Uhr MEZ (US-Market).

    BASKING RIDGE, N.J. – Dec 15. AT&T Corp.'s WorldNet Internet access service on Tuesday hiked its monthly price for unlimited service by $2, bringing it in line with that of industry leader America Online Inc. (NYSE: AOL - news) AT&T WorldNet Service, the country's second largest Internet service provider (ISP), will now charge $21.95 a month for all-you-can-surf service, up from $19.95. AOL, the largest ISP, announced a similar price increase in February. AT&T WorldNet also expanded the features it offers under its new unlimited plan, which it says targets heavy users and families with multiple Web surfers.

    New features include multiple e-mail addresses on a single account and a total of 30 megabytes of space for personal web pages. WorldNet continues to offer lower-tiered options, including 10 online hours for $9.95, and the $14.95 promotional pricing plan which includes 150 hours of Internet access. Additionally, WorldNet has added an instant messaging feature, which lets members trade voice and text messages with anyone on the Internet regardless of their online service provider. In March, AT&T WorldNet eliminated its $19.99 flat-fee unlimited Internet use plan and began charging customers a fee for use after 150 hours per month, in a move to combat high usage levels by a small percentage of its customers. AT&T WorldNet said it has about 1.3 million members. [more]



    WorldNet set to conquer

    Aus: Finance – Internet Daily, 15. Dezember 1998, originally published and edited by
    CBS MarketWatch. [Übersetzungs-Service]

    NEW YORK. AT&T's (T) WorldNet announced a new pricing plan for all-you-can-surf Internet access and an agreement to provide "buddy lists" through new "I M Here" instant messaging technology. "We expect that 'power' users will leave other ISPs and take advantage of our new pricing offer ($21.95 monthly)," said Dan Schulman, president of AT&T WorldNet Service. "This is only a small piece of what is yet to come from AT&T in the Internet space." He added WorldNet subscribers will also receive six free e-mail IDs, each with 5 megabytes of space to host personal Web pages. And the company will alert its users when they have waiting e-mail through a pop-up window which will read "You Have Mail!"

    The company's instant messaging service uses technology developed by Scotts Valley, Calif.-based Tribal Voice. After downloading software, WorldNet users can create a buddy list containing the names and online addresses of other users of Tribal Voice's PowWow communications technology. Terms of the agreement between the two companies weren't disclosed.



    Neue Telefon-Anbieter mit 20 % Marktanteil

    Aus:
    vwd-Wirtschaftsdienst, 16. Dezember 1998, 13.19 Uhr (Top-News).

    MÜNCHEN. Im Privatkundengeschäft haben die neuen Anbieter im ersten Jahr des liberalisierten Telekommunikationsmarktes der Deutschen Telekom AG, Bonn, bei Ferngesprächen 20 Prozent Marktanteil abnehmen können bei einem gleichzeitigen Wachstum des Marktvolumens von 15 bis 20 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Studie der Boston Consulting Group (BCG), München, die BCG-Geschäftsführer Dirk Müller am Mittwoch in München vorstellte. Mit Reduktionen von bis zu 71 Prozent seien nirgendwo in der Welt Ferngespräche innerhalb eines Jahres derart verbilligt worden wie in Deutschland. Damit hätten die Telefonkunden rund fünf Mrd DEM gespart.

    Trotz dieser Ergebnisse, so Müller weiter, sei es keinem der rund 40 neuen Anbieter gelungen, sich über ein anderes Merkmal als den Preis zu positionieren. Allein damit dürfte es jedoch in Zukunft schwieriger werden, weitere Marktanteile von der Telekom zu erorbern. Aus der jetzt beginnenden zweiten Phase des Wettbewerbs gingen die Unternehmen gestärkt hervor, die mit glaubwürdigen Marken Kunden an sich bänden. Wie Waschmittel, Zahnpasta oder Benzin entwickle sich auch das Produkt "Telefonieren" zumindest in Teilmärkten zu einem reifen Konsumgut. Dies mache eine Differenzierung jenseits des Preises erforderlich, betonte Müller.

    Wie die Studie belege, sei zwar bisher der Preis der wichtigste Wechselgrund gewesen, doch wären nur für ein Drittel der Kunden der Telekom heute günstigere Tarife noch ein Anlaß zum Wechsel, erläuterte Müller. Vier von fünf Kunden der Telekom hätten bisher keinen Grund gesehen, sich aktiv über die Angebote der neuen Telefongesellschaften zu informieren. Eine Mehrheit der Nicht-Wechsler habe angegeben, der Aufwand für einen Wechsel lohne sich nicht. Jeder zweite Kunde wisse nicht, wieviel er theoretisch überhaupt sparen könne. Auch objektiv schrumpfe das Einsparpotential aufgrund des stetig sinkenden Tarifniveaus.

