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11.10.1996: Der Tagesspiegel, Berlin, Seite 16 (Börsenspiegel).
FRANKFURT/MAIN. Der angestrebte Ausgabepreis von bis zu 30 DM für die Telekom- Aktie ist nach Ansicht des Börsendienstes Platow Brief zu teuer. Die Platow- Analysten bewerten die T-Aktie mit nur etwa 20 DM. Bei einem Preis von bis zu 30 DM empfehlen sie aber dennoch den Kauf, da der Kurs zunächst voraussichtlich steigen werde. Dann solle verkauft werden.
11.10.1996 (t-off). In der Platow- Sonderstudie heißt es weiter: "Möglicherweise werde aber die Telekom vor der Veröffentlichung der Preisspanne am 22. Oktober ihre bisherigen Vorstellungen noch nach unten korrigieren. Andernfalls droht über kurz oder lang ein Fehlschlag der Börseneinführung."
8.10.1996: ARD/ZDF-Videotext, Rubrik Wirtschaft, Tafel 143, 00.17 Uhr.
DÜSSELDORF. Die Deutsche Telekom AG will nach Angaben ihres Vorstandschefs, Ron Sommer, bei der Vermarktung des digitalen Abonnement- Fernsehens mit der Kirch-Gruppe zusammenarbeiten. Auch die Gründung eines gemeinsamen Pay-TV Unternehmens sei nicht ausgeschlossen, sagte Sommer dem "Handelsblatt". Die Telekom will außerdem bei der Privatisierung des spanischen Telefon- Festnetzbetreibers SA mitbieten, berichtet die "FAZ".
7.10.1996: B.Z., Berlin, Seite 3 (Politik) mit 1 Foto "Liebling Kreuzberg telefoniert dienstlich".
BERLIN. Als die Telekom eine Werbefigur für ihren Börsengang suchte, fiel die Wahl auf Schauspieler Manfred Krug. Als "Inbegriff von Integrität und Glaubwürdigkeit", so Wilfried Engbrox von der Telekom-Werbeagentur SEA, solle Krug Kleinanleger "vom Kauf der T-Aktie überzeugen". Doch ein FOCUS-Bericht erschüttert das Werbebild heftig: Der Berliner Mime habe überhaupt kein Telefon "kein schnurloses, kein mobiles, keins mit Wählscheibe. Er faxt nicht und surfte noch nie durchs Internet". "Allet Sch...", zitiert FOCUS den Fernseh-Liebling zum Thema Telefon. Und: "Wer mich partout erreichen will, soll schreiben." (...) Wenn Werbeträger Krug schon kein Telefon hat, hat er dann wenigstens Aktien? Damit habe er bislang "nichts am Hut", zitiert FOCUS Krug, der bekanntlich in Immobilien (u. a. ein Berliner Mietshaus) investiert. (...) [mehr]
5.10.1996: Der Tagesspiegel, Berlin, Seite 15 (Wirtschaftskommentar).
Kühler Kopf Jetzt scheinen alle Dämme gebrochen zu sein: Ob Radiowerbung, ob Fernsehspots, ob offizielle Pressekonferenzen die Deutsche Telekom AG, hat es mit einem Millionenaufwand geschafft, in allen Medien präsent zu sein. Die Presse überschlägt sich mit Exklusivmeldungen über die T-Aktie, Nachrichtenagenturen verkaufen bekannte Bilanzzahlen als News, der Telekom- Finanzchef präsentiert alte Fakten als Neuigkeiten, die Welt hängt ihm an den Lippen. Nun ist er da, der "kommunikative Overkill". In dem Zwang, einen Ackergaul als Rennpferd zu verkaufen, schreckt der Fernsprech- Monopolist selbst davor nicht zurück, bereits für 1997 eine Dividende von drei Mrd. DM zu versprechen. Fragt sich nur, warum der Telekom- Finanzchef nicht heute schon die Bilanzzahlen von morgen vorstellt? Die ganze Kampagne dünkt jedenfalls nicht sehr seriös. Künftige Anleger sind daher wie bei allen Geldanlagegeschäften gehalten, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich selbst ein Bild des Unternehmens zu machen. Das wird allerdings eine echte Herausforderung: Denn selbst die Research- Berichte der befreundeten Banken hat die Telekom gegengelesen. Es ist mehr als fragwürdig, wenn aus den Deutschen auf diese Weise ein Volk von Anlegern gemacht werden soll. zyk
