Telekom-Chef Obermann trifft auf EU-Kommissarin Neelie Kroes. In der öffentlichen Diskussion bemüht der Manager extreme Argumente am Ende bringt er gar staatliche Beihilfen für das Glasfasernetz ins Spiel.
10.10.2007: Financial Times Deutschland, Hamburg, Seite xx (xxx). [Original]
BERLIN (ftd.de). Für die Wettbewerbskommissarin der Europäischen Union stellt sich die Sache mit der staatlichen Unterstützung einfach dar: "Staatliche Hilfe ist für Unternehmen wie eine Droge. Sagen sie erst einmal ja dazu, werden sie schnell abhängig", doziert die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin vor geladenen Gästen in Berlin am Montagabend [8.10.2007]. Der Ort der Diskussionsveranstaltung zum Thema staatliche Hilfe in Zeiten der Globalisierung könnte nicht denkwürdiger sein: Die Privatuniversität European School of Management and Technology (ESMT) hatte in ihren Vorlesungssaal geladen in das ehemalige Staatsratsgebäude der SED.
Mit unter den Diskutanten dabei: Deutsche-Telekom-Chef René Obermann. Von seinem Platz auf dem Podium aus hat er einen Blick auf das Gebäudeskelett des Palastes der Republik, der Manager greift die Vorlage von Kontrahentin Kroes trotz dieses tristen Ausblicks gekonnt auf. Deren Institution, die EU-Kommission, verklagt Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof, weil der Staat den Marktführer beim Aufbau des ultraschnellen Glasfasernetzes zunächst vor Wettbewerb schützen will. "Ich nehme keine Drogen", sagt Obermann. Und fügt hinzu: "Wir haben nie große staatliche Unterstützung erhalten und 94 Prozent der deutschen Haushalte vernetzt". Schließlich, sagt der Telekom-Chef noch, sei es eigentlich die Telekom selbst, die staatliche Unterstützung leiste.
Allein, wenn die Welt tatsächlich so einfach wäre, wie sie der Telekom-Manager sieht.
Kroes selbst geht auf Obermanns Argument nicht ein. "Wir gehen mittlerweile wissbegieriger bei unseren
Untersuchungen vor", sagt die Kommissarin nur mit erhobenem Zeigefinger. Es klingt ein wenig wie eine
Drohung. "Nationale Champions sind ein Auslaufmodell", so Kroes, globalen Champions aus Europa
gehöre die Zukunft.
Einen globalen Champion würde auch Obermann gerne formen allein es fehlt bisher der von
Investoren geforderte große Deal im Ausland. Und im Inland fürchtet er den Zugriff der
Konkurrenten auf sein 3 Mrd. Euro teures Glasfasernetz. "Regulierung von neuen Technologien ist keine
Win-win-Situation. So investiert niemand, und Europa wird in ein paar Jahren den Anschluss verpassen",
prophezeit Obermann.
Und dann zeigt er doch Suchterscheinungen: "Vielleicht sind staatliche Beihilfen nötig, um die
ländlichen Gebiete in Deutschland ans Glasfasernetz anzubinden", sagt der Telekom-Chef.
9.10.2007:
Heise-Newsticker,
19.39 Uhr MESZ (Medien).
[OriginalRecht eigensinnige Interpretation
Denn was der ehemalige T-Mobile-Chef dabei offenbar außer Acht lassen will, ist die Vergangenheit
des Konzerns als staatliche Behörde. So dürfte Kunden des Ex-Monopolisten die recht
eigensinnige Interpretation dessen, was staatliche Unterstützung ist, sauer aufstoßen.
Schließlich wurde der Aufbau vieler der erwähnten Netze nicht zuletzt durch künstlich
hohe Minutenpreise finanziert, die vor der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes gezahlt
wurden.
MÜNCHEN (pmz/c't). Leo Kirch hat es doch noch mal allen gezeigt: Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der 36 Profivereine der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga stimmten die Vereinsvertreter am heutigen Dienstag in Frankfurt einem neuen Vermarktungsmodell zu, das den Clubs in den kommenden 6 Jahren Einnahmen von mindestens 3 Milliarden Euro garantiert. Und mitten drin: Leo Kirch. Der frühere Medienmogul erhielt von der Deutschen Fußball Liga (DFL) den Auftrag, über die neugegründete Agentur Sirius in den nächsten 6 Jahren die Medienrechte im deutschsprachigen Raum zu vermarkten.
"Für den deutschen Profi-Fußball ist dies ein großer Schritt in die Zukunft", erklärte Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball in Frankfurt. Mit dem neuen Vermarktungsmodell mache sich die Bundesliga unabhängiger von den zunehmenden Unwägbarkeiten des Medien- und Kapitalmarktes. Das Konzept sieht vor, dass Sirius, ein Tochter-Unternehmen der KF 15 GmbH & Co KG in München, die Rechte nicht selbst erwirbt, sondern lediglich als Zwischenhändler in Erscheinung tritt. Sicherheit soll die Stellung einer Bankbürgschaft in Höhe von 100 Prozent der jeweils fälligen Mindestzahlung pro Saison (500 Millionen Euro) bieten.
