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Telekommunikation in den Medien – Teil 97 khd
Stand:  20.10.2001   (35. Ed.)  –  File: Aus__Medien/97.html




Hier werden einige ausgewählte und besonders interessante Zeitungsartikel und andere Texte zur Telekommunikation im Original dokumentiert und manche auch kommentiert [Ed: ...]. Tipp- und Übertragungsfehler gehen zu meinen Lasten. Auf dieser Archivseite ist auch Copyright- geschütztes Material anderer wegen der permanenten Link-Möglichkeit dokumentiert. Bitte beachten Sie das Copyright, das bei den jeweiligen (Zeitungs-) Verlagen liegt. Hier sind dokumentiert:

  • Neuere Presseberichte  (98. Teil).
  • 16.08.2001: Telekom: Liberty Media kurz vor Vertragsabschluss.
  • 10.08.2001: Brazil regulator may allow flat tariff for Internet access.
  • 10.08.2001: Flatrate auf dem Stiefel.
  • 10.08.2001: Japan Telecom to cut ADSL monthly rates.
  • 09.08.2001: T-Aktie ist nicht mehr zu halten.
  • 07.08.2001: BT cuts broadband wholesale prices – again.
  • 07.08.2001: Neue Test-Norm für Handy-Strahlung.
  • 03.08.2001: EU questions CLECs about local loop unbundling.
  • 03.08.2001: Telekom will Geld für Inhalt.
  • 02.08.2001: Brüsseler Wettbewerbshüter nehmen Deutsche Telekom ins Visier.
  • 30.07.2001: Oftel publishes review of dial-up narrowband Internet access.
  • 27.07.2001: Suicidal GPRS pricing puts 3G at risk.
  • 27.07.2001: Aufschub für die Telekom.
  • 26.07.2001: Regulierungsbehörde verheddert sich im Ortsnetz.
  • 25.07.2001: Telekom-Konkurrenz wechselt Strategie.
  • 24.07.2001: Die Telekom plant ein Bonusprogramm.
  • 22.07.2001: Vorbereitungen zu Einführung einer Großhandelsflatrate in Italien gestartet.
  • Ältere Presseberichte  (96. Teil).



    Vorbereitungen zu Einführung einer Großhandelsflatrate in Italien gestartet

    Aus:
    IOT-Newsletter – Nr. 43, 22. Juli 2001, 14.39 Uhr MESZ (Internet).

    BERLIN. Während in Deutschland seitens der Regulierungsbehörde, der Politik und der Deutschen Telekom Stillstand in Sachen Großhandelsflatrate herrscht, ziehen die Entwicklungen in europäischen Ländern nach Großbritannien, Frankreich, Holland, Spanien, Portugal etc. an Deutschland vorbei.

    So hat die italienische Regulierungsbehörde am Donnerstag, den 19. Juli 2001 bekanntgegeben, dass sie die Einführung einer Großhandelsflatrate nach dem erfolgreichen FRIACO-Modell prüft, und erste Vorbereitungen zur Umsetzung getroffen hat.

    Wie der zuständige Kommissar der italienischen Regulierungsbehörde, Vincenzo Monaci, sagte, wolle Italien mit diesem Schritt "die Nutzung des Internet stimulieren und den Anschluss an die europäischen Länder bei den Internet- Tarifen nicht verlieren" – an Deutschland dachte der Commissario dabei wohl nicht. Denn im Moment sieht es wohl so aus, als würde selbst Italien in Sachen Flatrate und verbraucherfreundliche Internet- Tarife an Deutschland vorbeiziehen.

    Damit ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Deutschland das einzige Land in Europa ist, das aufgrund der Blockadehaltung der deutschen Telekom mit fadenscheinigen Argumenten ohne ein für die Internetprovider brauchbares Großhandelsangebot darsteht.

    Philipp Sudholt, Gründer und Sprecher der Initiative "Internet ohne Taktung" dazu: "Dass nun bald jeder Italiener, egal ob in Sizilien oder in Venedig, günstiger ins Internet kommt als hierzulande, ist gut für die Italiener aber gleichzeitig ein Schlag ins Gesicht der Deutschen Verbraucher. Dass selbst in Italien nun eine Großhandelsflatrate nach dem FRIACO- Modell eingeführt wird, entlarvt einmal mehr die vorgeschobenen und seit jeher völlig unglaubwürdigen Argumente der Deutschen Telekom gegen die Flatrate als pure Verbrauchertäuschung."



    Die Telekom plant ein Bonusprogramm

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 24. Juli 2001, Seite 16 (Wirtschaft). [Original]

    DÜSSELDORF (slo/HB). Die Deutsche Telekom plant ein Bonusprogramm für ihre Kunden ähnlich dem Lufthansa- Angebot Miles & More. Ab Mitte August soll es für den Kauf eines Telefons, das Surfen im Internet, Gespräche im Festnetz und Mobilfunk so genannte "Happy Digits" geben. Diese Bonuspunkte können gegen Prämien eingetauscht werden. Das könnten etwa Handys, Konzerteintrittskarten oder Artikel vom Radsportteam der Telekom sein.

    Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post wird in den nächsten Wochen entscheiden, ob die Telekom das Bonusprogramm einführen darf. Die Konkurrenten des Ex-Monopolisten haben sich gegen eine solche Genehmigung ausgesprochen. Sie fürchten, dass die Telekom Grünes Licht für unbegrenzte Rabatte erhält. "Eine Genehmigung öffnet der Telekom Tür und Tor für missbräuchliche Preisstrategien", sagt Stefan Weyhenmeyer, beim DSL- Anbieter QS Communications für Regulierung zuständig.



    Telekom-Konkurrenz wechselt Strategie

    Aus:
    Financial Times Deutschland, 25. Juli 2001, Seite xx (Telekommunikation). [Original]

    KÖLN. Die Konkurrenz der Deutschen Telekom im Ortsnetz will überraschend am derzeitigen Abrechnungssystem für die Zusammenschaltung der Netze festhalten. Auf kleine Anbieter könnten schwierige Zeiten zukommen.

