Das neue Universaltelefon T-One der Deutschen Telekom verbindet Festnetz und Mobilfunk. Für den Kunden ist das ein teures Vergnügen mit einigen Haken, fand Sebastian Schulte heraus.
Aus: WirtschaftsWoche Nr. 35/2006, 30. August 2006, Seite xx (xxx). [Original]
Als Kunde wünsche ich mir fürs Telefonieren zu Hause und unterwegs eine Nummer, eine Mailbox, eine Rechnung und einen Ansprechpartner, wenn es mal Probleme gibt. Mit dem neuen Universaltelefon T-One soll dieser Wunsch nun Wirklichkeit werden verspricht die Deutsche Telekom. Das Kombi-Handy soll sich gleichermaßen in Mobilfunknetzen wie auch im Festnetz und bei der Internet-Telefonie zurechtfinden. Schafft es das Angebot des Bonner Konzerns, in allen Disziplinen zu bestehen?
Aufwendig verpackt mit dickem Handbuch, allerlei Faltblättern und Zubehör liegt das schwarzglänzende T-One-Handy vor mir. Erster Eindruck: Solide verarbeitet, große Tasten, leicht zu bedienen, nicht zu dick und so groß wie ein normales Mobiltelefon. Für den Zwitter aus Handy und Heimtelefon muss der Käufer zwischen 10 und 200 Euro zahlen je nachdem, welche Verträge er abschließt. Dazu kommen, je nach Telefon- und Online-Tarif, Betriebskosten zwischen 65 und 103 Euro im Monat.
Der T-One-Käufer muss sich kommunikationstechnisch komplett dem magentafarbenen T verschreiben: T-Mobile-Vertrag, T-Com-Festnetzanschluss und T-Online-Tarif sind Pflicht, um alle Vorteile von T-One nutzen zu können. Ein bestehender T-Com-Festnetzanschluss kann zumindest umgewandelt werden. Schon vor dem Einschalten wird klar: Die jederzeitige Erreichbarkeit wird teuer erkauft.
Dafür gelingt mir die Installation des Mobiltelefons auf Anhieb. In nur 3 Schritten findet das Testgerät alle verfügbaren Funknetze sowohl das normale Mobilfunknetz von T-Mobile als auch den drahtlosen WLAN-Internetzugang in meiner Wohnung und bucht sich selbstständig ein. Nun kann ich vor jedem Telefonat auswählen, ob ich den Gesprächspartner via Mobilfunk oder via WLAN und Internet anrufen will. So kombiniert das Hybrid-Handy die ständige Erreichbarkeit im Mobilfunk mit der Option, per WLAN unbegrenzt und zum Pauschaltarif zu telefonieren. Das funktioniert auch in meinem Lieblingscafé. Dort bucht sich das T-One-Handy beim Betreten des Lokals automatisch in die installierte Telekom-Funkzelle ein. Auch in diesen sogenannten WLAN-Hotspots 6500 davon betreibt die Telekom inzwischen in Deutschland sind Anrufe ins deutsche Festnetz gratis. Schade nur, dass sich das Gerät beim Verlassen des Cafés zwar automatisch in das T-Mobile-Netz einbucht, laufende Telefonate beim Verlassen der Hotspot-Funkzelle aber sofort abbricht.
Wenig kundenfreundlich ist auch, dass der T-One-Kunde gleich 3 neue Rufnummern bekommt eine Mobilfunk-, eine Festnetz- und eine Rufnummer mit der Vorwahl 032, die für Internet- Telefonie reserviert ist. Zwar landen Anrufe bei allen Nummern stets auf dem gleichen Handy, doch egal, welche Nummer der T-One-Nutzer als persönliche Universalnummer nutzt alle haben Tücken: Rufen Gesprächspartner die Mobilfunknummer an, zahlen sie die teuren Tarife für Handytelefonate. Wählen sie die Festnetznummer, muss der T-One-Kunde für die Weiterleitung zahlen, falls das Handy gerade in das Mobilfunknetz eingebucht ist. Der Anruf zur Internetnummer scheitert mitunter ganz, da die 032-Vorwahl noch nicht aus allen anderen Telefonnetzen erreichbar ist. Einzelne Anbieter schließen Nummern mit dieser Vorwahl deshalb bei ihren Sprach-Pauschaltarifen aus.
