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Deutsche Telekom an British Telecom interessiert
Aus: Heise-Ticker, 27. Mai 2006, 10.28 Uhr MESZ (Telekommunikation). [Original]LONDON. Die Deutsche Telekom prüft nach einem Bericht der Tageszeitung The Times eine Übernahme des britischen Konkurrenten BT (British Telecom). Für ein Angebot seien bereits verschiedene Machbarkeitsstudien erstellt worden, berichtete das Blatt am Samstag unter Berufung auf Unternehmenskreise. Das Interesse des Bonner Telekommunikationskonzerns richte sich vor allem auf den Geschäftskundenbereich der Konkurrenz (Global Services). Auf diese Weise solle die eigene Sparte T-Systems gestärkt werden.
Nach Informationen der "Times" könnte das Angebot einen Umfang von mehr als 25 Milliarden Pfund (rund 36,5 Milliarden Euro) erreichen. Als Indiz für eine mögliche Übernahme des britischen Konkurrenten wird auch der Einstieg der US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone bei der Telekom gewertet. Eine offizielle Stellungnahme zu dem Bericht gab es zunächst nicht. Ein Telekom-Sprecher wurde von der "Times" mit den Worten zitiert: "Zu Marktgerüchten und Spekulationen äußern wir uns nicht."
Bei einem Umsatz von 19,5 Milliarden Pfund machte die BT Group im vergangenen Geschäftsjahr 2005/06 vor Steuern einen Gewinn von rund 2,18 Milliarden Pfund (rund 3,19 Milliarden Euro). Im Unterschied zu anderen Ex-Monopolisten haben die Briten seit der Trennung von O2 keine eigene Mobilfunksparte mehr. [t-off Commentary] [Links dazu]
Image-Kosmetik für Siemens-Chef in Wikipedia
Aus: Heise-Newsticker, 27. Mai 2006, 11.36 Uhr MESZ (Unternehmen). [Original]MÜNCHEN (gr/c't). Die Überarbeitung des Wikipedia-Eintrages zu Klaus Kleinfeld durch Siemens-Mitarbeiter hat einen heftigen Streit zwischen dem Konzern und Verfassern sowie Nutzern des Internet- Lexikons ausgelöst. Der Eintrag über den seit gut einem Jahr amtierenden neuen Siemens-Lenker enthält auch kritische Anmerkungen zu Kleinfelds Geschäftspolitik. "Da es Siemens nicht gelang", seine Handy-Sparte "erfolgreich zu sanieren", heißt es darin etwa, "verkaufte Siemens unter Führung von Kleinfeld diesen Bereich zu einem negativen Preis an das taiwanesische Unternehmen BenQ".
Konzernmitarbeiter begannen, einzelne Formulierungen zu entschärfen, komplette Absätze und Verweise zu streichen oder zu ergänzen, um ihren Chef in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. In der Siemens-Variante fiel so einfach der erste Halbsatz über die misslungene Sanierung des Handy-Geschäfts weg, auch von dem Aufgeld für BenQ war zeitweise nicht mehr die Rede. Parallel dazu gelang es Siemens, lobende Passagen über Kleinfelds Verdienste als US-Chef einzustreuen und die Behauptung zu tilgen, ihr Boss sei "neoliberal". Seit wachsame Wikipedianer die PR-Aktion Mitte Mai entdeckten, tobt auf den Diskussionsseiten des Forums ein erbitterter Kleinkrieg um die kosmetischen Eingriffe. Inzwischen wird der Kleinfeld-Beitrag sogar auf der internen Watchlist für besonders umstrittene Artikel geführt, den so genannten Qualitätssicherungsseiten. Ein Siemens-Sprecher verteidigt seine Kollegen und argumentiert, das System stehe jedermann offen. Außerdem seien die Autoren nach den Richtlinien von Wikipedia zur Neutralität verpflichtet.
BT takeover fever cools down
Aus: Daily Telegraph, London, 28. Mai 2006, Seite xx (Money). [Original] [Translation-Service]LONDON. The prospects of a £25bn takeover bid for BT by Deutsche Telekom diminished yesterday after it emerged that members of the German company's supervisory board would be "horrified" at the idea of an acquisition attempt.
An executive with close links to the decision-making board dismissed recent speculation that the German group was looking to make a move on its smaller UK rival. He said: "The idea that Deutsche will make a bid for BT is crackers. Members of the board would be horrified."
A banker with links to Deutsche Telekom added: "It is possible that there is someone within Deutsche who is flying a kite for this idea. But the idea certainly has not reached board level and would be dismissed out of hand if it ever did."
Spokesmen for Deutsche Telekom and BT both declined to comment.
Speculation about a Deutsche Telekom bid for BT has gained momentum in recent weeks because of the investment in the German group by Blackstone, the private equity firm. The move puzzled the private equity industry because it did not fit with Blackstone's historical pattern of investments.
City observers have theorised that the private equity company made the Deutsche Telekom investment as a prelude to a takeover of BT by the German group.
Vodafone will nach Rekordverlust bis zu 6000 Stellen abbauen
Aus: Heise-Newsticker, 28. Mai 2006, 13.27 Uhr MESZ (Mobilfunk). [Original]NEWBURY (law/c't). Britische Medien berichten unter Berufung auf Unternehmensquellen, dass der Mobilfunkanbieter Vodafone in den nächsten Tagen einen Verlust von über 20 Milliarden £ (29,2 Millarden Euro) ausweisen wird. Gleichzeitig werde Vodafones CEO Arun Sarin die Details eines radikalen Kostensenkungsprogramms vorstellen. Kern des Programms sei die Streichung von bis zu 6.000 Arbeitsstellen weltweit in den nächsten Jahren.
Allein 500 Mitarbeiter sollen angeblich am Hauptsitz des Unternehmens in Newbury ihren Job verlieren. Den größten Anteil des Stellenabbaus wolle das Unternehmen jedoch durch die Auslagerung von Firmenbereichen an IT-Dienstleister wie IBM und Hewlett-Packard erreichen.