    Ein Wenigtelefonierer spare nach den derzeit geltenden Tarifen nur noch durchschnittlich vier Mark pro Monat. Überproportional, das heißt rund 30 Prozent, könnten nur noch Vieltelefonierer mit einem monatlichen Gebührenaufkommen von 150 DM sparen. Nicht zuletzt profitierten auch die Kunden der Telekom automatisch vom Wettbewerb, da diese ebenfalls mit Preissenkungen reagiere. Zusätzlich zu diesen Faktoren, die letztlich zugunsten eines Verbleibs bei der Telekom wirkten, hat die Studie der Boston Consulting Group nach den Worten Müllers "überraschende Imagevorteile" des Ex-Monopolisten ergeben. So gelte zum Beispiel die Telekom sowohl bei den eigenen Kunden als auch bei den Nutzern der neuen Anbieter zum Teil mit deutlichem Abstand nicht nur als die "zuverlässigste", sondern auch als die "freundlichste" und "innovativste" Telefongesellschaft Deutschlands.

    Von Vorteil für die Telekom könnte sich laut Müller auch erweisen, daß die errungenen Marktanteile der Konkurrenz zu rund 93 Prozent auf der Inanspruchname des Call-by-Call-Verfahrens basieren und damit nicht auf einer dauerhaften Kundenbindung beruhen wie beim "Preselection"-Verfahren mit der festen Voreinstellung eines Anbieters. Ein "beachtliches Gefährdungspotential" für die Deutsche Telekom sieht die BCG dann gegeben, wenn auch im Ortsnetzbereich ein Wechsel möglich wird. Mehr als die Hälfte aller Befragten seien an günstigen Ortstarifen interessiert. Die Studie "Telekommunikations- wettbewerb in Deutschland: Start in die zweite Phase – Erfahrungen und Prognosen nach einem Jahr Liberalisierung im Festnetz" basiert auf einer repräsentativen Befragung von 6.600 privaten Telefonkunden durch das Forschungsinstitut Emnid sowie vertieften Interviews mit 800 Nutzern der neuen Anbieter und 300 Kunden der Deutsche Telekom AG.



    NetCologne – Die kölsche Erfolgs-Story

    Schon 25.000 Kunden / Preiskampf mit der Telekom

    Aus:
    Kölner Express, 17. Dezember 1998, Seite xx (???).

    KÖLN (exp). NetCologne – vor einem Jahr trat ein kölscher Telefon- Zwerg an, um den Riesen Telekom zu zwicken. Autsch! Das tut ja richtig weh. Der Zwerg hat kräftig zugeschlagen. 25.000 Kölner zeigten der Telekom schon die Rote Karte, telefonieren jetzt mit NetCologne. Das kölsche Unternehmen (64,9 % GEW, 25,1 % Stadtsparkasse, 10 % Kreissparkasse) eroberte einen Marktanteil von fünf Prozent. Zu Ostern gab`s ellenlange Wartelisten, häuften sich die Pannen, waren die Kunden sauer. "Wir sind vom eigenen Erfolg überrascht worden", sagt Geschäftsführer Werner Hanf. "Das war kaum zu bewältigen."

    Die Probleme wurden gemeistert. Und jetzt kündigt NetCologne der Telekom ein knallharten Preiskampf an. Ab 1. Januar gibt`s nur noch zwei Tarifzeiten und zwei Tarifzonen. Ein Ferngespräch innerhalb Deutschlands kostet dann tagsüber pro Minute 19 statt bisher 40 Pfennig. Die Ortsgespräche bleiben stabil – sechs Pfennig pro Minute. Und abgerechnet wird im Sekundentakt. Einziger Wermutstropfen: Die Grundgebühr klettert um fünf auf 29 Mark. Doch auch das soll nicht so bleiben. NetCologne baut das eigene Telefonnetz in Köln immer weiter aus, investiert bis 2004 rund 400 Millionen Mark. Das ehrgeizige Ziel: "Wir wollen von den Leitungen der Telekom unabhängig werden", so Werner Hanf. Und neue Jobs schaffen. Für NetCologne arbeiten mittlerweile 300 Leute. (...)

    18.12.1998 (t-off). Von den 25.000 Telefonkunden sind 18.000 Internet-Nutzer, zudem betreibt NetCologne 12.000 Anschlüsse für Kabelfernsehen. Der Erfolg von NetCologne stützt sich vor allem auf den Sondertarif für die Internet-Nutzung. 1998 erwirtschaftet NetCologne einen Umsatz von etwa 58 Millionen Mark. [NetCologne hat Nase vorn – Erste Internet- Telefontarife in Deutschland, aber nur für Köln]



    Schluß mit den hohen Internet-Kosten!

    Surfen Sie jetzt für nur 77 DM im Monat

    Aus: Pressemitteilung von
    MobilCom und der Internet-Zeitschrift "Tomorrow", 17. Dezember 1998. [Original]

    HAMBURG. TOMORROW und die Telefongesellschaft MobilCom bieten einen neuen, preisgünstigen Weg ins Internet: den TOMORROW-Tarif. Werktags von 19 Uhr bis 7 Uhr (Montag bis Freitag) und am Wochenende rund um die Uhr kann man nun für 77 Mark Pauschalpreis surfen. Inklusive aller Internet- und Telefon-Gebühren!

    Zum Vergleich: Wer jeden Abend nur 1 Stunde im Netz surft, zahlt aufgrund der Telefongebühren der Deutschen Telekom auch bei den günstigsten Internet- Anbietern über 100 Mark im Monat. Bei Golem Network News hat man errechnet, daß sich das Angebot im Vergleich zu Deutschlands größtem Online- Anbieter "T-Online" rechnerisch für all diejenigen lohne, die mehr als 12 Stunden im Monat im Internet surfen.