Die künftigen Rechteinhaber wie Privatsender und Kabelnetzunternehmen sollen von Sirius mit einem Bundesliga-TV-Programm versorgt werden, das komplette Spielberichte und Interviews beinhaltet. Dagegen hat allerdings bereits der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) massiven Widerstand angekündigt. "Wenn eine Pflichtabnahme der produzierten Beiträge von der DFL vorgesehen ist, würde das eine Knebelung der Sender bedeuten", kritisierte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken. Damit sei die Unabhängigkeit des Sportjournalismus gefährdet. Die DFL als Veranstalterin stehe in der Pflicht, den Redaktionen eine unabhängige Berichterstattung zu ermöglichen.
Die DFL denkt aber offenbar lieber in großen Zahlen. Denn außerdem wird eine Auslandsgesellschaft zur internationalen Vermarktung der Bundesliga gegründet, die im Zeitraum von 2009 bis 2015 zusätzliche Erlöse in Höhe von etwa 460 Millionen Euro erwirtschaften soll. "Damit verfügt die Bundesliga über die größte finanzielle Absicherung ihrer Geschichte", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. Allein durch die von Kirch garantierte Summe von jährlich 500 Millionen Euro erhöhen sich die TV-Einnahmen für die Profivereine um fast 20 Prozent. Bislang kassiert die Liga pro Saison rund 440 Millionen Euro.
Eingefädelt wurde der Kirch-Deal offenbar schon vor Monaten von Seifert, der vor der Milliarden-Pleite der KirchMedia und KirchPayTV (Sat.1, ProSieben, Kabel1, N24, Premiere) selbst ein Rad im Kirch-Getriebe war. Von 1995 bis 1998 arbeitete er bei der MGM MediaGruppe München, zuletzt als Leiter der Abteilung Produktmanagement. Später wechselte er zu MTV und war anschließend für Medien und Marketing bei der KarstadtQuelle New Media AG verantwortlich. Hinter der Beteiligungsgesellschaft KF 15 (gleichbedeutend mit Kardinal-Faulhaber-Straße 15 in München, wo der 80-jährige Kirch sein Büro hat), steht vor allem der langjährige Kirch-Freund Dieter Hahn.
Kirch hat unter anderem die EM.Sport Media AG (zu der die Produktionsfirma Plazamedia und der Sportsender DSF gehören) sowie die Schweizer Highlight Communications AG im Rücken. Die KF 15 GmbH & Co. KG hatte Ende September 11,5 Prozent an der EM.Sport Media erworben, die einst als EM.TV bekannt war. Bezahlt wurde mit Anteilen an Highlight Communications, das über die Tochter TEAM unter anderem seit 15 Jahren die Rechte an der UEFA Champions League vermarktet. EM.Sport Media hat zudem eine Option auf weitere Anteile an Highlight Communications, so dass eine Beteiligung von bis zu 36,4 Prozent an dem Schweizer Unternehmen erreicht werden kann.
Die Insolvenz der Kirch-Gruppe im Jahr 2002 hatte zu einer der größten Finanzkrisen im deutschen Profi-Fußball geführt. Die Neuverhandlung der TV-Rechte kostete die Vereine damals einen dreistelligen Millionenbetrag. Einige Clubs mussten sogar Kredite aufnehmen, um ihre Spieler überhaupt noch bezahlen zu können. Um so mehr erstaunt das heutige Votum in Frankfurt: Von den 36 Profi-Clubs stimmte lediglich ein Verein gegen die Pläne der DFL. Diese war bei der letzten Rechtevergabe vor allem durch Missmanagement aufgefallen. Nicht nur mussten wegen formaler Fehler Millionen Euro für die Rechte an Live-Übertragungen im Internet abgeschrieben werden, auch die Vergabe der Live-TV-Rechte an Arena entpuppte sich nach nur eineinhalb Jahren als gravierende Fehlentscheidung, die zahlreichen Arena-Mitarbeitern den Job kostete.
8.10.2007: Rheinischer Merkur, 16.00 Uhr MESZ (xxx). [Original
GRAFING. Verkauft die Telekom DSL-Verträge, wo die neue Technologie derzeit überhaupt nicht möglich ist? Der Grafinger Volker G. hat so einen Fall selbst erlebt. Der 61-Jährige wohnt in Eisendorf und trug sich schon länger mit dem Gedanken, sein Telefon auf den schnellen Datentransfer DSL umzustellen. Und tatsächlich: "Am 5. September hat mittags ein Vertreter der Telekom bei mir geklingelt und mich gefragt, ob ich nicht einen Vertrag abschließen möchte." "Gut dass Sie kommen", meinte Volker G. und unterschreibt das original Telekom-Auftragsformular.
Zwei Tage später erfolgt ein Anruf, der ihm bestätigt: "Ihr Auftrag liegt vor, die Auftragsbestätigung kommt zusätzlich schriftlich innerhalb von 2 Wochen". Der Kunde freut sich und kauft sich gleich einen neuen Computer. "Der steht jetzt bei mir unten im Keller rum", ärgert er sich jetzt allerdings nach 4 Wochen. Denn aus dem Auftrag ist nichts geworden.