Der Rekordverlust erklärt sich jedoch bereits aus den Abschreibungen in Höhe von 28 Milliarden £ auf die eingekauften Firmen, etwa den im Jahr 2.000 für fast 200 Millarden Euro nach monatelanger Übernahmeschlacht erworbenen Mannesmann-Konzern. Dank des derzeit florierenden Europa-Geschäfts werde erwartet, dass Vodafone seinen Kapitalanlegern dennoch deutlich erhöhte Dividenden ausschütten wird. [mehr] [mehr]
BT deal would face Brussels veto
Aus: The Times, London, 29. Mai 2006, Seite xx (Business). [Original] [Translation-Service]EUROPEAN regulators would intervene in any attempt by Deutsche Telekom to take over BT, in a deal that could value the UK telecoms company at up to £25 billion.
News that the German telecoms group, Europe’s largest, is examining the feasibility of a bid for BT is expected to send BT’s shares surging in the United States today [Ed: no, today the U.S. stock market is closed for Memorial Day].
STAKEHOLDER
Aus: The Times, 29.5.2006.Blackstone Group agreed in April to buy a 4.5 per cent stake in Deutsche Telekom from the state bank KfW.
It paid EUR14 a share, a total of EUR2.68 billion.
Deutsche Telekom’s shares rose nearly 4 per cent to a three-month high of EUR14.20 after the deal received a favourable reception. Experts believe that the dominance of the telecoms groups in their respective markets, and the potential impact on pricing, mean that any deal would be almost guaranteed to face intervention from Brussels.
It is understood that regulatory issues were the key deal-breaker in the German group’s attempt last year to swoop on O2, the British mobile group. O2 instead went to Telefónica, the Spanish telecoms giant.
Any attempt by Deutsche Telekom to take over BT would face serious obstacles not only from regulators but also from the German group’s supervisory board.
Over the weekend, people with links to the supervisory board, whose members include Michael Summer, chairman of the German trade union federation, made clear their opposition to any such deal. A takeover could bring further job cuts on top of the 32,000 that are being planned as part of a streamlining of the group.
The relatively low valuation of shares in Deutsche Telekom is also thought to be an impediment to the deal.
Deutsche’s interest in BT comes after the surprise move by Blackstone, the American private equity house, to snap up a 4.5 per cent stake in Deutsche Telekom.
Blackstone has acquired a seat on the supervisory board under the terms of the deal, and could be expected to negotiate with unions and workers’ representatives over any acquisitions.
Lawrence Guffey, a partner in the American group, is to be nominated for election to the board next year.
Many people were puzzled by Blackstone’s move to take a stake in the partly state-owned German telecoms group. It seemed to be out of keeping with its usual strategy of acquiring a company as a whole, or at least buying a controlling stake.
However, it is understood that Blackstone, which has pledged to hold its shares for at least two years, believes that it can help to streamline the company and boost its valuation.
Kai-Uwe Ricke, chief executive of Deutsche Telekom, has already begun that process, with plans to cut jobs.
Like its peers across Europe, Deutsche, owner of the T-Mobile business, is struggling with increased competitive pressure, especially in its home market. Its traditional business is also under threat from new technologies, such as voice-over-internet calls.
Deutsche so far has refrained from any big deals and has concentrated on cutting debt. Its biggest buy abroad since 2001 has been T-Mobile’s EUR1.3 billion (£890 million) acquisition of Telering, the Austrian mobile business.
Griff nach der Insel
Die Deutsche Telekom liebäugelt offenbar mit dem Kauf des britischen Konzerns BT Group / 36,5 Milliarden Euro soll ihr das Wert sein.
Aus: Berliner Zeitung, 29. Mai 2006, Seite xx (Wirtschaft). [Original]LONDON. Große Ereignisse werden zumeist durch ein Gerücht publik. Im vergangenen Jahr
etwa machte die Nachricht die Runde, die Deutsche Telekom wolle gemeinsam mit dem holländischen Telefonkonzern KPN den britischen Mobilfunkanbieter O2 übernehmen. Wenig später schnappte die spanische Telefónica zu: O2 ging für 26 Milliarden Euro an den Telekom-Rivalen in Madrid. Die Bonner räumten später hinter vorgehaltener Hand ein, über einen Kauf von O2 verhandelt zu haben. Diese Geschichte könnte sich für die Telekom wiederholen. Erneut steht Europas größter Telekommunikationskonzern (Jahresumsatz 2005: 59,6 Milliarden Euro) im Zentrum von Übernahmespekulationen. Wieder geht es um ein britisches Unternehmen und wieder ist von einem spektakulären Preis die Rede: Mehr als 25 Milliarden britische Pfund das entspricht derzeit 36,5 Milliarden Euro plant angeblich Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke für den Konkurrenten BT Group zu bieten. Das will zumindest die als seriös geltende Londoner Zeitung The Times erfahren haben. Und wie schon 2005 bei den Gerüchten um O2 heißt es auch diesmal bei den betroffenen Konzernen, man wolle "Marktgerüchte nicht kommentieren".
Vielleicht will ja diese Heuschrecke Blackstone BT und DT aufkaufen.
So etwa könnte das nächste Gerücht lauten. Und schon Ende Juni war es dann so weit.
German analysts say D.Telekom bid for BT unlikely
Aus: MSN-News, USA, 29. Mai 2006, 11.22 Uhr MESZ (Provider). [Original] [Translation-Service]FRANKFURT. A bid by Deutsche Telekom for British Telecom looks unlikely, analysts at four German banks said on Monday [29.5.2006], pointing out that such an acquisition would be too expensive for the German company.
Britain’s The Times newspaper reported on Saturday [27.5.2006] that Deutsche Telekom was thought to be considering a bid for BT.
The Times said Deutsche Telekom was understood to be interested in BT’s global services division, which sells telecoms and IT services to corporations.
Deutsche Telekom declined to comment on the matter.
Shares in Deutsche Telekom were 0.4 percent lower at 12.52 euros at 0845 GMT on Monday, roughly in line with a 0.6 percent drop in Germany’s DAX index.
The yield spread between the German telecoms operator’s 8.125-percent-coupon 2012 bond and same-maturity euro zone government bonds widened to 59 basis points on Monday from 55 basis points on Friday.
"Purely from an industrial standpoint a get-together in any format looks reasonable," said Heino Ruland, an analyst at Steubing.
"But as Deutsche Telekom is believed to have a war chest of 11.0 billion euros for acquisitions, we assume that a bid for BT is to be ruled out," he said in a note.
Deutsche Telekom has a market value of 53.6 billion euros ($68.4 billion), according to Reuters data. BT’s market value is 19.1 billion pounds ($35.70 billion).
