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An der Fernsehkasse
Die privaten TV-Sender haben sich bislang über Werbung finanziert. Doch dieses Modell bröckelt. Nur wenige Programme werden als klassisches Free-TV überleben. Die Zukunft heißt Mehrwertdienst und Pay-TV.
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 2. April 2006, Seite xx (Medien) von BERND GÄBLER. Bernd Gäbler war von 2001 bis 2004 Geschäftsführer des Grimme-Institutes. [Original]In der kurzen Zeitspanne von nur 15 bis 20 Jahren hat sich das werbefinanzierte Privatfernsehen stabil etabliert. Aber es gibt Wachstumsgrenzen. Die Zukunft des Massenmediums liegt in der Digitalisierung. Dies ist nicht nur eine technische Neuerung, sondern führt vor allem dazu, dass der Kunde für die gewählte Dienstleistung direkt bezahlen wird. Das traditionelle Programm wird zu einem Angebot in einem Meer von Mediendiensten. Die Verteilungskämpfe haben bereits begonnen. Der Tagesspiegel erörtert die neue Lage Dritter und letzter Teil: Die Zukunft der privaten Sender.
Die Tragik des Senders Premiere könnte darin bestehen, für eine neue Ära das Tor aufgestoßen zu haben, durch das andere dann strahlend schreiten. Als Gemeinschaftsprojekt von Bertelsmann und Kirch funktionierte der Bezahlsender nicht, nach der Kirch-Krise lag er am Boden, als Abo-Sender ist er auferstanden und erfolgreich an die Börse gegangen, dann verlor er die Live-Rechte an der Fußballbundesliga. Seitdem ist ungewiss, was letztlich aus Premiere wird.
Gewiss aber ist, dass das Grundprinzip: der Kunde zahlt direkt, nicht auf Umwegen, für eine gebuchte Mediendienstleistung die nächste Phase der privatwirtschaftlich organisierten elektronischen Massenmedien bestimmen wird.
Als gesellschaftsverändernde Kraft betrat das Privatfernsehen Anfang bis Mitte der achtziger Jahre die Bühne. Mit Krawall und Tabubruch buhlte es um Aufmerksamkeit, gab jenen Sprachlosen Stimme und TV-Präsenz, die bis dato nur als Objekte wohlmeinender Sozialreportagen vorkamen, öffnete den elektronischen Kiosk für Buntes, Grelles und Bückware. Rasch verflog die Skepsis, ob die Werbeindustrie, die einen neuen Multiplikator von ungeahnter Reichweite heranwachsen sah, überhaupt in der Lage wäre, ein gesamtes System von konkurrierenden Sendern, Voll- und Spartenprogrammen, Redaktionen, Produktionsfirmen und Stars zu finanzieren. Gegenwärtig pumpt sie rund 4 Milliarden Euro jährlich hinein. Dabei hat das private Fernsehen auch programmlich neue Standards entwickelt: Audience Flow und feste Time Slots, vertikale Programmierung und Sportberichterstattung als Event, industrielle Produktionsformen und als Gesichter der Sender gut bezahlte Stars, die Produzenten wurden.
Vom Heißen Stuhl bis Schreinemakers, von Late Night bis Traumhochzeit, von GZSZ bis Explosiv entstanden hier die Urformen für das heute tägliche TV-Geschäft. Andererseits mussten auch die kommerziellen Sender lernen, dass sie zumindest wenn sie als Vollprogramme ernst genommen werden wollten halbwegs seriöse Nachrichten brauchen. Dennoch hat das deutsche Privatfernsehen bisher kaum prägende journalistische Persönlichkeiten hervorgebracht. Darum ist Peter Kloeppel für RTL so wichtig. Wahrscheinlich würde eher Günther Jauch zum ZDF zurückkehren als Peter Kloeppel zu den Tagesthemen wechseln. Viele der Stars denken wir an Harald Schmidt, Johannes B. Kerner, Reinhold Beckmann, Jörg Pilawa, Sandra Maischberger oder Monica Lierhaus sind zurückgekehrt zur öffentlich-rechtlichen Abteilung weniger aus Idealismus, eher wegen der inzwischen stabileren Verdienstmöglichkeiten. Unter ökonomischem Druck fühlte sich auch manch einer der ganz Großen schon vernachlässigt.
Gesellschaftspolitische Sorgen haben zu vielerlei Auflagen für das kommerzielle Fernsehen geführt: enge Werberichtlinien, erzwungene Regional- und Kulturprogramme, Fenster für unabhängige Dritte. Schrittweise wird sich das lockern. Die Ökonomie zwingt den privaten Sendern neue Umfelder und Tätigkeitsbereiche auf. Die Zeiten zügiger Expansion und barocken Prassens sind vorbei. Die Controller sind von den Bäumen gekommen und haben die Chefsessel bestiegen. Zwar ist es in jüngerer Zeit gelungen, Sat 1 positiv zu entwickeln, und die international weit ausgreifende RTL-Group gehört mit 5,1 Milliarden Euro Umsatz und einer Rendite von 14,8 % zu den Cash-Cows von Bertelsmann, aber der Anteil der Werbefinanzierung, der einst bei deutlich über 80 % des Umsatzes lag, wird Zug um Zug reduziert. In 3 bis 4 Jahren schon, so prognostiziert Gerhard Zeiler, der Chef der RTL-Gruppe, wird die Werbung nur noch knapp die Hälfte des Umsatzes ausmachen.
Eine Folge davon ist: Maximal 5 bis 7 Sender mit klassischem Programm werden erhalten bleiben drumherum wird der Bildschirm zunehmend genutzt werden als Medium fürs Downloaden von Infos, Klingeltönen und Videos; zum Shoppen und Bestellen; zum Tippen, Ersteigern und zunehmend auch zum Wetten. Solche Dienste vor kurzem noch geringschätzig beäugt sind inzwischen etabliert, Gewinnspiele per SMS auf allen Kanälen üblich geworden, und obwohl noch immer gut drei Viertel der Zuschauer solche Mehrwertdienste lästig finden, durchdringt das 9Live-Prinzip von den Rändern her das klassische Free-TV. Telefonspiele haben zur Sanierung des DSF beigetragen, Titelsongs und Merchandising helfen Pro-7- Serien und während andere Stellen kürzen, stellt QVC, das im Jahr 13 Millionen Pakete verschickt, 350 neue Leute ein. Telecolumbus speist derweil für 3 Millionen Kunden den RTL Shop als 24-Stunden-Programm ins Kabel ein. So wird in Zukunft ein Sender nur noch die Zentralmarke abgeben für eine Familie von Bezahldiensten in seinem Namen. Er soll Leuchtturm sein, muss aber aufpassen, nicht überschwemmt zu werden. Auch hier verwässern die Begriffe: Was ist Rundfunk? Was ein Mediendienst? Umso wichtiger ist, dass die Trennung von Programm und Werbung als journalistisches Grundprinzip für alle nicht-fiktionalen Bereiche streng eingehalten und für die Fiktion-Abteilung transparent geregelt wird.