    Der TOMORROW-Tarif gilt ab dem 23. Dezember 1998. Am 28. Januar erscheint die Februar- Ausgabe von TOMORROW, der eine CD-ROM beiliegt, die vollautomatisch alle notwendigen Programme auf dem PC installiert, um den neuen Tarif nutzen zu können. Erfahrene Internet-User haben die Möglichkeit, den TOMORROW- Tarif bereits ab dem 23.12.1998 nutzen zu können. Genaue Einwahlinformationen und Hinweise zur Konfiguration demnächst in den Tomorrow-News. Telefon für Vorab-Infos: 01805 – 019 280. Technischer Kundendienst: 01805 – 019 281 (48 Pfennig pro Minute). [mehr MobilCom]

    18.12.1998 (Nachtrag von Tomorrow). Für Profis sofort: Wer sich mit dem Internet sehr gut auskennt und ab dem 23.12.1998 dieses Angebot nutzen möchte, muß sich per Modem oder ISDN mit der Nummer 01019 – 01928 einwählen. Folgende Konfiguration gilt: Username = "Tomorrow", Password = "surfen". Als Optionen einstellen: Vom Server zugewiesene IP-Adresse, vom Server zugewiesener Nameserver, Standard-Gate im Remote-Netzwerke aktivieren, IP-Header-Komprimierung aktivieren.

    Für alle anderen ab 28. Januar: Der TOMORROW – 2/99 wird eine CD-ROM beiliegen, die Sie einfach nur in Ihr CD-ROM- Laufwerk einlegen müssen. Auf dieser CD-ROM wird sich ein fertig eingerichtetes Internet- Programm vollautomatisch installieren und Ihnen helfen, völlig problemlos den neuen TOMORROW-Tarif zu nutzen.

    19.12.1998 (t-off). ABER VORSICHT! Es könnte sehr teuer werden. Denn es sieht sehr nach einem Verwirrspiel aus. Unter der Einwahl 01019 – 01928 wird MobilComs "FreeNet" erreicht. Und die Nutzung dieses Internet- Zugangs wird bei Call-by-call mit 19 Pfennig pro Minute berechnet (11,40 DM/Stunde). Nur bei Pre-selection auf MobilCom – und wer hat das schon – kostet die Minute 9,5 Pfennig (5,70 DM/Stunde), was aber auch sehr teuer ist. [Verwirrung um MobilComs Pauschal-Internet] [MobilCom stößt an Kapazitätsgrenze]



    Telekom sieht ungebremstes Wachstumstempo bei Internet-Kundenzahl

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 17. Dezember 1998, 13.54 Uhr (Wirtschaftspolitik).

    FRANKFURT. Die Deutsche Telekom AG, Bonn, geht davon aus, daß ihre Kunden- und Verkehrszahlen im Internet-Verkehr auch künftig in mindestens gleichem Tempo wachsen wie bisher. Wie das für Technik Netze, Einkauf und Umweltschutz zuständige Vorstandsmitglied, Gerd Tenzer, anläßlich der Grundsteinlegung für das International Net Management Center am Donnerstag in Frankfurt erklärte, erwartet die Telekom im Ausblick auf die weitere Entwicklung "ähnliche Wachstumssprünge" wie 1998. Gegenwärtig wählen sich die T-Online- Kunden pro Monat über 66 Millionen mal in das Internet ein. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 27 Millionen.

    Die Telekom gehe auch für 1999 "grob vom Faktor drei" aus, wobei Tenzer eine noch darüber hinausgehende Steigerungsrate nicht ausschließen will. In den vergangenen zwölf Monaten haben sich rund 700.000 Neukunden für T-Online entschieden. Das Unternehmen rechne mit einer ungebremsten Fortsetzung dieses Trends. Tenzer wies darauf hin, daß die Internet- Datenmenge nach Nordamerika den Umfang der Daten im transatlantischen Sprachverkehr bereits seit Jahresmitte 1998 übertreffe. Auf Fragen zu möglichen Plänen für Preissenkungen erklärte Tenzer: "Wir überlegen permanent, wie wir unsere Tarifstruktur so einrichten können, daß die Wettbewerbsfähigkeit der Telekom gewährleistet bleibt".

    Der Vorstand kündigte an, daß die Telekom ihr IP-Backbone- Netz dem absehbaren Wachstum "proaktiv" anpassen werde. Um Daten und Sprache weltweit transportieren zu können, baue das Unternehmen seine globalen Netze konsequent aus. Neben der Satelliten- Kommunikation komme internationalen Land- und Seekabelsystemen besondere Bedeutung zu. Tenzer erinnerte daran, daß die Deutsche Telekom Miteigentümer an 75 Seekabelnetzen mit einer Gesamtlänge von 285.000 km ist. Weitere 125.000 km sind in Planung, darunter das Seekabel TAT-14 von Europa in die USA, das eine Kapazität von 640 Gigabit pro Sekunde bietet. Zur Zeit werde im Konsortium geprüft, die Kapazität mit einem dritten Kabelstrang noch zu verdoppeln.

