31.12.2007: Teltarif.de, 18.26 Uhr MEZ. [Original]
BERLIN (teltarif.de). Im Internet-by-Call (IbC) werden die Sitten immer rauer. Zunächst locken die Anbieter zahlreiche Nutzer mit Billigtarifen an. Später werden die Tarife (fast) ohne Vorwarnung drastisch erhöht. Offensichtlich surfen dennoch viele Nutzer mit den alten Zugangsdaten weiter, und spülen somit reichlich Geld in die Kassen der Anbieter.
Besonders dreist geht (oder ging) dabei 666net.de vor, die viele alte Internettarife übernommen und diese dann in 3 Stufen auf zunächst knapp 25, dann knapp 50 und zuletzt gar knapp 100 Cent pro Minute erhöht hatten! Zusammen mit dem Einwahlentgelt von 199 Cent ergeben sich somit Kosten von fast 62 Euro für eine Onlinestunde!
Betrug oder Wucher?
Normale IbC-Tarife liegen hingegen deutlich unter einem Euro pro Stunde. Folglich stellte teltarif.de in
einem Editorial die Frage,
ob das Kassieren derartiger Mondpreise strafbaren Wucher oder Betrug darstelle. Dabei wurde die Vermutung
aufgestellt, dass keine der beiden Strafrechtsnormen anwendbar sei, faktisch also die Grauzone zwischen
zwei Delikten ausgenutzt wurde.
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Staatsanwaltschaft prüft
Einem Artikel der Stiftung Warentest zufolge
prüft die zuständige Staatsanwaltschaft in Bielefeld, ob sie von Amts wegen
Ermittlungen einleitet. Derzeit lägen ihr allerdings noch keine Strafanträge vor. Weiter wird
dort gemeldet, dass die Verbraucherzentrale Berlin Chancen sieht, "die Abzockerei mit einer Abmahnung und
gegebenenfalls Klage zu stoppen". Auch dort wird aber zunächst noch die Rechtslage genauer
geprüft.
Seit gut einer Woche ist die Seite 666net.de nicht mehr erreichbar, auf der die oben erwähnten
Tarife von zuletzt 99,99 Cent veröffentlicht waren. Auf eine Anfrage von teltarif.de an den Inhaber
der Domain, die Paixas GmbH, was diese Nichterreichbarkeit zu bedeuten habe, verweigerte Paixas eine
ausführliche Stellungnahme. Es wurde in der Antwort-E-Mail aber behauptet, dass die Tarife weiterhin
publiziert und vertragskonform abgerechnet würden.
Ebenfalls offen bleiben muss, welche Tarife die bisherigen Schmalbandkunden der Internetmarke Faventia
des Providers H3 Netservice GmbH künftig bezahlen müssen. Über den Verkauf des
Schmalbandgeschäftes von Faventia an die Berliner Sugar Telecom GmbH zum 1. Januar 2008 hatten wir
bereits berichtet. Die
vermutliche Homepage der Sugar Telecom, nämlich http://www.sugar-telecom.de, ist ebenfalls auf
Paixas registriert, nennt aber noch keine Preise. Auf unsere Frage nach Verbindungen zwischen Paixas und
Sugar Telecom erhielten wir ebenfalls keine Antwort.
Derweil fällt eine Unterseite im
Web-Angebot des Internet-Providers Comundo auf, der ebenfalls von Paixas gekauft wurde. Dort findet
sich die Information, dass "Internet-Service-Provider dazu berechtigt [seien], bis zu 2,00 Euro/Min. und
bis zu 10 Euro pro Einwahl abzurechnen".
Auch zu 666net.de gibt es neue Informationen: Ein Aufruf dieser Domain leitet nun auf eine
Unterseite bei comundo.de weiter, auf der
steht, dass die Vermarktung der Mitte November übernommenen Alttarife "an den Eigentümer
zurückgegeben" wurde.
21.12.2008:
Heise-Newsticker,
15.42 Uhr MEZ (Datenschutz).
[OriginalWie geht es weiter?