Und so hinterlässt das erste Universalhandy der Telekom gemischte Gefühle: Es funktioniert zwar technisch problemlos und ist komfortabel zu bedienen. Gemessen aber an den bestehenden konzeptionellen Mängeln ist das T-One noch viel zu teuer.
Eine neue Virusmail-Welle rollt durch Deutschland. Wieder einmal sind die betrügerischen E-Mails als horrende Rechnung von der Telekom getarnt im Anhang aber findet sich Schädliches.
29.8.2006: Spiegel Online, ??.?? Uhr MESZ (nur elektronisch publiziert). [Original
HAMBURG (cis). Mit einem freundlichen "Guten Tag" beginnt die E-Mail, dann wird eine hohe Rechnungssumme genannt, die der Empfänger angeblich zu zahlen hat. Im Folgenden werden kryptische Ratschläge zum Thema "Geltendmachung von Vorsteuerabzug" und "Rechnungsdoppel" erteilt. Am Ende ziert die E-Mail noch ein "Tipp des Monats", der es angeblich ermöglichen soll, bei seiner Telekom-Rechnung "bis zu 10. Euro" zu sparen.
Tatsächlich soll die gefälschte E-Mail, die aussieht, wie eine klassische Phishing-Mail, den arglosen Empfänger vor allem dazu bringen, ein komprimiertes File im Anhang zu öffnen das Malware, also Schadprogramme enthält. Es geht also nicht um Passwortklau sondern um die Verteilung von Viren. E-Mails mit der Betreffzeile "Ihre Telekomrechnung 2006" sollte man daher unbesehen löschen. Keinesfalls sollte man auf darin enthaltene Links klicken oder die komprimierte Datei im Anhang entpacken. Ähnliche Attacken, ebenfalls als Telekom-Rechnungen getarnt, gab es schon öfter, beispielsweise im Juli 2005.
28.8.2006: Heise-Newsticker, 17.37 Uhr MESZ (Online-Dienste). [Original
USA (anw/c't). Die US-amerikanische "Stop Badware Coalition" rät Computer-Nutzer davon ab, die Software AOL 9.0 zu installieren. Die im Januar gegründete Allianz aus Wissenschaftlern und Verbraucherschützern, die von Google, Sun und Lenovo unterstützt wird, hat nach einer ersten Begutachtung die Software als "Badware" eingestuft. Dazu hat nach einem aktuellen Bericht unter anderem beigetragen, dass ohne Wissen des Nutzers zusätzliche Software installiert werde und dass sich AOL 9.0 nicht komplett deinstallieren lasse. Nach Angaben von StopBadware.org habe AOL bereits von dem Bericht Kenntnis genommen und mitgeteilt, dass derzeit an einem Bugfix für die Deinstallationsfunktion gearbeitet werde.
Unter "Badware" fasst die Koalition Programme wie Spyware, Malware und betrügerische Adware zusammen, mit der Unternehmen Online-Verhalten ausspionieren, auf infizierten Rechnern gezielt Werbung platzieren oder Passwörter auskundschaften können oder den Rechner auf andere Weise ohne Einwilligung des Nutzers manipulieren. An AOL 9.0 moniert StopBadware.org weiter, dass AOL-Bookmarks und die -Toolbar zum Internet Explorer hinzugefügt werden und Nutzer nach Erscheinen des Popups "Update now" lediglich die Möglichkeit haben, "OK" anzuklicken. Auch werde ohne Einwilligung des Nutzers die "AOL Deskbar" der Windows-Taskbar hinzugefügt.