    Die Anbindung des internationalen Verkehrs in Deutschland will die Telekom über eine leistungsstarke, universelle Transportnetzplattform realisieren. Über eine vermaschte Netzstruktur von 19 Ringen werden die internationalen Gateways mit Netzkapazitäten weltweit verbunden. "Im kommenden Jahr werden wir rund 20 weitere Ringe in Betrieb nehmen", so Tenzer. Im künftigen International Net Management Center in Frankfurt, das mit einer Investitionssumme von unter 60 Mio DM errichtet wird, sollen die eigenen Netze als auch die national wie international aufgebauten Daten-, Internet- und Sprachverbindungen überwacht und gesteuert werden.



    Sprint to build own high-speed links

    Aus:
    CBS MarketWatch, 17. Dezember 1998, 22.26 Uhr MEZ (Report). [Original] [Übersetzungs-Service]

    KANSAS CITY (CBS.MW). Sprint is stepping up efforts to provide high-speed access to customers, junking a plan to lease lines and undertaking the construction of its own local links. Sprint announced Thursday it will start building links for high-speed digital subscriber lines in 35 cities starting in 1999, contracting with the regional Bells to put Sprint's own equipment in their central switching offices. The long-distance provider will lease the copper phone lines from the local central office to the home, however [Ed: d. h. umfangreiche Erdarbeiten für jeden individuellen Haushalt leistet sich Sprint nicht].

    Previously, Sprint had planned to lease wholesale access to the Bells' DSL service instead of providing its own. The new arrangement will allow the company to bundle the services it offers and give it more control over them. It will also be less expensive to operate and cheaper for customers. "Now we'll build first, then buy access to fill in" where it's not economically feasible to install proprietary central-office equipment, spokesman Lloyd Karnes said. The high-speed access will be available to some large business customers starting in 1999, expanding to small businesses and consumers starting in 2000. Sprint (FON) stock rose 3 5/16, or 4.2 percent, to 81 3/8.

    Far-reaching ambitions

    The new strategy is part of Sprint's grand plan to build its so-called Integrated On-Demand Network, under which customers eventually will be able to receive integrated local, long-distance, data and video services at speeds more than 100 times faster than standard 56K modems. DSL access will also become available to the local phone customers of Sprint, which has been slowly establishing a local network. The company now has about 7.6 million local lines, 60 percent of which are residential, Karnes said. Sprint is locked in a battle with long-distance and other carriers, such as AT&T (T) and MCI WorldCom (WCOM), to set up high-speed connections and to grab a commanding market share in that burgeoning market. Still, the company will continue to look at alternatives, such as cable, whose access speeds are even faster. "We are going to look at other technologies for access," Karnes said. "Right now DSL is our initial preferred access."

    Connecting to 'last mile'

    To that end, Sprint has formed a new Broadband Local Networks division whose responsibility is find ways to get around the problems of the so-called "last mile." The regional Bells and GTE Corp. own most of the local lines in the United States, and long-distance and other telecom companies usually have to purchase access to homes and businesses from them, making it a less profitable proposition. That's deterred faster rollout of high-speed data services. The technology used by the Bells, particularly traditional copper wiring, is also a hindrance to higher speeds. Sprint chief operating officer Ronald LeMay said in a statement that Sprint decided to install its own high-speed access equipment to ensure that customers aren't stymied by inadequate local connections. The company said it will launch local service in Charlottesville, Va., in May, and roll out services in parts of Las Vegas and near Kansas City, Mo., and Orlando, Fla. in the second half of 1999. Services will be available to more than one-third of Sprint's 7.6 million customer lines by 2002.



    MobilCom kündigt "spektakuläre" Angebote an

    1999 Einstieg in Ortsgespräche

    Aus:
    Handelsblatt, 18. Dezember 1998, Seite ?? (Unternehmen und Märkte).

    HAMBURG – Donnerstag, 17. Dezember 1998. Der Vorstandsvorsitzende der Mobilcom AG, Büdelsdorf, Gerhard Schmid, hat angekündigt, den Telekommunikationsmarkt in Deutschland im kommenden Jahr auf neue Füße zu stellen. In einem Gespräch mit vwd kündigte Schmid Preissenkungen im Festnetz- Bereich an. Das Unternehmen habe am Jahresanfang 1998 durch seine Preissenkung neue Spielregeln im Markt eingeführt. Dies werde Mobilcom im Januar nun wieder tun. "Das wird mit Sicherheit nicht sein, daß wir unsere Preise um Pfennigbeträge anpassen, sondern daß wir uns etwas komplett neues einfallen lassen. Wir kommen mit einem Knaller auf den Markt", sagte Schmid.

    Über eine konkrete Höhe der Preissenkung äußerte er sich zwar nicht, erklärte jedoch, die "neuen Spielregeln" seien nicht nur auf die Service-Basis, sondern auch auf Kosten bezogen. "Wir werden das beste Angebot im Markt haben", kündigte er an. Die endgültige Veröffentlichung solle zwischen Weihnachten und Neujahr erfolgen. Es seien verschiedene Modelle diskutiert worden, eine endgültige Entscheidung aber noch nicht getroffen. "Es wird auf jeden Fall eine spektakuläre Sache sein".