DÜSSELDORF 4.10.1996 (t-off). Bundespostminister Wolfgang Bötsch (CSU) ist über Ron Sommer verärgert. Denn der Telekom- Chef kann im Vorstand der Deutschen Telekom AG seine Vereinbarungen mit Bötsch nicht (mehr?) durchsetzen. Das berichtet heute das Handelsblatt. Der Postminister soll der Telekom den Weg zum Global-Player ebnen. Wenn der Minister aber die Türen zu politischen Entscheidungsträgern im Ausland öffnet, haben die Telekom-Vorstände plötzlich "keine Zeit". [mehr]
BERLIN 3.10.1996 (t-off). Nicht nur der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Joachim Jacob, hatte der Deutschen Telekom Irreführung der Kunden bei der Information zu den neuen Auskunftsmedien (CD-ROM und "Komfortauskunft") vorgeworfen. Auch sehr viele Kunden kritisierten die versteckten und unzulänglichen Datenschutz- Hinweise, die den Telefonrechnungen für August beigefügt waren. Deshalb informiert die Telekom in einer Beilage zur Oktober-Rechnung "Datenschutz und neue Dienste" nochmals über die Widerspruchsrechte. Nun können die Kunden "jederzeit Widerspruch sowohl gegen die Aufnahme Ihrer Daten in die Komfortauskunft als auch in die elektronischen Verzeichnisse einlegen", heißt es in der Minibroschüre.
Dennoch trickst die Telekom erneut. Sie erwartet den Kunden-Widerspruch jetzt telefonisch unter 0130 12 02 49 (Montags bis freitags zwischen 8 und 20 Uhr). Eine Postanschrift wie im August gibt die Telekom nicht mehr an, auch fehlt eine Rückantwortkarte. So wird nun der Kunde manchmal in Beweisnöte kommen, wenn er bei einem Verstoß beweisen soll, daß er tatsächlich bei der Telekom Widerspruch eingelegt hat. Die zentrale Anschrift für die Widersprüche war: Deutsche Telekom AG, 28161 Bremen 100. [Kommentar zur "Edeldienstleistung" der Telekom]
29.9.1996: Der Tagesspiegel, Berlin, Seite 10 (Lokales).
(kt). Der Mann ruft am Sonnabend mittag, total verärgert, die Redaktion an. Das funktioniert, obwohl sein Telefon in [Berlin-] Schmargendorf seit Freitag mittag defekt ist, wie er mitteilt. Eine erklärende Auskunft von der Telekom mit einer Angabe, wann der Schaden behoben sein könne, habe er nicht erhalten. Nun hofft er, daß die Redaktion hier mehr wisse. Die Telekom hat dazu aber nichts mitgeteilt, und wie es sich für ein richtiges Kommunikationsunternehmen gehört, war es dazu am Sonnabend erst recht nicht in der Lage. Der Sprecher des Unternehmens war telefonisch überhaupt nicht zu erreichen, die Störungsstelle nur bis 13 Uhr besetzt. Am Nachmittag war hier also gar nichts mehr zu machen. Störungen dürfen eben nur werktags und am Sonnabend vormittag auftreten. In der Telefonzentrale der Telekom meldete sich ebenfalls kein Mensch. Wie war das gleich noch? Ruf' doch mal an! Nur nicht bei der Telekom. [siehe auch "Unternehmen Zukunft" vom Mai 1996]
BREMEN 26.9.1996 (ten/t-off). Wir können uns noch alle gut an die Neujahrspanne bei der Telekom erinnern. Der HighTech- Riese hatte bei der Tarifumstellung in den Computerprogrammen vergessen, daß der 1. Januar immer ein Feiertag ist. Und er gelobte damals Besserung. Auch der 3. Oktober ist ein Feiertag. Deshalb wunderte sich jetzt ein Telekom- Kunde, daß ihm die Telekom mitteilte, sie würde ausgerechnet am Donnerstag, den 3. Oktober 1996 den gewünschten ISDN- Anschluß schalten. Auch hier wußte ein Telekom- Computer nichts von einem Feiertag. Im Internet rätselt man nun schon, was wohl die Telekom mit dem Zeittakt am "Tag der Deutschen Einheit" machen wird.
28.9.1996 (t-off). Am 3. Oktober gilt zum ersten Mal der neue Feiertagstarif der Telekom. Und bei den Auslandsgesprächen gibt es ein einmaliges Sonderangebot im Rahmen von »Call-Plus«.
25.9.1996: Berliner Zeitung, Seite ?? (Wirtschaft).