WestLB analyst Stefan Borscheid said a deal "would make strategic sense for Deutsche Telekom but looking at the size of the potential deal, Deutsche Telekom’s current share price and the company’s rather cautious acquisition strategy in recent years, it looks unlikely in our view."
Deutsche Telekom’s enterprise value (EV) is 4.6 times forecast 2007 earnings before interest, tax, depreciation and amortization (EBITDA), according to Reuters Estimates, while BT’s EV/EBITDA ratio for 2007 is 4.8.
"We would view an acquisition of this kind in a sceptical light," DZ Bank analyst Joeri Sels said in a note.
"We are unable to recognize any significant synergies and consider financing a transaction of this order, whether via own shares or via borrowed funds, to be a bad idea," he said.
Per-Ola Hellgren, an analyst at Landesbank Rheinland-Pfalz, put the estimated price tag on BT at more than 30 billion euros, saying in a note: "We regard a takeover of BT as unlikely."
Deutsche Telekom’s shares have fallen 11 percent this year, underperforming the DJ EuroStoxx telecoms index , which has lost 4 percent.
BT shares, which were not traded on Monday due to a bank holiday in Britain, were up 2.8 percent at Friday’s close compared with end-2005.
DT's share price hinders dreams of consolidation
Aus: Financial Times, London, 30. Mai 2006, 7.10 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]FRANKFURT/LONDON (FT.com). Kai-Uwe Ricke, Deutsche Telekom's chief executive, has spent two weeks on the road trying to persuade institutional investors on both sides of the Atlantic the shares of Europe's largest telecoms company are undervalued.
This is not a vanity thing. The value of DT shares decide whether Mr Ricke can play a leading role in consolidation of the European telecoms sector.
At the company's annual meeting this month, Mr Ricke told shareholders: "In Europe and the United States, our industry is undergoing a process of continuing consolidation . . . I can assure you, we intend to play an active role in the process."
Mr Ricke believes consolidation will take place between Europe's former state-owned telecoms monopolies. He would like to buy big to become bigger.
Since he became chief executive in 2002, Mr Ricke has cut DT's debt by more than a third. People close to the company said DT could pay EUR20bn ($25.5bn) in cash for any acquisition. Last year it considered offering more than EUR20bn for O2, the British mobile operator, but was trumped by Telefónica of Spain.
DT, with a market capitalisation of EUR52bn, is mulling possible acquisition targets in the UK, France and Spain, as well as eastern Europe.
But some, such as BT, the British telecoms company, are too big for cash bids. To realise his ambition of playing a leading role in consolidation of the European telecoms sector, Mr Ricke would need cash and paper.
People close to DT said Mr Ricke could not take this route while DT shares were undervalued, partly because unhappy investors would see their stock diluted.
A DT acquisition of BT, which has a market capitalisation of £19bn ($35.5bn), would offer notable synergies. BT is distinguishing itself from its peers by building a business that provides private communications networks and related information technology to multi-nationals.
The business, BT Global Services, contributed 44 per cent of the group's revenue in 2006. DT has a similar business, called T-Systems, but it is primarily focused on German companies. BT does not have its own mobile business. This could hamper its long-term growth if people increasingly switch from fixed lines to mobiles. DT's T-Mobile business is anchoring the group's revenue growth.
BT is no stranger to take- over speculation. For months, private equity firms have been rumoured to be preparing bids, and Sir Christopher Bland, BT's chairman, joked at the company's 2006 results this month he was "still awaiting approaches".
DT declined to comment on possible acquisition targets. BT also declined to comment.
But DT is casting around for ideas to lift its stock price. A month before Mr Ricke's tour of financial capitals, the German government sold a 4.5 per cent stake in DT to Blackstone, the private equity group, for EUR2.7bn. Both sides agreed not to sell any DT shares until 2008 at the earliest.
The deal was meant to prove DT shares were so undervalued they could attract Blackstone into taking an unusual minority stake.
But the investment only saw DT's stock price rise briefly and it has since fallen again below EUR13. While DT shares have lost 15 per cent in value over the past year, BT shares have gained about 7 per cent. Perhaps for this reason people close to DT said European consolidation could take five years.
Der t-off Kommentar:
Deutsche Telekom Wenig Glanz, wenig Gloria
29.6.2006 (t-off). Es war die Financial Times, die bereits im Oktober 1996 das britische Publikum vor dem Kauf der T-Aktie klar und deutlich warnte (Leave Telekom alone). Viele Kleinanleger hierzulande freuen sich noch heute darüber, daß sie damals dem guten Rat folgten und sich so viel Frust ersparten. Im Dezember 1996 warnte der Links- Ökonom Winfried Wolf vor einer negativen Wertentwicklung der T-Aktie. Bereits im März 1997 konstatierte dann die Berliner Zeitung, daß die T-Aktie nun entzaubert sei wenig Glanz, wenig Gloria, hieß es. Und daran hat sich bis heute wenig geändert.
Nicht nur aus Sicht der Börse ist die Kursentwicklung der T-Aktien eine einzige Katastrophe. Denn der niedrige Kurs erschwert es der Telekom, ihre Übernahmeträume in die Tat umzusetzen. Würde BigT Mega-Akquisitionen durch Ausgabe neuer Aktien finanzieren wollen, dann hätte das eine übermässige Verwässerung der bestehenden T-Aktionäre zur Folge.
Nun kann man sich fragen, warum die T-Aktie eigentlich so niedrig bewertet ist. Das Telekom- Management jedenfalls verweist ständig auf die Regulierung, die (angeblich) nicht mehr zu verkraften sei. Aber ist das wirklich so einfach? Kommt nicht vielmehr eine ganze Kombination von Gründen zum Tragen?
Bei der Telekom und im deutschen Telco-Umfeld war insbesondere eine völlig falsche Einschätzung der technischen Möglichkeiten (‚state of the art‘) zu beobachten. So glaubte doch beispielsweise der Siemens-Vorstand Volker Jung um 2001 noch immer, daß Sprache [Telefonie] niemals in angemessener Qualität über das Internet verbreitet werden könne (Spiegel26/2006, Seite 45). Und damit sah dieser typische Bell-Head keine Gefahr für die Com-Branche er setzte weiter auf die bislang für Siemens so lukrative EWSD-Technik zur digitalen Vermittlung von Telefonaten und sich damit in die ‚VoIP-Nesseln‘. Auch in der BigT- Führung saßen (bzw. sitzen noch immer) reichlich solcher alttechnik-geprägten Bell-Heads ohne TCP/IP- Verstand und zu wenig Net-Heads mit Weitblick.