28.8.2006: Heise-Newsticker, 14.28 Uhr MESZ (Mobilfunk). [Original
Beamtenverein Glosse aus: Heise-Foren, 28.8.2006, 11.44 Uhr. |
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Im Heise-Forum schreibt René Stach zu den neuen Tarifen: Hi, irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass da immer noch Beamte sitzen, die Tarife "entwickeln". Statt das Risiko einzugehen, dass man bei 1 von 100 Kunden draufzahlt, dafür aber viele neue Kunden gewinnt, baut man sich einen Tarif zusammen, der dem Konzern 100%ige Sicherheit gibt, dafür aber für die meisten Kunden uninteressant ist. Ich kann mir wirklich vorstellen, wie das Meeting abgelaufen ist: A: Du, wir brauchen jetzt einen neuen Tarif. Sowas wie Flatrate oder so. B: Hm, uns kostet 1 Minute 1 Cent. Das macht bei 60 min/h und 24 h/Tag sowie 30 Tagen pro Monat 432 EUR. Dann können wir das mit Gewinn für 500 EUR anbieten. A: Was ist, wenn der Monat 31 Tage hat? B: Dann ist der Gewinn nicht ganz so hoch. A: Würdest du 500 EUR pro Monat für's Telefonieren ausgeben? B: Nein. A: Dann schließen wir aus, dass man mobil telefoniert. Dann kostet uns das nur noch 50 EUR pro Monat. B: Und wenn ich mobil telefonieren will. A: Ok, dann kostet es halt das doppelte. B: Ok, aber wir müssen Vertragsbedingungen einbauen können, die verhindern, dass unsere Kunden Kosten über 100 EUR erzeugen. A: Meinst du, es gibt welche, die das machen? B (kratzt sich am Kopf): Weiß nicht. Aber bestimmt gibt es den einen oder anderen. Wir haben 5 Mio. Kunden. Da sind sicherlich auch 1 bis 2 Idioten dabei. A: Ok, hast recht. Bau lieber ein paar Vertragbedingungen ein, die das verhindern. B: Super, so machen wir's! A: Hat die Konkurrenz eigentlich so einen Tarif? B: Nicht sicher. Ich jedenfalls hab ein Handy von ... und da telefoniere ich für 25 EUR pro Monat ins deutsche Festnetz und mobil zu ... A: Aber das ist ja viel billiger. B: Deshalb hab ich's ja auch. A lacht. B lacht. Ende. |
Mit Relax 1000, einem Tarif für Kunden mit Laufzeitverträgen (Postpaid) erreicht T-Mobile nach eigener Rechnung einen Minutenpreis von weniger als 6 Cent für Telefonate in alle Netze: Der Tarif kostet, verzichtet man bei Vertragsabschluss auf ein subventioniertes Handy, 59 Euro im Monat und bietet 1000 Gesprächsminuten inklusive. Will ein Kunde bei Vertragsabschluss für Relax 1000 auch ein subventioniertes Handy, muss er einen Monatspreis von 68 Euro bezahlen und kommt auf einen Minutenpreis von 6,8 Cent, wie T-Mobile vorrechnet. Nach Aufbrauchen des im Tarif enthaltenen Gesprächsvolumens kostet eine Gesprächsminute 29 Cent; nicht verbrauchte Minuten verfallen wie bei den bisherigen Tarifen auch am Monatsende. Eine SMS kostet bei Relax 1000 19 Cent. Der neue Tarif ersetzt Relax 600, der 600 freie Gesprächsminuten für 79 Euro bot. Bei Relax 400 (400 freie Gesprächsminuten) senkt T-Mobile den Monatspreis auf 49 Euro ohne und 54 Euro mit subventioniertem Handy.
Auch eine Flatrate, die alle Gespräche mit anderen T-Mobile-Kunden und ins deutsche Festnetz umfasst, bietet T-Mobile künftig. Bislang hatte der Netzbetreiber lediglich sein T-Mobile Flat im Angebot, bei dem für 24,95 Euro im Monat Gespräche mit anderen T-Mobile-Kunden und diejenigen Telefonate kostenlos waren, die aus der Homezone geführt wurden. Die von der Homezone unabhängige Flatrate Max kostet Vertragskunden nun 35 Euro pro Monat; darin enthalten sind auch alle SMS im T-Mobile-Netz. Will der Kunde bei Vertragsabschluss ein subventioniertes Handy, wirds auch bei Max teurer: Dann kostet die Flatrate 44 Euro pro Monat. Für Prepaid-Kunden gibt es mit Xtra Smart ebenfalls einen neuen Tarif: 9 Cent pro Minute kosten hier Gespräche ins deutsche Festnetz und mit anderen T-Mobile-Nutzern; Gespräche in andere deutsche Mobilfunknetze schlagen mit 29 Cent pro Minute zu Buche. Bei Xtra Smart muss der Kunde sein Guthaben aber mit mindestens 30 Euro aufladen. Die günstigen Tarife für die Gesprächsminute gelten jeweils für einen Monat nach dem Aufladen des Xtra-Smart- Kontos; danach verlangt T-Mobile 29 beziehungsweise 49 Cent pro Minute.