    Die beiden Verbände der Telekomkonkurrenten, BREKO und VATM, haben sich auf einer Tagung in der vergangenen Woche auf das Fortbestehen des derzeitigen Systems geeinigt. In einem der Financial Times Deutschland (FTD) vorliegenden Papier spricht sich BREKO "nachdrücklich für eine Fortgeltung der entfernungsabhängigen Tarifstruktur" aus. "Das ist Verbandsmeinung", sagte auch VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner der FTD.

    Zuvor hatten die in den Verbänden organisierten Telekom- Konkurrenten – etwa 100 Unternehmen – sich für die Interconnection- Regelung eingesetzt. Nun heißt es aber, dass die Mitgliedsunternehmen durch das neue Modell benachteiligt würden. BREKO will der Telekom und der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post neue Kompromissvorschläge unterbreiten.

    Langwierige Verhandlungen

    Das Problem ist vielschichtig. Die Telekom, die Regulierungsbehörde sowie Ortnetzanbieter wie etwa NetCologne und Isis verhandeln seit langem über eine Reform der Zusammenschaltungsgebühren. Diese entstehen, wenn die Telekom Gespräche der Ortnetzanbieter durch ihr deutschlandweit ausgebautes Netz leitet.

    Je nach Entfernung fallen höhere oder niedrigere Kosten an. Die Telekom drängt aber darauf, die Gebühren nach der Netzinfrastruktur zu bemessen. Nach dem Vorschlag der Regulierungsbehörde sollte das Netz der Telekom in 475 einzelne Elemente, so genannte Einzugsbereiche, unterteilt werden. Dieses System legt ein virtuelles Idealnetz zugrunde, das so bei der Telekom nicht existiert. Das ehemalige Staatsunternehmen zog vor Gericht und bekam recht: Nun müssen dem Urteil zufolge 936 Schnittstellen in die Berechnung einfließen. Die Gebühren werden nach den benutzten Schnittstellen bei der Weiterleitung eines Gesprächs bemessen. Wer weniger Punkte benutzt, muss weniger zahlen.

    Probleme für die Kleinen

    Große City-Carrier wie Arcor könnten ihre Einkaufskosten senken, weil sie ein relativ großes eigenes Netz haben. Bei den meisten kleinen City- Carriern fallen aber höhere Kosten an. Bei der Frankfurter Telefongesellschaft Colt geht man davon aus, das sich die Kosten um bis zu 13 % erhöhen.

    Die Telekom-Konkurrenz hält das Netz der Telekom für "aufgebläht". Ein deutschlandweites Netz dürfe höchstens 475 Elemente beinhalten. Dagegen lehnt sich die Telekom aber auf: "Wir weisen das zurück. Zu sagen, unser Netz ist nicht effizient, ist ein bisschen zu kurz gegriffen", betonte ein Telekom-Sprecher. "Wenn wir unsere Netz zugrunde legen, müssten wir sogar noch mehr Elemente geltend machen."

    Das kleinere Übel

    Der Geschäftsführer des BREKO-Verbands, Rainer Lüddemann, entgegnete aber: "Wenn die Telekom nicht von den 936 Punkten abrückt, bestehen wir auf dem jetzigen System". VATM- Chef Grützner sagte: "Die entfernungsabhängige Gebühr ist für einen Übergangszeitraum das kleinere Übel."

    Außerdem fordern die Telekom-Konkurrenten, dass ihnen die gleiche Netzinfrastruktur wie der Telekom unterstellt wird, obwohl diese so nicht existiert. Hintergrund: Die City- Carrier nehmen Gebühren, wenn Telekom- Kunden ein Gespräch mit Nutzern von Unternehmen wie NetCologne führen. "Da würden uns Erlöse wegbrechen", sagte Lüddemann. Zahlen wollte er aber nicht nennen.



    Regulierungsbehörde verheddert sich im Ortsnetz

    Aus:
    Financial Times Deutschland, 26. Juli 2001, Seite xx (Telekommunikation). [Original]

    BONN. Eine Studie sollte belegen, dass beim Telefonieren im Ortsnetz Wettbewerb herrscht. Heraus kam das Gegenteil. Matthias Kurth lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Der SPD- Politiker an der Spitze der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post sei auf Ausgleich bedacht, ein Mann des Konsenses, bescheinigen ihm selbst Politiker- Kollegen aus den Oppositionsparteien.

    Doch seit ein paar Wochen ist Kurth ungewöhnlich angespannt. Er reagiert gereizt auf Kritik. Er sei es leid, dass die Telekom-Rivalen ihm zum "Sündenbock" für den Mangel an Wettbewerb machen. Viele Probleme würden vor seiner Tür abgeladen, "die nicht von uns verursacht sind". Es sei die Telekom, die den Wettbewerb im Ortsnetz verzögere, klagte Kurth kürzlich. "Wir halten klaren Wettbewerbskurs", wiederholt er gebetsmühlenartig.

    Um auch dem letzten Zweifler seine Argumentation eingängig zu machen, ließ er eine 57-Seiten- Studie mit dem Titel "Ortsnetzwettbewerb 2000" ausarbeiten. Sie sollte den offiziellen Beweis liefern. Leider kam das Gegenteil dabei heraus. Die Bilanz entpuppte sich als Bumerang. Denn sie belegt, dass der Wettbewerb im Ortsnetz bis heute praktisch nicht existiert.

    Ein Fels in der Brandung des Wettbewerbs

    Das Ortsnetz gleicht auch drei Jahre nach der Öffnung des Telekommunikationsmarktes einer nicht einnehmbaren Bastion. Die Deutsche Telekom verteidigt diese Bastion mit allen Tricks, und Kurth sieht dabei zu.

    "Die Wettbewerbssituation im Ortsnetz ist noch vollkommen unbefriedigend", greift der FDP- Politiker Rainer Brüderle die Regulierungsbehörde an. "Der Wettbewerb ist gefährdet", warnt sein CDU-Kollege Elmar Müller. Und Jürgen Grützner, der Geschäftsführer des Verbandes der Anbieter für Telekommunikations- und Mehrwertdienste (VATM), jammert: "Wir fühlen uns von Kurth an der Nase herumgeführt."