Gut, es gibt eine ganze Reihe weiterer Faktoren. Die Wettbewerbsituation im deutschen Festnetz, der Überhang durch die im Staatsbesitz befindlichen Aktien, die Sättigung im Mobilfunk oder die anstehende und möglicherweise viel zu teure UMTS-Lizenzauktion in den USA. Alle hinlänglich bekannt. Doch aus Anlegersicht kann man sich auch fragen, ob so manche Gigantomanie beim Marketing und Sport-Sponsoring wirklich sein muß noch dazu in Doping- trächtigen Sportarten. Lassen sich da in der T-Zentrale nicht 'ne Menge Verwaltungsposten einsparen? Und auch die Gehälter des T-Vorstandes: Könnten diese nicht viel bescheidener ausfallen?
Gerade auch beim Thema überteurte Großakquisitionen sitzt die Angst der Anleger noch tief. Wer will schon ein erneutes Voicestream- Debakel? Keine Frage, Kosteneinsparungen durch Größenvorteile sind eine gute Sache. Doch als Europas größter Telekom-Konzern ist die Telekom alles andere als klein. Besteht überhaupt eine zwingende Notwendigkeit für aggressive Mega-Übernahmen? Wäre es nicht viel besser, erstmal den Schuldenabbau weiter voranzutreiben? Auch könnte BigT eigene Aktien zurückkaufen, um so den Besitzanteil der Anleger am Konzern Deutsche Telekom zu steigern.
Insgesamt wird eines deutlich: Der T-Aktienkurs wird von vielen Faktoren belastet. Dazu zählt auch mangelndes Vertrauen in das Management. Allzuoft jedenfalls assoziiert man mit der Telekom Expansionsgelüste und teure Gigantomanie statt Bescheidenheit. Man muss sich dann nicht wundern, wenn das die positiven Faktoren (und auch davon gibt es bei der Telekom viele!) übertönt. Mit Fußball jedenfalls wird die T-Aktie nicht wertvoller...
[26.10.1996: Deutsche Telekom: the good and the bad] (FINANCIAL TIMES)
[20.12.1996: Mit der T-Aktie ins Glück?] (ALPHA PRESS)
[07.03.1997: Wenig Glanz, wenig Gloria: Die Telekom-Aktie ist entzaubert] (BERLINER ZEITUNG)
[06.08.1999: Deadheads, Netheads, Ringheads, Bellheads] (SPIEGEL ONLINE)
Vodafone schreibt tiefrote Zahlen
Aus: Heise-Ticker, 30. Mai 2006, 9.47 Uhr MESZ (Mobilfunk). [Original]LONDON. Der weltgrößte Mobilfunkkonzern Vodafone hat im Geschäftsjahr 2005/2006, das mit dem März endete, tiefrote Zahlen geschrieben. Der Fehlbetrag belaufe sich auf 17,23 Milliarden britische Pfund (25,14 Milliarden Euro) nach einem Überschuss von 5,42 Milliarden Pfund ein Jahr zuvor, teilte die Gesellschaft heute in London mit (PDF-Datei). Hintergrund sind hohe Abschreibungen vor allem auf das deutsche Geschäft, die wegen der schwächeren Wachstumserwartungen angefallen sind. Der Umsatz stieg um zehn Prozent auf 29,35 Milliarden Pfund.
Am Wochenende war bereits gemeldet worden, Vodafone erwarte einen Rekordverlust von über 20 Milliarden Pfund. In einem "Strategie-Update" kündigt das Unternehmen nun einige Schritte an, um die Vorgehensweise den veränderten Bedingungen auf dem Mobilfunkmarkt anzupassen. Dazu gehörten Kostenreduzierungen in Europa und das Ziel verstärkten Wachstums in aufstrebenden Märkten. Am Firmensitz in Newbury sollen 400 Arbeitsplätze abgebaut werden. Das Geschäft mit IT Application Development and Maintenance werde ausgelagert. Das Network Supply Chain Management solle zentralisiert und die regionalen Data Center konsolidiert werden. Die strategischen Ziele sollen wie zuvor angekündigt künftig in den 3 Geschäftsbereichen Europa mit Bill Morrow als Verantwortlichen, Osteuropa/Naher Osten/Afrika/Asien-Pazifik unter der Leitung von Paul Donovan und der Abteilung "New Businesses" unter Thomas Geitner verfolgt werden. Geitner sei verantwortlich für neue Kommunikationsdienste, die der zunehmenden Konvergenz von mobilen, Breitband- und Internetdiensten gerecht werden sollen.
Weiter hat Vodafone angekündigt, in den Festnetzmarkt vorstoßen zu wollen. "Zwei Punkte sind entscheidend für weiteres Wachstum bei Vodafone Deutschland: UMTS und Festnetzsubstitution. Wir wollen langfristig unseren Marktanteil vom Mobilfunk auf das Festnetz ausdehnen" kündigte Friedrich Joussen, Vorsitzender der Geschäftsführung Vodafone D2 GmbH, heute an. Noch im Laufe dieses Jahres will das Unternehmen ein Komplettangebot aus Mobilfunk und DSL-Internetzugang anbieten. Dazu werde die Kooperation mit Arcor verstärkt.