    Eine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr wollte Schmid nicht tätigen. Er sagte allerdings, daß im Dezember hinsichtlich des Gesprächsvolumens ein ähnliches Wachstum wie im Oktober und November erzielt wurde. Er bekräftigte, daß das vierte Quartal des Geschäftsjahres bezüglich der Ertragslage "erheblich besser" ausfallen werde als das dritte Quartal. In den ersten neun Monaten hatte MobilCom den Konzernjahresüberschuß auf 61,2 (10,9) Mill. DM fast versechsfacht.

    Zum Geschäftsjahr 1999 führte Schmidt aus, er glaube, die Marktposition im Festnetz (derzeit rund zehn Prozent) ausbauen zu können. Im ersten Quartal solle der Einstieg in den Ortsnetzbereich erfolgen. Zudem werde das Thema Internet "eine ganz wichtige Rolle" spielen. Zu Analystenschätzungen, die ein Gewinnwachstum im kommenden Jahr von 150 bis 200 Prozent prognostizieren, erklärte er: "Bisher haben wir in der Vergangenheit Analystenschätzungen ja eher übertroffen".



    WorldPort Communications Selected by @Home as Backbone Bandwidth Provider in the Netherlands

    EnerTel Network to Provide Interconnectivity for New Broadband Internet Services Delivered Via Dutch Cable Television Providers

    Aus:
    Yahoo-Finance, 18. Dezember 1998, 18.15 Uhr MEZ (US-Market). [Original] [Übersetzungs-Service]

    ATLANTA – Dec. 18 (PRNewswire). WorldPort Communications, Inc. (Nasdaq: WRDP - news) today announced that @Home Netherlands, a subsidiary of @Home Network, Inc., has selected EnerTel, WorldPort's operating subsidiary in The Netherlands, to provide nationwide backbone services. @Home will introduce new broadband Internet and content services provided to subscribers via cable television providers. The Netherlands is the most densely cabled nation in Europe, with more than 90 percent of all households directly connected to cable.

    @Home Netherlands is a joint venture of U.S. based @Home Network, two major Dutch cable companies CasTel and Palet, and Intel, the world's largest manufacturer of computer processor components. @Home Netherlands is rapidly expanding in the Netherlands and anticipates that it will employ over 100 people by the second quarter of 1999. By mid-1999, it will launch broadband Internet services to homes in The Netherlands via cable television, providing subscribers with a complete multimedia information package including news, entertainment, full motion video, and CD-quality sound.

    EnerTel will provide the broadband interconnectivity between @Home's network facilities in Amsterdam, @Home's regional data centers in The Netherlands, the cable network facilities of Castel and Palet, and the Amsterdam Internet Exchange. To enable @Home to provide its customers with high speed access to the Internet and to high bandwidth multimedia content, EnerTel will develop a customized backbone network for @Home utilizing Asynchronous Transfer Mode (ATM) technology. Mr. Jamie Howard, CEO of @Home Netherlands, stated, "Based on quality of service, we have chosen EnerTel to deliver our backbone traffic and to build our ATM-based network. EnerTel has proven to be far ahead of competitors in the field of broadband traffic for Internet services, for instance by developing and building the largest European Intranet for the Dutch educational system – KennisNet. EnerTel also showed us that it could offer megabits per second at a very competitive rate."

    Mr. Stephen Courter, Chief Financial Officer for WorldPort Europe, added, "This is a great example of how two innovative, rapidly growing telecommunications companies can combine their respective strengths to create exciting new communications and information products. In this case, @Home Netherlands's customers will have access to a whole new world of higher speed, higher quality Internet-based multimedia services, made faster and more cost effective by WorldPort/EnerTel's advanced fiber optic network. This is technology partnering and convergence at its best."

    About @Home

    @Home Network is based in Redwood City, California, @Home Network (Nasdaq: ATHM - news) distributes high-speed interactive services to residences and businesses using its own network architecture and a variety of transport options including the cable industry's hybrid-fiber coaxial infrastructure. The cable connection provides users significant increases in speed over conventional Internet services. Leveraging the "always on" attributes of cable, @Home allows for unique multimedia applications that go beyond current Web experiences. Individuals seeking additional information about availability and subscription can refer to the @Home Network Web site (www.home.net). (...) [Full Text]

    [@Home Network Announces Plans for Delivering High-Speed Internet Services in the Netherlands and Belgium]



    Telekommunikation nach dem »Jahr eins«

    Preiskampf und neue Mobilfunklizenzen in Deutschland

    Aus:
    Neue Zürcher Zeitung, 19. Dezember 1998, Seite ?? (Wirtschaft).

    BONN – 18. Dezember (Gy). In Deutschland hat der Wettbewerb im ersten Jahr nach der Öffnung der Telekommunikationsmärkte zunächst einen Preiskampf besonders bei Ferngesprächen gebracht. Die kräftigsten Impulse erwartet die Regulierungsbehörde längerfristig jedoch vom Segment der Online- und Internetdienste, wofür jedoch ein schärferer Wettbewerb im Ortsnetz nötig wäre. Noch 1999 sollen neue Mobilfunklizenzen nach dem UMTS-Standard vergeben werden.