Die neuen Tarife gibt es bei T-Mobile ab dem 4. Oktober, nur Relax 1000 lässt sich bereits ab dem 1. September buchen; die Vertragslaufzeiten für die Postpaid-Tarife betragen mindestens 24 Monate. T-Mobile erhofft sich, mit "diesen Sorglos-Angeboten die Handynutzung" steigern zu können getreu dem Vorhaben von Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke, mit einer Produkt- und Preisoffensive den Umsatz- sowie Kundenschwund bei dem Telekommunikationskonzern zu stoppen.
T-Mobile verspricht sich von den neuen Tarifen eine stärkere Handynutzung in Deutschland, was unter dem Strich zu einem höheren Umsatz führen soll. Im vergangenen Quartal sei erstmals der branchenweite Umsatz der Handyanbieter zurückgegangen, sagte der T-Mobile-Deutschland-Chef. Dies hänge vor allem mit dem von E-Plus Mitte 2005 angestoßenen Preiskampf zusammen. T-Mobile Deutschland verzeichnete einen Umsatzrückgang von 3 Prozent. Humm rechnet nach der "Wachstumsdelle" wieder mit einem Umsatzzuwachs.
Seine Zuversicht begründet der Manager mit der niedrigen Handynutzung, die in Deutschland mit monatlich 81 Minuten pro Kunden deutlich hinter anderen Ländern Europas liegt. "Wir gehen unverändert davon aus, dass wir in einem Wachstumsmarkt sind."
Nach T-Mobile will am kommenden Donnerstag [31.8.2006] die Konzernschwester T-Com neue Produkte und Preise vorstellen, wobei vor allem das VDSL-Netz im Mittelpunkt stehen wird.
28.8.2006: Heise-Newsticker, 12.23 Uhr MESZ (CopyRight). [Original
LEIPZIG (nij/c't). Die ProSiebenSat.1-Gruppe (ProSieben, Sat.1, Kabel1, N24, 9Live) hat beim Landgericht Leipzig ein Urteil gegen den Internet-Dienst "onlinetvrecorder.com" (OTR) erwirkt. Dies teilte heute ProSiebenSat.1 in einer Pressemitteilung mit. Der Internet-Dienst fungiert als virtueller Videorecorder, der Nutzern eine Auswahl von Fernsehprogrammen über einen eigenen elektronischen Programmführer (EPG) unentgeltlich anbietet. Laut ProSiebenSat.1 ist es onlinetvrecorder nach dem Urteil künftig untersagt, Programme zu speichern, zu vervielfältigen, öffentlich zugänglich zu machen oder Dritten zu übermitteln. Das Landgericht Leipzig sieht in dem Dienst eine Verletzung des Urheberrechts des Sendeunternehmens. Die ProSiebenSat.1-Gruppe fühlt sich damit in ihrer Auffassung bestätigt, dass ihre Programmsignale "ohne ihre Zustimmung von Diensteanbietern, gleich welcher Art, nicht genutzt werden dürfen".
Bereits im Mai dieses Jahres hatte die ProSiebenSat.1-Gruppe nach eigenen Angaben beim Landgericht Leipzig auch eine einstweilige Verfügung gegen die Firma Netlantic und ihren Dienst "shift TV" erwirkt. Der Dienst hatte unterschiedliche Satellitensignale abgegriffen und Kunden den Abruf einzelner Sendungen gegen eine monatliche Gebühr angeboten. Das Gericht sah in diesem Angebot einen Eingriff in das Sendesignal und damit eine Verletzung des Urheberrechts des Sendeunternehmens. Die Programme der ProSiebenSat.1-Gruppe lassen bei shift.tv derzeit aber noch mitschneiden, während die Sender der RTL-Gruppe (RTL, RTL2, RTL Shop, Vox, n-tv, Traumpartner TV) bereits aus dem Angebot verschwunden sind.
Seit Mitte 2005 haben bereits verschiedene Gerichte im Wege von einstweiligen Verfügungen die Aufzeichnungen von Fernsehsendungen einiger Privatsender durch die Netlantic GmbH auf deren Seite www.shift.tv verboten wodurch sich auch das eingeschränkte Senderangebot des Dienstes erklärt. So urteilte beispielsweise das Landgericht Leipzig im Mai 2006, dass Online-TV-Recorder gegen das Urheberrecht von RTL verstoße. c't hatte sich in der Ausgabe 7/2006 ausführlich mit den Diensten und der rechtlichen Einschätzung des Angebots auseinandergesetzt.