DARMSTADT. Die Telekom läßt ihr gesamtes System der Gebührenerfassung von unabhängigen Wissenschaftlern überprüfen. Einen entsprechenden Auftrag erhielten mehrere Universitäten sowie die Darmstädter Gesellschaft für Mathematik und Datenver- arbeitung (GMD), teilte die Telekom mit. Betrügereien mit ausländischen Ansagediensten hätten die Telekom 1995 um einige hundert Millionen Mark geschädigt, hieß es.
24.9.1996: B.Z., Berlin, Seite 12 von JULIANE BERNDT mit 1 Foto.
BERLIN-MITTE. Seit 3 Jahren wartet ein Geschäftsmann auf sein Telefon. Statt Anschluß nur dumme Sprüche von der Telekom. "Kein Anschluß unter dieser Nummer" bei Falk Wächter (29) aus der Karl-Marx-Alle 41 müßte es heißen: Kein Anschluß für dieses Telefon. Denn schon seit drei Jahren wartete er auf einen Telekom- Anschluß! Am 4. Oktober 1993 beantragte der Inhaber eines "Bürgel- Keramik- Hauses" einen Telefonanschluß für seine Wohnung. Falk Wächter: "Ich bin mittelständischer Unternehmer, muß auch nach Feierabend erreichbar sein." Nach dem Antrag herrschte Funkstille zwei Jahre lang! Seit September 1995 bombardierte Falk Wächter die Telekom mit Anrufen und Briefen und muß sich dumme Sprüche anhören, zum Beispiel: "Zu DDR-Zeiten hätten Sie noch viel länger warten müssen" oder "Kaufen Sie sich doch ein Funktelefon". Dazu Günther Behrens von der Telekom: "Herr Wächter war das Opfer eines großen Kabelbauvorhabens. Aber bis zum Jahresende hat er sein Telefon. Bei den ganzen Altlasten, die wir im Osten übernommen haben, muß halt irgend jemand der letzte sein..." [Ed: ...und der letzte macht dann das Licht aus!].
18.9.1996: Der Tagesspiegel, Berlin, Seite 15 (Wirtschaftskommentar).
(zyk). Die Bilanzkosmetiker der Deutschen Telekom haben ganze Arbeit geleistet: Nun ist sie hübsch, die "Braut" Telekom. Aber ach, wie das so ist, erzählen uns die Telekommer mal wieder nicht die ganze Wahrheit. Was da nicht alles unter der Schminke steckt: Wenn medienwirksam von einer Dividende in Höhe von 1,5 Mrd. DM die Rede ist, sollte man auch erwähnen, daß der Nutznießer der Ausschüttung wohl in erster Linie Theo Waigel heißen dürfte. Den künftigen Aktionären, die mit einem Riesenwerbeaufwand geködert werden, sollen ihre Anteilsscheine für 1996 voraussichtlich nur mit rund 40 Tagen angerechnet werden. Recht mager dürfte dann die erste Dividende ausfallen. Wer wäre da noch gerne Aktionär? Auch die anderen Ziffern sind dürftiger, als erhofft. Beispielsweise hat allein die Tarifumstellung und eine daraus resultierende Zurückhaltung der Kunden den Telefonriesen leicht eine halbe Milliarde DM Umsatz gekostet [Ed: siehe Bericht von CAPITAL]. Vor allem aber, auch das sollten künftige Aktionäre wissen, erwirtschaftet die Telekom rund drei Viertel ihres Umsatzes nach wie vor im Monopolbereich und der steht alsbald zur Disposition. Da hilft auch bald kein Make-up mehr.
17.9.1996: TAZ, Berlin, Seite 18 (Flimmern & Rauschen).
MÜNCHEN. Die Deutsche Telekom AG will noch in dieser Woche aus der Multimedia- Betriebsgesellschaft (MMBG) aussteigen, in der sie auf dem digitalen Fernsehmarkt gemeinsam mit ARD, ZDF, RTL und Canal+ kooperieren wollte. Stattdessen will sich die Telekom AG in Zukunft als unabhängiger Programmanbieter auf dem digitalen TV-Markt etablieren und ein eigenes Zugangssystem ("CA-Verfahren") benutzen. Eine entsprechende Meldung der "Süddeutschen Zeitung" wurde von Seiten der Telekom AG gestern bestätigt. Mit diesem Schritt wolle die Telekom AG ihr Fernseh- kabelnetz mit 5,5 Millionen KundInnen endlich profitabel machen, anstatt sich lediglich in die Rolle eines bloßen Transporteurs der neuen Fernsehprogramme zu begeben. Außerdem verspreche sich die Telekom AG von der Beteiligung an der MMBG keine Wertschöpfung mehr, da die übrigen Gesellschafter kaum exklusive Programme zu bieten hätten.