    Es wäre wohl sehr schwierig, den Wert der deutschen Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post genau zu ermitteln. Bevor man sich in der Gewichtung gegensätzlicher Interessen verirrt, greift man vielleicht besser zur Formulierung: Sie ist Gold wert. Dass die Regulierungsbehörde kürzlich von einer Zeitschrift bei der Wahl zum Produkt des Jahres denn auch mit einem goldenen Titel bedacht wurde, ist zwar mit der üblichen Vorsicht zur Kenntnis zu nehmen, dass das Jahr 1998 für die Telefonkunden aber viel glänzender war als alle vorangegangenen Jahre, kann kaum bestritten werden. Das «Jahr eins» nach der Öffnung des deutschen Telekommunikationsmarktes – dessen Jahresumsatz auf rund 100 Mrd. DM veranschlagt wird – hat zunächst vor allem Preisbewegungen gebracht. Wie Klaus-Dieter Scheurle, Präsident der Regulierungsbehörde, am Freitag im Rahmen eines Jahresberichts darlegte, sind beispielsweise inländische Ferngespräche zur Hauptverkehrszeit heute für jedermann bis zu 70 % günstiger zu haben als Ende 1997.

    Über den Preiskampf hinaus

    Bekannt ist zudem, dass die nächste Runde von Tarifreduktionen in zwei Wochen ähnlich wilde Preisbewegungen bringen wird. Die Deutsche Telekom hat auf dem Gebiet der Ferngespräche bereits so viel Boden verloren, dass sie nun mit aggressiven Preismassnahmen um Kunden kämpfen will; nach der Gegenreaktion massgeblicher Konkurrenten wird sie nach Jahresbeginn aber bereits wieder bei den teureren Adressen zu finden sein. Am raschesten hat sich der Wettbewerb bei den Ferngesprächen entwickelt, da dieses Segment noch margenträchtig und über die regulierte Netzzusammenschaltung relativ leicht erschliessbar ist. Für Sprachtelefondienste wurden bisher 155 Lizenzen erteilt; 51 der Unternehmen sind heute mit einem entsprechenden Angebot am Markt und haben bei Ferngesprächen bisher etwa einen Drittel des Marktes erobert. In der Sprachtelefonie hat das Verkehrsvolumen um 6,5 % zugenommen, der Umsatz des Marktes dürfte wegen der Preiseinbussen aber nachgegeben haben.

    Die Vertreter der Regulierungsbehörde wiesen indessen darauf hin, dass der Preiskampf mit zunehmender Reife der Märkte das Geschehen nicht mehr so deutlich dominieren werde; vielmehr würden die Vielfalt der Dienste und der Einfallsreichtum der Anbieter in den Vordergrund treten. Dies dürfte sich am deutlichsten im Online-Geschäft, vor allem beim Umgang mit dem Internet zeigen. Nach Scheurles Angaben zählt der Markt für Internet- und Onlinedienste in Deutschland zu den am schnellsten wachsenden Telekommunikations-Segmenten. Wie in anderen «spät erwachten» Ländern ist dem Internet der Durchbruch in den jüngsten zwei Jahren gelungen. Nach Scheurles Angaben stieg die Anzahl der Internet-Benutzer 1998 auf rund 7 Mio. Und es gab jüngst mit 1000 Anbietern mehr als doppelt so viele Internet-Service- Provider wie 1996. Ein neuer Schub wird sich wohl ergeben, wenn sich die Internet-Telefonie auszubreiten beginnt. Der Umsatz mit Internet- Dienstleistungen dürfte sich von heute 5,8 Mrd. DM bis im Jahr 2000 auf 8,7 Mrd. DM erhöhen.

    Versteigerung von Frequenzen?

    Diese Entfaltung der Online-Geschäfte wird sich um so eher beschleunigen, je rascher der Wettbewerb auch im Ortsnetz zu wirken beginnt. Die Regulierungsbehörde wird bis zum nächsten Frühjahr endgültig über den Preis entscheiden müssen, den Konkurrenten der Telekom für den Zugang zu den letzten paar hundert Metern im Ortsnetz entrichten müssen. Der Preis für diese Verfügungsgewalt über den «blanken Draht» zum Haushalt wird für die Ausweitung des Online-Geschäfts von grosser Bedeutung sein, selbst wenn sich Alternativen dazu abzeichnen. So sind bei der Regulierungsbehörde 2377 Anträge auf Frequenzzuteilungen für die Erschliessung der Kunden über Funk (Punkt-zu-Mehrpunkt) gestellt worden. Rentabel ist dieses Vehikel allerdings nur für die Anbindung von Geschäftskunden. Daneben schlummern jedoch in Kabelnetzen und Stromleitungen Kapazitäten, die aus Scheurles Sicht bald zur Erschliessung der Haushalte geweckt werden dürften.