In einem geschlossenen Forum hat sich inzwischen offenbar der OTR-Webmaster zu dem Verfahren geäußert. Demnach handele es angeblich nicht um ein Urteil gegen den heutigen Betreiber von OTR, sondern gegen den früheren Inhaber der Domain. Der Autor des Beitrags vertritt weiterhin die Meinung, dass OTR legal sei, da man sich auf § 53 Urheberrechtsgesetz berufen könne. Demnach wäre ja die unentgeltliche Verfielfältigung erlaubt. Das LG Leipzig habe dies aufgrund der Banner auf der OTR-Seite zu Unrecht verneint.
23.8.2006: Financial Times Deutschland, Hamburg, 16.15 Uhr MESZ (Telekommunikation). [Original]
DÜSSELDORF (ftd.de). Verbraucherschützer haben für Millionen Mobilfunkkunden vor Gericht einen wichtigen Sieg errungen. Der Netzbetreiber Vodafone darf die Handy-Guthaben auf den Prepaid-Karten nicht verfallen lassen und die Karten auch nicht nach Ablauf einer Frist deaktivieren.
Das hat das Landgericht Düsseldorf am Mittwoch [23.8.2006] entschieden (Az: 12 O 458/05). Das Unternehmen kündigte umgehend an, Restguthaben auszahlen zu wollen. Geklagt gegen 2 Klauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Vodafone hatte der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV).
Das Düsseldorfer Gericht entschied nun ebenso wie zuvor schon das Landgericht München im Fall des Mobilfunkbetreibers O2. Die Klausel, die den Verfall des Guthabens vorsieht, verstoße "gegen wesentliche Grundgedanken der Regelungen des Bürgerlichen Gesetzbuches" und sei daher unwirksam, teilte die zwölfte Zivilkammer mit.
Über den ersatzlosen Verfall des Guthabens nach 15 Monaten und die endgültige Sperrung der
Karte werde zudem im Internet nur in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen informiert, die erst im
Zuge des Bestellvorgangs abrufbar seien. Dies sei ein Verstoß gegen das Transparenzgebot.
Eine Vodafone-Sprecherin sagte, zwar wolle das Unternehmen zunächst das schriftliche Urteil
abwarten. Es sei aber schon klar, dass Vodafone um der Kundenzufriedenheit willen Restguthaben auszahlen
und auch künftig auf ein deutsches Girokonto gutschreiben werde. Vodafone hat nach eigenen Angaben
etwa 15 Millionen Prepaid-Verträge, jeder zweite Kunde sei Prepaid-Kartennutzer.
Rund 4,8 Millionen Prepaid-Verträge von O2-Kunden waren von dem Münchner Musterurteil
betroffen. O2 hat inzwischen die Entscheidung der Münchner Richter akzeptiert und angekündigt,
künftig die Guthaben nicht mehr nach einem Jahr verfallen zu lassen. T-Mobile hatte mitgeteilt, bei
der Telekom-Tochter gebe es ebenfalls entsprechende Überlegungen. [mehr]
23.8.2006:
Heise-Ticker,
10.40 Uhr MESZ (Mobilfunk).
[Original
DÜSSELDORF. Der Mobilfunkkonzern Vodafone darf
Handy-Guthaben auf Prepaid- Karten nicht verfallen lassen und die Karten auch nicht nach Fristablauf
deaktivieren. Das hat das Düsseldorfer Landgericht heute entschieden (Az: 12 O 458/05).
Entsprechende Klauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen seien ungültig. Geklagt hatte
der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV). Vodafone hat nach
eigenen Angaben etwa 15 Millionen Prepaid-Verträge. Jeder zweite Kunde sei Prepaid-Kartennutzer.
Die 12. Zivilkammer des Gerichts monierte, dass Vodafone seine Guthaben-Karten mit Schlagworten wie
"keine Mindestlaufzeit" und "ohne Vertragsbindung" bewerbe. Die Verfallsfrist komme aber einer
Mindestumsatzverpflichtung gleich.
Über den ersatzlosen Verfall des Guthabens nach 15 Monaten und die endgültige Sperrung der
Karte werde zudem im Internet nur in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen informiert, die erst im
Zuge des Bestellvorgangs abrufbar seien. Dies sei ein Verstoß gegen das Transparenzgebot.