Nach 4 Wochen und einer harten Geduldsprobe in der Warteschleife bekam Volker G. dann die Auskunft: In Eisendorf, dort wo er wohnt, ist DSL derzeit nicht möglich.
Ernst Wirtl, Telekom-Sprecher: In Eisendorf sei vermutlich ein "Vertriebspartner" unterwegs gewesen. "Warum er die Direktvermarktung dort durchgeführt hat, wo DSL gar nicht möglich ist, kann ich nicht sagen", meint Wirtl.
4.10.2007: Heise-Newsticker, 13.12 Uhr MESZ (Security/Politik). [Original
BERLIN/KARLSRUHE (vbr/c't). Die bisher bekannt gewordenen Fachgutachten zur anstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes über die Rechtmäßigkeit von heimlichen Online-Durchsuchungen zweifeln an der Machbarkeit eines "Bunds-Trojaners". Der Tenor: Die allgemeine Sicherheit von ITK-Systemen sollte wichtiger sein als die Ausnutzung von Sicherheitslücken durch eine Online-Durchsuchung. Diese Durchsuchung könnte größte Probleme damit haben, gerichtsverwertbare Beweise zu präsentieren. Wenn potenzielle Terroristen beobachtet werden sollen, seien analog zum großen Lauschangriff TEMPEST-Abhörmaßnahmen die bessere Methode.
Im Streit um das BKA-Gesetz, dass die heimliche Durchsuchung von Rechnern festschreiben soll, spielt die anhängige Verfassungsbeschwerde gegen das nordrhein-westfälische Verfassungsschutzgesetz eine immer wichtigere Rolle. So einigte sich die Regierungskoalition am vergangenen Dienstag auf ein Verfahren zur Novellierung des BKA-Gesetzes, bei dem die Online-Durchsuchung gewissermaßen in Klammern gesetzt erwähnt wird. Je nachdem, wie das Bundesverfassungsgericht in seiner anstehenden Verhandlung zur Online-Durchsuchung entscheidet, soll die Klammer oder der Passus zur Online-Durchsuchung gelöscht werden.
Vor der mündlichen Verhandlung des Bundesverfassungsgerichtes hat das Gericht mehrere Gutachter mit einer Stellungnahme zur Online-Durchsuchung beauftragt. Als "sachkundige Auskunftspersonen" gaben Prof. Dr. Andreas Pfitzmann, TU Dresden, Prof. Dr. Felix Freiling, Universität Mannheim, Prof. Dr. Ulrich Sieber vom Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg, Dirk Fox von der Secorvo Security Consulting in Karlsruhe und Andreas Bogk vom Chaos Computer Club in der letzten Woche ihre Einschätzungen zur Online-Durchsuchung ab. Das Gutachten der Sicherheitsfirma wurde nun als PDF-Datei im Web veröffentlicht (PDF-Datei), weitere technische Gutachten liegen heise online vor.
Allen vorliegenden Gutachten ist gemein, dass erhebliche Zweifel an der Durchführbarkeit einer heimlichen Online-Durchsuchung angemeldet werden, bei der nach Analyse des Zielsystems dort vorhandene Sicherheitslücken gezielt ausgenutzt werden. So heißt es im Gutachten des Sercovo-Forschers Dirk Fox: "Tatsächlich sind keine Möglichkeiten bekannt, eine Online-Durchsuchung so zu gestalten, dass ein Zielsystem nicht wirksam davor geschützt werden kann. Der Betreiber des Zielsystems kann durch geeignete Maßnamen entweder die Installation ("Einnistung") der Durchsuchungssoftware auf seinem System verhindern oder durch Sicherheitssoftware die Arbeit der Durchsuchungssoftware aufdecken oder zumindest erheblich behindern."
Im Gutachten von Andreas Pfitzmann, Leiter der Datenschutz-Forschungsgruppe an der TU-Dresden werden auch die voraussichtlichen Gegenmaßnahmen beschrieben: Das online gestartete Eindringen "lässt sich durch eine leichte Erweiterung der heute üblichen Sicherheitsmechanismen beim Download von Software entdecken und damit wirkungslos machen. Hierzu müssen nur viele Endgeräte miteinander Hashwerte ihrer Downloads austauschen, um Inkonsistenzen zu entdecken und bei entdeckten Inkonsistenzen auch die Downloads selbst auszutauschen. Diese Entdeckung und Vereitelung funktioniert selbst dann, wenn der Hersteller des Programms rechtlich zur Kooperation verpflichtet wäre, indem er eine digitale Signatur unter sein um das Trojanische Pferd erweiterte Programm liefert."
