Achtung! Diese Archiv-Seiten dienen nur noch dokumentarischen Zwecken!

Sehr viele Links sind nicht mehr aktiv. Aktuelles finden Sie evtl. auf der khd-Page oder im khd-research.net.




Telekommunikation in den Medien – Teil 59 khd
Stand:  12.12.1999   (35. Ed.)  –  File: Aus__Medien/59.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Presseberichte zu Pannen der Telekom und anderer Telcos sind ab der Seite "Neue Telekom/Telco- Ungereimtheiten" gesondert dokumentiert und kommentiert. Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (60. Teil).
  • 22.11.1999: Internet: Telecoms warned on pricing.
  • 20.11.1999: D day for e-commerce – Now it's time to tackle phone charges. (UK)
  • 18.11.1999: Net victory could cut DSL prices. (USA)
  • 18.11.1999: Börnsen verlässt Regulierungsbehörde.
  • 18.11.1999: Interview mit Ron Sommer über Firmenkäufe und den Wettbewerb.
  • 17.11.1999: Deutsche Telekom fasst in Frankreich Fuß.
  • 17.11.1999: Telekom gegen „wilhelm.tel“ – Kampf um die Kunden. (Neues aus Norderstedt)
  • 17.11.1999: Regulierer Scheurle mit scharfer Kritik an Telekom.
  • 16.11.1999: Regulierer: Telefonieren wird noch billiger.
  • 15.11.1999: DSL awaits FCC ruling. (USA)
  • 13.11.1999: Klage gegen Deutsche Bank. (UPC)
  • 12.11.1999: QSC – Erster SDSL-Anbieter am Start.
  • 12.11.1999: Gerüchte über Interesse von SBC an Deutscher Telekom.
  • 12.11.1999: ISPs lash out at British Telecom.
  • 12.11.1999: Entwicklungsland Deutschland: IBM-Manager kritisiert deutsche Internet-Politik.
  • 12.11.1999: Scheurle: Keinen Einfluß auf TV-Kabel-Verkauf.
  • 12.11.1999: Spanier surfen bald am schnellsten.
  • 11.11.1999: Telekom-Regulierer bekräftigt Eintreten für Call-By-Call.
  • 10.11.1999: MobilCom startet Offensive im Ortsnetz.
  • Ältere Presseberichte  (58. Teil).



    MobilCom startet Offensive im Ortsnetz

    Aus:
    Yahoo-News, 10. November 1999, 17.18 Uhr (Wirtschaft). [Original]

    SCHLESWIG/HAMBURG. Die Telefongesellschaft MobilCom (Frankfurt: 662240.F - Nachrichten) startet eine neue Offensive in den Geschäftsfeldern Ortsnetz und Internet. Ein ganzes Bündel von Maßnahmen soll zu einer noch höheren Gewinndynamik des Unternehmens führen, sagte MobilCom- Chef Gerhard Schmid heute in Hamburg. Das beginnt beim Aufbau des eigenen Glasfaser- Netzes, geht über den Börsengang der Internet-Tochter freenet.de und neue Internet-Angebote bis hin zu dem Angebot, innerhalb der Ortsnetze kostenlos mit anderen MobilCom- Kunden zu telefonieren. "Wir werden mehr Kunden gewinnen und damit unsere Margen verbessern", sagte Schmid.

    Der vollständige Anschluss an das MobilCom-Netz ist zunächst in Hamburg und im nächsten Jahr in knapp 20 weiteren deutschen Städten erhältlich. Die Grundgebühr werde 38 DM monatlich betragen und die Kosten je Gesprächsminute im Ortsnetz fünf Pfennig, teilte Schmid mit. "In diesen Städten fällt fast die Hälfte des gesamten Telefonverkehrs an und wir wollen im nächsten Jahr 400.000 bis 500.000 Kunden gewinnen", sagte Schmid. Verglichen mit der Telekom sei MobilCom für ISDN-Anwender günstiger, für analog Telefonierende jedoch teurer. Schmid setzt auf ISDN und noch fortschrittlichere Technik und hält analoge Anschlüsse für ein auslaufendes Modell.

    Die MobilCom-Tochter freenet.de, die einen kostenlosen Online- Dienst anbietet, wird Anfang Dezember im Neuen Markt der Frankfurter Börse notiert. Schmid rechnet mit einem Erlös von 100 bis 200 Millionen DM. "Mit freenet wollen wir die MobilCom-Story wiederholen", sagte der Unternehmensgründer. Deshalb werde kein überzogener Emissionspreis verlangt. freenet.de soll alle Stufen der Wertschöpfung im Internet abdecken, von der Einwahl ins Netz bis zur Auslieferung online bestellter Waren. Bis zum Jahr 2001 soll die Internet-Firma die Gewinnschwelle erreichen.

    Den großen Wettbewerbsvorteil für MobilCom sieht Schmid in der breiten Kundenbasis. Je stärker das eigene Netz ausgelastet werde, desto höher werden auch die Gewinne. MobilCom hat mittlerweile 1,2 Millionen Kunden im Mobilfunk, knapp 270.000 feste Vertragskunden im Festnetz und 553.000 aktive Internet-Nutzer. Das dynamische Wachstum soll in allen Unternehmensbereichen anhalten. "Noch können wir so leicht wachsen, dass wir keine Computer verschenken müssen", sagte Schmid. Der Free-PC werde eines Tages kommen, aber zur Zeit ließen sich die Kunden noch mit weniger Aufwand gewinnen. "Für 1.000 DM, die ein PC kostet, kann ich zehn Kunden werben", sagte Schmid. (...)


    Telekom-Regulierer bekräftigt Eintreten für Call-By-Call

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 11. November 1999, 19.02 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    BONN. Im Inkasso-Streit zwischen der Deutschen Telekom AG in Bonn und ihren Wettbewerbern hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post bekräftigt, sich für die Beibehaltung des Call-by-Call-Systems in Deutschland einzusetzen. Man werde dafür sorgen, dass der Call-by-Call hier zu Lande nach wie vor eine Rolle spiele, sagte Behördenleiter Klaus Dieter Scheurle am Donnerstag vor der Presse in Bonn. Die Veränderungen, die sich infolge der Kündigung der bisherigen Verträge durch die Telekom nach dem 31. März 2000 ergäben, werde der Verbraucher nicht spüren. Seine Behörde werde dafür sorgen, dass sich wenig ändern wird.