    Die Euphorie ist verflogen

    Nie zuvor wurde die Regulierungsbehörde so heftig kritisiert. Grützners Vorwurf, Kurth sei "zu freundlich zur Telekom", wiegt schwer. Denn eigentlich wurde die Behörde ins Leben gerufen, um den starken Alten so zu maßregeln, dass sich die schwachen Neuen entwickeln können. Schon heizt CDU-Fachmann Müller eine längst beendete Debatte erneut an: "Wenn es so weitergeht im Ortsnetz, macht sich die Behörde überflüssig. Dann sollten wir das Bundes- kartellamt regulieren lassen."

    Dabei hat alles so vielversprechend begonnen. Der erste Präsident der Regulierungsbehörde, Klaus-Dieter Scheurle, trat vor drei Jahren mit dem Ziel an, dem Monopolisten Telekom seine "marktbeherrschende Stellung" zu nehmen. "Hier existiert ein Pioniermarkt, der noch alle Chancen bietet. Das ist eine fantastische Ausgangssituation", schwärmte er 1998. Scheurle versprach, die Telekom hart anzufassen: "Sie wollen mir doch nicht im Ernst vorschlagen, der Telekom auf Kosten der Verbraucher Monopolgewinne zu ermöglichen", raunzte er skeptische Journalisten damals an.

    Viele Unternehmer ließen sich von Scheurles Euphorie anstecken. Schließlich tat sich da ein 60-Mrd.-DM- schwerer Markt auf. Allerorten gründeten Stadtwerke Tochterfirmen, wie HanseNet und Berlikomm. Der Mannesmann- Konzern stampfte Arcor aus dem Boden.

    Mittlerweile halten 124 Unternehmen eine Lizenz, um Telefongespräche anzubieten. Dem Verband VATM zufolge schufen sie 60.000 Jobs. Die Euphorie von einst ist verflogen, die Goldgräberstimmung längst Vergangenheit.

    Nur ein kleiner Schritt zur Depression

    Die Telekom hält nach wie vor 98,5 % der Marktanteile im Ortsnetz. So steht es in Kurths Studie. Beim analogen Telefonanschluss kommen die Konkurrenten gerade mal auf gut 0,4 %, bei ISDN- Anschlüssen erreichen sie 2,4 bis 6,9 %.

    "Man braucht einen langen Atem", merkt Kurth gerne an. Doch immer mehr Telekom-Rivalen geht die Luft langsam aus. "Es macht sich Frust breit", beschreibt Rainer Lüddemann, Geschäftsführer des Bundesverbandes der regionalen und lokalen Telekommunikations- gesellschaften, BREKO, die Stimmung bei seinen 50 Mitgliedsunternehmen.

    Vom Frust zur Depression ist es nurmehr ein kleiner Schritt. Unternehmen wie Arcor oder der Kölner City-Carrier NetCologne ändern ihre Geschäftspläne, sie werden später als geplant schwarze Zahlen schreiben. Investitionen in Höhe von rund 5 Mrd. DM seien latent gefährdet, so der VATM, die Hälfte der neu geschaffenen Stellen stehe auf dem Spiel.

    Kurth besitzt die Schlüssel, um den Marktkräften freien Lauf zu lassen. Er sagt, er habe die Tür bereits aufgeschlossen. So sieht das auch Hans-Willi Hefekäuser, Chef der Regulierungsabteilung bei der Telekom. Die Konkurrenz dagegen wirft Kurth vor, er schließe die Tür gerade wieder ab.

    Die Öffnung des Ortsnetzes kommt dem diffizilen Fingerspiel an einer Tresortür mit mehreren Schlössern gleich, die sich nur durch mehrere Schlüssel bewegen lässt. Eines dieser Schlösser ist die Miete für die letzte Meile, die die Telekom-Konkurrenten dem ehemaligen Staatskonzern zahlen müssen. Denn die Telekom hat den Zugang in die Haushalte, also zum Kunden. Für die Wettbewerber wäre es zu teuer, die Vorgärten aufzubuddeln und neue Kabel zu verlegen.

    Politik der Trippelschritte

    Zwar senkte Kurth die Miete im März ganz vorsichtig um eine DM auf monatlich 24,50 DM. Das ist aber immer noch 3 DM über dem, was der Bonner Platzhirsch seinen Kunden für einen analogen Anschluss berechnet. "Das ist zu teuer", sagt NetCologne- Chef Werner Hanf. Die Monatsmiete müsse 17 DM betragen.

    Das zweite Schloss ist der schnellere Internet- Zugang DSL. Ein Beschluss der Behörde erlaubt es der Telekom, diesen zu einem Dumping-Preis anzubieten. Die Bonner beherrschen den Markt zu fast 100 %.

    Der Beschluss war geknüpft an die Bedingung, den Wettbewerbern Räume in den Hauptverteilern einzurichten und die letzte Meile freizuschalten. Bislang ist dies nicht geschehen. "Wenn die Telekom nichts macht, muss der Preis verboten werden", fordert deshalb CDU-Politiker Müller.

    Kurths sanfter Stil wird zunehmend als Schwäche gedeutet. "Kurth lässt sich von der Telekom brüskieren", klagt Müller. Das Staatsunternehmen sei Dreh- und Angelpunkt der Regulierung, spiele aber einfach nicht mit. "Die Telekom ist zurzeit in einer Phase der Verweigerung", pflichtet BREKO- Geschäftsführer Lüddemann bei. Und FDP- Politiker Brüderle fordert, Kurth müsse endlich "seine Samthandschuhe" ausziehen.

    Selbst Kurth gibt zu, dass die Telekom versuche, alle wichtigen Entscheidungen der Behörde zu beeinflussen und zu blockieren. Die Klagewelle ist eindrucksvoll: 800 Verfahren laufen gegen die Regulierungsbehörde, 250 hat die Deutsche Telekom angestrengt, 650 gehen auf das Konto der Wettbewerber. Die vermuten hinter dem Telekom- Kurs eine unfaire Strategie. Mal lege der Konzern den Anschluss nicht zeitgerecht, mal stelle er keinen Raum in den Hauptverteilern bereit. "Das ist eine Taktik der Nadelstiche", geißelt VATM-Chef Grützner.