Bis die überhöhten Tarife auf straf- oder zivilrechtlichen Wege gestoppt werden, kann also noch
Zeit vergehen. Doch was passiert bis dahin?1. Nachtrag am 01.01.2008
Wie erwartet ist heute die Sugar Telecom mit teuren Tarifen gestartet. Die ehemalige Homepage von
Faventia ist hingegen nicht mehr erreichbar. Bei den meisten
Zugangsdaten der Sugar Telecom ist ein
Preis von 10 Cent pro Minute und zusätzlich 10 Cent pro Einwahl genannt. Eine weitere Nummer kostet
gar 20 Cent pro Minute und 99,9 Cent pro Einwahl. Statt der bisher im Impressum von Sugar Telecom als
Geschäftsführerin benannten "Lisa Müller" steht an dieser Stelle nun Herr Dr. Markus
Beforth, der auch Geschäftsführer bei Comundo ist.2. Nachtrag am 01.01.2008
Die Homepage von Faventia ist nun wieder erreichbar, zeigt aber nun anscheinend dieselben Inhalte wie
paixas.de. Diese Inhalte sind auch auf der Homepage
von one2surf sichtbar, einer weiteren
Marke der H3 Netservice GmbH, die möglicherweise ebenfalls übernommen wurde. Geändert
wurde auch eine Unterseite von Comundo.de, so dass der oben in Text und Bild zitierte Satz mit den "2,00
Euro/Min." nun nicht mehr sichtbar ist.
BONN (anw/c't). Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hat bei einer Prüfung von 26 Telekommunikationsunternehmen schwere Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen festgestellt. Wichtige Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) beim Umgang mit Kunden bei der Vertragsanbahnung würden nur unzureichend eingehalten. Viele der untersuchten Firmen lehnen laut Schaar etwa Anträge automatisiert allein auf Basis von Scorewerten zur Kreditprüfung ab, speichern die Daten teils über Jahre hinweg und damit viel zu lange und missachten die gesetzlichen Auskunftsansprüche der Betroffenen.
"Ich hätte nicht erwartet, dass wichtige Telekommunikationsunternehmen die Datenschutzrechte ihrer Kunden bei der Vertragsanbahnung in diesem Maße verletzen", zeigte sich der Hüter der Privatsphäre überrascht von den Ergebnissen. Die betroffenen Firmen seien aufgefordert worden, die Mängel "unverzüglich abzustellen". Schaar will dabei zunächst "auf die Einsichtsfähigkeit der Verantwortlichen" setzen. Sollte die beanstandete Praxis nicht geändert werden, müssten gegebenenfalls aufsichtsrechtliche Maßnahmen eingeleitet werden, um die Wahrung des Datenschutzes von Telefonkunden durchzusetzen.
Konkret nutzen laut der Analyse alle beleuchteten Telcos die Dienste von Auskunfteien. Erst nach dem Einholen von Informationen über die Kreditwürdigkeit von Antragstellern werden Verträge abgeschlossen. In vielen Fällen handelt es sich dabei gemäß Schaar um so genannte Score-Werte, die über das individuelle Risiko Auskunft geben sollen. Dies gelte auch dann, wenn der Betroffene sich bisher stets vertragstreu verhalten habe. Ferner würden die Betroffenen in vielen Fällen über die Datenabfrage nur unzureichend informiert. Oft werde die Entscheidung über einen Vertragsabschluss dabei allein von der Höhe eines Scorewertes abhängig gemacht, moniert der Datenschützer. Eine solche Praxis verstoße gegen Paragraph 6a Datenschutzgesetz. Dieser verbiete es ausdrücklich, Entscheidungen mit rechtlichen Folgen oder anderen erheblichen Beeinträchtigungen für einen Betroffenen ausschließlich auf eine automatisierte Verarbeitung personenbezogener Daten zu stützen, die der Bewertung einzelner Persönlichkeitsmerkmale dienen.
Genauso mangelhaft ist es laut Schaar, dass den Zurückgewiesenen häufig keine Möglichkeit gegeben wird, ihre berechtigten Interessen gegenüber dem Unternehmen im Rahmen einer neuen Prüfung der Entscheidung geltend zu machen. Gegen Paragraph 34 BDSG verstoße die Linie vieler TK-Anbieter, den abgelehnten Vertragspartnern nur wenig aussagekräftige Standardablehnungen zu schicken oder sie pauschal an Dritte für weitere Erklärungen für die vermeintlich schlechte Kreditwürdigkeit zu verweisen. Vielmehr müssten die Unternehmen den Betroffenen umfassend über die Daten Auskunft erteilen, die zu ihrer Person gespeichert sind.