    Um ihren Standpunkt durchzusetzen, werde seine Behörde notfalls "an die Allgemeinheit den Rat geben", sämtliche Einzugsermächtigungen für Telekommunikationsleistungen zu kündigen, sagte Scheurle. Damit würde die Telekom darin gehindert, separat nur ihren eigenen Rechnungsbetrag einzuziehen. Hinsichtlich des Inkassos hingegen werde man kaum etwas dagegen geltend machen können, wenn die Telekom ihre Ankündigung wahr mache und ausstehende Forderungen anderer Anbieter, die im offenen Call-by-Call ihre Leitungen benutzten, nicht mehr eintreibe, sagte der Präsident der Regulierungsbehörde. [mehr]


    Spanier surfen bald am schnellsten

    Callahan-Tochter Ono verlegt in Rekordzeit TV-Kabelnetz / Hoffnung auf Einstieg in Deutschland

    Aus:
    Süddeutsche Zeitung, 12. November 1999, Seite 29 (Wirtschaft). [Original]

    VALENCIA (SZ). In Valencia hat das Verlegen von Leitungen unter Putz keine große Tradition; an jeder Fassade schlängeln sich Kabel nach oben. An vielen Häusern ist in den letzten Monaten ein neues dazu gekommen: das TV-Kabel von Ono. „Spanien wird in Europa an der Spitze stehen“, erklärt stolz David Colley, Chef des Unternehmens. Denn das Land, das bisher noch ohne Fernsehkabel auskommen musste, erhält nun hochmoderne Netze, die nicht nur den Empfang unzähliger Sender, sondern auch das Telefonieren und das schnelle Surfen im Internet erlauben.

    Bei der Vergabe der Lizenzen für die TV-Kabelnetze in Spanien, die regional aufgesplittet wurden, hat Ono nach Colleys Aussage das größte Stück abbekommen. In den elf Lizenzgebieten des Unternehmens leben rund vier Millionen Haushalte. Gut 40.000 bekommen nun Monat für Monat Zugang zum Kabel, denn der Bau läuft seit Sommer auf Hochtouren.

    Treibende Kraft hinter Ono ist Callahan Associates International (CAI), das vor dreieinhalb Jahren von Richard J. Callahan, dem früheren Präsidenten von US West International, gegründet wurde und im Wesentlichen fünf Partnern gehört. Colley ist bei CAI für das operative Geschäft verantwortlich. Das Unternehmen entwickelt, finanziert und betreibt Firmen in der Telekommunikations-, Informations- und Unterhaltungsbranche. Außer in Spanien ist CAI auch in Frankreich aktiv: Zusammen mit Canal Plus betreibt es Numericable, das 2,2 Millionen Haushalte versorgt. Der bislang größte Brocken in Europa ist aber Ono, in das Finanzchef Richard Alden zufolge insgesamt rund zwei Milliarden Dollar fließen werden. Bis sich das auszahlt, dauert es ein Weilchen; schließlich erwartet Alden im kommenden Jahr erst 60 Millionen Euro Umsatz. Allerdings rechnet er mit „enormen Wachstumsraten“ durch die ständig anschwellende Kundenbasis. Operativ soll Ono gegen Ende 2001 schwarze Zahlen schreiben, Gewinne erwartet der Finanzchef nicht vor 2004.

    Die Amerikaner arbeiten mit Finanzinvestoren wie beispielsweise BancAmerica Equity Partners und örtlichen Firmen zusammen. An Cableuropa, der Mutter der Ono-Gruppe, hält Callahan mit seinen Investmentpartnern 32,3 Prozent; der Rest gehört Grupo Ferrovial (17,6 Prozent), BSCH (32,5 Prozent) und Multitel. Dazu kommen in den einzelnen Regionen weitere lokale Partner, in Valencia unter anderem eine Zeitung. Callahan kooperiert gerne mit Banken – die bringen einen großen Kundenstamm ein und können bei der Rechnungsstellung helfen, sagt Colley; ebenfalls beliebt sind Radios und Zeitungen, weil sie Inhalte beisteuern können.

    Ono hat bei gut 100.000 Haushalten damit begonnen, seine Dienste zu vermarkten. Mit der Resonanz ist Colley äußerst zufrieden: 16,5 Prozent hätten sich bereits für einen Telefonanschluss bei seinem Unternehmen entschieden, 13,4 Prozent für Kabel-TV. Noch im November will Ono auch den breitbandigen Anschluss ans Internet anbieten. Für eine Pauschale von 21 Euro im Monat können die Einwohner von Valencia dann unbegrenzt mit einer Übertragungsrate von 128 Kilobit pro Sekunde und damit doppelt so schnell wie mit einem ISDN- Anschluss surfen; wer die doppelte oder vierfache Geschwindigkeit will, muss zehn bzw. 20 Euro drauflegen.

    Ähnliche Angebote

    Geht es nach Callahan, dann sollen auch die Deutschen in den Genuss ähnlicher Angebote kommen. Das Unternehmen gehört zu den Bewerbern um das TV-Kabel der Telekom. Bekommt es den Zuschlag, muss es ähnlich wie in Frankreich das Kabel erst einmal hochrüsten. Das koste zwischen 200 und 500 Dollar pro Haushalt, sagt Vizepräsidentin Anita Colombo, und gehe deutlich schneller als der Bau eines komplett neuen Netzes. Schon jetzt führt CAI Gespräche über mögliche Partnerschaften in Deutschland. Zur Absicht der Telekom, vorerst nur 35 Prozent des Kabels abzugeben, will sich die Firma nicht äußern – sie sei aber auf jeden Fall weiterhin am Einstieg interessiert.


    Scheurle: Keinen Einfluß auf TV-Kabel-Verkauf

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 12. November 1999, 7.28 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    BONN – 11. November. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post kann eigenen Angaben zufolge auf die von der Deutschen Telekom gesetzten Bedingungen beim Verkauf des Kabel-TV-Netzes keinen Einfluß nehmen. Die Regulierungsbehörde habe der Telekom in dieser Frage keine Vorgaben zu machen, da die Telekom beim Kabel-TV-Verkauf als freier Unternehmer handeln könne, sagte der Präsident der Regulierungsbehörde, Klaus-Dieter Scheurle, gestern vor Journalisten in Bonn.

    Zwar entsprächen die jüngsten Verkaufsbedingungen der Telekom nicht den ursprünglichen Verlautbarungen, sagte Scheurle. Nachdem die Telekom dem Verlangen der Europäischen Union nach Ausgliederung der Kabelnetz- Aktiviäten in eine eigene Gesellschaft bereits entsprochen habe, gebe es nun aber "keine Handhabe" mehr gegen die Telekom.

    Die Telekom hatte am Dienstag bekanntgegeben, dass sie zunächst rund 35 Prozent der Anteile an den Kabelgesellschaften direkt an Investoren verkaufen und 40 Prozent später an die Börse bringen will. Den Investoren soll jedoch die unternehmerische Kontrolle an den Gesellschaften zugesichert werden. Die Telekom selbst will eine Sperrminorität von rund 25 Prozent an den insgesamt neun Kabelgesellschaften behalten.

    Bei einigen Kaufinteressenten für das TV-Kabelnetz, etwa beim sogenannten Bayern-Konsortium um Viag (Frankfurt: 762620.F - Nachrichten) Interkom, waren die jüngsten Verkaufsbedingungen auf Kritik gestoßen. Dabei war auch die Befürchtung geäußert worden, dass die Telekom mittels Maximalforderungen von den Verkaufsplänen zurücktreten wolle. Ein solcher Rückzug der Telekom aus allen Verkaufsgesprächen würde zwar den bisher genannten Absichten widersprechen, wäre aber nicht zu beanstanden.