    Nur Platz in der Nische

    "Wir kommen den Ansprüchen der Wettbewerber so schnell wie möglich nach. Dies kann auf Grund des hohen technischen Aufwands nicht immer ohne eine gewisse Wartezeit erfolgen", erwidert Telekom- Cheflobbyist Hefekäuser. Es habe nichts mit Taktik zu tun, wehrt er ab, wenn man seine Rechtsmittel ausschöpfe.

    Hefekäuser ist mit der Regulierungspolitik zufrieden. Der Wettbewerb in Deutschland sei einmalig im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Die Telekom habe sich beispiellos dem Markt geöffnet.

    Auch die Sozialdemokraten haben gegen die Verfahrensweise ihres Parteigenossen Kurth nichts einzuwenden. SPD-Telekommunikationsexperte Klaus Barthel verweist auf die Zahlen aus der Studie. Schließlich kämen die Konkurrenten bei den Mietleitungen – also jenem Netz, das Städte und Regionen quer durch die Republik miteinander verbindet – auf einen Marktanteile von rund 33 %. Der Umsatz der Telekom sei in diesem Bereich binnen 3 Jahren von 1,88 Mrd. DM auf 1,48 Mrd. DM gesunken.

    Was Barthel verschweigt: Der Mietleitungsmarkt bringt es gerade mal auf ein Volumen von 3 Mrd. DM. Eine Nische, mehr nicht. Zum Überleben reicht das für die jungen Rivalen des alten Staatsriesen Telekom nicht.

    [RegTP: Ortsnetzwettbewerb 2000 – Situationsbericht]



    Aufschub für die Telekom

    Aus:
    Wiesbadener Kurier, 27. Juli 2001, Seite 12 (Wirtschaft).

    MÜNSTER/BONN. Im Streit zwischen den Wettbewerbern und der Telekom um eine weitere Öffnung der Ortsnetze hat der Ex-Monopolist gerichtlich einen Aufschub durchgesetzt. Der 13. Senat des Oberverwaltungsgerichts Münster (OVG) habe seine Entscheidung über eine Klage der Telekom gegen das so genannte Line- Sharing vertagt, sagte ein OVG-Sprecher.

    Der Bonner Konzern hatte kurz vor Ablauf der Frist ein weiteres Gutachten vorgelegt. Über den Antrag soll jetzt im August endgültig entschieden werden. Hintergrund ist eine Anordnung [der Regulierungsbehörde] nach der die Telekom bis September ihre Leitungen für den Datenverkehr öffnen muss.



    Suicidal GPRS pricing puts 3G at risk

    Aus:
    The Register, London, 27. Juli 2001, 17.19 Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON. GPRS is a flop so far, and astronomical pricing models introduced for such 2.5G services are putting the 3G adventure at risk. That's what analysts Yankee Group conclude after a new study of the European GPRS tariffs.

    Telcos pricing models vary widely, as the report entitled Mobile Data Pricing: Will European Consumers Pay a Packet shows in some detail. But the costs using the first round of per-packet pricing can go as high as $4,600 for a 100 MB of data a month from some carriers. Compared to fixed rate data access or ADSL, that's a premium of 73 per cent at low usage levels or 1000 per cent at 100Mb.

    The European average works out at $214 per 100Mb per month, which for some folk is a day's worth of SirCam attachments? Yankee Group warns of "potentially dire consequences for future data services" if flat-rate pricing isn't introduced. "We've always maintained data is the icing on the cake," author Farid Yunus told us. His report warns that the viability of the 3G project is in doubt unless tariffs are reduced, and recommends networks should consider GPRS as a loss leader until consumer critical mass has been achieved.

    A couple of interesting statistics leap out of the report, too. Yunus reckons the cost of transport is only 8 cents pre MB, so GPRS and 3G can be priced at less than $2.00 per MB (enough for seven average-sized SirCam attachments) for the networks to see their investment recouped and profit handsomely.

    Actually some of Vodaphone's business tariffs (40, 100 and Volume) squeak in under this, so it's clearly possible. Yankee estimates that $157 billion has been invested in 3G infrastructure in Europe.



    Oftel publishes review of dial-up narrowband Internet access

    35 per cent of households choose some form of unmetered Internet access package

    Aus:
    OFTEL, London, 30. Juli 2001, ??.?? Uhr MESZ (Press Release 53/01). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON. The UK has a flourishing dial-up Internet access market that offers a wide range of unmetered access services at competitive prices, Oftel confirmed today.

    Oftel has today set out its initial conclusions on the level of competition in the dial-up narrowband Internet market, and is now consulting on these views. In a consultation document published today, the review highlights that:

    Oftel sets out its initial conclusions from its review of three markets: dial-up narrowband retail Internet access, wholesale call origination and wholesale Internet call termination.

    Oftel considers that competition is effective both in the retail and wholesale Internet call termination markets. While wholesale call origination is not effectively competitive, there is already regulation in place to address this in the form of a cap on BT's charges and Oftel's FRIACO direction.

    Oftel will now consult with the industry and consumer groups before reaching final decisions on whether action is needed to promote further competition in either the retail or wholesale markets.

    Commenting on Oftel's review, Anne Lambert, Oftel's Director of Operations, said today: "With a large number of Internet service providers, a wide range of unmetered and pay-as-you-go Internet access products, and prices among the lowest in the world the review confirms that consumers get a good deal for Internet access.

    "However, some concerns have been raised about the quality of customer service and the availability of information and the review asks whether the industry should take further measures to improve these.

    "Greater use of unmetered Internet access has implications for the networks in how they carry the large amounts of traffic that unmetered access generates. The review asks the industry whether further regulatory measures are needed to ensure that ISPs get a good deal from their wholesale network suppliers."

    Oftel's final statement on the dial-up Internet access market will be published towards the end of this year.