    Erst recht brisant wird die Zuteilung von Frequenzen und Lizenzen in nächster Zeit mit Blick auf den Mobilfunk. Scheurle bekräftigte, dass bereits in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres Lizenzen für Mobilfunkbetreiber nach dem neuen UMTS- Standard vergeben werden sollen. Da sich über den UMTS- Standard Daten wesentlich rascher übertragen lassen als über den heutigen GSM-Standard, wird sich im UMTS-Gebiet etablieren müssen, wer künftig als «moderner» Anbieter auftreten will. Bis Mitte Januar läuft in Deutschland die Kommentierungsfrist der Anhörung, anschliessend sollen die Regeln der Lizenzvergabe genauer festgelegt werden, wobei man sich auch Gedanken über eine Versteigerung von Lizenzen mache. Scheurle deutete an, dass gegenwärtige grosse Mobilfunkbetreiber nicht ausgeschlossen, aber auch nicht exklusiv behandelt werden sollen.



    Telekom darf nicht unter die Räder kommen

    Regulierung / Einzelne Punkte werden modifiziert

    Aus:
    Handelsblatt, 22. Dezember 1998, Seite ?? (Wirtschaft und Politik).

    BERLIN – Montag, 21. Dezember 1998 (adn). Das Bundeswirtschafts- ministerium hat angekündigt, daß die ihr zugeordnete Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post "ihre Entscheidungspraxis in einzelnen Punkten modifiziert". Gesetzesänderungen seien allerdings nicht notwendig, sagte Minister Werner Müller (parteilos) am Montag in Berlin.

    Hintergrund seien zum einen mögliche Veränderungen in der Branche aufgrund der Marktentwicklung, erläuterte Müller. Zum anderen dürfe die Deutsche Telekom AG bei der völligen Freigabe des Wettbewerbs im Telekommunikationsbereich "nicht unter die Räder kommen". Der Staat habe "noch eine gewisse Verantwortung" für das Unternehmen. Die Regulierung müsse deshalb nicht nur die Förderung der Wettbewerber im Blick haben. Sie habe auch darauf zu achten, daß dem einstigen Monopolisten die Erzielung einer angemessenen Rendite am Markt ermöglicht werde.

    22.12.1998 (t-off). Spätestens in der ersten Januarhälfte dürfte die Deutsche Telekom einen neuen Antrag zur Letzten Meile beim Regulierer stellen, teilte gestern vwd mit. Diese Erwartung äußerte Bundeswirtschaftsminister Müller, der zugleich betonte, daß es Ziel sein müsse, diese Behörde mit dem Wachsen des Wettbewerbs überflüssig zu machen. So sei er der Meinung, daß Telefongespräche über 100 km schon in einem Jahr aus der Regulierungs- tätigkeit rausgenommen werden könnten [Ed: hm, endet die Regionalzone nicht schon bei 50 km?].



    "Fröhliche Weihnachten" zum Telefon-Nulltarif

    Telekom will nicht nachziehen

    Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 23. Dezember 1998, Seite 1.

    SCHLESWIG. Weihnachtsgrüße über das Telefon gibt es in diesem Jahr gratis: Der Telefonanbieter MobilCom offeriert unter seiner Netzvorwahl 01019 am ersten und zweiten Weihnachtstag jeweils zwischen 19 Uhr und Mitternacht innerdeutsche Ferngespräche zum Nulltarif. Das Unternehmen bedanke sich damit für das Vertrauen der inzwischen sechs Millionen Kunden, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens vom Dienstag. (...)   [mehr]

    23.12.1998 (t-off). Die Deutsche Telekom plant nach eigenen Angaben nicht, mit einem eigenen Angebot dagegenzuhalten. Ein Telekom- Sprecher sagte der Agentur Radiodienst, der Marktführer in Deutschland werde keine Gratisgespräche anbieten. "Die nächste Stufe wäre dann, daß sie jedem Kunden für ein Gespräch 20 Pfennig zahlen." Die Mobilcom- Technik sei zudem dem zu erwartenden Ansturm überhaupt nicht gewachsen, was der Berliner Tagesspiegel heute dann so kommentierte (Seite 17):

    "Einigen Telekom-Managern treten langsam Schweißperlen auf die Stirn: Macht dieser Schmid denn vor nichts halt? Mit einer beispiellosen Marketing- Attacke hat der MobilCom- Gründer sein Unternehmen bundesweit in die Schlagzeilen gebracht: Gratis- Telefonate an den Weihnachtstagen. Hätte nicht auch einer der hochbezahlten Vertriebsvorstände von Telekom, Mannesmann oder Veba auf diese Idee kommen können? Schmid ist der lebende Beweis für die Richtigkeit der These, daß der Markt nicht den größten, sondern den schnellsten gehört. Und das war nur der erste Streich: Schon munkelt die Branche über das sagenhafte neue Tarifmodell, das der MobilCom- Chef nach Weihnachten vorlegen will. Gerüchten zufolge sollen MobilCom-Kunden künftig jedes zweite Telefonat gratis führen dürfen. (...)

    Verspricht Schmid diesmal aber zuviel? Wenn die Leitungen verstopfen, werden viele Kunden die MobilCom-Nummer zu Weihnachten zwar kostenlos, aber auch umsonst wählen. Doch selbst dann geht der geniale Marketing- Schuß wohl nicht nach hinten los: Was kann Schmid schließlich dafür, wenn ihm die Telekom nicht genügend Leitungskapazitäten zur Verfügung stellt? Die Kunden vergessen nicht so schnell, wem sie das fallende Preisniveau ganz wesentlich zu verdanken haben."