    16.11.1999 (t-off). UnitedGlobalCom – die amerikanische Muttergesellschaft des niederländischen Kabelnetzbetreibers UPC – kommentierte unterdessen auf ihrer heutigen Analystenkonferenz anläßlich des Ergebnisses fürs 3. Quartal die von der Deutschen Telekom geänderten Bedingungen beim Kabelverkauf. Der gesamte Verkaufsprozess sei ein komplexes Verfahren. Über die von der Telekom gestellten Bedingungen sei man alles andere als erfreut. Das Netz sei so veraltet, daß praktisch die gesamte Netzstruktur neugebaut werden müsse. Falls die Bedingungen für die Eigentümerstruktur nicht so abgeändert würden, daß UPC die volle Kontrolle über das Kabelnetz erlangen könne, sei man nicht interessiert.


    Entwicklungsland Deutschland

    IBM-Manager kritisiert die deutsche Internet-Politik

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 12. November 1999, Seite 36 (Interaktiv). [Original]

    BERLIN. "Deutschland ist ein Internet-Entwicklungsland." Erwin Staudt, Vorstand der Geschäftsführung des Technikkonzerns IBM, liebt klare Worte. Sein Urteil über den derzeitigen Stand der deutschen Internet-Entwicklung fällt unmissverständlich aus. "Wir werden den Internet-Boom verschlafen", sagt er am Mittwoch abend vor der technisch- literarischen Gesellschaft. "Kann Deutschland in der Informationstechnologie Weltspitze werden?" fragte die Journalistenvereinigung für technisch-wissenschaftliche Publizistik.

    Nein, das kann sie nicht, so Staudt, denn die Bundesrepublik habe nur bei flüchtigen Hinsehen die meisten Serverknoten in Europa. "Stellt man die Einwohnerzahl den Online-Usern gegenüber, ist Deutschland bestenfalls Mittelmaß." Aktuell liegt Deutschland nur auf Platz 10 der europäischen Internet-Rangliste. Noch hinter Österreich. Spitzenreiter ist Finnland. Dort gibt es pro Einwohner etwa sechsmal so viele Server wie hier zu Lande. Auch Dänemark sei wesentlich weiter als die Bundesrepublik.

    Traumhaftes Singapur

    Traumhaft sind für Staudt Verhältnisse wie in Singapur. Dort werden die Schulen auch am Sonnabend offengehalten, damit die Schüler Zugang zum Internet haben. Vorbildlich geht es, glaubt zumindest der IBM-Manager, auch in den USA zu. Dort gilt Vizepräsident Al Gore als ausgewiesener Internetexperte. In Deutschland suche man solche Leute vergeblich.

    Hemmschuh für einen echten Internetboom ist für Staudt die Politik. "Der Staat will alles regeln", beschwert er sich. "Statt Debatten über Verbote einiger Verschlüsselungsprogramme zu führen, sollten die Politiker lieber aktiv handeln." Da helfe die völlige Deregulierung des Marktes. "Nur Kinder sollten vor gefährdenden Bildern im Netz geschützt werden, alles weitere sollte den Kräften des Marktes überlassen bleiben", wünscht sich Staudt.

    Eine Pflanze, die gestutzt wird und unter einem schützendem Eimer aufwächst, wachse zwar kontrolliert, gehe aber nach vier Wochen ein. Staudts' Motto lautet deshalb: "Mut zum Risiko. Freies Spiel der Kräfte." Dem steht der Fachkräftemangel in der deutschen Informationstechnikbranche (IT) entgegen.

    Internet-Klassenzimmer

    "Hier müssen schnell Taten folgen." Eine davon ist die Initiative D21. Das Gemeinschaftsprojekt verschiedener IT-Manager und etlicher Politiker hat sich die Förderung des "IT-Wirtschaftsstandortes Deutschland" auf die Fahnen geschrieben und will kurzfristig die Schulen ans Netz bringen. In den nächsten Jahren sollen deshalb 20.000 "Internet-Klassenzimmer" an den Schulen entstehen, gesponsert durch finanzkräftige Gönner, zur besseren und praxisnäheren Ausbildung der Schüler an den Schulen. Helfen könnte dabei auch ein neues Schulfach Medienkunde, dessen offizielle Einführung Staudt gerade mit den Kultusministern der Länder verhandelt. Doch all die Bemühungen werden im Ansatz stecken bleiben, wenn die Grundvorrausetzung für den Aufschwung nicht gegeben ist: "Eine liberale Gesinnung, damit sich der Boom auch entwickeln kann." [mehr]


    ISPs lash out at British Telecom

    Aus:
    The Register, 12. November 1999, 12.29 Uhr MEZ (Internet) von TIM RICHARDSON. [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON. Britain's ISPs have slammed British Telecom (BT) for misleading the public about its plans to cut the cost of dial-up Net access. In a statement issued through their trade association, ISPA, ISPs said BT's new Internet tariffs are "not a good deal for consumers or for the Internet industry in the UK". ISP's also hit out at the monster telco for not consulting with them beforehand.

    ISPA represents more than 80 ISPs in the UK, including AOL Bertelsmann, LineOne, FreeServe and... er... BT. Tim Pearson, chairman of ISPA, said: "While ISPA welcomes new pricing models to encourage Internet growth in the UK, ISPA believes that BT's new tariff will not lead to cheaper Internet access, and appears to be an attempt by BT to win back market share in the termination of Internet calls."

    ISPA also said the move might be an attempt by BT to force ISPs off competing networks since any take-up of BT's offer would appear to rule out arrangements with other telcos. Laurence Blackall, ISPA council member, said: "Clearly BT is making significant savings by handing over to ISPs the responsibility for billing and collection of these accounts. "But despite the fact that ISPs spend significant amounts to generate the traffic for these lines, the service does not appear cheap, and ISP's are affronted by what appears to be an attempt to fix their prices for them."

    But a spokesman for BT dismissed the criticisms saying: "If they [ISPs] don't like it, they don't have to buy it. "This deal offers a price reduction of 75 per cent on daytime call rates – how can that not be a price reduction?" On Tuesday, BT issued a statement which said the it was about to "slash the cost of dial-up Internet access".


    Gerüchte über Interesse von SBC an Deutscher Telekom

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 12. November 1999, 18.23 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    FRANKFURT. Im Fusionfieber in der Telekommunikationsbranche ist nun auch die Deutsche Telekom [Frankfurt: 555700.F - Nachrichten] AG in den Mittelpunkt von Spekulationen gerückt. Mehrere Marktteilnehmer berichteten heute über Informationen, nach denen der US-Telefonkonzern SBC Comunications bei der Telekom einsteigen wolle. SBC wolle den von der Kreditanstalt für Wiederaufbau treuhänderisch verwalteten Bundesanteil in Höhe von 25 % der Telekom-Aktien übernehmen, sagte ein Händler an der Frankfurter Börse unter Berufung auf die Investmentbank Warburg Dillon Read. SBC spreche darüber derzeit mit der Bundesregierung.