Auch die von Hartmut Pohl in einem Gutachten angesprochene Ausnutzung eingekaufter Less-Than-Zero-Day-Exploits für den Einsatz von Trojanischen Pferden wird in allen vorliegenden Gutachten sehr kritisch als staatliche Förderung des Hacker-Untergrunds gesehen. In der Stellungnahme von Dirk Fox heißt es: "Die Verwendung von 'Less Than Zero Day Exploits' (unveröffentlichte Schwachstellen) und deren Erwerb durch Strafverfolgungsbehörden könnte eine erhebliche Erhöhung der allgemeinen Bedrohungslage zur Folge haben, falls die behördliche Nachfrage dazu motivieren würde, auf die (bisher übliche) Veröffentlichung und Weitergabe entdeckter Schwachstellen an die betroffenen Hersteller zu Gunsten eines Verkaufs zu verzichten."
So kritisch die Online-Durchsuchung auch gesehen wird, so erkennen die Gutachter doch das berechtigte Interesse der Behörden an, Rechner von verdächtigen Personen zu überwachen. Eine genehmigte Online-Durchsuchung sollte daher als "physischer Zugriff auf das Endgerät" erfolgen, wobei es über den Zugriff unterschiedliche Ansichten gibt. Das "traditionelle, robuste Agentenhandwerk" der Remote Forensic Software wird von den Gutachtern als die richtige Methode angesehen. Pfitzmann etwa beschreibt die Methode des zweimaligen "Ausleihens" eines Gerätes und die maßgeschneiderte Anbringung eines Programms als Maßnahme mit lokal begrenzter Wirkungsentfaltung, die deutlich besser zu unserem Rechtssystem passe und helfe, Verstöße gegen das internationale Völkerrecht zu vermeiden, wenn etwa ein Online-Trojaner unbeabsichtigt zu einem "Auslandseinsatz" mitgenommen werde. Allerdings könne es sein, dass Nutzer ihre Endgeräte (Computer, PDA, Mobiltelefone) mit Erkennungsmechanismen für physische Eingriffe ausstatten, in dem sie schwer nachmachbare, kaum lösbare Klebestreifen anbringen.
Aus diesem Grunde sind zumindest für Pfitzmann TEMPEST-Angriffe die beste Methode. Obendrein seien sie bereits im Rahmen des Großen Lauschangriffes einzusetzen: "TEMPEST-Angriffe verändern die im Gerät verarbeiteten Daten und Programme nicht. Selbst durch Inkaufnahme deutlichen Mehrgewichts ist Schutz gegen TEMPEST-Angriffe keinesfalls auch nur annähernd perfekt zu realisieren. Wegen der durch das Mehrgewicht deutlich geringeren Marktgängigkeit und zusätzlichem technischen Aufwand sind TEMPEST-geschützte Geräte deutlich teurer als entsprechende Geräte ohne TEMPEST-Schutz. Wer TEMPEST-geschützte Geräte kauft oder benutzt, fällt also auch in der vorhersehbaren Zukunft auf", heißt es im Dresdener Gutachten.
Mit diesen Argumenten und weiteren Auslegungen der Gutachter soll sich das Bundesverfassungsgericht in der nächsten Woche befassen. Eine Entscheidung des Gerichtes wird indes erst im Frühjahr 2008 erwartet.
23.9.2007: Die Welt, Berlin, Seite xx (xxx). [Original]
BERLIN (welt.de). Der Alice-Anbieter Hansenet verliert durch die AOL-Übernahme eine viertel Million Kunden. Frühere AOL-Manager geben der italienische Mutter Telecom Italia die Schuld am holprigen Start: DSL-Kunden würden bevorzugt, Modemnutzer verjagt. Auch Mitarbeiter leiden.
Die Fusion zwischen den DSL-Anbietern Hansenet (Alice) und AOL verläuft äußerst holprig. Dies behaupten ehemalige AOL-Manager. Im Herbst vorigen Jahres hatte die Hansenet-Mutter Telecom Italia das Zugangsgeschäft von AOL Deutschland für 665 Mio. Euro gekauft. Die fusionierte Hansenet hat knapp 2,2 Millionen DSL-Kunden und ist damit zum zweitgrößten Breitband-Anbieter hinter der Deutschen Telekom aufgestiegen. Seit März dieses Jahres läuft die Integration der beiden Unternehmen.
Die Kritiker führen die Probleme weniger darauf zurück, dass mit dem New-Economy-Konzern AOL und dem ehemals öffentlichen Stadtnetzbetreiber Hansenet zwei sehr unterschiedliche Unternehmenskulturen aufeinanderprallen. Sie machen auch nicht in erster Linie Hansenet-Chef Harald Rösch verantwortlich. Rösch hat zwar Handlungsspielräume, sagt ein ehemaliger AOL-Manager. Im Wesentlichen führt er aber die Direktiven aus Mailand aus.
Schuld an den Widrigkeiten sei die Muttergesellschaft Telecom Italia, die 2003 bei Hansenet eingestiegen ist. Der ehemalige Staatskonzern mit Sitz in Mailand wird im eigenen Land streng reguliert. Politische Interventionen der dortigen Regierung sind keine Ausnahmen. Dafür agiert die Telecom Italia im Ausland umso ruppiger, urteilt ein Hansenet-Manager.
Eine deutsch-italienische Kooperation der besonderen Art erlebt auch ein Teil der Hansenet-Kundschaft.