    Notes to Editors:



    Die Brüsseler Wettbewerbshüter nehmen die Deutsche Telekom ins Visier

    Vorwurf der Diskriminierung auf der letzten Meile / "Die alten Monopolisten häufig auch die neuen"

    Aus:
    Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. August 2001, Seite 13 (Wirtschaft). [Original]

    BRÜSSEL – 1. August (Ho). Die Deutsche Telekom und ihre Tochtergesellschaft T-Online behindern den Wettbewerb, indem sie ihre Schlüsselstellung beim Marktzugang zu den Kunden mißbräuchlich ausnutzen und Wettbewerbern den Zugang erschweren. Diesen Vorwurf erhebt die Europäische Kommission. Vorangegangen waren eingehende Untersuchungen des Marktverhaltens des ehemaligen Monopolisten bei der sogenannten "letzten Meile", der Verbindung zwischen dem Telefonnetz und den Endkunden.

    Den Brüsseler Wettbewerbshütern liegen Beschwerden des Online-Dienstes AOL Deutschland und anderen Konkurrenten des deutschen Marktführers T-Online vor, die sich vornehmlich über die Diskriminierung beim Zugang zur "letzten Meile" beklagen. Der Vorwurf des Preismißbrauchs ist inzwischen entschärft worden, nachdem T-Online einen zeitlich unbegrenzten Schmalband- Pauschaltarif ("Flatrate") für die Endkunden aufgegeben hatte. Um so ernster nimmt Wettbewerbskommissar Mario Monti die Beschwerde der Diskriminierung. Offenbar hat sich der Anfangsverdacht seiner Beamten bestätigt, daß die Telekom und T-Online systematisch den Zugang der Wettbewerber zur "letzten Meile" behindern.

    Schon seit längerem hat die Brüsseler Wettbewerbsdirektion die alten Monopol- Unternehmen auf den Telekommärkten unter die Lupe genommen, da sie noch immer Schlüsselpositionen beim Internet und beim elektronischen Handel einnehmen. Dominante Positionen der ehemaligen Monopolisten, so die Brüsseler Grundregel, sollen durch wettbewerbswidriges Verhalten gegenüber der neuen Konkurrenz nicht verstärkt werden. Seit Jahresbeginn ist die EU-Verordnung über die Öffnung der "letzten Meile" für private Anbieter von Telekom- Dienstleistungen in Kraft. Danach muß zu fairen Bedingungen ein gemeinsamer Zugang zu den Endkunden gewährleistet sein. Neben dem deutschen Markt ist auch der französische und spanische Markt betroffen; auch hier laufen Untersuchungen der Kommission.

    In Deutschland ist die Regulierungsbehörde eingeschaltet worden, die nach Ansicht der Brüsseler Wettbewerbshüter zunächst im Gespräch mit T-Online und der Telekom Möglichkeiten für die Beilegung des Konflikts erörtern soll. T-Online und die Telekom leugnen den Vorwurf der Diskriminierung, indem sie auf ihre Vorleistungen für die Verbindungen zwischen dem Netz und den Kundenanschlüssen hinweisen. Die neuen Konkurrenten seien "Trittbrettfahrer", die von ihren hohen Investitionen profitierten. Lediglich die tatsächlichen Kosten würden ihnen in Rechnung gestellt.

    Damit geben sich Monti und seine Beamten nicht zufrieden. "Die alten Monopolisten gebärden sich fast wie neue Monopolisten", heißt es in Brüssel. In der Bewertung des Marktverhaltens scheint eine große Rolle zu spielen, daß die Telekom noch immer zu erheblichen Teilen im Besitz des Staats ist. Schon deswegen prüfen die Beamten besonders aufmerksam die Aktivitäten der alten Monopolunternehmen, darunter nicht nur bevorzugte oder exklusive Abmachungen mit einzelnen Unternehmen, sondern auch strategische Allianzen. Sollte T-Online mit Unterstützung der Deutschen Telekom die "letzte Meile" AOL und den übrigen Wettbewerbern nicht zu fairen Bedingungen öffnen, droht den Unternehmen spätestens im Herbst eine Abmahnung. Auch ein Bußgeld wird in der Umgebung Montis nicht ausgeschlossen.



    Telekom will Geld für Inhalt

    Aus:
    Wiesbadener Kurier, 3. August 2001, Seite 12 (Wirtschaft).

    BONN. Die Deutsche Telekom geht beim mobilen Internet neue Wege: WAP- Nutzer der Mobilfunktochter T-Mobile sollen ab November für besondere Angebote zur Kasse gebeten werden. „Unsere Kunden werden den zusätzlichen Nutzen der neuen Dienste erkennen und bereit sein, für die Dienste zu bezahlen. Das Modell der kostenlosen Inhalte verliert für uns mehr und mehr an Bedeutung,“ betonte T-Motion- Chef Nikesh Arora in Bonn. Das „Premium- Angebot“ soll den Kunden zu einem Abonnementspreis von 19,55 DM monatlich unter anderem Sportnachrichten offerieren. [mehr]



    EU questions CLECs about local loop unbundling

    Aus:
    Total Tele, 3. August 2001, ??.?? Uhr MESZ (Telecommunications). [Original] [Übersetzungs-Service]

    BRÜSSEL. The European Commission is asking new telecom firms if former state-run rivals are breaking EU competition law by limiting access to the "last mile" of telephone networks, a questionnaire showed on Thursday. Irked by the slow pace at which incumbents have allowed rivals to share their so-called "local loop", the EU's competition watchdog has requested new entrants to indicate what obstacles they have encountered in trying to access the local markets for voice and Internet services.

    In a questionnaire the Commission asks new telecoms firms to say whether they have been denied full or shared access to the local lines by former monopolist operators, whether they have encountered delays, and whether the lines delivered were of adequate quality. "The purpose of this request is to enable the Commission to assess the compatibility of dominant operators' behaviour across the European Community with article 82 of the EC Treaty, which prohibits abuses of dominant position," the Commission said in the letter accompanying its questionnaire.

    Earlier in the day, Commission spokesman Michael Tscherny told journalists the European Union's executive had sent out a request for information. He added the Commission hoped to conclude its assessment by the end of the year and would consider action against former telecoms monopolies if it was found their behaviour was anti-competitive.

    Delaying tactics

    From January this year, pan-EU regulations have obliged former state-owned operators to open up the last stretch of copper wire connecting homes and offices to telephone exchanges or face possible legal action.