    Der Investmentbank zufolge wolle SBC für jede Telekom-Aktie 55 Euro zahlen. Der Kurs der Telekom-Aktie war in den vergangenen Wochen stark gestiegen und erreichte am Freitag 50,40 Euro. Ein Sprecher der Deutschen Telekom sagte, dieses Gerücht gebe es seit einiger Zeit. Das Unternehmen äußere sich nicht zu Spekulationen. Auch BHF-Aktienhändler Thilo Müller verwies darauf, dass Spekulationen über ein Interesse von SBC im Markt kursierten. Warburg Dillon Read war für eine Stellungnahme am Freitag nicht zu erreichen. Nach Angaben der BHF-Bank sollen die bei der KfW liegenden Anteile des Bundes an der Telekom im Mai platziert werden. Vorteilhaft wäre es, so die BHF, wenn die Anteile zum Aufbau einer Überkreuz-Beteiligung mit einer anderen Telekomgesellschaft genutzt würden. [mehr]


    QSC – Erster SDSL-Anbieter am Start

    Aus:
    GNN-News, 12. November 1999 (Telekommunikation).

    KÖLN (gnn). Mit einer für den deutschen Markt neuen breitbandigen Internet-Zugangstechnologie startete gestern in Köln das Unternehmen QS Communications AG. Bis Ende kommenden Jahres will man in 40 bundesdeutschen Städten präsent sein und insgesamt etwa eine halbe Milliarde DM investieren. "Der Markt in Deutschland ist reif für breitbandige Multimedia- Anwendungen", erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Schlobohm. "Bislang scheiterten diese vor allem auf der letzten Meile, die bisher für die geforderten Geschwindigkeiten zu langsam war."

    Das Kölner Unternehmen will nun mittels dem Speedway getauften SDSL- Produkt (Symmetric Digital Subscriber Line) den Datenverkehr über herkömmliche Telefonleitungen auf ein Vielfaches beschleunigen. Bis zu 35 mal schneller als mit ISDN werden hier die Daten übertragen – in beide Richtungen. Das Verfahren bedient sich der normalen Kupferdoppelader, die fast in jedem bundesdeutschen Haushalt liegt.

    SDSL liefert Übertragungsraten von bis zu 2,3 Mbit/s. Technologiepartner ist Lucent Technologies. QSC will Speedway Ende November in Köln starten; noch im Dezember sollen München und Berlin hinzukommen. Im ersten Quartal des neuen Jahres folgen Hamburg, Essen und Aachen, so QSC. [QSC Press Release]


    Klage gegen Deutsche Bank

    UPC will Konkurrenz verhindern

    Aus:
    Handelsblatt, 13. November 1999, Seite ?? (Unternehmen und Märkte).

    AMSTERDAM/FRANKFURT/MAIN – Freitag, 12. November 1999. Das niederländische Telekommunikationsunternehmen United Pan-Europe Communications (UPC) hat die Deutsche Bank im Zusammenhang mit deren Erwerb des deutschen Kabelunternehmens Telecolumbus verklagt. Vor dem Zentralen Zivilgericht (High Court) in London sei ein Verfahren eingeleitet worden, teilte die Amsterdamer Tochter des US-Unternehmens UnitedGlobalCom Inc. (Denver/Colorado) am Freitag mit.

    UPC wirft der Deutschen Bank vor, beim Kauf von Telecolumbus Verpflichtungen gegenüber UPC gebrochen zu haben. Der Wert von Telecolumbus wird nach UPC-Darstellung auf mehr als 500 Mill. Pfund (1,5 Mrd. DM) geschätzt. UPC fordert Schadenersatz und eine Gerichtsentscheidung, die der Deutschen Bank verbietet, als Konkurrent in anderen Telekom-Projekten aufzutreten.

    Der Kläger betont, dass die Deutsche Bank seit 1997 als bedeutender Darlehensgeber für UPC fungierte und sie damit bei der Finanzierung von Ankäufen in Europa unterstützt habe. UPC habe die geschäftlichen und strategischen Absichten mit der Deutschen Bank erörtert und auch Interesse am Erwerb von Telecolumbus deutlich gemacht. In Kenntnis dieser Absicht und trotz vorgebrachter Einwände habe die Deutsche Bank Telecolumbus selbst erworben.

    Falls UPC gewusst hätte, dass die Deutsche Bank auf dem deutschen oder einem anderen Markt als Konkurrent von UPC auftreten wolle, hätte man die Geschäftsbeziehungen zur Deutschen Bank nicht fortgesetzt, argumentiert das Amsterdamer Unternehmen. Auch hätte man das deutsche Geldhaus nicht aufgefordert, den Börsengang zu begleiten.

    Die Deutsche Bank in Frankfurt wollte die juristische Attacke der niederländischen Firma nicht näher kommentieren. Die seit längerem bekannte Rechtsauffassung von UPC werde man entschieden zurückweisen. "Wir sehen dem Ausgang der Klage mit großer Gelassenheit entgegen", sagte ein Sprecher der Deutschen Bank.


    DSL awaits FCC ruling

    Digital Subscriber Line service providers are eagerly awaiting a decision from the Federal Communications Commission this week that could radically change the economics of providing high-speed access to consumers.

    Aus:
    ZDNet USA, 15. November 1999, 14.00 Uhr MEZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    WASHINGTON. Currently, Digital Subscriber Line (DSL) carriers must rent a local loop from the regional Bell operating company to bring service to home and business customers. Many in the industry expect the FCC will rule Thursday that such rentals are no longer necessary and that the DSL providers and RBOCs can share a single line into the customer premises. If the Nov. 18 ruling goes their way, DSL providers will see about $20 dropped from their cost of delivering access.

    "There will be almost immediate impact for consumers," said Jim Monroe, a spokesman for NorthPoint Communications in San Francisco. DSL executives are optimistic because the FCC ruled last March that line sharing is technically feasible. Even incumbent telephone company officials fear the decision will likely go against them. "There should be no sharing the loop such that [competitors] could strip off the lucrative DSL piece" and leave the voice portion of the spectrum for the incumbent carriers, said Lawrence Sargeant, vice president of regulatory affairs at the U.S. Telecom Association. "It seems entirely unfair." In Sargeant's view, such a ruling would run contrary to the FCC's hands-off approach toward opening access to high-speed cable services. "There is a question of competitive equity," he said.

    Level the playing field?

    If the FCC approves line sharing, Internet service providers supplying home access would suddenly become more competitive against the RBOCs, which thus far have been able to offer lower-priced DSL services. "We are very enthusiastic about competing with the incumbent carriers," said Dhruv Khanna, executive vice president and general counsel at Covad Communications. "We don't want to be [just] a niche business-oriented provider. That is not a good strategy long-term."