17.9.1996 (khd). Und waren diese eigenen TV-Pläne der wahre Grund dafür, warum die Telekom das digitale Kabel- Fernsehen in Berlin nun seit Monaten verzögerte? Inzwischen wurde bekannt, daß sich auch Bertelsmann aus dem digitalen Fernsehen zurückzieht. Bertelsmann erwägt den Austritt aus der MMBG. Der Fernsehsender "Pro Sieben" verzichtet ganz aufs Pay-TV, da das Digital-TV noch "kein ausreichendes Geschäftsfeld" ist. [mehr zum Kabel-TV]
10.9.1996: Der Tagesspiegel, Berlin, Seite 8 (Lokales).
BERLIN (ADN). Ein Stromausfall im Kabelnetz hat den Berlinern am Montag abend für rund zwei Stunden schwarze TV-Mattscheiben beschert. Nach Angaben eines Telekom- Sprechers waren rund zwei Drittel der ans Kabelnetz angeschlossenen Haushalte im Ostteil der Stadt betroffen [Ed: etwa 320 000 Haushalte], darunter die Neubaubezirke Marzahn, Hellersdorf und Hohenschönhausen. Gegen 21 Uhr war der Schaden wieder behoben. [Ed: Die genauen Gründe konnte die Telekom am Dienstag noch nicht nennen. Es lag aber nicht am Stromlieferanten BEWAG].
10.9.1996: TAZ, Berlin, Seite 20 (Die Wahrheit).
MÜNCHEN. Die Deutsche Telekom konnte durch "eine Panne" bei der Erstellung der Telefonrechnungen bei "ein paar tausend Teilnehmern" in München keine Tarifeinheiten abrechnen. Die Telefonbesitzer erhielten für den Monat August nur eine Rechnung über die festen monatlichen Grundgebühren. Mit der Septemberrechnung sollen die Tarifeinheiten nachberechnet werden. Ein Telekom- Sprecher sagte am Montag in München, wegen einer Störung am Ablesetag hätten die Rechnungen nicht komplett erstellt werden können. Die betroffenen Teilnehmer wurden durch einen der Telefonrechnung beigefügten Zettel informiert, daß aus "programmtechnischen Gründen" in der Rechnung keine Tarifeinheiten enthalten sind. Den vorübergehenden Einnahmeausfall für die Telekom konnte der Sprecher nicht beziffern [Ed: Na klar, die "Telekom weiß es nicht"!]. Es seien aber keine Daten verlorengegangen. Schade eigentlich.
BERLIN 9.9.1996 (t-off). Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Umweltschutz und Technologie veröffentlicht im Internet ständig die aktuellen Meßwerte des Berliner Luftgütemeßnetzes BLUME. Dieser Tage mußten nun die staatlichen Umweltschützer passen, denn die Telekom hatte eingegriffen. Auf ihrer Webseite teilten sie mit: "ACHTUNG! Die Deutsche Telekom hat gestern ohne Kommunikation mit uns auch nicht z. B. per Telefon die Verbindungen zu einem Drittel unserer Meßstationen und unsere Verbindung zum Meteorologischen Institut der Freien Universität einfach abgeschaltet. Dank der Automatisierung der Schaltvorgänge bei der Telekom wird die Reparatur dieses Mißgriffes leider mehrere Tage dauern. Wir bedauern diesen Vorfall und hoffen, daß in der nächsten Woche die Leitungen wieder stehen. Die ausgefallenen Daten werden dann nachgereicht."
8.9.1996: B.Z. am Sonntag, Berlin, Seite 24.
FRANKFURT/MAIN. Die Telekom sperrte ihre Ohren zu weit auf, sie belauschte illegalerweise private Telefonate. Das Frankfurter Telefon-Fernamt hat regelmäßig sogenannte R-Gespräche aus dem Ausland mitgehört und so das Fernmeldegeheimnis verletzt. (...) Bekannt wurde die gesetzeswidrige Abhör-Praxis, nachdem eine eifersüchtige Chinesin ihren Marburger Freund mit Einzelheiten aus einem Telefonat konfrontierte, das der mit einer Freundin im italienischen Bozen geführt hatte. Die Frau hatte die Details offenbar von einem Frankfurter Telekom-Operator erfahren. Der Datenschutz- Beauftragte der Telekom, Thomas Königshofen, versicherte dem Magazin [Ed: SPIEGEL, der das in seiner Ausgabe 37/1996 vom 9.9.1996 auf Seite 18 berichtet], die Dienstanweisung sei bereits kassiert worden. Jetzt würden keine Gespräche mehr mitgehört.