Schaar sieht seit längerem generell dringenden gesetzlichen Handlungsbedarf bei der automatischen Bonitätsprüfung von Verbrauchern mit Hilfe von Scoring-Verfahren, da diese oft heimlich erfolge und zur Diskriminierung beitragen könne. Insbesondere seien klare rechtliche Rahmenbedingungen für das Scoring erforderlich, um die Transparenz gegenüber den Verbrauchern zu gewährleisten. Der Mensch dürfe nicht auf einen Score-Wert reduziert und einer modernen Form der Wahrsagerei ausgeliefert werden. Das Bundesinnenministerium hat im September einen Gesetzentwurf für mehr Datenschutz und Durchsichtigkeit bei Auskunfteien angekündigt, mit dem sich das Bundeskabinett aber noch nicht befasst hat.
Unter Scoring versteht man mathematisch-statistische Verfahren zur Einschätzung der Kreditwürdigkeit von Verbrauchern. Kreditinstitute und viele andere Firmen ziehen vor Erteilung eines Darlehens oder Vertragsabschlüssen Score-Werte heran, um einschätzen zu können, wie hoch das Risiko eines Ausfalls von Rückzahlungen ist. Die Methodik stützt sich auf Erfahrungswerte vergleichbarer Kreditnehmer sowie teilweise auf andere Informationen wie etwa soziodemographische Daten des Wohnumfeldes.
13.12.2007: Heise-Newsticker, 12.52 Uhr MEZ (TK-Wettbewerb). [Original
DÜSSELDORF (vbr/c't). Der Telekommunikationskonzern Telefonica will gegen die Deutsche Telekom vorgehen. "Wir werden am Freitag bei der Bundesnetzagentur einen Antrag auf Eröffnung eines Missbrauchsverfahrens gegen die Deutsche Telekom einreichen", kündigte der Chef von Telefonica Deutschland, Johannes Pruchnow, am gestrigen Mittwochabend vor Journalisten in Düsseldorf an. Der Carrier hatte die Bundesnetzagentur nach eigenen Angaben zuvor wiederholt auf einen Marktmachtmissbrauch der Telekom hingewiesen.
Stein des Anstoßes ist die von der Telekom kontrollierte sogenannte Teilnehmeranschlussleitung (TAL) zum Kunden. Diese TAL, auch "letzte Meile" genannt, mieten Telefonica oder andere Wettbewerber, um darüber Dienste wie Telefon oder DSL zum eigenen Kunden liefern zu können. Telefonica beklagt zunehmende Verzögerungen bei der Freigabe der TAL statt Tagen vergingen inzwischen schon mal Monate, bis eine Leitung umgestellt sei. Auch andere Wettbewerber werfen dem Ex-Monopolisten vor, zu langsam zu arbeiten. Die Telekom sei "missbräuchlich" nicht in der Lage, die Nachfrage zu bedienen, sagt Pruchnow. Der Netzbetreiber und seine Kunden sehen sich dadurch im Wettbewerb um DSL-Kunden behindert.
Die Telekom weist die Vorwürfe zurück. Der Marktführer bearbeite schon jetzt mehr Anschlüsse, als in den Verträgen mit dem jeweiligen Wettbewerber vorgesehen seien. Das räumt nach einem FTD-Bericht auch der Telefonica-Boss ein. Doch werde das kaum reichen, um die Nachfrage im kommenden Jahr zu bedienen. "Wir haben hier ein strukturelles Problem", meint Pruchnow. Zu den Telefon- und DSL-Anbietern, die das Netz von Telefnonica nutzen, gehören United Internet, Hansenet und freenet; auch die DSL-Anschlüsse der Mobilfunktochter O2 realisiert Telefonica. Die DSL-Anbieter stützen den Vorstoß des Carriers ausdrücklich.
Ende November hatte schon der Netzbetreiber Arcor wegen der Verzögerungen bei der TAL-Umschaltung ein Missbrauchsverfahren gegen die Telekom beantragt. Auch die Vodafone-Tochter wirft der Telekom vor, die Bereitstellung von Teilnehmeranschlussleitungen in "erheblichem Umfang" zu verzögern. Die Telekom sei vertraglich verpflichtet, die Aufträge innerhalb von 5 Tagen zu bearbeiten. Arcor wirft der Telekom in dem Missbrauchsantrag vor, die Fristen "dauerhaft" zu verletzten, da "seit Jahresanfang durchschnittlich mehr als jeder vierte TAL-Antrag 18 Tage von der Telekom nicht bearbeitet" werde.