    Profit margins in the consumer DSL arena are currently razor-thin, from zero to about $20, depending on the wholesale supplier. The cheapest wholesale DSL price runs about $39 per user per month. U S West (NYSE: USW) is offering DSL at $37.90 per month, because it doesn't have to charge itself full price for the local loop.

    There will ultimately be some sort of fee set for line sharing, but that is likely to be finalized by state public utility commissions, according to Frank Paganelli, assistant general counsel at Rhythms NetConnections. "What we argued [to the FCC] as being the most reasonable is to charge us for data what the ILECs [incumbent local exchange carriers] are currently charging themselves, which is zero," Paganelli said. [more]


    Telefonieren wird noch billiger

    Aus:
    Yahoo-News, 16. November 1999, 16.08 Uhr (Wirtschaft). [Original]

    FRANKFURT/MAIN. Telefonieren wird künftig noch billiger. Die Gebühren für Mobilfunk, Fern- und Ortsgespräche würden im kommenden Jahr weiter sinken, so die Telekom- Regulierungsbehörde. Die Verbraucher sollen vor allem vom Wettbewerb bei den Ferngesprächen profitieren. Die Preise seien im internationalen Vergleich aber immer noch hoch. Anders die Internetkosten: Hier sei kaum noch Luft für Preissenkungen, hieß es bei der Behörde [Ed: was der britische Regulierer OFTEL völlig anders sieht: „there is no reason why unmetered Internet access should not be made immediately available“!].


    Regulierer Scheurle mit scharfer Kritik an Telekom

    In Inkasso-Diskussion Machtmissbrauch vermutet

    Aus:
    Handelsblatt, 17. November 1999, Seite ?? (Wirtschaft und Politik). [Original]

    FRANKFURT/MAIN – Dienstag, 16. November 1999. Der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP), Klaus-Dieter Scheurle, ist deutlich auf Distanz zur Deutschen Telekom gegangen. "Es riecht nach Missbrauch", sagte Scheurle am Dienstag in Frankfurt mit Blick auf das laufende Missbrauchsverfahren der RegTP gegen die Telekom, die ab April 2000 nicht mehr das Inkasso für ihre Wettbewerber übernehmen will. Zwar will die Telekom die Gebühren der Konkurrenten beim Call-by-Call- Verfahren weiter auf der Rechnung auflisten, aber nicht mehr das Inkasso abwickeln. Die Kunden sollen stattdessen ihre Beträge direkt an die Privaten überweisen.

    Er sei überrascht, dass sich die Telekom ab April 2000 aus dem langfristig lukrativen Inkassogeschäft zurückziehen wolle, nur um womöglich kurzfristig die Konkurrenz zu schädigen, sagte Scheurle. Branchenkenner vermuten, dass die Telekom die privaten Anbieter zum Aufbau eigener Inkasso-Stellen zwingen will, die sich diese nicht leisten könnten. In der Frage der reinen Abrechnung ist der Regulierer der Ansicht, dass die Kunden auch weiterhin den Gesamtbetrag ihrer Telefonkosten an die Telekom überweisen können. Strittig ist vor allem, in wie weit die Telekom auch künftig im Falle von Mahnungen und Reklamationen für ihre Wettbewerber mit zuständig ist. Die Beschlusskammer der RegTP will bis Jahresende ihre Entscheidung hierzu bekannt geben.

    Scheurle sagte, er rechne mit heftigem Widerstand der Telekom für den Fall, dass die RegTP sie zwinge, weiterhin das Inkasso zu übernehmen. Denkbar wäre zum Beispiel, so Scheurle, dass die Telekom bei Zahlungsermächtigungen der Kunden nur noch jene Beträge abbucht, die bei ihr selbst vertelefoniert wurden. Die Wettbewerber wären dann genötigt, ihrem Geld hinterher zu laufen. Sollte dieser Fall eintreten, werde er die Telekom notfalls per Verordnung zur Beibehaltung der bisherigen Praxis zwingen, sagte Scheuerle. "Zunächst einmal würde ich die Bürger aufrufen, ihre Zahlungsermächtigungen bei der Telekom zu kündigen. Wenn das nichts bringt, müssen wir anders vorgehen", sagte er.

    Auch beim geplanten Verkauf der Kabelaktivitäten der Telekom kritisierte Scheurle den früheren Monopolisten. Die Einteilung in neun regionale Gesellschaften sei "nicht das Ei des Kolumbus", sagte er. Es könne nicht sein, dass bestimmte Anwendungen via Kabelnetz an der nächsten Landesgrenze unmöglich würden, nur weil das Kabelgeschäft womöglich an verschiedene Interessenten verkauft werde. Die neue Verkaufsstrategie der Telekom beim Kabel sei zudem nicht gerade der Planungssicherheit zuträglich. Der Konzern werde es sich auf Dauer nicht leisten können, zwei konkurrierende Infrastrukturen nebeneinander zu betreiben, sagte Scheurle.

    Nachdem ursprünglich 75 % des TV-Kabel-Netzes sofort verkauft werden sollten, will die Telekom nun zunächst 35 % abstoßen und die restlichen 40 % an die Börse bringen; 25,1 % will sie ganz behalten. Sie hatte damit eine Welle der Kritik bei ihren Konkurrenten und den Interessenten für das Kabelnetz ausgelöst.


    Telekom gegen „wilhelm.tel“

    Kampf um die Kunden

    Aus: Norderstedter Zeitung, 17. November 1999, Seite 1 (Beilage zum Hamburger Abendblatt).

    NORDERSTEDT. Die Telekom will sich in Norderstedt nicht das Wasser von den Stadtwerken abgraben lassen. In einer groß angelegten Kampagne wird für das neue Online-System "T-DSL" [Ed: Telekoms getaktete Version des ADSL] geworben. In nur wenigen Städten Deutschlands bietet die Telekom dieses System an – Norderstedt gehört dazu. Die Stadtwerke und ihre Tochtergesellschaft "wilhelm.tel" fürchten diese Konkurrenz nicht. Sie halten ihr Multimedia- Projekt immer noch für unerreicht [t-off dokumentierte].

    "Norderstedt geht Online mit T-DSL" heißt die Kampagne der Deutschen Telekom, mit der Kunden auf die "unendlichen Möglichkeiten" dieses Angebots aufmerksam gemacht werden sollen. Zehnmal schneller als ISDN und 30-mal schneller als ein herkömmliches Modem soll der Internet-Zugang per T-DSL sein. Videofilme und Musik können in Echtzeit heruntergeladen werden. Genutzt werden dafür die bereits verlegten Telefonnetze die durch T-DSL bis zu 200-mal verbreitert werden – neue Glasfaserleitungen müssen nicht verlegt werden. Die Daten werden "asymmetrisch" übertragen: Die Kapazität in Richtung Kunde ist größer als in Gegenrichtung. Datenstaus sollen auf diese Weise vermieden werden. Angeboten wird T-DSL bislang nur in Berlin, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart – und Norderstedt. Erst in einem nächsten Schritt sollen andere große Orte in Deutschland angeschlossen werden.