    But new entrants have complained that the process is taking longer than initially envisaged and have highlighted potential competition concerns. "Access to the local loop is not offered under fair conditions or is not offered at all," Nathalie Brys, legal and regulatory affairs advisor at Dutch datacommunications network firm Versatel, told. "The outline of this questionnaire will allow the Commission to pursue its investigations on the basis of competition law and establish abuses of dominant position."

    Versatel, a new entrant in Belgium, has already lodged complaints in Belgium against state operator Belgacom, saying the telecoms operator was using delaying tactics to limit Versatel's access to the local loop. Under EU competition law dominant players are not allowed to refuse access to the infrastructure in which they are dominant, and are not permitted to set excessive prices for access.

    U.S. media giant AOL Time Warner and long-distance telecoms carrier WorldCom Inc confirmed they were among those to have received the EU's questionnaire. The Commission's request for information is a follow-up to an inquiry conducted by EU competition experts last year, before the EU regulation on the liberalisation, or "unbundling", of the local loop came into force.

    More competition in the market for Internet access could lead to a broader choice of services for consumers and lower prices for access to high-speed Internet in Europe. "We take the issue of access to the local loop very seriously," Tscherny said. On the regulatory front, EU Information Society Commissioner Erkki Liikanen said in June he was ready to take legal action against member states this autumn if governments failed to show progress in opening up the so-called "last mile".



    Neue Test-Norm für Handy-Strahlung

    Aus:
    Der Tagesspiegel, Berlin, 7. August 2001, Seite 28 (Aus aller Welt). [Original]

    BRÜSSEL. Eine neue Norm für Handy-Tests soll die elektromagnetische Strahlung von Mobiltelefonen vergleichbar machen. Die Handy-Hersteller hätten sich verpflichtet, die einheitlich ermittelten Ergebnisse vom Oktober an zu veröffentlichen, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Damit solle die Angst der Benutzer vor Gesundheitsschäden als Folge des mobilen Telefonierens eingedämmt werden. Die Grundnorm ermögliche einen Vergleich der Daten, die thermische Auswirkungen des Handy- Gebrauchs auf den Menschen beschreiben.

    Ein kürzlich vorgelegter Bericht des Europa- Parlaments habe bestätigt, dass diese Werte durchschnittlich um die Hälfte unter den vom Rat empfohlenen Höchstwerten liegen. Bisher lägen der Kommission keine wissenschaftlichen Beweise für die Schädlichkeit von Handys vor, hieß es.



    BT cuts broadband wholesale prices – again

    Aus:
    The Register, London, 7. August 2001, 16.24 Uhr MESZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    LONDON. BT [British Telecom] Wholesale is to cut the cost of its business-class IPStream broadband products from 1 September, it confirmed today. Today's announcement follows hot on the heels of a similar cut in the wholesale price for its single-user broadband product last month. BT hopes that ISPs will be able to pass on the reductions in a bid to help stimulate demand for broadband.

    It's also keeping its fingers crossed that the introduction of a much-awaited service-level agreement (SLA) will also help boost confidence in BT's service. The wholesale price cuts are as follows:

    Said Bruce Stanford, BT Wholesale's head of broadband operations: "These latest pricing reductions are part of BT Wholesale's ongoing commitment to stimulate demand for broadband services in the UK. "The introduction of a service level agreement is indicative of BT Wholesale's ongoing determination to provide the quality of service expected by our customers.

    "We are eager to kick-start the market for these services and have delivered on our commitment to revise terms and conditions and introduce an SLA in a manner beneficial to customers. "We continue to play our part in helping to enable broadband Britain," he said.

    However, critics argue that BT is responsible – in part at least – for the lack of interest in broadband services in the UK. And although any cut in the wholesale cost is welcome, critics claim this latest reduction just isn't enough to give broadband the shot in the arm it needs.



    T-Aktie ist nicht mehr zu halten

    Die Deutsche Bank steht am Pranger. Erst jubelte sie mit einer Studie die Kurse hoch. Dann verkaufte sie am nächsten Tag 44 Millionen Telekom-Aktien. Jetzt befürchten Analysten weitere Kursverluste.

    Aus:
    Die Welt, Berlin, 9. August 2001, Seite xx (Wirtschaft). [Original]

    BERLIN. Bei der T-Aktie gibt es kein Halten mehr. Am Mittwoch rutschte die Volksaktie in der Spitze über sieben Prozent auf den tiefsten Stand seit Oktober 1998 und zog auch das deutsche Standardbarometer Dax in die Tiefe. Allein die Hälfte der 100 Minuspunkte ging auf das Konto des Bonner Ex-Monopolisten. Der kapitale Absturz hat auch den Branchenprimus Deutsche Bank ins Schussfeld gebracht. Fondsmanager kritisieren vor allem das Geschäftsgebaren beim Verkauf eines großen Paketes von T-Papieren am Dienstag. Dies wurde als Auslöser für den erneuten Einbruch gewertet. "Das Vertrauen in die T-Aktie ist jetzt endgültig hin", meint ein Fondsmanager, der ungenannt bleiben wollte. Die Hauptschuld trägt in den Augen vieler Profi- Investoren die Frankfurter Großbank. Die Deutsch- Banker hatten im Auftrag eines großen Kunden 44 Millionen Aktien auf den Markt geworfen. Das Pikante daran: Erst am Freitag nach Börsenschluss hatten die hauseigenen Analysten eine neue Kauf-Studie veröffentlicht. Als Kurziel bis zum Jahresende wurde dabei die Marke von 31 Euro genannt.

    Die Studie zeigte zum Wochenstart ihre Wirkung: Am Montag konnte sich die Telekom mit einem Plus von 1,7 Prozent gegen den negativen Markttrend behaupten. Marktbeobachter vermuten, dass die Deutsche Bank ihre Studie nicht ganz uneigennützig erstellte. Vielmehr sei es ihr darum gegangen, ein gutes Klima für den Verkauf des Riesen- Paketes von T-Aktien zu schaffen. "Die Abfolge von Kaufstudie und Aktien- Platzierung ist mehr als fragwürdig. Nur so war es möglich, die Aktie zu 23,60 Euro an den Markt zu bringen", meint ein Händler.