Premiere kann noch eine Chance haben, weil viele ihrer Empfangsboxen bei den Kunden stehen eine Infrastruktur, die andere erst aufbauen müssen. Oder der Bezahlsender klemmt sich an die Rockschöße der Telekom, die für einen Spottpreis etwa die Hälfte dessen, was die ARD-Sportschau für die Rechte zahlt die Fußball- Liverechte fürs Internet gekauft hat. Das so genannte Triple Play Gucken, Telefonieren, Surfen aus einer Steckdose ist ihr Zukunftsgeschäft. Als IP-TV gibt es dann Fernsehen über das Internet. Die Fußball-Liga hat zwar diese Rechte getrennt vergeben, beharrt aber darauf, dass es nicht zwei Pay-TVs geben dürfe. Vermutlich ist dies das letzte Mal, dass massenattraktive Rechte von ein und derselben Sache unterschieden nur nach dem Transportweg differenziert vergeben werden können.
Die Sender wollen den unmittelbaren Kontakt zu ihren zahlenden Kunden. Diese Kontakte sind aber auch ein wertvoller Schatz der Medientransporteure, der Kabelgesellschaften und Satellitenbetreiber. Noch kassieren sie mit beiden Händen: von Kunden wie Programmlieferanten. Das wird nicht ewig so bleiben. Ein harter Verteilungskampf steht ins Haus. Die Idee, eine geringe Satellitengebühr zu erheben, markiert dazu nur den Auftakt. Politik und auch die Werbeindustrie haben ein Interesse daran, dass neben den gebührenfinanzierten öffentlich- rechtlichen Sendern wenigstens einige wenige tatsächlich frei empfangbare Programme erhalten bleiben. Wenn sie es wollen, können sie das sogar durchsetzen.
Der erste Teil der Serie Thema Medienaufsicht ist am 19. März erschienen, der zweite Teil zu den öffentlich-rechtlichen Sendern am 25. März. [mehr]
Wenn das Fernsehen ins Telefonkabel kommt
Hansenet: Neues Angebot schafft Arbeit in Berlin.
Aus: Der Tagesspiegel, Berlin, 2. April 2006, Seite xx (Wirtschaft). [Original]BERLIN (Tsp). Die Telefongesellschaft Hansenet will schon bald neben Telefon und Internet auch Fernsehen über das Telefonkabel anbieten. Wir starten im Mai in Hamburg mit 100 Kanälen, sagte Hansenet-Geschäftsführer Harald Rösch im Gespräch mit dem Tagesspiegel am Sonntag. Welche Sender dazu gehören werden, wollte er noch nicht verraten. Neben den üblichen auch im Kabel verfügbaren Sendern würden auch Spartenkanäle eingespeist, sagte er. Kurzfristig wird es unser TV-Angebot auch in Berlin geben. Derzeit gewinnt Hansenet laut Rösch jeden Monat 10.000 Kunden in der Hauptstadt. Aktuell haben wir 130.000 Kunden in Berlin, darunter sind etwa 3.000 Geschäftskunden, sagte Rösch.
Damit erreicht Hansenet bei den 1,8 Millionen Haushalten in Berlin inzwischen einen Marktanteil von 7,5 %. Unter dem Produktnamen Alice bietet Hansenet bisher Telefon und schnelle Internetanschlüsse (DSL) an. Berlin ist für uns der zweitwichtigste Markt, sagte Rösch. Ende des Jahres wollen wir hier mindestens 200.000 Kunden haben. Um das Ziel zu erreichen, hat Hansenet in Berlin seine Werbemaßnahmen noch einmal verstärkt. Das gesamte Budget für Werbung liege im unteren zweistelligen Millionenbereich, ein Schwerpunkt der Aktivitäten werde in Berlin gesetzt zum Beispiel mit den großen Installationen an der Gedächtniskirche und am Alexanderplatz.
Mit der Eröffnung eines neuen Büros in Berlin wird die Mitarbeiterzahl von 10 auf 20 erhöht. Kurzfristig wird auch die Zahl der Mitarbeiter, die bei Partnerfirmen für Hansenet in Berlin arbeiten, von 100 auf 200 steigen, sagte Rösch. In der Heimatstadt Hamburg hat Hansenet mit 330.000 Kunden fast jeden dritten Haushalt an sein Netz angeschlossen.
Hansenet kämpft dabei nicht nur um die Kunden, die von der deutschen Telekom zu Alice wechseln sollen, sondern immer stärker auch gegen die Angriffe der Mobilfunkanbieter auf das Festnetzgeschäft. Das wirkt sich zum einen auf die Tarife aus: Ab Anfang April ist in allen Alice-Tarifen für Privatkunden eine Telefon- Flatrate eingeschlossen. Das heißt, Anrufe ins deutsche Festnetz sind dann mit dem Monatspreis (ab 29,90 Euro inklusive zeitbasierter DSL-Zugang) bereits bezahlt.
Zum anderen weitet Hansenet sein Angebot aus und setzt dabei ebenso wie zum Beispiel die Deutsche Telekom auf Triple Play, also darauf, neben Telefon und Internet künftig auch Fernsehen aus einer Hand anzubieten. Das geht mit der bereits heute vorhandenen DSL-Technik, die Hansenet nutzen wird.
Künftig würde Hansenet aber gern auf die leistungsfähigere VDSL-Technik umsteigen. Dazu brauchen wir den Zugang zu den Leerrohren der Deutschen Telekom, um dort unsere eigenen Kabel verlegen zu können, sagte Rösch. Wir verhandeln mit der Telekom, aber ich glaube nicht, dass wir ohne die Hilfe der Bundesnetzagentur zu einer Einigung kommen werden. Hansenet sei bereit, selbst zu investieren. Wir wollen nicht huckepack auf den Investitionen der Telekom reiten, sagte Rösch. Wir wollen aber den Zugang zu den Rohren, sonst müssten wir die Städte umgraben und das macht ökonomisch keinen Sinn.