In Deutschland erzielte Vodafone 5,75 Milliarden Pfund (8,44 Milliarden Euro) Umsatz gegenüber 5,68 Milliarden im Vorjahr und ein ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 2,7 Milliarden Pfund, also 58 Millionen Pfund mehr als im vorigen Geschäftsjahr. Hier habe sich das Unternehmen trotz eines intensiveren Preiskampfes insbesondere mit neuen Konkurrenten und einer hohen Penetrationsrate steigern können. Es zählt nun 2 Millionen UMTS-Kunden gegenüber 360.000 vor einem Jahr. Allerdings hat sich das Geschäft vor allem in Deutschland nicht wie bei der Übernahme von Mannesmann D2 gedacht entwickelt. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen insgesamt einen Umsatzzuwachs von 5 bis 6,5 Prozent. [mehr]
WDR-Rundfunkrat fordert freien Zugang zu allen neuen Digitaltechnologien
Aus: Heise-Newsticker, 30. Mai 2006, 14.10 Uhr MESZ (Rundfunk). [Original]KÖLN (pmz/c't). Der Rundfunkrat des WDR hat sich für eine freie und unverschlüsselte Übertragung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch über neue Digitaltechnologien ausgesprochen. Konkret nannte das Gremium die drahtlose Programmübertragung auf Handys und Taschencomputer sowie per IPTV über Breitband- Datennetze. Ratsvorsitzender Reinhard Grätz wies darauf hin, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk einer "der wichtigsten Akteure und Förderer im Prozess der Digitalisierung des Rundfunks" sei. Da die Bedeutung der traditionellen Verbreitungswege abnehme, müssten dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk grundsätzlich alle neuen Übertragungswege und -technologien zur Rundfunkverbreitung offen stehen, um der Allgemeinheit seine Programme frei und unverschlüsselt [Ed: genau darauf wird es ankommen] anbieten zu können.
Kritisch bewertet der Rundfunkrat vor allem die geplante Überarbeitung wichtiger europaweiter Regulierungsbestimmungen für elektronische Kommunikationsnetze und -dienste. Dem Vorhaben der EU-Kommission, die Zuweisung bestimmter Frequenzbereiche für bestimmte Dienste wie etwa den UKW-Hörfunk aufzugeben und stattdessen einen weitgehend marktorientierten Ansatz bei der Frequenzvergabe etwa auch an Handynetz-Betreiber zu verfolgen, erteilte das Aufsichtsgremium eine Absage: "Rundfunkfrequenzen müssen prioritär Rundfunkfrequenzen bleiben."
Die ARD forderte der Rat auf, am Grundsatz des freien Informationsflusses festzuhalten und die Verschlüsselung der Programme wie vom Satellitenbetreiber ASTRA angestrebt abzulehnen. Auch hält das Gremium einen "wettbewerbsoffenen Endgeräte-Markt" für alle digitalen Übertragungswege mit verbindlichen Vorgaben zur Sicherung offener Standards für die digitale Zukunft für unverzichtbar. Die zunehmende Verschmelzung von Netzbetreibern und Inhalteanbietern etwa wenn die Telekom Internet-Rechte an der Fußball-Bundesliga erwirbt führe zu "wichtigen medienpolitischen und -rechtlichen Herausforderungen".
Kritik äußerte der Rundfunkrat auch an der staatsvertraglichen Begrenzung der Online- Aufwendungen von ARD und ZDF. Diese Deckelung erweise sich als "zunehmende Beschränkung". Dadurch werde dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk im "Zeitalter der Globalisierung der Medien" erschwert, einen "chancengleichen sowie diskriminierungsfreien Zugang aller Bürgerinnen und Bürger zu Informationen zu sichern". Bei der Neufassung des Rundfunkstaatsvertrages solle von dieser Begrenzung deshalb abgesehen werden. [mehr]
Die Metamorphose des Mobilfunkkonzerns Vodafone
Aus: Heise-Ticker, 30. Mai 2006, 18.22 Uhr MESZ (Mobilfunk). [Original]LONDON. Wie die Zeiten sich ändern: Wenn Klaus Esser und Chris Gent ihren legendären Übernahmekampf von vor mehr als 6 Jahren heute noch einmal austragen müssten, hätten vermutlich die Mannesmänner die Oberhand behalten. Denn der Streit der beiden Topmanager war auch ein Streit über die richtige Strategie. Während Vodafone auf den reinen Mobilfunk setzte, machte sich Mannesmann für eine integrierte Geschäftsausrichtung von Mobilfunk und Festnetz stark. Inzwischen haben die Nachfolger von Gent bei Vodafone längst erkannt: In gesättigten Märkten ist mit Mobilfunk allein kein Staat mehr zu machen.
Der weltweite Marktführer spürt mit zunehmender Sättigung der Märkte vor allem in Europa, dass hohe Wachstumsraten in diesen Regionen der Vergangenheit angehören. Gleichzeitig wird zunehmend klar, dass das vielfach totgesagte Festnetz mit Breitbandanschlüssen (DSL) zur schnellen Autobahn ins Internet keineswegs überflüssig geworden ist. Hinzu kommt, dass die UMTS- Mobilfunktechnik zwar ausgebaut ist und entsprechende Dienste über diese Netze laufen. Aber von einem Massengeschäft ist UMTS mit einem Umsatzanteil von mehr oder weniger 5 Prozent noch weit entfernt [Ed: man nennt das wohl einen fulminanten Flop]. Den Mobilfunkern ist die Wachstumsstory abhanden gekommen, diagnostizieren Börsianer.
Auch in der Sprachtelefonie erweist sich das Festnetz als hartnäckiger als von manchen Experten prophezeit: "Rund 80 Prozent der Minuten werden auch heute noch über das Festnetz abgewickelt", räumt der Chef von Vodafone-Deutschland, Friedrich Joussen ein. Und er gibt die Devise aus: "Wir folgen dem Bedarf der Kunden." Dabei werde der Mobilfunk als Alternative zum Festnetz immer attraktiver. Auch andere Betreiber haben die Zeichen der Zeit erkannt und blasen zum Angriff auf das Festnetz.
Vodafone-D2-Chef Joussen und die anderen Topmanager aus der Konzernzentrale in Newbury bei London dürfen sich heute glücklich schätzen, dass sie ihre deutsche Festnetztochter Arcor nicht voreilig auf dem Altar der Mobilfunkstrategie von Chris Gent geopfert haben. Eine Portion Glück war allerdings mit im Spiel: Zunächst sollte das Unternehmen an die Börse gebracht werden.
Diese Pläne wurden aber schnell wieder fallen gelassen, weil der Kapitalmarkt für Telecom-Werte nicht richtig zu begeistern war. Dann wurden Investoren ins Spiel gebracht. Doch Vodafone zögerte und hielt sich alle Optionen offen. Die Worte von Joussen "alles bleibt, wie es ist" sprechen inzwischen eine klare Sprache: Ein Verkauf von Arcor ist vom Tisch. Denn in der neuen Strategie spielt die früher eher belächelte Festnetztochter Arcor eine entscheidende Rolle.