    Mit dem Geschäft verlor die Kaufstudie, die viele Börsianer sowieso nur als Aufguss eines früheren Analystenwerkes werteten, ihre Glaubwürdigkeit, und der Kurs war nicht länger zu halten: Als die Aktie unter das bisherige Jahrestief von 23 Euro sackte, zogen viele Investoren die Reißleine. Gerade auch diejenigen Anleger, die erst am Vortag T-Aktien ins Depot gelegt bekamen, verabschiedeten sich reihenweise. "Keiner kann sich starke Verluste erlauben. Dann geht man lieber schnell wieder raus", sagt ein Händler.

    Fondsmanager sehen in der Deutschen-Bank-Aktion ein böses Omen für weitere Platzierungen von T-Aktien. Und die dürften kommen: Denn die Telekom hat die Übernahme des US-Mobilfunkunternehmens Voicestream zu einem Großteil mit eigenen Aktien bezahlt. Von den insgesamt 1,7 Milliarden neuen T-Aktien könnten ab September 232 Millionen Aktien auf den Markt schwemmen und den Kurs weiter unter Druck bringen. "Wenn der erste Deal mit gerade einmal 44 Millionen Stück schon so schlecht gelaufen ist, wie soll es dann bei den nächsten Runden laufen", fragt ein Fondsmanager. Er macht die Deutsche Bank für die Kursverluste verantwortlich. "Das Verhalten missbilligen wir aufs Schärfste, und wir werden bei der Deutschen Bank auf informeller Ebene vorsprechen", sagt der Manager einer großen deutschen Investmentgesellschaft.

    Der lukrative Deal vom Dienstag könnte zum Bumerang für den deutschen Branchenführer werden. "Der Bank fehlt offensichtlich die Sensibilität für die politische Bedeutung dieser Angelegenheit", kommentiert Klaus Breil, Fondsmanager von der Adig. Gleich mehrere Kunden könnten nach Ansicht von Börsianern vergrätzt sein. Da wäre der langjährige Klient Deutsche Telekom. "Der Bonner Konzern hat den Investoren versprochen, den Rückfluss von Aktien ehemaliger VoiceStream- Anteilseigner behutsam zu managen. Davon kann jetzt nicht mehr die Rede sein", meint Josef Scarfone von Frankfurt Trust. Auch Bundesfinanzminister Hans Eichel dürfte wenig erfreut über die Platzierungskünste der Deutschen Bank sein. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bund so schnell noch einmal auf die Deutsche Bank zukommt, wenn er sich von weiteren Anteilen an der Telekom trennen will", sagt Adig-Manager Breil. Aber auch Millionen von privaten Anlegern dürften weiteres Vertrauen in die Finanzbranche verloren haben.

    Dazu trägt auch die Uneinigkeit der Analysten der einzelnen Bankhäuser bei. Während Joeri Sels von Julius Bär die Aktie als starken Kauf mit Kursziel 40 Euro empfiehlt, hat Merrill Lynch gestern die Aktie auf "Reduzieren" mit Kursziel 18 Euro gestuft.

    5.9.2001 (t-off). Die T-Aktie stürzte heute auf 15,73 Euro ab. Damit liegt das „Wert“-Papier seit 1998 erstmals unter 16 Euro und nähert sich nun dem Erstausgabekurs 14,57 Euro (28,50 DM) vom 17. November 1996.



    Japan Telecom to cut ADSL monthly rates

    Aus:
    Iwon, USA, 10. August 2001, 11.54 Uhr MESZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    TOKYO. Japan Telecom Co Ltd (9434), the nation's third-largest carrier, said on Friday it would slash the fee for its high-speed Internet access service to 3,880 yen ($31, DM 67.99) from 5,700 yen amid heated competition in the fledgling market.

    The move follows Yahoo Japan Corp. (4689), Japan's biggest Internet portal, which in June set the rate for its asymmetric digital subscriber line (ADSL) service at 2,280 yen, triggering a price war. ADSL services offer data transmission speeds up to 100 times faster than conventional Web connections. Although Yahoo Japan's price is the lowest among ADSL providers, it delayed the launch of the service by one month to September 1 to test its reliability.

    Japan Telecom said its price cut would take effect on the same date. Number two telecoms firm KDDI Corp (9433) and NEC Corp. (9437), Japan's biggest maker of personal computers, have already announced cuts in monthly fees for their ADSL services, also from September 1.

    Yahoo Japan's service, called Yahoo BB, was launched to challenge the might of established Internet providers such as former state monopoly Nippon Telegraph and Telephone Corp (NTT) (9432). NTT, which held 65 percent of Japan's ADSL market in July, offers the service for 3,800 yen a month.

    Japan Telecom said that as of July it had 17,000 ADSL users. On Friday, shares in Japan Telecom were up 0.22 percent at 456,000 yen, compared with a 0.17 percent fall in the benchmark Nikkei average.



    Flatrate auf dem Stiefel

    Die italienischen Regulierer erwägen einen Pauschaltarif für die Nutzung des Telecom-Italia-Netzes für Internet-Verbindungen.

    Aus:
    Telekom-Presse, Wien, 10. August 2001, ??.?? Uhr (Internet). [Original]

    ROM (as). Die italienische Kommunikationsbehörde will nach Informationen der Tageszeitung Il Sole 24 Ore bis Ende Herbst einen Pauschaltarif festsetzen, zu der Kommunikationsanbieter das nationale Netz der Telecom Italia SpA für Internet- Verbindungen nutzen können.

    Die Zeitung Corriere della Sera berichtete am 9. August, die Aufsichtsbehörde werde bis zum Jahresende auch über eine mögliche Abspaltung des Netzes vom ehemaligen Telefon- Monopolisten entscheiden.



    Brazil regulator may allow flat tariff for Internet access

    Aus:
    NJ.com, USA, 10. August 2001, 20.53 Uhr MESZ (Internet). [Original] [Übersetzungs-Service]

    BRASILIA. Brazil's telecommunications regulator Anatel said Friday it may introduce a flat tariff for Internet usage by year-end. The regulator is studying two different ways of payment that would allow Internet users to stay online for an unlimited time without bloating their phone bills, Luiz Tito Cerasoli, the director of Anatel, said according to state news agency Agencia Brasil.