Alcatel und Lucent fusionieren zum weltweit größten Telekom-Ausrüster
Die neue Gruppe gilt als Nummer eins beim Festnetz und Nummer zwei in der Mobilfunktechnik sowie zweitgrößter Anbieter von Internetausrüstung.
Aus: Berliner Morgenpost, 2. April 2006, 18.17 Uhr MESZ (nur elektronisch publiziert). [Original]PARIS (morgenpost.de). Der französische Telekommunikationsausrüster Alcatel und der US-Telefonausrüster Lucent schließen sich zu einem der weltweit führenden Anbieter von Telekom- und Internet- Technologie zusammen. Das neue Unternehmen, über dessen Namen zu einem späteren Zeitpunkt einschieden werden soll, werde eine Marktkapitalisierung von 30 Milliarden Euro haben, teilte der US-Branchenprimus Lucent mit.
Die Verschmelzung soll in sechs bis zwölf Monaten abgeschlossen sein. Den Angaben zufolge soll Alcatel rund 60 % des Kapitals und Lucent 40 % der neuen Gesellschaft besitzen, deren Hauptsitz in Frankreich sein soll. Lucent-Chefin Patricia Russo soll den Gesamtkonzern führen.
Die neue Gruppe gilt als Nummer eins beim Festnetz und Nummer zwei in der Mobilfunktechnik sowie zweitgrößter Anbieter von Internetausrüstung. Ziel der Fusion sei es, beim Umsatz und Gewinn deutliche Zuwächse zu erzielen, hieß es weiter. Im Zeitraum von drei Jahren werden durch Synergien vor Steuern Einsparungen von 1,4 Milliarden Euro erwartet.
Es ist ein Zusammenschluß im zweiten Anlauf. 2001 war bereits ein Versuch am Streit um die Bewertung von Lucent gescheitert. Beide Unternehmen hatten nach dem Platzen der Technologieblase Anfang des Jahrzehnts Milliardenverluste geschrieben und Zehntausende Stellen gestrichen. Bei ihrem ersten Fusionsvorhaben waren sie noch auf einen gemeinsamen Umsatz von 70 Milliarden Euro gekommen. [mehr]
Alcatel and Lucent: A Global Logic
Aus: Yahoo-BusinessWeek, 3. April 2006, 00.00 Uhr MESZ (Telecommunication Companies). [Original] [Übersetzungs-Service]PARIS (BusinessWeek). The French outfit's soon-to-finalized takeover of the U.S. telecom equipment maker will create a titan with the potential to be more, much more, than the sum of its parts.
Even as tens of thousands of young French protesters massed at Paris' Place de la République on Apr. 2 to denounce a new youth labor law aimed, in part, at helping France grapple with the challenge of globalization, a very different symbol of globalization was playing out just a few miles away. Behind the Beaux Arts façade of telecommunications equipment maker Alcatel (ALA ), executives were putting the finishing touches on the company's $13.4 billion takeover of U.S. rival Lucent Technologies (LU ) a deal that could create the world's largest communications-equipment company.
WORLD STAGE
There could hardly be a more potent example of globalization. Alcatel, which traces its roots to France's Compagnie Général d'Electricité, is assuming control of a crown jewel of U.S. technology: the former equipment arm of Ma Bell and home to the legendary Bell Labs, which invented the transistor. But the truth is, both Alcatel and Lucent are already globe-spanning giants whose headquarters happen to be based, respectively, in Paris and New Jersey. Together, they operate in 130 countries. Indeed, it was Alcatel's strength in the U.S. that gave it the wherewithal to snap up Lucent.Alcatel has long been the leading supplier of DSL broadband equipment to U.S. local phone companies, and it's quickly becoming a big player in fiber-to-the-home and Internet Protocol TV (IPTV). The company employs 9,000 people in North America, where it derived 15% of its $15.8 billion in 2005 revenue.
MADE IN HEAVEN?
For its part, Lucent brings to the deal a leading position in conventional telecom switches and a top global market share in CDMA-type mobile networks. Both companies now get a growing share of their revenues from services, as well, and both are angling to deliver new Internet-based networks that can handle voice, data, video, and mobile traffic over a single backbone."A combined Alcatel and Lucent will be global in scale and have clear leadership in the areas that will define next-generation networks," said Alcatel chairman and CEO Serge Tchuruk in a statement announcing the merger.
Few analysts are dubious about the merits of a deal and many see the marriage of Alcatel and Lucent as a smart combination. The communications equipment industry is seeing fierce price pressure as its customers -- telecom operators such as AT&T (T ) and Telefonica (TEF ) merge into a shrinking pool. Plus, it faces growing competition from Chinese upstarts such as Huawei and ZTE. The combined Alcatel and Lucent will have about 88,000 employees, though it aims to cut 10% of those via streamlining and elimination of redundant jobs. Combined revenues of $25 billion will slightly top the $24.8 billion posted by networking giant Cisco Systems (CSCO ) in its fiscal year ended last July.
"SIZE AND SCALE"
Alcatel Chairman and CEO Serge Tchuruk, who was set to retire in May, will become the nonexecutive chairman of the new Paris-based company, whose name has not been announced. Lucent CEO Patricia Russo will be the CEO, and Alcatel COO and former heir-apparent for the top job, Mike Quigley, will remain as the combined companies' COO. "As we looked at this, there is no question this is an R&D issue," said Russo during a hastily-arranged conference call on Apr. 2. "Competition is increasing and size and scale really matter."How did Alcatel manage to nab Lucent? Five years ago, Tchuruk came close to engineering a merger with Lucent, only to see it fall apart over power-sharing issues. In the intervening years, both companies struggled through the disastrous post-bubble telecom downturn. Alcatel saw revenues plunge by more than 60%, from $37.7 billion in 2000 to $14.7 billion in 2004. During that time, it was forced to divest 62,000 employees, for a current total of 58,000. In 2005, Alcatel's revenues finally turned the corner, rising 7.4%, to $15.8 billion (see 3/24/06, "Lucent-Alcatel: A Marriage of Equals?").
STRATEGIC CHOICES
Lucent, hit by the same market forces, has cut 75,000 employees since 2000, and it saw sales fall from a peak of $28.9 billion in 2000 to a low of $8.5 billion in 2003. By last year, Lucent's sales recovered slightly to $9.4 billion (see BW Online, 1/16/06, "Dark Creeps Over Lucent").In the end, though, Alcatel simply fared better. Tchuruk got rid of numerous troubled businesses, including microelectronics, batteries, cables, and mobile handsets. But he stubbornly refused calls from analysts to divest technologies such as fiber optics, which he was convinced were strategic to the company's future.