    Während einer Informationsveranstaltung im Norderstedter Rathaus wurden etwa 150 Telekom-Kunden, in erster Linie Norderstedter Firmen, über diese neue Technologie informiert. In Norderstedt steht das Angebot der Telekom in direkter Konkurrenz zu dem Angebot der Norderstedter Telekommunikationsgesellschaft "wilhelm.tel", einem Tochterunternehmen der Norderstedter Stadtwerke. Daher der Aufwand und die Eile, mit der die Telekom ihr Produkt an die Kunden bringen will. Der Telekom-Vorteil dabei: Es brauchen keine neuen Leitungen verlegt zu werden, der Anschluss kann sofort erfolgen. Die Norderstedter Telekommunikationsgesellschaft muss dagegen 300 Kilometer Lichtwellenleiterkabel im Stadtgebiet verlegen lassen, der Anschluss kann erst im nächsten Jahr erfolgen.

    In den Stadtwerken werden die Bemühungen der großen Telekom mit Interesse beobachtet. "Ohne unser Angebot hätte die Telekom Norderstedt zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit noch nicht angeschlossen", vermutet Axel Gengelbach, technischer Leiter der Stadtwerke. Für ihn ist es ein Beweis, dass "wilhelm.tel" von der großen Konkurrenz ernst genommen wird. Als Konkurrenz wird das Angebot der Telekom trotzdem nicht betrachtet. Denn nach den Worten von Axel Gengelbach bietet "wilhelm.tel" mehr als T-DSL. Das Glasfaserkabel der Stadtwerke biete eine höhere Bandbreite. 786.000 Bit Datengeschwindigkeit biete T-DSL pro Sekunde, die Telekommunikationsgesellschaft der Stadtwerke könne zwei Millionen Bit pro Sekunde bieten – beim Senden und Empfangen.

    Rund 65 Millionen Mark investieren die Stadtwerke in dieses Projekt, der städtische Haushalt wird nicht belastet. Dabei kann zurzeit niemand sagen, ob die Bemühungen sich lohnen: Erst wenn die Leitungen überall liegen und Kunden aquiriert werden können, lässt sich über Erfolg oder Misserfolg reden. "Es herrscht aber ein großes Interesse", sagt Axel Gengelbach. "Die Resonanz bei Informationsveranstaltungen ist sehr groß." Spätestens in drei Jahren soll "wiIhelm.tel" in jeden Norderstedter Haushalt Digitalfernsehen, kostenlose Ortsgespräche und Internet-Anschlüsse liefern können.

    Ein Aspekt am Rande: Stadtwerkeleiter Volker Hallwachs zeigte sich befremdet darüber, dass dem Konkurrenzunternehmen Telekom ausgerechnet der Plenarsaal des Rathauses für eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Verfügung gestellt wurde. [mehr]

    [25.02.1999: Grünes Licht für "Wilhelm.tel"]
    [23.07.1999: Einmaliges Projekt der Telekommunikation]
    [03.09.1999: "wilhelm.tel" macht Fortschritte]


    Deutsche Telekom fasst in Frankreich Fuß

    Ex-Monopolist erwirbt französischen Festnetzanbieter / Sommer rechnet für 1999 mit 7 Milliarden Mark Umsatzverlust

    Aus:
    Yahoo-News, 17. November 1999, 20.13 Uhr (Wirtschaft). [Original]

    BONN. Die Deutsche Telekom (Frankfurt: 555700.F - Nachrichten) greift nun den ehemaligen Verbündeten France Telecom auf seinem Heimatmarkt an. Für knapp 1,4 Milliarden Mark (700 Millionen Euro) werde der deutsche Ex-Monopolist den zweitgrößten privaten französischen Festnetzanbieter Siris erwerben, kündigte Telekom-Chef Ron Sommer heute in Bonn an. Siris verfüge über ein flächendeckendes Glasfasernetz und über alle in Frankreich erforderlichen Lizenzen als Netzbetreiber [Ed: und gehört derzeit Unisource, einem Konsortium aus KPN Telecom (Niederlande), Telia (Schweden) und der Swisscom (Schweiz)].

    Sommer betonte, die Akquisition sei ein weiterer Schritt in der konsequenten Internationalisierungsstrategie der Telekom. "Wir erwerben mit Siris ein gut eingeführtes Telekommunikationsunternehmen mit hohem Wachstumspotential, starker Innovationskraft und einem attraktiven Kundensegment in einem der Hauptmärkte der EU." Es biete der Telekom eine solide Basis in ihren strategischen Geschäftsfeldern Online, Datentransfer/Systemlösungen und Netzkommunikation.

    Bisher war der deutsche Telekommunikationsriese wegen seiner Anfang des Jahres zerbrochenen Alliance mit der France Telecom im Nachbarland nicht vertreten. Umgekehrt hatte erst kürzlich der französische Ex-Monopolist den Erwerb des drittgrößten deutschen Mobilfunknetzes E-Plus angekündigt, um in der Bundesrepublik Fuß zu fassen.

    Siris verfügt in Frankreich über ein 2.000 Kilometer langes Glasfasernetz, dass alle wichtigen Wirtschaftszentren verbindet. Bis zum Ende des Jahres 2000 soll es auf über 5.000 Kilometer ausgebaut werden. Das Hauptaugenmerk von Siris gilt dem wachstumsintensiven Segment der Geschäftskunden.

    Sommer kündigte unterdessen im "Handelsblatt" [siehe auch Interview im "Tagesspiegel"] einen deutlichen Umsatzrückgang an. "Unsere massiven Preissenkungen wirken sich 1999 mit sieben Milliarden Mark negativ auf den Umsatz aus. Davon ist in Folge auch der Ertrag betroffen. Dies kann nicht in einem Jahr aufgefangen werden, auch nicht durch die deutlichen Zuwachsraten in den Wachstumsbereichen Mobilfunk und Online sowie die Kosteneinsparungen." Wichtig sei aber, dass die Marktanteilsverluste im Festnetzbereich stabilisiert seien.


    Deutsche Telekom kauft ein

    Interview mit Ron Sommer über Firmenkäufe und den internationalen Wettbewerb

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 18. November 1999, Seite 28 (Wirtschaft). [Original]

    Ron Sommer, Vorstandschef der Telekom, kündigte gestern eine Übernahme in Frankreich an. Mit ihm sprach DONATA RIEDEL (HB).

    Tagesspiegel: Welche Pläne verfolgt die Telekom mit Siris in Frankreich?

    Sommer: Es stellt sich doch die Frage: Kann Deutschland auf dem Telekomweltmarkt eine Rolle spielen? Wird es den DaimlerChrysler oder VW oder BMW in unserer Branche geben, nachdem wir schon das Silicon Valley verpasst haben? Die Telekom hätte das Zeug dazu, zu den wenigen europäischen Playern auf dem Weltmarkt zu gehören.