So wird Vodafone in Deutschland gemeinsam mit Arcor ein Komplettprodukt aus Mobilfunk und DSL-Internet- Zugang schnüren. Für den gesamten Konzern wird Deutschland dabei die Vorreiterrolle übernehmen und beweisen, dass die Strategie umsetzbar ist. Die anderen Länder sollen folgen, dort allerdings mit DSL-Wiederverkauf. Joussen durfte den Sonderstatus von Vodafone D2 in London bei der Präsentation der Jahresergebnisse schon einmal genießen: Als einziger der Länderchefs stand er Analysten und Journalisten Rede und Antwort. [mehr]
32 Milliarden Euro Verlust
Britischer Vodafone-Konzern nimmt hohe Abschreibungen für das Deutschlandgeschäft vor / Eine neue Strategie soll helfen.
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 31. Mai 2006, Seite xx (Wirtschaft). [Original]BERLIN (Tsp). Der Mobilfunkkonzern Vodafone hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den größten Verlust gemacht, den je ein Unternehmen in der britischen Wirtschaftsgeschichte ausgewiesen hat. Das Minus lag bei 22 Milliarden Pfund (rund 32 Milliarden Euro). Hauptgrund waren milliardenschwere Abschreibungen auf das Deutschlandgeschäft. Vodafone- Chef Arun Sarin kündigte in London einen Strategiewechsel des Unternehmens an. So will Vodafone, bisher reiner Mobilfunkanbieter, künftig den gesamten Kommunikationsbedarf seiner Kunden decken. Der Anfang wird in Deutschland gemacht: Die Vodafone-Töchter D2 und Arcor werden noch im Laufe des Jahres ein Komplettangebot aus Mobilfunk und schnellem Internetanschluss via DSL auf den Markt bringen, sagte Vodafone- Deutschlandchef Friedrich Joussen in Düsseldorf.
Vodafone mit weltweit mehr als 170 Millionen Kunden bezifferte die Wertberichtigungen in den Büchern auf insgesamt 23,5 Milliarden Pfund. Mit 19,4 Milliarden Pfund entfällt ein Großteil davon auf den deutschen Markt: Im Jahr 2000 hatte der britische Mobilfunkkonzern nach einer monatelangen erbitterten Abwehrschlacht den deutschen Traditionskonzern Mannesmann übernommen für die Rekordsumme von umgerechnet rund 180 Milliarden Euro. Vodafone hatte damals den größten Teil mit eigenen Aktien bezahlt. Seither haben Telekommunikationsaktien weltweit dramatisch an Wert verloren. Vodafone hat nun das Deutschlandgeschäft neu bewertet, was die hohe Abschreibung zur Folge hatte. Vodafone hatte dies bereits im Februar angekündigt. Der bisherige Rekordverlust der Deutschen Telekom hatte nach dem Platzen der Internetblase vor vier Jahren bei 21,6 Milliarden Euro gelegen.
Bereinigt um diesen einmaligen Effekt erwirtschaftete Vodafone einen Gewinn von 6,33 Milliarden Pfund (plus 6,8 Prozent). Der Umsatz stieg in dem Geschäftsjahr, das am 31. März endete, um zehn Prozent auf 29,3 Milliarden Pfund (42,8 Milliarden Euro). Die Börse nahm die Zahlen positiv auf. Die Aktie legte in London zeitweise um mehr als zwei Prozent zu. Der bereinigte Gewinn war etwas stärker gestiegen als von Analysten erwartet. Auch die Dividendenerhöhung um 49 Prozent auf 6,07 Pence pro Aktie überraschte die Experten. Zusätzlich kündigte Vodafone an, weitere drei Milliarden Pfund an die Aktionäre zurückgeben zu wollen. Diese kommen zu den 6 Milliarden Pfund hinzu, die Vodafone nach dem Verkauf des Japan- Geschäfts versprochen hatte.
Deutschland gehört zu den wichtigsten Märkten für Vodafone. Daher ist es falsch, den Kauf im Nachhinein in Frage zu stellen, sagt Gartner-Analyst Martin Gutberlet. In Deutschland macht das Unternehmen mit 29,2 Millionen Kunden rund 20 Prozent seines Umsatzes im abgelaufenen Geschäftsjahr waren es 8,4 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen stieg hier um mehr als zwei Prozent auf knapp vier Milliarden Euro. Doch der Wettbewerbsdruck durch neue Billiganbieter und auch durch die Eingriffe der deutschen und europäischen Regulierungsbehörden, die auf Preissenkungen etwa beim Telefonieren im Ausland (Roaming) drängen, machen dem Konzern zu schaffen. In Deutschland haben statistisch gesehen mehr als 90 Prozent der Bewohner ein Handy. Jetzt geht es darum, die Menschen zu bewegen, mehr mobil statt im Festnetz zu telefonieren. Bisher laufen 80 Prozent der Telefonminuten in Deutschland über das Festnetz. Um Kunden komplett zu Vodafone zu locken, soll ihnen gemeinsam mit Arcor ein Angebot inklusive DSL-Anschluss offeriert werden. Bisher hatte Arcor als Verkaufskandidat gegolten.
In Deutschland bietet Vodafone bereits einen Tarif an, mit dem man zu Hause besonders günstig mobil telefonieren kann. Dieses Konzept will Konzernchef Sarin nun in andere Länder exportieren, als Teil der Strategie, den gesamten Kommunikationsbedarf der Menschen zu decken. Zudem kündigte Sarin an, Kosten reduzieren zu wollen. In England sollen 400 Arbeitsplätze gestrichen werden. In Deutschland, sagte ein Konzernsprecher, bleibe es bei den rund 9300 Stellen.
Das ist nicht der erhoffte Strategiewechsel, sagte Gartner-Analyst Gutberlet. In Deutschland etwa habe Marktführer T-Mobile bereits früher damit begonnen, die Kosten zu reduzieren. Die Strategie ist kein radikaler Umbau und sie ist auch nicht neu, sagte Gutberlet. Andere Telekommunikationsunternehmen in Europa sind da schon weiter. Auch mit dem eigenen Zuhause-Tarif sei T-Mobile zwar später dran gewesen, ist aber bei den Kundenzahlen erfolgreicher.