Ein ähnliches Urteil wegen des Verfalls von Guthaben hatte bereits der Mobilfunk-Netzbetreiber O2 im
Juni vor dem Oberlandesgericht München kassiert. Rund 4,8 Millionen Prepaid- Verträge von
O2-Kunden waren von dem Münchner Musterurteil betroffen. O2 hat inzwischen die Entscheidung der
Münchner Richter akzeptiert und angekündigt, künftig die Guthaben nicht mehr nach einem
Jahr verfallen zu lassen. [mehr]
23.8.2006:
Heise-Newsticker,
10.02 Uhr MESZ (HighTech).
[OriginalRichter moniert Verstoß gegen Transparenzgebot
Die Richter kritisierten unter anderem, dass der mögliche Verfall von Guthaben nach 15 Monaten
indirekt auch zu einer Mindestumsatzverpflichtung führe, die der Verbraucher angesichts der Werbung
mit den Schlagworten "ohne Vertragsbindung", "kein monatlicher Basispreis", "keine Mindestlaufzeit"
gerade umgehen zu können meine. Zudem sei der verfallende Betrag nicht der Höhe nach begrenzt
und könne durchaus mehr als 100 Euro erreichen, was kein zu vernachlässigender Umstand sei.Vodafone will Restguthaben auszahlen
Angesichts der Werbung müsse dem Verbraucher die Begrenzung der Laufzeit vor Vertragsschluss
verdeutlicht werden. Dies sei bei Vodafone aber nicht der Fall. Die genaue Laufzeit lasse sich nur
anhand von Angaben errechnen, die in einer Preisliste niedergelegt seien, die ihrerseits nicht
Bestandteil der Allgemeinen Geschäftsbedingungen sei, beanstandeten die Richter. Das sei für
den Verbraucher unklar beziehungsweise undurchschaubar.
HANNOVER (un/iX). Nicht immer lassen sich die neuen VDSL-Schaltschränke der Telekom visuell ansprechend im Straßenraum unterbringen, da sie erheblich größer sind als die Vorgängermodelle. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet, hat jetzt eine Immobilienbesitzerin aus Hannover Anzeige gegen die Telekom erstattet, da sie den Wert ihrer Eigentumswohnung durch einen der Schränke vor ihrem Haus gemindert sieht.
Allein in Hannover stelle die Telekom bis zum Jahresende 1.500 der Kästen auf, um die Einwohner in den Genuss besonders schneller Internet-Anschlüsse zu bringen. Genug Zündstoff ist also für weitere Konflikte gegeben nicht nur wegen der schieren Dimensionen der Kästen. Nach Inbetriebnahme der klobigen Outdoor-Racks droht weiteres Unheil: Da sie lüfterbewehrte Technik enthalten, könnte sich manch ein Anwohner auch von der Geräuschentwicklung gestört fühlen.
Das Internet-Fernsehen IPTV, mit dem die Deutsche Telekom das nächste TV-Zeitalter einläuten möchte, hat keinen leichten Start bislang gibt es kaum Abonnenten. Nun sollen ARD und ZDF mithelfen, das Programm übers VDSL-Kabel attraktiver zu machen.
16.8.2006: Spiegel Online, ??.?? Uhr MESZ (nur elektronisch publiziert). [Original
HAMBURG. Künftig können Zuschauer auch im Internet das Digitalangebot der beiden Sendeanstalten empfangen. Die Telekom sendet das IPTV-Angebot über ihr neues Hochgeschwindigkeitsnetz (VDSL). Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtete vergangene Woche allerdings, bis zum 9. August hätten erst 43 Haushalte das Internet- Fernsehen der Telekom über die schnellen Glasfasernetze gebucht [Ed: in der SZ vom 11.8.2006: PR-Blendgranaten auf Fußballfans Das Chaos trägt Magenta]. Eine Zahl, die T-Com-Sprecher Martin Frommhold weder bestätigen noch dementieren wollte: "Wir werden keinen Bericht über Kundenzahlen für das IPTV- Bundesliga-Paket kommentieren", sagte er SPIEGEL ONLINE. Die konkrete Vermarktung habe aber ohnehin "gerade erst begonnen".