Das Lamento der Konkurrenz über Verzögerungen bei Vorleistungen der Telekom ist so alt wie der DSL-Wettbewerb. Auch in diesen Tagen häufen sich wieder die Beschwerden über lange Wartzeiten und technischer wie prozessualer Probleme bei der Umstellung von Anschlüssen. Ganz unschuldig sind die Wettbewerber an dem DSL-Chaos allerdings selbst nicht. Auch auf Seiten der DSL-Anbieter sorgen interne Probleme und Kapazitätsengpässe im Service schon mal für ein Durcheinander. Ob nun die von den Wettbewerbern beklagten bürokratischen Abläufe der Telekom oder eigene Unzulänglichkeiten für die Probleme verantwortlich sind, hat für den leidtragenden Kunden nur nachgeordnete Bedeutung: Er steht im Zweifelsfall ohne Anschluss da.
Unterdessen machte der Präsident der Bundesnetzagentur den Wettbewerbern Hoffnung auf Besserung. "Wir denken darüber nach, bei nicht gerechtfertigten Verzögerungen beim Wechsel des Anbieters Vertragsstrafen gegen die Telekom zu verhängen", sagte Matthias Kurth der Rheinischen Post. Auch wolle der Regulierer prüfen, ob der bisherige Standard zum TAL-Wechsel noch ausreiche.
"Ein äußerst ernster Rückschlag für den Profiradsport in Deutschland": Der Ausstieg des Telekom-Konzerns aus dem Radsport sorgt für Trauerstimmung in der Szene. Dabei ist der Rückzug nur der konsequente Schritt aus dem Doping-Sumpf.
27.11.2007: Spiegel Online, ??.?? Uhr MEZ (nur elektronisch publiziert). [Original
BONN. Die Entscheidung kommt nicht überraschend, ihre Auswirkungen sind dennoch gravierend. Der sofortige Rückzug der Deutschen Telekom aus dem Radsport-Sponsoring ist eine Kapitulation vor den Doping-Problemen einer Sportart, denen nicht nur laut dem Bonner Konzern nicht mehr beizukommen ist.
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Heute ist klar, dass der gesamte Erfolgsrausch beim Team Telekom auf Betrug basierte. | |
Das schreibt der SPIEGEL im Juni 2008 im Heft 23/2008 (Seite 26) im Bericht zum Telekom-Skandal. |
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Äußerst ernst deshalb, weil auch der Gerolsteiner-Konzern im September sein Engagement für die Zeit nach 2008 nicht verlängert hatte. Teamchef Hans-Michael Holczer sucht derzeit nach einem neuen Sponsor. Beim zweitklassigen Wiesenhof-Team stehen bereits jetzt die Räder still.
Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, macht gerade die Anstrengungen des Telekom-Konzerns für den Ausstieg verantwortlich: "Das Vorgehen im Anti-Doping-Kampf war in den letzten Monaten glaubhaft. Aber man muss auch Verständnis haben, wenn ein Unternehmen bis an seine Grenzen gegangen ist und jetzt diesen Schritt vollzieht", so der Grünen-Politiker.
Somit schwanden die Gründe für ein Sponsoring in der Ausdauer-Sportart mit jeder Doping-Enthüllung. Erst im August hatte der Konzern sein Engagement überprüft, nachdem T-Mobile-Profi Sinkewitz positiv auf Testosteron getestet worden war. Damals verwarf der Konzern nach längerer Bedenkzeit noch den Gedanken an Ausstieg. Dieser Entschluss wurde nun aber nach einem weiteren Dopingfall im Team durch Lorenzo Bernucci und insbesondere durch die Enthüllungen von Sinkewitz wieder revidiert.
Der frühere Deutschland-Toursieger hatte vor dem Sportgericht des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) ausgesagt, auch nach dem Fall Ullrich im Jahr 2006 weiter unter Führung von Ex-Teamarzt Lothar Heinrich Eigenblut-Doping betrieben zu haben.
Das sofortige Aus beendet eine 17 Monate lange Skandalkette. Nachdem sich das Team vom Fall Ullrich, der Mitte 2006 als mutmaßlicher Kunde des spanischen Dopingarztes Eufemiano Fuentes suspendiert wurde, etwas erholt und mit komplett neuer Leitung unter Bob Stapleton einen Neuanfang gewagt hatte, brach im Frühjahr der belgische Ex-Masseur Jef d'Hont das Schweigen und berichtete über systematisches Doping im Telekom-Team der 90er Jahre.