    Tagesspiegel: Bisher sind Sie aber mit der Internationalisierung nicht weit vorangekommen.

    Sommer: Die anderen sind ja auch nicht unbedingt weiter. AT&T hat 100 Milliarden Dollar für Kabelnetze ausgegeben, nur um direkten Zugang zu den Kunden in den USA zu bekommen, den wir in Deutschland haben. MCI Worldcom beginnt erst durch den Kauf von Sprint im Mobilfunk. Wir haben einen Einstieg in Großbritannien mit One-2-One geschafft, was ja inzwischen auch niemand mehr für zu teuer bezahlt hält. Im Mobilfunk sind wir in Osteuropa besser vertreten als jeder andere, was gerne unterschätzt wird. Wir arbeiten intensiv an der Internationalisierung. Dabei arbeiten wir nicht nur an einem einzigen Projekt. Sicher fehlen uns Italien und Spanien.

    Tagesspiegel: In der Telekombranche häufen sich die Fusionen. Wie sicher wäre denn die Telekom vor einer feindlichen Übernahme, sobald der Bund seine Mehrheit abgegeben hat?

    Sommer: Die Telekom ist mit einer Börsenkapitalisiserung von 150 Milliarden Euro das wertvollste Unternehmen im Eurostoxx. Noch gehören dem Bund zwei Drittel der Aktien, die 100 Milliarden Euro wert sind. Der Bund wird vor Juni 2000 keine Anteile abgeben, und dann auch nur so, dass der Kurs – im wohlverstandenen Eigeninteresse des Bundes übrigens – nicht einbricht.

    Tagesspiegel: Wäre es Ihnen lieber, der Bund würde langfristig Hauptaktionär bleiben, um die Telekom vor einer Übernahme zu schützen?

    Sommer: Wir glauben, dass wir als Management für die Zufriedenheit der Aktionäre viel tun können. Vermutlich sind wir der einzige deutsche Player, der eine Rolle auf dem Weltmarkt spielen kann. Außerdem bauen wir die Telekom systematisch zu einem integrierten Telematikkonzern auf mit den Sparten Festnetz, Mobilfunk, Online und Datendienste für Unternehmen. Eine Übernahme ist nicht meine größte Sorge. Doch letztlich ist keiner vor einer Übernahme gefeit.

    Tagesspiegel: Wie wichtig ist es für ein Telekomunternehmen, in mehreren Sparten tätig zu sein?

    Sommer: Der Vorteil ist, den Kunden Full-Service anbieten zu können: Im Festnetz viel Bandbreite, heute ISDN, demnächst immer mehr ADSL. Dann im Mobilfunk neben der Sprache zunehmend auch Datenübertragung. Natürlich wird derjenige, der nur Mobilfunk hat, die Zukunft nur dort sehen, und wer nur Kabel hat, wird dies für den einzig richtigen Weg halten. Am Ende wird der Kunde nach Lösungen suchen, egal, ob sie nun über Kabel, Festnetz, Mobilfunk oder Satellit zu ihm kommen.

    Tagesspiegel: Kann man für Festnetz und Mobilfunk tatsächlich integrierte Produkte anbieten?

    Sommer: Bei uns ist es heute schon so, dass unsere Tochter T-Mobil gemeinsam mit unserer Tochter T-Online Produkte entwickelt, zum Beispiel einen Mobilfunkzugang zum Onlinedienst. Beide Töchter werden separat gemanagt und verantworten ihr Geschäft allein. Trotzdem arbeiten sie zusammen, wo es Sinn macht. Wir suchen dabei nicht die eierlegende Wollmilchsau. So kann eine einheitliche Nummer für Telefon und Handy für manche Menschen sinnvoll sein, nicht aber unbedingt für eine vierköpfige Familie, in der dann einer mit seinem Handy gleich den Anschluss für alle mitnimmt. Eine Strategie, die nur auf einen Bereich setzt, wie die von Vodafone, würde ich deshalb nicht unterschätzen.

    Tagesspiegel: Im dritten Quartal dieses Jahres ist der Gewinn der Telekom eingebrochen, hauptsächlich wegen der geringen Ergebnisse im Festnetzgeschäft. Wie können Sie diesen Kernbereich wieder profitabler machen?

    Sommer: Die massive Preissenkung trifft uns 1999 mit sieben Milliarden Mark Umsatzrückgang. Es dauert etwa zwei Jahre, das auf der Kostenseite aufzufangen. Dieser Preisverfall überschattet noch die Zunahmen in unseren Wachstumsbereichen Mobilfunk und Online. Aber die Marktanteilsverluste haben sich dadurch stabilisiert.

    Tagesspiegel: Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Wettbewerbs nach fast zwei Jahren?

    Sommer: Der Konsument hat profitiert durch das niedrige Preisniveau. Aber insgesamt ist eine äußerst ungesunde Situation entstanden. Die Preise sind nicht gesunken, weil wir etwa innovativen Wettbewerb hätten, sondern allein durch einen Unterbietungswettbewerb, in dem wir die Wettbewerber subventionieren müssen.

    Tagesspiegel: Die Regulierung in Deutschland zielt ja bewusst darauf ab, neuen Wettbewerbern den Markteintritt erst zu ermöglichen.

    Sommer: Der Regulierer ist dabei aber von einer falschen Prämisse ausgegangen. Die Wettbewerber sind nicht alle zarte Pflänzchen, die geschützt werden müssten. Alle, die heute in Deutschland noch eine Rolle spielen, sind durchaus starke Unternehmen: BT zum Beispiel mit Viag Interkom oder MCI Worldcom. Diese Unternehmen sind bei uns unreguliert, die Telekom nicht. Und in deren Ländern gibt es weitaus höhere Hürden für einen Markteintritt als in Deutschland. Wir brauchen unbedingt eine europaweite Regulierung und vergleichbare Regeln auch in den USA.

    Tagesspiegel: Verlangen Sie denn heute noch, dass beispielsweise die Interconnection-Tarife in Deutschland heraufgesetzt werden?

    Sommer: Nein. Aber wir unterliegen bisher bei allen Vorleistungen und Endkundenpreisen der Regulierung. Dabei ist inzwischen niemand mehr auf unsere Vorleistung angewiesen. Bei Auslandsverbindungen und Fernleitungen herrscht reger Wettbewerb. Diese Bereiche könnte man also aus der Regulierung herausnehmen.


    Börnsen verlässt Regulierungsbehörde

    Aus:
    Yahoo-Finanzen, 18. November 1999, 18.44 Uhr (Telekommunikation). [Original]

    DÜSSELDORF. Der Vizepräsident der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation, Arne Börnsen, wird nach Informationen des "Handelsblatts" seinen Posten am Ende des Jahres verlassen. Als Grund nannte die Zeitung in einer Vorabveröffentlichung vom Donnerstagabend unter Berufung auf nicht präzisierte Kreise, zwischen Börnsen und Behördenleiter Klaus-Dieter Scheurle sei es "endgültig zum Bruch" gekommen über die Frage, wie stark die Deutsche Telekom AG, Bonn, nach fast zwei Jahren Liberalisierung des Telekommunikationmarktes in Deutschland noch reguliert werden müsse.