Die Zahl der Interessierten, die in den Kundencentern anriefen, sei jedenfalls sehr hoch. Nun sollen ARD und ZDF mithelfen, diese Interessierten auch zum Abonnement zu überreden. Mit den Öffentlich-Rechtlichen seien nun über 100 TV-Kanäle über das VDSL-Netz verfügbar, teilte T-Com mit. Mit RTL verhandelt die Telekom noch, mit der ProSiebenSat1-Gruppe hat man sich schon geeinigt.
ARD und ZDF hatten bis zuletzt verschiedene Probleme im Zusammenhang mit IPTV gesehen, etwa die Frage der Verschlüsselung. "Wir haben jetzt den Grundstein gelegt, um unseren Zuschauern künftig auch über diesen neuen Verbreitungsweg einen einfachen und direkten Zugang zu unseren Programmangeboten zu ermöglichen", sagte ARD-Chef Thomas Gruber nun. "Auch dass unsere Programme für alle Zuschauer frei empfangbar bleiben und keine programmbezogenen Entgelte anfallen, macht uns zufrieden", so Gruber. ZDF-Intendant Markus Schächter erklärte, alle Inhalte könnten über VDSL unverschlüsselt und ohne zusätzliche Kosten empfangen werden.
Mit dem VDSL-Netz will die Telekom die Grundlage für ein Bündelangebot schaffen, das Telefonie, Internet und Medieninhalte umfasst ("Triple Play"). Dazu gehört auch die Übertragung von Spielen der Fußball-Bundesliga, bei der die Telekom mit dem Bezahlsender Premiere zusammenarbeitet. Bis zum Jahresende will die Telekom 6 Millionen Haushalte mit der VDSL-Infrastruktur abdecken. 3 Milliarden Euro soll das neue Netz kosten. Bis Mitte kommenden Jahres sollen 50 Städte mit den schnellen Internet- Zugängen versorgt werden.
"Die Entwicklung unseres IPTV-Angebots verläuft nach Plan. Das gilt für die Vertragsabschlüsse mit den Sendern wie auch für den technischen Roll-Out", sagte Telekom-Vorstandsmitglied Walter Raizner.
Zum Start der Bundesliga hatte die Telekom eine abgespeckten Version des Internet-Unterhaltungsangebots gestartet. Das echte Triple-Play-Angebot "T-Home", das Telefon, schnelles Internet (DSL) und das komplette IPTV-Angebot mit zusätzlichen Diensten wie einem digitalen Videorecorder und Filmen auf Abruf enthalten soll, soll im Oktober starten.
14.8.2006: Heise-Ticker, 18.39 Uhr MESZ (Security). [Original
BONN. Vor einer Masche mit betrügerischen E-Mails warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Nach Angaben der Behörde in Bonn kursieren derzeit Werbe-Mails mit den Absendern "Germany Online Consulting" oder "Consult-Online-AG". Den Empfängern wird die Überweisung von bis zu 100 Euro in Aussicht gestellt egal, ob sie weiter Werbung vom Absender empfangen wollen oder nicht. Voraussetzung für die Überweisung ist aber ein unterschriebenes Formular mit Bankverbindung, Name und Adresse, das per Fax oder nach dem Einscannen per E-Mail an den Absender geschickt werden soll.
Auf dieses vermeintlich attraktive Angebot sollte dem BSI zufolge auf keinen Fall eingegangen werden: Die Absender haben es auf die Kontodaten mit Unterschrift der Empfänger abgesehen, um eigenmächtig Geld abbuchen zu können, heißt es.
12.8.2006: Berliner Morgenpost, Seite ?? (Bezirke). [Original
CHARLOTTENBURG-WILMERSDORF (BM/bsm). Kaum aufgestellt, schon beschmiert: Die neuen großen Verteilerkästen der Telekom sollen in Charlottenburg- Wilmersdorf künstlerisch verschönert werden.
Einstimmig beschlossen die Mitglieder des Bauausschusses den Antrag von SPD und Grünen, dass das Bezirksamt die Telekom auffordern soll, die 2 Meter langen Kästen auf eigene Kosten künstlerisch gestalten zu lassen. Eine Möglichkeit sei, dass Studenten der UdK Hand anlegen. Außerdem soll Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) die Telekom an ihre Verpflichtung erinnern, die Boxen sauber zu halten. Nach Auskunft von Gröhler gibt es im Bezirk 1.600 Telekom- Verteilerkästen, in Berlin 12.000.