7.9.1996: RTL Wie Bitte?!, 22.00 Uhr.
KÖLN (Die 3 mit den Mützen). Ein Tennisclub hatte bei der Telekom auf einen Schlag 50 Telefonkarten bestellt. Der Club erhielt sie sogar, aber in einem riesigen Paket. Jede der kleinen, dünnen Telefonkarten war fein säuberlich in solide Plastikfolie eingeschweißt und in einem kleinen Karton verpackt. Mit viel Plastik(ver)füllung (früher nahm man dafür Holzwolle) waren die 50 Kartons im Paket dann auf den Weg gebracht worden. So, nun wissen wir endlich, was die vielen T-Leute immer zu tun haben: Einpacken! Was aber macht die Telekom mit dem vielen E-Schrott, der so beim Abbau der Analogtechnik anfällt?
7.9.1996: ARD/ZDF-Videotext, Rubrik Wirtschaft, Tafel 141, 16.25 Uhr.
HAMBURG. Die Telefontarife in Deutschland werden 1998, nach dem Wegfall des Fernmeldemonopols der Telekom, drastisch sinken. Diese Ansicht vertrat Telekom-Chef Ron Sommer in einem SPIEGEL- Gespräch. Die Preise würden umso schneller fallen, je härter der Wettbewerb sei.
7.9.1996 (khd). Und das ist das klare Eingeständnis eines Ron Sommers für die riesige Telekom- Abzockerei jetzt.
7.9.1996: Der Tagesspiegel, Berlin, Seite 36 (Aus aller Welt).
BERLIN. Nach den Worten von DeTeMobil-Sprecher Stefan Wichmann ist ein Mißbrauch des Telefonnetzes D1 der Telekom nur dann möglich, wenn der Geheimcode verraten wird. Dies könne durch Mitarbeiter der Telekom oder ihrer wenigen Zulieferfirmen geschehen sein. Wichmann reagierte damit auf einen Bericht der "Wirtschaftswoche", nach dem Computer-Hacker auf Kosten der fast zwei Millionen D1-Nutzer telefonieren können. Bisher gebe es aber keine Hinweise, die auf einen Mißbrauch hindeuteten, sagte Wichmann. Zu knacken sei der Schlüssel praktisch nicht. Ein Computerspezialist hatte behauptet, ein Mitarbeiter eines Kommunikationskonzerns habe sämtliche sogenannten Verschlüsselungs- Algorithmen des Netzes verraten und in der Hackerszene verbreitet. Die Telekom sei bereits am 4. Mai 1995 darüber informiert worden, habe bislang aber keine Gegenmaßnahmen ergriffen. [mehr]
6.9.1996: Der Tagesspiegel, Berlin, Seite 31 (Medien).
BERLIN (bah). "Wenn die Telekom endlich einlenken würde, könnten wir ab morgen digitales Fernsehen für Berlin liefern", erklärte Wolfgang Wenzel, geschäftsführender Gesellschafter der Elektronischen Medienforschungsgesellschaft mbH (EMG) am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Berlin. Innerhalb von einigen Wochen könne die EMG nach und nach das derzeit mögliche Angebot von rund 120 Fernsehkanälen und 40 Radiostationen digital in das Berliner Kabelnetz einspeisen, eines der größten Netze Europas. Technik und Personal stünden bereit. (...) Die EMG organisiert im Auftrag der Düsseldorfer Vebacom ein Sendezentrum für den Berliner Pilotversuch des digitalen Fernsehens, den die Medienanstalt Berlin-Brandenburg fördert. Bisher weigert sich die Telekom, die über 90 Prozent der Berliner Kabelanschlüsse verfügt, dem digitalen Angebot das Netz zu öffnen. Die Telekom favorisiert statt der lokalen eine zentrale, bundesweite Versorgung der Haushalte.
4.9.1996: ARD/ZDF-Videotext, Rubrik Nachrichten, Tafel 137, 20.57 Uhr.