Es folgten Geständnisse von Erik Zabel bis hin zu Bjarne Riis und den Freiburger Teamärzten Heinrich und Andreas Schmid. Auch Sportdirektor Rolf Aldag, der stets jegliches Doping geleugnet hatte, gestand. Im Juli folgte der nächste Rückschlag mit der positiven Probe von Sinkewitz. Seine jüngsten Enthüllungen waren nun zuviel.
Nun geht es für die 29 Fahrer unter Teamchef Stapleton im Jahr 2008 unter dem Namen "Team High Road" weiter. Stapleton wird sich nun aller Voraussicht nach einen US-amerikanischen Sponsor suchen.
"Ich kann nur hoffen, dass es für Fahrer gut weitergeht und dass der Ausstieg keine negative Signalwirkung auf den Radsport hat", sagte Jens Voigt, Profi im dänischen CSC-Team, "sport1.de". Aber auch er weiß, dass diese Chance sehr gering ist: "T-Mobile stand bisher für den Radsport. Andere deutsche Teams hätte es ohne Telekom wohl nicht gegeben."
Seit 1991 hatten sich die Telekom und ihre Tochtergesellschaft T-Mobile im Radsport engagiert. Höhepunkt der 17-jährigen Ära waren die Toursiege von Riis (1996) und Ullrich (1997).
Nun steht Stapleton vor einem völligen Neuanfang. Ende 2006 hatte der Amerikaner in drei Monaten ein neues Team aufgebaut und eine neuen Philosophie eingeführt. Nicht mehr Toursiege, sondern sauberer Sports sollten im Mittelpunkt stehen. "Die Entscheidung von T-Mobile ist eine große Herausforderung für uns. Wir wollen aber die Arbeit, die wir bei T-Mobile begonnen haben, auch in Zukunft fortsetzen und für Erfolg durch fairen und sauberen Sport stehen", sagte Stapleton. Inwieweit der millionenschwere Unternehmer eine Entschädigung von T-Mobile erhält oder das Team aus der eigenen Tasche finanziert, ist nicht bekannt.
27.11.2007: BILD, Seite ?? (Sport). [Original=xxx]
Tour de France ohne Team Telekom! Tour de France auch ohne Team T-Mobile! Seit 1991 fuhr ein Team in Magenta in der obersten Radsportweltspitze mit. Das ist nun vorbei!
DIE TELEKOM STEIGT MIT SOFORTIGER WIRKUNG AUS DEM RADSPORT AUS!
Wie der Vorstand des Bonner Telekommunikations-Konzerns am Dienstag auf seiner Homepage mitteilte, waren die Dopingskandale der Auslöser für den Rückzug. Zuletzt hatte der Fall Patrik Sinkewitz für Aufregung gesorgt. Telekom-Vorstand Hamid Akhavan: Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, um uns und die Marke T-Mobile von den jüngsten Doping-Erkenntnissen im Sport und speziell im Radsport zu distanzieren.
Das Team wird es allerdings auch in der Zukunft geben. Der bisherige Teammanager Bob Stapleton will mit seiner Firma High Road Sport im Rücken in gleicher Besetzung weitermachen. Beim Weltverband UCI bemüht sich die Mannschaft bereits um eine Umbenennung. Mit Stapleton war die Telekom sehr zufrieden. Auch deswegen sei der Ausstieg nicht leicht gefallen, ließ das Unternehmen wissen. Noch im August hatte man angekündigt, trotz der Dopingkrise bis 2010 weiter Sponsor des Radsportteams zu bleiben.
Sinkewitz war vor der diesjährigen Tour de France des Dopings überführt und danach
entlassen worden. Der Hesse gab zu, sich in der Vorbereitung zur Frankreich-Rundfahrt ein Testosteron-
Pflaster zur Leistungssteigerung auf den Arm geklebt zu haben.
Wohin die Telekom ihr Engagement demnächst verlagert, ist noch nicht klar. Akhavan: Wir haben
mit dem aktuellen Team-Management hart daran gearbeitet, für einen sauberen Radsport einzutreten.
Wir haben uns aber nun dazu entschieden, unsere Mittel an anderer Stelle einzusetzen.