11.8.2006: Heise-Newsticker, 13.57 Uhr MESZ (PayTV). [Original
HANNOVER (spo/c't). Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem Münchner Pay-TV- Anbieter Premiere und Fernseh-Piraten geht in die nächste Runde. Seit dem gestrigen Donnerstag kursieren im Internet erneut Entschlüsselungscodes, mit denen sich das komplette Programmangebot des Pay-TV-Senders dekodieren lässt. Die Schlüssel nutzen Schwarzseher mit Hilfe so genannter Soft-CAMs entweder am PC oder auf Standalone- DVB-Receivern mit modifizierter Firmware für den illegalen Empfang der Pay-TV-Kanäle.
Der neue Inhaber der Live-Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga Arena dürfte über die Veröffentlichung der Schlüssel ebenfalls nicht erfreut sein: In den Netzen von Kabel Deutschland (KDG) übernimmt Premiere die "Distributions- und Vermarktungspartnerschaft" für Arena. Dort lässt sich die Bundesliga nun ebenfalls ohne ein gültiges Abonnement entschlüsseln.
Bereits seit November vergangenen Jahres ließ sich das von Premiere genutzte Verschlüsselungssystem Nagravision mit selbstprogrammierbaren Chipkarten vom Typ Cerebro umgehen. In jüngerer Vergangenheit wechselte der Pay-TV-Sender häufiger die Verschlüsselungscodes und sperrte damit die Schwarzseher aus. Der Erfolg währte jeweils nur kurz: Bereits wenige Tage später fanden sich auf einschlägigen Webseiten Updates, die die Hackerkarten mit den neuen Codes beschrieben.
Es ist davon auszugehen, dass Premiere auch künftig mit Änderungen an der Verschlüsselung und juristischen Maßnahmen gegen den illegalen Empfang der Programme vorgehen wird.
8.8.2006: Financial Times Deutschland, Hamburg, 13.13 Uhr MESZ (Technik). [Original]
HAMBURG (ftd.de). Offiziell ist das neue Glasfasernetz der Telekom bereits verfügbar. Tatsächlich ist es jedoch fast unmöglich, das Super-DSL zu bestellen.
Speedfreaks hatten sich den Tag im Kalender markiert. Seit vergangenem Mittwoch [2.8.2006] ist das neue Glasfasernetz (VDSL) der Deutschen Telekom offiziell verfügbar. Damit brechen für Internet-Raser idyllische Zeiten an: Bisher konnten sie bestenfalls mit 16 Megabit pro Sekunde surfen. Dank der neuen Technologie geht es dreimal so schnell zumindest theoretisch.
Der Erwerb des Produkts ist nämlich nicht ganz einfach. Bei der Hotline der Telekom-Festnetzsparte T-Com hat man VDSL noch nicht auf dem Radar. "So was gibt's nicht", sagt die Callcenter-Dame. Besser informiert sind ihre Kollegen bei der Telekom-Internettochter T-Online. Sie haben schon von dem 3-Mrd.-Euro-Projekt ihres Arbeitgebers gehört. "Wir können aber nicht prüfen, ob das in Ihrem Stadtteil verfügbar ist", erklärt die Beraterin. Die entsprechenden Daten lägen noch nicht vor.
Dass Kunden selbsttätig bei der Telekom anrufen und einen der aufgemotzten DSL-Anschlüsse bestellen wollen, ist zurzeit ohnehin nicht vorgesehen. VDSL wird nach Angaben eines Sprechers vorerst nicht als Alternative zum klassischen Internetanschluss vermarktet. Die extraschnelle Leitung gibt es vorerst nur in Kombination mit dem Paket "Bundesliga auf Premiere powered by T-Com". Das besteht aus 70 TV-Sendern, die über das Internet ins Wohnzimmer kommen. Surfen und telefonieren sind ebenfalls möglich aber nur als Teil des Kombipakets für Bestandskunden. Kostenpunkt: ungefähr 80 Euro.
Allerdings ist es auch mit der Bestellung des Fußballpakets so eine Sache. Auf der T-Com-Seite gibt es auch mehrere Tage nach dem offiziellen VDSL-Anpfiff keine Informationen zur Preisgestaltung. Ein Bestellformular sucht man vergebens. Auch die Hotline bittet um Geduld. "Wir können Sie registrieren. Und sagen Ihnen dann Bescheid, wenn es wirklich losgeht." [mehr] [Was kostet das VDSL?]
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