Tchuruk also stayed the course in mobile networks, where Alcatel is an also-ran globally, but enjoys big share in fast-growing developing economies. And one of his smartest moves was acquiring California start-up Timetra, whose hot Internet edge router has jumped to the No.2 market position, behind Cisco.
To address potential security concerns raised by the transatlantic merger, Lucent said it will spin off some defense and other top-secret work to a separate U.S.-based entity. Likewise, Alcatel is aiming to divest its European satellite operations to French company Thales, in which Alcatel holds a minority ownership.
FRENCH TRIUMPH
In the end, Alcatel's greater strength and product diversity carried the day. With Lucent, the company will now have a more powerful U.S. presence including entrée into big clients like Verizon Communications (VZ ). At the same time, Lucent will be able to take its CDMA and services businesses to a broader global audience.The kids enjoying a sunny rock concert-cum-protest at the Place de la République may not get it, but that's real globalization. Perhaps they should have been celebrating that one of their own country's marquee corporations will be leading the charge into next-generation communications. [more]
SES organisiert Einstieg ins gebührenpflichtige Satelliten-TV
Aus: Heise-Ticker, 3. April 2006, 13.18 Uhr MESZ (Fernsehen). [Original]LUXEMBURG. Der frühere Vorstandsvorsitzende von T-Online, Wolfgang Keuntje (48), soll in Deutschland den Einstieg in den gebührenpflichtigen digitalen TV-Empfang von werbefinanzierten Privatsendern mitorganisieren. Keuntje wird Geschäftsführer einer noch namenlosen neuen Tochterfirma des Satellitenbetreibers SES Astra, die die neue digitale Infrastruktur aufbauen soll. Dies teilte Europas größter Satellitenbetreiber am Montag [3.4.2006] in Luxemburg mit.
Diese Firma werde den Fernsehsendern "erweiterte Dienstleistungen für das digitale Satellitenfernsehen" anbieten und die dafür nötige Logistik sowie das Marketing aufbauen. Dazu gehöre vor allem der Einstieg in die geplante Verschlüsselung von privaten Fernsehsendern. Das neue Unternehmen soll unter anderem die Zugangskarten für den Empfang vermarkten. SES Astra verbreitet über 13 Satelliten mehr als 1.600 digitale und analoge TV- und Radioprogramme.
Privatsender sollen künftig ihre werbefinanzierten TV-Programme verschlüsseln können. Mit den zusätzlichen Einnahmen soll der Aufbau neuer interaktiver Anwendungen und die Verbreitung des hochauflösenden Fernsehens HDTV finanziert werden. Wegen der verschlüsselten Verbreitung des digitalen Satellitenfernsehen ermittelt das Bundeskartellamt gegen die Fernsehsender ProSiebenSat.1 und RTL sowie gegen Astra.
Der Name der Tochtergesellschaft, die künftig für das digitale Satellitenfernsehen zuständig sein soll, wurde von SES Astra noch nicht bekannt gegeben. Bisher lief das Projekt unter dem hausinternen Arbeitsnamen "Dolphin". Die Firma soll rund 100 neue Arbeitsplätze in Unterföhring nördlich von München schaffen. Keuntje hatte den Börsengang von T-Online vorbereitet, danach aber das Unternehmen im Streit mit dem damaligen Telekom-Chef Ron Sommer verlassen. Seit Ende 2000 hat er als Berater für verschiedene Internet- und Medienunternehmen gearbeitet. [mehr]
Germany: 50/10, Infineon, Siemens, ECI, Microsoft
100 meg a bridge too far for DT
Aus: DSL Prime, Volume 7, #3, 3. April 2006, 13.25 Uhr MESZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]GERMANY. “20 and even 30 meg just won't be enough when people move to HD. They also need at least 5 meg upstream, and really want more,” notes a designer of the new German network. Deutsche Telekom [DT] 50/10 VDSL is about to launch with 300,000 lines in the pipeline. Some are already installed, others will be in place for high definition broadcasts of the World Cup in June. Siemens, ECI, and Infineon are very happy to win one of the toughest contests in the world. Alcatel came very close to unseating the incumbents Siemens and ECI for a $400M order from Deutsche Telekom, but after fierce bidding, the home team won and are already shipping hundreds of thousands of ports. Alcatel still had a chance until very recently, making a very aggressive bid featuring the Ikanos chip. Alcatel did win a part of the contract, continuing a string of TV over IP victories in association with Microsoft, a surprise choice.
While some will assume “DT chose Siemens and Infineon because they are German companies,” an important factor was the ability to use the same chip for deployments from the basement, a remote cabinet, or from the central office, whether IP or ATM. The Infineon chip also tested well for power back down, a DSM technique especially important if some customers are served from the remote while others remain connected from the exchange. DT wanted to be able to serve existing ATM modems without forcing the customer to change out the modem. IP will be dominant in the VDSL generation, but DT valued the flexibility to deploy in many different ways. ECI, whose DSLAM was one of the first optimized for TV over IP, may well get half the contract.
Three months of lab work at Deutsche Telecom has dramatically improved the quality of VDSL chips, with both Ikanos and Infineon eliminating many of the obstacles to interoperability. DT insisted everyone work together in German labs, in a fashion similar to the DSL Forum work at UNH. For Infineon, this will be a showcase to launch their VDSL chips. DT's primary offering will be 50/10 (VDSL profile 17), but the same unit in the lab could also support 100/100 30 megahertz profiles, or ATM profiles that connect like ADSL2+ to existing modems.
The chipmakers brought 50 meg VDSL prices “remarkably close to ADSL,” bringing the crossover from ADSL2+ to VDSL closer, although power and space remain problems. ADSL chips cost $58; VDSL prices, $33 not long ago, had already dropped in half and for very large customers are below that. Whether VDSL continues to drop and becomes dominant is just a matter of time. One vendor without a VDSL chip ready predicts crossover is four years away; my guess is that when TI, Metalink, Marvell and probably others ship their own versions the price move will be more rapid.