Dort, wo der DSL-Anbieter noch kein eigenes Netz gebaut hat, kommunizieren die Kunden nicht über
reguläre Telefonleitungen, sondern über das Internet. Für Hansenet ist dies billiger,
für die Kunden oft aber schlechter. Während ein Teil der Gespräche dumpf klingt, treten
bei anderen Echo- und Halleffekte auf.
Hansenet sagt zwar, man arbeite erfolgreich an der Problembeseitigung. Experten führen die
Störungen jedoch auf die unzureichende Technik für die Internettelefonie zurück. Diese
Itatel genannte Plattform hat Hansenet von der italienischen Mutter übernommen. Oder, wie manche
behaupten: übernehmen müssen. Die von uns eingesetzte Technik ist Itatel deutlich
überlegen, sagt ein ehemaliger AOL-Manager. Aber sie kam für Hansenet nicht
infrage, weil halt AOL draufstand.
Mit ihrer wiederholten Forderung, diese Regelung abzuschaffen, bissen die Betriebsräte in Rostock
bei der Unternehmensführung in Hamburg bisher regelmäßig auf Granit. Die argumentiert,
andernfalls müssten die Arbeitsplätze in Rostock ins Ausland verlagert werden. An den alten
AOL-Callcenter-Standorten Duisburg und Saarbrücken herrschen deutlich bessere Konditionen. Die 1200
Mitarbeiter dort befürchten nun, dass ihre Gehälter gedrückt oder die Callcenter über
kurz oder lang geschlossen werden.
Bis an die Schmerzgrenze geht Hansenet schließlich auch bei den Lieferanten. Hier verfolgt das
Unternehmen eine Politik der doppel-ten Zahlungsmoral: Kleinere Lieferanten werden bevorzugt bedient,
größere müssen warten nicht selten werden die Fristen überzogen.
Größere Partner wie der Netzausrüster Avaya wissen ein Lied davon zu singen.
Andernfalls wäre Hansenet aber offenbar ständig knapp bei Kasse. Internationale Konzerne
richten normalerweise ein gemeinsames Konto ein, auf das die Töchter zurückgreifen
können, sagt ein Hansenet-Manager. Die Telecom Italia hat dies jedoch nicht
getan.
Nach umfangreichen Recherchen und Nachfragen entpuppte sich dieser eher kleine Internet-Unfall als
ein sehr grundsätzliches Problem des fairen Routings des Internet-Datenverkehrs auf internationaler
Ebene. Die Hauptbeteiligten sind in diesem Fall die Deutsche Telekom
(DTAG) sowie der amerikanische Backbone-Discounter
Cogent Communications.
Aber es gibt auch noch andere, die
irrational
agieren. . .
23.9.2007:
khd-Page (Berlin/San José/Toronto),
23.34 Uhr MESZ (Internet) von K.-H. DITTBERNER (khd).
BERLIN/SAN JOSÉ 23.9.2007 20.00 GMT (khd). Es ist wohl die mißlichste
Situation für einen Anbieter von interessanten Webseiten, wenn diese urplötzlich ohne
eine Vorankündigung nicht mehr aus dem Internet abgerufen werden können, weil es
[so die Anfangsvermutung] irgendwie beim eigenen Web-Hoster nicht mehr richtig klappt...
Erwischt hat es jetzt alle vom khd-research.net angebotenen Seiten und Unterseiten
unter den Domains:
Da sprießen natürlich Spekulationen ins Kraut: Etwa ein Terror-Anschlag oder ist es ein
massiver Hacker-Angriff (da waren doch schon so verdächtige Einträge in den Log-Dateien, wohl
aus Rußland), eine Insolvenz, ein Brand oder vielleicht sogar eine angeordnete Stillegung wg.
Hostings
unerlaubter Dinge anderer? Nichts Genaues ist derzeit bekannt und das im
Informationszeitalter.
[weiter]
[01.10.2007: Auf dem Weg zur IP-Mafia?] (khd-Page)
22.9.2007:
Heise-Newsticker,
13.43 Uhr MESZ (Hardware).
[Original
HANNOVER (jo/c't). Der Sicherheitsspezialist Kaspersky hat auf fabrikneuen externen Festplatten
des Typs Maxtor 3200 Personal Storage einen Virus entdeckt. Da sie das Virus auf mehreren
Festplatten nachgewiesen haben, gehen die Experten von Kaspersky Lab davon aus, dass eine ganze
Produktionscharge betroffen ist. Ihrer Einschätzung nach deutet alles darauf hin, dass der Virus
bereits während des Produktionsprozesses auf die Datenspeicher gelangt ist.
Sobald das externe Laufwerk an den PC angeschlossen wird und der Anwender es mit einem Mausklick
öffnet, installiere sich die Schadsoftware direkt auf den PC. Die Antivirensoftware von Kaspersky
erkennt den Virus als
Virus.Win32.AutoRun.ah, der Passwörter für Online-Games ausspäht.
Der Fall sei weit ernster als die kürzlich
bekanntgewordenen Viren auf Medion-Laptops, weil Virus.Win32.AutoRun.ah wesentlich neuer und
gefährlicher sei als die damals aufgetauchten Uraltschädlinge.