Chef der Bundesnetzagentur kündigt Eingriff in den Mobilfunkmarkt an
Aus: Heise-Newsticker, 31. Mai 2006, 8.52 Uhr MESZ (Mobilfunk). [Original]BONN (jk/c't). Die Bundesnetzagentur macht Ernst mit der angedrohten Regulierung des Mobilfunkmarktes. "Angesichts der Lage im Markt sehe ich zurzeit wenig Chancen, dass wir von unserem bisherigen Vorschlag abrücken, die Terminierungsentgelte zu regulieren", sagte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, dem Handelsblatt. Die so genannten Terminierungsentgelte verlangen Mobilfunkbetreiber, wenn sie Anrufe aus dem Festnetz oder von anderen Mobilfunkern in ihr eigenes Netz weiterleiten.
Bei den Terminierungs-Entgelten gehe es für die Mobilfunker um viel: Sie machen nach Angaben von T-Mobile-Chef Rene Obermann 10 bis 15 Prozent des Umsatzes aus. Der Mobilfunkmarkt umfasst 20 Milliarden Euro Umsatz jährlich. Nach EU-Vorgaben müssen die Gebühren sinken. Bisher forderten O2 und E-Plus 12,4 Cent pro Minute für Anrufe in ihr Netz, während die Branchengrößen T-Mobile und Vodafone 11 Cent bekämen.
In der Vergangenheit hätten sich die Unternehmen stets untereinander auf die Höhe der Entgelte geeinigt. Das habe nun zum ersten Mal nicht geklappt. Bis Anfang Mai hätten die Unternehmen Zeit gehabt, die Tarife unter 10 Cent pro Minute zu senken. E-Plus habe zuletzt eine Sonderregelung gefordert, hieß es. Dem erteilte Kurth nun eine Absage: "Wir müssen auf jeden Fall die beiden kleinen Anbieter und die beiden Großen gleich behandeln, das ist auch in allen anderen EU-Ländern so."
E-Plus hatte sich im Streit um die Netzentgelte für einen drastischen Preisschnitt ausgesprochen, gleichzeitig aber weiterhin höhere Entgelte für E-Plus und O2 gegenüber den Marktführern T-Mobile und Vodafone D2 verlangt. Die E-Plus-Konkurrenten hatten sich bereits auf ein neues Preismodell geeinigt: T-Mobile und Vodafone sollten 9 Cent pro Minute bekommen und E-Plus und O2 rund 11,5 Cent. E-Plus ließ eine Einigung jedoch platzen: T-Mobile und Vodafone sollten nach den Vorstellungen des drittgrößten Mobilfunkbetreibers pro Minute 5 Cent und E-Plus und O2 9 Cent erhalten.
Arcor weist erstmals Gewinn aus
Aus: Heise-Ticker, 31. Mai 2006, 13.49 Uhr MESZ (Telcos). [Original]ESCHBORN. Deutschlands zweitgrößter Festnetzanbieter, die Vodafone-Tochter Arcor, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals schwarze Zahlen geschrieben. Der Überschuss betrage im Geschäftsjahr 2005/2006, das am 31. März endete, 54 Millionen Euro, teilte die Gesellschaft mit. Im Vorjahr war ein Fehlbetrag von 13 Millionen Euro angefallen. Zum weiteren Wachstum soll nun die engere Einbindung in den Mutterkonzern Vodafone beitragen, die den Verkauf von Arcor auf Eis gelegt hat.
Arcor profitiert von deutlichen Zuwächsen im Breitbandgeschäft: Die Zahl der DSL-Kunden wuchs allein in den Monaten Januar bis März um 223.000 auf 1,3 Millionen. Diese Wachstumsgeschwindigkeit werde die Gesellschaft beibehalten. Bis zum Ende des Geschäftsjahres will der Konzern mehr als 2 Millionen DSL-Nutzer unter Vertrag haben, wie Vorstandschef Harald Stöber laut dpa bekräftigte.
Damit ist Arcor einer der am schnellsten wachsenden Breitbandanbieter Deutschlands nach der Deutschen Telekom. Im Gegensatz zu zahlreichen Konkurrenten, die als Wiederverkäufer (Reseller) von Anschlüssen der Telekom auftreten, hat Arcor einen Großteil seiner DSL- und Telefonkunden mit eigener Infrastruktur angeschlossen und kann damit einen höheren Profit pro Kunde erzielen als die Reseller.
Dies schlägt sich in der Ergebnisentwicklung nieder. Der Umsatz kletterte im vergangenen Geschäftsjahr um 21 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) legte um 37 Prozent auf 336 Millionen Euro zu. Arcor-Chef Stöber äußerte sich zuversichtlich über den weiteren Jahresverlauf. Das Unternehmen werde profitabel wachsen, sagte er.
Dazu beitragen soll die engere Einbindung in den Mutterkonzern. Dank Arcor könnte Deutschland eine Vorreiterrolle bei Breitband-Angeboten von Vodafone werden. Als ersten Schritt wollen Arcor und Vodafone D2 ein Bündelangebot von Festnetz und Mobilfunk starten. Die deutsche Mobilfunkgesellschaft vertreibt dazu DSL-Anschlüsse von Arcor unter eigenem Namen. Dieses Angebot stehe auch anderen Mobilfunkfirmen offen, sagte Stöber.
Der weltgrößte Mobilfunk-Konzern Vodafone, der im Gegensatz zu Arcor nun tiefrote Zahlen schreibt, will entgegen früheren Plänen an seiner Festnetz-Tochter festhalten. Nach dem Strategiewechsel des britischen Konzerns zählt das Festnetz nun neben Mobilfunk zum Kerngeschäft, ein Verkauf der Gesellschaft ist damit vorerst vom Tisch. Laut Stöber gibt es derzeit keine Bestrebungen der anderen Arcor-Aktionäre Deutsche Bank und Deutsche Bahn , ihre Beteiligungen aufzugeben.
Arcor, dessen Wurzeln auf das Fernmeldenetz der Bundesbahn zurückgehen, betreibt nach der Deutschen Telekom das zweitgrößte Festnetz in Deutschland. Bislang sind 360 Städte an die Infrastruktur angeschlossen. "Wir wollen nun weiter in die Breite gehen", sagte Stöber. Nun würden auch kleinere Städte angeschlossen.