    A flat tariff could either be paid to an Internet provider or directly to the local phone company. "Many people who now have difficulties to access the Internet because of high rates could become users," Alexandre Magalhaes, Internet analyst at Ibope eRating.com agency, said. "But it depends on the price of the flat tariff."

    The measure is slated to benefit especially Internet users in rural communities, who currently often have to pay long-distance phone rates when connecting to the Internet, regulators said. The number of residential Internet users in Brazil rose by 5 percent in July to 11.9 million from the previous month, Ibope eRating said Friday. Brazil has the highest number of Internet users in Latin America.



    Telekom: Liberty Media kurz vor Vertragsabschluss

    Die US-Medienholding Liberty Media wird voraussichtlich innerhalb der nächsten drei Wochen den Kaufvertrag für sechs deutsche Regionalkabelnetze unterzeichnen, womöglich bereits nächste Woche.

    Aus:
    Financial Times Deutschland, 16. August 2001, Seite xx (Telekommunikation). [Original]

    NEW YORK/HAMBURG. Das sagte Liberty-Media-Vorstandschef Robert Bennett Dienstagabend während einer Telefonkonferenz zur Präsentation der Quartalszahlen. Damit übernimmt Liberty etwa 40 Prozent der TV-Kabelkunden der Deutschen Telekom und wird so zum wichtigsten Anbieter im deutschen Kabelmarkt.

    Die Vertragsunterzeichnung war ursprünglich für die zweite Julihälfte geplant, wegen ungeklärter Detailfragen aber verschoben worden. Da Liberty wie alle Medienunternehmen derzeit unter der Werbeflaute und der skeptischen Haltung der Investoren leidet, betonte Bennett mehrfach, dass der Kabelkauf in Deutschland kein finanzielles Abenteuer werde. "Wir werden unser Engagement konservativ finanzieren, indem wir ausschließlich Bankkredite aufnehmen und keine hochverzinslichen Anleihen", kündigte er an.

    Kürzer treten

    Außerdem will Liberty bei der Aufrüstung der Netze kürzer treten als erwartet. Die Kabel sollen zunächst nur soweit digitalisiert werden, dass sie einige Fernsehprogramme mehr übertragen können und einen langsamen Rückkanal bieten, über den die Nutzer beispielsweise Filme bestellen oder per Fernbedienung einkaufen können. "Das soll in ein bis zwei Jahren im gesamten Netz implementiert sein", so der Liberty-Chef [Ed: also nix mit HighSpeed- Internet sondern nur PayTV à la Kirch!].

    Die Investitionen von jährlich 500 Mio. Euro will Liberty überwiegend aus dem Cash- Flow der Kabelgesellschaften finanzieren. Erst nach dieser Anlaufzeit will das US-Unternehmen die Kabel für die volle Leistungsspanne von über 100 digitalen Fernsehkanälen und schnellem Internetzugang aufrüsten.

    Mit diesem Sparkurs will Liberty jene Investoren beruhigen, die fürchten, der Konzern könne sich in Europa ähnlich verheben wie das US-niederländische Kabelunternehmen UPC. UPC schleppt eine Schuldenlast von mehr als 8 Mrd. Euro mit sich herum und ist nur dank einer Finanzspritze von Liberty Media über 1 Mrd. Euro noch zahlungsfähig.

    Liberty fusioniert gerade mit dem Mutterkonzern von UPC, dem US-Unternehmen United Globalcom. Die Transaktion soll spätestens im Oktober abgeschlossen sein. Bennett kündigte bereits an, dass er bei UPC eingreifen werde. "Wir arbeiten sowohl mit UPC als auch mit United Globalcom daran, die Bilanzstruktur zu verbessern. Da gibt es aber keine schnellen Lösungen, das ist ein langsamer Prozess."

    Am Mittwoch war UPC-Chef Mark Schneider, Sohn des United Globalcom- Gründers Gene Schneider, zurückgetreten und hatte damit Platz für einen Nachfolger gemacht, der den Chefs von Liberty Media, vor allem dem mächtigen Unternehmensgründer John Malone, näher steht. UPC hatte am Dienstag angedeutet, dass es wegen seiner Finanzprobleme gar die geplante Fusion mit dem deutschen Kabelnetzbetreiber Primacom abblasen könnte. Die Primacom-Aktionäre sollen zu Monatsende über die Zusammenlegung ihres Unternehmens mit der Kabelsparte von UPC abstimmen.

    Stattdessen könnte nach Ansicht der Analysten von J. P. Morgan Liberty Media einspringen. "Wenn die Fusion mit UPC nicht zustande kommt, sehen wir es als das wahrscheinlichste Szenario, dass Liberty Media UPCs deutsche Beteiligungen kauft, möglicherweise gegen Bargeld." Liberty käme ein solcher Tausch entgegen: Das Telekom- Kabelnetz reicht nur bei einem Drittel der angeschlossenen Haushalte bis in die Wohnung. In allen anderen Fällen endet es an der Grundstücksgrenze, die letzten Meter, die Ebene 4, gehören anderen Anbietern, oft Wohnungsbaugesellschaften, aber auch Firmen wie der am Neuen Markt notierten PrimaCom. Würde Liberty bei PrimaCom einsteigen, könnten die Amerikaner entscheidende Synergie- Effekte nutzen. Liberty-Chef Bennett hielt sich alle Optionen offen. "Es gibt eine Logik darin, die Ebene 3 und Ebene 4 zusammenzulegen. Wir werden sicherlich nach Gelegenheiten Ausschau halten, das zu tun, sei es durch Zukäufe, durch Joint Ventures oder durch andere Vereinbarungen."

    Für die Kritiker von Liberty wäre ein weiterer Zukauf in Deutschland Wasser auf die Mühlen. Programmanbieter und Verbraucherschützer werfen dem Konzern vor, ein Monopol im deutschen Fernsehmarkt aufzubauen. Die Programmanbieter fürchten um ihre kostengünstige Einspeisung in die Kabelnetze, die Verbraucherschützer höhere Preise.




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      Zum Teil 98

    © 2001-2002 – Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dittberner (khd) – Berlin   —   Last Update: 26.12.2009 13.50 Uhr