    Mobilcom: Ortsgespräche mit Pauschalgebühr – Streit um Gratisangebot

    Gratisaktion: Telekom fürchtet Engpässe im eigenen Netz

    Aus:
    Handelsblatt, 24. Dezember 1998, Seite ?? (Unternehmen und Märkte).

    SCHLESWIG – Mittwoch, 23. Dezember 1998. Die Telefonfirma Mobilcom plant für kommendes Jahr ein Tarifangebot, bei dem Ortgespräche wie in den USA mit einer Grundgebühr abgegolten werden. Wie Firmensprecher Torsten Kullande am Mittwoch in Schleswig sagte, will das Unternehmen im ersten Quartal 1999 in den Ortsnetzbereich einsteigen und damit auch Festnetzanschlüsse anbieten.

    Mobilcom wolle die ausstehende Entscheidung der Regulierungsbehörde über die sogenannten Teilnehmeranschlußleitungen nicht abwarten. Die Behörde hatte diese Entscheidung im November verschoben, nachdem die Deutsche Telekom einen Gebührenantrag zurückgezogen hatte. Damit bleibt der Preis, den die Telekom von Konkurrenten monatlich für die Ðberlassung eines Kundenanschlusses verlangen kann, voraussichtlich bis Ende April 1999 bei 20,65 DM.

    Kullande betonte, Mobilcom werde in der kommenden Woche Einzelheiten zu den Tarifplänen vorlegen. Das Unternehmen wolle dabei "im Mobilfunk und im Festnetz mehr Marktwachstum generieren und auch bei den Internet-Diensten zulegen". Seit Mittwoch bietet Mobilcom ein Internet-Pauschalangebot an: Für 77 DM monatlich können Nutzer des weltweiten Datennetzes an Werktagen abends ab 19 Uhr bis morgens um sieben Uhr sowie ganztägig an Wochenenden und Feiertagen im Internet surfen.

    Telekom fürchtet Netzüberlastung

    Die Deutsche Telekom AG fürchtet wegen der Gratisaktion von Mobilcom für die Weihnachtstage Engpässe in ihrem eigenen Telefonnetz. Durch den zu erwartenden Ansturm auf das Mobilcom-Netz sei es möglich, daß auch Teilnehmer der Telekom und anderer Anbieter zeitweise nur das Besetztzeichen hörten, sagte am Mittwoch ein Unternehmenssprecher in Bonn. Mobilcom bietet über ihre Netzvorwahl 01019 am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag zwischen 19 und 24 Uhr alle Gespräche zum Nulltarif an.

    Der Telekom-Sprecher erklärte, die Kapazität von Mobilcom reiche nicht annähernd aus, um die zu erwartende Nachfrage zu decken. Deshalb sei in den Abendstunden der Feiertage mit erheblichem "Blindverkehr" von Anrufern zu rechnen, die erfolglos versuchten, sich über ihren Telekom-Anschluß ins Mobilcom-Netz einzuwählen. Dies könne wiederum dazuführen, daß auch Anrufe ins Telekom-Netz oder die Verbünde anderer Anbieter nicht mehr durchkämen. Eine Mobilcom- Sprecherin nannte die Befürchtungen der Telekom "unbegründet". (...) [mehr]

    24.12.1998 (t-off). Am Montag (28.12.1998) will MobilCom Einzelheiten der Tarifpläne mitteilen.



    ARD und ZDF wehren sich gegen Kabelgebühren der Telekom

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 24. Dezember 1998, 9.45 Uhr (Wirtschaftspolitik).

    HAMBURG. Die ARD und das ZDF rechnen sich gute Chancen aus, die hohen Kosten für die Einspeisung ihrer TV-Programme in die Kabelnetze bald zu stoppen. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in der aktuellen Ausgabe schreibt, soll im Januar ein zweimonatiges Verfahren eröffnet werden, das die öffentlich- rechtlichen Sender bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post angefordert haben. Die TV-Stationen argumentieren, sie würden für die Weiterverbreitung ihrer Dritten Programme sowie der Spezialkanäle wie 3Sat und Arte zuviel Geld zahlen; die Telekom nutze ihre marktbeherrschende Stellung aus.

    Es geht dabei um einen Stufenplan der Telekom, wonach die sogenannten Einspeisegebühren für eine halbe Million Kabelhaushalte von monatlich 3.000 DM im Jahr 1995 über derzeit 7.000 DM auf über 10.000 DM 1999 steigen – um höhere Kosten aufzufangen, so die Begründung. Für ein bundesweites Programm müssen die Sender jährlich über drei Mio DM an Kabelkosten zahlen. Es habe "exorbitante Preissteigerungen" gegeben, sagt MDR- Justitiarin Karola Wille: "Wir möchten wissen, wofür wir Geld zahlen." Auf das Musterverfahren warten auch die kleinen Privatsender, die auf eine deutliche Kostenentlastung hoffen.




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      Zum Teil 37

    © 1998-2009  – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 30.12.2009 17.26 Uhr