Bundesregierung stimmt Vorruhestandsgesetz für Telekom-Beamte zu
Aus: Heise-Ticker, 31. Mai 2006, 17.52 Uhr MESZ (Telekom). [Original]BERLIN. Die Deutsche Telekom ist bei ihrem geplanten Stellenabbau einen großen Schritt vorangekommen. Die Bundesregierung verabschiedete am Mittwoch [31.5.2006] in Berlin ein Gesetz, wonach die Telekom und auch die Post die Zahl ihrer Beamten aus der Zeit vor der Privatisierung über Vorruhestandsregelungen reduzieren und so den geplanten Personalabbau sozialverträglich gestalten können. Die Deutsche Post teilte mit, aus heutiger Sicht sei es nicht notwendig, die Regelung in Anspruch zu nehmen.
Profitieren wird von dieser Regelung vor allem die Telekom, die bis Ende 2008 ihre Mitarbeiterzahl um 32.000 reduzieren will. In dem Zeitraum sollten 10.000 Beamte das Unternehmen verlassen, wobei darin die natürliche Fluktuation mit eingerechnet sei, sagte ein Konzernsprecher in Bonn. Der Konzern hatte Verhandlungen mit dem Bund aufgenommen, da dafür die Zustimmung der Regierung notwendig ist. Der Konzern beschäftigt alleine in der Festnetzsparte T-Com etwa 47.000 Beamte.
Die Maßnahmen für Vorruhestandsregelungen seien nur auf die Post-Nachfolgeunternehmen beschränkt sowie eine einmalige "Altfall-Regelung", betonte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg. Sie würden nicht auf andere Bereiche übertragen. Es handele sich um eine "spezifische und singuläre Maßnahme". Die Kosten der geplanten Vorruhestandsregelungen für Beamte würden von den Unternehmen getragen und belasteten nicht den Bundeshaushalt.
"Der Steuerzahler wird dafür nicht herangezogen", sagte Steg. Neben dem historisch bedingt hohen Beamten-Anteil gebe es eine besondere Ost-West-Konstellation, hieß es. Während es im "alten Westen" Beamte gegeben habe, seien es im Osten vor allem Arbeitnehmer, die nach Tarif bezahlt werden. Seit Beginn des Jahres haben sich 3500 Telekom-Beschäftigte freiwillig für ein Ausscheiden über Altersteilzeit oder eine Abfindung entschieden.
Ohne das jetzt vom Kabinett verabschiedete Gesetz könnten die im internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen ihre Personalanpassungen laut Steg nur zu Lasten des Tarifbereiches vornehmen. "Das wäre eine doppelt einseitige Belastung des Arbeitnehmerbereiches in den jeweiligen Unternehmen und dann noch einmal eine Belastung des Ostens im Vergleich zum Westen." Mit den jetzigen Regelungen seien Anpassungen ohne Ungerechtigkeiten und ungleiche Belastungen möglich. Die Unternehmen müssten angesichts der Veränderungen seit ihrer Privatisierung in die Lage versetzt werden, sozialverträglich Personal abzubauen.
Die Deutsche Post sieht sich durch die vom Kabinett verabschiedeten Regelungen kaum betroffen. Aus heutiger Sicht sei es nicht erforderlich, die Regelung in Anspruch zu nehmen. Beamte etwa in der Zustellung, am Schalter oder in der Verwaltung könnten auch an anderen Stellen im Unternehmen beschäftigt werden, sagte ein Sprecher. Dies sei auch Praxis und Grundsatz der Post. Bei der Post gibt es als Überbleibsel der alten Bundespost unter rund 220.000 Beschäftigten in Deutschland noch rund 60.000 Beamte.
Harakiri, High Noon und Triple Play
Noch immer behauptet die Deutsche Telekom ihre Vormachtstellung auf dem Gebiet der Telekommunikation. Um dem schier unantastbaren Konkurrenten ins Stolpern zu bringen, haben Telekom, Unity, KDG, Netcologne & Co. auf der Messe der Kabelbranche in Köln nur eines im Sinn: Den einflussreichen Fußball.
Aus: Handelsblatt, Düsseldorf, 31. Mai 2006, Seite xx (IT + Medien). [Original]KÖLN (HB). Eigentlich ist es erst 10.50 Uhr. Aber für Werner Hanf ist es schon High Noon. Der Geschäftsführer der Telekomgesellschaft Netcologne ruft den Showdown aus für den Kampf gegen Erzfeind Deutsche Telekom: Wenn die Branche sich gegenseitig blockiert, geben wir der Telekom doch nur Starthilfe!
Und Hanf appelliert an seine Konkurrenten: Wir müssen vernünftig sein. Wir müssen verhindern, dass die Telekom über den roten Teppich in den Markt reinspaziert, ansonsten betreiben wir Harakiri!
Martialisch ging es zu im Offenbach-Saal bei der Podiumsdiskussion zum Auftakt der Messe Anga Cable in Köln.
Der Kampfeswille passt zum Sujet. Denn es geht um Fußball und die Frage, wer in Deutschland ab der Saison 2006/2007 die Spiele der Bundesliga live im Fernsehen übertragen darf. Die Rechte dafür hat im Dezember 2005 der Kabelnetzbetreiber Unity mit seiner Tochter Arena gekauft ansonsten aber regieren Fragezeichen. Bislang hat sich Arena in vielen Regionen mit den örtlichen Kabelnetzbetreibern nicht über die Konditionen für die Übertragung einigen können nur in Nordrhein-Westfalen und Hessen ist alles klar.
Zugleich droht den Kabelfirmen Konkurrenz durch die Telekom. Die hat die die Internet- Übertragungsrechte erworben und mit dem Bezahlsender Premiere eine Allianz geschmiedet. Dagegen wollen die anderen nun antreten. In Köln treffen die verschiedenen Fronten aufeinander.
Das führt zu Bescheidenheit allerorten. Erbitterte Konkurrenten denken an Bündnisse. Die Botschaft von Netcologne-Chef Hanf kommt an: Die Männer neben ihm auf dem Podium, die er wegen ihrer Blockadehaltung schilt, nicken. Einmal, zweimal.
Ja, wir wollen uns einigen, kommt leise aus dem Mund von Herbert Leifker, Geschäftsführer von Unity Media. Christof Wahl vom Konkurrenten Kabel Deutschland (KDG) bekräftigt: Wir sind zuversichtlich, dass es zu einer Einigung kommt. [weiter beim Handelsblatt]
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