In einer Stellungnahme
gegenüber pressetext.de widerspricht der Hersteller Seagate der Darstellung von
Kaspersky teilweise. "Das von Kaspersky dargestellte Szenario scheint unwahrscheinlich, weil die 3200
überhaupt keine Software vorinstalliert hat und ein Virus sich folglich gar nicht laden kann", sagte
das Unternehmen. Laut der pressetext.de-Meldung gebe es bisher keine Hinweise darauf, dass infizierte
Geräte außerhalb der Niederlande verkauft worden sind.
22.9.2007:
Heise-Newsticker,
13.05 Uhr MESZ (Security/Politik).
[Original
KARLSRUHE (jo/c't). Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hat
der großen Koalition geraten, im
Dauerstreit um heimliche Online-Durchsuchungen die anstehende Entscheidung aus Karlsruhe über
die Lizenz für Netzbespitzelungen des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes abzuwarten.
"Man kann sich zwar des Eindrucks nicht erwehren, dass bisweilen wichtige Entscheidungen, die von der
Politik getroffen werden sollten, auf das Bundesverfassungsgericht verlagert werde", monierte Papier in
einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Bei der Problematik der Online-Razzien
sei der Sachverhalt aber anders. Hier zeigte der Gerichtspräsident Verständnis dafür, dass
sich "die Bundespolitik vom Ausgang dieses Verfahrens Hinweise für ihre eigenen diesbezüglichen
Pläne erhofft".
In Karlsruhe steht am 10. Oktober die
mündliche Verhandlung über die Verfassungsbeschwerde dreier Rechtsanwälte
einschließlich Ex-Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP), einer Journalistin und des Landesverbands
der Linkspartei gegen das NRW-Verfassungsschutzgesetz an. Mit einem Urteil wird für Anfang kommenden
Jahres gerechnet. Die SPD-Bundestagsfraktion will angesichts der zahlreichen offenen technischen und
rechtlichen Fragen bei Online-Razzien die Entscheidung
abwarten, bevor sie sich eine
abschließende Meinung zu den Plänen von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) zum
Einsatz des Bundestrojaners bildet. Unionspolitiker warnen dagegen vor unnötigen Verzögerungen.
Papier hat nun den Sozialdemokraten Unterstützung für ihre Haltung gegeben.
Der Präsident des Verfassungsgerichts kündigte zugleich eine strenge Prüfung der
Zulässigkeit heimlicher Online-Durchsuchungen an: Es geht in dem Verfahren zur Online-Durchsuchung
unter anderem darum, welche Grundrechte etwa Unverletzlichkeit der Wohnung, Fernmeldegeheimnis und
Persönlichkeitsschutz mit welcher Intensität betroffen sein können." In diesem
Zusammenhang spielt laut Papier natürlich auch die Frage eine Rolle, ob und inwieweit der
Kernbereich privater Lebensgestaltung tangiert werde. Die Verfassungsrichter hatten 2004 im Urteil
über den großen Lauschangriff auf Wohnungen entschieden, dass es die Menschenwürde des
Überwachten gebietet, ihm nicht bis in sein Intimleben hinein nachzustellen. Ob diese Schranke auch
für private Daten auf heimischen Festplatten bei einem Internet-Spähangriff gelten muss, ist
einer der großen Streitpunkte in der politischen Diskussion über Online-Razzien.
Bundeskanzlerin Angela Merkel übt derweil mit immer
gleichen Argumenten weiter Druck auf den
Koalitionspartner aus, dem Bundeskriminalamt (BKA) möglichst rasch im Rahmen der Novelle des
BKA-Gesetzes eine Befugnis für Netzbespitzelungen zu geben. "Es darf in unserer technischen Welt
nicht sein, dass sich Terroristen freizügig bewegen dürfen", sagte die CDU-Politikerin am
Freitag [21.9.2007] auf einer Regionalkonferenz ihrer Partei in Stuttgart zum neuen Grundsatzprogramm.
Darin warnen die Christdemokraten, dass Datenschutz nicht zum "Täterschutz" werden dürfe. "Die
Union wird ganz ruhig an dieser Stelle weiter argumentieren, weil es den rechtsfreien Raum für
Terroristen nicht geben darf", betonte die CDU-Vorsitzende. Deutschland sei in den vergangenen Jahren
sieben geplanten Anschlägen entgangen. "Das sind Bedrohungen von einer ganz neuen Qualität." Im
Fall der verdeckten Online-Durchsuchungen hält Merkel eine ähnliche Ausdauer für notwendig
wie bei der langjährigen Debatte über die akustische Wohnraumüberwachung.
Die Stimmung in der Koalition ist auch nach einer
Aussprache im Bundestag zu Schäubles
umstrittenen Äußerungen über einen nahen Terroranschlag mit einer schmutzigen Bombe
überaus angespannt. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfaktion, Wolfgang
Bosbach, sprach gegenüber der Westdeutschen Zeitung von einem "nicht mehr unterschreitbaren
Tiefpunkt". Die SPD finde es gut, "Opposition in der Regierung zu machen. Das bestätigt alle
Vorurteile der Bürger gegenüber der Politik." Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Struck warf
Unionspolitikern dagegen in der Berliner Zeitung mangelndes Feingefühl und permanente
Provokationen vor. Er bemängelte einen falschen Umgang mit den Sorgen der Bürger mit
terroristischen Gefahren. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erteilte sowohl einem
Einsatz der Bundeswehr im Inneren als auch Online-Durchsuchungen ohne richterlichen Vorbehalt eine
Absage.