DÜSSELDORF. Computer-Hacker haben nach Informationen der "Wirtschaftswoche" den Code des D1-Netzes der Telekom geknackt. Nach Angaben des Blattes können sie nun damit auf Kosten der rund zwei Millionen Nutzer des Netzes telefonieren.
5.9.1996 (t-off). Nach der erst im Juli bekanntgewordenen Großattacke in New York war das zu
erwarten. Denn auch die Telekom verwendet bei den Handys keine wirklich
sichere Technik. Und was wird die Telekom betrogenen D1-Kunden nun
erzählen?
[Hacker knacken Code des D1-Netzes der
Telekom]
[GSM-Code ist geknackt: Security by
Obscurity!]
7.9.1996 (pre). Nach einem Bericht der "Darmstädter
Nachrichten" soll der Telekom der Code-Klau schein seit längerer
Zeit bekannt gewesen sein. Sie sah bisher dennoch keinen
Handlungsbedarf.
23.9.1996 (t-off). Der bekannte Hacker Kim Schmitz (22) hatte die
"Wirtschaftswoche" informiert. Nach einem Bericht des SPIEGELs (39/1996
Seite 122) hat dieser inzwischen der Telekom sein Wissen um den
Code-Klau "präsentiert" und im "Gegenzug einen Beratervertrag" von der
Telekom erhalten.
ESSEN 4.9.1996 (bs/t-off). Verblüfft rieben sich jetzt Internet-Nutzer die Augen. Denn was sie da auf einer Web-Seite der Telekom lasen, ist der öffentliche Aufruf, geistiges Eigentum anderer zu klauen. Zitat: "Schauen Sie sich andere Homepages an. Elemente, die Ihnen dort gefallen, können Sie problemlos mit dem Netscape-Browser in Ihre Homepage kopieren. Den kleinen Diebstahl nimmt Ihnen niemand übel. Das 'Stehlen' aus anderen Webseiten kann sogar sehr produktiv sein. Achten Sie aber auf Copyright-Vermerke." Erst Anfang August war die Deutsche Telekom mit dem Mißbrauch des Innovativ-Logos der kalifornischen Firma Apple unliebsam aufgefallen.
2.9.1996: Der Tagesspiegel, Berlin, Seite 4 (Politik).
FRANKFURT/MAIN. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Joachim Jacob, hat der Deutschen Telekom vorgeworfen, ihre Kunden in die Irre zu führen. Im Hessischen Rundfunk verlangte Jacob Verbesserungen bei der Datenschutz-Praxis. Die den Telefonrechnungen für August beigelegten Hinweise auf die neuen Auskunftsmedien CD-ROM und "Komfortauskunft" seien absolut unzureichend. Die Kundeninformation müsse in solider Form wiederholt werden.
3.9.1996 (khd). Die kundenunfreundliche Weitergabe von Daten ist
in der TDSV geregelt, die erst am 10. Juli 1996 von der Bundesregierung
erlassen wurde. Und damals meinte der
Postminister, daß diese neue Datenschutzverordnung "die Belange
der Verbraucher stärken" würde. Bei Lichte besehen stellt sich
das nun als falsch heraus. Es ist schon erstaunlich, daß der Staat
dieser Telekom dieses unseriöse Geschäft mit den Kundendaten
überhaupt erlaubt. Und daß der Eigentümer Staat nun noch
ein solch extrem unsolides Geschäftsgebaren seiner Firma Deutsche
Telekom AG duldet, verwundert dann kaum noch. Die Telekom macht, was sie
will. Und Postminister Bötsch hat ja gerade einen Freibrief
dafür erteilt, als er in der letzten "Welt am Sonntag" erklärte,
daß er "nicht mehr
zuständig" sei.
[Trickser von der Telekom]
[Daten-Service der Telekom kritisiert]
28.8.1996: UseNet: de.comm.service+tarife. Ein Bericht von DIETER GEIGER.
Es war einmal eine kleine Handelsagentur in 71717 Beilstein, die ihre analogen Anschlüsse auf ISDN umstellen wollte. Als nach der Antragstellung vier kurze Monate ins Land gezogen waren, war es endlich soweit. Die Tele... [Ed: DTAG = Deutsche Telekom AG] gab den Termin per Telefon durch und der Händler installierte die TK-Anlage, NTBA und die Telefone.
16.00 Uhr Anruf bei der Störungsstelle. Antwort: "Es ist kein Techniker mehr da. Wir messen Ihre Leitung morgen früh durch und melden uns dann bei Ihnen."
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