Germany is choosing a middle way. Verizon, Japan, Paris, Vienna, Amsterdam, and UTOPIA are choosing to spend something like $1,000 for fiber all the way home for symmetric 100 meg or more (2007). SBC is talking $200 but probably spending $400500 for 5,000 foot DSL + set top that gets 20 meg+ down, but an anemic 1 meg up. A smart pr guy decided to call it fiber to the node, effectively bamboozling senior professors, some reporters, and most of Washington. The Koreans pioneered a middle path, bringing fiber within 1,000 feet and getting speeds in the 50100 megabit range, and many Japanese apartments are doing similar.
Schlecker startet Mobilfunk-Angebot auf Vodafone-Netz
Aus: Heise-Newsticker, 3. April 2006, 17.42 Uhr MESZ (Mobilfunk). [Original]DÜSSELDORF (ssu/c't). Die Einzelhandelskette Schlecker steigt ins Mobilfunkgeschäft ein und starte heute regional beschränkt ein Prepaid- Angebot namens Smobil. Gespräche kosten deutschlandweit einheitlich 25 Cent pro Minute, Anrufe ins Ausland 1,99 Euro. Befristet bis zum 30. Juni wird für Telefonate von Smobil zu Smobil lediglich ein Cent berechnet, weitere Tarifdetails sind online verfügbar. Nach Auskunft der Smobil-Hotline ist das Angebot seit heute in rund 100 Filialen in Baden-Württemberg verfügbar, darunter in Friedrichshafen am Bodensee sowie in Ravensburg und in Biberach. "Demnächst" soll das Angebot in allen 11.000 Schlecker-Märkten in Deutschland erhältlich sein. Gegen Vorlage der EC-Karte wird die SIM-Karte noch im Laden freigeschaltet.
Die Smobil-Kunden erhalten der Hotline zufolge Rufnummern mit der Vorwahl (01 52). Diese ist laut Bundesnetzagentur dem Netzbetreiber Vodafone D2 zugeteilt. Anrufe von heise online bei der Smobil-Hotline ergaben, dass die Mitarbeiter Order haben, den Netzbetreiber, über den das Schlecker-Angebot technisch abgewickelt wird, nicht zu nennen. Im Impressum der Website von Smobil ist als Anbieter eine allMobility Deutschland GmbH mit Sitz in Düsseldorf, Speditionstraße 15, genannt. Diese Adresse befindet sich in fußläufiger Entfernung zum früheren Mannesmann- Hochhaus, wo sich die Firmenzentrale von Vodafone Deutschland befindet.
Vodafone-Sprecher Jens Kürten erläuterte gegenüber heise online, dass es sich bei der allMobility Deutschland GmbH um einen unabhängigen Serviceprovider handele, der einen entsprechenden Vertrag zur Nutzung des Vodafone-Netzes geschlossen habe und einen "innovativen Geschäftsweg" beschreite. Vodafone sei nicht an der allMobility Deutschland GmbH beteiligt.
Vom Aufkommen der Billigtarife im vergangenen Frühjahr hatte sich Vodafone in öffentlichen Stellungnahmen unbeeindruckt gezeigt. Konzernchef Arun Sarin bezeichnete die Discount-Angebote als Nischengeschäft. Dennoch wurde wiederholt darüber spekuliert, dass Vodafone eine Billigmarke plant. Mit CallYa Compact vermarktet der Netzbetreiber einen Prepaid-Tarif unter eigenem Namen, der ähnlich wie die Discount-Angebote strukturiert ist. Vor Vodafone hatten bereits O2 mit Tchibo und E-Plus mit Aldi Kooperationen mit Einzelhandelsketten geschlossen, die Mobilfunkangebote unter eigenem Namen vermarkten.
Alcatel to buy Lucent for $13.5 billion
Aus: CBS MarketWatch, 3. April 2006, 18.21 Uhr MESZ (Telecommunication Companies). [Original] [Übersetzungs-Service]SAN FRANCISCO (MarketWatch). France's Alcatel SA agreed to acquire Lucent Technologies Inc. for $13.45 billion in stock, expanding Alcatel's share of the U.S. market and placing it among the world's top two makers of communications equipment. The deal values Lucent at $3.01 a share, slightly less than the stock's Friday closing price of $3.05, but about 7% higher than its price on March 23, the day before Alcatel and Lucent revealed their merger talks. Lucent shareholders, who will own 40% of the combined company, will get 0.1952 shares of an Alcatel American depositary receipt for each share of Lucent, according to a statement released by the companies on Sunday.
Paris-listed Alcatel shares soared almost 5% in afternoon trading on Monday. Lucent Chief Executive Patricia Russo, 53, will lead the new firm, which has yet to be named. Alcatel Chairman and Chief Executive Serge Tchuruk will become non-executive chairman. Tchuruk, who had been heading toward retirement, said he will stay on until the deal is completed. See related story: 'A blockbuster for Tchuruk's legacy?' Mike Quigley will serve as chief operating officer and Jean-Pascal Beaufret will be chief financial officer. Lucent and Alcatel will have equal representation on the board, which will then set up an independent, U.S.-based subsidiary to oversee Lucent's classified contracts with the U.S. government and military.
The companies will eliminate approximately 8,800 jobs in the two years after the close of the transaction, which is expected within six to 12 months from today. The deal will likely help Alcatel, now Europe's second-largest telecom vendor, sell more equipment to big American phone companies and long-time Lucent customers such as AT&T and Verizon Communications Inc.. Acquiring Murray Hill, N.J.-based Lucent, which gets half its $9.4 billion in revenue from sales of wireless gear, also would place Alcatel among the leaders in a fast-growing market where it now lags. "Competition is increasing, and size and scale rally matter," Russo told analysts and reporters on a conference call on Sunday. Analysts agreed. "The new company arguably changes the minimum scale required in the industry, potentially weakening the long-term competitive position of others," Citigroup analysts told clients.
Not 'naive' about work ahead
For Lucent, the former Bell Labs that was spun out of AT&T in 1996, the sale marks the end of a five-year struggle during which its sales fell and profit plummeted after global spending on telecom equipment collapsed. The company has cut tens of thousand of jobs since then. The transaction prices Lucent shares at a fraction of their 1999 high near $65 a share, representing a blow to long-time investors of the stock, among the most widely held U.S. issues. See full story. The combined company will have a market value of $36 billion and would have had 2005 sales of $25 billion, according to the companies. Those calendar-year sales would place it next to Cisco Systems Inc. in the combined market for telecom and Internet gear. Cisco had sales of $24.8 billion for its fiscal year ended in July. Alcatel and Lucent will undertake a restructuring that will result in approximately $1.7 billion in charges, according to the companies. Most of those charges will be recorded during the first year after the deal is closed. The restructuring, which is expected to be completed within 24 months of the transaction's close, will cut 10% of the new company's combined global workforce of 88,000 and result in annual pretax cost savings of $1.7 billion. "We are not naive about the rationalization that will be required. We will want to act quickly so that we can move beyond the disruptions," said Russo.