Die Diskussion über mögliche Terroranschläge mit nuklearem Material und den Abschuss
gekaperter Flugzeuge erscheint den meisten Deutschen derweil erheblich überzogen. In einer
Sondierung des Instituts TNS Forschung für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel sagten 60
Prozent der Befragten, die entsprechenden politischen Vorstöße seien "Panikmache". Nur 34
Prozent der Befragten sehen in der Debatte eine "Aufklärung über Gefahren". Schäuble
selbst hat nach den empörten Reaktionen des Koalitionspartners SPD und der Opposition seine
Warnungen über mögliche atomaren Attentate inzwischen abgeschwächt. Eine entsprechende
Interviewpassage vom vorigen Wochenende sei zugespitzter freigegeben worden als sie der Minister gemeint
habe, heißt es in seinem Haus.
Vize-Regierungssprecher Thomas Steg sagte am Freitag [21.9.2007] im Namen der Kanzlerin, es sei alles zu
vermeiden, was zur Verunsicherung der Bevölkerung führe. Andererseits müsse auch auf die
erhöhte Sicherheitslage reagiert werden. Merkel war am Freitag mit SPD-Chef Kurt Beck und
Vize-Kanzler Franz Müntefering (SPD) zusammengetroffen. Sie geht laut Steg davon aus, dass sich die
Koalition auf "praxistaugliche, aber auch verfassungsrechtlich saubere" Antworten bei der inneren
Sicherheit verständigen wird.
15.9.2007:
Allgemeine Zeitung (AZ),
Seite ?? (xxx).
[Original
SPIESHEIM (te). Als die Gollais im Juli von Ensheim nach Spiesheim umgezogen sind, hätten sie
sich nicht träumen lassen, dass sie in ihrem neuen Domizil 10 Wochen ohne Telefonverbindung
bleiben würden. "Dabei haben wir bereits 4 Wochen vor dem Umzug die Umstellung unseres
Festnetzanschlusses telefonisch beantragt", sagt Corinna Gollai, die als selbstständige
Frauenärztin auf einen solchen Telefonanschluss angewiesen ist.
Selbst mehrfaches Nachhaken an der Telekom-Hotline und per Fax habe nichts gebracht. "Aužer, dass wir
jedes Mal aufs Neue einem anderen Telekom-Mitarbeiter unser Problem erklären mussten", schüttelt
Corinna Gollai angesichts der hinter ihr liegenden Kommunikations-Odyssee ungläubig den Kopf.
"Am kommenden Dienstag wird der Anschluss in Betrieb genommen", teilt Telekom-Pressesprecher George
McKinney auf AZ-Nachfrage mit. "Uns ist in diesem Fall ein Arbeitsfehler unterlaufen, für den wir
uns entschuldigen", räumt McKinney ein. Offenbar sei der Auftrag der Gollais an eine Stelle geraten,
wo er nicht hingehöre. Die Neu-Spiesheimer erhalten nun eine Kulanzgutschrift der Telekom in Höhe
von 100 Euro.
McKinney wirbt unterdessen um Verständnis. Bei 30 bis 35 Prozent der 34 Millionen
Telefonanschlüsse ergäben sich innerhalb eines Jahres Änderungen der verschiedensten Art,
das bedeute eine Auftragsflut von etwa 11,5 Millionen Einzelfällen. Um wettbewerbsfähig zu
bleiben, würden diese Aufträge in hohem Maže automatisiert abgewickelt. Unter 100 Millionen
Kundenkontakten habe es 2006 nur 2,6 Millionen Beschwerden gegeben. "Jede einzelne ist natürlich zu
viel, aber mit Blick auf die Gesamtzahl der Anschlüsse kann schon mal was schiefgehen", sagt der
Telekom-Sprecher.
Auch Neuanschlüsse sollten in längstens 4 Wochen nach Beantragung realisiert sein.
"Šblicherweise reichen bei einer Umstellung 8 Tage aus." George McKinney rät den Telekom-Kunden,
bei Problemen über die Hotlines 08003301000 oder 08003302000 (Störungsstelle), per Fax,
Postanschreiben oder direkt bei einem T-Punkt Kontakt mit der Telekom aufzunehmen. In Alzey gibt es
keinen T-Punkt. Die nächstgelegenen befinden sich in Bad Kreuznach und Worms.
An der Baustelle in der Wendelsheimer Straže hat sich lange nichts getan Gras und Unkraut
gedeihen prächtig. Telekom sagt VG zu, Löcher in Flonheim-Uffhofen nächste Woche zu
verschliežen.
15.9.2007:
Allgemeine Zeitung (AZ),
Seite xx (xxx).