[mehr]
Die Konkurrenten der Deutschen Telekom sind sauer: Der einstige Monopolist verschleppt die
Umstellung von Telefonanschlüssen, um den Rivalen zu schaden, flüstern sie. Kaum einer wagt es
jedoch, das auch laut zu sagen.
26.11.2007:
Financial Times Deutschland, Hamburg,
Seite xx (Telefon).
[Original]
HAMBURG. Kurz vor Jahresende ist eigentlich eine gute Zeit, um selbstsicher Bilanz zu ziehen. Wenn
draußen die Blätter fallen, flattern den Unternehmen der Telekombranche in der Regel die
meisten Aufträge ins Haus. Und beim Kölner Anbieter QSC stapeln sich auch tatsächlich die
Anmeldungen doppelt so hoch wie noch im Jahr davor. Doch wenn QSC-Chef Bernd Schlobohm auf 2007
zurückblickt, hört sich dies ernüchternd an: "Wir können die immense Nachfrage nicht
bedienen."
Als wesentlichen Grund nennt der QSC-Gründer Verzögerungen der Deutschen Telekom bei der
Bereitstellung von Telefonanschlüssen. Zu dieser sogenannten letzte Meile hat nur der Ex-Monopolist
Zugang. Dauerte es früher einige Tage, bis die Telekom den Anschluss auf den Konkurrenten umstellte
habe, würden inzwischen bis zu 3 Monate vergehen. Die Wettbewerber laufen Sturm.
Doch nicht alle sind so selbstbewusst. Zwar ist die Telekom verpflichtet, den Konkurrenten die
Anschlüsse bereitzustellen. Über die genaue Regelung, wie die Kontingente zugeteilt werden,
wird derzeit aber auf verschiedenen Ebenen neu verhandelt. "Wir sind auf die Telekom angewiesen",
begründet ein Manager die Zurückhaltung. Hinter vorgehaltener Hand wird der Ton indes rauer:
"Wir vermuten Systematik dahinter, um Wettbewerber auszubremsen", sagt ein anderer.
Topmanager der Branche führen den Engpass darauf zurück, dass die Nachfrage nach
Komplettangeboten inklusive Telefonanschluss alternativer Anbieter steigt. So bietet etwa der
Internet- Konzern 1&1 seit diesem Sommer neben DSL-Anschlüssen auch Komplettpakete an und greift dabei
auf die Netze von QSC und Telefónica zurück die wiederum die sogenannte
Teilnehmeranschlussleitung bei der Telekom anfordern müssen. Zugleich hat die Telekom einen
erhöhten Eigenbedarf, da sie ihre neuen, günstigeren Angebote "Call & Surf" aggressiv und
erfolgreich vermarktet.Jetzt der Rückzug.
Das 16-jährige Engagement der Telekom im Radsport hat zwei Toursieger hervorgebracht: Bjarne Riis
(1996) und Jan Ulrich (1997). Riis gestand allerdings, in den 90er Jahren mit EPO gedopt zu haben.
Ullrich wurden Verbindungen zum spanischen Doping-Arzt Fuentes nachgewiesen.
Beim Mittelständler QSC drückt der Auftragsstau mittlerweile das Ergebnis. "Seit einigen Wochen
steigt die Kurve verzögerter Anschlüsse deutlich", sagt auch Arcor-Chef Harald Stöber. Und
Rivale Harald Rösch, Hansenet-Chef, fügt hinzu: "Insbesondere in Berlin kommt es zu
Engpässen." Der nach der Telekom zweitgrößte deutsche Telekommunikationsanbieter Arcor
droht gar mit rechtlichen Schritten, denkt an Schadensersatz. "Wir feilen an dem Schriftsatz", sagt
Stöber.
Seit fast 10 Jahren ist der europäische Markt für Telekommunikation liberalisiert.
Hierzulande stellt die Telekom noch immer mehr als 82 Prozent aller Komplettanschlüsse im deutschen
Telekommunikationsfestnetz und liegt damit weit vor der Konkurrenz.
KONKURRENTEN
Der Eschborner Telekomkonzern Arcor ist nach der Deutschen Telekom der zweitgrößte Anbieter
von Komplettanschlüssen im deutschen Festnetz und hat einen Anteil von 7,4 %. Das Hamburger
Unternehmen Hansenet bringt es auf 3,4 %.
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