Fußball-WM: Ein Netz, sie alle zu binden...
Aus: Heise-Newsticker, 4. April 2006, 9.30 Uhr MESZ (Technik + Datenschutz). [Original]DEUTSCHLAND (jk/c't). Während die Fußball-WM immer näher rückt, liefern sich die Techniker in den Kulissen dieser Multimediashow ein amüsantes Geplänkel. Kaum hat die Deutsche Telekom eine Meldung veröffentlicht, der zufolge sie 75 % der ITK-Technik liefert, lud Netzpartner Avaya in seine Labors nach Frankfurt. Dort werden derzeit die letzten Integrationstests der kompletten Anlagen durchgeführt, ehe die Schaltschränke und Telefone zu den verschiedenen Stadien transportiert werden. Hier kann man zeigen, dass man mehr als 25 % der Technik liefert. "Es ist alles eine Frage der Definitionen", schmunzelt Karsten Hobbie, bei Avaya leitender FIFA Project Team Leader vor Journalisten. "Wenn man die IP-Ports zählt, die wir verwalten, sind gewisse Prozentzahlen nicht realistisch."
Etwa 400 Millionen Euro hat Avaya insgesamt der FIFA gezahlt und darf dafür insgesamt 3 Weltmeisterschaften mit seiner Technik versorgen, bei der Sprache und Daten in einem gemeinsamen Netz transportiert werden. Die WM in Korea und Japan, die Frauen-WM in den USA und nun die deutsche WM sollen dafür Sorge tragen, dass der Name Avaya bekannt wird. Früher, bevor man von der Lucent- Ausgliederung Avaya übernommen wurde, hieß man Tenovis oder Bosch Telekom, noch früher Telenorma, und in der Steinzeit der Telefonie trug man den wunderbaren Namen "Telefonbau und Normalzeit". Mit der Konsolidierung im TK-Sektor, wie sie Lucent und Alcatel vorexerzieren, wird es für Avaya schwerer denn je, die eigene Präsenz zu behaupten. Viele WM-Besucher wissen sicher nicht, wofür der Name Avaya überhaupt steht, während Fleischbräter, Bierbrauer und der seltsam verzierte Fußball bekannt sind. Begriffe wie "konvergente Kommunikation" und "Triple Play" mögen dem Marketing etwas sagen, doch bei Konvergenz denkt der gemeine Fußballfan eher an Maradona und kleines dickes Müller, bei Triple an die Dribblings, mit denen ein Ronaldinho drei Gegner in Serie umrundet.
Die WM 2002 in Korea und Japan stellte Avaya vor die Herausforderung, zwei sehr unterschiedliche Netze (Frame Relay und ATM) zu verbinden. Die WM 2006 ist eher von der Herausforderung geprägt, dass sehr unterschiedliche Geräte an das gestellte Netz angeschlossen werden. "2002 gab es ein paar PDAs und etliche Laptops. Aber jetzt gibt es alles Mögliche", meint Hobbie. An insgesamt 70 Orten und in den Stadien werden die Racks von Avaya installiert, in den Stadien jeweils redundant in unterschiedlichen Brandschutzsektionen. Jedes Rack enthält jeweils redundant ausgelegt den Core-Switch, einen Media Server S8710, den Media Gateway G650 als Brücke ins analoge Netz und den Switch L363T für die IP-Verbindungen.
Insgesamt wird ein IP-Netz aufgebaut, das 35.000 Nebenstellen versorgen könnte, aber nur 4.500 in der "Deutschlandarena" (Avaya) versorgen muss. Dazu kommen 3000 WLAN-Zugänge. Mit den Mediendaten, den Videokonferenzen der FIFA, den Akkreditierungen der Teilnehmer und Journalisten sowie der Datenbankabfragen für die Seriennummern der RFID-bestückten Eintrittstickets fallen 15 bis 20 Terabytes an Daten an. Doch nicht die Kapazität, sondern die Logistik ist das größte Problem: In einigen Stadien kann die gesamte Technik erst eine Woche vor Spielbeginn aufgebaut werden. Und wenn das letzte Spiel gelaufen ist, will man innerhalb von 1 bis 2 Tagen alles abgeräumt haben, um Kosten zu sparen: Was für die FIFA ein hübscher Sponsoring-Vertrag ist, kostet Avaya in Deutschland etwa 100 Millionen Euro, da ist jeder zurückgewonnene Tag Geld wert. Darum werden in dem seit September 2005 eingerichteten Labor alle Komponenten installiert und getestet, ehe sie ausgeliefert werden.
Für Karsten Hobbie gibt es nur zwei offene Probleme. Das eine sind die Wünsche der FIFA-Offiziellen, die in letzter Minute Änderungen verlangen. Technisch hat jeder von ihnen eine Nebenstellennummer und ein Telefon, das mitzieht, wenn er oder sie den Arbeitsplatz wechselt. Außerdem wird diese Nebenstelle automatisch auf das Mobiltelefon des offiziellen umgeschaltet, wenn dieser nicht am jeweiligen Arbeitsplatz ist. 20 bis 30 % der Arbeit der gesamten Installation besteht aus Änderungswünschen in letzter Minute, wenn etwa ein "Nebenstellenbesitzer" ein anderes Hotel bezieht und notfalls per Richtfunk zugeschaltet werden muss.
Das andere Problem ist die Netzwerksicherheit: Rund um die Uhr überwachen 60 Techniker das Netz, in der Kommandozentrale in München, im (geheim gehaltenen) deutschen Rechenzentrum und im Backup- Rechenzentrum im Avaya-Hauptquartier in Texas. Eine ähnlich starke Truppe ist bei der Deutschen Telekom im Einsatz. Zum Federation Cup im letzten Jahr wurden 1500 ernst zu nehmende Einbruchsversuche von Hackern registriert, darunter einer, der die höchste Alarmstufe auslöste und die Techniker wirklich auf die Probe stellte. "Es war der brillanteste Angriff, den wir je gesehen hatten. Leider weigerte sich der deutsche Provider, uns die Daten zu der IP-Nummer zu geben", erinnert sich Hobbie, der zu dem Vorfall ein gespaltenes Verhältnis hat: Auch er hat ein Internet-Konto bei einem Provider und möchte seine Privatsphäre gewahrt wissen. Zur WM, wenn solche Angriffe dem zentralen Sicherheitszentrum des Bundesinnenministeriums gemeldet werden müssen, mag die Sache ganz anders ausgehen.