[Original
UFFHOFEN. Eigentlich sollten die 3 Baugruben der Telekom in der Wendelsheimer Straže bereits
Ende Juli wieder verfällt sein. Warum die Löcher immer noch offen sind, daräber gibt es
unterschiedliche Sichtweisen.
Mitte Juli machte ein Anwohner die AZ-Redaktion auf das Thema aufmerksam, das den Bewohnern der
Wendelsheimer Straže nach wie vor ein Dorn im Auge ist. Mitte April ist die Baustelle eingerichtet
worden, um Störungen an einem Kabelstrang zu beseitigen. Eine Nachfrage der AZ bei der Telekom Mitte
Juli ergab, dass die durch den Streik behinderten Arbeiten bis spätestens Ende Juli behoben sein
sollen und damit auch die Behinderungen fär die Fužgänger und Anlieger durch die 3
Löcher im Gehweg ein Ende haben.
Doch daraus wurde nichts. Heute bieten die Baugruben einen idyllischen Anblick: Allerlei Unkraut bedeckt
die Erde in den Ausschachtungen, auf deren Boden dicke, schwarze Kabel zu erkennen sind. "Das kann doch
nicht ewig so bleiben", stöhnt eine Anwohnerin, die die AZ vor einigen Tagen auf den
unveränderten Zustand der vor sich hin schlummernden Baustelle aufmerksam gemacht hat.
Auf eine erneute Nachfrage dieser Zeitung verwies Telekom-Pressesprecher George McKinney zunächst
auf einen "Eigentumsäbertrag", bei dem eine ehedem öffentliche Fläche in Privatbesitz
äbergegangen sei, als Grund fär die Verzögerung. Zwischenzeitlich wurde diese Aussage
korrigiert: "Es handelt sich nach wie vor um eine öffentliche Fläche, von der ein Teil durch
einen Privatmann genutzt wird." Man werde die Gruben jetzt kurzfristig verschliežen und dazu mit der
Gemeinde einen Termin absprechen. "Wir sind eigentlich unschuldig an der Misere", beteuert George
McKinney.
Das sieht Georg Bergmann, Bäroleiter der VG Alzey-Land, ganz anders: "Die Telekom ist der
Hauptschuldige." Es stimme zwar, dass eine private Hecke in einen von der Baumažnahme tangierten
öffentlichen Bereich rage. "Das ist jedoch äberhaupt nicht hinderlich", wirft er der Telekom
vor, den Abschluss der Baustelle ständig hinaus gezögert zu haben. Jetzt liege allerdings eine
definitive Zusage des Unternehmens vor, dass die Löcher nächste Woche verfällt werden. "Es
gibt auch keinen objektiven Grund, dies nicht zu tun", sagt Bergmann. Sollten die Baugruben bis Ende der
Woche nicht verschwunden sei, ergehe eine ordnungsrechtliche Anordnung an das Unternehmen, die Arbeiten
innerhalb einer "engen Frist" zu vollziehen.
Gute und schlechte" AOL-Kunden
Im Zuge der Integration müssen die 2 Millionen AOL-Nutzer auf die Rechenzentren von Telecom
Italia umgeschaltet werden. Die Italiener würden dabei die AOL-Kunden in gute und
schlechte unterteilen. Denn während der Transport der umsatzstarken DSL-Kunden ohne
größere Probleme verlaufe, träten bei den rund 950.000 Schmalbandnutzern erhebliche
Komplikationen auf. Viele Kunden, die per Modem ins Internet wollen, kommen dort schlichtweg nicht
mehr hinein, sagt ein Hansenet-Manager, der früher bei AOL war. Dahinter stecke Absicht oder
zumindest erhebliche Nachlässigkeit. Obwohl der Migrationsprozess erst Ende Oktober abgeschlossen
wird, soll bereits rund eine viertel Million AOL-Schmalbandkunden frustriert zur Konkurrenz abgewandert
sein.Mitarbeiter leiden unter der Fusion
Auch mit ihren Mitarbeitern geht die Telecom Italia nicht zimperlich um. So beschäftigt die Hansenet
in ihrem Callcenter in Rostock 650 Mitarbeiter zu fragwürdigen Konditionen. Die Beschäftigten
dort erhalten magere 1200 Euro brutto pro Monat. Darüber hinaus mussten sie feiertagsneutrale
Arbeitsverträge unterschreiben. Danach werden die gesetzlichen Feiertage auf den
Urlaubsanspruch von 24 Tagen angerechnet, so dass unter dem Strich nur noch die Hälfte vom
Jahresurlaub übrig bleibt.
Der Ausfall muß irgendwann am Vormittag des Samstag, den 22. September 2007 erfolgt sein. Er
besteht nun seit mindestens 32 Stunden [woraus letztendlich 60 Stunden wurden]. Der Web-Hoster, die Firma
Canaca.com in Canada hat bislang keine Informationen
bekanntgegeben. Eine E-Mail ist noch unbeantwortet. Das verwundert, denn bislang gab es beim
Canaca-Support in 3 Jahren nichts zu beanstanden. Die wenigen ‚Tickets‘ wurden immer
zügig abgearbeitet.
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