    Börnsen, der für eine weniger strenge Regulierung plädiere, werde nicht zu einem Telekommunikationsunternehmen gehen und so einen "Bangemann-Effekt" bewirken. Der SPD-Politiker selbst habe sich zu dem Thema nicht äußern wollen. Verschiedenen Presseberichten zufolge hatte Börnsen dafür plädiert, der Telekom größere Freiheiten bei der Preissetzung zuzugestehen. Ein Sprecher der Behörde sagte vwd auf Anfrage, ihm sei ein Vorgang, wie ihn das "Handelsblatt" beschreibe, nicht bekannt. "Es würde mich verwundern, wenn Herr Börnsen uns verlassen wird." Es sei zwar bekannt, dass Börnsen und Scheurle nicht immer einer Meinung "in der Sache" seien, doch stelle dies nichts Negatives dar. [mehr]


    Net victory could cut DSL prices

    Federal regulators voted today to approve a controversial rule that could slash prices for consumer high-speed Net access.

    Aus:
    c|net-News, 18. November 1999, 19.40 Uhr MEZ (Communications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    WASHINGTON. The decision has the potential to open the floodgates of competition in the high-speed Internet market, previously dominated by the big local phone firms and cable companies. Companies like Covad Communications, NorthPoint Communications and Rhythms NetConnections have said they needed this decision to compete on price with the Bell companies in the consumer market.

    Federal Communications Commission [FCC] officials today decided that Baby Bell companies must allow competitors to share the main telephone line into homes to offer high-speed digital subscriber line [DSL] service. Previously, firms like Covad and Rhythms had to lease a separate line to offer their own services, raising their total cost for service. The decision, which essentially levels the playing field between the companies, is geared to further the spread of consumer broadband services.

    "I think today was clearly a big win for consumers," said Jeff Blumenfeld, general counsel for Rhythms, which had previously focused solely on the business DSL market. "This makes a level playing field for us." DSL technology allows high-speed Internet traffic as well as voice calls to travel on the same telephone line. Today, the consumer DSL market is dominated by the Bell companies, which offer services starting at an average of about $49 a month.

    Competing DSL companies say the Bell companies have locked them out of the high-speed market, requiring that they lease lines to offer their own services. While the local phone companies can use a single telephone line, generally a home's primary phone line, to offer both voice and Internet services at lower costs. The big local phone companies have tried to prevent line sharing rules, saying that technical restrictions could make splitting a single line between two providers expensive, if not difficult or even impossible. Today the Bells criticized the decision, saying it was an unnecessary move by the FCC. "We're concerned with the order, because it adds another layer of unneeded regulation," SBC Communications spokesman Matt Miller said.

    Last week, US West threatened to appeal the FCC's order in court if the decision did not allow the company to recover the costs of setting up the line sharing, a process executives said could range in the millions of dollars. "That is going to cost a whole lot of money that I don't need to spend to use [the lines] myself," said Joe Zell, president of US West's data division, in an interview last week. "If there's not some way to recover those costs, you will see us go to court." FCC regulators said state regulators would determine specific pricing rules.

    The FCC's decision will go into effect in 30 days, but at that point the big local phone companies need to work out the technical details with their smaller competitors. Regulators will revisit the issue in another three years, they said.


    D day for e-commerce

    Now it's time to tackle phone charges

    Aus:
    The Guardian, London, 20. November 1999, Seite ?? (Leader). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON. It is not often governments get a chance to improve the day-to-day performance of industry. But yesterday's electronic communications bill provides just such an opportunity. It is not because governments can wave a magic wand (except, perhaps, with macro-economic policy). What they can do is to remove unnecessary obstacles. Yesterday's bill does a lot to clear the way for the prime minister's ambitious dream to make Britain the best place in the world to do e-commerce. At present the UK is at least two years behind the US both in business-to- consumer commerce and in the much more important business-to-business area where the main battle for competitiveness will be fought. The new bill does a number of useful things: mercifully, it confirms the demise of plans to force companies wanting to send confidential emails to deposit copies of their electronic keys with third parties. Implementation of this daft plan would have torn business and the internet community apart. Instead the industry is challenged to come up with its own self-regulatory alternative under threat (for five years) of a statutory scheme if it fails.

    By giving legal recognition to "electronic signatures" the bill will greatly lubricate the adoption of electronic trade which is expected to balloon from 2% of global business supplies to 20% by 2001. Finally, the government has met objections to giving the police powers to enter homes and offices to force people to decrypt their secure computer files by hiving off the controversial proposals away from this bill into the home office's investigatory powers bill. The government has not found a balance between the need to uncover the foul acts of drug smugglers and paedophiles and the citizen's fear of giving blanket powers to the police with the presumption of guilt if you refuse to cooperate.

    There is one other vital thing the government should do to expedite the adoption of e-commerce: it must lean even more heavily either directly or through the regulators on British Telecom [BT] to expedite the arrival of unmetered telephone charges and broadband access to the internet. These now remain the biggest obstacles to accelerated internet access. BT, despite recent innovations, is still acting as a monopoly. It should be reminded that if it had been located in the US then its overwhelming dominance of local access might have led to a Microsoft-style investigation.


    Internet: Telecoms warned on pricing

    Aus:
    The Financial Times, London, 22. November 1999, Seite xx (World News/UK). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON. The government has threatened to toughen up the regulatory regime for the telecoms industry – if necessary triggering the restructuring of the sector – if the cost of access to the internet does not fall. The growth of electronic commerce in the UK has been restrained by lack of free access to the internet

    Patricia Hewitt, e-commerce minister, said if the industry failed to provide more competitive pricing, she was prepared to propose changes to strengthen the powers of Oftel, the sector's regulator. But she yesterday ruled out government intervention to force companies to restructure.




    Weitere Services im Rahmen des Archivs "t-off" von khd
  • Seite 1: Leitseite = t-off
  • Seite 2: Tarife & Rabatte
  • Seite 3: Pannen der Telcos
  • Seite 4: Protest-Infos
  • Seite 5: Politik & Gesetzgebung
  • Seite 6: Digitalien & Multimedia
  • Telekomien – Pannen der Telcos
  • Aus Leserbriefen
  • Reports
  • Internet
  • Suchen im Archiv
  • Das Archiv von t-off
  • TK-Chronik pt.1 pt.2
  • TK-Abkürzungen
  • TK-Quellen
  • TK-Themen Politik
  • Struktur des Archivs (Site-map)
  • Homepage von khd t-off
  • Hier gibt es keine gekauften Links!

      Zum Teil 60

    © 1999-2001 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 29.12.2009 20.34 Uhr