Gravierender als ein Könner dieser Sorte sind Hobbie zufolge jedoch die "internen Angriffe". Er berichtet von seinen Erfahrungen vom Confederation Cup, als ein afrikanischer Journalist ein Win95-Notebook in einem Stadion anschloss, das sich als "Dreckschleuder" entpuppte. Es war offensichtlich ohne Wissen des Journalisten präpariert worden, das Netz auszukundschaften. Zur WM werden 15.000 internationale Journalisten erwartet und viele von ihnen mit ihren Notebooks und den sonstigen Gerätschaften in die Stadien kommen, wo sie für 160 Euro pro Spiel eine Ethernet-Verbindung anmieten können. Avaya wie Telekom werden genug damit zu tun haben, diese Bedrohung in den Griff zu bekommen. Hinterher wird es dazu vielleicht Prozentzahlen geben, wer wie viele Angriffe abgewehrt hat. [Viele Links dazu]
Kabel Deutschland vermarktet "digitalen Kabelanschluss"
[Ed-Preisfrage: Was ist nun bei KDG unterm Strich tatsächlich im Monat zu bezahlen? Denn auch aus dem ganz aktuell verbreiteten 10-seitigen Prospekt Der Kabelmann kann’s! ist der Gesamtpreis fürs Cable-TV + Internet (ohne Extras) nicht ablesbar. Hm, besteht hierzulande nicht eine Preisauszeichnungspflicht...]
Aus: Heise-Newsticker, 4. April 2006, 14.46 Uhr MESZ (Cable). [Original]MÜNCHEN (sha/c't). Kabel Deutschland (KDG) bietet ab sofort den "digitalen Kabelanschluss" an. Gegen eine monatliche Gebühr von 16,90 Euro erhält man den Zugang zum Kabelnetz, einen Digital Receiver und die zum Empfang von verschlüsselten Free-TV-Sendern nötige Smartcard. Besitzer eines analogen Kabelanschlusses (14,13 Euro monatlich) können das Angebot gegen einen monatlichen Zuschlag von 2,77 Euro wahrnehmen. Die ersten 3 Monate ist das digitale Pay-TV-Angebot von Kabel Deutschland, das Paket "Kabel Digital Home", frei empfangbar. Wer es nicht rechtzeitig kündigt, bezieht es nach dieser Testphase für 2 Jahre gegen eine monatliche Gebühr von 10,90 Euro. Für alle Kunden, die bisher über ihre Wohnungsnebenkosten abgerechnet oder die über einen anderen Netzebene-4-Betreiber mit dem Fernsehsignal von Kabel Deutschland versorgt werden, bereitet KDG nach eigenen Angeboten besondere Umstiegsangebote für den digitalen Kabelanschluss vor.
Ab 1. Juni sind im Home-Paket von Kabel Deutschland auch die ersten Pay-TV-Sender der ProSiebenSat.1- Gruppe zu empfangen. Die Vollprogramme "Sat.1 Comedy" und "kabel eins classics" sollen das Angebot attraktiver machen. Hinzu kommt noch der Cartoon-Sender "Boomerang". Im gleichen Zug erhöht KDG die Gebühren für das Home-Paket von bisher 9 Euro auf 10,90 Euro. Bezüglich der Ausstrahlung der Bundesliga-Saison 2006/07 ist man bei KDG optimistisch: "Dass es die Bundesliga als Pay-TV-Angebot auch bei Kabel Deutschland zu sehen gibt, ist so gut wie sicher", betonte Unternehmenssprecher Marco Gassen gegenüber heise online. Demnach verhandle man nur noch darum, ob die Spiele, deren Live-Übertragungsrechte das Arena- Konsortium erworben hatte, als eigenes Produkt oder unter der Marke Arena angeboten werden.
NTL to buy Virgin Mobile for $1.68 bln
Aus: CBS MarketWatch, 4. April 2006, 15.00 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]LONDON (MarketWatch). Cable operator NTL Inc. on Tuesday said it has agreed to buy Virgin Mobile, the virtual mobile-network operator mostly owned by Richard Branson, for 962.4 million pounds, or $1.68 billion. said Virgin Mobile shareholders can choose between a cash offer of 372 pence a share, 0.23245 NTL shares or a combination comprising 0.18596 NTL shares and 67 pence in cash.
The Virgin Mobile board has recommended the offer, and Branson's Virgin Group, which controls around 72% of the shares, has agreed to vote in favor, irrespective of whether a competing offer is made. Shares in Virgin Mobile, which have climbed almost 30% since December in anticipation of a deal, slipped 0.8% at 384 pence in afternoon trading in London. The deal would make NTL the U.K.'s first so-called quadruple-play operator, offering television, broadband, fixed-line and mobile telecommunications services. It would also create a company more able to challenge the U.K.'s bigger telecom operators, such as BT Group, as well as pay-TV companies, such as BSkyB.
NTL said it hopes to increase average revenue per user by cross-selling mobile services to existing customers and broadband and television services to Virgin customers. "Central to today's announcement is our strong belief that offering a quad-play underpins true media convergence," said James Mooney, NTL's executive chairman. "NTL is now truly unique in its mass market product offering." Julien Roch, an analyst at Merrill Lynch, however, was skeptical over how big a difference the quadruple offering would make. "We do not think the quadruple play represents a credible threat [to NTL's rivals]," said Roch. "It's not about having all the products [but] having the best products," he added. The key to NTL's takeover plan is the brand, he said, "and that is really what NTL is buying." Virgin Mobile, which piggybacks on Deutsche Telekom's T-Mobile's network, rejected a $1.4 billion offer from NTL in December and has been in discussions about the revised offer since January.
The Goldman Sachs Group, Inc. acted as adviser to NTL, while Morgan Stanley advised Virgin Mobile on the transaction. The Virgin Mobile that's to be bought by NTL isn't connected to Virgin Mobile U.S.A., though both the U.K. and the U.S. operation are majority-owned by Branson. NTL has also entered a 30-year licensing agreement with Branson to use the Virgin brand for NTL's consumer business. "This offer reflects the strong operational and financial performance of Virgin Mobile and represents an excellent opportunity for Virgin Mobile shareholders to realize the significant increase in shareholder value since flotation," said Charles Gurassa, chairman of Virgin Mobile.
N E T Z N E U T R A L I T Ä TKeine wirtschaftliche Lösung für flächendeckendes DSL
Bundesregierung: Können nicht in die DSL-Politik der Telekom eingreifen.
Aus: Golem, 4. April 2006, 15.50 Uhr MESZ (Internet). [Original]BERLIN (ji). Eine bundesweite DSL-Versorgung ist derzeit nicht in Sicht, es existiere dazu noch keine flächendeckend einsetzbare, wirtschaftliche Lösung. So zitiert die Bundesregierung die Deutsche Telekom in ihrer Antwort (16/1076) auf eine "Kleine Anfrage" der Fraktion Die Linke (16/902). Die Telekom habe der Bundesregierung gegenüber deutlich gemacht, dass sie den Einsatz aller neu verfügbaren Technologien prüfen werde, um das Problem so schnell wie möglich zu lösen, fasst der Pressedienst des Deutschen Bundestages zusammen. Die schriftliche Antwort (Bundestags-Drucksache 16/1076) steht auf dem Bundestagsserver noch nicht bereit.
Obwohl die Regierung nach eigener Darstellung das Ziel verfolge, die Breitbandkommunikation in Deutschland zu fördern, sei eine direkte Einflussnahme auf die DSL-Politik der Deutschen Telekom nicht möglich.
Die Bundesregierung verweist darauf, dass im Frühjahr 2005 für 91 % aller deutschen Haushalte ein Breitbandanschluss verfügbar war und erwartet, dass bis zum Jahr 2008 für 98 % aller deutschen Haushalte ein breitbandiger Internet- Zugang auf Basis von Festnetz-, Kabelnetz- oder funkbasierten Anschlüssen vorhanden ist. [Beantwortung der Kleinen Anfrage]
Die Debatte über offene Netzinfrastrukturen wird hitzig
Aus: Heise-Newsticker, 4. April 2006, 17.01 Uhr MESZ (The Net/Internet). [Original]USA (jk/c't). Die drohende Abkehr vom Prinzip des offenen, diskriminierungsfreien Netzzugangs für Anbieter erhitzt derzeit die Gemüter in den USA. Die Debatte dringt mit ersten Vorstößen von Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke aber auch bereits nach Deutschland vor. Und die Diskussion um die so genannte Netzneutralität beschäftigt seit dem gestrigen Montag [3.4.2006] die Teilnehmer der von Voice-over-IP-Pionier Jeff Pulver und Internetökonomie-Experte David Isenberg gesponserten Freedom2Connect- Konferenz. Gleich mehrere Anhörungen vor dem Senat und dem Kongress beschäftigen sich diese Woche im Rahmen neuer Telekommunikationsgesetzesvorschläge ebenfalls mit dem Thema "net neutrality" und stellen dabei die Weichen für die Zukunft des Netzes.
Angesichts der Behinderung oder Blockierung von VoIP-Diensten durch große Carrier rufen die Teilnehmer der F2K-Konferenz zu massiver Gegenwehr auf. Auch die Idee, dass Anbieter wie Google dafür zu bezahlen haben, um vom Netz eines Carriers aus erreichbar zu bleiben, stößt auf Widerstand. Der Chef des Center for Digital Democracy, Jeff Chester, sagte, eine Reihe großer Carrier planten, eine Version des Internet umzusetzen, das stärker an den klassischen Rundfunk erinnere. "Daher ist es Zeit aufzustehen und zu kämpfen."
Unterstützung für ein wettbewerbsoffenes Netz kam auch vonseiten der Aufsichtsbehörde Federal Communication Commission (FCC). Michael Copps, Kommissar der FCC, warnte vor "Zollbrücken zur Breitbandwelt", die den Zugang zu Diensten wie VoIP und zu Video- oder Musikangeboten erschwerten. "Wenn wir nicht aufpassen, übersehen wir die Zeichen, dass es Gefahren für die Offenheit [des Netzes] gibt", sagte Copps. Der FCC würde durch eines der vorgeschlagenen Gesetze die Hände gebunden, gegen die Diskriminierung bestimmter Services vorzugehen. Copps sieht auch Gefahren durch eine zunehmende Konzentration. "Je stärker die Konzentration der Anlagen in der Hand weniger ist, desto mehr werden sie als Internet-Gatekeeper wirken können, die die Datenströme und Geschwindigkeit des Netzverkehrs beeinflussen und vielleicht sogar diktieren, wer das Internet wofür benutzt."
Die Netzinfrastruktur müsse aber eben so offen bleiben wie die Verkehrsinfrastruktur, sagte Ben Scott, Policy-Direktor bei Free Press. Große Carrier pochen dagegen darauf, dass sie ihre Investitionen in die Netzwerke der nächsten Generation refinanzieren müssen. Als besondere Gefahr bezeichnete Tim Wu von der Columbia Law School neben der Blockierung von Diensten die Privilegierung eigener Angebote der Carrier und den Verlust an Transparenz, wie das Netz eigentlich funktioniert.
Gewarnt hatte angesichts der Debatten in der vergangenen Woche auch WWW-Erfinder Tim Berners-Lee in einem Interview mit dem Toronto Star. Darin hatte Berners-Lee gesagt, es sei eben nicht mehr das Internet, wie wir es heute kennen, wenn ein Video-Downloadservice dafür bezahle, eine bestimmte Kundengruppe bei einem bestimmten Kabelnetzanbieter zu versorgen. Das Zusammenbinden verschiedener Dienste führe auf eine schiefe Bahn. Das ultimative Horrorszenario ist es für den WWW-Vater, wenn Computer subventioniert an Kunden abgegeben werden, um sie gleich mit einem bestimmten Betriebssystem, Browser und eingebautem Internet- Zugang zu versorgen und damit auch bestimmte Produkte an den Mann zu bringen [Ed: und hierzulande ist das mit den Discount-PCs und -Notebooks von Aldi & Co. fast schon so].
Mehr zu diesem Thema:
[07.02.2006: Netzneutralität in Gefahr] (TECHNOLOGY REVIEW)
[08.02.2006: Internet neutrality law needed, Vinton Cerf says] (COMPUTER WORLD)
[03.03.2006: US-Gesetz soll Netzneutralität sichern] (NETZEITUNG)
[28.03.2006: Battle for the Web] (TORONTO STAR)
[29.03.2006: Deutscher Thinktank fordert Kontrolle des Internet] (HEISE NEWSTICKER)
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